ECO - FUTURE TRENDS - PIONEERING SOLUTIONS - DA S MAGA ZIN DE S DÜRR-KONZERNS - Neue Horizonte - Dürr Group

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ECO - FUTURE TRENDS - PIONEERING SOLUTIONS - DA S MAGA ZIN DE S DÜRR-KONZERNS - Neue Horizonte - Dürr Group
ECO
                    DA S M AGA ZIN DE S DÜRR-KONZERNS

FUTU RE TRE N DS – P I O N E E R I N G ­S O L U T I O NS
   Neue Horizonte           Die Zukunftsfabrik          Fahrerlose Sicherheit
       Seite 10                   Seite 18                     Seite 26
ECO - FUTURE TRENDS - PIONEERING SOLUTIONS - DA S MAGA ZIN DE S DÜRR-KONZERNS - Neue Horizonte - Dürr Group
60 KLUGE KÖPFE,
        EIN ZIEL

Auf die Plätze, fertig, los! Im August 2018 fiel
der Startschuss für den zweiten ADAMOS-­
Hackathon. Rund 60 Entwickler traten bei
dem Programmierwettbewerb an. In agilen
Teams erarbeiteten sie Prototypen für neue
Software-Produkte und Apps rund um die
IIoT-Plattform ADAMOS. Auf den ersten Plätzen
landeten eine Lösung für die Online-Bestellung
von Ersatzteilen und eine App zur Kontrolle
des Datenverkehrs in der Cloud. Mehr über
Software-­Entwicklung, unsere Digital ­Factories
und den Hackathon lesen Sie ab Seite 18.

               www.adamos.com
ECO - FUTURE TRENDS - PIONEERING SOLUTIONS - DA S MAGA ZIN DE S DÜRR-KONZERNS - Neue Horizonte - Dürr Group
EDITORIAL

                                                          Liebe Leserinnen und Leser,

                                                          die Welt bewegt sich immer schneller, nicht nur politisch,
                                                          ­sondern auch wirtschaftlich und technologisch. Ein weltweit
                                                           operierendes Unternehmen wie der Dürr-Konzern darf des-
                                                           halb globale Trends nicht nur beobachten. Es muss auch im
                                                           richtigen Moment seine Chancen nutzen.

                                                          Dass wir Chancen und Trends nutzen, haben wir in den ver-
                                                          gangenen Jahrzehnten immer wieder bewiesen. Zum Beispiel
                                                          mit der Entwicklung verbrauchsarmer Lackieranlagen, dem
                                                          Einsatz von Lackierrobotern, dem Einstieg in die Ausrüstung
                                                          der holzbear­beitenden Industrie und der Entwicklung digital
                                                          vernetzter Produktionsprozesse.

                                                         Es gehört zu unserem Selbstverständnis, dass wir immer wie-
                                                         der als Pioniere an zukunftsfähigen Produkten und Services
                                                         für unsere Kunden arbeiten. Weit vorn steht derzeit der Trend
                 zur Digitalisierung. In unseren Digital Factories entwickeln wir intelligente Applika­tionen für Maschi-
                 nen und Anlagen. Die wachsende Bedeutung der Elektromobilität macht den Bau strombetriebener
                 Autos auch für junge Unternehmen attraktiv. Wir beraten sie und liefern das passende Produktions­
                 equipment. Den Trend zum autonomen Fahren nutzen wir ebenfalls. Auf unserer neuen Generation
                 von Prüfständen lassen sich Fahrzeugfunktionen in Verkehrsszenarien testen, ohne dass ein Fahrer
                 hinter dem Steuer sitzen muss. Viele Endkunden wollen heute Produkte, die genau ihren Bedürfnis-
                 sen entsprechen – von der Autofarbe bis zur Einbauküche. Dürr gestaltet den Trend zur Individu-
                 alisierung und entwickelt Anlagen, mit denen sich Unikate effizient in Serie fertigen lassen. Welt-
                                                                             weit wächst außerdem die Sensi­       bilität
                                                                             für Umwelt­themen. Mit dem Zukauf der
„Mit Pioniergeist treiben wir weg­w eisende                                 ­Firmen MEGTEC und Universal haben wir
                                                                             das Geschäftsvolumen in unserer Abluftrei-
   Lösungen für unsere Kunden voran.“                                        nigungssparte verdoppelt und können
                                                                             zukunftsweisende Technologien aus einer
                                                                             Hand in noch mehr Branchen liefern.

                 Wir folgen den Trends der Zukunft nicht nur. Mit Pioniergeist treiben wir wegweisende Lösungen für
                 unsere Kunden voran. Dieses Magazin stellt sie vor: Future Trends – und unsere Pioneering Solutions.

                 Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen

                 Ralf W. Dieter
                 Vorsitzender des Vorstands der Dürr AG

                        ECO Das Magazin des Dürr-Konzerns                                                               3
ECO - FUTURE TRENDS - PIONEERING SOLUTIONS - DA S MAGA ZIN DE S DÜRR-KONZERNS - Neue Horizonte - Dürr Group
I n h a lt

                                               INH A LT
                                   FUTURE TRENDS – PIONEERING SOLUTIONS

         Highlights aus dem Jahr 2018
                     S ei t e 6
                                                   DIGITALISIERUNG
                Ausgezeichnet
    Zufriedene Kunden – viele Auszeichnungen                Die Zukunftsfabrik
                     S eit e 9                 In den Digital Factories ­entwickeln 100 Exper-
                                                    ten Ideen für die v­ ernetzte F
                                                                                  ­ ertigung.
                                                                  S e it e 1 8
           E-MOBILITÄT
                                                                Hackathon
                                                     Wettbewerb der Programmierer
                Neue Horizonte                                    S e it e 2 1
     Chinesische Hersteller von Elektroautos
          ­setzen auf Dürr als Partner.
                    S ei t e 1 0                                       ­

                                                                     10                          A U TO N O M E S FA H R E N
                                                          Neue Horizonte

                                                                                                           Fahrerlose Sicherheit
                                                                                                 Auf das Zeitalter des autonomen Fahrens ist
                                                                                                          Dürr bestens vorbereitet.
                                                                                                                   S e it e 2 6

                                                                                                 INDIVIDUALISIERUNG

                                                                                                           Einzelstücke in Serie
                                                                                                  Ob Einbauküche oder Auto – auch Einzel­
                                                                                                    stücke lassen sich in Serie fertigen.
                                                                                                                   S e it e 3 2

                                                                                                      Quo vadis, Individualisierung?
                                                                                                  Prof. Dr. Piller spricht über die Bedeutung
                                                                                                                 des Megatrends.
                                                                                                                     Seite 34

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ECO - FUTURE TRENDS - PIONEERING SOLUTIONS - DA S MAGA ZIN DE S DÜRR-KONZERNS - Neue Horizonte - Dürr Group
I n h a lt

                                                 U M W E LT                       36
                                                                                  Mehr Schlagkraft für unsere Kunden

                                       Ein Zusammenschluss, der passt
                            26          In der Abluftreinigung stärkt die
            Fahrerlose Sicherheit     Übernahme von MEGTEC und Universal
                                           unsere weltweite Präsenz.
                                                     S e it e 3 5

                                     Mehr Schlagkraft für unsere Kunden
                                       Dr. Daniel Schmitt und Kenneth Zak
                                      im ­Interview zu den Veränderungen im
                                              ­Umwelttechnikgeschäft
                                                     S e it e 3 6

                                                     Sauber!
                                    Die Firmen Lauscha und Rökona setzen bei
                                    ihrer Abluftreinigung auf Technik von Dürr.
                                                     S e it e 4 0

                                              Dürr auf einen Blick
                                                    S e it e 4 2

                                                   Impressum
                                                     S e it e 4 3

21
Hackathon

                                                                                                                       5
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Hi g h li g h ts

                                        HIGHLIGHTS

                                                                                                              20
                                                   AUS DEM JAHR

                   JANUAR

     Tempo bei der Digitalisierung
In der neu gegründeten Dürr Digital F
                                    ­ actory­­­ar­­
beiten Software-Experten bereichsüber­greifend
zusammen. Das erhöht das Innovations­tempo.

                                                      Für den chinesischen E-Auto-Hersteller Sokon baute Dürr die gesamte Lackierlinie.

Beim Marktplatz der Ideen präsentiert Dr. Martin
Weickgenannt eine digitale Innovation.
                                                                            M AI                                               A U GU ST

                  F E B RU A R
                                                              Innovation für E-Mobilität                              Neue ­Konzern-Website
                                                      Neue Technik für die Produktion von E-Mobility-­
            And the Winner is …
Fünf Mitarbeiterteams werden mit dem Heinz
                                                      Antrieben: Mit dem Maschinentyp eTENO von
                                                      Schenck RoTec lassen sich Elektro­anker voll-
                                                                                                                 Moderner Look,
Dürr Innovation Award ausgezeichnet, zum
Beispiel für intelligente Apps und ein Konzept
                                                      automatisch auswuchten.                                   schnell am Ziel:
zur digitalen Anlagendokumentation.
                                                                           JU LI
                                                                                                                Die neue Website
                     M Ä RZ                                                                                        geht online.
                                                                  Heinz Dürr feiert
                                                                seinen 85. Geburtstag
     Smarte Lackiererei in Vietnam                    Der Ankeraktionär der Dürr AG ist Ehren-
Der vietnamesische Mischkonzern ­VinGroup             vorsitzender des Aufsichtsrats und eine der
steigt in die Automobilpro­duktion ein. Den Auf-      renommiertesten Unternehmerpersönlich-
trag für den Bau der L­ ackiererei erhält Dürr.       keiten Deutschlands.                                                www.durr-group.com

6                                                            ECO Das Magazin des Dürr-Konzerns
ECO - FUTURE TRENDS - PIONEERING SOLUTIONS - DA S MAGA ZIN DE S DÜRR-KONZERNS - Neue Horizonte - Dürr Group
Hi g h li g h ts

18                                              Der HOMAG-Treff in Schopfloch ist Pflichttermin für die holz­bearbeitenden Industrie.

                                                                SEPTEM B ER                                     Neueste Roboter für Sokon
     ADAMOS-Hackathon bei Dürr                                                                          Beim chinesischen E-Autobauer Sokon ­nehmen
Neue Applikationen rund um die IIoT-Plattform                                                           wir eine neue Lackiererei in Betrieb. Dort
ADAMOS – das ist das Ziel des Programmier­          Innovationen beim HOMAG-Treff                       kommt erstmals in China unsere dritte Roboter­
wettbewerbs der ADAMOS-Mitglieds­unter­         Die Inhouse-Messe in Schopfloch und Holz-               generation zum E
                                                                                                                       ­ insatz.
nehmen.                                         bronn ist ein Magnet für Kunden aus der Möbel­
                                                industrie und dem Holzhandwerk.
                                                                                                                           O K TO B E R

                                                                                                                     Mehr als Lackieren

                                                           #
                                                                           Beim ADAMOS-­
                                                                                                        Im Dürr-Foyer in Bietigheim stehen drei­
                                                                           Hackathon in der
                                                                           Dürr-­Zentrale
                                                                                                        Roboter im Zentrum der Lichtinstallation
                                                                                                        ­
                                                                           traten Teams zu              ­„Weiße Zeit“ des Künstlers Joachim F
                                                                                                                                            ­ leischer.
                                                                           einem Program-
                                                                           mierwettbewerb
                                                                           gegeneinander an.

                               @                       ECO Das Magazin des Dürr-Konzerns
                                                                                                        Schwarz-Weiß-Spiele im Dürr-Foyer

                                                                                                                                                    7
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                                                                                                  AUSGEZEICHNET
              Neue Chancen                                     NO VEM B ER
          in der Umwelttechnik
Mit der Akquisition der US-Unternehmen
­ EGTEC und Universal bauen wir unsere
M                                                              Gute Noten
Markt­führer­schaft in der Abluftreinigungs­
technik aus.                                      Im Ranking „­B este
                                                    Ausbilder“ des
                                               Wirtschafts­m agazins
                                               ­C apital belegen Dürr
                                                ­S ystems und HOMAG
Die Emissionsvorschriften
werden weltweit strenger.
                                                     Spitzen­p lätze.

                                                               D EZEM B ER

                                                         Herzlich Willkommen
                                                Unser digitales Onboarding-Training geht
                                                live: Jeder neue Mitarbeiter absolviert es am
                                                Bildschirm und lernt den Konzern interaktiv
                                               ­kennen.

                                                                Kontinuität
                                               Ralf W. Dieter bleibt bis 2023 an der Spitze von
                                               Dürr. Seine frühzeitige Neubestellung sorgt
                                               für Kontinuität im Zeichen der digitalen Trans-
                                               formation.

Eine gründliche Ausbildung ist
die Basis des Erfolgs.

8                                                     ECO Das Magazin des Dürr-Konzerns
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Auszeichnungen

Begeisterte Kunden sind der Lohn unserer Arbeit
und die b­ este ­Werbung in eigener Sache. Die ­vielen
Auszeichnungen im Jahr 2018 sind unser Ansporn
für die heute anstehenden Projekte.

Surcar Award 2018 für
neue Technologie                               Chery Jaguar Land Rover Award                 1
Ehre in Fernost: Für die oversprayfreie        Langer Atem zahlt sich aus: Der ­„Long-term
Lackapplikation gibt es in Schanghai den       Service Award 2017“ würdigt hervorragenden
­Surcar Award for Innovation.                  Service.

Ford World Excellence Award                    ADAMOS mit German Innovation
zum dritten Mal in Folge [1]                   Award ausgezeichnet [2]
Besondere Leistungen als g­ lobaler Zuliefe-   Innovationskraft, die begeistert: Aus­ge­
rer: einmal mehr von Ford ­ausgezeichnet.      zeichnet wurde die von Dürr­mit­entwickelte
                                               Software-Plattform für das ­Internet der
FCA Supplier Recognition Award                 Dinge.
Der Autobauer honoriert außergewöhnliche
Leistungen bei Umbauten und die kontinuier-    Außergewöhnlicher Preis bei
liche Unterstützung durch Dürr.                XIA ­I­nnovation Awards
                                               Für die erste autonom arbeitende Werkstatt
Mercedes-Benz Award für AGVs                   erfindet die Jury extra einen neuen Preis.
Preisgekrönte „Operational Excellence“ dank                                                  2
­Spitzenleistung bei fahrerlosen Transport­    tapio unter den 100 innovativsten
 systemen (AGVs).                              Start-ups Deutschlands
                                               Top: Das Printmagazin „The Hundert“ ­wertet
Geely Capacity Increase Award                  das digitale Ökosystem der ­HOMAG Group
Kompetent und nachhaltig zum Erfolg:           unter den 100 innovativsten Start-ups.
Der ­chinesische Autobauer belohnt ­unsere
Arbeit.

 Bluetech Award für neues
­Multi-Pollutant-Air-Control-Konzept
Weniger Emissionen, bessere Luft: ­Unsere
Abluft­reinigungstechnologie ­Ecopure CCF
zählt zu den ­Gewinnern.

SAIC-GM Best Supplier Award
Beständig auf Topniveau: Zum siebten Mal
in Folge gibt es höchste Anerkennung von
einem der führenden Autobauer in China.

                                                     ECO Das Magazin des Dürr-Konzerns           9
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E- Mo bi li tä t N e u e H o r izo n te

          NEUE
     ­H O R I Z O N T E

     Um den Boom des elektrischen Fahrens in ihrem Land zu nutzen, errichten
     chinesische Automobilhersteller in kurzer Zeit neue Produktionsanlagen.
                  Dürr hilft ihnen mit ausgewiesener Expertise.

            T E X T: H E I M O F I S C H E R — F O T O S : Y O N G YA N G , S H A N G H A I S U C H U A N C U LT U R E C O M M U N I C AT I O N

10                                                    ECO Das Magazin des Dürr-Konzerns
E - M o bi li tä t N e u e H o r izo n te

                               Glänzendes Projekt: Die
                            Dürr-Experten Daniel Zhang
                              (links), Peter Lee (Mitte)
                               und Jack Zhang (rechts)

Im Sommer 2017 erhält Peter Lee in Schanghai
einen Anruf. Bei dem Vertriebsdirektor von Dürr
meldet sich ein Manager von Sokon. Der chine-
sische Autohersteller baut ein Werk. Dort wird
unter anderem sein neuer elektrischer SUV vom
Band laufen. Das Modell soll mit seiner großen
Reichweite nicht nur technisch führend sein,
sondern auch gut aussehen und effizient her-
gestellt werden. Deshalb braucht Sokon eine
hervorragende Lackiererei. Möglichst schnell.
Lee reist zum Kunden, organisiert Treffen,
brütet mit Technikern über der Planung. Dann
macht er ein Angebot. Sokon willigt ein – gerade
mal acht Wochen nach dem ersten Anruf. „Der
Kunde hatte großes Vertrauen in uns“, sagt Lee.
Normalerweise dauere diese Phase mindestens
ein halbes Jahr.

Dürr ist in der chinesischen Autobranche
bekannt. Seit Jahren baut das Unternehmen
dort Lackierlinien – auch für Hersteller von elek-
trisch betriebenen Fahrzeugen. „Dank unserer
Erfahrung können wir nicht nur Maschinen und
Anlagen liefern, sondern unsere Kunden auch
aktiv bei der Planung ihrer Lackierlinie unter-
stützen“, sagt Lee. Junge Elektromobil­her­steller
wie Sokon profitieren von diesem Ingenieur­
wissen, weil es die Planung beschleunigt.
                                                                           „Der Kunde hatte
 Nicht selten drängen chinesische Elektro­
 auto­bauer zur Eile. Der Staat fördert alter-                         großes Vertrauen in uns.“
 native Antriebe, um die Luftqualität in den
 Groß­städten zu verbessern, und ermuntert                                 PE TER LEE, VERTRIEBSDIREK TOR VON DÜRR IN CHINA

 die Hersteller, mehr elektrische Autos zu pro-
 duzieren. Vergangenes Jahr knackte das Land
 die Millionen­grenze. Die Beratungsfirma PwC
 schätzt, dass die Zahl der reinen E-Autos und
 Plug-in-­Hybride in China bis 2022 auf 4,4 Mil-
 lionen steigen wird. Ein Hersteller, der seine
 Elektro­fahrzeuge rechtzeitig im Verkaufs-
 raum stehen hat, kann die günstige Marktlage
­früher nutzen.

                                                            ECO Das Magazin des Dürr-Konzerns                                 11
W ES LTTAWR KE IETRE RP APRATRNTENRE R

Der chinesische Autohersteller Sokon ist einer der Pioniere beim Bau von
Elektroautos. Das Management setzt von Anfang an auf Qualität. Die per-
fekte Lackierung der mit Strom betriebenen Fahrzeuge soll diese Qualität
signalisieren. Beim Bau der Fabrik in Chongqing vertraute Sokon deshalb
der Erfahrung von Dürr. Die Lackierlinie umfasst eine neue Generation von
Robotern, die mit sieben Achsen besonders gelenkig sind.

                       CHINA
                       CHINA
                                Chongqing
                                Chongqing
                                             Schanghai
                                             Shanghai
E- Mo bi li tä t N e u e H o r izo n te

                                                                             Von den 63 Robotern übernehmen 36 die Lackier­arbeit. Die anderen
                                                                             versiegeln Karosserien oder öffnen Motorhauben, Heckklappen und
                                                                             Türen, damit sich auch diese Bereiche bearbeiten lassen.

                                                                                                 Lackier- und Naht­abdichtungs­roboter der Her-
                                                                                                 steller braucht, damit die geplante Stückzahl von
                                                                                                 über 30 Autos pro Stunde erreicht wird. Dank
                                                                                                 der Unterstützung durch Dürr konnte Sokon
                                                                                                 den eigenen Aufwand für die Planung in ­Grenzen
                                                                                                 halten. Während andere A  ­ utohersteller oft zehn
                                                                                                 eigene Leute allein für die Konzeption der
                                          Neue Fabrik in der                                     Roboter­linie abstellen, war Sokon mit nur einer
                                          Industrieregion Chongqing                              Person schlank aufgestellt. Jun Deng, Lackier­
                                          Erst 2017 erhielt Sokon von der chinesischen           anlagenspezialist bei Sokon, stand im engsten
                                          Regierung die Lizenz zur Produktion von                Austausch mit Dürr, damit Planung und Umset-
                                          ­E -­Autos, seitdem drückt man aufs Tempo. Die         zung des Projekts reibungslos funktionierten.
                                           neue Fabrik des Unternehmens, an dem auch
                                           der chinesische Autokonzern Dongfeng beteiligt        In der neuen Fabrik sollen mehrere Modelle
                                           ist, steht in Chongqing. In dem südwestchinesi-       lackiert werden können. Unterschiede z­ wischen
                                           schen Industriezentrum wohnen 30 Millionen            den Autos müssen die Planer daher von Anfang
         Mehr als                          Menschen. Zahlreiche Hersteller und Zuliefe-          an berücksichtigen. Der elektrische SUV von

           30
                                           rer haben sich in den vergangenen Jahren hier         Sokon ist lang gestreckt, mit prägnanten Linien
                                           angesiedelt.                                          auf der Karosserie. Es gibt zudem einige Fein-
                                                                                                 heiten, in denen sich strombetriebene Autos von
                                          Dürr stellte gleich nach dem Start der Gespräche       herkömm­lichen unterscheiden. Der Elektro­
                                          mit Sokon ein Team zusammen, das ausarbei-             motor braucht weniger Platz, dafür fällt die
                                          tete, wie die Lackiererei beschaffen sein muss.        Bodengruppe höher aus, weil dort die ­Batterie
       AUTOS PRO STUNDE                   Dazu gehörten Jack Zhang und Daniel Zhang.             sitzt. Das kann sich auf den Lackierprozess
     ­K Ö N N E N I N D E R F A B R I K   Mit Unterstützung der Kollegen in ­Deutschland         ­auswirken, aber auch auf die Versiegelung von
       L ACKIERT WERDEN.                  rechneten sie unter anderem aus, wie viele              Hohlräumen.

14                                               ECO Das Magazin des Dürr-Konzerns
E - M o bi li tä t N e u e H o r izo n te

                                                                    VIER FRAGEN AN
                                                                            J U N D E N G , L A C K I E R A­ N L A G E N ­
                                                                                 SPEZIALIST BEI SOKON

                                                                Warum hat Sokon sich beim Bau der neuen
                                                                Lackieranlage in Chongqing für Dürr entschieden?
                                                                Gleich nach der Gründung von Sokon begannen wir mit der Planung
                                                                eines High-End-Automobilwerks. Als wir den Markt recherchierten,
                                                                stellten wir fest, dass fast alle hochwertigen Autos in Fabriken mit
                                                                Lackieranlagen von Dürr produziert wurden. Viele dieser Werke
                                                                sind weltbekannt und bestehen schon seit etlichen Jahren. Daher
                                                                wussten wir, dass Dürr ein professionelles, reifes und zuverlässiges
                                                                Unter­nehmen ist.

                                                                Was waren die größten Herausforderungen, die Sie zusammen
                                                                mit Dürr während der Planungsphase der neuen Lackieranlage
                                                                bewältigen mussten?
                                                                Sokon war ein neu gegründetes Unternehmen, und obwohl das
                                                                Planungs­team über entsprechende Erfahrungen verfügte, hatten die
                                                                Kollegen noch nie eine High-End-Lackieranlage entworfen oder reali-
                                                                siert. Außerdem hatten wir von der Planung bis zur Serienproduktion
                                                                einen sehr straffen Zeitplan. Daher war es eine große Herausforde-
                                                                rung, innerhalb kürzester Zeit umfangreiche technische Gespräche
                                                                zu führen und das Konzept auszuarbeiten.

                                                                Wie hat Sokon als neuer Elektrofahrzeughersteller von der
                                                                ­Erfahrung profitiert, die Dürr im Lackieranlagengeschäft hat?
Dürr plante ebenfalls die Fördertechnik, die
                                                                 In der Planungsphase lieferte Dürr ein professionelles und fortschritt-
die Autos durch die Lackiererei bewegt. Dazu                     liches Konzept, das als Grundlage für Sokons topmoderne Lackier-
gehört ein Hochregallager, wo die Karosserien                    anlage mit hohem Automatisierungsgrad diente. In der Implemen-
für kurze Zeit abgestellt werden können. Hinzu                   tierungsphase waren wir vom professionellen und hoch­effizienten
kommt ein moderner Trockenabscheider, er                         Ansatz von Dürr begeistert, durch den wir den Bau der Anlage recht-
                                                                 zeitig abschließen konnten.
bindet übrig gebliebene Tröpfchen aus dem
Lacknebel ohne Chemikalien. Moderne Abluft-                     Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit mit Dürr?
technik sorgt dafür, dass Lösemittelbestandteile                Die Dürr-Mitarbeiter arbeiten nicht nur professionell, sondern auch
aus der Luft entfernt werden.                                   sehr engagiert. Dürr führte das Projekt über weite Teile sehr effizi-
                                                                ent durch und lieferte einen hohen Qualitätsstandard, ohne uns in
                                                                Anspruch nehmen zu müssen. Die Umsetzungskompetenz der Mitar­
Beim Produktionsprozess setzte Sokon auf tradi-
                                                                beiter war sehr gut, was uns wirklich beeindruckt hat.
tionelle Verfahren. Das Unternehmen entschied
sich dafür, Karosserien nach der Grundierung im
Tauchbecken mit Füller zu beschichten, einem
Lack, der kleinste Unebenheiten ausgleicht. Erst
dann folgen Basis- und Klarlack.
                                                                   „Dass unser Projekt erfolg-
Die neue Generation
                                                                  reich war, haben wir dem hoch
Für Spitzentechnologie entschied sich Sokon
auch bei den Lackierrobotern. Als erstes chine-
                                                                    qualifizierten Dürr-Team zu
sisches Werk setzt Chongqing die neuen Modelle
von Dürr mit sieben Achsen ein. Ein zusätz­liches                           verdanken.“
Gelenk macht den Arm des EcoRP E043i beson-
ders beweglich. Der Zerstäuber an seinem Ende
gelangt an schwer erreichbare Stellen im Inneren
der Karosserie.

                                                     ECO Das Magazin des Dürr-Konzerns                                                     15
E- Mo bi li tä t N e u e H o r izo n te

Die Lackiererei von Sokon ist voll
vernetzt. Die notwendige Steuer-
technik sitzt in Schaltschränken.

                                                                                                                       Daniel Zhang von Dürr
                                                                                                                       prüft die Funktion eines
                                                                                                                       Roboters.

                                                                                                                     63
Früher montierte man den Roboter dafür auf
Verfahrschienen, sodass er seinen Standort ver-
ändern konnte. Sie brauchen Platz und kosten
zusätzliches Geld. Der Siebenachser kommt         Normalerweise werden Roboter in Container
ohne sie aus.                                     verpackt, auf Schiffe verladen und über die
                                                  Weltmeere transportiert – das kann bis zu sechs
Die Planer von Dürr errechneten für Sokon         Wochen dauern. „Da bei diesem Auftrag die Zeit
                                                                                                                 ROBOTER VON DÜRR
einen Bedarf von insgesamt 63 Robotern, 36        drängte, haben wir einen Teil der Ladung per             S T EHEN IN DER NEUEN FA BRIK
davon übernehmen die Lackierarbeit. Die ande-     Eisenbahn verschickt“, berichtet Thurner. Vom
ren versiegeln Karosserien oder öffnen Motor-     Verladebahnhof Duisburg aus reisten die Robo-
hauben, Heckklappen und Türen, damit Lack         ter über Polen und Russland nach Zentralchina.
und Nahtabdichtung auch dort aufgetragen          Lastwagen brachten sie die letzten Kilometer
werden können. Die elektronisch gesteuerten       nach Chongqing. Zwei Wochen hat dieses Vor-                3 6 D AV ON ÜBE R NE HME N DIE
Systeme für Farbaufbereitung und Reinigung        gehen eingespart.                                                 L ACKIER ARBEIT

kamen ebenfalls von Dürr.
                                                  Im März 2018 erreichten die Roboter ihr Ziel.
Der Bau der Roboter erfolgte am Konzernsitz       In der Zwischenzeit hatten Fachleute von
in Bietigheim-Bissingen. Da die neue Roboter­     Dürr das Gebäude vorbereitet, die Fördertech-
generation zum ersten Mal an einen Empfänger      nik installiert und die übrigen Anlagen mon-
in Übersee ging, mussten die bislang verwende-    tiert. Im Juli begann der Testbetrieb. Zunächst
ten Transportkisten für den Seetransport verän-   schoben sich 10 Karosserien pro Stunde durch
dert werden. „Die Roboter haben einen anderen     die Lackiererei, zum Jahreswechsel waren es
Schwerpunkt als ihre Vorgängermodelle. Des-       rund 15. ­Seitdem steigt die Zahl weiter. Ver-
wegen galt es, die Transport­kisten neu zu kon-   triebsdirektor Lee ist sehr zufrieden. Er freut
struieren, damit sie beim Versand nicht um­kip-   sich über das gute Ergebnis – und auf die nächste
pen“, sagt André Thurner, der die chinesischen    Chance, junge chinesische Autobauer bei der         Mehr Infos im Internet:
Kollegen von Deutschland aus unterstützte.        Realisierung ihrer Visionen zu unterstützen.        www.durr.com/lackiertechnik

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                                     A U S G E W Ä H LT E LÖ S U N G E N F Ü R D I E

        E-MOBILIT Y-PRODUKTION
                                                                                                                                 eTENO
                                                                                                                  Elektromotoren setzen sich aus mehreren
                                                                                                                  Komponenten zusammen, eine von ihnen ist
                                                                                                                  der Elektroanker. Damit der Motor einwand­
                                                                                                                  frei funktioniert, muss der Anker unbedingt
                                                                                                                  schwingungsarm laufen. Die Hersteller
                                                                                                                  wuchten die Elektroanker deshalb aus. Die
                                                                                                                  2018 vorgestellte Auswuchtmaschine ­eTENO
                                                                                                                  der Dürr-­Tochter Schenck ist bestens für die
                                                                                                                  vollauto­matische Serien­fertigung von Elektro­
                                                                                                                  motoren geeignet und ar-
                                                                                                                  beitet dabei mit höchster
                                                                                                                  Präzision. Sie lässt sich
                                                                                                                  in Ferti­gungs­leit­systeme
                                                                                                                  und andere IT-Netzwerke
                                                                                                                  einbinden.

                        EcoInCure                                                                                 0,1 GMM/KG
                                                                                                                  SPEZIFISCHE RESTUNWUCHT
Noch unterscheiden sich die Karosserien von Elektroautos kaum von denen           25 %
herkömmlicher Autos. Im Detail gibt es jedoch Differenzen. Zum Beispiel
                                                                                  WENIGER STROM
der Schweller, ein Bereich unterhalb des Tür­ein­stiegs. Er muss bei E-Autos
verstärkt sein, um die B­ atterie bei einem Seiten­aufprall zu schützen. Der
frisch lackierte Schweller des E-Autos trocknet im warmen Luftstrom eines         50 %
herkömm­lichen Trocknungstunnels aber sehr langsam. Der Dürr-Karosserie­
                                                                                  G L AT T E R E
                     trockner EcoInCure bläst die heiße Luft deshalb durch
                                                                                  L ACKOBERFL ÄCHE
                     die Wind­schutz­­scheiben­öffnung auf die Bauteile. Dafür
                     werden die Karosserien quer durch den Trockner be-
                     wegt. Die Trocknung verläuft schonender, eine Über-
                     hitzung dünnerer Karosserieteile wird vermieden, die
                     Qualität der Lackierung steigt. Außerdem ist E­ coInCure
                     sparsam. Der Stromverbrauch sinkt um 25 Prozent.

                                                                                                                ProLine
                                                        BIS ZU 60 L                   Die Batterie ist der wertvollste Bestandteil eines Elektroautos. Die schwe-
                                                                                      ren Stromspeicher funktionieren aber nur dann zuverlässig, wenn ihre
                                                        KÜHLMIT TEL FÜR
                                                                                      Temperatur im Betrieb stets zwischen 20 und 40 Grad gehalten wird. Des-
                                                        AKKUS WERDEN
                                                                                      halb benötigen sie Kühlmittel. Bis zu 60 Liter davon müssen in der Fabrik
                                                        E I N G E F Ü L LT
                                                                                      eingefüllt werden. Um die Taktzeiten einzuhalten, muss das schnell vor
                                                                                      sich gehen. Der Befüllspezialist Dürr Somac bietet mit ­ProLine die geeig-
                                                                                      nete Anlage. Sie erzeugt vor der Befüllung ein V   ­ akuum im Kühlsystem.
                                                                                      Mit hohem Druck wird das Kühlmittel anschließend eingefüllt. Dank ihres
                                                                                      Aufbaus ist die Anlage flexibel einsetzbar. N ­ eben Batte­rien lassen sich
                                                                                      mit ihr auch Kupplungen, Kühler oder Servo­lenkungen mit flüssigen Be-
                                                                                      triebsmitteln befüllen.

                                                             ECO Das Magazin des Dürr-Konzerns                                                                      17
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 DIE
  ZUKUNFTS-
FABRIK
          In unseren Digital Factories treiben rund 100 Experten die vernetzte,
          intelligente Fertigung voran. Um erfolgreiche digitale Produkte zu ent-
          wickeln, müssen sie nicht nur ­kreativ sein, sondern auch schnell. Des-
          halb setzen sie auf neue F
                                   ­ ormen der Zusammenarbeit.

          T E X T: H E I M O F I S C H E R — F O T O S : H E L M U T P A N G E R L

Krawatte? Trägt hier kaum jemand! Anzug                                                                                                Maschinen vorhersehbarer und einfacher wird –
oder Kostüm? Ebenfalls selten! Stattdessen                                                                                             und die Qualität der Produktion steigt. Eine von
prägen offene Hemden und Jeans das Erschei-                                                                                            vielen Lösungen, die den Kunden aus der Auto-
nungsbild. Konzentriert, aber ungezwungen                                                                                              mobilindustrie messbare Vorteile bringen.
schauen die Anwesenden auf Poster und Bild-
schirme, diskutieren neue digitale Ideen. Die                                                                                          Die Dürr Digital Factory ist eine Division-über-
Software-Entwickler und Steuerungstechniker                                                                                            greifende Organisation. Das heißt, die Mitar­
gehören zur Dürr Digital Factory – der Vorhut                                                                                          beiter arbeiten gemeinsam, gehören aber zu ver-
von Dürr auf dem Weg in die Welt der vernetz-                                                                                          schiedenen Divisions – Paint and Final Assembly
ten Industrie. Mehrmals im Jahr kommen sie                                                                                             Systems, Application Technology oder Clean
für einen Tag im Foyer der Konzernzentrale                                                                                             Technology Systems. Früher konnte es schon
in Bietigheim-Bissingen zusammen, um sich                                       Zukunft als Job: Nico Koch präsentiert                 einmal vorkommen, dass mehrere Teams an
an Ständen und Stehtischen über ihre Projekte                                   eine smarte Applikation.                               ähnlichen Ideen gearbeitet haben. Jetzt werden
auszutauschen.                                                                                                                         die Kräfte in der Digital Factory zielgerichtet
                                                                                                                                       eingesetzt.
Einer von ihnen ist Nico Koch. Er leitet ein
Team mit elf Leuten, zwischen 23 und 40 Jahre                            „Entwickler müssen Trends                                     Das gilt auch für Woodworking Machinery
alt. Koch arbeitet gern in der Digital Factory.                                                                                        and Systems, die aus der Akquisition der
Er mag das Engagement, die Leidenschaft, die                             am Markt sehr früh ­erkennen                                  HOMAG Group AG entstandene Division mit
Energie seiner Kollegen. „Die Zusammenarbeit                             und die Chancen von neuen                                     Sitz in Schopfloch im Schwarzwald. In der Divi-
klappt sehr gut“, sagt der 40-Jährige. Routine?                                                                                        sion, die Maschinen und Anlagen für die holz­
Langeweile? Die gebe es in der Digital Factory                           Anwendungen sofort                                            bearbeitende Industrie herstellt, haben sich
noch weniger als sonst im Konzern. Eines sei-                           ­beurteilen können.“                                           Software-Experten in einer weiteren Digital
ner aktuellen Projekte ist die Entwicklung einer                                                                                       Factory zusammengeschlossen – spezialisiert
Applikation, mit der sich Daten aus der Ferti-                          D R . J O C H E N W E Y R A U C H , V O R S TA N D S ­         auf die besonderen Bedürfnisse ihrer Kunden.
gung so auswerten lassen, dass die Wartung von                          VORSITZENDER DER DÜRR SYSTEMS AG                               „Möbelhersteller kaufen oft keine einzelnen

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D i g i ta li s i e r u n g D ie Z u k u n f tsfab r ik

Maschinen oder Anlagen mehr“, berichtet Uwe
Jonas, Vice President Consulting und Software
bei HOMAG. Stattdessen benötigen sie für ihre
Fabriken und Werkstätten komplette Lösun-
gen vom Zuschnitt bis zum Verpacken der fer-
tigen Teile. Idealerweise müssen die Produkti-
onslinien Möbelstücke in Losgröße 1 fertigen
können, das heißt, kein Möbelstück gleicht dem
anderen. Gesteuert werden diese Produktions­
systeme von komplexer, aber leicht bedien­barer
Software, die von der HOMAG Digital Factory
entwickelt wird. Eine weitere Digital F­ actory
gibt es bei der Dürr-Tochter Schenck RoTec.

Einschneidender Wandel
Die Industrie befindet sich weltweit in einem
tief greifenden technischen Wandel. Schon
heute ist die Produktion innerhalb einzelner
Werke eng verzahnt. Auf lange Sicht werden                                                                     Gut organisiert und mit hohem
Fabriken vermutlich nicht mehr isoliert arbei-                                                                 Tempo: Marcel Geisler aus der
ten, sondern sich selbst über digitale Platt-                                                                  Dürr Digital Factory bei der Arbeit.

formen koordinieren. Über das industrielle
Internet der Dinge (IIoT) wird das eines Tages
vollautomatisch über Kontinente hinweg mög-         ware in wenigen Monaten. „Entwickler ­müssen
lich sein. Unternehmen können die Werke ihres       deshalb Trends am Markt sehr früh erkennen
Produktionsnetzwerks vergleichen und aufein-        und die Chancen von neuen Anwendungen
ander abstimmen. Dr. Jochen Weyrauch, Vor-          sofort beurteilen können“, sagt Dr. Weyrauch.
standsvorsitzender der Dürr Systems AG, ist sich    Auch die Wünsche der Kunden können sich
sicher: „Im Maschinenbau ist das ein Trend, der     schnell ändern. Folge ist, dass Ausrüster wie
die Zukunft der Branche entscheidend prägt.“        Dürr die Entwicklung neuer Software immer
                                                    seltener detailliert planen können. Flexibilität
Wettbewerber von Dürr sind deshalb nicht            ist gefordert.
mehr nur die altbekannten Unternehmen
aus dem Maschinen- und Anlagenbau. „Auch            Auch aus diesem Grund setzt die Digital Factory
Software-­Firmen wollen auf dem Markt Fuß           auf das Prinzip des agilen Arbeitens. Bei die-
fassen“, stellt Dr. Annabel Jondral fest, Senior    ser Arbeitsweise organisieren sich Teams, wo
Manager in der Dürr Digital Factory. Sie bieten     sinnvoll, selbstständig und flexibel und­arbei-
eigene IIoT-Plattformen und stellen darüber         ten inkrementell. Das bedeutet: Die Software-­
Applikationen zur Verfügung.                        Entwicklung erfolgt in kleinen Schritten,
                                                    Verbesserungen werden kontinuierlich eingear-
Dürr hat deshalb mit Partnern aus der               beitet. In der Digital Factory von Dürr organisie-
Maschinen­  bau- und Software-Branche die           ren sich die meisten Teams grundsätzlich selbst,
IIoT-Plattform ADAMOS entwickelt. Mit ihr           treffen Entscheidungen eigenverantwortlich
verbunden sind die Online-Marktplätze LOXEO         und teilen die Aufgaben unter sich auf. So läuft
und tapio. Auf ihnen können Kunden Services         die Arbeit weiter, wenn Vorgesetzte für wichtige
und Applikationen beziehen, die ihre Maschi-        Entscheidungen nicht greifbar sind.
nen produktiver machen. LOXEO richtet sich an
Kunden der Marken Dürr und Schenck. tapio           Digitale Daten sind der neue Rohstoff
hingegen ist ein digitales Ökosystem für die        Eigener Kopf und unkonventionelles Denken
gesamte holzbearbeitende Industrie, in dem          sind in der Dürr Digital Factory willkommen. Ein
                                                                                                                  Modernes Management:
sogar Wettbewerber ihre Apps anbieten dürfen.       Umfeld, das Paul Thomä sehr zusagt. Der 30-jäh-
                                                                                                                  Dr. Annabel Jondral und Nico
                                                    rige Mathematiker arbeitet seit einem Jahr bei                Koch besprechen den Ablauf
Schnell entscheiden, flexibel arbeiten              Dürr und ist zufrieden: „Ich mag den lockeren                 eines Projekts.
Die Digitalisierung lässt in allen Branchen         Umgang und die flachen Hierarchien.“ Thomä
das Entwicklungstempo steigen. Eine gute            arbeitet an der Entwicklung von selbstlernen-
Maschine ist in drei Jahren marktreif, gute Soft-   den Systemen, die sich aus großen D ­ ­aten­mengen

                                                           ECO Das Magazin des Dürr-Konzerns                                                    19
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                                                     D i g i ta l i s i e r u n g D ie Z u k u n f tsfab r ik

                                                                                                  A U S G E W Ä H LT E

                                                                     APPLIKATIONEN
                                                                                                       Mit ADAMOS entstand 2017 die IIoT-Plattform für den
                                                                                                       gesamten Maschinen- und Anlagenbau. Auf den di-
                                                                                                       gitalen Markt­plätzen LOXEO und tapio finden unsere
                                                                    ­Kunden Services aus einer Hand, speziell entwickelt für den optimalen Maschinenein-
                                                                     satz. In unseren Digital Factories tüfteln wir an diesen neuen, innovativen Applikationen,
                                                                     mit denen sich die Produktion effizienter gestalten lässt. Drei Beispiele von Dürr und
                                                                     der HOMAG Group.
Die Mitarbeiter der Digital Factories
­treffen sich regelmäßig zum Austausch.                                                                 EcoScreen Equipment Analytics
                                                                                                     Die Analyse-Software zeichnet lückenlos alle Daten aus
                                                                                                     dem Lackierprozess auf. So entsteht für jede ­lackierte
                                                                                                     Karosserie ein „digitaler Fingerabdruck“. Er enthält
speisen. Seine Arbeit bildet die Basis für Ferti-                                                    ­unter anderem Informationen über die Bewegungen der
                                                                                                      Lackier­roboter, den Lackverbrauch und die exakte Posi-
gungslinien, die im Zeitalter der Künst­lichen
                                                                                                      tion der Karosserie beim Lackieren. Tritt ein Qualitäts­
Intelligenz ihre Prozesse selbstständig optimie-                                                      problem auf, lässt sich die Ursache anhand der aufge-
ren sollen.                                                                                           zeichneten Daten sofort ermitteln. Beispielsweise kann
                                                                    sich der Anlagenbetreiber für jedes lackierte Auto jede gefahrene Bahn der Lackier­roboter
Fertigungsdaten sind ein Rohstoff der Digital                       am Bildschirm auf das CAD-Modell der Karosserie projizieren lassen. Zudem verarbeiten
                                                                    Algorithmen Daten aus dem Lackierprozess in Echtzeit und zeigen
Factory, vom Pumpendruck über die Tempe-
                                                                    Anomalien auf. Dank dieser Streaming-­Analytics-Funktion können
ratur bis zur Betriebsstundenzahl. Diese Daten                      Fehler umgehend behoben werden. Hinzu kommt schon bald eine
werden in Fabriken seit Langem unter ande-                          Batch-­Analytics-­Funktion: Die Software analysiert dafür historische
rem durch Sensoren ermittelt, die an unter-                         Daten, leitet Trends ab und entwickelt mithilfe künstlicher Intelligenz
schiedlichen Stellen eingebaut sind. Bislang                        Prognosen und Handlungsempfehlungen.

dienten sie meist dazu, Abläufe zu überwachen.
Die Experten der Digital Factory gehen weiter.                      EcoScreen Maintenance Assistant
Ihre Applikationen vergleichen die aktuellen
                                                                    Die Applikation unterstützt Kunden bei der Wartung
Werte in Echtzeit mit Sollwerten, das nennen                        in großen Auto­    lackierereien. Tausende Komponenten
Fachleute Streaming Analytics. Auch histori-                        ­müssen instand gehalten werden, zum Beispiel Pumpen,
sche Daten werden analysiert. Daraus lassen                          Ventile, Filter oder Sonden. Über alle Bestandteile führt
sich Abweichungen oder Muster erkennen. Die                          der EcoScreen Maintenance Assistant Buch. Er zeigt War-
                                                                     tungstermine an, bietet Zugriff auf Anleitungen, lässt sich
Ergebnisse dienen dazu, Fehlersuche und War-
                                                                     erledigte Arbeiten quittieren und erstellt eine Wartungs-
tung zu optimieren. Auch Rückschlüsse auf die                                             historie. Ein Alleinstellungsmerkmal ist, dass die Software nicht nur
Prozessgüte und damit die Qualität der gefertig-                                          die Termine fester Wartungsintervalle meldet, sondern auch zyklus­
ten Produkte sind möglich. Möglichst viele Teile                                          basiert arbeitet. Das bedeutet: Sie zählt, wie oft eine ­Komponente
sollen auf Anhieb fehlerfrei produziert werden.                                           ­genutzt ­wurde, und berechnet die verbleibende Restnutzungszeit.
                                                                                           ­Dafür greift sie auf Steuerungen in der Lackiererei zu, um Nutzungs-
Je höher diese „First-Run-Rate“, desto geringer
                                                                                            daten zu erhalten.
die Kosten für aufwändige Nacharbeit.

 Derzeit laufen rund 20 Entwicklungsprojekte                                                            intelliSanding
 in der Dürr Digital Factory. Autofabriken ­setzen                                                Ob Schleifen, Lackieren, Laminieren oder Hobeln – durch
 die ersten Software-Produkte bereits ein. Für                                                    den Einsatz der richtigen App lassen sich gängige Arbei-
 die Mitarbeiter ist das eine bedeutende Moti-                                                    ten einfacher und effizienter gestalten. Die HOMAG Group
                                                                                                  hat dafür eine eigene App-Familie entwickelt. Zu den
 vation. Erfolg ist wichtig, damit die Arbeit in
                                                                                                  Apps der Business Unit Surface Processing gehören digi­
 der Digital Factory Spaß macht. Das soll auch                                                    tale Produktionsassistenten für Maschinenbediener in
 in Zukunft so bleiben.                                                                           Industrie und Handwerk. Beispiel intelliSanding, die App
 ­Bislang gebe es damit keine                                       zum Schleifen: Sie schlägt dem Nutzer die zum Auftrag passenden Einstellungen vor.
­Probleme, so Team­leiter                                           Außerdem berechnet und visualisiert sie die verbleibende Lebensdauer der Schleifbänder
                                                                    und schätzt das Volumen der pro Tag, Schicht oder Minute abzusaugenden Späne. Die
  Koch über seine Mitarbei-
                                                                    HOMAG-Anwendungen funktionieren auch mit Maschinen anderer Hersteller und haben
  ter: „Die brennen richtig                                         damit ein enormes Marktpotenzial.
  für die Themen.“

20                                                         ECO Das Magazin des Dürr-Konzerns
README.md       .travis.yml                 python-tool                                python-tool                     tools.py   settings

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       _HACK-
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          ATH[ON]
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14                                               Konzentriert arbeiten und gemeinsam Spaß haben – so lässt sich
15                                               die Stimmung beim zweiten ADAMOS-­Hackathon beschreiben.
                                                 Drei Tage lang entwickelten 60 Programmierer Apps und andere
16
                                                 Software-­Produkte für das Industrielle Internet der Dinge (IIoT).
17                                               Die Bild­strecke zeigt Eindrücke des Wettbewerbs, den Dürr aus-
18                                               richtete und der künftig regelmäßig stattfinden soll.

19                                               T E X T: H E I M O F I S C H E R — F O T O S : S A S C H A F E U S T E R

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                 Überblick: Die sieben Teams
31                des Hackathon müssen ihre
                   Arbeit selbst organisieren.
32               Die Teilnehmer kommen von
                 Dürr und weiteren Partnern
33               der IIoT-Plattform ADAMOS.

34                                                                 ECO Das Magazin des Dürr-Konzerns                                              21

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36
37     _Was ist ein Hackathon?
38      Ein Hackathon ist ein Wettbewerb zum Pro-
        grammieren von Software. Die Teilnehmer
39      kommen meist aus unterschiedlichen Bereichen
        und arbeiten in gemischten Teams. Auf diese
40      Weise werden Erfahrungen weitergegeben und
        Kontakte geknüpft. ­Anders als bei gewöhn­lichen
41     Arbeitstreffen liegt beim Hackathon der Schwer-

42     punkt noch mehr auf dem Spaß am Tun und
       der Leidenschaft für das Produkt. Der Begriff
43     Hackathon ist ein Kunstwort: Die erste Silbe
       bezieht sich auf das englische Verb to hack,
44     mit dem früher das Eindringen in fremde
       ­IT-­Systeme bezeichnet wurde. In der IT-Szene
45      ist das Wort heute auch ein Synonym für legales
        Programmieren. Der zweite Teil des Begriffs
46      steht für Marathon – denn ein Hackathon erfor-
        dert Ausdauer. Oft dauert er mehrere Tage.
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                                                                     ocker und zwanglos: Dürr-Vorstandschef Ralf W. Dieter (M.)
                                                                    L
51                                                                  führt die guten Ergebnisse des Hackathon auch darauf zurück,
                                                                    dass auf einengende Vorgaben verzichtet wurde.
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55                   Alles in der Gruppe:
                     Beim Hackathon gibt es

56                   keine Einzelkämpfer.
                     Alle Probleme werden
                     im Team gelöst.
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I ns Bild setzen: Die Teams müssen
         eine ausführliche Präsentation ihrer
         Ergebnisse vorbereiten.

                                                                     I mmer mit der Ruhe: Nicht nur Stress,
                                                                      auch Spaß führt zum Erfolg.

Geschafft: Das Siegerteam
 überzeugt die Jury mit einer
 App, die den Einkauf von
 Ersatzteilen übers Internet
 wesentlich einfacher macht.

                                                ECO Das Magazin des Dürr-Konzerns                              23
README.md   .travis.yml    python-tool                   python-tool    tools.py                        settings

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                                                                               Ideen ­diskutieren, Wissen
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                                                                                tieren: Kommuni­kation ist

76                                                                              ein wichtiger Baustein beim
                                                                                Hackathon.

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                                G
                                Arbeitsplatz dürfen die

99                              Teams selbst bestimmen.

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„Ungezwungen, aber fokussiert und
  bis in die Haar­spitzen motiviert:
 Die Hackathon-­Mannschaft hat
 mich ­begeistert.“
 R A L F W. D I E T E R , V O R S TA N D S V O R S I T Z E N D E R D E R D Ü R R A G

                                                                                                             lltag beim Hackathon:
                                                                                                            A
                                                                                                            Team zwischen Notebooks,
                                                                                                            Klebezetteln und Tabellen.

                                                                        ECO Das Magazin des Dürr-Konzerns                          25
FAHRERLOSE
                SICHERHEIT
     Die ersten autonomen Fahrzeuge sollen 2025 in Serie gehen. Die dafür nötigen
 Produktions­anlagen müssen Hersteller frühzeitig planen. Dürr hat deshalb Prüfstände
entwickelt, auf denen sich selbstfahrende Autos nach der Montage vollautomatisch testen
   lassen – und die bereits jetzt die Abnahme herkömmlicher Fahrzeuge vereinfachen.

                         T E X T: H E I M O F I S C H E R — F O T O S : O L I V I E R H E S S
Au to n o m e s Fa hre n Fah re r lo se S i c h e r h e i t

                        Erfolgreich ins
                     Rollen gebracht:
                  Entwicklungs­leiter
                  Dr. ­Thomas ­Tentrup
                   vor dem Prüfstand
                         ­x-road curve.

                                                                             „Wir sind auf das Zeitalter des
                                                                           ­a utonomen Fahrens vorbereitet.“
                                                                                     D R . T H O M A S T E N T R U P, E N T W I C K L U N G S L E I T E R

Der neue Wagen rollt von der Montagelinie. Sein
Motor startet automatisch. Fahrerlos bewegt
sich das Fahrzeug zu den letzten Stationen der         Hersteller verkaufen schon heute Fahrzeuge,
Fabrik – den Prüfständen am Ende des Bandes.           die kurze Strecken eigenständig zurücklegen.
Es rangiert in die richtige Position. Laser leuch-     Ab 2025 wollen sie vollautomatisierte Autos auf
ten auf, das Auto wird automatisch vermessen,          den Markt bringen. Dann werden Prüfungen in
dann schwenkt ein großer Bildschirm vor die            der Fabrik noch wichtiger, denn Insassen müs-
Haube. Kurz darauf beginnt die simulierte Test-        sen sich blind darauf verlassen, dass selbstlen-
fahrt. Vollautomatisch. Gas, Bremse, Sensorik –        kende Fahrzeuge einwandfrei funktionieren.
nach wenigen Minuten hat moderne Software              Die notwendige Prüftechnik steht bereit, bestä-
alle Checks durchgeführt, ohne dass ein Mensch         tigt Tentrup. „Wir sind auf das Zeitalter des
eingreifen muss. Das fahrerlose Auto fährt lang-       autonomen Fahrens vorbereitet.“
sam vom Prüfstand und wird kurze Zeit später
für den Versand zum Kunden bereitgestellt.             Letzte Prüfung vor dem Einsatz
                                                       Prüfstände gehören zu den wichtigsten Stati-

                                                                                                                         170
Noch existiert diese Szene nur in einer Compu­         onen der Fahrzeugfertigung. Hier entscheidet
ter­animation, doch sie könnte heute Realität in       sich, ob ein Wagen ausgeliefert werden darf oder
vielen Autofabriken sein. Entwicklungsleiter           ob er in die Nachbearbeitung muss. Alle für die

                                                                                                                                                            KM/H
Dr. Thomas Tentrup hat mit dem 20-­köpfigen            Sicherheit bedeutenden Funktionen werden
Projektteam bei Dürr ­Assembly Products im             noch einmal unter die Lupe genommen. Die
saarländischen Püttlingen Prüfstände konzi-            Ergebnisse sind so wichtig, dass sie in Daten-
piert, die vollautomatische Abschlusschecks            banken aufbewahrt werden. So können Herstel-                         PRÜFGESCHWINDIGKEIT OHNE

herkömmlicher Autos ermöglichen – und noch             ler noch Jahre später nach einem Unfall bele-                                  LENKEINSCHL AG

viel mehr können: „Auch autonome und teil­             gen, dass die Prüfung korrekt gelaufen ist. Bei
autonome Fahrzeuge lassen sich auf diese               fahrerlosen Autos wird dieser Nachweis noch
Weise selbstständig prüfen“, sagt Tentrup.             wichtiger werden.

                                                               ECO Das Magazin des Dürr-Konzerns                                                                   27
Blick fürs Wesentliche: K
                        ­ onstrukteur
­Stefan Rothfuchs erklärt die Arbeitsweise
 der Rollen am Prüfstand x­ -road curve.

Autohersteller auf der ganzen Welt setzen auf
die Prüfstände von Dürr Assembly Products,                                                Autokino mal anders: Getestet wird die Reaktion des A
                                                                                                                                              ­ utos auf
die nicht nur in Deutschland, sondern auch in                                             die eingeblendeten Verkehrssituationen. G
                                                                                                                                  ­ erade beim autonomen
China, Brasilien und Tschechien hergestellt                                               Fahren ist sie besonders wichtig.
werden. In Püttlingen ist das Stammwerk, wo
Arbeiter in großen Produktionshallen die Prüf-
stände nach Kundenwünschen fertigen. Sie
montieren Metallträger, rüsten sie mit Moto-       Schwenkbare Rollen                                   zu den Rollenträgern“, erklärt Rothfuchs. Eine
ren und Sensorik aus. Ein großer Teil der Arbeit   verhindern Wegdriften                                intelligente Software wertet die Daten aus und
läuft aber nicht hier, sondern im Hintergrund.     Bislang muss sich noch immer ein Mensch ans          sendet Steuersignale an Elektromotoren, die
Experten von Dürr entwickeln und konstruie-        Steuer setzen, um einen Neuwagen auf den Prüf-       die Richtung der Rollen einstellen. Dadurch
ren die Prüfstände am Computer und statten sie     stand zu fahren. Die Räder der Antriebsachse         gleichen sie Lenkbewegungen der Räder aus
mit der passenden Software aus.                    parkt er dabei auf Rollen, die im Boden der Platt-   und verhindern ein seitliches Wegdriften des
                                                   form montiert sind. Tritt er auf das Gaspedal,       Fahrzeugs. Prüfungen können damit automa-
Prüfstände sind keine Massenware. „Sie beste-      drehen sich die Räder und die Rollen. So bleibt      tisch ablaufen, ohne dass ein Fahrer hinter dem
hen aus Modulen, die individuell kombiniert        das Fahrzeug an derselben Stelle. Aber steht die     Steuer sitzen und eingreifen muss. Außerdem
werden“, erläutert Tentrup. Wie sie genau aus-     Lenkung nicht auf Gerade­ausfahrt, kommt es zu       lassen sich erstmals auch Kurvenfahrten im
sehen, hängt vor allem von den Fahrzeugher-        einer Seitwärtsbewegung. Es muss also jemand         Praxistest simulieren.
stellern und ihren zu prüfenden Modellen ab.       gegenlenken, damit der Wagen nicht seitlich
Die Experten aus Püttlingen verbessern ihre        ausbricht. Auf dem neuen Prüfstand x-road            „Obwohl das Prinzip einfach klingt, war die Ent-
Produkte fortwährend. Eine bahnbrechende           curve ist das nicht mehr nötig. Konstrukteur         wicklung der schwenkbaren Rollen schwierig.
und zum Patent angemeldete Neuheit ist der         Stefan Rothfuchs zeigt auf zwei schwenkbare          Die Kraft zu verstehen, die bei einer Lenkbe-
Prüfstand x-road curve, auf dem sich autonome      Rollenträger. Sie gleichen Lenkbewegungen            wegung der Räder wirkt, war eine der größten
und teil­autonome Fahrzeuge testen lassen. Aber    der Räder automatisch aus. Auf den Seitenflan-       Herausforderungen“, berichtet Tentrup, der
auch Prüfungen von herkömmlichen Autos             ken der Reifen schimmern zwei rote Lichtlinien.      in theo­retischer Physik promoviert hat. „Wir
macht er wesentlich einfacher.                     „Lasersensoren messen die Radwinkel relativ          haben den Effekt lange Zeit nicht verstanden.“

28                                                        ECO Das Magazin des Dürr-Konzerns
Au to n o m e s Fa hre n Fah re r lo se S i c h e r h e i t

Da sich auch in der Literatur nichts fand, muss-
ten die Grundlagen im eigenen Haus mit Unter-
                                                     Fahrerassistenzsysteme, mit denen praktisch
                                                     alle Neuwagen ausgerüstet sind, lösen schon                              Rund

                                                                                                                           40
stützung von Universitäten entwickelt und mit        heute einige dieser Aufgaben. Sie sind so etwas
einem Computermodell verifiziert werden. Erst        wie die Vorboten des autonomen Fahrens und
als die Entwickler das Prinzip durchdrungen          arbeiten mit Kamera, Laser oder Radar. Eine
hatten, machten sie sich daran, den neuen Prüf-      Handvoll dieser Sensoren wird an herkömm­
stand zu konstruieren. Heute liefert Dürr die        lichen Prüfständen nebenbei getestet. Doch
schwenkbaren Rollenaggregate auch als Nach-          ihre Zahl steigt bei jedem Modellwechsel. „Wir
rüstsatz, mit dem Fahrzeughersteller alte Prüf-      gehen davon aus, dass in autonomen Fahr-
                                                                                                                      SENSOREN MÜSSEN
stände modernisieren können.                         zeugen rund 40 Sensoren eingestellt werden
                                                                                                                 BEI AUTONOMEN AUTOS IM WERK
                                                     ­müssen“, sagt Tentrup.
                                                                                                                    E I N G E S T E L LT ­W E R D E N .
Virtuelle Straßen und Landschaften
Zur Prüfung autonomer Fahrzeuge kann der             Herkömmliche Prüfstände wären mit dieser
x-road curve mit einer virtuellen Szenerie ver-      großen Zahl überfordert. Umso mehr, als die
bunden werden, die auf einem Bildschirm vor-         Sensoren eines fahrerlosen Autos extrem prä-
beizieht. Das heißt, das Auto fährt wie im Com-      zise arbeiten müssen. In autonomen Fahrzeu-
puterspiel die Straße entlang und meistert           gen werden sie entscheidend für die Sicherheit
verschiedene Verkehrssituationen. Auf diese          im Auto sein.
Weise lässt sich testen, wie gut die elektroni-
schen Systeme beim autonomen oder teilauto-          Dunkel wie im Kino
nomen Fahren zusammenarbeiten. Erkennen              Deshalb ist die Kalibrierung der sicherheits­rele­
sie Hindernisse schnell genug? Registrieren          vanten Sensoren ein entscheidender Schritt –
sie Ampeln, Verkehrsschilder und Alleebäume?         für den Dürr den neuen Prüf­stand x-around
Werden Fußgänger nachts rechtzeitig entdeckt?        entwickelt hat. Er sieht aus wie eine Garage und

     Durchblick: Martin
      ­Wagner, Produkt­
  manager ­Autonomes
          Fahren (links),
      bespricht mit dem
           Konstrukteur
 ­Vincent Thiel (rechts)
         die Prüfung der
   ­optischen Sensoren.

                                                             ECO Das Magazin des Dürr-Konzerns                                                            29
lässt sich komplett verdunkeln. Das ist ­wichtig,
denn kein Lichtstrahl soll stören, wenn die
Sensoren eines autonomen Autos ihre optimale
Position finden.

Die Fahrwerkgeometrie jedes Fahrzeugs muss
vor der Kalibrierung der Sensoren am Prüfstand
genau vermessen werden. Aufgrund der Pro­
duktionstoleranzen zeigt jedes Fahrzeug Abwei-
chungen von den Sollwerten. Diese Abweichun-
gen müssen bei der Einstellung berücksichtigt
werden, damit die Sensoren Entfernungen und
Geschwindigkeiten von Objekten präzise ermit-
teln können.

Wie die Einstellung der Sensoren funktioniert,
zeigt Martin Wagner, Produktmanager Auto-
nomes Fahren. Ein Bildschirm schwenkt vor
das Fahrzeug, im Prüfstand wird es dunkel. Wie
beim Augenarzt erscheinen Muster mit Krei-
sen und Rechtecken auf dem Monitor. „Mithilfe
der Umrisse stellen sich die optischen Sensoren
automatisch ein“, erklärt Wagner. Bislang ver-                       PRÜFSTAND X-AROUND –
wenden Prüfstände oft noch bedruckte Tafeln,
um Sensoren zu kalibrieren. Die Püttlinger Ent-                POSITIONIEREN, MESSEN, EINSTELLEN
wickler halten das für unzureichend. „Wir haben
festgestellt, dass die genauesten Ergebnisse                                                                     Einstellen
erzielt werden, wenn die Kalibriermuster auf                                                   Mithilfe der auf dem Monitor erscheinenden Muster
                                                                                               stellen sich die optischen Sensoren ein.
Monitoren abgebildet werden“, sagt Entwick-
lungsleiter Tentrup.

Nach wenigen Minuten ist die Einstellung been-
det. Das Fahrzeug kann den Prüfstand verlassen.
Tentrup ist zufrieden. Im Herbst 2018 hat Dürr
die neuen Prüfstände Autoherstellern aus aller
Welt präsentiert. Die ersten Verkaufs­gespräche
laufen – was dafür spricht, dass v­ ollautomatische
Prüfungen in den Auto­mobil­
werken zum Alltag werden,
bevor die ­ersten autonomen
Fahrzeuge vom Band rollen.

                                                                 Positionieren                                   Messen
                                                      Die bewegliche Bodenplatte richtet das     Auf schwenkbaren Trägern montierte Laser
                                                      Fahr­zeug vor dem Vermessen aus.           vermessen die Geometrie des Fahrwerks.
                                                                                                 ­Danach startet die Kalibrierung.

30                                                         ECO Das Magazin des Dürr-Konzerns
Au to n o m e s Fa hre n Fah re r lo se S i c h e r h e i t

                                                                                                                                                      BERLINER BUSSE
                                                                                                                                               ­F A H R E N A U T O M A T I S I E R T
                                                                                                                                               Wie autonomes Fahren funktioniert, lässt sich in Berlin
                                                                                                                                               ­bereits heute beobachten. Auf dem Gelände des Klinikums
                                                                                                                                                Charité befördern automatisierte Busse Patienten und Be-
                                                                                                                                                sucher an ihr Ziel. Die kleinen, gelben Gefährte der Berliner
                                                                                                                                                Verkehrsbetriebe (BVG) sind fast geräuschlos auf einer
                                                                                                                                                festgelegten Tour unterwegs. Mit einem Tempo von bis zu
                                                                                                                                                zwölf Kilometern pro Stunde fahren sie über das weitver-
                                                                                                                                                zweigte Grundstück mit Instituten, Mensa und Wirtschafts-
                                                                                                                                                gebäuden. Das Pilotprojekt mit dem Namen „Stimulate“ ist
                                                                                                                                                bis 2020 angesetzt und soll praktische Fragen des autono-
                                                                                                                                                men Fahrens klären.

                                                                                                                                               Bisher sitzt sicherheitshalber immer noch ein ausgebildeter
                                                                                                                                               Fahrer der BVG mit im Bus.

                                                                                                                                                „Wir haben uns das Ziel
  „Unsere Prüfstände bestehen                                                                                                                   gesetzt, Berlin zu einer
                                                                                              Quelle: Berliner Verkehrsbetriebe, Andreas Süß

aus Modulen, die wir nach Wunsch                                                                                                                 der führenden Smart
    des Kunden kombinieren.“                                                                                                                      Cities zu machen.“
    D R . T H O M A S T E N T R U P, E N T W I C K L U N G S L E I T E R                                                                                MICHAEL MÜLLER, REGIERENDER
                                                                                                                                                             ­B Ü R G E R M E I S T E R B E R L I N

                                                                       ECO Das Magazin des Dürr-Konzerns                                                                                                        31
I nd i v i d ua li s i e r u n g E i n ze l st ü c ke i n S e r i e

     EINZELSTÜCKE
        IN SERIE
        Es soll schon etwas Besonderes sein – von diesem Grundsatz lassen sich
         immer mehr Menschen leiten, wenn sie eine Kaufentscheidung treffen.
        Ob Einbauküche oder Auto – mit Fertigungstechnik aus dem Dürr-Konzern
                    lassen sich Einzelstücke serienmäßig herstellen.
                                                               T E X T: H E I M O F I S C H E R

                                                                                        A­ U T O N O M E T I S C H L E R - ­
                                                                                         WERKSTAT T
                                                                                     Schublade breiter, Tisch höher, Schrank schmaler – Kunden verlangen
                                                                                     mehr Möbel nach Maß. Die holzbearbeitende Industrie hat sich längst
                                                                                     darauf eingestellt und fertigt mit Technik der HOMAG Group Einzelstü-
                                                                                     cke vollautomatisch ähnlich effizient wie in Serien­fertigung. Was bis-
     1.200 KG                                                                        lang aber großen Unternehmen vorbehalten war, lohnt sich nun auch
     TR AGL AST DES                                                                  für kleinere Tischlereien. Die Dürr-Tochter aus dem Schwarzwald
     ­T R A N S P O R T F A H R Z E U G S                                            hat mit der sogenannten autonomen Zelle eine Werkstatt entwickelt,
                                                                                     die völlig eigenständig arbeitet. Zugeschnittene Holzplatten werden
     400–500 TEILE                                                                   zunächst mit einem maschinenlesbaren Barcode versehen, der alle
     JE SCHICHT BE ARBEITBAR                                                         Bearbeitungsinformationen enthält. Im nächsten Schritt verleimt eine
                                                                                     Maschine die Kanten an den Schnittseiten des Holzes. Nun folgt das
                                                                                     Herzstück, eine CNC-Maschine, die Bohrlöcher und Dübel mit höchster
                                                                                     Präzision setzt. Den Transport der Werkstücke übernimmt ein kleines
                                                                                     autonomes Transportfahrzeug. Der fahrbare Roboter pendelt zwischen
                                                                                     den Stationen, nimmt Platten auf, setzt sie an der nächsten Maschine
                                                                                     oder im Zwischenlager ab. Die Kontrolle hat eine Software, die alle
                                                                                     Komponenten der Werkstatt vernetzt.

32                                                     ECO Das Magazin des Dürr-Konzerns
I nd i v i du a li s i e r u n g E i n ze l st ü c ke i n S e r i e

                                                                                                                K­ L A R E K O N T U R E N
                                                                                                                 FÜR BUNTE LACKE
                                                                                                             Um sich von der Masse abzuheben, bestellen
                                                                                                             Neuwagen­käufer gern eine Kontrastfarbe für das Dach.
                                                                                                             Oder sie wünschen sich Zierstreifen, dann sieht das
                                                                                                             Fahrzeug schön schnittig aus. Was dem Besitzer Laune
                                                                                                             macht, bereitet dem Hersteller Mühe. Nach dem ersten
                                                                                                             Lackiervorgang müssen Arbeiter im Werk die Karosse-
                                                                                                             rie mit Schutzfolie abkleben und lassen wie bei einer
                                                                                                             Schablone nur die Stellen frei, die eine andere Farbe
                                                                                                             erhalten sollen. Nach der zweiten Lackierung wird die
                                                                                                             Folie abgezogen. Das kostet Zeit und Material. Abhilfe
                                                                                                             schafft das Dürr-Verfahren ­EcoPaintJet. Die Düsen am
                                                                                                             Roboterarm sprühen dabei keinen Lacknebel mehr auf
                                                                                                             die Karosserie. Dieser lässt sich nämlich ohne Schab-
             0%                                                                                              lone nicht trennscharf auftragen; er landet auch dort,
             L ACK VERLUST                                                                                   wo er nicht gewünscht ist. Die EcoPaintJet-Düsen
                                                                                                             schweben mit minimalem Abstand über der Fahrzeug­
                                                                                                             oberfläche und arbeiten so gezielt, dass auch kleinste
                                                                                                             Lacktröpfchen genau an der richtigen Stelle landen.
                                                                                                             Lackstreifen lassen sich so exakt nebeneinander und
                                                                                                             randscharf auftragen – schneller, sauberer und spar-
                                                                                                             samer als je zuvor.

                                                                                  BIS ZU 95 %
 ­P U T Z E N D E M O L C H E                                                     W ENIGER FA RB V ERLUS T

Sie erinnern an Regenbögen, Saphire oder Saharasand – die
                                                                                  BIS ZU 2.000
Rede ist von Sonderfarben, die bei Fahrzeugkäufern beliebt                        Z U S AT Z F A R B E N
sind. Die Zahl der auffälligen und seltenen Lackierungen im
Pkw- und Nutzfahrzeugbereich hat sich in den vergangenen
Jahren vervielfacht. Die Modelle mit den besonderen Farben
werden oft in Kleinstserien lackiert, was die Kosten in die
Höhe treibt. Hersteller wollen ihre Lackierstraßen deshalb
so ausrüsten, dass der Sonderfarbwechsel in der Serien­
lackierung schnell, sparsam und rückstandsfrei möglich ist.
Dürr hat deshalb die Sonderfarbversorgung ­EcoSupply P ent-
wickelt, die für geringe Stückzahlen besonders geeignet ist.
Das System arbeitet mithilfe der sogenannten Molchtechnik.
Molche sind kleine, gleitfähige Passkörper, die Farben durch
Schläuche schieben. Nach dem Lackauftrag drücken diese
Molche die Restfarbe rückstandsfrei zurück in die Behäl-
ter und reinigen die Schläuche. Das geht schneller und der
Farbverlust ist wesentlich geringer als bei den bislang ver-
breiteten Kleinringleitungssystemen. Das gesamte System,
vom Molch bis zum Lackierroboter, wird mit intelligenter
Anlagentechnik von Dürr gesteuert.

                                                            ECO Das Magazin des Dürr-Konzerns                                                                   33
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