Kampagnenmagazin 2021 - Klimagerechtigkeit - jetzt! sehen-und-handeln.ch - Sehen und Handeln

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Kampagnenmagazin 2021

Klimagerechtigkeit – jetzt!
    sehen-und-handeln.ch
Kampagnenmagazin 2021 - Klimagerechtigkeit - jetzt! sehen-und-handeln.ch - Sehen und Handeln
Kampagne 2021 | Inhalt

 3           Die Ökumenische Kampagne 2021                            16            Lernen

 4           Aus entwicklungspolitischer Sicht                        18            Zyklus 1 (Unterstufe)

 6           Aus theologischer Sicht                                  20            Zyklus 2 (Mittelstufe)

 8           Fachpersonen aus unseren Projektländern                  22            Zyklus 3 (Oberstufe)

 9           Fachpersonen aus der Schweiz                             24            Jugendarbeit

 10          Input-Theater und Workshops                              26            Projekte

 11          Filme zum Thema
                                                                      28            Feiern
 12          Impulsveranstaltungen
                                                                      30            Ökumenischer Gottesdienst
 13          Kampagnenspezifische Aktion
             Rosen- und Schokoladenaktion                             33            Familiengottesdienst
 14
             und «Brot zum Teilen»
                                                                      35            Ökologische Entdeckungsreise
 15          Fasten und Suppe
                                                                      36            Hungertuch

                                                                      38            Predigtanregungen

                                                                      39            Gebete

                                                                      Der Ein
                                                                               kau fsw
                                                                   diesem               agen in
                                                                             Heft ke
                                                                                      n nzeich
       Materialien und Aktionen
                                                                   die Mat                     ne
                                                                            erialien
                                                                    u n s b es       , die Sie t
                                                                              tellen      ..   b ei
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                                                                                                 .

      Wir bieten Ihnen vielfältige Aktionen, mit denen Sie unsere Kampagne
      mittragen können. Damit diese bildstark und informativ wird, stellen wir Ihnen
      in unseren Online-Shops Plakate und weitere Unterlagen zur Verfügung.
      Ein Bestellformular mit weiteren Infos liegt auch dem Musterversand
      bei. Die Shops finden Sie auf den Webseiten der beiden Werke. Unterlagen
      und Umsetzungsmöglichkeiten zu den Aktionen sind zu finden unter
      www.sehen-und-handeln.ch/materialien

Impressum
Kampagnenmagazin 2021

Redaktion         Madlaina Lippuner
                  Stephan Tschirren, Jan Tschannen, Andrea Gisler, Maria Dörnenburg,
                  Mischa von Arb, Stefan Salzmann, David Knecht, Yvan Maillard Ardenti,
                  Marianne Wahlen, Daniel Wiederkehr, Hélène Bourban, Livia Zwahlen-Hug,
                  Nassouh Toutoungi, Rolf Zaugg, Bernard DuPasquier, Judith von Rotz,
                  Rita Gemperle, Felix Hunger, Patrick von Siebenthal, Michel Egger,
                  Fabienne Bachofer, Natacha Forte, Philip Müller
Produktion:       Maggie Pfister, Karin Fritz
Übersetzung       Alma Translations, Jan Tschannen
Lektorat          1-2-fehlerfrei/Franziska Landolt, Romana Büchel
Redaktionsschluss September 2020
Fotonachweis      Werke, sonst © bei Fotograf/in
Gestaltung        SKISS GmbH, Luzern
Druck             Cavelti AG, Gossau
Papier            Rebello Offset, FSC Recyclingpapier, 80 g/m2, holzfrei
Auflage           15400                                                                                werden Sie unser Fan:
                                                                                                       facebook.com / sehenundhandeln
© Brot für alle, Bern / Fastenopfer, Luzern, September 2020

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Kampagnenmagazin 2021 - Klimagerechtigkeit - jetzt! sehen-und-handeln.ch - Sehen und Handeln
Editorial | Kampagne 2021

Liebe Leserin, lieber Leser

Klimagerechtigkeit ist das Thema der      tragen – genauso sind jedoch die Wirt-       Seite ein Foto von unserem Kampa-
Ökumenischen Kampagne 2021. Sie           schaft und die Politik, aber auch die Kir-   gnenteam. Leider war es dieses Jahr
findet vom 17. Februar bis 4. April       chen gefordert. Mehr dazu finden Sie ab      aufgrund der Corona-Pandemie nicht
2021 statt. Schon 1989 stellten wir in    Seite 4 in unseren Hintergrundartikeln.      möglich, ein solches Bild zu machen.
der Ökumenischen Kampagne fest,                                                        An seiner Stelle stehen nun Menschen
dass die Zeit drängt. Heute müssen        Mit unserem neuen Kampagnensu-               aus Burkina Faso vor ihrem trockenen
wir sagen: Jetzt ist der letzte Moment,   jet (siehe Titelseite) wollen wir auf die    Feld. Sie stehen symbolisch für all die
um zu handeln, sonst droht die Kata-      Schattenseite unseres Verhaltens hin-        Menschen, die bereits jetzt von der Kli-
strophe – insbesondere für Länder des     weisen und zeigen, was das in ande-          makrise betroffen sind.
globalen Südens. Deren Bevölkerun-        ren Gegenden der Welt bedeuten kann.
gen leiden bereits stark unter den Fol-   So hat etwa übermässiger Fleischkon-         Herzlichen Dank, dass Sie auch in
gen des Klimawandels. Brot für alle,      sum zur Folge, dass viel Futtermittel        diesem Jahr die Kampagne mittragen!
Fastenopfer und Partner sein fordern,     und Weidefläche benötigt wird. Dies
dass die Länder, die hauptsächlich für    wird unter anderem durch Brandro-
Treibhausgasemissionen verantwort-        dungen von Regenwald erreicht. Feh-
lich sind, Verantwortung übernehmen.      lender Regenwald führt wiederum zu
Das ist eine Frage der Gerechtigkeit.     massiven klimatischen Veränderungen.
Wir fordern Klimagerechtigkeit – jetzt!
                                          In verschiedenen Elementen der Öku-          Mischa von Arb
Um die Schöpfung zu bewahren, ist ein     menischen Kampagne wird mit der Idee         Kampagnenkoordinator
genügsamerer Lebensstil notwendig.        eines Drehbuches gespielt. Sei es im         Fastenopfer und Brot für alle
Wir müssen den globalen Tempera-          Fastenkalender (S. 15), bei den Unter-
turanstieg auf 1,5 °C begrenzen. Kli-     richtseinheiten (ab S. 16) oder unter
magerechtigkeit braucht die Lust an       www.klimagerechtigkeit-jetzt.ch, wo
«weniger» Ressourcenverbrauch und         Sie Ihren persönlichen Klima-Film
dafür «mehr» Solidarität mit den Men-     sehen (S. 13). Schreiben Sie mit uns
schen, die unter den Folgen leiden.       am Drehbuch für eine bessere Zukunft.
Dazu können wir als Individuen bei-       Normalerweise finden Sie auf dieser

                                                                                                                             3
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Kampagne 2021 | Entwicklungspolitischer Hintergrund

    1,5 Grad Celsius –
    eine Frage der
    Klimagerechtigkeit

Stefan Salzmann                          Yvan Maillard Ardenti                      dern abgeholzt, die nun als Weiden
Fachverantwortlicher                     Fachverantwortlicher                       und für den Futtermittelanbau dienen.
Klimagerechtigkeit bei Fastenopfer       Klimagerechtigkeit bei Brot für alle       Betroffen vom Klimawandel sind aber
                                                                                    sämtliche Menschen auf der Welt.
Wir Menschen haben das Klima seit der Industrialisierung bereits um ein             Darin liegt die grosse Ungerechtigkeit.
Grad Celsius erwärmt. Die Folgen sind schwerwiegend – weltweit wie                  Obschon sie nur gering zum globalen
in der Schweiz. Schon jetzt leiden viele Menschen im globalen Süden                 CO2-Ausstoss beigetragen haben, lei-
unter dem Klimawandel, und künftige Generationen werden dadurch                     den Menschen aus ärmeren Ländern
bedroht. Brot für alle, Fastenopfer und Partner sein setzen sich in der             besonders. Denn ihnen fehlt es an Mög-
Ökumenischen Kampagne 21 deshalb für Klimagerechtigkeit ein und                     lichkeiten, sich an die neuen Bedingun-
zeigen, was das bedeutet.                                                           gen anzupassen.
                                                                                    Als Folge von extremen Wetterereig-
                                                                                    nissen wandern vielerorts Menschen
Extreme Wetterereignisse werden          Kohlendioxid (CO2) ist das bedeu-          von ländlichen Gebieten in Vorstädte
immer häufiger. In ländlichen Gebieten   tendste Treibhausgas, das diesen Wan-      ab – überdurchschnittlich viele Männer.
in Kenya verdorren zunehmend ganze       del vorantreibt. Es entsteht unter ande-   Zurück bleiben die Alten, die Frauen
Felder. Konflikte um Weideland nehmen    rem bei der Verbrennung von fossilen       mit Kindern mit dem Haushalt und der
zu. Tropische Wirbelstürme, punktuell    Brennstoffen wie Kohle, Erdöl oder Erd-    Arbeit auf dem Feld. Prekärerweise
extreme Niederschläge und Hochwas-       gas. Insbesondere Menschen in wohl-        kommt für sie Mehrarbeit hinzu – für
ser in Haiti oder in Indonesien über-    habenden Ländern und Gesellschafts-        die Beschaffung von Wasser in aus-
fluten Felder, Ernten und Häuser und     schichten verbrauchen zu viel fossile      trocknenden Gebieten oder für die Wie-
fördern Krankheiten, Hunger und Armut.   Energie – sie verursachen den Klima-       derherstellung von Feldern nach einem
Im Alpenraum messen wir bereits jetzt    wandel hauptsächlich. Hinzu kommt          Hochwasser.
eine Erwärmung von durchschnittlich      ihr immenser Fleischkonsum. Für die        Brot für alle und Fastenopfer beglei-
zwei Grad Celsius – die Gletscher        Ernährung der Tiere, die dieses Fleisch    ten ihre Partnerorganisationen in Afrika,
schmelzen immer schneller.               liefern, wurden riesige Flächen an Wäl-    Asien und Lateinamerika zum Thema

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Entwicklungspolitischer Hintergrund | Kampagne 2021

Klimawandel. Auf den Philippinen wer-      Die Schweiz hat Möglichkeiten, sich        Wir müssen unser Leben und Wirt-
den Workshops angeboten, um früh-          solidarisch zu verhalten: Gelder müs-      schaften klimaneutral gestalten – oder
zeitig auf sich abzeichnende Wirbel-       sen klimafreundlicher angelegt werden.     «netto null», wie es die Gletscher-Initi-
stürme und Überschwemmungen zu             Sie kann andere Länder finanziell und      ative fordert. Hier können sowohl der
reagieren. Bäuerinnen und Bauern in        technisch darin unterstützen, auf die      Staat als auch die Einwohnerinnen und
Indonesien können lernen, sich an die      Herausforderungen des Klimawandels         Einwohner der Schweiz wichtige Sig-
veränderten klimatischen Bedingun-         zu reagieren und auf ökologische und       nale senden. Individuen können den
gen anzupassen – mit agrarökologi-         sozialverträgliche Energiegewinnung        eigenen Konsum hinterfragen und redu-
schen Anbaumethoden, Aufforstung           umzusatteln.                               zieren. Aber auch Wirtschaft und Politik
und trockenresistenteren Sorten. Das       Klimagerechtigkeit bedeutet, Verant-       müssen handeln. Zusammen mit der
sind erfolgreiche Projekte, doch genügt    wortung zu übernehmen. Die Schweiz         Klima-Allianz setzen sich Fastenopfer
es nicht, Symptome zu bekämpfen: Die       muss anerkennen, dass eine gerechte        und Brot für alle dafür ein, dass die
Ursache gilt es zu beseitigen. Und hier    Klimapolitik keinen weiteren Aufschub      Schweiz ihre Versprechen vom Pari-
kommt die Schweiz ins Spiel.               verträgt. Sie schiebt ihre Verantwor-      ser Klimaabkommen einhält und ihre
                                           tung seit Jahrzehnten vor sich her.        Ambitionen erhöht. Im Abkommen
                                           Bereits 1989 befasste sich die Ökume-      steht, dass der Klimawandel auf 2, wenn
                                           nische Kampagne mit dem Klimawan-          möglich auf 1,5 °C begrenzt werden
«Es genügt nicht, Symptome
                                           del. Damals hiess der Slogan «Die Zeit     soll. Laut IPCC sind 1,5 °C das Maxi-
zu bekämpfen: Die Ursache                  drängt». Doch die Schweiz hat seit 1990    mum, was man dem Ökosystem und
    gilt es zu beseitigen.                 ihren Treibhausgasausstoss zu wenig        damit auch der Menschheit zumuten
                                           gesenkt: um 14 Prozent bzw. 1,5 Mio.       kann, ohne unvorhersehbare Reaktio-
  Hier kommt die Schweiz
                                           Tonnen (Stand 2018 1). Versprochen im      nen wie z. B. Massensterben von Tier-
          ins Spiel.»                      Kyoto-Protokoll waren 20 Prozent bis       und Pflanzenarten in Kauf zu nehmen.
                                           im Jahr 2020.                              Zudem fordern die beiden Hilfswerke
                                                                                      den Ausstieg von Finanzanlagen, wel-
Die Schweiz in der Pflicht                 Was ist das oberste Ziel?                  che in fossilen Energien und den Unter-
Die Bevölkerung in der Schweiz stösst      Bis anhin möchte der Bundesrat bis         nehmen, die diese fördern, stecken.
mit ihrem Konsum im Inland 46,4 Milli-     2030 in der Schweiz die Treibhausgase      Diese Forderungen richten sie auch
onen Tonnen CO2 pro Jahr aus. Hinzu        um 30 Prozent reduzieren. Um aber          an die Schweizerische Nationalbank
kommen über 65 Millionen Tonnen CO2        unter 1,5 °C zu bleiben, sind – abge-      (siehe Kasten). Denn Klimagerechtig-
an «importierten» Emissionen, die bei      leitet vom Bericht des Weltklimarates      keit bedeutet letztlich, dass die Ver-
der Produktion von Konsumgütern            IPCC und damit dem grössten wissen-        ursacher und Verursacherinnen des
wie Autos, Handys usw. im Ausland          schaftlichen Gremium – mindestens          Klimawandels auch Verantwortung
anfallen. Und damit nicht genug: Zusätz-   60 Prozent zwingend. Dazu muss das         für ihr Tun tragen – als Individuen, als
lich wird das Zehnfache von diesen         neue CO2-Gesetz so schnell wie mög-        Staat und als Unternehmen.
beiden Zahlen – über eine Milliarde        lich in Kraft treten. In der schweizeri-
Tonnen CO2 – durch Investitionen des       schen Klimapolitik ist dessen Totalre-
schweizerischen Finanzplatzes in klima-    vision der schnellste Schritt, um eine     1
                                                                                       https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/
schädliche Aktivitäten ausgestossen.       Verbesserung der Klimagesetzgebung         home/themen/klima/inkuerze.html
                                           zu erreichen und um eine kontinuierli-
                                           che Reduktion unserer Treibhausgas-
                                           emissionen zu erreichen. Darauf kön-
                                           nen weitere Schritte aufbauen.

   Geld raus aus fossilen Energien!
   Zu den Inlandemissionen von 46,4 Mio. Tonnen CO2              einem Aktienpaket von 104 Mia. CHF ist die SNB eine
   kommen 22 Mal mehr Emissionen durch Aktivitäten               der grössten Investorinnen weltweit. Der Aktienanteil
   hinzu, die über den Schweizer Finanzplatz gesteuert           der Kohle-, Erdgas- und Erdölunternehmen entspricht
   werden. Massnahmen wie Desinvestment sind ein wich-           6 Mia. CHF und macht die SNB für 43,3 Mio. Tonnen
   tiger klimapolitischer Hebel. Die Schweizerische Natio-       CO2 pro Jahr mitverantwortlich. Die Hilfswerke werden
   nalbank (SNB) mit ihrer Vorbildfunktion soll alle Anteile     mit einer Unterschriftensammlung an die SNB appellie-
   an Unternehmen abstossen, die an Förderung, Handel            ren, ihre Gelder aus klimaschädlichen Aktivitäten abzu-
   und Verarbeitung fossiler Energieträger beteiligt sind. Mit   ziehen: www.sehen-und-handeln.ch/snb.

                                                                                                                             5
Kampagnenmagazin 2021 - Klimagerechtigkeit - jetzt! sehen-und-handeln.ch - Sehen und Handeln
Kampagne 2021 | Theologischer Hintergrund

    Ein Gott                                                                          Jedes Jahr lädt die Ökumenische
                                                                                      Kampagne eine Person ein, zum

    allen Lebens
                                                                                      Kampagnenthema einen theologi-
                                                                                      schen Impuls zu verfassen. Diesmal
                                                                                      schreibt Dave Bookless, ein angli-
                                                                                      kanischer Theologe, der als theo-
                                                                                      logischer Direktor der christlichen
                                                                                      Umweltbewegung A Rocha in Eng-
                                                                                      land tätig ist. Der Text wurde aus
Dave Bookless                                                                         dem Englischen übersetzt.
Theologe

Die Tragweite, der Zeitrahmen und die Komplexität des Klimawandels                    hat, «sehr gut». All dies ist von grund-
sind für uns wohl die grössten Probleme. Auf die Bedrohung der                        legender Bedeutung, um unseren Platz
Coronavirus-Pandemie haben viele Regierungen, Kirchen und einzelne                    als Menschen zu verstehen. Wir sind
Menschen schnell und entschlossen reagiert. Die Klimaerwärmung                        sowohl Geschöpfe, die aus dem Staub
stellt jedoch eine weit grössere Bedrohung für das irdische Leben                     der Erde geschaffen und daher mit allen
dar – und zwar allen Lebens.                                                          anderen Geschöpfen verwandt sind,
                                                                                      als auch dazu berufen, Gottes Bild und
Für diejenigen von uns, die in westli-    der gesamten Schöpfung, von fernen          Gleichnis für unsere Mitgeschöpfe zu
chen Ländern leben, fühlt sich der Kli-   Galaxien bis hin zu mikroskopisch klei-     tragen. Wir sind zur Zusammenarbeit
mawandel häufig eher schleichend, weit    nen Viren, und ruft uns heute zu einer      mit Gott in Gottes Welt eingeladen,
entfernt und schwer fassbar an. Zwei      ökologischen Umkehr auf. Die Metaer-        und zwar, indem wir danach streben,
Dinge können uns helfen, die Dringlich-   zählung oder die «grosse Geschichte»        dem Gedeihen der gesamten Schöp-
keit der Klimagerechtigkeit zu erken-     der biblischen Erzählungen ist die          fung zu «dienen» und sie zu «bewah-
nen. Erstens: eine ökologische Umkehr,    Geschichte des Menschen innerhalb           ren» (Gen 2,15).
indem wir Gottes Wirken in der Welt       Gottes Plan von der Schöpfung bis zur
und unsere Rolle darin wiederentde-       neuen Schöpfung. Die Welt und alles         Aufruf zur ökologischen Umkehr
cken. Zweitens: die Passion für Gerech-   in ihr entspringt der liebevollen Bezie-    Wie Papst Franziskus in der Enzyklika
tigkeit, die im Wesen Gottes wurzelt.     hung zwischen Vater, Sohn und Heili-        Laudato si’ erklärt, brauchen wir einen
Viele von uns haben bisher mit einem      gem Geist. Es ist alles Ausdruck der        umfassenden Ansatz wie denjenigen
eng gefassten Verständnis von Gott        Kreativität, Schönheit, Vielfalt und Ver-   des heiligen Franziskus. Dieser zeigt
und dem Evangelium gelebt. Gott ist       bundenheit der Dreifaltigkeit. Und Got-     uns, «bis zu welchem Punkt die Sorge
nicht allein an Kirchen und einzelnen     tes Plan für die Gesamtheit der Schöp-      um die Natur, die Gerechtigkeit gegen-
Menschen interessiert. Er ist der Gott    fung ist, wie alles, was er geschaffen      über den Armen, das Engagement für

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Kampagnenmagazin 2021 - Klimagerechtigkeit - jetzt! sehen-und-handeln.ch - Sehen und Handeln
Theologischer Hintergrund | Kampagne 2021

die Gesellschaft und der innere Friede         Klimagerechtigkeit                          Wenn ich Kritik an der jungen Klima-
untrennbar miteinander verbunden               Neben dieser ökologischen Umkehr            schutzaktivistin Greta Thunberg höre,
sind» (Abs. 10). Gott, der in der Drei-        sollten wir in Bezug auf den Klimawan-      denke ich an das Magnificat, den Lob-
faltigkeit in inniger Beziehung existiert,     del auch Gottes Passion für Gerechtig-      gesang einer anderen jungen Frau, die
hat eine Welt erschaffen, in der unsere        keit teilen. Gerechtigkeit ist essenziell   sich über Ungerechtigkeiten ärgert.
Beziehungen zu Gott, zu all unseren            für das Wesen Gottes. In den Psalmen        Maria, die Mutter Jesu, verkündete vom
Nächsten, zu unseren Mitgeschöpfen             steht: «Recht und Gerechtigkeit sind        Heiligen Geist inspiriert eine Botschaft
und zur Erde, die uns alle erhält, tief mit-   die Stützen deines Thrones» (Ps 89,15).     der Gerechtigkeit, die die Macht der
einander verflochten sind. Unsere Spiri-       Jesus selbst machte sich die Vision         Reichen, der Herrschenden und der
tualität und unser Gottesdienst, unsere        einer guten Nachricht für die Armen         Stolzen zugunsten der Hungrigen und
Fürsorge für unsere Familien, für Men-         und der Befreiung der Unterdrückten         der Demütigen umstürzt (Lk 1,46–55).
schen in fernen Ländern und für künf-          zu seinem Manifest (Lukas 4,8–19).
tige Generationen, aber auch unsere            Es ist eine masslose Ungerechtigkeit,
Sorge um bedrohte Lebensräume und              dass diejenigen, die an der Verursa-            «Wenn ich Kritik an
Arten sind von Grund auf miteinander           chung des Klimachaos am wenigsten
verbunden. Wie in der Schrift steht,           beteiligt sind, am meisten unter seinen
                                                                                           Greta Thunberg höre, denke
stören und zerstören die Sünde und             Auswirkungen leiden. Wenn extreme             ich an das Magnificat,
der Egoismus nicht nur unsere Bezie-           Dürre oder Überschwemmungen die              den Lobgesang Marias.»
hung zu Gott, sondern auch unsere              Ernten afrikanischer Bäuerinnen und
Beziehung zu unseren Mitmenschen               Bauern vernichten, versorgen sie keine
und anderen Geschöpfen (z. B. Hosea            billigen Supermärkte. Wenn der Meer-        Es liegt eine gewisse Ironie darin, dass
4,1–3).                                        esspiegel steigt oder gewaltige Stürme      aus dem leidenschaftlichen Ruf einer
Gott ruft uns stetig zu immer tieferen         Häuser in Bangladesch zerstören,            Jugendlichen nach Gerechtigkeit ein
Ebenen der Umkehr auf. Heute beginnt           zahlt keine Versicherung, und es gibt       schönes, aber formelles Stück Kirchen-
dies mit einer Klage über die Auswirkun-       keine staatlichen Rettungsmassnah-          musik geworden ist. Die Propheten erin-
gen, die unsere egoistischen Entschei-         men. Aber diese Menschen wurden             nern uns daran, dass es Gott mehr um
dungen auf armutsbetroffene Men-               nicht Opfer reiner Naturereignisse. Ihr     Gerechtigkeit als um den Gottesdienst
schen und unseren Planeten haben.              Leid wird – ganz egal, wie indirekt und     geht (Amos 5,21–24). Unsere Gottes-
Dies führt uns zur Busse (Metanoia),           unbewusst – durch das Konsumver-            dienste müssen zu einem sorgfältigen
die sich in der Praxis in einem einfa-         halten der wohlhabenden Industrie-          Lebensstil, zu grosszügigem Geben,
cheren und genügsameren Leben und              nationen verursacht. Dies ist die grösste   zum praktischen Dienst an unseren
heiliger Unzufriedenheit über die sozi-        Ungerechtigkeit. Jesu Gleichnis von         Nächsten und zu politischem Handeln
alen und ökologischen Ungerechtig-             den Schafen und Ziegen in Matthäus          führen. Das weltweit vereinbarte Ziel,
keiten, die uns umgeben, ausdrückt.            25 spricht uns in unseren bequemen          durch Einschränkung von Emissionen
Diese Busse trägt schliesslich Früchte         westlichen Kirchen an. Werden wir           die globale Erwärmung unter 1,5 °C zu
in verwandelten Beziehungen und in             diejenigen sein, die diese seine Worte      halten, ist keine willkürliche politische
einer erneuerten Freude am Leben               hören: «Denn ich war hungrig, und ihr       Entscheidung. Es basiert auf wissen-
selbst: «Wenn die äusseren Wüsten              habt mir nichts zu essen gegeben;           schaftlichen Daten und wird gestützt
in der Welt wachsen, weil die inneren          ich war durstig, und ihr habt mir nichts    durch die Werte des Evangeliums:
Wüsten so gross geworden sind, ist             zu trinken gegeben; ich war fremd           Mitgefühl, Gleichheit und Gerechtigkeit
die Umweltkrise ein Aufruf zu einer tief-      und obdachlos, und ihr habt mich nicht      für die Schwächsten.
greifenden inneren Umkehr» (Laudato            aufgenommen; ich war nackt, und ihr         Als Jüngerinnen und Jünger Jesu
si’, Abs. 217). Solche Umkehr führt            habt mir keine Kleidung gegeben»?           Christi sind wir zu ökologischer Umkehr
sowohl zu Trauer und Frustration als                                                       und Klimagerechtigkeit aufgerufen.
auch zu Freude und Hoffnung, da                                                            Der Reformierte Weltbund erinnert
wir darin Gottes Herzenswunsch zur                                                         daran, dass Gottes Bund ein «Bund
Erneuerung jeglicher Beziehung teilen,                                                     ist, in dem die Armen und Ausgegrenz-
von geistlichen und sozialen bis hin zu                                                    ten die bevorzugten Partner/innen
wirtschaftlichen und ökologischen. Gott                                                    sind» (Bekenntnis von Accra, Abs.
setzt sich für die Erneuerung dieser                                                       20). Heute ruft Jesus uns auf, seine
Welt ein und ruft uns auf, sein Reich                                                      Hände, seine Füsse und seine Stimme
der Gerechtigkeit und des Shalom (der                                                      zu sein und aktiv und dringend auf
Versöhnung), wie es bereits im Him-                                                        die Rufe der Armen und den Ruf der
mel existiert, hier auf Erden zu suchen.                                                   Erde zu reagieren.

                                                                                                                                  7
Kampagnenmagazin 2021 - Klimagerechtigkeit - jetzt! sehen-und-handeln.ch - Sehen und Handeln
Kampagne 2021 | Was wir Ihnen bieten

Stimmen aus dem Süden
Was bedeutet Klimawandel für Menschen in Indonesien? Wie reagiert man in Kolumbien auf die veränderten
Umweltbedingungen? Unsere Gäste erzählen von ihrer Arbeit rund ums Klima und beantworten Ihre
Fragen – an Suppentagen, an der Uni, in Schulen, an Klimademos, Podien oder weiteren Anlässen.

Die Flüge unserer Gäste in die Schweiz werden via www.klima-kollekte.ch kompensiert. Dieser kirchliche Fonds
kommt Klimaprojekten im Süden zugute – z. B. Sparöfen in Kenya.

Fernando Castrillón Zapata                                      Yuyun Harmono und Ibu Tatat
Kolumbien                                                       Indonesien

Der Agronom ist Projektleiter bei Grupo Semillas, einer Part-   2021 dürfen wir Ibu Tatat, Yuyun Harmono und ihren
nerorganisation von Fastenopfer in Kolumbien, die sich für      Sohn Alif aus Indonesien begrüssen. Tatat ist bei einer int.
einheimisches Saatgut und die Lebensgrundlagen der länd-        Organisation Zuständige für Genderfragen und berichtet,
lichen Bevölkerung einsetzt. Die Anpassung der Landwirt-        was der Klimawandel für Frauen bedeutet. Yuyun Harmono
schaft an die Folgen des Klimawandels ist dabei ein wichti-     ist Klimaverantwortlicher von Walhi. Die Partnerorganisation
ges Thema. Die Gruppe arbeitet mit Bäuerinnen und Bauern,       von Brot für alle setzt sich ein, dass die Umwelt und die
indigenen und afrokolumbianischen Gemeinschaften. «Wir          Tropenwälder des Landes intakt bleiben. Sie sind Lebens-
haben gelernt, dass Solidarität die universelle Zuneigung       grundlage der Bevölkerung und zentral für den Klimaschutz.
der Menschen ist und eine verändernde Kraft darstellt.          Mit Kampagnen, mutigen Aktionen, Klagen und an Kon-
Und wer die Natur gut behandelt, wird von ihr beschenkt.»       ferenzen leistet Walhi unermüdliche Arbeit, um die Natur
Mit Radiosendungen engagiert sich Grupo Semillas für ein        Indonesiens und das Klima zu schützen. «Mein Sohn ist
besseres Leben für alle, in dem Mensch und Natur in Har-        meine grösste Motivation: Auch er soll in einer gesunden
monie leben.                                                    Umwelt aufwachsen können.»

Einsatzzeit:   5. bis 22. März 2021                             Einsatzzeit:   19. Februar bis 8. März 2021
Sprache:       Spanisch (Übersetzung gewährleistet)             Sprache:       Englisch (Übersetzung gewährleistet)
Kosten:        Ab Fr. 300.–, je nach Art des Einsatzes          Kosten:        Ab Fr. 300.–, je nach Art des Einsatzes
Kontakt:       Andrea Gisler                                    Kontakt:       Stephan Tschirren
               041 227 59 68, gisler@fastenopfer.ch                            031 380 65 95, tschirren@bfa-ppp.ch

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Kampagnenmagazin 2021 - Klimagerechtigkeit - jetzt! sehen-und-handeln.ch - Sehen und Handeln
Was wir Ihnen bieten | Kampagne 2021

Stimmen aus dem Norden
Für Vorträge oder Workshops:
           Marcel Hänggi                                    David Knecht
           Mitbegründer und wissenschaftlicher              Fachverantwortlicher Energie
           Mitarbeiter der Gletscher-Initiative,            und Klimagerechtigkeit,
           Buchautor                                        Fastenopfer
   Kontakt marcel.haenggi@klimaschutz-schweiz.ch     Thema Klimawandel und
           078 743 40 65                                    Klimagerechtigkeit
    Kosten Honorar ca. Fr. 600.–, je nach Art des   Kontakt knecht@fastenopfer.ch
           Einsatzes oder nach Absprache, plus              041 227 59 89
           Reisespesen                               Kosten Referate Fachpersonen Fr. 300.–

           Klimabewegung                                    Yvan Maillard Ardenti
           Engagierte und Aktivisten und                    Fachverantwortlicher fürs Thema
           Aktivistinnen berichten in Gottes-               Klimagerechtigkeit, Brot für alle
           diensten und Veranstaltungen
           mit einem Interview oder einem            Thema Klimawandel und -politik, Klimagerechtig-
           Referat über ihren persönlichen                  keit, Anpassung an den Klimawandel
           Einsatz fürs Klima.                      Kontakt maillard@bfa-ppp.ch
   Kontakt klimajugend-einladen@climatestrike.ch            031 380 65 73
    Kosten Ab Fr. 150.– plus Reisespesen             Kosten Referate Fachpersonen Fr. 300.–

           Stefan Salzmann                                  Miges Baumann
           Programmverantwortlicher für Energie             Fachverantwortlicher Entwicklungspolitik,
           und Klimagerechtigkeit, Klimapolitik,            Klima, Agenda 2030, Brot für alle
           Fastenopfer, Co-Präsident der Klima-
           Allianz Schweiz
    Thema Globale Klimaerwärmung, Auswirkun-         Thema Klimafragen, bäuerliches Wissen
           gen auf Menschen in Armut, Rolle der             und Entwicklung, Palmöl und
           Schweiz, internationale Klimapolitik             Land Grabbing
   Kontakt salzmann@fastenopfer.ch                  Kontakt baumann@bfa-ppp.ch
           041 227 59 53                                    031 380 65 72
    Kosten Referate Fachpersonen Fr. 300.–           Kosten Referate Fachpersonen Fr. 300.–

Für Predigten und Impulse zum Kampagnenthema:                                  Kosten nach Absprache

           Jan Tschannen                                    Andrea Gisler
           Fachverantwortlicher Theologie                   Fachverantwortliche Sensibilisierung
           und Bildung, Brot für alle                       und Pastoral, Fastenopfer

   Kontakt tschannen@bfa-ppp.ch, 031 380 65 61      Kontakt gisler@fastenopfer.ch, 041 227 59 68

           Stephan Tschirren                                Daniel Wiederkehr
           Fachverantwortlicher Bildung                     Fachverantwortlicher Theologie,
           und Katechese, Brot für alle                     KlimaGespräche, Fastenopfer

   Kontakt tschirren@bfa-ppp.ch, 031 380 65 95      Kontakt wiederkehr@fastenopfer.ch, 041 227 59 48

                                                                                                        9
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Kampagne 2021 | Was wir Ihnen bieten

Bildungsangebote
Input-Theater Ajala («Erde»)
Ajala ist Klimawissenschafterin und Astronautin. Sie erzählt
von ihrem Blick aus der Raumstation ISS auf die Erde und
davon, wie der südliche Teil, auf dem ihre Eltern geboren
worden sind, austrocknet, während der nördliche, auf dem
sie heute lebt, hell erleuchtet funkelt. Mit indischem Tanz
und Interaktionen mit dem Publikum erörtert sie unser
Verhältnis zu unserem Planeten und wie viel Raum wir auf
ihm einnehmen wollen.
Das Input-Theater des Autors Donat Blum und der Tänzerin-
nen Anjali und Sumitra Keshava schafft einen emotionalen
Reflexionsraum in Gottesdiensten, Themenveranstaltungen
oder in der Katechese.

Sprache: Deutsch
Dauer: 20 Minuten
Zielpublikum: Jugendliche ab 14 Jahren
und Erwachsene
Kosten: Fr. 400.– exkl. Reisespesen
Kontakt: Markus Baumann
markus.baumann@artlink.ch, 031 311 62 60

Drei Workshops
Meine «Kohle», unser Klima                Einblick in die KlimaGespräche          Geschöpfe zwischen Dürre und Flut
Was hat mein Geld auf dem Sparkonto       KlimaGespräche – normalerweise          Gott gestaltet in den Erzählungen der
mit dem Klima zu tun? Oikocredit wurde    sechs Abende – ermutigen, sich mit      Bibel den Lebensraum der Menschen
auf Initiative des Ökumenischen Rates     dem eigenen CO2-Fussabdruck aus-        und bringt den Garten Eden zum Blü-
der Kirchen gegründet und vergibt Dar-    einanderzusetzen und herauszufin-       hen. Der paradiesische Zustand bleibt
lehen, um sozialen und ökologischen       den, wie dieser verkleinert werden      trotz Hungersnöten, Krieg und Zer-
Mehrwert in Entwicklungsländern zu        kann. Der Workshop zeigt die Arbeits-   störung Bezugspunkt für die Bezie-
schaffen.                                 weise der KlimaGespräche und lädt       hung zwischen Gott und Mensch
Im Workshop tun wir etwas, was sich       zu ersten Erkenntnissen ein. Er kann    und allen anderen Geschöpfen. Moni
in der Schweiz eigentlich nicht gehört:   im Rahmen einer Kampagnenveran-         Egger, Marie-Theres Rogger und
Wir sprechen über Geld: Was es be-        staltung oder alleine gebucht werden.   Katja Wissmiller erzählen Geschichten
wirkt und wie wir klimagerecht mit dem                                            vom Anfang der Bibel, auf Wunsch mit
eigenen Geld umgehen können.              Zielgruppen: (junge) Erwachsene,        Einführung und/oder Vertiefung.
                                          die an KlimaGesprächen interessiert
Zielgruppen: Kirchgemeinden,              sind (www.sehen-und-handeln.ch/         Zielgruppen: Kinder und
Erwachsenenbildung, Gymnasien             klimagespraeche)                        Erwachsene in Pfarreien,
Ideal: 15–30 Pers.                        Dauer: 60 bis 90 Minuten                Schulen, Gottesdiensten usw.
Dauer: 1,5–2,5 Stunden                    Anfragen: Daniel Wiederkehr             Dauer: 30 Minuten bis 3 Stunden
Anfragen: Silvio Krauss                   wiederkehr@fastenopfer.ch               Anfragen: Verein BibelErz
skrauss@oikocredit.ch                     Stephan Tschirren                       www.bibelerz.ch, info@bibelerz.ch
044 240 00 62                             tschirren@bfa-ppp.ch                    079 739 84 18
Kosten: Fr. 250.– exkl. Reisespesen       Kosten: Fr. 150.– exkl. Spesen          Kosten: ab Fr. 300.–

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Was wir Ihnen bieten | Kampagne 2021

Filmtipps

Danke für den Regen                       ThuleTuvalu
Der kenyanische Kleinbauer Kisilu         Zwei Orte geraten aufgrund des Klima-
Musya zeigt in einem Videotagebuch        wandels in die Schlagzeilen: Thule in
die Auswirkungen der zunehmenden          Grönland, weil dort das Eis schmilzt,
Extremwetterereignisse, die ihn und       und Tuvalu, weil der Inselstaat als eines
seine Familie existenziell bedrohen.      der ersten Länder im ansteigenden
Doch er glaubt an eine lokale Anpas-      Meer zu versinken droht. Der bildstarke
sung an den Klimawandel. Durch sein       Film schildert, wie sich die Einwohner/
Engagement erhält er in der internati-    innen von ihrer tradierten Lebensweise
onalen Klimapolitik eine Stimme und       verabschieden müssen und auf eine
setzt sich in seiner Gemeinde für ange-   unbekannte Zukunft zusteuern.
passte Anbaustrategien ein.
                                          Dokumentation von Matthias
Dokumentation von Julia Dahr,             von Gunten, CH 2014, 96’,                      Verleih
NOR/UK 2017, 59’, ab 14 Jahren,           ab 14 Jahren, VOD und DVD
VOD und DVD, Fr. 25.–                     (im Buchhandel erhältlich)                     Die DVDs sind bei einigen
                                                                                         kirchlichen Medienstellen
                                                                                         sowie bei relimedia ausleihbar
                                                                                         www.relimedia.ch/netzwerk
                                                                                         www.relimedia.ch

                                                                                         Kostenloses Streaming für
                                                                                         Video on Demand (VOD)
                                                                                         www.filmeeineweltvod.ch

Wolkenfrüchte – Plody Mraku               Hands on!
Auf einer Lichtung im Wald leben kleine   Aktiv gegen Klimawandel                        Verkauf
Pelzwesen. Leuchtende Früchte fallen      Der Film porträtiert drei junge Frauen
vom Himmel: ihre Nahrung und Licht-       aus Norwegen, Kenya und Kanada,                éducation21, Bern
quelle. Als diese aber ausbleiben und     die sich für Umwelt- und Klimaschutz           031 321 00 21
der Hunger grösser wird, beschliesst      engagieren. Er stellt ihre Initiativen vor     info@education21.ch
eines der Wesen, nach Nahrung zu          und macht ihre Motive deutlich. Ein Film       www.education21.ch
suchen. Ein Film über den Mut, das        darüber, wie Individuen mit Protest, Bil-
eigene Schicksal in die Hand zu neh-      dung und lokalen Netzwerken gegen              Relimedia, Zürich
men, über das Gewohnte hinauszuden-       Umweltzerstörung, Klimawandel oder             044 552 26 60
ken, neue Horizonte zu entdecken und      Ölförderung kämpfen können.                    info@relimedia.ch
andere ebenfalls dafür zu motivieren.                                                    www.relimedia.ch
                                          Dokumentation von Liz Miller, Karen
Animation von Kateřina Karhánková,        Winther, Mary Kiio, NOR/CAN/KEN
CZE 2017, 11’, ab 4 Jahren,               2014, 25’, ab 14 Jahren, VOD und auf
nur als VOD erhältlich                    Sammel-DVD «Umschalten», Fr. 60.–

                                                                                                                          11
Kampagne 2021 | Was wir Ihnen bieten

Impulsveranstaltungen 2021
Die Impulsveranstaltungen zur Kampagne werden                                  Freiburg, Mi. 06.01.2021                                   17.00–19.00
von den regionalen Fachstellen organisiert. Sie rich-                          Freiburg, Boulevard de Pérolles 38, Saal Abraham, 1. Stock |
                                                                               Thematische Einführung in die Ökumenische Kampagne mit
ten sich an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren                             Vorschlägen für den Gebrauch in Unterricht und Pastoral |
in Schulen, Pfarreien und Kirchgemeinden und an                                Kontakt: matthias.willauer@kath-fr.ch
weitere Interessierte.                                                         Graubünden, Mi. 20.01.2021                                 08.45–12.00
Informationen finden Sie bei den Fachstellen oder auf                          Landquart, reformiertes Kirchgemeindehaus, Rheinstrasse 2 |
                                                                               Die Kampagne 2021 wird vorgestellt mit geladenen Referent/innen und
www.sehen-und-handeln.ch/veranstaltungen                                       verschiedenen Workshops zu Unterricht, Liturgie und ausserschulischen
                                                                               Aktionen | Kontakt: paolo.capelli@gr.kath.ch
                                                                               Graubünden, Mi. 20.01.2021                                 15.00–18.15
Katechetische Impulsveranstaltungen                                            Thusis, Katholisches Kirchgemeindehaus, Obere Stallstrasse |
Aargau, Mi. 20.01.2021                                     18.00 – 20.00       Die Kampagne 2021 wird vorgestellt mit geladenen Referent/innen und
Aarau, Haus der Reformierten, Stritengässli 10 | Methodische,                  verschiedenen Workshops zu Unterricht, Liturgie und ausserschulischen
inhaltliche und medienpädagogische Impulse unterstützen eine                   Aktionen | Kontakt: paolo.capelli@gr.kath.ch
vielseitige und wirkungsvolle Umsetzung des Kampagnenthemas |                  Solothurn, Di. 26.01.2021                                      18.00–21.30
Leitung: Joachim Köhn und Simon Pfeiffer |                                     Solothurn, Pfarreisaal St. Ursen, Propsteigasse 10 | Impulsveranstaltung mit
Kontakt: joachim.koehn@kathaargau.ch, www.aareka.ch
                                                                               Referat und Workshops | Info und Anmeldung: www.oekwbk.ch
Basel, Mi. 27.01.2021                                          14.15 – 17.00
                                                                               St. Gallen, Mi. 27.01.2021                                    14.15–17.15
Basel, Lindenberg 8, Pfarreisaal St. Clara | Ökumenischer
Impulsnachmittag für Religionslehrpersonen, Unterrichtende                     Wattwil, kath. Pfarreiheim | persönliche Auseinandersetzung mit dem
für alle Stufen, Jugendarbeit und weitere Interessierte | Kontakt:             Thema Klimagerechtigkeit, Workshops zu Möglichkeiten des konkreten
Markus Portmann, markus.portmann@kathbl.ch, www.oekwbk.ch                      Handelns – im Unterricht und an anderen Orten in der Kirche | Anmeldung
                                                                               und weitere Informationen: www.erg-ru.ch/programmubersicht.html
Bern, Do. 14.01.2021                                           9.15–15.30
Bern, Fachstelle Religionspädagogik (Saal 1. UG), Zähringerstr. 25 |           St. Gallen, Mi. 10.02.2021                                      14.15–17.15
Ökumenischer Impulstag für Religionslehrpersonen und Unterrichtende            St. Gallen, DomZentrum | persönliche Auseinandersetzung mit dem
für alle Stufen | Kontakt: gabriella.aebersold@kathbern.ch                     Thema Klimagerechtigkeit, Workshops zu Möglichkeiten des konkreten
www.kathbern.ch/religionspaedagogik                                            Handelns – im Unterricht und an anderen Orten in der Kirche | Anmeldung
                                                                               und weitere Informationen: www.erg-ru.ch/programmubersicht.html
Luzern, Do. 21.01.2021                                         8.30–12.00
Luzern, Katholische Landeskirche, Abendweg 1 |                                 Zürich, Sa. 09.01.2021                                 08.45–12.30
Einführungsveranstaltung für alle katechetisch Tätigen |                       Zürich, Paulusakademie, Pfingstweidstrasse 28 |
Kontakt: gabrijela.odermatt@lukath.ch, www.lukath.ch                           Referate und Workshops für Gemeinde, Gottesdienst, Katechese |
                                                                               Kontakt: bettina.lichtler@zhref.ch
Nidwalden/Obwalden, Mi. 20.01.2021                        14.00 – 16.30
Stansstad, Öki | Einführung für katechetisch Tätige aller
Stufen in Nid- und Obwalden | Kontakt: Severin Schnurrenberger,
severin.schnurrenberger@kath-nw.ch, www.kath-nw.ch
Schaffhausen, Mi. 20.01.2021                              14.00 – 17.00        Impulsveranstaltungen ohne Katechese
Schaffhausen, Pfarreizentrum St. Maria, Promenadenstrasse 23 |
Impulse für Katechese und Liturgie, für Religionslehrpersonen |                Bern, Mi. 18.11.2020                                           17.00–19.00
Kontakt: Eduard Ludigs, buero@katechese.sh, www.katechese.sh                   Bern, Pfarrei St. Marien, Wylerstrasse 24–26 | Impulsveranstaltung
                                                                               mit Referat und Workshops | Kontakt: angela.buechel@kathbern.ch,
Thurgau, Mi. 20.01.2021                                   14.15–17.30
Weinfelden, Zentrum Franziskus, Franziskus-Weg 3 | Impuls-                     susanne.schneeberger@refbejuso.ch
veranstaltung mit Workshops für Religionsunterricht und Katechese |            www.kathbern.ch/gfs, www.refbejuso.ch/agenda
Kontakt: Rolf Meierhöfer, rep@kath-tg.ch, www.rep.kath-tg.ch                   Bern, Mi. 20.01.2021                                     18.00–21.30
                                                                               Langenthal, Kath. Kirchgemeindehaus, Hasenmattstrasse 36 |
Uri, Di. 12.01.2021                                          17.00 – 19.00
Altdorf, Schulhaus Florentini | Einführung für Katechetinnen                   Impulsveranstaltung mit Referat und Workshops | Kontakt:
und Katecheten | Kontakt: Rene Trottmann, katechese@kath-uri.ch                susanne.schneeberger@refbejuso.ch, www.refbejuso.ch/agenda

Zug, Mi. 13.01.2021                                      14.00 – 17.00         Glarus, Mo. 18.01.2021                                     19.00–21.30
Zug, Ref. Kirchenzentrum, Archesaal, Bundesstrasse 15 | Impulsnach-            Glarus, Evang-ref. Kirchgemeindehaus | Einführung ins
mittag mit Workshops zum Kampagnenthema für Religionsunterricht                Kampagnenthema für kirchliche Mitarbeitende, Engagierte in Pfarreien,
und Katechese | Kontakt: conny.weyermann@zg.kath.ch                            weitere Interessierte | Kontakt: beat.zueger@pfarrei-altendorf.ch,
                                                                               christina.bruell@gmx.de

                                                                               Neu im Angebot: Webinar
Impulsveranstaltungen mit Katechese                                            Online, Do. 21.01.2021                                  17.00– 18.00
                                                                               Online, Mi. 27.01.2021                                  16.00– 17.00
Bern, Fr. 15.01.2021                                     09.00–12.00           Vorstellung des Kampagnenthemas Klimagerechtigkeit, Einführung
Thun, Kath. Pfarreizentrum St. Martin, Martinstrasse 7 |                       des Plakats und des Hungertuchs sowie Anregungen zum Umgang
Impulsveranstaltung mit Referat und Workshops |                                mit den Kampagnenunterlagen | Kontakt: paolo.capelli@gr.kath.ch |
Kontakt: angela.buechel@kathbern.ch, www.kathbern.ch/gfs                       Anmeldungen an: doernenburg@fastenopfer.ch

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Was wir Ihnen bieten | Kampagne 2021

Ihr massgeschneiderter Plan
für den Klimaschutz
In der Ökumenischen Kampagne 2021 zeigen wir, wes-
halb das Klima uns braucht und weshalb wir das Klima
brauchen. Eindrückliche Schilderungen unserer Fach-
personen aus Projektländern und der Schweiz machen
deutlich: Die Zeit drängt, aber wir haben noch einige
Möglichkeiten. Finden Sie diejenige, die zu Ihnen passt.

In der Schweiz verbrauchen wir die Energie von drei Erden
pro Jahr. Was tun mit dieser Info? Klimaneutral zu werden
und nicht mehr Ressourcen zu verbrauchen, als zur Ver-
fügung stehen, klingt erstrebenswert. Doch wo ansetzen?
Und was bedeuten diese drei Erden für diese eine Erde, die
wir haben und die sich nicht multiplizieren lässt?           Wo lassen sich die Hebel ansetzen?
                                                             «Bei uns wechselt sich in einem immer schnelleren
                                                             Rhythmus extreme Trockenheit mit sturzflutartigen,
                                                             zerstörerischen Taifunen ab, die Millionen von Men-
                                                             schen obdachlos machen», sagt Bembet Madrid.
                                                             Sie koordiniert auf den Philippinen das Landespro-
                                                             gramm von Fastenopfer. «Wir gehören zu den Welt-
                                                             regionen, wo sich schon heute in ganz einschneiden-
                                                             der und todbringender Konsequenz die Folgen der
                                                             Erderwärmung zeigen», sagt Madrid. Auch Projekt-
                                                             partnerinnen und -partner von Brot für alle berich-
                                                             ten, wie der Klimawandel die Lebensgrundlage der
                                                             Menschen bedroht.
                                                             Was wir im globalen Norden tun, wie wir konsumie-
                                                             ren, hat Einfluss in Afrika, Asien und Lateinamerika.
                                                             Erfahren Sie auf der interaktiven Plattform, welche
                                                             Gesichter der Klimawandel im globalen Süden hat.
                                                             Und erfahren Sie, welche Weichen für einen wirkungs-
                                                             vollen Klimaschutz in der Schweiz gestellt werden
                                                             müssen und was Sie heute noch dafür tun können.
                                                             Die Plattform ist vielfältig einsetzbar, sei es, um
                                                             die eigene Neugierde zu stillen, um in der Familie
                                                             und im Freundeskreis über Klimagerechtigkeit zu
                                                             diskutieren oder als Sensibilisierungsinstrument
                                                             an Schulen und Anlässen zum Thema.

                                                             Ab Ende Januar: www.klimagerechtigkeit-jetzt.ch

                    Das Umweltmanagementsystem Grüner Güggel hilft Kirchgemeinden und Pfarreien, ihren Fuss-
                    abdruck zu reduzieren. Das spart Ressourcen und Betriebskosten. Die Fachpersonen des Vereins
                    oeku Kirche und Umwelt stehen für Informationsabende oder Diskussionen gerne zur Verfügung.
                    Kontakt: info@oeku.ch, Tel. 031 398 23 45

                                                                                                                     13
Kampagne 2021 | Was Sie für uns tun können

Aktionen zum Mitmachen
                                                                                              ÖKUM
Kleine Freude mit grosser Wirkung                                                                  EN
                                                                                               AKTIO ISCHER
                                                                                                    NS
Aktionstag: 20. März 2021                                                                       SAMS TAG:
                                                                                             20. M TAG,
2020 hat Corona die Fairtrade-Rosenaktion im letzten                                              ÄRZ 2
Moment verhindert. Immerhin konnten wir die bestellten                                                  0 21
Max-Havelaar-Rosen an die Bewohner/innen und Mitarbei-
tenden in Alters- und Pflegeheimen verschenken, als kleines
Zeichen der Dankbarkeit, der Zuversicht und der Solidari-
tät. Nun soll der Erlös durch den Strassenverkauf wieder
an Menschen in unseren Projekten gehen. Neu können Sie
auch Schokolade verkaufen. Diese ist genauso fair produziert
und gehandelt. Ihre Unterstützung mit Jugendlichen, dem
Kirchenchor oder weiteren Interessierten ist sehr wertvoll.

Alle Unterlagen und Anmeldung unter:
www.sehen-und-handeln.ch/aktionstag
Bestellung Rosen und Schokolade:
Freitag, 5. Februar 2021
Abholen der Rosen und Schokolade:
In unseren Verteilzentren und in Ihrer Nähe am
Freitag, 19. März 2021.                                        Wir danken Coop für die Unterstützung der Aktion 2021.

Fünf Rs, die es in sich haben
«Refuse, reduce, reuse, repair» und «recycle» sind die 5 Rs, die zur A nleitung für
einen massvollen Konsum geworden sind. Was sie genau bedeuten, haben wir für
Sie auf witzige Postkarten gedruckt – zum Auflegen, Verschicken und Weitersagen.

Brot zum Teilen
Dank der Aktion fliessen in der Zeit vor Ostern pro ver-
kauftes «Solidaritätsbrot» 50 Rappen an Kleinbäuerinnen
und -bauern in Afrika, Asien und Lateinamerika. Das sind
dank allen beteiligten Bäckereien und Konditoreien ganze
40 000 Franken jährlich. Marco Berwert aus Stalden (OW)
ist seit Anfang bei der Aktion dabei. Sein Hausbrot bie-
tet der Bäcker während der Fastenzeit als «Brot zum Tei-
len» aus drei Teilen bestehend an. So lässt es sich leicht
auseinanderbrechen und miteinander teilen – «passend
zur Solidarität», sagt er zufrieden.

Bewegen auch Sie die Bäckerei in Ihrer Nähe zur Teilnahme.

Alle Infos dazu unter: www.sehen-und-handeln.ch/brot
oder mit dem Bestellschein.

14
Was wir Ihnen bieten | Kampagne 2021

Ihr Drehbuch für eine bessere Zukunft
Der Fastenkalender bietet einen wertvollen Fundus an
Geschichten und Impulsen für Ihre Arbeit. Oft hören wir
von Pfarrpersonen, die Textausschnitte im Gottesdienst
oder als Einstieg in einen Diskussionsabend verwenden.
Oder von Religionslehrpersonen, die im Unterricht mit dem
Kalender arbeiten und Themen ansprechen, welche Men-
schen im Süden, aber auch uns in der Schweiz betreffen.

Der Kalender begleitet viele durch den Alltag, auch Jean-
François Gremaud und seine Familie: «Der Fastenkalender                                            Fastenkalender 2021
überrascht und erfreut mich immer wieder mit seinen wert-
vollen Tipps fürs tägliche Leben», sagt der kaufmännische
Angestellte aus Konolfingen (BE). In der Zeit vor Ostern           Schreiben Sie mit!
hängt der Kalender bei den Gremauds in der Küche: «Das             2021 begleitet uns das Thema Klimagerechtigkeit in Form
führt auch zu aufschlussreichen Diskussionen über Kon-             eines Drehbuchs durch die Fastenzeit. Das Ende ist noch
sum und Verhalten, wenn wir beispielsweise sehen, wes-             nicht geschrieben, schreiben auch Sie mit. Der Fasten-
halb Regenwald abgeholzt wird», sagt Gremaud. Er erhält            kalender wird von den einzelnen Kirchgemeinden und
den Kalender jedes Jahr von seiner Pfarrei und hat dieje-          Pfarreien verschickt oder verteilt. Alle Informationen dazu
nigen der letzten Jahre sogar aufbewahrt: «Je öfter man            finden Sie auf
reinschaut, umso aktueller werden sie.»                            www.sehen-und-handeln.ch/fastenkalender

Solidarisch mit jenen, die unfreiwillig hungern
Aus Liebe zu unserem Planeten und den nächsten                     müssen. Ihr Zeichen der Verbundenheit können Sie mit
Generationen ist Verzicht das Gebot der Stunde. Dass               einer Spende für unsere Projekte unterstreichen.
dies – wenn es freiwillig geschieht – nicht wehtut, son-
dern befreien kann, ist eine wertvolle Erfahrung. Speziell,        Alle Infos für Teilnehmende und für Fastengruppen-
wenn dabei die Verbindung zum Hunger der Ärmsten                   leitende unter: www.sehen-und-handeln.ch/fasten und
nicht vergessen geht; zu allen, die zwangsläufig hungern           /fastengruppen

Ein Suppentag im Zeichen des Klimas
Kirchenkino mit Verpflegung, ein Spaghettiessen an verschie-       Materialien und weitere Infos, wie Sie Ihren
denen Orten der Stadt, ein Jassturnier mit dem Bischof oder        Suppentag gestalten könnten, finden Sie unter
eine Linsensuppe im Gemeindehaus: Der «Suppentag» – das            www.sehen-und-handeln.ch/suppe.
zeigen die vielen Beispiele, die uns erreichen – ist vielfältig.
Zum Thema Klimaschutz können Sie ein saisonales Menu               Neu möchten wir dort künftig eine kleine Auswahl der
oder ein Gericht aus «geretteten» Lebensmitteln kochen.            vielen schönen Ideen präsentieren, die Sie in den Kirch-
                                                                   gemeinden und den Pfarreien in den vergangenen Jahren
Ihre Veranstaltung lässt sich gut mit einem Klima-Film-            umgesetzt haben – zu finden in der Rubrik «Ihre Idee als
abend, dem Besuch einer Klima-Fachperson und/oder                  Inspiration für andere».
einer Kollekte für unsere Projekte kombinieren. Die Durch-
führung im Kirchenraum schafft einmalige Momente und
bringt vielleicht neue Leute zu Ihnen.                                Sollten aufgrund der Covid-19-Verordnungen und
                                                                      Empfehlungen des Bundesrates die Aktionen in
Eine Filmauswahl für einen solchen Abend finden Sie unter             geplanter Form nicht durchführbar sein, werden wir
www.sehen-und-handeln.ch/filme und auf Seite 11.                      nach Möglichkeit online Alternativen anbieten.

                                                                                                                           15
Lernen
     Anregungen für den Unterricht

16
17
Lernen | Zyklus 1 (Unterstufe)

     «Hebed Sorg»

Methodische Überlegungen
Livia Zwahlen-Hug
Leiterin Katechese der Pfarrei Guthirt Ostermundigen

Die Unterrichtseinheit für den Zyklus 1 befasst sich mit       Die Klimabewegung in der Schweiz zeigt auf, wie wichtig es
dem Aspekt «Behüten und bewahren». Sie will eine Brücke        jetzt ist, dass wir Menschen – egal, ob gross oder klein –
schlagen zwischen der Schöpfung, die es zu erhalten und        zu unserer Erde Sorge tragen. Wir wollen nicht vergessen,
zu schützen gilt, und den verschiedenen Lebenswirklichkei-     dass unser Lebensstil und unser Handeln in der Schweiz
ten und Möglichkeiten der Kinder unserer Erde.                 grosse Auswirkungen im Weltsüden haben. Sorgsam
                                                               spannen wir deshalb eine Brücke zu Projekten im Süden
So fängt diese Einheit mit der Schöpfungsgeschichte an. Die    und beschäftigen uns mit Portraits von Kindern aus
Kinder können gemeinsam mit der Lehrperson die Schöp-          Kolumbien und Indonesien. Am Beispiel von Nahrungs-
fungsgeschichte gestalten und so nachvollziehen, wie Adam      mitteln versuchen wir, unserem ökologischen Fussabdruck
und Eva ein Paradies geschenkt wurde.                          auf die Schliche zu kommen. Wir vergleichen und unter-
                                                               suchen unsere Lebensmittel auf Saisonalität und Regio-
                                                               nalität und stellen ein Bienenwachstuch her – eine echte
                                                               Alternative zu Plastik.

     Themen                                 Kompetenzen                               Prinzipien
     • 	Schöpfung bewahren                 • 	Verantwortung: sich als Teil          • Verantwortung übernehmen
     • Regional und saisonal                  der Welt verstehen                      • Wertereflexion und
         einkaufen und essen                • 	Werte: eigene und fremde                Handlungsorientierung
     • Nachhaltigkeit                          Werte reflektieren
                                            • 	Verantwortung und
                                              Handlungsspielräume

18
Zyklus 1 (Unterstufe) | Lernen

Unterrichtseinheit

    Einstieg (5')                                                Im Gespräch stellen die LP und die SuS den Zusam-
    Die SuS1 und die LP 2 sitzen am Boden im Kreis. In der       menhang zwischen Lebensmitteln und dem Klima
    Mitte liegt ein Seil, das zu einem Kreis geformt wird. Die   her. Weite Transportwege (können auf der Weltkarte
    SuS rätseln, was dieser Kreis darstellen könnte. Die LP      gezeigt werden) und Plastikverpackungen bedeuten eine
    lüftet das Geheimnis: Heute geht es um die Erde.             grössere Belastung für die Umwelt.
    Material: ein langes Seil                                    Mit den Kindern werden Schritte zum Klimaschutz er-
                                                                 arbeitet: Mit den Eltern über ökologische Aspekte reden,
                                                                 mit Papa/Mama einkaufen, regionales und saisonales
                                                                 Essen auswählen, unverpackte Produkte vorziehen,
    Einführung: zur Schöpfung Sorge tragen (20')                 über andere Verpackungs-Taschenarten nachdenken,
    Die Klangschale ertönt, alle werden still. Die LP lädt die   den Abfall nach einem Picknick einsammeln usw.
    Kinder auf eine Reise in die Schöpfungsgeschichte nach       Strophen 3 und 4 des Liedes singen.
    Genesis 2,4–24 ein. Mit Tüchern und Legematerial wird        Material: Weltkarte, Bilder von Früchten und Gemüsen,
    die Erde mit Wasser, Land, Pflanzen, Menschen und            von Transportmöglichkeiten und von jeder Jahreszeit
    Tieren gebildet. Adam und Eva bekamen von Gott den           (Beilage 4, 4a und 4b)
    Auftrag, die Erde zu bebauen und zu hüten.
    Refrain und Strophe 1 aus dem Lied «Hebed Sorg» von
    Andrew Bond werden eingeführt und gesungen.
    Zu den beiden ersten Menschen sind viele dazugekom-          Unser Beitrag für weniger Plastik (25')
    men – auch wir. Alle SuS dürfen nun für sich eine Figur      Auch Kinder können zum Klimaschutz beitragen. Sie
    in das Bodenbild stellen. Ein Gespräch entsteht: Tragen      können auf Plastik verzichten und Essen bewusster
    wir Sorge zur Erde? Welche Probleme sehen die Kinder?        konsumieren.
    Die LP stellt eine weitere Figur dazu, stellvertretend für   Je nach Gruppengrösse und Grösse des Backofens
    das Kind, das im Kinderportrait vorgestellt wird.            kann in zwei Untergruppen gearbeitet werden:
    Material: Klangschale, Anleitung für Bodenbild (Bei-         • Eine Gruppe stellt ein Bienenwachstuch her
    lage 1), Tücher in Schwarz, Gelb, Blau, Grün, Braun,            Material: Anleitung (Beilage 5)
    Legematerial, CD-Player und CD, Liedblatt (Beilage 2),       • Eine Gruppe ordnet Früchte und Gemüse den vier
    genügend Figuren zur Auswahl.                                   Jahreszeiten zu: Was ist wann reif?
                                                                    Material: Beilagen 4, 6, 6a (Lösungsblatt)
                                                                 Dann Wechsel.

Kinderportrait (20')
Die LP stellt das Kind anhand des Portraits vor. LP und
SuS vergleichen ihr eigenes Verhalten puncto Essen,              Abschluss (5')
Einkauf, Anbau mit jenem der Kinder im Portrait. Was             Das Lied wird ganz gesungen. Jedes Kind erhält sein
fällt auf? Material: Kinderportrait (Beilage 3)                  Bienenwachstuch und die Pflegeanleitung.

    Essen hier und dort (15')                                    Weitere Angebote
    Aus Bildkarten mit Lebensmitteln suchen die SuS              • Spiele zu Ernährung und Saisonalität:
    heraus, was das Kind im Portrait isst. Wie hat es sie          www.bit.ly/lernspiele-mit-biss
    transportiert? (Plastiktasche, Korb usw.)                    • Klimafrühstück:
    Diese Karten legen sie zum Bild des Kindes und suchen          www.bit.ly/klimafruehstueck
    Karten heraus, die zeigen, was sie letzte Woche geges-       • Weitere Kinderportraits und Impulse
    sen haben oder in ihrem Znüniböxli hatten.                     in den Kinderzeitschriften «Jumi» und «Kiki».

1
    Schülerinnen und Schüler             2
                                             Lehrperson

                                                                                                                        19
Lernen | Zyklus 2 (Mittelstufe)

     Öko – logisch:
     Richtig entscheiden

Methodische Überlegungen
Daniel Wiederkehr
Katechese und Wandel, Fastenopfer

Wenn man sich entscheiden muss zwischen einer klima-         Lösungen finden, die den Bedrohungen des Klimawandels
freundlichen Variante oder einer bequemen, billigen, dann    und ihren persönlichen Bedürfnissen gerecht werden.
fühlt man sich manchmal regelrecht in die Ecke gedrängt –
egal, ob es dabei um Energieverbrauch, Reisen, Nah-          Wir möchten, dass SuS bei Klimafragen die globalen Zu-
rung oder Konsum überhaupt geht. In der diesjährigen         sammenhänge erkennen und daraus auch individuelle
Einheit für den Zyklus 2 geht es um das Finden guter         Konsequenzen ableiten. Klimaschutz sollte sie in ihrem
Entscheidungen, solcher, die sich stimmig anfühlen.          Alltag jedoch nicht über Gebühr einschränken und ihnen
Denken und Fühlen möglichst nahe zusammenzu-                 schon gar nicht Angst machen. Ziel aber ist es, ihnen
bringen, das ist das Ziel der sogenannten «Tetralemma-       konkrete Handlungs- und Entscheidungskompetenzen
Strukturaufstellung» nach Matthias Varga von Kibéd           mit auf den Weg als Schützer und Schützerinnen des
und Insa Sparrer, welche in systemischen Coachings           Klimas zu geben. In diesem Sinn geht es hier um eine
angewandt wird. Damit lassen sich die verschiedenen          Einführung in eine praxisrelevante Ethik, die die eigene
Pole eines Dilemmas im wörtlichen Sinn begehen. Der          Person, die anderen Menschen und alle Geschöpfe im
Blick weitet sich von den ursprünglich zwei (griechisch      Blick hat.
Di) zu vier (griechisch Tetra) und letztlich unzähligen
möglichen Lösungen aus. So wollen wir mit den SuS 1          1
                                                                 Schülerinnen und Schüler

     Themen                               Kompetenzen                                Prinzipien
     • Klima                              • Verantwortung: sich als Teil            •	Wertereflexion und
     • Gerechtigkeit                        der Welt erfahren                          Handlungsorientierung
     • Nachhaltiger Lebensstil            • Werte: eigene und fremde                • Verantwortung und Solidarität
                                             Werte reflektieren                      • Visionsorientierung
                                           • Verantwortung und
                                             Handlungsspielräume

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Zyklus 2 (Mittelstufe) | Lernen

Unterrichtseinheit von 90 Minuten

Zum Einstieg Bildbetrachtung: In welche Zukunft             Klimadilemmata (15')
wollen wir? (10')                                           Nach dem Exkurs über gerechte Entscheidungen
Die Zwei-Wege-Lehre besagt: Der Mensch hat sich zu          wenden wir uns Klimafragen zu: Welche Dilemmata sind
entscheiden zwischen dem Pfad der Tugend und jenem          auf dem Bild (Beilage 1) zu sehen? Reisen mit Flugzeug
des Lasters. Häufig lassen sich diese Wege nicht so         und Auto versus mit öV oder Fahrrad; Kohle oder AKW
eindeutig voneinander unterscheiden. Ausgehend von          versus nachhaltige Energie; Natur und Biodiversität
der Grafik überlegen die SuS die Konsequenzen der           versus Natur als Rohstofflieferant.
beiden Wege des business as usual (weiter wie bisher)
oder der Förderung alternativer Energien. Welchen Weg       Auf www.naturgut-ophoven.de/schulen/unterrichts-
möchten SuS gehen?                                          materialien/ finden sich Dilemma-Geschichten zum
Material: Beilage 1                                         Vorlesen:
                                                            • Mit dem Fahrrad in die Zukunft?! (Seite 6)
                                                            • Erdbeeren im Winter?! (Seite 6–7),
                                                            • Ein T-Shirt kommt selten allein?! (Seite 7)
Umgang mit schwierigen Fragen –
das Urteil Salomons (20')
Die Geschichte aus dem dritten Kapitel des 1. Buchs
der Könige (Verse 16–28) zeigt auf, dass mit der nöti-      Gute Lösungen finden für die Mitwelt (15')
gen Weisheit auch sehr schwierige Fragen einer Lösung       Unter dem Begriff der Mitwelt sind alle gleichermassen
zugeführt werden können. Salomon gilt in der biblischen     gemeint: Menschen, Tiere und Pflanzen. Mittels der
Tradition als weiser König, der in 1 Kön 3,9 Gott um ein    Methodik der Tetralemmata erspüren 2er- bis 3er-Grup-
weises Herz bittet.                                         pen die generierten Dilemmata. Entstehen Lösungen,
Die SuS lesen die Geschichte in aufgeteilten Rollen.        an welche die SuS zuvor gar nicht gedacht haben?
König Salomon bekommt ein Schwert als Attribut der
richterlichen Entscheidungsgewalt.
Material: Geschichte von Salomon (Beilage 2)
                                                            Plakate malen zu Klimaschutztipps (15')
                                                            Die SuS gestalten Plakate (Collagen, mit Filzstiften oder
                                                            Ölkreiden) mit Anregungen zum Handeln. Diese wer-
Entscheiden anhand des Tetralemmas (15')                    den zusammen mit einem Projektbeschrieb (S. 39–40)
Die Lehrperson ordnet in einem Kreis mit einem Durch-       der Sammelaktion von Brot für alle und Fastenopfer im
messer von zwei Metern (angedeutet durch ein Seil)          Kirchgemeindehaus ausgestellt.
die vier Moderationskarten an (Das eine – Option A;
Das andere – Option B; Beides; Keines von beiden).
Ausserhalb des Kreises legt sie eine Karte mit der Auf-
schrift: «All dies nicht – und selbst das nicht» (Beilage   Weitere Angebote
3). Dann bittet sie einen Schüler oder eine Schülerin,      • Die Folgen des Klimawandels im globalen
am Beispiel der Geschichte Salomons die möglichen             Süden mit einem Kurzfilm kennenlernen:
Urteilssprüche zu ergründen:                                  http://bit.ly/klimawandel-bedroht-kinder
Option A: Das lebende Kind gehört der Frau A                  http://bit.ly/video-das-ist-klimawandel
Option B: Das lebende Kind gehört der Frau B                  http://bit.ly/tipps-zum-klimaschutz
Keines von Das lebende Kind wird keiner der Frauen          • Das Kinder- und Jugendmagazin «tut»
beiden:        zugesprochen.                                  widmet sich der Klimathematik.
Beides:        Das Kind wird unter das geteilte             • Ohni Planet isch doof. 36 Tipps, um das
               Sorgerecht von beiden Frauen gestellt.         Klima zu schützen. Gratis bestellen unter
                                                              www.energiestiftung.ch/klimatipps.html
All dies nicht – und selbst das nicht: Das Lebensrecht
des Kindes wird durch Salomon infrage gestellt. Dies
provoziert die Mutter, das Leben des Kindes über ihre
eigenen Besitzansprüche zu stellen.

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