Kampagnenmagazin 2021 - Klimagerechtigkeit - jetzt! sehen-und-handeln.ch - Sehen und Handeln
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Kampagne 2021 | Inhalt 3 Die Ökumenische Kampagne 2021 16 Lernen 4 Aus entwicklungspolitischer Sicht 18 Zyklus 1 (Unterstufe) 6 Aus theologischer Sicht 20 Zyklus 2 (Mittelstufe) 8 Fachpersonen aus unseren Projektländern 22 Zyklus 3 (Oberstufe) 9 Fachpersonen aus der Schweiz 24 Jugendarbeit 10 Input-Theater und Workshops 26 Projekte 11 Filme zum Thema 28 Feiern 12 Impulsveranstaltungen 30 Ökumenischer Gottesdienst 13 Kampagnenspezifische Aktion Rosen- und Schokoladenaktion 33 Familiengottesdienst 14 und «Brot zum Teilen» 35 Ökologische Entdeckungsreise 15 Fasten und Suppe 36 Hungertuch 38 Predigtanregungen 39 Gebete Der Ein kau fsw diesem agen in Heft ke n nzeich Materialien und Aktionen die Mat ne erialien u n s b es , die Sie t tellen .. b ei kon n en . Wir bieten Ihnen vielfältige Aktionen, mit denen Sie unsere Kampagne mittragen können. Damit diese bildstark und informativ wird, stellen wir Ihnen in unseren Online-Shops Plakate und weitere Unterlagen zur Verfügung. Ein Bestellformular mit weiteren Infos liegt auch dem Musterversand bei. Die Shops finden Sie auf den Webseiten der beiden Werke. Unterlagen und Umsetzungsmöglichkeiten zu den Aktionen sind zu finden unter www.sehen-und-handeln.ch/materialien Impressum Kampagnenmagazin 2021 Redaktion Madlaina Lippuner Stephan Tschirren, Jan Tschannen, Andrea Gisler, Maria Dörnenburg, Mischa von Arb, Stefan Salzmann, David Knecht, Yvan Maillard Ardenti, Marianne Wahlen, Daniel Wiederkehr, Hélène Bourban, Livia Zwahlen-Hug, Nassouh Toutoungi, Rolf Zaugg, Bernard DuPasquier, Judith von Rotz, Rita Gemperle, Felix Hunger, Patrick von Siebenthal, Michel Egger, Fabienne Bachofer, Natacha Forte, Philip Müller Produktion: Maggie Pfister, Karin Fritz Übersetzung Alma Translations, Jan Tschannen Lektorat 1-2-fehlerfrei/Franziska Landolt, Romana Büchel Redaktionsschluss September 2020 Fotonachweis Werke, sonst © bei Fotograf/in Gestaltung SKISS GmbH, Luzern Druck Cavelti AG, Gossau Papier Rebello Offset, FSC Recyclingpapier, 80 g/m2, holzfrei Auflage 15400 werden Sie unser Fan: facebook.com / sehenundhandeln © Brot für alle, Bern / Fastenopfer, Luzern, September 2020 2
Editorial | Kampagne 2021 Liebe Leserin, lieber Leser Klimagerechtigkeit ist das Thema der tragen – genauso sind jedoch die Wirt- Seite ein Foto von unserem Kampa- Ökumenischen Kampagne 2021. Sie schaft und die Politik, aber auch die Kir- gnenteam. Leider war es dieses Jahr findet vom 17. Februar bis 4. April chen gefordert. Mehr dazu finden Sie ab aufgrund der Corona-Pandemie nicht 2021 statt. Schon 1989 stellten wir in Seite 4 in unseren Hintergrundartikeln. möglich, ein solches Bild zu machen. der Ökumenischen Kampagne fest, An seiner Stelle stehen nun Menschen dass die Zeit drängt. Heute müssen Mit unserem neuen Kampagnensu- aus Burkina Faso vor ihrem trockenen wir sagen: Jetzt ist der letzte Moment, jet (siehe Titelseite) wollen wir auf die Feld. Sie stehen symbolisch für all die um zu handeln, sonst droht die Kata- Schattenseite unseres Verhaltens hin- Menschen, die bereits jetzt von der Kli- strophe – insbesondere für Länder des weisen und zeigen, was das in ande- makrise betroffen sind. globalen Südens. Deren Bevölkerun- ren Gegenden der Welt bedeuten kann. gen leiden bereits stark unter den Fol- So hat etwa übermässiger Fleischkon- Herzlichen Dank, dass Sie auch in gen des Klimawandels. Brot für alle, sum zur Folge, dass viel Futtermittel diesem Jahr die Kampagne mittragen! Fastenopfer und Partner sein fordern, und Weidefläche benötigt wird. Dies dass die Länder, die hauptsächlich für wird unter anderem durch Brandro- Treibhausgasemissionen verantwort- dungen von Regenwald erreicht. Feh- lich sind, Verantwortung übernehmen. lender Regenwald führt wiederum zu Das ist eine Frage der Gerechtigkeit. massiven klimatischen Veränderungen. Wir fordern Klimagerechtigkeit – jetzt! In verschiedenen Elementen der Öku- Mischa von Arb Um die Schöpfung zu bewahren, ist ein menischen Kampagne wird mit der Idee Kampagnenkoordinator genügsamerer Lebensstil notwendig. eines Drehbuches gespielt. Sei es im Fastenopfer und Brot für alle Wir müssen den globalen Tempera- Fastenkalender (S. 15), bei den Unter- turanstieg auf 1,5 °C begrenzen. Kli- richtseinheiten (ab S. 16) oder unter magerechtigkeit braucht die Lust an www.klimagerechtigkeit-jetzt.ch, wo «weniger» Ressourcenverbrauch und Sie Ihren persönlichen Klima-Film dafür «mehr» Solidarität mit den Men- sehen (S. 13). Schreiben Sie mit uns schen, die unter den Folgen leiden. am Drehbuch für eine bessere Zukunft. Dazu können wir als Individuen bei- Normalerweise finden Sie auf dieser 3
Kampagne 2021 | Entwicklungspolitischer Hintergrund 1,5 Grad Celsius – eine Frage der Klimagerechtigkeit Stefan Salzmann Yvan Maillard Ardenti dern abgeholzt, die nun als Weiden Fachverantwortlicher Fachverantwortlicher und für den Futtermittelanbau dienen. Klimagerechtigkeit bei Fastenopfer Klimagerechtigkeit bei Brot für alle Betroffen vom Klimawandel sind aber sämtliche Menschen auf der Welt. Wir Menschen haben das Klima seit der Industrialisierung bereits um ein Darin liegt die grosse Ungerechtigkeit. Grad Celsius erwärmt. Die Folgen sind schwerwiegend – weltweit wie Obschon sie nur gering zum globalen in der Schweiz. Schon jetzt leiden viele Menschen im globalen Süden CO2-Ausstoss beigetragen haben, lei- unter dem Klimawandel, und künftige Generationen werden dadurch den Menschen aus ärmeren Ländern bedroht. Brot für alle, Fastenopfer und Partner sein setzen sich in der besonders. Denn ihnen fehlt es an Mög- Ökumenischen Kampagne 21 deshalb für Klimagerechtigkeit ein und lichkeiten, sich an die neuen Bedingun- zeigen, was das bedeutet. gen anzupassen. Als Folge von extremen Wetterereig- nissen wandern vielerorts Menschen Extreme Wetterereignisse werden Kohlendioxid (CO2) ist das bedeu- von ländlichen Gebieten in Vorstädte immer häufiger. In ländlichen Gebieten tendste Treibhausgas, das diesen Wan- ab – überdurchschnittlich viele Männer. in Kenya verdorren zunehmend ganze del vorantreibt. Es entsteht unter ande- Zurück bleiben die Alten, die Frauen Felder. Konflikte um Weideland nehmen rem bei der Verbrennung von fossilen mit Kindern mit dem Haushalt und der zu. Tropische Wirbelstürme, punktuell Brennstoffen wie Kohle, Erdöl oder Erd- Arbeit auf dem Feld. Prekärerweise extreme Niederschläge und Hochwas- gas. Insbesondere Menschen in wohl- kommt für sie Mehrarbeit hinzu – für ser in Haiti oder in Indonesien über- habenden Ländern und Gesellschafts- die Beschaffung von Wasser in aus- fluten Felder, Ernten und Häuser und schichten verbrauchen zu viel fossile trocknenden Gebieten oder für die Wie- fördern Krankheiten, Hunger und Armut. Energie – sie verursachen den Klima- derherstellung von Feldern nach einem Im Alpenraum messen wir bereits jetzt wandel hauptsächlich. Hinzu kommt Hochwasser. eine Erwärmung von durchschnittlich ihr immenser Fleischkonsum. Für die Brot für alle und Fastenopfer beglei- zwei Grad Celsius – die Gletscher Ernährung der Tiere, die dieses Fleisch ten ihre Partnerorganisationen in Afrika, schmelzen immer schneller. liefern, wurden riesige Flächen an Wäl- Asien und Lateinamerika zum Thema 4
Entwicklungspolitischer Hintergrund | Kampagne 2021 Klimawandel. Auf den Philippinen wer- Die Schweiz hat Möglichkeiten, sich Wir müssen unser Leben und Wirt- den Workshops angeboten, um früh- solidarisch zu verhalten: Gelder müs- schaften klimaneutral gestalten – oder zeitig auf sich abzeichnende Wirbel- sen klimafreundlicher angelegt werden. «netto null», wie es die Gletscher-Initi- stürme und Überschwemmungen zu Sie kann andere Länder finanziell und ative fordert. Hier können sowohl der reagieren. Bäuerinnen und Bauern in technisch darin unterstützen, auf die Staat als auch die Einwohnerinnen und Indonesien können lernen, sich an die Herausforderungen des Klimawandels Einwohner der Schweiz wichtige Sig- veränderten klimatischen Bedingun- zu reagieren und auf ökologische und nale senden. Individuen können den gen anzupassen – mit agrarökologi- sozialverträgliche Energiegewinnung eigenen Konsum hinterfragen und redu- schen Anbaumethoden, Aufforstung umzusatteln. zieren. Aber auch Wirtschaft und Politik und trockenresistenteren Sorten. Das Klimagerechtigkeit bedeutet, Verant- müssen handeln. Zusammen mit der sind erfolgreiche Projekte, doch genügt wortung zu übernehmen. Die Schweiz Klima-Allianz setzen sich Fastenopfer es nicht, Symptome zu bekämpfen: Die muss anerkennen, dass eine gerechte und Brot für alle dafür ein, dass die Ursache gilt es zu beseitigen. Und hier Klimapolitik keinen weiteren Aufschub Schweiz ihre Versprechen vom Pari- kommt die Schweiz ins Spiel. verträgt. Sie schiebt ihre Verantwor- ser Klimaabkommen einhält und ihre tung seit Jahrzehnten vor sich her. Ambitionen erhöht. Im Abkommen Bereits 1989 befasste sich die Ökume- steht, dass der Klimawandel auf 2, wenn nische Kampagne mit dem Klimawan- möglich auf 1,5 °C begrenzt werden «Es genügt nicht, Symptome del. Damals hiess der Slogan «Die Zeit soll. Laut IPCC sind 1,5 °C das Maxi- zu bekämpfen: Die Ursache drängt». Doch die Schweiz hat seit 1990 mum, was man dem Ökosystem und gilt es zu beseitigen. ihren Treibhausgasausstoss zu wenig damit auch der Menschheit zumuten gesenkt: um 14 Prozent bzw. 1,5 Mio. kann, ohne unvorhersehbare Reaktio- Hier kommt die Schweiz Tonnen (Stand 2018 1). Versprochen im nen wie z. B. Massensterben von Tier- ins Spiel.» Kyoto-Protokoll waren 20 Prozent bis und Pflanzenarten in Kauf zu nehmen. im Jahr 2020. Zudem fordern die beiden Hilfswerke den Ausstieg von Finanzanlagen, wel- Die Schweiz in der Pflicht Was ist das oberste Ziel? che in fossilen Energien und den Unter- Die Bevölkerung in der Schweiz stösst Bis anhin möchte der Bundesrat bis nehmen, die diese fördern, stecken. mit ihrem Konsum im Inland 46,4 Milli- 2030 in der Schweiz die Treibhausgase Diese Forderungen richten sie auch onen Tonnen CO2 pro Jahr aus. Hinzu um 30 Prozent reduzieren. Um aber an die Schweizerische Nationalbank kommen über 65 Millionen Tonnen CO2 unter 1,5 °C zu bleiben, sind – abge- (siehe Kasten). Denn Klimagerechtig- an «importierten» Emissionen, die bei leitet vom Bericht des Weltklimarates keit bedeutet letztlich, dass die Ver- der Produktion von Konsumgütern IPCC und damit dem grössten wissen- ursacher und Verursacherinnen des wie Autos, Handys usw. im Ausland schaftlichen Gremium – mindestens Klimawandels auch Verantwortung anfallen. Und damit nicht genug: Zusätz- 60 Prozent zwingend. Dazu muss das für ihr Tun tragen – als Individuen, als lich wird das Zehnfache von diesen neue CO2-Gesetz so schnell wie mög- Staat und als Unternehmen. beiden Zahlen – über eine Milliarde lich in Kraft treten. In der schweizeri- Tonnen CO2 – durch Investitionen des schen Klimapolitik ist dessen Totalre- schweizerischen Finanzplatzes in klima- vision der schnellste Schritt, um eine 1 https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/ schädliche Aktivitäten ausgestossen. Verbesserung der Klimagesetzgebung home/themen/klima/inkuerze.html zu erreichen und um eine kontinuierli- che Reduktion unserer Treibhausgas- emissionen zu erreichen. Darauf kön- nen weitere Schritte aufbauen. Geld raus aus fossilen Energien! Zu den Inlandemissionen von 46,4 Mio. Tonnen CO2 einem Aktienpaket von 104 Mia. CHF ist die SNB eine kommen 22 Mal mehr Emissionen durch Aktivitäten der grössten Investorinnen weltweit. Der Aktienanteil hinzu, die über den Schweizer Finanzplatz gesteuert der Kohle-, Erdgas- und Erdölunternehmen entspricht werden. Massnahmen wie Desinvestment sind ein wich- 6 Mia. CHF und macht die SNB für 43,3 Mio. Tonnen tiger klimapolitischer Hebel. Die Schweizerische Natio- CO2 pro Jahr mitverantwortlich. Die Hilfswerke werden nalbank (SNB) mit ihrer Vorbildfunktion soll alle Anteile mit einer Unterschriftensammlung an die SNB appellie- an Unternehmen abstossen, die an Förderung, Handel ren, ihre Gelder aus klimaschädlichen Aktivitäten abzu- und Verarbeitung fossiler Energieträger beteiligt sind. Mit ziehen: www.sehen-und-handeln.ch/snb. 5
Kampagne 2021 | Theologischer Hintergrund Ein Gott Jedes Jahr lädt die Ökumenische Kampagne eine Person ein, zum allen Lebens Kampagnenthema einen theologi- schen Impuls zu verfassen. Diesmal schreibt Dave Bookless, ein angli- kanischer Theologe, der als theo- logischer Direktor der christlichen Umweltbewegung A Rocha in Eng- land tätig ist. Der Text wurde aus Dave Bookless dem Englischen übersetzt. Theologe Die Tragweite, der Zeitrahmen und die Komplexität des Klimawandels hat, «sehr gut». All dies ist von grund- sind für uns wohl die grössten Probleme. Auf die Bedrohung der legender Bedeutung, um unseren Platz Coronavirus-Pandemie haben viele Regierungen, Kirchen und einzelne als Menschen zu verstehen. Wir sind Menschen schnell und entschlossen reagiert. Die Klimaerwärmung sowohl Geschöpfe, die aus dem Staub stellt jedoch eine weit grössere Bedrohung für das irdische Leben der Erde geschaffen und daher mit allen dar – und zwar allen Lebens. anderen Geschöpfen verwandt sind, als auch dazu berufen, Gottes Bild und Für diejenigen von uns, die in westli- der gesamten Schöpfung, von fernen Gleichnis für unsere Mitgeschöpfe zu chen Ländern leben, fühlt sich der Kli- Galaxien bis hin zu mikroskopisch klei- tragen. Wir sind zur Zusammenarbeit mawandel häufig eher schleichend, weit nen Viren, und ruft uns heute zu einer mit Gott in Gottes Welt eingeladen, entfernt und schwer fassbar an. Zwei ökologischen Umkehr auf. Die Metaer- und zwar, indem wir danach streben, Dinge können uns helfen, die Dringlich- zählung oder die «grosse Geschichte» dem Gedeihen der gesamten Schöp- keit der Klimagerechtigkeit zu erken- der biblischen Erzählungen ist die fung zu «dienen» und sie zu «bewah- nen. Erstens: eine ökologische Umkehr, Geschichte des Menschen innerhalb ren» (Gen 2,15). indem wir Gottes Wirken in der Welt Gottes Plan von der Schöpfung bis zur und unsere Rolle darin wiederentde- neuen Schöpfung. Die Welt und alles Aufruf zur ökologischen Umkehr cken. Zweitens: die Passion für Gerech- in ihr entspringt der liebevollen Bezie- Wie Papst Franziskus in der Enzyklika tigkeit, die im Wesen Gottes wurzelt. hung zwischen Vater, Sohn und Heili- Laudato si’ erklärt, brauchen wir einen Viele von uns haben bisher mit einem gem Geist. Es ist alles Ausdruck der umfassenden Ansatz wie denjenigen eng gefassten Verständnis von Gott Kreativität, Schönheit, Vielfalt und Ver- des heiligen Franziskus. Dieser zeigt und dem Evangelium gelebt. Gott ist bundenheit der Dreifaltigkeit. Und Got- uns, «bis zu welchem Punkt die Sorge nicht allein an Kirchen und einzelnen tes Plan für die Gesamtheit der Schöp- um die Natur, die Gerechtigkeit gegen- Menschen interessiert. Er ist der Gott fung ist, wie alles, was er geschaffen über den Armen, das Engagement für 6
Theologischer Hintergrund | Kampagne 2021 die Gesellschaft und der innere Friede Klimagerechtigkeit Wenn ich Kritik an der jungen Klima- untrennbar miteinander verbunden Neben dieser ökologischen Umkehr schutzaktivistin Greta Thunberg höre, sind» (Abs. 10). Gott, der in der Drei- sollten wir in Bezug auf den Klimawan- denke ich an das Magnificat, den Lob- faltigkeit in inniger Beziehung existiert, del auch Gottes Passion für Gerechtig- gesang einer anderen jungen Frau, die hat eine Welt erschaffen, in der unsere keit teilen. Gerechtigkeit ist essenziell sich über Ungerechtigkeiten ärgert. Beziehungen zu Gott, zu all unseren für das Wesen Gottes. In den Psalmen Maria, die Mutter Jesu, verkündete vom Nächsten, zu unseren Mitgeschöpfen steht: «Recht und Gerechtigkeit sind Heiligen Geist inspiriert eine Botschaft und zur Erde, die uns alle erhält, tief mit- die Stützen deines Thrones» (Ps 89,15). der Gerechtigkeit, die die Macht der einander verflochten sind. Unsere Spiri- Jesus selbst machte sich die Vision Reichen, der Herrschenden und der tualität und unser Gottesdienst, unsere einer guten Nachricht für die Armen Stolzen zugunsten der Hungrigen und Fürsorge für unsere Familien, für Men- und der Befreiung der Unterdrückten der Demütigen umstürzt (Lk 1,46–55). schen in fernen Ländern und für künf- zu seinem Manifest (Lukas 4,8–19). tige Generationen, aber auch unsere Es ist eine masslose Ungerechtigkeit, Sorge um bedrohte Lebensräume und dass diejenigen, die an der Verursa- «Wenn ich Kritik an Arten sind von Grund auf miteinander chung des Klimachaos am wenigsten verbunden. Wie in der Schrift steht, beteiligt sind, am meisten unter seinen Greta Thunberg höre, denke stören und zerstören die Sünde und Auswirkungen leiden. Wenn extreme ich an das Magnificat, der Egoismus nicht nur unsere Bezie- Dürre oder Überschwemmungen die den Lobgesang Marias.» hung zu Gott, sondern auch unsere Ernten afrikanischer Bäuerinnen und Beziehung zu unseren Mitmenschen Bauern vernichten, versorgen sie keine und anderen Geschöpfen (z. B. Hosea billigen Supermärkte. Wenn der Meer- Es liegt eine gewisse Ironie darin, dass 4,1–3). esspiegel steigt oder gewaltige Stürme aus dem leidenschaftlichen Ruf einer Gott ruft uns stetig zu immer tieferen Häuser in Bangladesch zerstören, Jugendlichen nach Gerechtigkeit ein Ebenen der Umkehr auf. Heute beginnt zahlt keine Versicherung, und es gibt schönes, aber formelles Stück Kirchen- dies mit einer Klage über die Auswirkun- keine staatlichen Rettungsmassnah- musik geworden ist. Die Propheten erin- gen, die unsere egoistischen Entschei- men. Aber diese Menschen wurden nern uns daran, dass es Gott mehr um dungen auf armutsbetroffene Men- nicht Opfer reiner Naturereignisse. Ihr Gerechtigkeit als um den Gottesdienst schen und unseren Planeten haben. Leid wird – ganz egal, wie indirekt und geht (Amos 5,21–24). Unsere Gottes- Dies führt uns zur Busse (Metanoia), unbewusst – durch das Konsumver- dienste müssen zu einem sorgfältigen die sich in der Praxis in einem einfa- halten der wohlhabenden Industrie- Lebensstil, zu grosszügigem Geben, cheren und genügsameren Leben und nationen verursacht. Dies ist die grösste zum praktischen Dienst an unseren heiliger Unzufriedenheit über die sozi- Ungerechtigkeit. Jesu Gleichnis von Nächsten und zu politischem Handeln alen und ökologischen Ungerechtig- den Schafen und Ziegen in Matthäus führen. Das weltweit vereinbarte Ziel, keiten, die uns umgeben, ausdrückt. 25 spricht uns in unseren bequemen durch Einschränkung von Emissionen Diese Busse trägt schliesslich Früchte westlichen Kirchen an. Werden wir die globale Erwärmung unter 1,5 °C zu in verwandelten Beziehungen und in diejenigen sein, die diese seine Worte halten, ist keine willkürliche politische einer erneuerten Freude am Leben hören: «Denn ich war hungrig, und ihr Entscheidung. Es basiert auf wissen- selbst: «Wenn die äusseren Wüsten habt mir nichts zu essen gegeben; schaftlichen Daten und wird gestützt in der Welt wachsen, weil die inneren ich war durstig, und ihr habt mir nichts durch die Werte des Evangeliums: Wüsten so gross geworden sind, ist zu trinken gegeben; ich war fremd Mitgefühl, Gleichheit und Gerechtigkeit die Umweltkrise ein Aufruf zu einer tief- und obdachlos, und ihr habt mich nicht für die Schwächsten. greifenden inneren Umkehr» (Laudato aufgenommen; ich war nackt, und ihr Als Jüngerinnen und Jünger Jesu si’, Abs. 217). Solche Umkehr führt habt mir keine Kleidung gegeben»? Christi sind wir zu ökologischer Umkehr sowohl zu Trauer und Frustration als und Klimagerechtigkeit aufgerufen. auch zu Freude und Hoffnung, da Der Reformierte Weltbund erinnert wir darin Gottes Herzenswunsch zur daran, dass Gottes Bund ein «Bund Erneuerung jeglicher Beziehung teilen, ist, in dem die Armen und Ausgegrenz- von geistlichen und sozialen bis hin zu ten die bevorzugten Partner/innen wirtschaftlichen und ökologischen. Gott sind» (Bekenntnis von Accra, Abs. setzt sich für die Erneuerung dieser 20). Heute ruft Jesus uns auf, seine Welt ein und ruft uns auf, sein Reich Hände, seine Füsse und seine Stimme der Gerechtigkeit und des Shalom (der zu sein und aktiv und dringend auf Versöhnung), wie es bereits im Him- die Rufe der Armen und den Ruf der mel existiert, hier auf Erden zu suchen. Erde zu reagieren. 7
Kampagne 2021 | Was wir Ihnen bieten Stimmen aus dem Süden Was bedeutet Klimawandel für Menschen in Indonesien? Wie reagiert man in Kolumbien auf die veränderten Umweltbedingungen? Unsere Gäste erzählen von ihrer Arbeit rund ums Klima und beantworten Ihre Fragen – an Suppentagen, an der Uni, in Schulen, an Klimademos, Podien oder weiteren Anlässen. Die Flüge unserer Gäste in die Schweiz werden via www.klima-kollekte.ch kompensiert. Dieser kirchliche Fonds kommt Klimaprojekten im Süden zugute – z. B. Sparöfen in Kenya. Fernando Castrillón Zapata Yuyun Harmono und Ibu Tatat Kolumbien Indonesien Der Agronom ist Projektleiter bei Grupo Semillas, einer Part- 2021 dürfen wir Ibu Tatat, Yuyun Harmono und ihren nerorganisation von Fastenopfer in Kolumbien, die sich für Sohn Alif aus Indonesien begrüssen. Tatat ist bei einer int. einheimisches Saatgut und die Lebensgrundlagen der länd- Organisation Zuständige für Genderfragen und berichtet, lichen Bevölkerung einsetzt. Die Anpassung der Landwirt- was der Klimawandel für Frauen bedeutet. Yuyun Harmono schaft an die Folgen des Klimawandels ist dabei ein wichti- ist Klimaverantwortlicher von Walhi. Die Partnerorganisation ges Thema. Die Gruppe arbeitet mit Bäuerinnen und Bauern, von Brot für alle setzt sich ein, dass die Umwelt und die indigenen und afrokolumbianischen Gemeinschaften. «Wir Tropenwälder des Landes intakt bleiben. Sie sind Lebens- haben gelernt, dass Solidarität die universelle Zuneigung grundlage der Bevölkerung und zentral für den Klimaschutz. der Menschen ist und eine verändernde Kraft darstellt. Mit Kampagnen, mutigen Aktionen, Klagen und an Kon- Und wer die Natur gut behandelt, wird von ihr beschenkt.» ferenzen leistet Walhi unermüdliche Arbeit, um die Natur Mit Radiosendungen engagiert sich Grupo Semillas für ein Indonesiens und das Klima zu schützen. «Mein Sohn ist besseres Leben für alle, in dem Mensch und Natur in Har- meine grösste Motivation: Auch er soll in einer gesunden monie leben. Umwelt aufwachsen können.» Einsatzzeit: 5. bis 22. März 2021 Einsatzzeit: 19. Februar bis 8. März 2021 Sprache: Spanisch (Übersetzung gewährleistet) Sprache: Englisch (Übersetzung gewährleistet) Kosten: Ab Fr. 300.–, je nach Art des Einsatzes Kosten: Ab Fr. 300.–, je nach Art des Einsatzes Kontakt: Andrea Gisler Kontakt: Stephan Tschirren 041 227 59 68, gisler@fastenopfer.ch 031 380 65 95, tschirren@bfa-ppp.ch 8
Was wir Ihnen bieten | Kampagne 2021 Stimmen aus dem Norden Für Vorträge oder Workshops: Marcel Hänggi David Knecht Mitbegründer und wissenschaftlicher Fachverantwortlicher Energie Mitarbeiter der Gletscher-Initiative, und Klimagerechtigkeit, Buchautor Fastenopfer Kontakt marcel.haenggi@klimaschutz-schweiz.ch Thema Klimawandel und 078 743 40 65 Klimagerechtigkeit Kosten Honorar ca. Fr. 600.–, je nach Art des Kontakt knecht@fastenopfer.ch Einsatzes oder nach Absprache, plus 041 227 59 89 Reisespesen Kosten Referate Fachpersonen Fr. 300.– Klimabewegung Yvan Maillard Ardenti Engagierte und Aktivisten und Fachverantwortlicher fürs Thema Aktivistinnen berichten in Gottes- Klimagerechtigkeit, Brot für alle diensten und Veranstaltungen mit einem Interview oder einem Thema Klimawandel und -politik, Klimagerechtig- Referat über ihren persönlichen keit, Anpassung an den Klimawandel Einsatz fürs Klima. Kontakt maillard@bfa-ppp.ch Kontakt klimajugend-einladen@climatestrike.ch 031 380 65 73 Kosten Ab Fr. 150.– plus Reisespesen Kosten Referate Fachpersonen Fr. 300.– Stefan Salzmann Miges Baumann Programmverantwortlicher für Energie Fachverantwortlicher Entwicklungspolitik, und Klimagerechtigkeit, Klimapolitik, Klima, Agenda 2030, Brot für alle Fastenopfer, Co-Präsident der Klima- Allianz Schweiz Thema Globale Klimaerwärmung, Auswirkun- Thema Klimafragen, bäuerliches Wissen gen auf Menschen in Armut, Rolle der und Entwicklung, Palmöl und Schweiz, internationale Klimapolitik Land Grabbing Kontakt salzmann@fastenopfer.ch Kontakt baumann@bfa-ppp.ch 041 227 59 53 031 380 65 72 Kosten Referate Fachpersonen Fr. 300.– Kosten Referate Fachpersonen Fr. 300.– Für Predigten und Impulse zum Kampagnenthema: Kosten nach Absprache Jan Tschannen Andrea Gisler Fachverantwortlicher Theologie Fachverantwortliche Sensibilisierung und Bildung, Brot für alle und Pastoral, Fastenopfer Kontakt tschannen@bfa-ppp.ch, 031 380 65 61 Kontakt gisler@fastenopfer.ch, 041 227 59 68 Stephan Tschirren Daniel Wiederkehr Fachverantwortlicher Bildung Fachverantwortlicher Theologie, und Katechese, Brot für alle KlimaGespräche, Fastenopfer Kontakt tschirren@bfa-ppp.ch, 031 380 65 95 Kontakt wiederkehr@fastenopfer.ch, 041 227 59 48 9
Kampagne 2021 | Was wir Ihnen bieten Bildungsangebote Input-Theater Ajala («Erde») Ajala ist Klimawissenschafterin und Astronautin. Sie erzählt von ihrem Blick aus der Raumstation ISS auf die Erde und davon, wie der südliche Teil, auf dem ihre Eltern geboren worden sind, austrocknet, während der nördliche, auf dem sie heute lebt, hell erleuchtet funkelt. Mit indischem Tanz und Interaktionen mit dem Publikum erörtert sie unser Verhältnis zu unserem Planeten und wie viel Raum wir auf ihm einnehmen wollen. Das Input-Theater des Autors Donat Blum und der Tänzerin- nen Anjali und Sumitra Keshava schafft einen emotionalen Reflexionsraum in Gottesdiensten, Themenveranstaltungen oder in der Katechese. Sprache: Deutsch Dauer: 20 Minuten Zielpublikum: Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene Kosten: Fr. 400.– exkl. Reisespesen Kontakt: Markus Baumann markus.baumann@artlink.ch, 031 311 62 60 Drei Workshops Meine «Kohle», unser Klima Einblick in die KlimaGespräche Geschöpfe zwischen Dürre und Flut Was hat mein Geld auf dem Sparkonto KlimaGespräche – normalerweise Gott gestaltet in den Erzählungen der mit dem Klima zu tun? Oikocredit wurde sechs Abende – ermutigen, sich mit Bibel den Lebensraum der Menschen auf Initiative des Ökumenischen Rates dem eigenen CO2-Fussabdruck aus- und bringt den Garten Eden zum Blü- der Kirchen gegründet und vergibt Dar- einanderzusetzen und herauszufin- hen. Der paradiesische Zustand bleibt lehen, um sozialen und ökologischen den, wie dieser verkleinert werden trotz Hungersnöten, Krieg und Zer- Mehrwert in Entwicklungsländern zu kann. Der Workshop zeigt die Arbeits- störung Bezugspunkt für die Bezie- schaffen. weise der KlimaGespräche und lädt hung zwischen Gott und Mensch Im Workshop tun wir etwas, was sich zu ersten Erkenntnissen ein. Er kann und allen anderen Geschöpfen. Moni in der Schweiz eigentlich nicht gehört: im Rahmen einer Kampagnenveran- Egger, Marie-Theres Rogger und Wir sprechen über Geld: Was es be- staltung oder alleine gebucht werden. Katja Wissmiller erzählen Geschichten wirkt und wie wir klimagerecht mit dem vom Anfang der Bibel, auf Wunsch mit eigenen Geld umgehen können. Zielgruppen: (junge) Erwachsene, Einführung und/oder Vertiefung. die an KlimaGesprächen interessiert Zielgruppen: Kirchgemeinden, sind (www.sehen-und-handeln.ch/ Zielgruppen: Kinder und Erwachsenenbildung, Gymnasien klimagespraeche) Erwachsene in Pfarreien, Ideal: 15–30 Pers. Dauer: 60 bis 90 Minuten Schulen, Gottesdiensten usw. Dauer: 1,5–2,5 Stunden Anfragen: Daniel Wiederkehr Dauer: 30 Minuten bis 3 Stunden Anfragen: Silvio Krauss wiederkehr@fastenopfer.ch Anfragen: Verein BibelErz skrauss@oikocredit.ch Stephan Tschirren www.bibelerz.ch, info@bibelerz.ch 044 240 00 62 tschirren@bfa-ppp.ch 079 739 84 18 Kosten: Fr. 250.– exkl. Reisespesen Kosten: Fr. 150.– exkl. Spesen Kosten: ab Fr. 300.– 10
Was wir Ihnen bieten | Kampagne 2021 Filmtipps Danke für den Regen ThuleTuvalu Der kenyanische Kleinbauer Kisilu Zwei Orte geraten aufgrund des Klima- Musya zeigt in einem Videotagebuch wandels in die Schlagzeilen: Thule in die Auswirkungen der zunehmenden Grönland, weil dort das Eis schmilzt, Extremwetterereignisse, die ihn und und Tuvalu, weil der Inselstaat als eines seine Familie existenziell bedrohen. der ersten Länder im ansteigenden Doch er glaubt an eine lokale Anpas- Meer zu versinken droht. Der bildstarke sung an den Klimawandel. Durch sein Film schildert, wie sich die Einwohner/ Engagement erhält er in der internati- innen von ihrer tradierten Lebensweise onalen Klimapolitik eine Stimme und verabschieden müssen und auf eine setzt sich in seiner Gemeinde für ange- unbekannte Zukunft zusteuern. passte Anbaustrategien ein. Dokumentation von Matthias Dokumentation von Julia Dahr, von Gunten, CH 2014, 96’, Verleih NOR/UK 2017, 59’, ab 14 Jahren, ab 14 Jahren, VOD und DVD VOD und DVD, Fr. 25.– (im Buchhandel erhältlich) Die DVDs sind bei einigen kirchlichen Medienstellen sowie bei relimedia ausleihbar www.relimedia.ch/netzwerk www.relimedia.ch Kostenloses Streaming für Video on Demand (VOD) www.filmeeineweltvod.ch Wolkenfrüchte – Plody Mraku Hands on! Auf einer Lichtung im Wald leben kleine Aktiv gegen Klimawandel Verkauf Pelzwesen. Leuchtende Früchte fallen Der Film porträtiert drei junge Frauen vom Himmel: ihre Nahrung und Licht- aus Norwegen, Kenya und Kanada, éducation21, Bern quelle. Als diese aber ausbleiben und die sich für Umwelt- und Klimaschutz 031 321 00 21 der Hunger grösser wird, beschliesst engagieren. Er stellt ihre Initiativen vor info@education21.ch eines der Wesen, nach Nahrung zu und macht ihre Motive deutlich. Ein Film www.education21.ch suchen. Ein Film über den Mut, das darüber, wie Individuen mit Protest, Bil- eigene Schicksal in die Hand zu neh- dung und lokalen Netzwerken gegen Relimedia, Zürich men, über das Gewohnte hinauszuden- Umweltzerstörung, Klimawandel oder 044 552 26 60 ken, neue Horizonte zu entdecken und Ölförderung kämpfen können. info@relimedia.ch andere ebenfalls dafür zu motivieren. www.relimedia.ch Dokumentation von Liz Miller, Karen Animation von Kateřina Karhánková, Winther, Mary Kiio, NOR/CAN/KEN CZE 2017, 11’, ab 4 Jahren, 2014, 25’, ab 14 Jahren, VOD und auf nur als VOD erhältlich Sammel-DVD «Umschalten», Fr. 60.– 11
Kampagne 2021 | Was wir Ihnen bieten Impulsveranstaltungen 2021 Die Impulsveranstaltungen zur Kampagne werden Freiburg, Mi. 06.01.2021 17.00–19.00 von den regionalen Fachstellen organisiert. Sie rich- Freiburg, Boulevard de Pérolles 38, Saal Abraham, 1. Stock | Thematische Einführung in die Ökumenische Kampagne mit ten sich an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren Vorschlägen für den Gebrauch in Unterricht und Pastoral | in Schulen, Pfarreien und Kirchgemeinden und an Kontakt: matthias.willauer@kath-fr.ch weitere Interessierte. Graubünden, Mi. 20.01.2021 08.45–12.00 Informationen finden Sie bei den Fachstellen oder auf Landquart, reformiertes Kirchgemeindehaus, Rheinstrasse 2 | Die Kampagne 2021 wird vorgestellt mit geladenen Referent/innen und www.sehen-und-handeln.ch/veranstaltungen verschiedenen Workshops zu Unterricht, Liturgie und ausserschulischen Aktionen | Kontakt: paolo.capelli@gr.kath.ch Graubünden, Mi. 20.01.2021 15.00–18.15 Katechetische Impulsveranstaltungen Thusis, Katholisches Kirchgemeindehaus, Obere Stallstrasse | Aargau, Mi. 20.01.2021 18.00 – 20.00 Die Kampagne 2021 wird vorgestellt mit geladenen Referent/innen und Aarau, Haus der Reformierten, Stritengässli 10 | Methodische, verschiedenen Workshops zu Unterricht, Liturgie und ausserschulischen inhaltliche und medienpädagogische Impulse unterstützen eine Aktionen | Kontakt: paolo.capelli@gr.kath.ch vielseitige und wirkungsvolle Umsetzung des Kampagnenthemas | Solothurn, Di. 26.01.2021 18.00–21.30 Leitung: Joachim Köhn und Simon Pfeiffer | Solothurn, Pfarreisaal St. Ursen, Propsteigasse 10 | Impulsveranstaltung mit Kontakt: joachim.koehn@kathaargau.ch, www.aareka.ch Referat und Workshops | Info und Anmeldung: www.oekwbk.ch Basel, Mi. 27.01.2021 14.15 – 17.00 St. Gallen, Mi. 27.01.2021 14.15–17.15 Basel, Lindenberg 8, Pfarreisaal St. Clara | Ökumenischer Impulsnachmittag für Religionslehrpersonen, Unterrichtende Wattwil, kath. Pfarreiheim | persönliche Auseinandersetzung mit dem für alle Stufen, Jugendarbeit und weitere Interessierte | Kontakt: Thema Klimagerechtigkeit, Workshops zu Möglichkeiten des konkreten Markus Portmann, markus.portmann@kathbl.ch, www.oekwbk.ch Handelns – im Unterricht und an anderen Orten in der Kirche | Anmeldung und weitere Informationen: www.erg-ru.ch/programmubersicht.html Bern, Do. 14.01.2021 9.15–15.30 Bern, Fachstelle Religionspädagogik (Saal 1. UG), Zähringerstr. 25 | St. Gallen, Mi. 10.02.2021 14.15–17.15 Ökumenischer Impulstag für Religionslehrpersonen und Unterrichtende St. Gallen, DomZentrum | persönliche Auseinandersetzung mit dem für alle Stufen | Kontakt: gabriella.aebersold@kathbern.ch Thema Klimagerechtigkeit, Workshops zu Möglichkeiten des konkreten www.kathbern.ch/religionspaedagogik Handelns – im Unterricht und an anderen Orten in der Kirche | Anmeldung und weitere Informationen: www.erg-ru.ch/programmubersicht.html Luzern, Do. 21.01.2021 8.30–12.00 Luzern, Katholische Landeskirche, Abendweg 1 | Zürich, Sa. 09.01.2021 08.45–12.30 Einführungsveranstaltung für alle katechetisch Tätigen | Zürich, Paulusakademie, Pfingstweidstrasse 28 | Kontakt: gabrijela.odermatt@lukath.ch, www.lukath.ch Referate und Workshops für Gemeinde, Gottesdienst, Katechese | Kontakt: bettina.lichtler@zhref.ch Nidwalden/Obwalden, Mi. 20.01.2021 14.00 – 16.30 Stansstad, Öki | Einführung für katechetisch Tätige aller Stufen in Nid- und Obwalden | Kontakt: Severin Schnurrenberger, severin.schnurrenberger@kath-nw.ch, www.kath-nw.ch Schaffhausen, Mi. 20.01.2021 14.00 – 17.00 Impulsveranstaltungen ohne Katechese Schaffhausen, Pfarreizentrum St. Maria, Promenadenstrasse 23 | Impulse für Katechese und Liturgie, für Religionslehrpersonen | Bern, Mi. 18.11.2020 17.00–19.00 Kontakt: Eduard Ludigs, buero@katechese.sh, www.katechese.sh Bern, Pfarrei St. Marien, Wylerstrasse 24–26 | Impulsveranstaltung mit Referat und Workshops | Kontakt: angela.buechel@kathbern.ch, Thurgau, Mi. 20.01.2021 14.15–17.30 Weinfelden, Zentrum Franziskus, Franziskus-Weg 3 | Impuls- susanne.schneeberger@refbejuso.ch veranstaltung mit Workshops für Religionsunterricht und Katechese | www.kathbern.ch/gfs, www.refbejuso.ch/agenda Kontakt: Rolf Meierhöfer, rep@kath-tg.ch, www.rep.kath-tg.ch Bern, Mi. 20.01.2021 18.00–21.30 Langenthal, Kath. Kirchgemeindehaus, Hasenmattstrasse 36 | Uri, Di. 12.01.2021 17.00 – 19.00 Altdorf, Schulhaus Florentini | Einführung für Katechetinnen Impulsveranstaltung mit Referat und Workshops | Kontakt: und Katecheten | Kontakt: Rene Trottmann, katechese@kath-uri.ch susanne.schneeberger@refbejuso.ch, www.refbejuso.ch/agenda Zug, Mi. 13.01.2021 14.00 – 17.00 Glarus, Mo. 18.01.2021 19.00–21.30 Zug, Ref. Kirchenzentrum, Archesaal, Bundesstrasse 15 | Impulsnach- Glarus, Evang-ref. Kirchgemeindehaus | Einführung ins mittag mit Workshops zum Kampagnenthema für Religionsunterricht Kampagnenthema für kirchliche Mitarbeitende, Engagierte in Pfarreien, und Katechese | Kontakt: conny.weyermann@zg.kath.ch weitere Interessierte | Kontakt: beat.zueger@pfarrei-altendorf.ch, christina.bruell@gmx.de Neu im Angebot: Webinar Impulsveranstaltungen mit Katechese Online, Do. 21.01.2021 17.00– 18.00 Online, Mi. 27.01.2021 16.00– 17.00 Bern, Fr. 15.01.2021 09.00–12.00 Vorstellung des Kampagnenthemas Klimagerechtigkeit, Einführung Thun, Kath. Pfarreizentrum St. Martin, Martinstrasse 7 | des Plakats und des Hungertuchs sowie Anregungen zum Umgang Impulsveranstaltung mit Referat und Workshops | mit den Kampagnenunterlagen | Kontakt: paolo.capelli@gr.kath.ch | Kontakt: angela.buechel@kathbern.ch, www.kathbern.ch/gfs Anmeldungen an: doernenburg@fastenopfer.ch 12
Was wir Ihnen bieten | Kampagne 2021 Ihr massgeschneiderter Plan für den Klimaschutz In der Ökumenischen Kampagne 2021 zeigen wir, wes- halb das Klima uns braucht und weshalb wir das Klima brauchen. Eindrückliche Schilderungen unserer Fach- personen aus Projektländern und der Schweiz machen deutlich: Die Zeit drängt, aber wir haben noch einige Möglichkeiten. Finden Sie diejenige, die zu Ihnen passt. In der Schweiz verbrauchen wir die Energie von drei Erden pro Jahr. Was tun mit dieser Info? Klimaneutral zu werden und nicht mehr Ressourcen zu verbrauchen, als zur Ver- fügung stehen, klingt erstrebenswert. Doch wo ansetzen? Und was bedeuten diese drei Erden für diese eine Erde, die wir haben und die sich nicht multiplizieren lässt? Wo lassen sich die Hebel ansetzen? «Bei uns wechselt sich in einem immer schnelleren Rhythmus extreme Trockenheit mit sturzflutartigen, zerstörerischen Taifunen ab, die Millionen von Men- schen obdachlos machen», sagt Bembet Madrid. Sie koordiniert auf den Philippinen das Landespro- gramm von Fastenopfer. «Wir gehören zu den Welt- regionen, wo sich schon heute in ganz einschneiden- der und todbringender Konsequenz die Folgen der Erderwärmung zeigen», sagt Madrid. Auch Projekt- partnerinnen und -partner von Brot für alle berich- ten, wie der Klimawandel die Lebensgrundlage der Menschen bedroht. Was wir im globalen Norden tun, wie wir konsumie- ren, hat Einfluss in Afrika, Asien und Lateinamerika. Erfahren Sie auf der interaktiven Plattform, welche Gesichter der Klimawandel im globalen Süden hat. Und erfahren Sie, welche Weichen für einen wirkungs- vollen Klimaschutz in der Schweiz gestellt werden müssen und was Sie heute noch dafür tun können. Die Plattform ist vielfältig einsetzbar, sei es, um die eigene Neugierde zu stillen, um in der Familie und im Freundeskreis über Klimagerechtigkeit zu diskutieren oder als Sensibilisierungsinstrument an Schulen und Anlässen zum Thema. Ab Ende Januar: www.klimagerechtigkeit-jetzt.ch Das Umweltmanagementsystem Grüner Güggel hilft Kirchgemeinden und Pfarreien, ihren Fuss- abdruck zu reduzieren. Das spart Ressourcen und Betriebskosten. Die Fachpersonen des Vereins oeku Kirche und Umwelt stehen für Informationsabende oder Diskussionen gerne zur Verfügung. Kontakt: info@oeku.ch, Tel. 031 398 23 45 13
Kampagne 2021 | Was Sie für uns tun können Aktionen zum Mitmachen ÖKUM Kleine Freude mit grosser Wirkung EN AKTIO ISCHER NS Aktionstag: 20. März 2021 SAMS TAG: 20. M TAG, 2020 hat Corona die Fairtrade-Rosenaktion im letzten ÄRZ 2 Moment verhindert. Immerhin konnten wir die bestellten 0 21 Max-Havelaar-Rosen an die Bewohner/innen und Mitarbei- tenden in Alters- und Pflegeheimen verschenken, als kleines Zeichen der Dankbarkeit, der Zuversicht und der Solidari- tät. Nun soll der Erlös durch den Strassenverkauf wieder an Menschen in unseren Projekten gehen. Neu können Sie auch Schokolade verkaufen. Diese ist genauso fair produziert und gehandelt. Ihre Unterstützung mit Jugendlichen, dem Kirchenchor oder weiteren Interessierten ist sehr wertvoll. Alle Unterlagen und Anmeldung unter: www.sehen-und-handeln.ch/aktionstag Bestellung Rosen und Schokolade: Freitag, 5. Februar 2021 Abholen der Rosen und Schokolade: In unseren Verteilzentren und in Ihrer Nähe am Freitag, 19. März 2021. Wir danken Coop für die Unterstützung der Aktion 2021. Fünf Rs, die es in sich haben «Refuse, reduce, reuse, repair» und «recycle» sind die 5 Rs, die zur A nleitung für einen massvollen Konsum geworden sind. Was sie genau bedeuten, haben wir für Sie auf witzige Postkarten gedruckt – zum Auflegen, Verschicken und Weitersagen. Brot zum Teilen Dank der Aktion fliessen in der Zeit vor Ostern pro ver- kauftes «Solidaritätsbrot» 50 Rappen an Kleinbäuerinnen und -bauern in Afrika, Asien und Lateinamerika. Das sind dank allen beteiligten Bäckereien und Konditoreien ganze 40 000 Franken jährlich. Marco Berwert aus Stalden (OW) ist seit Anfang bei der Aktion dabei. Sein Hausbrot bie- tet der Bäcker während der Fastenzeit als «Brot zum Tei- len» aus drei Teilen bestehend an. So lässt es sich leicht auseinanderbrechen und miteinander teilen – «passend zur Solidarität», sagt er zufrieden. Bewegen auch Sie die Bäckerei in Ihrer Nähe zur Teilnahme. Alle Infos dazu unter: www.sehen-und-handeln.ch/brot oder mit dem Bestellschein. 14
Was wir Ihnen bieten | Kampagne 2021 Ihr Drehbuch für eine bessere Zukunft Der Fastenkalender bietet einen wertvollen Fundus an Geschichten und Impulsen für Ihre Arbeit. Oft hören wir von Pfarrpersonen, die Textausschnitte im Gottesdienst oder als Einstieg in einen Diskussionsabend verwenden. Oder von Religionslehrpersonen, die im Unterricht mit dem Kalender arbeiten und Themen ansprechen, welche Men- schen im Süden, aber auch uns in der Schweiz betreffen. Der Kalender begleitet viele durch den Alltag, auch Jean- François Gremaud und seine Familie: «Der Fastenkalender Fastenkalender 2021 überrascht und erfreut mich immer wieder mit seinen wert- vollen Tipps fürs tägliche Leben», sagt der kaufmännische Angestellte aus Konolfingen (BE). In der Zeit vor Ostern Schreiben Sie mit! hängt der Kalender bei den Gremauds in der Küche: «Das 2021 begleitet uns das Thema Klimagerechtigkeit in Form führt auch zu aufschlussreichen Diskussionen über Kon- eines Drehbuchs durch die Fastenzeit. Das Ende ist noch sum und Verhalten, wenn wir beispielsweise sehen, wes- nicht geschrieben, schreiben auch Sie mit. Der Fasten- halb Regenwald abgeholzt wird», sagt Gremaud. Er erhält kalender wird von den einzelnen Kirchgemeinden und den Kalender jedes Jahr von seiner Pfarrei und hat dieje- Pfarreien verschickt oder verteilt. Alle Informationen dazu nigen der letzten Jahre sogar aufbewahrt: «Je öfter man finden Sie auf reinschaut, umso aktueller werden sie.» www.sehen-und-handeln.ch/fastenkalender Solidarisch mit jenen, die unfreiwillig hungern Aus Liebe zu unserem Planeten und den nächsten müssen. Ihr Zeichen der Verbundenheit können Sie mit Generationen ist Verzicht das Gebot der Stunde. Dass einer Spende für unsere Projekte unterstreichen. dies – wenn es freiwillig geschieht – nicht wehtut, son- dern befreien kann, ist eine wertvolle Erfahrung. Speziell, Alle Infos für Teilnehmende und für Fastengruppen- wenn dabei die Verbindung zum Hunger der Ärmsten leitende unter: www.sehen-und-handeln.ch/fasten und nicht vergessen geht; zu allen, die zwangsläufig hungern /fastengruppen Ein Suppentag im Zeichen des Klimas Kirchenkino mit Verpflegung, ein Spaghettiessen an verschie- Materialien und weitere Infos, wie Sie Ihren denen Orten der Stadt, ein Jassturnier mit dem Bischof oder Suppentag gestalten könnten, finden Sie unter eine Linsensuppe im Gemeindehaus: Der «Suppentag» – das www.sehen-und-handeln.ch/suppe. zeigen die vielen Beispiele, die uns erreichen – ist vielfältig. Zum Thema Klimaschutz können Sie ein saisonales Menu Neu möchten wir dort künftig eine kleine Auswahl der oder ein Gericht aus «geretteten» Lebensmitteln kochen. vielen schönen Ideen präsentieren, die Sie in den Kirch- gemeinden und den Pfarreien in den vergangenen Jahren Ihre Veranstaltung lässt sich gut mit einem Klima-Film- umgesetzt haben – zu finden in der Rubrik «Ihre Idee als abend, dem Besuch einer Klima-Fachperson und/oder Inspiration für andere». einer Kollekte für unsere Projekte kombinieren. Die Durch- führung im Kirchenraum schafft einmalige Momente und bringt vielleicht neue Leute zu Ihnen. Sollten aufgrund der Covid-19-Verordnungen und Empfehlungen des Bundesrates die Aktionen in Eine Filmauswahl für einen solchen Abend finden Sie unter geplanter Form nicht durchführbar sein, werden wir www.sehen-und-handeln.ch/filme und auf Seite 11. nach Möglichkeit online Alternativen anbieten. 15
Lernen Anregungen für den Unterricht 16
17
Lernen | Zyklus 1 (Unterstufe) «Hebed Sorg» Methodische Überlegungen Livia Zwahlen-Hug Leiterin Katechese der Pfarrei Guthirt Ostermundigen Die Unterrichtseinheit für den Zyklus 1 befasst sich mit Die Klimabewegung in der Schweiz zeigt auf, wie wichtig es dem Aspekt «Behüten und bewahren». Sie will eine Brücke jetzt ist, dass wir Menschen – egal, ob gross oder klein – schlagen zwischen der Schöpfung, die es zu erhalten und zu unserer Erde Sorge tragen. Wir wollen nicht vergessen, zu schützen gilt, und den verschiedenen Lebenswirklichkei- dass unser Lebensstil und unser Handeln in der Schweiz ten und Möglichkeiten der Kinder unserer Erde. grosse Auswirkungen im Weltsüden haben. Sorgsam spannen wir deshalb eine Brücke zu Projekten im Süden So fängt diese Einheit mit der Schöpfungsgeschichte an. Die und beschäftigen uns mit Portraits von Kindern aus Kinder können gemeinsam mit der Lehrperson die Schöp- Kolumbien und Indonesien. Am Beispiel von Nahrungs- fungsgeschichte gestalten und so nachvollziehen, wie Adam mitteln versuchen wir, unserem ökologischen Fussabdruck und Eva ein Paradies geschenkt wurde. auf die Schliche zu kommen. Wir vergleichen und unter- suchen unsere Lebensmittel auf Saisonalität und Regio- nalität und stellen ein Bienenwachstuch her – eine echte Alternative zu Plastik. Themen Kompetenzen Prinzipien • Schöpfung bewahren • Verantwortung: sich als Teil • Verantwortung übernehmen • Regional und saisonal der Welt verstehen • Wertereflexion und einkaufen und essen • Werte: eigene und fremde Handlungsorientierung • Nachhaltigkeit Werte reflektieren • Verantwortung und Handlungsspielräume 18
Zyklus 1 (Unterstufe) | Lernen Unterrichtseinheit Einstieg (5') Im Gespräch stellen die LP und die SuS den Zusam- Die SuS1 und die LP 2 sitzen am Boden im Kreis. In der menhang zwischen Lebensmitteln und dem Klima Mitte liegt ein Seil, das zu einem Kreis geformt wird. Die her. Weite Transportwege (können auf der Weltkarte SuS rätseln, was dieser Kreis darstellen könnte. Die LP gezeigt werden) und Plastikverpackungen bedeuten eine lüftet das Geheimnis: Heute geht es um die Erde. grössere Belastung für die Umwelt. Material: ein langes Seil Mit den Kindern werden Schritte zum Klimaschutz er- arbeitet: Mit den Eltern über ökologische Aspekte reden, mit Papa/Mama einkaufen, regionales und saisonales Essen auswählen, unverpackte Produkte vorziehen, Einführung: zur Schöpfung Sorge tragen (20') über andere Verpackungs-Taschenarten nachdenken, Die Klangschale ertönt, alle werden still. Die LP lädt die den Abfall nach einem Picknick einsammeln usw. Kinder auf eine Reise in die Schöpfungsgeschichte nach Strophen 3 und 4 des Liedes singen. Genesis 2,4–24 ein. Mit Tüchern und Legematerial wird Material: Weltkarte, Bilder von Früchten und Gemüsen, die Erde mit Wasser, Land, Pflanzen, Menschen und von Transportmöglichkeiten und von jeder Jahreszeit Tieren gebildet. Adam und Eva bekamen von Gott den (Beilage 4, 4a und 4b) Auftrag, die Erde zu bebauen und zu hüten. Refrain und Strophe 1 aus dem Lied «Hebed Sorg» von Andrew Bond werden eingeführt und gesungen. Zu den beiden ersten Menschen sind viele dazugekom- Unser Beitrag für weniger Plastik (25') men – auch wir. Alle SuS dürfen nun für sich eine Figur Auch Kinder können zum Klimaschutz beitragen. Sie in das Bodenbild stellen. Ein Gespräch entsteht: Tragen können auf Plastik verzichten und Essen bewusster wir Sorge zur Erde? Welche Probleme sehen die Kinder? konsumieren. Die LP stellt eine weitere Figur dazu, stellvertretend für Je nach Gruppengrösse und Grösse des Backofens das Kind, das im Kinderportrait vorgestellt wird. kann in zwei Untergruppen gearbeitet werden: Material: Klangschale, Anleitung für Bodenbild (Bei- • Eine Gruppe stellt ein Bienenwachstuch her lage 1), Tücher in Schwarz, Gelb, Blau, Grün, Braun, Material: Anleitung (Beilage 5) Legematerial, CD-Player und CD, Liedblatt (Beilage 2), • Eine Gruppe ordnet Früchte und Gemüse den vier genügend Figuren zur Auswahl. Jahreszeiten zu: Was ist wann reif? Material: Beilagen 4, 6, 6a (Lösungsblatt) Dann Wechsel. Kinderportrait (20') Die LP stellt das Kind anhand des Portraits vor. LP und SuS vergleichen ihr eigenes Verhalten puncto Essen, Abschluss (5') Einkauf, Anbau mit jenem der Kinder im Portrait. Was Das Lied wird ganz gesungen. Jedes Kind erhält sein fällt auf? Material: Kinderportrait (Beilage 3) Bienenwachstuch und die Pflegeanleitung. Essen hier und dort (15') Weitere Angebote Aus Bildkarten mit Lebensmitteln suchen die SuS • Spiele zu Ernährung und Saisonalität: heraus, was das Kind im Portrait isst. Wie hat es sie www.bit.ly/lernspiele-mit-biss transportiert? (Plastiktasche, Korb usw.) • Klimafrühstück: Diese Karten legen sie zum Bild des Kindes und suchen www.bit.ly/klimafruehstueck Karten heraus, die zeigen, was sie letzte Woche geges- • Weitere Kinderportraits und Impulse sen haben oder in ihrem Znüniböxli hatten. in den Kinderzeitschriften «Jumi» und «Kiki». 1 Schülerinnen und Schüler 2 Lehrperson 19
Lernen | Zyklus 2 (Mittelstufe) Öko – logisch: Richtig entscheiden Methodische Überlegungen Daniel Wiederkehr Katechese und Wandel, Fastenopfer Wenn man sich entscheiden muss zwischen einer klima- Lösungen finden, die den Bedrohungen des Klimawandels freundlichen Variante oder einer bequemen, billigen, dann und ihren persönlichen Bedürfnissen gerecht werden. fühlt man sich manchmal regelrecht in die Ecke gedrängt – egal, ob es dabei um Energieverbrauch, Reisen, Nah- Wir möchten, dass SuS bei Klimafragen die globalen Zu- rung oder Konsum überhaupt geht. In der diesjährigen sammenhänge erkennen und daraus auch individuelle Einheit für den Zyklus 2 geht es um das Finden guter Konsequenzen ableiten. Klimaschutz sollte sie in ihrem Entscheidungen, solcher, die sich stimmig anfühlen. Alltag jedoch nicht über Gebühr einschränken und ihnen Denken und Fühlen möglichst nahe zusammenzu- schon gar nicht Angst machen. Ziel aber ist es, ihnen bringen, das ist das Ziel der sogenannten «Tetralemma- konkrete Handlungs- und Entscheidungskompetenzen Strukturaufstellung» nach Matthias Varga von Kibéd mit auf den Weg als Schützer und Schützerinnen des und Insa Sparrer, welche in systemischen Coachings Klimas zu geben. In diesem Sinn geht es hier um eine angewandt wird. Damit lassen sich die verschiedenen Einführung in eine praxisrelevante Ethik, die die eigene Pole eines Dilemmas im wörtlichen Sinn begehen. Der Person, die anderen Menschen und alle Geschöpfe im Blick weitet sich von den ursprünglich zwei (griechisch Blick hat. Di) zu vier (griechisch Tetra) und letztlich unzähligen möglichen Lösungen aus. So wollen wir mit den SuS 1 1 Schülerinnen und Schüler Themen Kompetenzen Prinzipien • Klima • Verantwortung: sich als Teil • Wertereflexion und • Gerechtigkeit der Welt erfahren Handlungsorientierung • Nachhaltiger Lebensstil • Werte: eigene und fremde • Verantwortung und Solidarität Werte reflektieren • Visionsorientierung • Verantwortung und Handlungsspielräume 20
Zyklus 2 (Mittelstufe) | Lernen Unterrichtseinheit von 90 Minuten Zum Einstieg Bildbetrachtung: In welche Zukunft Klimadilemmata (15') wollen wir? (10') Nach dem Exkurs über gerechte Entscheidungen Die Zwei-Wege-Lehre besagt: Der Mensch hat sich zu wenden wir uns Klimafragen zu: Welche Dilemmata sind entscheiden zwischen dem Pfad der Tugend und jenem auf dem Bild (Beilage 1) zu sehen? Reisen mit Flugzeug des Lasters. Häufig lassen sich diese Wege nicht so und Auto versus mit öV oder Fahrrad; Kohle oder AKW eindeutig voneinander unterscheiden. Ausgehend von versus nachhaltige Energie; Natur und Biodiversität der Grafik überlegen die SuS die Konsequenzen der versus Natur als Rohstofflieferant. beiden Wege des business as usual (weiter wie bisher) oder der Förderung alternativer Energien. Welchen Weg Auf www.naturgut-ophoven.de/schulen/unterrichts- möchten SuS gehen? materialien/ finden sich Dilemma-Geschichten zum Material: Beilage 1 Vorlesen: • Mit dem Fahrrad in die Zukunft?! (Seite 6) • Erdbeeren im Winter?! (Seite 6–7), • Ein T-Shirt kommt selten allein?! (Seite 7) Umgang mit schwierigen Fragen – das Urteil Salomons (20') Die Geschichte aus dem dritten Kapitel des 1. Buchs der Könige (Verse 16–28) zeigt auf, dass mit der nöti- Gute Lösungen finden für die Mitwelt (15') gen Weisheit auch sehr schwierige Fragen einer Lösung Unter dem Begriff der Mitwelt sind alle gleichermassen zugeführt werden können. Salomon gilt in der biblischen gemeint: Menschen, Tiere und Pflanzen. Mittels der Tradition als weiser König, der in 1 Kön 3,9 Gott um ein Methodik der Tetralemmata erspüren 2er- bis 3er-Grup- weises Herz bittet. pen die generierten Dilemmata. Entstehen Lösungen, Die SuS lesen die Geschichte in aufgeteilten Rollen. an welche die SuS zuvor gar nicht gedacht haben? König Salomon bekommt ein Schwert als Attribut der richterlichen Entscheidungsgewalt. Material: Geschichte von Salomon (Beilage 2) Plakate malen zu Klimaschutztipps (15') Die SuS gestalten Plakate (Collagen, mit Filzstiften oder Ölkreiden) mit Anregungen zum Handeln. Diese wer- Entscheiden anhand des Tetralemmas (15') den zusammen mit einem Projektbeschrieb (S. 39–40) Die Lehrperson ordnet in einem Kreis mit einem Durch- der Sammelaktion von Brot für alle und Fastenopfer im messer von zwei Metern (angedeutet durch ein Seil) Kirchgemeindehaus ausgestellt. die vier Moderationskarten an (Das eine – Option A; Das andere – Option B; Beides; Keines von beiden). Ausserhalb des Kreises legt sie eine Karte mit der Auf- schrift: «All dies nicht – und selbst das nicht» (Beilage Weitere Angebote 3). Dann bittet sie einen Schüler oder eine Schülerin, • Die Folgen des Klimawandels im globalen am Beispiel der Geschichte Salomons die möglichen Süden mit einem Kurzfilm kennenlernen: Urteilssprüche zu ergründen: http://bit.ly/klimawandel-bedroht-kinder Option A: Das lebende Kind gehört der Frau A http://bit.ly/video-das-ist-klimawandel Option B: Das lebende Kind gehört der Frau B http://bit.ly/tipps-zum-klimaschutz Keines von Das lebende Kind wird keiner der Frauen • Das Kinder- und Jugendmagazin «tut» beiden: zugesprochen. widmet sich der Klimathematik. Beides: Das Kind wird unter das geteilte • Ohni Planet isch doof. 36 Tipps, um das Sorgerecht von beiden Frauen gestellt. Klima zu schützen. Gratis bestellen unter www.energiestiftung.ch/klimatipps.html All dies nicht – und selbst das nicht: Das Lebensrecht des Kindes wird durch Salomon infrage gestellt. Dies provoziert die Mutter, das Leben des Kindes über ihre eigenen Besitzansprüche zu stellen. 21
Sie können auch lesen