In den Wartezimmern - der Welt Materialheft zur Vorbereitung eines Gottesdienstes zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember 2003 - freiundgleich
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In den Wartezimmern der Welt In den Wartezimmern der Welt In den Wartezimmern der Welt Materialheft zur Vorbereitung eines Gottesdienstes zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember 2003 48 Tag der Menschenrechte • 10.12.2003 Tag der Menschenrechte • 10.12.2003 1
In den Wartezimmern der Welt In den Wartezimmern der Welt Inhalt Seite I. Zum so genannten „Menschenrecht auf Gesundheit“ ......................... 4 Menschenrechte und Gesundheit ................................................................................................ 4 Der Inhalt des Menschenrechts auf das individuelle Höchstmaß an Gesundheit ......................... 9 Das Menschenrecht auf Gesundheit und internationale Zusammenarbeit am Beispiel des Zugangs zu antiretroviralen Medikamenten für die AIDS-Behandlung .................. 11 Das Menschenrecht auf Gesundheit und internationale Zusammenarbeit am Beispiel von Gesundheitsdiensten ............................................................................................. 17 II. Anregungen für einen Gottesdienst zum Tag der Menschenrechte .... 23 Entwurf eines Gottesdienstablaufes .......................................................................................... 23 Predigtmeditation zu Mk 10, 46-57 .......................................................................................... 29 Kollektenvorschläge .................................................................................................................. 32 III. Anhang ................................................................................................. 33 Hinweise auf Stellungnahmen der EKD ..................................................................................... 33 Auszüge aus relevanten Erklärungen und juristischen Texten ................................................... 33 Weiterführende Internetseiten .................................................................................................. 34 Literaturhinweise ...................................................................................................................... 35 Materialhinweise ...................................................................................................................... 36 Adressen ................................................................................................................................... 36 Kopiervorlagen für Beipackzettel .............................................................................................. 39 Impressum Dieses Heft wurde erarbeitet von: Andrea Felsenstein-Rossberg • Gottesdienstinstitut; Nürnberg Jens Kreuter • Referat für sozial- und gesellschaftspolitische Fragen im Kirchenamt der EKD, Hannover Dorothea Monninger • Gemeinsame Arbeitsstelle für gottesdienstliche Fragen der EKD, Hannover Andreas Overdick • Diakon, Beauftragter für Onlinepublikationen im Ev.-luth. Kirchenkreis Göttingen Jürgen Reichel • Evangelischer Entwicklungsdienst, Bonn Corinna Schellenberg • Menschenrechtsreferat im Kirchenamt der EKD, Hannover Wilfried Schutt • Dipl. Theologe, Manager Sales, Frankfurt Satz und Lay-out: Andreas Overdick, Göttingen Bezug: Kirchenamt der EKD, Postfach 210220, 30402 Hannover 05 11/27 96-427 Fax: 05 11/27 96-717 eMail: kirsten.finck@ekd.de 2 Tag der Menschenrechte • 10.12.2003 Tag der Menschenrechte • 10.12.2003 47
In den Wartezimmern der Welt In den Wartezimmern der Welt Liebe Pfarrerinnen, liebe Pfarrer, liebe im Menschenrechtsschutz Engagierte, uns allen ist Gesundheit wichtig. Wir sorgen uns um unsere Gesundheit und um die derjenigen, die uns nahe stehen. Der medizinische Fortschritt bietet heute ungeahn- te und immer neue Möglichkeiten, um Gesundheit zu fördern und zu schützen. Er hat Krankheiten heilbar gemacht und nicht nur zu einem beachtlichen Anstieg der durchschnittlichen Lebenserwartung geführt, sondern auch zur Notwendigkeit ei- ner Debatte darüber, wo den Möglichkeiten, die er bietet, aus ethischen Gründen Grenzen gesetzt werden müssen. Dabei gerät zuweilen die Tatsache aus dem Blick, dass viele Menschen gar keinen Anteil am medizinischen Fortschritt und nicht einmal Zugang zu einer grundlegen- den Gesundheitsversorgung haben – dass Millionen Menschen jedes Jahr krank wer- den und sterben, weil ihnen Nahrung und Trinkwasser fehlen, weil sie nicht gegen Tetanus oder Masern geimpft sind, oder weil sie nicht medizinisch versorgt werden, wenn sie an Lungenentzündung oder Durchfall erkranken. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, an deren Unterzeichnung im Jahr 1948 der Tag der Menschenrechte erinnert, gewährt jedem Menschen das Recht auf „einen Lebensstandard, der seine und seiner Familie Gesundheit und Wohl gewähr- leistet, einschließlich Nahrung, Kleidung, Wohnung, ärztlicher Versorgung und not- wendiger sozialer Leistungen“. Die Verwirklichung dieses so genannten „Rechts auf Gesundheit“, das nicht im Sinne eines Anspruchs auf einen perfekten Gesundheits- zustand missverstanden werden darf, ist Voraussetzung für ein Leben in Würde. Von seiner weltweiten Umsetzung ist die internationale Gemeinschaft derweil noch weit entfernt. Der Gesundheitszustand einer Gesellschaft ist Spiegelbild ihrer Bemühungen um Gleichheit und Gerechtigkeit. Die Solidarität der Christen gehört den Schwachen und Kranken. Deswegen wollen wir zum diesjährigen Tag der Menschenrechte, an dem wir in Erwartung der Geburt Christi auch kirchenjahreszeitlich „im Wartezim- mer“ sitzen, auf die Schicksale derjenigen aufmerksam machen, die in ganz unter- schiedlichen Wartezimmern der Welt auf Hilfe und Gerechtigkeit hoffen. Ihre Sor- gen und Ängste wollen wir zu Gehör bringen und den Blick für Möglichkeiten öff- nen, ihnen zu helfen. Die „Wartezimmer der Welt“ vereinen, so unterschiedlich sie sind, Hoffnung und Angst, Sorge und Dankbarkeit. Dieses Heft enthält Informationen zum so genannten „Menschenrecht auf Gesund- heit“ und zeigt Wege für eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema auf. Der Liturgieentwurf mag zur Feier eines Gottesdienstes zum Tag der Menschenrech- te anregen und bei seiner Gestaltung Hilfestellung bieten. Corinna Schellenberg Referentin für Menschenrechtsfragen im Kirchenamt der EKD 46 Tag der Menschenrechte • 10.12.2003 Tag der Menschenrechte • 10.12.2003 3
In den Wartezimmern der Welt Gebrauchsinformation In den Wartezimmern der Welt Tag der Menschenrechte 2003 I. Zum so genannten „Menschenrecht auf Gesundheit“ Menschenrechte und Gesundheit Soziale Menschenrechte Bei dem Thema Gesundheit denken die Auch wirtschaftliche und soziale Grund- Wirkstoff: Ihr persönlicher Beistand meisten Menschen an Krankenhäuser, rechte sind in der Allgemeinen Erklä- Medikamente und ärztliche Behand- rung der Menschenrechte enthalten. für Kranke in Ihrer Nähe lung. Was aber haben die Menschen- Nach Artikel 25 hat jeder Mensch „An- rechte mit Gesundheit zu tun? Erst bei spruch auf eine Lebenshaltung, die sei- näherem Hinsehen ergibt sich, dass zwi- ne und seiner Familie Gesundheit und Anwendungsgebiet: ihrem Alltag zu unterstüt- weitere Kompetenzen, er- schen den beiden Begriffen ein wichti- Wohlbefinden gewährleistet, ein- zen. Diese gelebte Nächs- fahren Anerkennung und ger und vielfältiger Zusammenhang be- schließlich Nahrung, Kleidung, Woh- In Deutschland ist das so ge- steht. Der folgende Beitrag versucht, die nung, ärztlicher Versorgung und not- nannte „Menschenrecht auf tenliebe geschieht zum Teil knüpfen neue Kontakte. historisch gewachsene Beziehung die- wendiger sozialer Leistungen“. Die Prä- Gesundheit“ im Vergleich zur auf ganz individueller ser beiden Begriffe auf verschiedenen zisierung und Erweiterung zu einem all- Ebene. Art der Anwendung: Lage in den meisten anderen Ebenen darzustellen. gemein anerkannten so genannten Bestimmt gibt es in Ihrer Ländern der Welt weitgehend Daneben gibt es vielfältige Zivile Menschenrechte „Recht auf Gesundheit“ erfolgte in der gewahrt. Aber die guten Rah- Initiativen wie zum Beispiel näheren Umgebung jeman- Internationalen Konvention über wirt- In der Allgemeinen Erklärung der Men- den, den Sie in einer gesund- schaftliche, soziale und kulturelle Rech- menbedingungen und der all- die ökumenische Kranken- schenrechte von 1948 ist festgehalten, heitlich schwierigen Zeit un- te von 1966. Mit ihr erkannten die Ver- gemein hohe Gesundheits- haushilfe der „Grünen Da- dass alle Menschen das Recht auf Le- tragsstaaten „das Recht eines jeden auf standard bieten für den ein- men und Herren“, Hospiz- terstützen und dem Sie mit ben, Freiheit und Sicherheit der Person das für ihn erreichbare Höchstmaß an Trost zur Seite stehen kön- sowie auf den Schutz vor staatlichen zelnen Menschen selbstver- initiativen oder Kranken- körperlicher und geistiger Gesundheit“ nen. Übergriffen wie zum Beispiel Folter ha- ständlich keine Garantie auf haus-Besuchsdienste, die an (Art. 12). Dieses so genannte „Recht ben. Diese und andere zivile Menschen- Gesundheit. So leiden auch Hilfe leisten. Besuchen Sie eine kranke auf Gesundheit“ beinhaltet selbstver- rechte erhielten durch die Konvention ständlich kein Recht auf physische oder hier viele Menschen unter ge- Nachbarin oder einen kran- über die bürgerlichen und politischen psychische Perfektion, sondern ist ein sundheitlichen Problemen. ken Freund. Rechte von 1966 mit deren Inkrafttreten Wirkungsweise: Recht auf den höchsten individuell zu 1976 völkerrechtliche Verbindlichkeit. Viele von ihnen haben keine Informieren Sie sich über Be- erreichenden Grad physischer und psy- Besuche bei einsamen und Es ist offensichtlich, dass Gesundheit Freunde oder Familienange- suchskreise und andere Initia- chischer Gesundheit. Es verpflichtet kranken Menschen in Hei- nicht gewährleistet werden kann, wenn hörigen, die ihnen sorgend tiven und Möglichkeiten für Staaten völkerrechtlich, ist jedoch nach diese elementaren Grundrechte miss- men und Wohnungen, Ge- derzeitiger Rechtslage nicht gerichtlich zur Seite stehen. Einsamkeit persönliches Engagement in achtet werden. Im Sudan, in Tschetsche- spräche, Spaziergänge oder einklagbar. verstärkt die Leiden einer Ihrer Nähe. Hierfür können nien oder in Burundi, wo Menschen in Hilfe bei anfallenden Auf- Bürgerkriegen zwischen die Fronten ge- Das Recht beinhaltet so genannte „ne- Krankheit. Sie sich zum Beispiel an Ihre gaben im Haushalt können raten und keinen Schutz genießen, und gative“ und „positive“ Rechte. Die „ne- Kirchengemeinde, die Diako- Darreichungsform helfen, die Lasten einer auch in den vielen Ländern, in denen gativen“ Rechte begründen einen nie oder direkt an Kranken- gefoltert wird, ist die Beachtung der zi- Schutz des Individuums vor willkürli- und Inhalt: Krankheit zu tragen. häuser oder Heime wenden. vilen Menschenrechte die elementare chen staatlichen Eingriffen, die die Ge- Unzählige Menschen enga- Auch die Helferinnen und Grundvoraussetzung für die körperliche sundheit beschädigen. Demgegenüber gieren sich auf die eine oder Helfer haben einen Gewinn: und seelische Gesundheit unzähliger begründen die so genannten „positi- Stand der andere Weise, um kranken Sie erweitern ihren Erfah- Menschen. ven“ Rechte Ansprüche des Individuums Menschen in ihrer Umgebung rungsschatz, entdecken Information: 4 Tag der Menschenrechte • 10.12.2003 Trost zu spenden• und Tag der Menschenrechte sie in 10.12.2003 neue Fähigkeiten, erwerben September 2003 45
In den Wartezimmern der Welt Gebrauchsinformation In den Wartezimmern der Welt Tag der Menschenrechte 2003 gegenüber dem Gemeinwesen, in dem chung dieses Rechts umfassen die er- es lebt und zu dem es als Bürger oder forderlichen Maßnahmen (...) zur Schaf- Bürgerin beiträgt. Das Recht auf Ge- fung von Voraussetzungen, die für jede sundheit als Anspruch gegen den Staat und jeden im Krankheitsfall den Genuss Wirkstoff: bedeutet hierbei nicht, dass der Staat medizinischer Einrichtungen und ärzt- Deutsches Aktionsbündnis gegen AIDS die Gesundheit jedes einzelnen Men- licher Betreuung sicherstellen.“ Andere schen sicherstellen sollte oder könnte. Menschenrechtsabkommen formulie- Vielmehr geht es darum, dass der Staat ren sogar spezifische Ziele für die Ge- Anwendungsgebiet: Darreichungsform vention und -Behandlung Bedingungen schafft und schützt, die sundheitsversorgung. So haben sich die 1981 sind die ersten HIV-Fäl- und Inhalt: durch die Bundesregierung es dem Einzelnen ermöglichen, das volle Vertragsstaaten des Übereinkommens le aufgetreten. Seit dem sind sowie die Reduktion der Potential an Gesundheit, das bei jedem über die Rechte des Kindes in Artikel 24 Das Aktionsbündnis gegen Kosten für die lebenswichti- mehr als 65 Millionen Men- Menschen unterschiedlich ist, zu för- des Übereinkommens verpflichtet, ge- AIDS versteht sich als ge- gen Medikamente durch die schen infiziert worden und meinsame Plattform unab- Pharmaindustrie. Mit einer dern und zu erhalten. Dazu gehören z.B. eignete Maßnahmen zu treffen, um ca. 23 Millionen gestorben. hängiger Organisationen, bundesweiten Unterschriften- Alle sechs Sekunden kommt die alle in unterschiedlicher die Sicherstellung des Zugangs zu Nah- „die Säuglings- und Kindersterblichkeit aktion soll das politische Ge- es heute zu einer Neuinfekti- Weise an dem Thema HIV/ wicht der Kampagne gestärkt rung und Trinkwasser, der Schutz der zu verringern“, „Krankheiten wie Unter- on. Alle zehn Sekunden stirbt AIDS arbeiten und durch werden. Ein Informations- Umwelt und der natürlichen Lebens- und Fehlernährung (...) zu bekämpfen“ ein Mensch an AIDS. die Koordination ihrer Akti- brief des Aktionsbündnisses vitäten einen Beitrag zur grundlagen, der Schutz vor gesund- und sicherzustellen, dass Mütter „eine Mehr als 90% der HIV-infi- informiert über aktuelle Ent- zierten Menschen leben in Bewältigung dieses globalen wicklungen in der HIV/AIDS heitsschädlichen Stoffen und Produkten angemessene Gesundheitsfürsorge vor den Entwicklungsländern. Problems leisten wollen. Prävention und Bekämpfung und der Schutz vor Gewalt und Diskri- und nach der Entbindung“ erhalten. Die am meisten betroffene Angeregt wurde das Akti- und über die Aktivitäten des onsbündnis durch die Grün- minierung. Da der Gesundheitsbegriff Zwar mangelt es bislang noch an Me- Region der Welt ist das südli- Bündnisses und seine Kam- che Afrika. Dort ist in man- dung der weltweiten Ecume- pagne. sehr weit gefasst ist, können fast alle chanismen zur juristischen Einklagbar- chen Regionen jeder Dritte nical Advocacy Alliance sozialen Menschenrechte dem Recht auf (Globales ökumenisches keit und konkreten Umsetzung dieser infiziert. Im Jahr 2002 sind Gesundheit als Oberbegriff zugeordnet Aktionsbündnis) mit Sitz Weitere Informationen Vereinbarungen, aber immerhin besteht allein in Afrika 2,4 Millionen Menschen an AIDS gestor- beim Weltkirchenrat in Genf zum Projekt: werden. eine Berichtspflicht der Staaten gegen- ben. Fünf Millionen Men- im Dezember 2000, das mit einer weltweiten Kampagne DIFÄM Nur als Teil des Rechts auf Gesundheit über dem Wirtschafts- und Sozialrat der schen haben sich neu mit HIV infiziert. das Schweigen über AIDS AIDS-Kampagnenbüro ist das positive Recht auf angemessene Vereinten Nationen. In diesen Berichten beenden und den Kampf ge- Postfach 1 13 07 müssen sie ihre Maßnahmen zur pro- AIDS-Medikamente haben in gen das HI-Virus vorantrei- Gesundheitsversorgung zu verstehen. den Industrieländern seit ben will. 72003 Tübingen Obgleich neben der Qualität des Ge- gressiven Umsetzung der sozialen Men- 1996 die AIDS-bedingten To- 0 70 71/2 06-504 sundheitssystems andere soziale Fakto- schenrechte darlegen. Dadurch wird ein desfälle um bis zu 70% redu- Fax: 0 70 71/2 06-510 gewisser politischer und moralischer ziert. Die Preise für die Medi- Wirkungsweise: ren einen mindestens ebenso großen kamente liegen in Europa bei aids- Einfluss auf den Gesundheitszustand Druck durch die internationale Öffent- Das deutsche Aktionsbünd- ca. 10.000 Euro pro Person nis gegen AIDS hat ein kampagne@difaem.de einer Bevölkerung haben, spielt die Be- lichkeit erreicht, dessen Wirksamkeit und Jahr. Kampagnenbüro eingerich- www.aids-kampagne nicht unterschätzt werden darf. reitstellung von qualitativ guten Ge- In Afrika haben nur 1% der tet und mit dem Aufbau Betroffenen Zugang zu eines flächendeckenden sundheitsdiensten doch eine wichtige AIDS-Medikamenten. Zwar Kampagnennetzwerkes Art der Anwendung: Rolle und wird deshalb in Art. 12 des Internationale Solidarrechte haben die multinationalen durch Basisgruppen begon- Unterstützen sie den Appell Internationalen Paktes über wirtschaft- Zunehmend wird in letzter Zeit über Pharmakonzerne die Preise nen. Ein gemeinsam entwi- des Aktionsbündnisses gegen für Afrika auf bis zu 1.000 ckelter Appell definiert die AIDS durch ihre Unterschrift liche, soziale und kulturelle Menschen- eine weitere Konkretion der Menschen- Euro pro Jahr gesenkt. Das ist Ziele der Kampagne. Dazu und indem Sie ihn bekannt rechte konkret festgeschrieben: „Die rechte diskutiert, die zuweilen auch als aber immer noch zu teuer für gehören der Einsatz für das machen. Auf den deutschen von den Vertragsstaaten zu unterneh- „dritte Generation“ der Menschenrech- die Mehrheit der Menschen Menschenrecht auf Leben Internetseiten der Kampagne dort. Auch das internationale und Gesundheit, die Bereit- finden Sie weitere Anregun- menden Schritte zur vollen Verwirkli- te bezeichnet wird. Es handelt sich da- Patentrecht behindert den Zu- stellung zusätzlicher Mittel gen für ein persönliches En- gang 44 zu den Medikamenten. für die weltweite AIDS-Prä- gagement. Tag der Menschenrechte • 10.12.2003 Tag der Menschenrechte • 10.12.2003 5
In den Wartezimmern der Welt Gebrauchsinformation In den Wartezimmern der Welt Tag der Menschenrechte 2003 bei um kollektive Rechte, die primär Veränderung von krankheitsfördern- nicht das Individuum, sondern Völker dem Verhalten, wie z.B. Kampagnen ge- und Staaten betreffen. Dazu zählen das gen Tabakkonsum, und der Umsetzung Recht auf Entwicklung, das Recht auf von Konzepten der gemeindegetrage- Wirkstoff: eine lebenswerte Umwelt und das Recht nen Gesundheitsversorgung. auf Eigentum am gemeinsamen Erbe Pharmakampagne Der kurative Bereich der Medizin ist ver- der Menschheit. Auch die internationa- antwortlich für die Bereitstellung von len Solidarrechte gehen auf die Allge- allgemein zugänglichen und bezahlba- meine Erklärung der Menschenrechte ren Diensten im Krankheitsfall und ei- Anwendungsgebiet: tungspraxis deutscher Arz- von 1948 zurück. In deren Artikel 28 Weitere Informationen: ner Gesundheitsversorgung, die hilft, Millionen von Menschen in neimittelfirmen in der Drit- wird festgestellt, dass jeder Mensch BUKO den Zielen der Menschenrechtsdekla- armen Ländern haben keinen ten Welt und in Deutsch- „das Recht auf eine soziale und interna- Pharma-Kampagne rationen, wie z.B. der Senkung der Kin- Zugang zu lebenswichtigen land. Sie untersucht, was tionale Ordnung [hat], in der die in die- August-Bebel-Straße 62 der- und Müttersterblichkeit näher zu Medikamenten. Gleichzeitig rational und unentbehrlich ser Erklärung ausgesprochenen Rechte kommen. Alle diese Maßnahmen unter- ist und kritisiert den Ver- 33602 Bielefeld werden in der sogenannten und Freiheiten voll verwirklicht werden stützen direkt die Einhaltung der sozia- Dritten Welt viele überflüssi- kauf gefährlicher und nutz- 05 21/6 05 50 können.“ Wiederum besteht eine enge len Menschenrechte. ge und sogar gefährliche loser Präparate. Fax: 05 21/6 37 89 Beziehung zum Recht auf Gesundheit, Mittel verkauft. Auch in Die Kampagne setzt sich info@bukopharma.de Auch im Hinblick auf die übrigen Men- da die Einhaltung der Solidarrechte die Deutschland gibt es Tausende dafür ein, dass alle Men- www.bukopharma.de schenrechte spielt der Gesundheitssek- Voraussetzung dafür ist, dass die sozia- ungeprüfter Arzneimittel. schen Zugang zu lebens- tor eine wichtige Rolle. Dass sich medizi- Art der Anwendung: len und zivilen Menschenrechte über- wichtigen Medikamenten nische Fachkräfte im umfassenden Be- haupt gewährt werden können. So kön- Darreichungsform bekommen. Sie wendet sich Informieren Sie sich: Die mühen um die Gesundheit von Men- nen in einem Land, das wirtschaftlich und Inhalt: gegen die Irreführung und Pharma-Kampagne stellt schen immer wieder effektiv und über- extrem benachteiligt ist, das unter ei- Beeinflussung von Verbrau- Ihnen Materialien zur Ver- zeugend für die Einhaltung der Men- Die Pharma-Kampagne wur- fügung, die über Missstände ner Schuldenkrise und Strukturanpas- cherInnen und ÄrztInnen schenrechte einsetzen, illustriert unter de mit dem Ziel gegründet, und Zusammenhänge in der sungsmaßnahmen zu leiden hat, die so- die Aktivitäten der deutschen durch Werbung, Sponsoring anderem ein Blick auf die Verleihung der Arzneimittelpolitik aufklären. zialen Menschenrechte häufig nicht ef- Pharmaindustrie in der Drit- und PR. Sie macht auch Friedens-Nobelpreise der letzten Jahre. darauf aufmerksam, dass fektiv durchgesetzt werden. ten Welt zu untersuchen. Mischen Sie sich ein, zum Die Aktion International Physicians for Medikamente zwar wichtig Beispiel indem sie einen Pro- Die Rolle des Gesundheitssektors the Prevention of Nuclear War – IPPNW Durch gezielte Aktionen und sind, aber die gesundheits- testbrief schreiben oder an Der Beitrag des Gesundheitssektors zum (1985), die Kampagne zur Beseitigung fundierte Aufklärung der schädlichen Rahmenbedin- einer E-Mail-Aktion teilneh- Öffentlichkeit sucht sie Ver- Recht auf Gesundheit ist vielfältig. Der der Landminen (1997) und die Organi- gungen nicht ändern: Denn men. änderungen herbeizuführen. Oberbegriff „Public Health“ fasst ver- sation Ärzte ohne Grenzen (1999) ha- Armut macht krank. Die Pharma-Kampagne ist Spendenkonto: schiedene relevante Fachdisziplinen zu- ben die Bedrohung von Gesundheit eine Aktion der Bundeskoor- Die Pharma-Kampagne „Gesundheit sammen wie die Analyse von Faktoren, zum Anlass für weltweite Aktionen ge- dination Internationalismus recherchiert und erstellt und Dritte Welt e. V.“ die die Gesundheit von Menschen be- nommen, die wirksam zur Einhaltung (BUKO), einem Zusammen- wissenschaftliche Studien. (Trägerverein) einflussen, die Entwicklung geeigneter der Menschenrechte beigetragen ha- schluss von 200 Dritte Welt Mit ihrem regelmäßig Kto.-Nr. 105 627 Strategien zur Gesundheitsförderung ben. Darüber hinaus haben medizini- Aktions- und Solidaritäts- erscheinenden Pharma- Sparkasse Bielefeld und die Durchführung konkreter Inter- sche Fachkräfte eine besondere Funkti- gruppen in Deutschland. Brief bietet sie aktuelle In- BLZ 48 050 161 ventionen. Das Spektrum reicht von der on in der Betreuung von Opfern von formationen. Ihre Theater- Prävention von Infektionskrankheiten Menschenrechtsverletzungen. Sie küm- Wirkungsweise: gruppe „Schluck und weg“ Stand der wie Tuberkulose oder AIDS bis zu der mern sich gemeinsam mit Psychologen Die BUKO Pharma-Kampag- bringt das Thema schau- Information: ne beobachtet die Vermark- spielerisch auf die Straße. September 2003 6 Tag der Menschenrechte • 10.12.2003 Tag der Menschenrechte • 10.12.2003 43
In den Wartezimmern der Welt Gebrauchsinformation In den Wartezimmern der Welt Tag der Menschenrechte 2003 und Sozialarbeitern um Opfer von Fol- schen Menschenbild und der christli- ter, Vergewaltigung und Misshandlung. chen Ethik. Dennoch darf nicht verkannt Auch zur Aufdeckung und Dokumenta- werden, dass Kirchen die Idee der Men- schenrechte lange Zeit abgelehnt haben Wirkstoff: tion von Menschenrechtsverletzungen tragen Mediziner in erheblichem Maße und darin eine Unterminierung der Landminenkampagne staatlichen und kirchlichen Autoritäten bei. Teams von Rechtsmedizinern, Epi- demiologen und anderen Spezialisten gesehen haben. Spätestens aber seit haben in Krisengebieten wie Bosnien, dem 2. Weltkrieg und der modernen Irak und El Salvador Opfer untersucht, Diskussion um die Menschenrechte Anwendungsgebiet: nen, ein Zusammenschluss Weitere Informationen: von 17 entwicklungspoliti- Massengräber ausgehoben und Bewei- zeigte sich auch der innere Zusammen- Der Einsatz von Landminen Deutscher Initiativkreis schen Organisationen, setzt hang zwischen der befreienden Bot- verursacht nach wie vor eine se für den Internationalen Gerichtshof sich im Rahmen der „Inter- für das Verbot von der größten humanitären Ka- in Den Haag gesammelt. Vielfach führ- schaft Jesu Christi und dem Schutz der national Campaign to Ban tastrophen dieser Welt. Zwar Landminen Menschenrechte mit seinen unter- Landmines“ für ein Total- te allein die Dokumentation von Rechts- wurde 1997 mit der Unter- Rykestraße 13 schiedlichen Aspekten. Christen haben verbot von Landminen und verletzungen zur Veränderung von zeichnung der Ottawa-Kon- die Universalisierung der 10405 Berlin an exponierter Stelle an der Formulie- vention zum Verbot von Anti- menschenverachtenden Praktiken von Ottawa-Konvention ein und Personen-Minen ein wichti- 0 30/44 68 58-14 Regierungen und Geheimpolizei. So fiel rung der Menschenrechtsdeklarationen unterstützt die Überprüfung ger Schritt zu einem Verbot ihrer Umsetzung. Ferner un- Fax: 0 30/4 41 02 21 einem Team von Physicians for Human mitgewirkt und es besteht kein Zwei- dieser heimtückischen Waffe fel, dass das christliche Verständnis von terstützt er die Minenräu- info@landmine.de Rights bei einem Besuch in Israel wäh- erreicht. Es leben aber immer mung und sammelt Gelder www.landmine.de der Würde des Menschen, der Gerech- noch Millionen von Men- rend der Intifada eine hohe Anzahl von für die Minenopfer. Mittler- schen umgeben von Minen, Unterarmfrakturen bei jungen palästi- tigkeit im Reich Gottes, der Verantwor- weile unterstützen weit über die schon den Weg zur Schule eine halbe Million Bundes- Art der Anwendung: nensischen Männern auf. Wie sich her- tung für die Mitmenschen und der indi- oder zur Arbeit zu einem le- viduellen Gottesbeziehung die Erarbei- bürger dieses Anliegen. Die Folgen Sie dem Protestaufruf ausstellte, beruhten diese Verletzungen bensgefährliches Risiko wer- internationale Kampagne des Initiativkreises. tung dieser Deklarationen wesentlich den lassen. Minen töten und auf absichtlichen Maßnahmen des isra- gegen Landminen wurde verstümmeln noch viele Jahre Unterstützen sie ihn, indem elischen Militärs. Allein die Dokumenta- mit beeinflusst hat. von allen Seiten als bislang Sie seine Forderungen be- nach Ende des Krieges. Für erfolgreichste Bürgerinitiati- kannt machen und weitere tion und Veröffentlichung dieser Praxis Trotzdem dürfen die Menschenrechte eine angemessene Versorgung ve gefeiert und gelobt und Menschen zu einem Protest führte zu ihrer sofortigen Unterbin- und Betreuung der Minen- 1997 mit dem Friedensno- nicht mit dem Evangelium oder dem opfer mangelt es in den meis- anregen. dung. Leider werden Mediziner häufig Reich Gottes identifiziert werden. Auch belpreis ausgezeichnet. ten Ländern an Geld, Fach- Auf den deutschen Internet- auch zu Mittätern an Menschenrechts- wenn Christen den Ansatz der Men- personal und medizinischen seiten der Kampagne finden verletzungen. Wenn Ärzte an Folterun- schenrechtsforderungen unterstützen, Einrichtungen. Durch die Ver- Sie konkrete Vorschläge für Wirkungsweise: gen teilnehmen oder sich an Hinrichtun- legung von Minen in und um ein persönliches Engagement. tun sie dies in dem Wissen um die Vor- landwirtschaftliche Nutz- und Der Initiativkreis sammelt Mit Ihrer Spende an eine Or- gen beteiligen, verletzen sie nicht nur läufigkeit dieser Bemühungen und um Weideflächen wird die Nah- Unterschriften und ruft dazu auf das Gröbste ihre eigene Berufsethik, auf, sich gegenüber den po- ganisation des Deutschen Ini- die Unmöglichkeit der Schaffung des rungsmittelproduktion emp- litisch Verantwortlichen tiativkreises helfen Sie den sondern machen sich zu Handlangern Reiches Gottes unter den Bedingungen findlich gestört: Felder liegen Opfern des mörderischen Mi- brach, Vieh wird getötet, die oder Rüstungsunternehmen menschenverachtender Systeme. dieser Welt. Vom Evangelium her sind nenkriegs, unterstützen die Wasser- und Brennholzsuche für ein generelles Verbot Räumung von Minen und tra- Menschenrechte sowohl Menschenrechtsverletzungen wird zu einer lebensgefährli- bzw. die Einstellung der Produktion von Landminen gen dazu bei, Leben zu ret- und christlicher Glaube anzuprangern, als auch der mögliche chen Arbeit. ten. einzusetzen. In vielerlei Hinsicht steht die Idee der menschliche Missbrauch von Rechts- Auch Ihr Engagement kann Menschenrechte dem christlichen Glau- forderungen, die zu einer unangemes- Darreichungsform dazu beitragen, die Welt ein und Inhalt: Stand der wenig gerechter und men- ben sehr nahe und verdankt ohne Zwei- senen Instrumentalisierung zu eigenen Information: schenwürdiger zu machen. fel wesentliche Anregungen dem bibli- Zwecken führen kann. Das Evangelium Der Deutsche Initiativkreis für das Verbot von Landmi- September 2003 Helfen Sie zu helfen! 42 Tag der Menschenrechte • 10.12.2003 Tag der Menschenrechte • 10.12.2003 7
In den Wartezimmern der Welt Gebrauchsinformation In den Wartezimmern der Welt Tag der Menschenrechte 2003 weist immer über diese menschlichen der Mitmenschlichkeit. Vielmehr sind Ansätze hinaus und auf Gottes befrei- soziale Grunddienste und Entwicklung endes Wirken in der Welt hin. Menschenrechte, die jedem Menschen unabhängig von Rasse, Geschlecht, Reli- Christen, die als medizinische Fachkräfte Wirkstoff: in der Mission und Entwicklungszusam- gion oder sozialer Herkunft zustehen. Movimento de Organição Comunitária menarbeit tätig sind, tun dies in der Re- Krankheit und Leiden fordern nicht nur gel als Antwort auf die erfahrene Liebe unser Mitgefühl und unsere Hilfsbereit- Gottes in Jesus Christus und dessen Bot- schaft heraus, sondern sind aus guten schaft der Gerechtigkeit und Liebe. Sie Gründen nicht mehr dem Belieben und Anwendungsgebiet: Baukosten sind gering, die lich den Druck auf die Behör- dürfen sich in ihrem Dienst aber auch dem guten Willen der Mitmenschen an- Errichtung einfach. Nach den, selbst etwas für die Ver- Sertão – so heißt der mehrere nur sechs bis neun Tagen ist besserung der Trinkwasser- bestätigt fühlen durch das Bewusstsein, heim gestellt. Die Förderung von Ge- hundert Kilometer breite Tro- ein Wassertank aus Beton versorgung von Kleinbauern- zur Durchsetzung der elementaren sundheit und die Beachtung der ele- ckengürtel im Nordosten Bra- mit einem Fassungsvermö- familien zu tun. siliens. Durch die Abholzung Menschenrechte beizutragen. Ihr Zeug- mentaren Menschenrechte sind wesent- gen von 10.000-16.000 Li- der Küstenwälder wurden die nis erfährt dadurch auch eine Legitima- liche Aufgaben unserer Zeit, der sich tern fertig gestellt. Das Re- Regenperioden in den letzten Weitere Informationen genwasser, das vom Dach tion gegenüber säkular oder humanis- Christinnen und Christen in allem Wis- Jahrzehnten immer kürzer zum Projekt: des Hauses aufgefangen tisch denkenden Menschen. Hilfe für sen um ihre eigene Unzulänglichkeit und die Dürreperioden immer „Brot für die Welt“ wird, ist ausschließlich für länger. Das ist jedoch nicht Stafflenbergstraße 76 Menschen in Not ist nicht nur ein Akt und mit allem Nachdruck stellen. die Selbstversorgung der das Hauptproblem im Sertão: 70184 Stuttgart Kleinbauernfamilie wäh- Beziehungen zwischen den verschiedenen Generationen Der Grund für den Wasser- 07 11/21 59-0 rend der Trockenzeit be- mangel eines Großteils der ar- Fax: 07 11/21 59-368 von Menschenrechten (MR) und Gesundheit stimmt – und nicht für die men Bevölkerung ist viel- projektinfo@brot-fuer- Bewässerung der Felder. mehr, dass das wertvolle Nass die-welt.de Generation von Ebene Faktoren, die MR und Gesund- Förderung von MR und Gesund- Menschenrechten heit negativ beeinflussen heit durch den Gesundheitssektor von einer kleinen Oberschicht Wirkungsweise: www.brot-fuer-die- als Machtinstrument miss- welt.de/projekte Seit der Einführung von zivile Individuum Folter Behandlung von Opfern braucht wird: Mit Wasser fan- Wassertanks ist die Zahl der Menschenrechte sexueller Missbrauch von MR-Verletzungen gen Politiker Wählerstimmen von verschmutztem Trink- ein oder honorieren geleistete Art der Anwendung: wasser verursachten Krank- Gesellschaft Krieg Aufdeckung und Dokumentation Gefälligkeiten. Großgrundbe- heiten deutlich zurückge- Auch Ihr Engagement kann Bürgerkrieg von MR-Verletzungen sitzer versuchen, sich Wasser- gangen. Gleichzeitig mit dazu beitragen, die Welt ein vorkommen anzueignen und wenig gerechter und men- soziale Individuum mangelnder Zugang Gesundheitsversorgung dem Bau der Tanks entwi- Menschenrechte zur Gesundheitsversorgung auf ihre Plantagen zu leiten. schenwürdiger zu machen. ckelte die Partnerorganisati- Oder sie lassen gleich ganze Helfen Sie zu helfen! on vor Ort auch ein Projekt Gesellschaft unzureichender Schutz Public Health Wassersammelbecken mit öf- zum Bau von Klärgruben. Fordern Sie bei Brot für die der Gesundheit Prävention von umweltbedingten fentlichen Mitteln auf ihrem Damit soll die Übertragung Welt eine Projektmappe an, Benachteiligung von Frauen Krankheiten privaten Grundbesitz bauen, Umweltverschmutzung von Krankheiten durch ver- die Ihnen Anregungen und zu denen die arme Bevölke- schmutztes Wasser noch zu- Grundlagen dafür bietet, sich rung wiederum nur einge- internationale Individuum unzureichende nationale Einsatz für gerechte sätzlich verringert werden. mit einem Projekt näher zu Solidarrechte Gesundheitsdienste Gesundheitsdienste, die allen schränkten Zutritt hat. Der Bau der Wassertanks befassen: in der Gemeinde, Menschen zugute kommen Darreichungsform einer Eine-Welt-Gruppe oder geschieht arbeitsteilig: und Inhalt: MOC ist für die Beratung in der Schulklasse. Nation ungerechte Weltwirtschafts- Einsatz für eine gerechte beziehungen weltweite Sozialordung Das von „Brot für die Welt“ zuständig, die Kleinbauern- Spendenkonto: Schuldenkrise unterstützte Projekt der „Be- organisation vor Ort für die Brot für die Welt mangelnde internationale wegung zur gemeinschaftli- Verhandlung mit den Be- Kto.-Nr.: 500 500 Solidarität Ev. Darlehens- chen Organisation“ (Movi- hörden. Für jeden Tank, der genossenschaft Kiel mento de Organição Comuni- aus Projektmitteln finanziert BLZ: 21 060 237 Dr. med. Christoph Benn MA, MPH, Deutsches Institut für Ärztliche Mission (DIFÄM) tária, MOC) will deshalb und errichtet wird, muss die Online spenden: Wassertanks für insgesamt Gemeinde ebenfalls einen www.brot-fuer-die-welt.de/ 8 Tag der Menschenrechte • 10.12.2003 452 Familien bauen. Tag der Menschenrechte Die • 10.12.2003 bauen. Das erhöht letztend- spenden 41
In den Wartezimmern der Welt Gebrauchsinformation In den Wartezimmern der Welt Tag der Menschenrechte 2003 Der Inhalt des Menschenrechts tragsstaat verpflichtet sich, einzeln und auf das individuelle Höchstmaß durch internationale Hilfe und Zusam- an Gesundheit menarbeit, insbesondere wirtschaftli- „Jeder Mensch hat ein Recht auf das für cher und technischer Art... Maßnahmen Wirkstoff: Community Initiative ihn erreichbare Höchstmaß an körper- zu treffen, um nach und nach mit allen Support Services International licher und geistiger Gesundheit.“ Das geeigneten Mitteln... die volle Verwirk- haben diejenigen 145 Staaten ihren Bür- lichung der in diesem Pakt anerkann- gern und Bürgerinnen zugesichert, die ten Rechte zu erreichen.“ Demnach ha- den „Internationalen Pakt über wirt- ben ärmere Staaten ein Recht, die Hilfe Anwendungsgebiet: betroffenen Haushalte sollen Weitere Informationen schaftliche, soziale und kulturelle Men- der wohlhabenderen einzufordern, Schätzungsweise 30 Prozent häusliche Pflegedienste an- zum Projekt: schenrechte“ ratifiziert haben: Men- wenn sie sich außerstande sehen, die der Bevölkerung Kenias sind geboten werden sowie Fort- bildungen an Grund- und „Brot für die Welt“ schen in Kenia und Namibia, Brasilien Mindeststandards für medizinische Vor- mit AIDS infiziert. Die Er- weiterführenden Schulen. Stafflenbergstraße 76 und Russland, Österreich, der Schweiz sorge und Versorgung für alle ihre Bür- krankung betrifft Männer und Um die Lebenssituation der 70184 Stuttgart und Deutschland können sich auf die- ger und Bürgerinnen zu gewährleisten. Frauen gleichermaßen und Betroffenen zu verbessern, 07 11/21 59-0 ses Recht berufen. Im Pakt wird weiter Die reicheren Staaten haben eine Bei- zieht sich durch alle Bevölke- rungsgruppen. sollen 100 Familien mit Fax: 07 11/21 59-368 ausgeführt, dass das „Recht auf Ge- standspflicht. einem Spar- und Kreditpro- projektinfo@brot-fuer- sundheit“ insbesondere Maßnahmen Darreichungsform gramm unterstützt werden. die-welt.de der Vertragstaaten nach sich zieht „zur Der „Allgemeine Kommentar“ und Inhalt: www.brot-fuer-die- Vorbeugung, Behandlung und Bekämp- zum „Recht auf Gesundheit“ Wirkungsweise: welt.de/projekte Die Community Initiative fung epidemischer (und) endemischer... Um die Ziele des Paktes konkreter und Neben der Beschaffung von Support Services Internatio- Krankheiten“ sowie zur „Schaffung der ihre Umsetzung durch die Vertrags- Informations- und Aus- nal (CISS) wird seit 1989 von Voraussetzungen, die für jede und je- staaten besser überprüfbar zu machen, „Brot für die Welt“ im Rah- bildungsmaterial – Flugblät- Art der Anwendung: den im Krankheitsfall den Genuss me- ter, Poster, Videos, Theater- haben die Vereinten Nationen zu den men eines Projektes in South Auch Ihr Engagement kann dizinischer Einrichtungen und ärztlicher stücke und Lieder – sowie dazu beitragen, die Welt ein einzelnen WSK-Rechten Kommentare Gem unterstützt, ein weiteres Betreuung sicherstellen“. Der so ge- dem Aufbau von zwei dörf- wenig gerechter und men- verfasst. Sie geben Regierungen einen Projekt in der Region North nannte „WSK-Pakt“ ist keine Absichts- lichen AIDS-Informations- schenwürdiger zu machen. Leitfaden zur Überprüfung ihrer Politik East Gem am Viktoria-See erklärung, sondern geltendes interna- zentren, steht vor allem die Helfen Sie zu helfen! und sollen auch der Zivilgesellschaft hat gerade begonnen. Hier le- tionales Recht, das die Staaten bei ih- ben ungefähr 12.600 Men- Versorgung mit Medikamen- Fordern Sie bei Brot für die dienen, bei ihrer Regierung zielgerichtet ten und die Unterstützung rer eigenen Gesetzgebung und ihrem nachfragen zu können, was sie denn schen. Nach einer Umfrage in Welt eine Projektmappe an, bei der Einrichtung von Handeln zu beachten haben. tut, um zum Beispiel das „Recht auf Ge- der Projekt-Region geht CISS die Ihnen Anregungen und AIDS-Testmöglichkeiten im Grundlagen dafür bietet, sich sundheit“ nach und nach umzusetzen. davon aus, dass die Infekti- Die Verpflichtungen für die reicheren Vordergrund. 32 AIDS-Be- mit einem Projekt näher zu Der Kommentar zum „Recht auf das onsrate in North East Gem Staaten sind noch umfassender: Es gibt raterInnen und 200 Betreu- befassen: in der Gemeinde, individuell erreichbare Höchstmaß auf weitaus höher als der Landes- eine internationale Beistandspflicht. erInnen sollen aus- und wei- einer Eine-Welt-Gruppe oder Gesundheit“ ist am 4. Juli 2000 vom Ko- durchschnitt liegt. Weil 1966 bei der Verabschiedung des tergebildet werden. Zudem in der Schulklasse. Im Rahmen der verfügbaren WSK-Paktes allen hinreichend klar war, mitee der Vereinten Nationen für wirt- ist beabsichtigt, ein kleines Mittel setzt sich CISS inner- dass es viele Staaten selbst bei bestem schaftliche, soziale und kulturelle Rech- Spar- und Kreditprogramm Spendenkonto: halb der nächsten drei Jahre Brot für die Welt Willen nicht schaffen könnten, ihren te herausgegeben worden. aufzubauen und zu überwa- Kto.-Nr.: 500 500 folgende Projektziele: Beab- chen. Ev. Darlehens- Verpflichtungen unverzüglich nachzu- Der Kommentar beugt zunächst der sichtigt ist, 5.000 Menschen genossenschaft Kiel kommen, steht den Artikeln des Paktes Karikatur des Rechtsinhaltes vor, indem durch Aufklärungs-Kampag- Stand der BLZ: 21 060 237 ein wichtiger Satz voran: „Jeder Ver- er klarstellt: „Das Recht auf Gesundheit Online spenden: nen zum Thema AIDS zu er- Information: www.brot-fuer-die-welt.de/ reichen. 40 Für 26 Prozent der September 2003 spenden Tag der Menschenrechte • 10.12.2003 Tag der Menschenrechte • 10.12.2003 9
In den Wartezimmern der Welt Gebrauchsinformation In den Wartezimmern der Welt Tag der Menschenrechte 2003 darf nicht als Recht darauf, gesund zu auch den Medikamentenmarkt darauf- sein, verstanden werden, ... sondern als hin zu regulieren, dass lebensnotwen- ein Recht, Einrichtungen, Güter, Diens- dige Medikamente für alle erreichbar te und Bedingungen in Anspruch zu sind bzw. bleiben. Schließlich haben nehmen, die dafür notwendig sind, den Staaten auch aktive Pflichten, um die Wirkstoff: höchstmöglichen Standard an Gesund- Rechte der Menschen auf Gesundheit Centre de Promotion des Femmes Ouvrières heit zu erreichen.“ Der Kommentar klärt zu erfüllen. So sind sie für die Durchfüh- zudem, was die Staaten zu gewährleis- rung vorbeugender Maßnahmen wie In- ten haben. Gesundheitseinrichtungen formationskampagnen verantwortlich Anwendungsgebiet: Ein wichtiges Ziel ist, die vertrauen der Frauen und müssen in ausreichender Anzahl vor- und haben dafür zu sorgen, dass Versi- hohe Kinder- und Mütter- schärfen ihr Bewusstsein für Haiti gilt als das ärmste Land handen sein. Jeder Mensch muss die cherungssysteme funktionieren. sterblichkeit zu verringern. Diskriminierungen. Viele Lateinamerikas mit einer ex- Bisher stirbt bei jeder sieb- ehemalige Teilnehmerinnen Möglichkeit haben, sie zu erreichen. Ihre Wie bei allen WSK-Rechten gibt es eine trem hohen Arbeitslosigkeit, zehnten Geburt die Mutter. engagieren sich weiter in Dienste müssen für alle erschwinglich internationale Beistandspflicht einer mangelhaften Ernäh- In einer Gesundheitsstation Gruppen, die sich für verbes- sein. Behandlungsmethoden müssen rung, einer hohen Kinder- Das – und manches andere, was der können die Arbeiterinnen serte Arbeitsbedingungen in sterblichkeit und einer An- kulturell angemessen, wissenschaftlich sich medizinisch behandeln den Fabriken einsetzen. Kommentar vorsieht – ist viel auf einmal alphabetenrate von über 50 lassen. In Notfällen wird und medizinisch geeignet und von gu- für Entwicklungsländer. Deshalb ist die Prozent. Die Maquila-Indus- Geburtshilfe geleistet. Weitere Informationen ter Qualität sein. internationale Beistandspflicht im ‚All- trie ausländischer Firmen boomt jedoch. In den Maqui- Ein großer Vorteil von zum Projekt: Diesen Verpflichtungen sollen die Staa- gemeinen Kommentar’ noch einmal la-Fabriken setzen vorwie- CPFO ist, dass das Gesund- „Brot für die Welt“ ganz besonders ausgeführt: „Die beste- gend Frauen vorgefertigte heitszentrum direkt in der ten nachkommen, indem sie die Rech- Stafflenbergstraße 76 Teile zusammen, beispiels- Nähe der Arbeitsplätze der te ihrer Bürger respektieren, schützen hende grobe Ungleichheit im Gesund- 70184 Stuttgart weise Stoffstücke zu Hem- Frauen angesiedelt ist, denn und erfüllen. Respektieren bedeutet, heitswesen zwischen entwickelten und die Frauen haben in ihrem 07 11/21 59-0 den. Die Arbeitsbedingungen dass sie sich derjenigen Eingriffe ent- unterentwickelten Staaten, aber auch sind hart. überfüllten Alltag keine Fax: 07 11/21 59-368 innerhalb von Staaten, ist politisch, so- Zeit, eine der wenigen sehr halten, die besonderen Gruppen die projektinfo@brot-fuer- weit entfernten staatlichen Wahrnehmung ihrer Rechte erschweren zial und ökonomisch inakzeptabel.“ Das Darreichungsform die-welt.de Kliniken aufzusuchen. Aus oder unmöglich machen. Auch Gefäng- Komitee erinnert an die Beiträge, die die und Inhalt: aktuellem Bedarf heraus www.brot-fuer-die- nisinsassen und Asylbewerbern müssen Entwicklungshilfe und die internationa- Seit 15 Jahren arbeitet die wurde deshalb auch ein welt.de/projekte le Zusammenarbeit zu spielen haben. Frauenorganisation Centre de kleines Labor eingerichtet. die präventiven und kurativen Möglich- Promotion des Femmes Am 1. Dezember 2002, am Art der Anwendung: keiten eines Landes offen stehen. Staa- Auch werden Staaten dringend aufge- Ouvrières (CPFO) mit Fa- Welt-AIDS-Tag, wurde zu- ten sollen die Rechte gegen die Be- fordert, sicherzustellen, dass ihr Han- sätzlich direkt in einem der Auch Ihr Engagement kann brikarbeiterinnen zusammen. deln als Mitglieder internationaler Or- Industrieparks ein Informa- dazu beitragen, die Welt ein schneidungen durch Dritte schützen, Bei CPFO sind 19 Frauen wenig gerechter und men- ganisationen das Recht auf Gesundheit und drei Männer angestellt, tionsstand aufgebaut, um indem sie z.B. dafür sorgen, dass Priva- schenwürdiger zu machen. vor allem Ärztinnen, Kran- möglichst viele Arbeiterin- tisierungen im Gesundheitssystem die genügend reflektiert. „Besonders die Helfen Sie zu helfen! kenschwestern und Sozialar- nen und Arbeiter zu errei- Rechte aller auf Zugang zu medizini- Weltbank und der Internationale Wäh- chen. Spendenkonto: beiterinnen. rungsfonds sollten bei ihren Kredit- Die wenigsten Arbeiterin- Brot für die Welt scher Beratung und Behandlung nicht Kto.-Nr.: 500 500 vergabepolitiken, Kreditabkommen und nen haben einen Begriff beschneiden. Der Staat kann sich also Wirkungsweise: von Selbstbestimmung, sie Ev. Darlehens- nicht aus seiner Verantwortung stehlen, Strukturanpassungsmaßnahmen grö- genossenschaft Kiel Das Gesundheitsprogramm wissen wenig über ihre BLZ: 21 060 237 indem er Gesundheitsdienste privati- ßeres Gewicht auf den Schutz des Rech- dient vor allem der Vorsorge Rechte und Pflichten sowie Online spenden: siert ohne sicherzustellen, dass ärmere tes auf Gesundheit legen.“ und Aufklärung für die Fa- die Arbeitsgesetze. Das um- www.brot-fuer-die-welt.de/ brikarbeiterinnen und ihre Fa- fassende Rechtsberatungs- spenden Bevölkerungsgruppen Dienste in An- Bisher sind die sozialen Rechte von milien. Es führt Informations- programm soll Frauen zei- spruch nehmen können. Staaten haben Menschen und die Verpflichtungen, die Stand der veranstaltungen über Fami- gen, was sie selbst ändern lienplanung, Geschlechts- können. Die Kurse des Pro- Information: 10 Tag der Menschenrechte • 10.12.2003 krankheiten oder• AIDS Tag der Menschenrechte durch. 10.12.2003 gramms fördern das Selbst- September 2003 39
In den Wartezimmern der Welt In den Wartezimmern der Welt medico international 52064 Aachen sich auch für die internationale Zusam- gaben der Weltgesundheitsorganisa- Obermainanlage 7 02 41/75 07-00 60314 Frankfurt Fax: 02 41/75 07-355 menarbeit daraus ergeben, wenig im tion (WHO) weltweit mehr als 20 Milli- 0 69/9 44 38-0 eMail: info@missio-aachen.de Bewusstsein. Würde eine fortschreiten- onen Menschen an AIDS gestorben. In Fax: 0 69/43 60 02 Internet: www.missio-aachen.de eMail: info@medico.de de Umsetzung dieser Rechte konse- Afrika südlich der Sahara, der am Internet: www.medico.de terre des hommes quent eingefordert, gerieten viele Ak- schwersten betroffenen Region welt- Bundesrepublik Deutschland e.V. teure unter Druck. In vielen Entwick- weit, leben mehr als 28 Millionen Men- Misereor Ruppenkampstraße 11 A Schönhauser Allee 182 49084 Osnabrück lungsländern kümmern sich die Eliten schen mit HIV. 3,4 Millionen neue HIV- 10119 Berlin 05 41/71 01-0 kaum um Gesundheitseinrichtungen für Infektionen traten hier allein im Jahr 0 30/4 43 51 98-0 Fax: 05 41/70 72 33 Fax: 0 30/4 43 51 98-6 eMail: terre@t-online.de Arme oder ländliche Gebiete in ihren 2001 auf. Das AIDS-Programm der Ver- eMail: misereor.berlin@t-online.de Internet: www.tdh.de Ländern. Die Entwicklungshilfe-Mittel, einten Nationen UNAIDS beziffert die Internet: www.misereor.de VENRO – Verband Entwicklungspolitik die von Europa aus für medizinische Zahl derer, die in Afrika im Jahr 2001 missio München Deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V. Entwicklung gegeben werden, sind nie- an AIDS gestorben sind, auf 2,3 Millio- Internationales Kaiserstraße 201 drig. Deutschland weist für 2001 nur nen. Das sind mehr als 6000 Menschen Katholisches Missionswerk missio e.V. 53113 Bonn Pettenkoferstraße 26 02 28/9 46 77-0 1,5% seiner bilateralen öffentlichen Ent- täglich. Die Lebenserwartung im südli- 80336 München Fax: 02 28/9 46 77-99 wicklungshilfe für das Basisgesund- chen Afrika ist laut UNAIDS 47 Jahre, 0 89/51 62-0 eMail: sekretariat@venro.org Fax: 0 89/51 62-335 Internet: www.venro.org heitswesen aus. Die Patentrechte der ohne AIDS würde sie vermutlich bei 62 eMail: presse@missio-muc.de Hersteller von Medikamenten scheinen Jahren liegen. Internet: muenchen.missio.de Vereinte Evangelische Mission (VEM) Rudolfstraße 137 im Rahmen der Welthandelsabkommen Seit 1996 stehen antiretrovirale Thera- missio Aachen 42285 Wuppertal fest garantiert und machen sie für Kran- pien (ART) zur Verfügung. Das sind Internationales 02 02/8 90 04-0 ke aus den ärmeren Ländern des Südens Kombinationen von spezifisch gegen Katholisches Missionswerk missio e.V. Fax: 02 02/8 90 04-79 Goethestraße 43 Internet: www.vemission.org unerreichbar. Internationale Finanzinsti- das Virus wirkenden Medikamenten. In tutionen haben den Entwicklungslän- den industrialisierten Ländern hat die Anmerkung zu den folgenden Kopiervorlagen für die Beipackzettel dern jahrzehntelang Strukturanpas- Anwendung dieser Therapien zu einem Kopieren Sie die Beipackzettel in der benötigten Stückzahl. Schneiden Sie diese an sungsmaßnahmen verordnet, die oft zu Rückgang der HIV-bedingten Sterblich- der markierten Schneidekante ab. Falten Sie nun den Beipackzettel hochkant immer einem dramatischen Abbau der ohne- keit um bis zu 70% und einer wesent- in der Mitte, bis nur noch „Gebrauchsinformation – Tag der Menschenrechte 2003“ hin schwachen Gesundheitssysteme lich verbesserten Lebensqualität der Be- zu lesen ist. Dann brauchen Sie nur noch einmal quer zu falten. geführt haben. Hierfür sind Staaten ver- troffenen geführt. Als eines der weni- 1. 2. 4. antwortlich, die weiterhin als Mitglie- gen Länder aus der Gruppe der Länder der der UN, des IWF, der Weltbank oder mit niedrigem und mittlerem Einkom- der WTO die Weltpolitik bestimmen. men garantiert Brasilien seit 1996 ART Jürgen Reichel, für alle Betroffenen. Diese Maßnahme Evangelischer Entwicklungsdienst (EED) hat zu einem wesentlichen Rückgang der HIV-Neuinfektionen und zu erheb- Das Menschenrecht auf lichen Einsparungen geführt. 5. Gesundheit und internationale Zusammenarbeit am Beispiel des In den Entwicklungsländern, in denen Zugangs zu antiretroviralen mehr als 90% aller HIV-Infizierten leben, 3. Medikamenten für die AIDS- haben dagegen weniger als 5% aller Behandlung Bedürftigen Zugang zu diesen Medika- Seit dem Beginn der HIV/AIDS-Pande- menten, in Afrika sind es weniger als mie vor zwei Jahrzehnten sind nach An- 1%. Dabei wären durch einen erhöhten 38 Tag der Menschenrechte • 10.12.2003 Tag der Menschenrechte • 10.12.2003 11
In den Wartezimmern der Welt In den Wartezimmern der Welt Zugang zu ART wesentliche Verbesse- Ein weiterer Grund für den mangeln- Ärzte ohne Grenzen Deutsche Ärztegemeinschaft Hauptgeschäftsstelle Deutschland für medizinische Zusammenarbeit e.V. (DÄZ) rungen für die betroffenen Länder zu den Zugang zu ART ist der Patentschutz, Am Köllnischen Park 1 Prenzlauer Allee 90 erwarten: Die Reduzierung der HIV-To- der durch das TRIPS-Abkommen (Trade 10179 Berlin 10409 Berlin 0 30/22 33 77 00 0 30/4 21 38 28 desfälle würde das individuelle Leid ver- Related Aspects of Intellectual Property Fax: 0 30/22 33 77 88 Fax: 0 30/4 21 38 29 mindern und die sozialen Auswirkun- Rights) der WTO Medikamenten für ei- eMail: office@ berlin.msf.org eMail: daez.berlin@t-online.de Internet: www.aerzte-ohne-grenzen.de Internet: www.daez.de gen der Epidemie durch Rückgang der nen Zeitraum von 20 Jahren verliehen Zahl der Waisenkinder, Erhöhung der wird. Der Patentschutz behindert die amnesty international Deutsches Institut für Ärztliche Mission Produktivität usw. abschwächen. ART Konkurrenz durch Generika, die billiger Sektion der Bundesrepublik Deutschland e.V. (DIFÄM) 53108 Bonn Postfach 13 07 kann zudem, wenn sie mit der notwen- hergestellt werden könnten, und trägt 02 28/9 83 73-0 72003 Tübingen digen Bewusstseinsbildung über die Ri- so zu den hohen Preisen für ART bei. Fax: 02 28/63 00 36 Paul-Lechler-Straße 24 eMail: info@amnesty.de 72076 Tübingen siken der Therapien einhergeht, zu er- Zwar sind nicht alle ART in allen Ent- Internet: www.amnesty.de 0 70 71/20 65 12 höhter HIV-Prävention durch vermehr- wicklungsländern patentiert, jedoch Fax: 0 70 71/20 65 10 Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e.V. eMail: info@difaem.de te Inanspruchnahme von HIV-Tests und sind es oft die für die Benutzung unter Bundesverband Internet: www.difaem.de durch Entstehung von Hoffnung beitra- eingeschränkten Ressourcen wesentli- Sülzburgstraße 140 gen. chen antiretroviralen Medikamente, die 50937 Köln Deutsches Rotes Kreuz (DRK) 02 21/4 76 05-0 Generalsekretariat Gründe für den mangelnden Zugang in den armen Ländern unter Patent- Fax: 02 21/4 76 05-288 Carstenstraße 58 der armen Länder zu ART schutz stehen. eMail: asb-bv@asb-online.de 12205 Berlin Internet: www.asb-online.de 0 30/8 54 04-0 Ein wesentlicher Grund für die geringe Im November 2001 stellte die WTO- Fax: 0 30/8 54 04-450 Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe eMail: drk@drk.de Verfügbarkeit von ART in Entwicklungs- Ministerialkonferenz in Doha fest, dass (AGEH) Internet: www.drk.de ländern ist der hohe Preis dieser Medi- das TRIPS-Abkommen so interpretiert Ripuarenstraße 8 50679 Köln Evangelischer Entwicklungsdienst e.V. (EED) kamente, der pro Patient und Jahr in werden muss, dass es dem Zugang zu 02 21/88 96-0 Ulrich-von-Hassell-Straße 76 den industrialisierten Ländern ca. Medikamenten nicht hinderlich ist und Fax: 02 21/88 96-100 53123 Bonn eMail: infoline@ageh.org 02 28/81 01-0 10.000 Euro beträgt. Die multinationa- dass die Länder die im Abkommen vor- Internet: www.ageh.de Fax: 02 28/81 01-160 len pharmazeutischen Firmen, die die gesehenen Sicherheitsmechanismen eMail: eed@eed.de Medikamente herstellen, haben die Prei- (safeguards) anwenden können, um Ärzte für die Dritte Welt e.V. Internet: www.eed.de Elsheimer Straße 9 se in den letzten beiden Jahren (für ei- diesen Zugang herzustellen. Das TRIPS- 60322 Frankfurt Evangelisches Missionswerk in Deutschland nige Entwicklungsländer) um 90% bis Abkommen kennt als einen Sicherheits- 0 69/70 79 97-0 Normannenweg 17-21 Fax: 0 69/70 79 97-20 20537 Hamburg auf 1.000 Euro reduziert, und Herstel- mechanismus die Vergabe von sog. eMail: Aerzte3Welt@aerzte3welt.de 0 40/2 54 56-0 ler von Nachahmermedikamenten („Ge- Zwangslizenzen, d.h. Lizenzen, die ein Internet: www.rz.uni-frankfurt.de/Aerzte-3Welt Fax: 0 40/2 54 29 87 Internet: www.emw-d.de nerika“) bieten ART teilweise zu noch Staat an Generikahersteller ohne das Brot für die Welt niedrigeren Preisen an. Obwohl in den Einverständnis des Besitzers der Patent- Stafflenbergstraße 76 Human Rights Watch letzten Monaten durch Pilotprojekte in rechte vergeben kann. Um die Bereit- 70184 Stuttgart 33 Islington High Street 07 11/21 59-0 N1 9LH, London/UK einigen Ländern und durch Mittel, die stellung von Generika durch Vergabe Fax: 07 11/21 59-368 00 44/17 17 13 19 95 durch den Globalen Fonds eingesetzt von Zwangslizenzen ausnutzen zu kön- Internet: www.brot-fuer-die-welt.de Fax: 00 44/17 17 13 18 00 eMail: hrwatchuk@gn.apc.org werden können, einige Fortschritte er- nen, muss ein Land eigene Kapazitäten Internet: www.hrwf.net zielt wurden, sind die Medikamente vor der Generikaproduktion haben. Dieses CARE Deutschland e.V. Dreizehnmorgenweg 6 Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Ort weitgehend nicht verfügbar und ist jedoch bei vielen der betroffenen 53175 Bonn Bundesgeschäftsstelle selbst die niedrigeren Preise wären für armen Länder nicht der Fall. Da das 02 28/9 75 63-0 Lützowstraße 94 Fax: 02 28/9 75 63-51 10785 Berlin die meisten Menschen in den Entwick- TRIPS-Abkommen den Export von Gen- eMail: info@care.de eMail: info@johanniter.de lungsländern unerschwinglich. erika in ein anderes Land beschränkt, Internet: www.care.de Internet: www.johanniter.de 12 Tag der Menschenrechte • 10.12.2003 Tag der Menschenrechte • 10.12.2003 37
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