Programm 2020 - Weiterbildungen Arbeitskreise Fortbildungsseminare Zertifikatskurse - LWL

 
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Programm 2020 - Weiterbildungen Arbeitskreise Fortbildungsseminare Zertifikatskurse - LWL
LWL-Koordinationsstelle Sucht

Programm 2020

Weiterbildungen
Arbeitskreise
Fortbildungsseminare
Zertifikatskurse
Programm 2020 - Weiterbildungen Arbeitskreise Fortbildungsseminare Zertifikatskurse - LWL
LWL-Koordinationsstelle Sucht

Programm 2020

Weiterbildungen
Arbeitskreise
Fortbildungsseminare
Zertifikatskurse
Programm 2020 - Weiterbildungen Arbeitskreise Fortbildungsseminare Zertifikatskurse - LWL
Liebe Leserinnen
                         und Leser,
                         der Schwerpunkt der LWL-Koordinationsstelle Sucht
                         in den letzten beiden Jahren lag in der Unter­
                         stützung der Kommunen in Westfalen-Lippe zu
                         allen Fragen der Suchthilfe(-planung). Im Aus-
                         tausch mit der Praxis vor Ort konnten so auch
                         neue Fortbildungsbedarfe ermittelt werden, die Sie
    Birgit Westers       nun im Fort- und Weiterbildungsprogramm 2020
                         der LWL-Koordinationsstelle Sucht wiederfinden.

                         Nach den Ergebnissen der Erhebung und Analyse
                         der ambulanten Suchthilfestrukturen in NRW,
                         herausgegeben im Februar 2019 vom Ministerium
                         für Arbeit, Gesundheit und Soziales, sehen fast die
                         Hälfte aller befragten Einrichtungen der Suchthilfe
                         einen großen bzw. sehr großen Weiterqualifizierungs­
    Dr. Gaby Bruchmann   bedarf. Bereits im vergangenen Jahr deuteten wir
                         an, diesen Bedarf auch schon bei den Fachkräften
                         wahrzunehmen, die neu in der Suchthilfe sind. Der
                         speziell für diese Zielgruppe gegründete Arbeits-
                         kreis „Neu in der Suchthilfe“ traf auf derart
                         positive Resonanz, dass wir ihn aktuell zweimal
                         parallel anbieten. Aber auch die erfahrenen Fach-
                         kräfte sind gefragt. Schaut man sich den stationären
                         Suchthilfebereich an, so ist der Bedarf an Sucht­
                         therapeutinnen und Suchttherapeuten sehr groß.

                         Aus diesem Grund haben wir weiterhin die von
                         der DRV anerkannte verhaltenstherapeutisch-
                         orientierte Weiterbildung im Programm. Für diese,
                         aber auch für angrenzende Arbeitsfelder, die

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Programm 2020 - Weiterbildungen Arbeitskreise Fortbildungsseminare Zertifikatskurse - LWL
Vorwort

zunehmend an Bedeutung gewinnen, stehen              führt. Sie erhalten die Projektergebnisse und die
wir mit unserem umfassenden Fort- und Weiter­        Arbeitshilfen bei der LWL-Koordinationsstelle
bildungsangebot als verlässliche Partnerin zur       Sucht bzw. auf den jeweiligen Projektseiten:
Verfügung.                                           www.maennersache-sucht.de und www.localize-it.eu.

Neben der Vermittlung von Grundlagen greifen         Wir wünschen Ihnen einen goldenen Herbst
wir auch in diesem Jahr wieder neue, spezifischere   und viel Vergnügen bei Ihrer persönlichen Fort­
Themen auf. Neu im Programm sind u.a. die            bildungsplanung für das kommende Jahr.
Angebote: „Soziale Blackbox Diagnostik“ und
„Klären was los ist. Fallmodellierung“. Beide
Seminare geben Hilfestellungen darin, die richti-
gen Schlüsse in der Beratung und Behandlung
zu ziehen, ohne aufwändig zusätzliche Daten zu
generieren. Ebenso können Sie als Mitarbeitende
von CMA-Einrichtungen das Konzept der „Neuen
Autorität“ kennenlernen. Es dient als Rahmen im      Birgit Westers
Umgang mit besonders herausfordernden Klientin-      Landesrätin, Dezernat Jugend und Schule
nen und Klienten, den sogenannten „System­
sprengern“.

Abseits der Fort- und Weiterbildungen möchten
wir Sie gerne auch auf die Ergebnisse und Arbeits-   Dr. Gaby Bruchmann
hilfen unserer in 2019 abgeschlossenen Projekte      Leiterin der LWL-Koordinationsstelle Sucht
hinweisen. Im Rahmen von „Reine Männersache!? –
Suchthilfe in NRW“ sind unter anderem 11 Kurz-
filme für die männerspezifische Suchtarbeit
entstanden. Im Projekt „Localize-it“ wurden auf
europäischer Ebene Ergebnisse zur Umsetzung
einer lokalen Alkoholstrategie zur Vermeidung
von Rauschtrinken in einem Manual zusammenge-

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Programm 2020 - Weiterbildungen Arbeitskreise Fortbildungsseminare Zertifikatskurse - LWL
Inhalt

         Inhaltsverzeichnis

         Vorwort................................................................................................................................................... 2

         Fortbildungsseminare
         ICF im Versorgungsalltag: Einführung und Anwendung............................................................................. 6
         Rückfallprophylaxe bei Drogenabhängigkeit.............................................................................................. 7
         Sucht und Recht: Leistungsansprüche suchtkranker Menschen.................................................................. 8
         Motivierende Gesprächsführung – Grundkurs........................................................................................... 9
         Neue Entstehungs- und Behandlungsmodelle zu Glücksspiel- und Computerspielsucht............................ 10
         Trauma und Sucht: Grundlagenwissen und Stabilisierungstechniken	������������������������������������������������������� 11
         ........................................... ................................................................................................................. 12
         Sucht und Medizin: Wirkungsweisen illegaler Suchtstoffe und Behandlung mit Substituten	�������������������� 13
         „Reden allein reicht nicht“ – Körperorientierte Interventionen in der Suchttherapie und –beratung	������������ 14
         Achtsamkeit in der Natur erleben........................................................................................................... 15
         Sucht und Medizin: Medikamentenabhängigkeit erkennen und behandeln.............................................. 16
         Arbeit mit Gruppen – zwischen Frust, Lust und Sucht.............................................................................. 17
         Tripada-Yoga® und Entspannungstechniken zum Einsatz in der Suchthilfe – Grundkurs........................... 18
         Trauma und Sucht: Grundlagenwissen und Stabilisierungstechniken	������������������������������������������������������� 19
         „Suchtprävention braucht eine Basis!“: (QuaSiE)	������������������������������������������������������������������������������������ 20
         „Frischzellenkur“ – Aktuelle, insbesondere systemische Methoden der Suchtarbeit.................................. 21
         Sucht und Recht: Betäubungsmittelrecht................................................................................................ 22
         MPU (K)ein Problem!?............................................................................................................................ 23
         Männlichkeiten und Sucht...................................................................................................................... 24
         Umgang mit Systemsprengerinnen und Systemsprengern in CMA Einrichtungen	������������������������������������ 25
         Tripada-Yoga® und Entspannungstechniken zum Einsatz in der Suchthilfe – Grundkurs	�������������������������� 26
         Resilienz – was uns stark macht!............................................................................................................. 27
         Ressourcenaktivierung in Beratung und Behandlung............................................................................... 28
         Sucht und Medizin: Risiken für eine Suchtentwicklung im Jugendalter..................................................... 29
         Sucht und Psychose: Doppeldiagnose oder Komorbidität......................................................................... 30

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Programm 2020 - Weiterbildungen Arbeitskreise Fortbildungsseminare Zertifikatskurse - LWL
Inhalt

Zertifikatskurse
Sag Nein! – Suchtpräventionsprogramm für Förderschulen mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung	����������32
FreD – Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten............................................................. 33
„Hilfe, mein Kind pubertiert“................................................................................................................. 34

Weiterbildungen
Grundkurs Basiswissen Sucht.................................................................................................................. 35
Aufbaukurs Suchtberater/in (LWL)........................................................................................................... 36
Weiterbildung Suchttherapie (LWL) Schwerpunkt: Verhaltenstherapie...................................................... 38

Arbeitskreise
Sucht und Migration.............................................................................................................................. 41
Chronische Mehrfachschädigungen und Abhängigkeitserkrankungen..................................................... 42
Mann und Sucht.................................................................................................................................... 43
„Neu in der Suchthilfe in Westfalen-Lippe“............................................................................................. 44
Exzessive Mediennutzung....................................................................................................................... 45
Qualitätszirkel ambulante Suchthilfe NRW.............................................................................................. 46

Sonstige Veranstaltungen und Aktivitäten........................................................................................ 47
Referentinnen und Referenten........................................................................................................... 48
Tagungshäuser..................................................................................................................................... 56
Anmeldung.......................................................................................................................................... 57
Teilnahmebedingungen...................................................................................................................... 58
Termine im Überblick.......................................................................................................................... 60

Über uns............................................................................................................................................... 61
Das Team der LWL-Koordinationsstelle Sucht	������������������������������������������������������������������������������������������ 62
Publikationen......................................................................................................................................... 64
Impressum............................................................................................................................................. 68

                                                                                                                                                                 5
Fortbildungsseminare

      ICF im Versorgungsalltag:                                             Datum     Di – Mi, 28. – 29.Januar 2020

      Einführung und Anwendung                                           Methoden     Vorträge, Arbeit in Kleingruppen,
                                                                                      Diskussionen, Möglichkeit zur
                                                                                      ICF-orientierten Fallsupervision
      Internationale Klassifikation
                                                                         Zielgruppe   Beschäftigte in der ambulanten
      der Funktionsfähigkeit, ­Behinderung
                                                                                      und stationären medizinischen
      und Gesundheit                                                                  Rehabilitation für Abhängigkeits-
                                                                                      erkrankte, dem Ambulant Be-
                                                                                      treutem Wohnen und der Psycho-
      Die Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit,                       sozialen Beratung/Betreuung
      Behinderung und Gesundheit (ICF) wurde von der Welt­               Referentin   Dr. phil. Angela Buchholz
      gesundheitsorganisation (WHO) zur globalen standardisier-
                                                                     Teilnehmerzahl   maximal 18 Personen
      ten Beschreibung von Alltagseinschränkungen durch
      Gesundheitsprobleme entwickelt und 2001 verabschiedet.          Arbeitszeiten   Erster Tag: 11:00 – 18:00 Uhr
      In der Zwischenzeit gab es viele Bemühungen, die Gesund-                        Zweiter Tag: 9:30 – 16:00 Uhr
      heitsversorgung auch weit über den Bereich der der            Anmeldeschluss    16. Dezember 2019
      Rehabilitation hinaus mithilfe der ICF und dem zugrunde-
                                                                            Kosten    325,00 Euro (inkl. Unterkunft/
      liegenden biopsychosozialen Modell teilhabeorientierter zu                      Verpflegung)
      gestalten.
      Bereits die Gestaltung des Sozialgesetzbuches (SGB),                      Ort   Landvolkshochschule
                                                                                      Freckenhorst/Warendorf
      Neuntes Buch (IC), „Rehabilitation und Teilhabe behin­
      derter Menschen“, wurde wesentlich durch die Vorläufer­
      fassung der ICF beeinflusst. Auch das von der
      Eingliederungshilfe finanzierte Ambulant Betreute Wohnen     Fortbildungsinhalte
      in verschiedenen Arbeitsfeldern der Suchthilfe orientiert    • Bedeutung, Inhalte und Beurteilung von
      sich an der ICF. Doch was beinhaltet diese Klassifikation      Einschränkungen mit der ICF
      konkret? Welche Bedeutung hat sie für die Suchthilfe? Wo
                                                                   • Anwendungsbeispiele zur Umsetzung
      liegt die Möglichkeit oder auch Notwendigkeit ihrer
                                                                     der ICF in der Suchthilfe und im Bereich
      Anwendung für Einrichtungen der Suchthilfe?
                                                                     psychischer Störungen
      Im Workshop sollen Teilnehmende nach einer allgemeinen
      Einführung (Tag 1) einen Überblick über aktuelle Arbeits­    • ICF-orientierte Messinstrumente
      hilfen für die teilhabeorientierte Behandlungsgestaltung     • Möglichkeiten einer ICF-orientierten
      erhalten und diese auch aktiv anhand von Fallbeispielen        Behandlungs- und Betreuungsplanung
      ausprobieren. Weitere Schwerpunkte des Seminars bilden
      die Umsetzung der ICF-Fachsprache in den von den Teil-
      nehmern verwendeten Dokumentationssystemen (z.B.
      Reha-Entlassbericht, Hilfeplanverfahren). Das Mitbringen
      von Beispielen in anonymisierter Form (bei Einverständnis
      der Klientin bzw. des Klienten) ist ausdrücklich erwünscht
      und kann die Grundlage für eine fallbezogene ICF-Arbeit
      bilden.

      Fortbildungsziele
      Kennenlernen, Auffrischen und Sicherheit gewinnen im Um-
      gang mit den Inhalten und Anwendungsmöglichkeiten der
      ICF in verschiedenen Arbeitsfeldern der Suchthilfe.

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Fortbildungsseminare

Rückfallprophylaxe bei                                                  Datum     Mo – Mi, 3. – 5. Februar 2020

Drogenabhängigkeit                                                   Methoden     Übungszentrierte aktivierende
                                                                                  Methoden, Einsatz von kreativen
                                                                                  Medien (Modelle, Bilder etc.),
Ein Trainingsprogramm                                                             Feedbackmethoden
                                                                     Zielgruppe    itarbeiterinnen und Mitarbeiter
                                                                                  M
                                                                                  in der ambulanten und stationä-
Rückfallprophylaxe in der Behandlung von drogen­                                  ren Sucht- und Drogenhilfe, der
abhängigen Menschen muss frühzeitig, systematisch,                                Suchtmedizin und der Psychiatrie
therapeutisch und psychoedukativ erfolgen und neben                               sowie in angrenzenden Arbeits-
                                                                                  feldern wie z. B. dem Justizvoll-
Rückfallvorbeugung und Rückfallmanagement das Ziel
                                                                                  zug, Fachkräfte aus der Jugend-
haben, die Betroffenen zu Expertinnen und Experten ihrer                          hilfe, die mit drogenabhängigen
eigenen Erkrankung zu machen. In der Fortbildung wird                             jungen Menschen arbeiten
das strukturierte Programm zum Rückfallprophylaxetraining
                                                                     Referentin   Hartmut Klos
bei Drogenabhängigkeit (RPT) vorgestellt, das von Wilfried
Görgen und Hartmut Klos entwickelt und in der überarbei-         Teilnehmerzahl   maximal 16 Personen
teten Neuauflage (2019) im Hogrefe-Verlag veröffentlicht          Arbeitszeiten   Erster Tag: 10:00 – 17:00 Uhr
wird. Es wird ein aktueller Überblick zum wissenschaftlich-­                      Zweiter Tag: 9:00 – 17:00 Uhr
theoretischen Hintergrund gegeben. Zentrale Frage­                                Dritter Tag: 9:00 – 15:00 Uhr
stellungen und Thesen zum Rückfallgeschehen bei                 Anmeldeschluss    20. Dezember 2019
drogenabhängigen Menschen werden aufgegriffen. Die
Inhalte des umfassenden Manuals zur praktischen Um­                     Kosten    4 75,00 Euro (inkl. Unterkunft/
                                                                                   Verpflegung, Seminarunterlagen
setzung des Trainingsprogramms werden vermittelt.                                  und das Trainingsbuch „Rück-
Erfahrungsorientierte Aspekte und methodische Anre­                                fallprophylaxe bei Drogen­
gungen zur Optimierung der Behandlungspraxis in unter-                             abhängigkeit“)
schiedlichen Behandlungskontexten werden vorgestellt                        Ort   IDP Liudgerhaus, Münster
und diskutiert.

Fortbildungsziele
Das Kennenlernen und die Auseinandersetzung mit den
wesentlichen Aspekten und Haltungen zum Rückfall­              • Angehörige und Rückfallgeschehen
geschehen bei Drogenabhängigen.                                • Lust und andere gute Gefühle
Am Ende der Fortbildung soll das strukturierte Training zur
                                                               • Erfolge, Anerkennung und Belohnungen
Rückfallprophylaxe in der Arbeit selbstständig angewendet
werden können.                                                 • Abschluss und Auswertung des RPT

Fortbildungsinhalte
• Einführung in das Rückfallprophylaxe-Training (RPT)
• Wege aus der Drogenabhängigkeit –
  die Phase der Veränderung
• Schutzfaktoren
• Risikofaktoren
• Ambivalenzen – die Vor- und Nachteile der Drogenfreiheit
• Strategien für den Umgang mit Drogenverlangen
• Strategien in rückfallrelevanten Situationen
• Kriminalität und Rückfälligkeit
• Kriminalität und materielle Sicherheit
• Drogenabhängigkeit und Alkoholkonsum
• Risikobereitschaft und Rückfallgeschehen
• Verhalten nach dem Rückfall – das „Airbag“-Modell

                                                                                                                          7
Fortbildungsseminare

      Sucht und Recht:                                                       Datum     Di, 18. Februar 2020

      Leistungsansprüche                                                 Methoden      Vorträge, Lehrgespräche im
                                                                                       ­Plenum, Diskussionen

      suchtkranker Menschen                                              Zielgruppe    Fachkräfte aus Einrichtungen
                                                                                       der ambulanten und stationä-
                                                                                       ren Sucht- und Drogenhilfe. Im
                                                                                       Rahmen unserer sozialthera-
      Insbesondere im Zusammenhang mit der Frage der Über-                             peutischen Weiterbildung Sucht
      nahme von Kosten für Adaptionsmaßnahmen oder für eine                            (Aufbaukurs) ist die Teilnahme
      ergänzende psychosoziale Betreuung stellen sich hier auch                        verpflichtend. Teilnehmende
                                                                                       werden deshalb bevorzugt
      für die alltägliche Betreuungspraxis relevante Rechtsfragen.
                                                                                       berücksichtigt.
      Daneben werden auch die für die Sicherstellung des
      Lebensunterhalts einschließlich der Unterkunft relevanten          Referentin    Dr. Marcus Schiller
      allgemeinen Leistungsansprüche nach dem SGB II und dem         Teilnehmerzahl    maximal 25 Personen
      SGB XII näher erläutert.
                                                                       Arbeitszeiten   10:00 – 17:00 Uhr
      Fortbildungsziele                                              Anmeldeschluss    3. Februar 2020
      Anhand von konkreten Fragestellungen aus der eigenen                   Kosten    95,00 Euro (inkl. Verpflegung)
      Praxis werden Handlungsansätze erläutert und das aktive
      Kennenlernen der Rechtsnormen durch Diskussion und                        Ort    Franz-Hitze-Haus, Münster
      Austausch ermöglicht.

      Fortbildungsinhalte
      • Der suchterkrankte Mensch und seine Stellung im Rechts-
        system
      • Überblick über den Hilfebedarf suchterkrankter Menschen
        und die rechtlichen Instrumentarien zur Deckung des
        Hilfebedarfs
      • Die Leistungsansprüche suchterkrankter Menschen
        (Krankenkassen, Rentenversicherungsträger,
        Sozialleistungsträger)
      • Leistungsanspruch auf Kostenübernahme für die
        ambulante / ­stationäre Entwöhnung
      • Leistungsansprüche auf die
        Substitutionsbehandlung
      • Überblick über die relevanten
        Anspruchsnormen des SGB II
        und SGB XII
      • Rechtschutzmöglichkeiten im Falle der Leistungsversagung
      • Die Einstufung suchterkrankter
        Menschen im Schwerbehindertenrecht und im sozialen
        Entschädigungsrecht

8
Fortbildungsseminare

Motivierende Gesprächs­                                                 Datum     Mo – Mi, 2 .– 4. März 2020

führung – Grundkurs                                                  Methoden     Kurze Theorie-Inputs, Rollen-
                                                                                  spiele, Gruppenübungen und
                                                                                  Gruppendiskussionen. Im
Förderung von Veränderungsbereitschaft bei                                        Vordergrund steht die praktische
problematischem Substanzkonsum                                                    Anwendbarkeit der Methode
                                                                                  für das jeweilige individuelle
                                                                                  Arbeitsfeld.

Das von Miller und Rollnick entwickelte Modell der                   Zielgruppe   Fachkräfte aus ambulanten und
Motivierenden Gesprächsführung (MI)* ist ein etabliertes,                         stationären Einrichtungen der
                                                                                  Sucht- und Drogenhilfe
fachlich anerkanntes und evaluiertes Methodenwerkzeug.
Es ist inzwischen eine Grundlage der fachlichen Arbeit in            Referentin   Dr. phil. Gallus Bischof
der Suchthilfe und kann auch in der Arbeit mit konsu­            Teilnehmerzahl   maximal 15 Personen
mierenden Jugendlichen gut eingesetzt werden.
MI ist ein personenzentrierter, zielorientierter Kommunika-       Arbeitszeiten   Erster Tag: 12:00 – 20:00 Uhr
                                                                                  Zweiter Tag: 9:00 – 17:00 Uhr
tionsstil mit dem besonderen Fokus auf Veränderungen.
                                                                                  Dritter Tag: 9:00 – 14:00 Uhr
Ziel ist, die persönliche Motivation und Selbstverpflichtung
zur Verhaltensänderung durch Hervorrufen und Vertiefen          Anmeldeschluss    6. Januar 2020
der eigenen Änderungsgründe einer Person in einer                       Kosten    445,00 Euro (inkl. Unterkunft/
Atmosphäre der Akzeptanz und Anteilnahme zu erhöhen.                              Verpflegung)
Neben den Grundprinzipien beinhaltet MI insgesamt fünf
                                                                            Ort   Franz-Hitze-Haus, Münster
Strategien, deren jeweilige Bedeutung in Abhängigkeit von
der Klientin bzw. dem Klienten und dem Stand der Be-
handlung variieren kann. Neben offenen Fragen, regel­
mäßigem Bestätigen und Zusammenfassen ist hier                 Fortbildungsinhalte
besonders das aktive Zuhören anzuführen. Von zentraler         • Änderungsmotivation: Wie verändern
Bedeutung sind darüber hinaus Strategien zur Förderung           Menschen ihr Verhalten?
selbstmotivierender Aussagen, die insbesondere vorhan-
                                                               • W ie wirksam ist Motivierende
dene Besorgnis aufgreifen und vertiefen können, ohne
                                                                 ­Gesprächsführung?
dass Druck aufgebaut wird.
MI unterscheidet weiterhin vier verschiedene Prozess­          • Grundprinzipien der Motivierenden
phasen, durch die der Ablauf einer Beratung / Behandlung         ­Gesprächsführung
charakterisiert werden kann. Nach dem Aufbau einer             • Interventionstechniken der
Arbeitsbeziehung gilt es, thematisch eine gemeinsame             ­Motivierenden Gesprächsführung
Richtung des Gespräches zu finden. Im dritten Schritt wird
                                                               • Förderung der Veränderungsmotivation
dann die vorhandene Änderungsmotivation der Klientin
                                                                 durch strukturierte Vorgehensweisen
bzw. des Klienten vertieft und verstärkt. Nach dem Ent-
schluss zu einer Verhaltensänderung und damit dem              • Umgang mit schwierigen Gesprächs-
Abschluss des motivationalen Prozesses, werden in der            situationen
letzten Phase dann anstehende Schritte der Verhaltens­
änderung geplant und konkretisiert. Ergänzend beinhaltet
MI Strategien zum Umgang mit schwierigen Gesprächs­
situationen.

Fortbildungsziele
Die Teilnehmenden werden in die Grundhaltungen, Grund-
prinzipien und Strategien der Motivierenden Gesprächs­
führung eingeführt. Sie lernen, dieses Beratungskonzept in
ihre Arbeitspraxis zu übertragen und dessen Anwendung
zu erproben und zu trainieren.

                                                                                                                           9
Fortbildungsseminare

      Neue Entstehungs- und Be-                                               Datum     Do, 19. März 2020

      handlungsmodelle zu Glücks-                                         Methoden      Eingangsvortrag zu neuen
                                                                                        wissenschaftlichen Erkennt-
                                                                                        nissen um die Entstehung und
      spiel- und Computerspielsucht                                                     den Verlauf von Glücksspiel- und
                                                                                        Computerspielsucht; Praxisnahe
                                                                                        Vermittlung therapeutischer
                                                                                        Techniken. Vorstellung aktueller
      In Zeiten der Leistungsgesellschaft steigen besonders bei
                                                                                        Behandlungskonzepte aus der
      den euphorisierenden Suchtmitteln wie dem Glücksspielen                           stationären Rehabilitation. Be-
      und Computerspielen die Zahlen der Betroffenen. Erklärbar                         arbeitung von Fallbeispielen aus
      wird dies besonders durch die Betrachtung der Unter-                              den Einrichtungen der Teilneh-
      schiede gegenüber anderen, meist sedierenden Sucht­                               menden oder des Referenten.
      mitteln und den Auswirkungen auf die Affektregulation               Zielgruppe    Beschäftigte aus dem Arbeitsbe-
      der Betroffenen. Die PSI-Theorie von Julius Kuhl bietet ein                       reich der Jugend- und Suchthilfe
      Persönlichkeitsmodell an, auf dessen Basis die Konfigura-                         und angrenzenden Arbeitsfeldern
      tion der Affektregulation durch langfristigen Suchtmittel-            Referent    Christian Groß
      konsum erklärt werden kann. Sie verdeutlicht warum
                                                                      Teilnehmerzahl    maximal 30 Personen
      gewisse Persönlichkeitsstile eher anfällig für eupho­
      risierende als für sedierende Suchtmittel sind.                     Arbeitszeit   10:00 – 17:00 Uhr
                                                                      Anmeldeschluss    3. Februar 2020
      Fortbildungsziele
      Übergeordnetes Ziel ist die Vermittlung von Fachwissen um               Kosten    95,00 Euro (inkl.Verpflegung)
      die Entstehung, den Verlauf und die möglichen Behand-                      Ort    IDP Liuderghaus, Münster
      lungsansätze von Glücksspiel- und Computerspielsucht.
      Dabei sollen insbesondere neue, wissenschaftlich fundierte
      Entstehungs- und Erklärungsmodelle sowie darauf auf­
      bauende therapeutische Behandlungsansätze aus der Praxis
      vorgestellt und erläutert werden. Darüber hinaus sollen
      anhand mehrerer Fallbeispiele Strategien in der thera­
      peutischen Beziehungsgestaltung, sowie Methoden und
      therapeutische Techniken vorgestellt und angewandt
      werden.

      Fortbildungsinhalte
      Die Fortbildung soll die Teilnehmenden befähigen, die
      Entstehung von Spielsucht gegenüber anderen Sucht­
      erkrankungen abzugrenzen. Es sollen die spezifischen
      Persönlichkeitsstile von Spielerinnen und Spielern erklärt
      und erläutert werden. Weiter soll aufgezeigt werden, dass
      Personen nicht zufällig spielsüchtig werden und welche
      Risikofaktoren in der Lebenswelt und der Persönlichkeit der
      Betroffenen die Erkrankung begünstigen. Anhand verschie-
      dener Modelle soll aufgezeigt werden, dass die B ­ etroffenen
      sich langfristig in eine ungünstige Konfiguration ihrer
      Affektregulation begeben, die zum einen den eigenen
      emotionalen Zugang hemmt und somit selbstkongruente
      Ziele verhindert, und zum anderen das Selbstwachstum
      und die funktionale Bewältigung eigener Problemlagen
      unmöglich macht. Die Fortbildung unternimmt somit den
      Versuch Spielsucht aus einer neuen Betrachtungsweise zu
      erklären und sinnvolle therapeutische Strategien an die
      Hand zu geben die Erkrankung ganzheitlich zu therapieren.

10
Fortbildungsseminare

Trauma und Sucht:                                                      Datum     Mo – Di, 23. – 24. März 2020

Grundlagenwissen und                                                Methoden     Theorie-Inputs, Übungen aus
                                                                                 dem Bereich der Ressourcenakti-
                                                                                 vierung, Entspannungstechniken
Stabilisierungstechniken                                                         und Imaginationen
                                                                    Zielgruppe   Fachkräfte aus ambulanten und
                                                                                 stationären Einrichtungen der
Viele suchtmittelabhängige Menschen haben in ihrer                               Suchthilfe. Im Rahmen unserer
Vergangenheit Traumatisierungen erlebt – und ein Leben in                        sozialtherapeutischen Weiter-
der Sucht hat häufig weitere Traumatisierungen zur Folge.                        bildung Sucht (Aufbaukurs) ist
                                                                                 die Teilnahme verpflichtend.
Die Diskussion und Forschung in der Traumabehandlung
                                                                                 Teilnehmende werden deshalb
hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt und stellt                       bevorzugt berücksichtigt.
neue Herausforderungen an die Behandelnden. Wie
können wir traumatisierten suchtmittelabhängigen Men-
                                                                Referentinnen    Margret Kleine-Kracht, Dr.
                                                                                 Ann-Kathrin Spellmann
schen in unserem beruflichen Alltag gerecht werden?
Wie ihre Sucht behandeln ohne die Traumatisierung zu            Teilnehmerzahl   maximal 18 Personen
ignorieren?                                                      Arbeitszeiten   Erster Tag: 10:00 – 18:00 Uhr
Dieses Seminar vermittelt Grundlagenwissen, damit Trau-                          Zweiter Tag: 9:00 – 16:00 Uhr
matisierungen erkannt werden können und um Symptome
                                                               Anmeldeschluss    27. Januar 2020
verstehen zu lernen. Der Weg von einer Suchterkrankung
in eine spezialisierte Trauma-Sucht-Behandlung ist oft lang            Kosten    405,00 Euro (inkl. Unterkunft/
und langwierig. Daher: Wie können wir diesen Menschen                            Verpflegung)
in den unterschiedlichen Einrichtungen im Suchthilfesystem                 Ort   Franz-Hitze-Haus, Münster
gerecht werden, ohne eine spezifische Traumabehandlung
anbieten zu können? Auf diese Frage wird das Seminar
eingehen und konkrete Hilfestellungen anbieten. Eine          Fortbildungsinhalte
vertrauensvolle Beziehung, Informationen und Aufklärung       Neben der Vermittlung von Grundlagen
über die Traumatisierung sowie die Anwendung einfacher        zum Thema „Trauma und Traumafolge-
Übungen und Techniken können traumatisierten Menschen         störungen“ wird der Schwerpunkt des
zu einer Stabilität verhelfen und sie öffnen für eine Ver-    Seminars auf dem konkreten Umgang
mittlung in eine spezialisierte Behandlung.                   mit traumatisierten suchtmittelabhängi-
                                                              gen Menschen im Arbeitsalltag liegen. Im
Fortbildungsziele                                             Mittelpunkt steht die Vermittlung von
• Sicherheit finden im Umgang mit traumatisierten Patien-    Stabilisierungstechniken und -übungen,
  tinnen und Patienten mit dem Schwerpunkt Sucht              die auch für Fachkräfte durchführbar
                                                              sind, die keine trauma­spezifische Weiter-
• Verstehen von physiologischen Aspekten und psychischen
                                                              bildung haben. Es werden der Umgang
  Prozessen bei Traumatisierung
                                                              im Team mit traumatisierten suchtmittel-
• Erlernen von konkreten Stabilisierungstechniken            abhängigen Menschen, die Gefahren, die
• Erkennen von Grenzen in der Behandlung traumatisierter     Grenzen aber auch die Weitervermitt-
  Suchtpatientinnen und Suchtpatienten                        lungsmöglichkeiten thematisiert. Das
                                                              Seminar bietet keine Selbsterfahrung für
• Erfahren von konkreten Möglichkeiten der Weiter­
                                                              traumatisierte Teilnehmende an. Selbst­
  vermittlung in spezifische Behandlungen
                                                              erfahrung findet ausschließlich im
                                                              Bereich der Ressourcenaktivierung und
                                                              Entspannung statt.

                                                                                                                        11
Fortbildungsseminare

12
Fortbildungsseminare

Sucht und Medizin: Wirkungs­                                          Datum     Mi, 1. April 2020

weisen illegaler Suchtstoffe und                                  Methoden      Es werden Vorträge, Lehrge­
                                                                                spräche im Plenum und
                                                                                Diskussionen als Arbeitsformen
Behandlung mit Substituten                                                      miteinander kombiniert.
                                                                  Zielgruppe    Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
                                                                                aus Einrichtungen der ambulan-
                                                                                ten und stationären Suchthilfe
                                                                                und Beschätigte in komplemen-
                                                                                tären Einrichtungen. Im Rahmen
                                                                                unserer sozialtherapeutischen
Opiate und andere psychotrope Substanzen weisen unter-
                                                                                Weiterbildung Sucht (Aufbau-
schiedliche bewusstseins- und wahrnehmungsverändernde                           kurs) ist die Teilnahme verpflich-
Wirkungen auf. Deshalb gehören Kenntnisse über die                              tend. Teilnehmende werden des-
einzelnen Drogenwirkungen und -risiken für Beschäftigte                         halb bevorzugt berücksichtigt.
in der Suchthilfe zum Grundwissen ihrer fachlichen Arbeit.          Referent    Tilmann Magerkurth
Das Seminar vermittelt hierzu einen aktuellen Überblick.
                                                              Teilnehmerzahl    maximal 30 Personen
Fortbildungsziele                                               Arbeitszeiten   10:00 – 17:00 Uhr
Ziel des Seminars ist das Erlernen und Auffrischen von
                                                              Anmeldeschluss    24. Februar 2020
Basiswissen über illegale Suchtstoffe, ihren Wirkungs­
weisen und Behandlungsformen. Die Bedeutung von                       Kosten    95,00 Euro (inkl. Verpflegung)
Substituten in der Behandlung Opiat-Abhängiger ist                       Ort    LWL-Klinik Paderborn
ein weiterer Schwerpunkt.

Fortbildungsinhalte
• Herstellung, Verbreitung und Wirkungsweise illegaler
  Drogen – insbesondere von Opiaten und verschiedenen
  Konsummustern
• Entwicklung von Abhängigkeit
• Enttoxikation, ambulanter und stationärer Entzug und
  mögliche Komplikationen
• W ichtige Begleiterkrankungen und ihre Bedeutung für die
  Behandlung
• Umgang mit Substitutionsmedika­menten in der Praxis
• Therapeutische und gesetzliche Rahmenbedingungen der
  Substitution
• Finanzierung der Substitutionsbe­handlung
• Arbeiten im Kooperationsnetzwerk
• Umgang mit Beigebrauch
• Problem mit Polytoxikomanie
• Nutzen und Wirkung weiterer gebräuchlicher Medikamente

                                                                                                                        13
Fortbildungsseminare

      „Reden allein reicht nicht“ –                                           Datum     Fr – Sa, 24. – 25.April 2020

      Körperorientierte Interventionen                                    Methoden      Körperorientierte Verfahren,
                                                                                        Übungen aus der Ressourcen-
                                                                                        aktivierung, Kleingruppenarbeit,
      in der Suchttherapie und                                                          Selbstreflexionsübungen

      -beratung                                                           Zielgruppe    Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
                                                                                        aus der ambulanten und statio-
                                                                                        nären Suchttherapie, angrenzen-
                                                                                        den Arbeitsfeldern und andere
      In der Suchttherapie und -beratung gewinnen körper- und                           Interessierte
      bewegungsbezogene Interventionen bzw. die Einbeziehung              Referentin    Bettina Kilianski-Witthut
      des Körpers zunehmend an Bedeutung. Dies entspricht
                                                                      Teilnehmerzahl    maximal 14 Personen
      auch neurobiologischen Erkenntnissen der letzten Jahre,
      die die Bedeutung des Körpers und von Bewegung auf die              Arbeitszeit   Erster Tag: 11:00 – 20.00 Uhr
      Veränderung festgefahrener gedanklicher Muster und                                Zweiter Tag: 09:00 – 14:00 Uhr
      psychischer Prozesse bestätigt. Die enge Wechselbeziehung      Anmeldeschluss     13. März 2020
      zwischen dem Gehirn und dem Körper ermöglicht es
                                                                             Kosten     325,00 Euro (inkl. Unterkunft/
      somit, Veränderungsprozesse nicht nur über veränderte
                                                                                        Verpflegung)
      Einstellungen, also über Reflexion zu erzielen, sondern
      auch über bewusste körperliche Veränderungen. Denn                         Ort    Buntes Haus, Bielefeld
      nach G. Hüther gehen Vorstellungen und Gedanken einher
      mit spezifischen Erregungsmustern im Gehirn, die – je
      häufiger sie passieren – zur Stabilisierung der an diesen
      Denkmustern beteiligten und dabei aktivierten Nervenzell-     Festgefahrene Gedankenmuster der
      verbindungen führen (vgl. G. Hüther in: Maja Storch et al,    Klientinnen und Klienten und auch
      Embodiment, 2006).                                            eingefahrene Gefühlsreaktionen können
                                                                    so verändert und die Perspektiven
      Die Fokussierung auf achtsamkeitsbasierte und ressourcen-     erweitert werden. Dabei kommt eine
      orientierte Übungen wie z.B. Atem-, Körperübungen,            solche Arbeit auch den Beraterinnen und
      Bewegungshaltungen und -muster eröffnet somit in der          Beratern selbst zugute und trägt dazu
      Sucht- und auch der Traumatherapie ein enormes Verände-       bei, die Arbeit lebendiger und leichter zu
      rungs- und Entspannungspotential. Dabei geht es einer-        gestalten und auch die eigene Selbst-
      seits in der konkreten Arbeit bei beispielsweise eher         wirksamkeit in der Arbeit zu erhöhen.
      depressiven Klientinnen bzw. Klienten darum, die Aktivität,
      den Antrieb zu fördern und das Gedankenkreisen zu             Fortbildungsinhalte
      unterbrechen, andererseits bei impulsgesteuerten oder         • Grundlagen und theoretische
      unter starkem Suchtdruck stehenden Klientinnen bzw.             Kenntnisse
      Klienten, die mit Worten oftmals nicht mehr erreichbar
                                                                    • Atem- und Körperübungen zur
      erscheinen, eher darum, beruhigend und entspannend zu
                                                                      Aktivierung und ­Entspannung
      arbeiten im Sinne einer geförderten Impulsregulierung.
                                                                    • Bewegungstherapeutische
      Fortbildungsziele                                               Interventionen für die ­Gruppenarbeit
      In dieser Fortbildung geht es vor allem darum, mithilfe von   • Hypnosystemische Interventionen
      Atem-, Körperübungen, energetischen Verfahren, Übungen
                                                                    • Förderung der Selbstwirksamkeit
      aus der Bewegungstherapie und hypnosystemischen
      Interventionen Beratungs- und Gruppenprozesse viel­
      fältiger zu gestalten, neuronale Veränderungsprozesse
      anzuregen und die Selbstwirksamkeit zu fördern. Anhand
      eigener Fälle und Beratungssituationen kann das eigene
      Beraterinnen- und Beraterverhalten bzw. Therapeutinnen-
      und Therapeutenverhalten reflektiert und das professio-
      nelle Handeln erweitert werden.

14
Fortbildungsseminare

Achtsamkeit in der Natur                                              Datum     Mo – Di, 4. – 5. Mai 2020

erleben                                                            Methoden     Theorie-Inputs, Achtsamkeits-
                                                                                übungen, Körperwahrnehmungs-
                                                                                übungen, Kleingruppenarbeit,
„Die Vögel sind mit dem Himmel verschmolzen                                     Schweigezeiten, Selbstreflektion
und die letzten dunklen Wolken haben sich                          Zielgruppe   Fachkräfte der ambulanten und
verzogen. Wir sitzen hier zusammen – der Berg                                   stationären Suchthilfe
und ich, bis nur noch der Berg übrig bleibt.“ –
Li Po, Zazen on Ching-t‘ing Mountain                               Referentin   Birgit Kühne
                                                               Teilnehmerzahl   maximal 12 Personen
                                                                Arbeitszeiten   Erster Tag: 10:00 – 20:00 Uhr
Achtsamkeitsbasierte Interventionsansätze bewähren sich                         Zweiter Tag: 9:00 –16:00 Uhr
sowohl in der Behandlung von körperlichen oder psychi-
schen Erkrankungen, als auch im Bereich der Prävention        Anmeldeschluss    23. März 2020
und im Umgang mit Stress im privaten und beruflichen                  Kosten    325,00 Euro (inkl. Unterkunft/
Leben. Auch die stressreduzierenden und gesundheits­                            Verpflegung)
fördernden Effekte der neuen Naturtherapien beginnen                     Ort    Tagungshaus Karneol, Steinfurt
sich zu etablieren.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Suchthilfe sind
neben der anspruchsvollen Arbeit mit den Unterstützung
suchenden Menschen vielfältigen Stress- und Belastungs­
                                                             Fortbildungsinhalte
situationen ausgesetzt. Regelmäßig angewandte Acht­
                                                             Theoretische Einführung in die Praxis der
samkeitsübungen sind in diesem Zusammenhang für die
                                                             Achtsamkeit und Wahrnehmungs- und
eigene innere Balance und Zentriertheit überaus hilfreich.
                                                             Meditationstechniken in Anlehnung an
Achtsamkeit in der Natur ermöglicht es zudem, unsere
                                                             den Ansatz der Mindfulness-Based Stress
Sinne wieder zu öffnen, bewusster wahrzunehmen und
                                                             Reduction (MBSR) nach Jon Kabat-Zinn
uns zu erinnern, dass wir ein Teil der Natur sind. Acht­
                                                             und Transfer des Erfahrenen in den
samkeitsübungen in der Natur helfen, sich im Körper zu
                                                             (Berufs-)Alltag. Praktische Durchführung
zentrieren und können einen aktiven Beitrag zur Stress­
                                                             der folgenden Achtsamkeitstechniken in
prophylaxe und Gesundheit leisten. Darüber hinaus kann
                                                             der Natur:
die Grundhaltung der Achtsamkeit die praktische Arbeit
mit Klienten sehr bereichern. Das Heranführen von Klient­
innen und Klienten an erste Achtsamkeitsübungen in der       • Sitzmeditation
Natur können die Abstinenzstabilität fördern und so ein      • Körperübungen
Element von Rückfallprophylaxe sein.
                                                             • Bodyscan/Körperwahrnehmung

Fortbildungsziele                                            • Gedankenwahrnehmung
Die Teilnehmenden lernen den Ansatz der Achtsamkeits-
praxis kennen und durch eigene Übung auch im ersten
Schritt für sich selbst anzuwenden. Ziel ist ebenfalls die
Grundhaltung der Achtsamkeit in die eigene Beratungs­
arbeit übertragen zu können.

                                                                                                                       15
Fortbildungsseminare

      Sucht und Medizin:                                                      Datum     Di, 12. Mai 2020

      Medikamentenabhängigkeit                                            Methoden      Es werden Vorträge, Gespräche
                                                                                        im Plenum und Diskussionen
                                                                                        als Arbeitsformen miteinander
      erkennen und behandeln                                                            kombiniert
                                                                          Zielgruppe    Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
                                                                                        aus Einrichtungen der ambulan-
      1,2 bis 1,5 Millionen Menschen in Deutschland, überwie-                           ten und stationären Suchthilfe
      gend ältere Menschen, hauptsächlich Frauen, sind Arznei-                          und Beschäftigte in komplemen-
      mittel abhängig. Auffällig daneben ist der hohe Anstieg                           tären Einrichtungen. Im Rahmen
                                                                                        unserer sozialtherapeutischen
      von Antidepressiva in den letzten Jahren (DHS, Jahrbuch
                                                                                        Weiterbildung Sucht (Aufbau-
      Sucht 2018). Reine Medikamentenabhängige kommen                                   kurs) ist die Teilnahme verpflich-
      jedoch nur vereinzelt in das Suchthilfesystem. Sie verursa-                       tend. Teilnehmende werden des-
      chen dann i.d.R. einen erhöhten Betreuungsaufwand,                                halb bevorzugt berücksichtigt.
      haben aber andererseits eine hohe Behandlungs-Abbruch-                Referent    Dr. Rüdiger Holzbach
      rate. Dies liegt wesentlich daran, dass die bzw. der Behan-
      delnde und die bzw. der Betroffene ein unterschiedliches        Teilnehmerzahl    maximal 30 Personen
      Krankheitskonzept und daraus resultierend unterschied­              Arbeitszeit   9:30 – 16:00 Uhr
      liche Vorstellungen von Behandlung haben.
                                                                     Anmeldeschluss     3. April 2020
      Hinzu kommt, dass durch Unwissen oder Halbwissen die
      pharmakologische Entzugs-Behandlung falsch von Statten                 Kosten     95,00 Euro (inkl. Verpflegung)
      geht, wodurch Entzüge unnötig erschwert werden.                            Ort    LWL Klinik Lippstadt

      Fortbildungsziele
      • Grundlegendes Wissen über die Entstehung, Verlauf
        und Folgen von Medikamentenabhängigkeit
                                                                    Da das Thema Abhängigkeit von Schmerz­
      • Strategien kennen, um Medikamentenabhängige zum
                                                                    mitteln zunehmend an Bedeutung
        Entzug zu motivieren
                                                                    gewinnt, wird auch in dieses Thema
      • Weiterführende Behandlungsansätze kennen                    eingeführt:
                                                                    • Indikation für Schmerzmittel
      Fortbildungsinhalte
                                                                    • Ursachen von Schmerzmittelab­
      Der Hauptteil der Veranstaltung zielt auf die Abhängigkeit
                                                                      hängigkeit
      von Schlaf- und Beruhigungsmitteln:
      • Welche Medikamente können zu einer Abhängigkeit            • Folgen der Langzeitanwendung von
        führen                                                        Opioiden

      • Indikation für Benzodiazepine und Z-Drugs                  • Entzugsbehandlung Opioid-
                                                                      Schmerzmittel
      • Folgen der Langzeitanwendung
                                                                    • Behandlungsalternativen
      • Motivation für eine Entzugsbehandlung
                                                                    • Folgen von Nicht-Opioid-Schmerzmittel
      • Entzug
                                                                      und Behandlungsansätze
      • Behandlungsalternativen
      • Drogenscreening

16
Fortbildungsseminare

Arbeit mit Gruppen –                                                     Datum     Mo – Mi, 18.– 20. Mai 2020

zwischen Frust, Lust und Sucht                                       Methoden      Lehrgespräch, Methoden der
                                                                                   Gruppenarbeit, Aufstellungen,
                                                                                   Spielpädagogik, Improvisations-
Einführung in die soziale Gruppenarbeit                                            theater
                                                                     Zielgruppe    Fachkräfte der Suchthilfe, Mit­
                                                                                   arbeiterinnen und Mitarbeiter
Suchtarbeit und – prävention findet häufig in und mit                              aus der JVA oder Jugendgerichts-
Gruppen statt. Diese Gruppen gestalten sich sehr unter-                            hilfe, die in Gruppen arbeiten.
schiedlich: kurzfristig, langfristig, freiwillig, zwangsver-                       Hierbei ist es nicht von Bedeu-
                                                                                   tung, ob die Gruppen geschlos-
pflichtet, psychoedukativ, freizeitorientiert, inhaltslastig,
                                                                                   sen, freiwillig, offen, kurz- oder
projektorientiert, u.v.m. Allen Angeboten ist gemeinsam,                           langfristig angelegt sind.
dass in ihnen Phänomene und Komplexitäten auftauchen,
die spezifisch für Gruppen sind: Gruppen haben ihre
                                                                       Referent    Dietrich Höcker
eigene Dynamiken, Muster und Strategien, die es gilt             Teilnehmerzahl    maximal 16 Personen
anzuschauen und zu Nutze zu machen, um das eigene
                                                                   Arbeitszeiten   Erster Tag: 10:00 – 17:00 Uhr
Handeln in und mit Gruppen zu optimieren. Konzepte der                             Zweiter Tag: 9:00 – 17:00 Uhr
Suchthilfe und – prävention können effektiv und gewinn-                            Dritter Tag: 9:00 – 14:00 Uhr
bringend mit Grundlagen der sozialen Gruppenforschung
                                                                 Anmeldeschluss    23. März 2020
verbunden werden. Ein herausragendes Ziel der Gruppen-
arbeit besteht darin, möglichst viele Ressourcen einer                   Kosten    445,00 Euro (inkl. Unterkunft/
Gruppe zu nutzen, und damit die Verantwortung für                                  Verpflegung)
Inhalte, Prozesse und Ergebnisse auf viele Schultern zu                     Ort    Franz-Hitze-Haus, Münster
verteilen. Dafür ist es sehr hilfreich, wenn Leitungen von
Gruppen geschult sind, sich selbst und die Arbeit gezielt zu
reflektieren, und die Grundlagen der sozialen Gruppen­
arbeit beherrschen.

Fortbildungsziele
Das eigene Leitungs- und Teilnahmeverhalten wird anhand
der alltäglichen eigenen Gruppenarbeit reflektiert. Diese Ref-
lektion ermöglicht die Gestaltung einer Haltung, die hohen
Ansprüchen genügen und dennoch Gelassenheit ausstrahlt.

Fortbildungsinhalte
• Soziale Gruppenarbeit und ihre aktuelle Bedeutung
• Gruppen und ihre Funktion
• Implizite und explizite Regeln in Gruppen
• Sucht und Gruppenarbeit: was ist hier anders?
• Systemische Deutung von Gruppen und Leitung
• Leitung: Vorbild, unterstützend oder lähmend?
• Machtkämpfe und Konflikte in Gruppen: Deutung und
  Intervention
• Eigenverantwortung vs. Leitungsverantwortung

                                                                                                                          17
Fortbildungsseminare

      Tripada-Yoga® und                                                         Datum     Mo – Mi, 25. – 27. Mai 2020

      Entspannungstechniken zum                                             Methoden      Kurzvorträge, angeleitete Praxis,
                                                                                          Feedback, unterrichtspraktische
                                                                                          Übungen
      Einsatz in der Suchthilfe                                             Zielgruppe    Fachkräfte der ambulanten und
                                                                                          stationären Suchthilfe, Fachkräfte
      Grundkurs: „Der kleine Tripada-Yoga Trainer“                                        sozialer Dienste und Einrichtun-
      zur praktischen Anwendung in der psychosozialen                                     gen, die suchtkranke Menschen
      Praxis                                                                              beraten und betreuen
                                                                              Referent    Hans Deutzmann, Josch Krause

      Tripada Yoga® ist eine eigenständige Methode der Ge-              Teilnehmerzahl    maximal 16 Personen
      sundheitsförderung. Sie basiert auf dem traditionellen und            Arbeitszeit   Erster Tag: 11:00 – 17:00 Uhr
      zeitgenössischen Yoga und den Gesundheitswissenschaf-                               Zweiter Tag: 9:00 – 16:30 Uhr
      ten. Die Stresstheorie, das Stress-Coping Modell sowie die                          Dritter Tag: 9:00 – 15:00 Uhr
      Salutogenese und die Ming-Body-Medizin sind mit dem              Anmeldeschluss     6. April 2020
      Tripada Yoga® eng verbunden. Es grenzt sich von der
                                                                               Kosten     515,00 Euro (inkl. Unterkunft/
      Esoterik ab und verfolgt klare gesundheitliche Ziele. Betont
                                                                                          Verpflegung und Kursmaterial)
      werden vor allem eine Vereinfachung der Yogapraktiken
      und eine Anpassung der Konzepte an die Bedürfnisse                           Ort    LWL-Bildungszentrum Jugendhof
                                                                                          Vlotho
      verschiedener Zielgruppen. Die Praxis umfasst sanfte
      Körperarbeit, unkomplizierte Atemübungen, Meditation
      und Tiefenentspannung. Es gibt einheitliche Curricula und       Fortbildungsziele
      Anleitungen, die leicht zu erlernen sind. „Stabil, leicht und   Die Teilnehmenden lernen die wesentli-
      angenehm“ ist ein physisches Haltungsmuster, welches auf        chen Grundelemente des Tripada Yoga®
      der körperlichen Ebene eingeübt wird und sich dann auf          kennen. Aufbauend auf die Selbst­
      der emotionalen und psychischen Ebene fortsetzt. Deshalb        erfahrung und deren Reflexion lernen die
      ist Tripada Yoga® eine psychophysische Praxis. Eutonie, die     Teilnehmenden schrittweise, eine kleine
      muskuläre Wohlspannung bedeutet Spannungs- und                  Tripada Yoga® Übungsreihe anzuleiten.
      Stressabbau, Ausgleich von Emotionen und Affekten. Das          Ziel ist es, diese Methoden in die eigene
      zur Ruhekommen der Bewegungen des Geistes kann in der           Beratungsarbeit übertragen zu können.
      Yogapraxis erfahren werden und führt über das wieder-           Die Teilnahme schließt mit einem Zertifi-
      holte Erlebnis innerer Ruhe zu einer Stabilisierung und         kat ab.
      langfristig zu einer Erhöhung der Resilienz. Durch die
      regelmäßige Anwendung verbessern sich der Rücken-               Fortbildungsinhalte
      und Nackenstatus und spannungsbedingte Beschwerden              • Einführung in die Grundsätze, Ziele
      können abgebaut werden. Körperwahrnehmung und                     und Methoden des Tripada Yoga® als
      Körperhaltung verbessern sich und damit das Selbstwert-           eigenständige Methode der Gesund-
      gefühl und Selbstbewusstsein. Im Einsatz in der Suchthilfe        heitsförderung (auch in der Sozialen
      ergeben sich vielfältige Einsatzmöglichkeiten, um an­             Arbeit)
      trainierte und krankheitsbedingte Verhaltens- und
                                                                      • Kennenlernen einer Übungsreihe in
      Konsummuster zu verändern und positiv besetzte Alterna-
                                                                        einer sinnvollen Choreografie
      tivhandlungen zu erlernen. Oftmals besteht erst in der
      Entspannung die Möglichkeit, den „Autopiloten“ zu               • Einübung der Anleitung der erlernten
      stoppen und eine Aufnahmefähigkeit für die gegenwärtige           Übungsreihe
      Situation und eine Konzentration auf Beratungsinhalte           • Einsatz von Feedbackmethoden
      entstehen zu lassen.
                                                                      • Erlernen kurzer Meditationen
                                                                      • Erlernen einer Methode der Tiefen­
                                                                        entspannung
                                                                      • Grundlagen der Stressreaktion
                                                                      • Einsatzmöglichkeiten im Arbeitsalltag/in
                                                                        der Suchthilfe

18
Fortbildungsseminare

Trauma und Sucht:                                                      Datum     Mo – Di, 15. – 16. Juni 2020

Grundlagenwissen und                                                Methoden     Theorie-Inputs, Übungen aus
                                                                                 dem Bereich der Ressourcen­
                                                                                 aktivierung, Entspannungs­
Stabilisierungstechniken                                                         techniken und Imaginationen
                                                                    Zielgruppe   Fachkräfte aus ambulanten und
                                                                                 stationären Einrichtungen der
Viele suchtmittelabhängige Menschen haben in ihrer                               Suchthilfe. Im Rahmen unserer
Vergangenheit Traumatisierungen erlebt – und ein Leben in                        sozialtherapeutischen Weiter-
der Sucht hat häufig weitere Traumatisierungen zur Folge.                        bildung Sucht (Aufbaukurs) ist
                                                                                 die Teilnahme verpflichtend.
Die Diskussion und Forschung in der Traumabehandlung
                                                                                 Teilnehmende werden deshalb
hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt und stellt                       bevorzugt berücksichtigt.
neue Herausforderungen an die Behandelnden. Wie
können wir traumatisierten suchtmittelabhängigen Menschen
                                                                Referentinnen    Margret Kleine-Kracht,
                                                                                 Dr. Ann-Kathrin Spellmann
in unserem beruflichen Alltag gerecht werden? Wie ihre
Sucht behandeln ohne die Traumatisierung zu ignorieren?         Teilnehmerzahl   maximal 18 Personen
Dieses Seminar vermittelt Grundlagenwissen, damit Trau-          Arbeitszeiten   Erster Tag: 10:00 – 18:00 Uhr
matisierungen erkannt werden können und um Symptome                              Zweiter Tag: 9:00 – 16:00 Uhr
verstehen zu lernen. Der Weg von einer Suchterkrankung
                                                               Anmeldeschluss    20. April 2020
in eine spezialisierte Trauma-Sucht-Behandlung ist oft lang
und langwierig. Daher: Wie können wir diesen Menschen                  Kosten    405,00 Euro (inkl. Unterkunft/
in den unterschiedlichen Einrichtungen im Suchthilfesystem                       Verpflegung)
gerecht werden, ohne eine spezifische Traumabehandlung                     Ort   Franz-Hitze-Haus, Münster
anbieten zu können? Auf diese Frage wird das Seminar
eingehen und konkrete Hilfestellungen anbieten. Eine
vertrauensvolle Beziehung, Informationen und Aufklärung       Fortbildungsinhalte
über die Traumatisierung sowie die Anwendung einfacher        Neben der Vermittlung von Grundlagen
Übungen und Techniken können traumatisierten Menschen         zum Thema „Trauma und Traumafolge-
zu einer Stabilität verhelfen und sie öffnen für eine Ver-    störungen“ wird der Schwerpunkt des
mittlung in eine spezialisierte Behandlung.                   Seminars auf dem konkreten Umgang
                                                              mit traumatisierten suchtmittelabhängi-
Fortbildungsziele                                             gen Menschen im Arbeitsalltag liegen. Im
• Sicherheit finden im Umgang mit traumatisierten Patien-    Mittelpunkt steht die Vermittlung von
  tinnen und Patienten mit dem Schwerpunkt Sucht              Stabilisierungstechniken und -übungen,
                                                              die auch für Fachkräfte durchführbar
• Verstehen von physiologischen Aspekten und psychischen
                                                              sind, die keine traumaspezifische Weiter-
  Prozessen bei Traumatisierung
                                                              bildung haben. Es werden der Umgang
• Erlernen von konkreten Stabilisierungstechniken            im Team mit traumatisierten suchtmittel-
• Erkennen von Grenzen in der Behandlung traumatisierter     abhängigen Menschen, die Gefahren, die
  Suchtpatientinnen und Suchtpatienten                        Grenzen aber auch die Weitervermitt-
                                                              lungsmöglichkeiten thematisiert. Das
• Erfahren von konkreten Möglichkeiten der Weiter­
                                                              Seminar bietet keine Selbsterfahrung für
  vermittlung in spezifische Behandlungen
                                                              traumatisierte Teilnehmende an. Selbst­
                                                              erfahrung findet ausschließlich im
                                                              Bereich der Ressourcenaktivierung
                                                              und Entspannung statt.

                                                                                                                        19
Fortbildungsseminare

      „Suchtprävention braucht eine                                           Datum     Mi, 24. Juni 2020

      Basis!“: (QuaSiE)                                                   Methoden      Impulsvorträge, Lehrgespräche
                                                                                        im Plenum, praktische Methoden
                                                                                        und Übungen, Kleingruppen-
      Suchtprävention in der stationären Jugendhilfe –                                  arbeit
      was ist machbar, was ist praxisrelevant?                            Zielgruppe    Fachkräfte aus der Jugend-
                                                                                        hilfe, Suchtprävention und aus
                                                                                        Jugendsuchtberatungsstellen
      Jugendliche in stationären Jugendhilfeeinrichtungen zeigen
                                                                          Referenten    Dietrich Höcker, Kai-Uwe Fenzel
      riskanteres Konsumverhalten von legalen und illegalen
      Substanzen als andere Jugendliche. Somit stellen sie, auch      Teilnehmerzahl    maximal 20 Personen
      aufgrund ihrer belasteten Biographien, eine Risikogruppe            Arbeitszeit   9:00 – 17:00 Uhr
      für eine spätere Suchtentwicklung dar. Zielgruppen- und
      settingspezifische Prävention ist notwendig und möglich.        Anmeldeschluss    27. April 2020
      Im Rahmen des Bundesmodellprojektes QuaSiE, Qualifi-                    Kosten    100,00 Euro (inkl. Verpflegung)
      zierte Suchtprävention in Einrichtungen der stationären
                                                                                 Ort    IDP Liudgerhaus, Münster
      Jugendhilfe, wurden im Zeitraum von 2016 – 2018 praxis-
      nah, praxisrelevant und interdisziplinär gangbare Wege
      und Strategien gestaltet, die Wirksamkeit zeigen. Sechs
      bundesweite Träger der Jugendhilfe stellten sich der
      Herausforderung gemeinsam mit der Koordinationsstelle
      Sucht des LWL zunächst verhältnispräventive/strukturelle
      Rahmungen zu entwickeln, um eine trägerinterne Basis für
      gelingende Suchtprävention zu schaffen. Im Seminar
      erhalten die Teilnehmenden im Theorie-Praxis-Mix einen
      praxisnahen Einblick in die Ergebnisse und Prozesse von
      QuaSiE.

      Fortbildungsziele
      • Kenntnis theoretischer Grundlagen von Suchtprävention
        im Setting stationäre Jugendhilfe
      • Verständnis der notwendigen Prozesse zur Schaffung
        verhältnispräventiver Strukturen
      • Ermutigung, suchtpräventiv im Kontext der stationären
        Jugendhilfe tätig zu werden.

      Fortbildungsinhalte
      • Zusammenspiel verhältnis- und ver­haltenspräventiver
        Maßnahmen
      • Risikoeinschätzung bei Konsumverhalten von Jugendlichen
      • Haltung als zentrales Wirkelement
      • Regelwerke im Spannungsfeld zwischen Kontrolle und
        Hilfe
      • Pädagogische Reaktion vor Sanktion?
      • Kooperation mit der Suchthilfe: Einblick in ein gelungenes
        Beispiel.
      • Der Schwerpunkt des Seminars liegt in der Vermittlung
        des Machbaren und der Erfahrungen aus dem Projekt.
        Mehr zum QuaSiE Projekt: www.lwl-ks.de/de/­quasie/

20
Fortbildungsseminare

„Frischzellenkur“ – Aktuelle,                                            Datum     Mi – Fr, 12. – 14. August 2020

insbesondere systemische                                              Methoden     Übungszentrierte aktivierende
                                                                                   Methoden und kreative Medien
                                                                                   Zielgruppe Fachkräfte aus der
Methoden der Suchtarbeit                                                           ambulanten und stationären
                                                                                   Suchtberatung und Sucht­
                                                                                   therapie
In der alltäglichen Suchtarbeit entwickelt jede Fachkraft             Zielgruppe   Fachkräfte aus der ambulanten
mit der Zeit bewährte Arbeitsmethoden, die kontinuierlich                          und stationären Suchtberatung
angewandt werden. Diese Strategien haben sich einerseits                           und Suchttherapie
als effektiv erwiesen, andererseits führen sie zu uner-              Referent/in   Eva Liesche, Uwe Holdmann
wünschten Ermüdungserscheinungen, weil das neue,
                                                                  Teilnehmerzahl   maximal 20 Personen
innovative Element fehlt. Neue Kolleginnen und Kollegen
übernehmen sinnvollerweise zunächst eben diese alten,              Arbeitszeiten   Erster Tag: 10:00 – 18:00 Uhr
gut etablierten und bewährten Methoden. Gewohnte und                               Zweiter Tag: 9:00 – 17:00 Uhr
                                                                                   Dritter Tag: 9:00 – 14:00 Uhr
taugliche Verfahren geben uns Sicherheit im therapeuti-
schen Handeln, aber führen uns durchaus auch in folgende         Anmeldeschluss    29. Juni 2020
Situationen:                                                             Kosten    515,00 Euro (inkl. Unterkunft/
In Befindlichkeitsrunden, die in Nebensächlichkeiten und                           Verpflegung)
Langeweile ausarten können.
                                                                             Ort   Das Bunte Haus, Bielefeld
In eine persönliche Müdigkeit angesichts der immer
wiederkehrenden Gruppensituation.
In Unsicherheit etwas Neues auszuprobieren, weil gruppen-
dynamische Eruptionen entstehen könnten.                        Fortbildungsinhalte
In die Position, sich selbst und die Klientinnen und Klienten   Neuere methodische Ansätze werden
eher zu schonen, als Ihnen etwas zuzutrauen.                    durch praktische Übungen für den
                                                                Bereich der Beratungs- und Therapie­
Insbesondere die Dauerthemen der Suchtarbeit wie Biogra-        arbeit mit Einzelnen, Paaren, Familien
fiearbeit, Motivationsstärkung, Abstinenzerhaltung und          und Gruppen vermittelt. Hierzu z.B.:
Rückfallbearbeitung verdienen Achtsamkeit, Engagement           Systemische Methodenvielfalt in der
und professionelle Weiterentwicklung, weil sie für Klient­      Suchtarbeit, kreative Methoden für die
innen und Klienten von essentieller Bedeutung sind.             Biographiearbeit, Skulpturarbeit, Res­
                                                                sourcenfokussierung, Aufstellungsarbeit,
Fortbildungsziele                                               Kommunikationsmodel nach Satir und
• Die Teilnehmenden erhalten methodische Anregungen            vieles mehr, sowie ein Austausch über
  für den vielfältigen Beratungs- und Therapiealltag. Unter     gelungene Interventionen.
  den gegebenen Kontextbedingungen sollen „Frischzellen“
  aktiviert werden, wie z.B.:
• Lust am Experimentieren
• Freude in der Alltagsarbeit
• Leichtigkeit in ermüdenden Situationen durch Warming up
• Mut neue Wege zu gehen
• Professionalität zu erhalten und zu erweitern

                                                                                                                          21
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