Karlheinz - Neue Musik in Köln MICRO-CURRENTS/ - Neue Musik Köln
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karlheinz 2020 dreiundzwanzig © So heil S haye ste h (dialo g ues ) November - Dezember 2020 Neue Musik in Köln MICRO-CURRENTS / FESTIVAL FÜR AKTUELLE TIEFKULTUR INTERVIEW LORENZ ROMMELSPACHER + JIYUN PARK
impressum editorial karlheinz erscheint fünfmal jährlich FRAU MUSICA NOVA NOVEMBER.2020 als gemeinsame Produktion von ON – Neue Musik Köln e.V. und Kölner Gesellschaft für Neue Musik e.V. Liebe Leser*innen, © Copyright 2020 by ON – Neue Musik Köln e.V. Alle Rechte vorbehalten. Editorial ohne Corona? Geht doch gar nicht, zu- mal in einem Veranstaltungskalender. Auf der Haftungsausschluss: anderen Seite: Was es hier zu wissen und zu be- Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der achten gilt, das dürfte sich mittlerweile herum- Angaben kann keine Gewähr übernommen gesprochen haben. Dass man heuer auch in der werden. Namentlich (oder mit Kürzel) gekenn- experimentellen Musik Karten vorab buchen zeichnete Artikel geben die Meinung des Autors muss, das läuft zwar der jahrelangen Praxis ent- wieder, nicht aber unbedingt die der Redaktion gegen (wann sind Sie prä-corona spontan zu oder der Herausgeber. Kein Teil der Publikation einem unserer Konzerte gegangen und nicht darf ohne schriftliche Genehmigung des reingekommen? Eben.), aber so richtig neu ist Herausgebers in irgendeiner Form reproduziert das jetzt auch nicht mehr. Das Konzertleben geht oder unter Verwendung elektronischer Systeme wieder weiter. Und man darf sich nicht davon be- verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. irren lassen, dass die äußeren Umstände sich Herausgeber/V.i.S.d.P.: geändert haben. Ich selbst bin im Laufe der Pan- ON – Neue Musik Köln e.V. demie dem Trugschluss erlegen, dass man die Melchiorstraße 3 Rückkehr der „Normalität“ abwarten müsse, um 50670 Köln sich dann wieder dem Veranstaltungswesen zu www.on-cologne.de widmen, wie wir es gewohnt waren. Aber diese Redaktion: Schockstarre oder Depression ist eine Falle, in Helene Heuser die man nur zu leicht hineintappt. Kunst muss Karl Ludwig stattfinden, und Künstler*innen finden Wege, Daniel Mennicken das zu ermöglichen. Überall auf der Welt und zu Iren Tonoian allen Zeiten schaff(t)en Kreative Werke – und Redaktion der „kgnm und eine Pandemie wie die derzeitige ist nicht der Neue Musik Termine“: widrigste Umstand, mit dem sie dabei zurecht- Dorrit Bauerecker kommen mussten und müssen. Deshalb möchte Timm Roller ich an dieser Stelle Danke sagen. Danke all den www.kgnm.de Künstler*innen, die sich allen Widrigkeiten zu Gestaltung: Trotz dafür einsetzen, dass Kunst und Kultur im Mella Hövelborn öffentlichen Leben nicht zum Erliegen kommen. COLIN SELF & SANTIAGO LATORRE Danke all jenen, die mit schlauen und durchdach- DIE PENISSCHWESTERN AKA SITA & SIBYLLE Die kommende Ausgabe für die Monate ten Hygiene- und Schutzkonzepten dafür sorgen, ENSEMBLE GARAGE & CATHY VAN ECK Januar bis Februar 2021 erscheint Ende dass Veranstaltungsorte zugänglich bleiben. SHIVA FESHAREKI Dezember. Deadline für den Konzertkalender Und nicht zuletzt danke den Besuchern, die sich (kgnm) und Anzeigen (ON) ist der 25.11.2020. verantwortungsbewusst innerhalb dieser ganzen Vorgaben verhalten und gleichzeitig durch ihr ON – Neue Musik Köln und die kgnm Kommen dem Wunsch nach Kultur Ausdruck ver- WWW.FMN-SPACE.DE werden gefördert durch die Stadt Köln. leihen. In diesem Sinne freue ich mich schon jetzt Die Veranstaltungen von ON werden außerdem auf die kommenden Veranstaltungen, die Sie wie GEFÖRDERT VON gefördert durch das Ministerium für Kultur immer in dieser karlheinz finden und natürlich und Wissenschaft NRW. ganz besonders auf unser micro-currents/, zu dem wir im November sehr herzlich einladen. Alle IN KOOPERATION MIT Infos dazu in diesem Heft. Und mehr. Bleiben Sie gesund und kommen Sie vorbei COLLAGE, BY ADAM BIRTWISTLE Ihr Daniel Mennicken Anzeigefläche für die Freie Szene Kontakt info@on-cologne.de
micro-CURRENTS / Festival für aktuelle Tiefkultur r he t tc n Bö me 22/11 r In diesem Jahr wirft currents/ einen mikrosko- Ca ©R © pischen Blick auf die Stimme in der experimen- ash in T tellen Musik und gibt einen Einblick in die Viel- e im ou falt einer lokalen und international vernetzten ri Soheil Shayesteh und Szene. Performance, Sprachsynthese, Spoken Lorenz Rommelspacher: Thea Soti Word, Elektronik, Philosophie und Improvisati- dialogues KrapHük on schwanken zwischen Zerstörung und Schön- Elsa M'bala heit im Luftstrom aktueller Tiefkultur. Anstelle In dialogues stellen Soheil Shayesteh und Lorenz Friedemann Dupelius eines Festivals im Sonnenschein gehen wir als Rommelspacher eine Person dar, die von einem dialogues micro-currents/ in den dunklen Konzertsaal, Trauma verfolgt die Verbindung zur Welt und zu Andranik Fatalyan drehen den Subwoofer auf und bauen eine sich selbst verliert. Die Darstellung fußt auf Er- Landschaft aus Elektronik und Licht, Found Ob- fahrungen an der Kriegsfront während des Mili- ic © Elsa Kost jects und Plexiglas. Mit einer geballten Ladung tärdienstes und befasst sich mit dem geistigen brennender Diskurse, Emotionen und Klangwel- Gefängnis, das errichtet wird, um die erlebte ten, die weder Kopfhörer noch Videos wiederge- Realität bewältigen zu können. Eingeschlossen ben können, verabreichen wir euch all das, was von Klang und Licht wird das Publikum für einen Elsa M‘bala ihr die letzten Monate missen musstet. Moment in die Gedankenwelt des Protagonisten hineingezogen. In ihren aktuellen Soloperformances erforscht In 90 Minuten durchlaufen wir sechs aktuelle Elsa M‘Bala grafische Partituren und alternative künstlerische Positionen und Kollaborationen, Soheil Shayesteh spielt Kamantsche, Violine und Klangnotationen. Videoanimationen und grafische die sich – ganz in der Tradition von currents/ – ist Elektronik-Musiker. Er forscht an den Schnitt- Partituren ermöglichen ihr, immer neue Interpre- jeglicher Einordnung entziehen. Was sie verbin- stellen von zeitgenössischer und persischer Mu- tationen und Perspektiven einzunehmen und ein det ist der Einsatz der menschlichen Stimme als sik, von experimenteller und interaktiver Elek- erweitertes Verständnis für Klang zu entwickeln. politischer Klangkörper und fluider Bedeu- tronik, bildender Kunst und Improvisation. tungsträger auf der Suche nach unkonventio- Er nutzt Veränderungen in Klang und Bewegung, Elsa M‘bala aka A.M.E.T. gehört zu den wenigen neller künstlerischer Aussage. um visuelle Formen zu generieren und kontrollie- weiblichen Klangkünstlerinnen afrikanischer ren und so mithilfe von audiovisuellen Instru- Abstammung. Sie nutzt Technologie als Werk- Trotz Abstandsregelungen, Sitzplatzvergabe menten Musik jenseits einer linearen Zeitachse zeug des ,Empowerment‘ und erforscht in ihren und Umarmungsverbot: wir zelebrieren Tiefkul- zu erschaffen. Beobachtungen die Beziehungen von ,Race‘, tur. Gender, Technologie und Spiritualität. Lorenz Rommelspacher ist Performer und inter- medialer Künstler, der sich, nach der Abkehr vom Während gerade in Zeiten von Protesten gegen Alte Feuerwache Halle / klassischen Gesang, zwischen Installation, Polizeigewalt und Rassismus in Europa und in 15:00 Uhr / 19:00 Uhr audiovisuellen Medien und Performance wieder- den USA die diskursiven Muster von isolierten Eintritt 5 € gefunden hat. Aus der Überzeugung, dass Kunst Narrativen, Ausgrenzung und Unsichtbarkeit jedem offenstehen sollte, verwendet er Klang, reproduziert werden, zeigt uns Elsa M‘bala, dass Karten nur im VVK über Licht und visuelle Medien, um immersive Auf- marginalisierte Körper und Stimmen durch littleticket.shop/currents/ führungen zu gestalten, die viel mehr erlebt als geteilte Gemeinschaft (wieder) verbunden wer- bloß konsumiert werden sollen. den können. Soheil Shayesteh – Kamantsche, Live-Elektronik micro-currents/ ist eine Veranstaltung von ON - Neue Musik Köln, gefördert durch die Stadt Köln Lorenz Rommelspacher – Performance und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW. Verena Barié – Lichtbasiertes visuelles Konzept dialogues 2019
n hi li Sa L ey a © v s ho ny h er y aC Ta © © Marcus Ziliz © S.Ruppige Andranik Fatalyan r KrapHük: Die Tagh-Lyrik von Gregor von Narek (951-1003), Noisy Hyperventilation Thea Soti des großen Schriftstellers und Mystiker der frü- hen armenischen Renaissance, verbindet in spi- Kontrolle ist der bestimmende Faktor in der Ar- In ihrem Soloprogramm untersucht Thea Soti die ritueller Poesie den Menschen mit dem Univer- ri vat beit von Elisa Kühnl und Jiyun Park. Elisa Kühnl Grenzen von Gender, Sprache, Erinnerung und sum. Andranik Fatalyan hat aus den Taghs des ©p hat ihre Gesangspraxis daraufhin entworfen, üb- sozialer Entfremdung, indem sie die menschli- Gelehrten Verse zusammengestellt, in denen die liche Regeln des Singens zu hinterfragen, in die che Stimme in einen digitalen Kontext stellt. individuelle Erfahrungswelt im Zentrum mysti- spontanen Regionen von Klang und Geräusch zu Durch kontinuierliche Manipulation, Recycling scher Allegorien steht. stoßen und selbst die seltsamen und schrillen und Bearbeitung ihrer eigenen Stimme, in Neuin- Friedemann Dupelius: Momente der menschlichen Stimme zu kontrol- terpretationen von Volksliedern und Improvisati- Den natürlichen Weg der Neuerung in der Kunst The Voice of Wednesday Dupont lieren. Jiyun Park baut eigene Instrumente mit onen in unbekannten Sprachen hinterfragt sie sieht Sänger und Komponist Andranik Fatalyan der Intention, innere Rückkopplungen zu erzeu- die gegenwärtige Bedeutung binärer Geschlech- nicht in der Negation des Traditionellen und der In The Voice of Wednesday Dupont stimmt die KI- gen und wählt Form und Material gezielt nach terrollen, eines geografisch bestimmten kultu- Vergangenheit, sondern im Gegenteil in der Ver- Stimme, die auf der echten Stimme von Friede- den Prinzipien des Feedback aus. Von diesen bei- rellen Erbes und tradierter sozialer Codes. In un- wurzelung und in der Auseinandersetzung mit mann Dupelius basiert, ein Duett mit ihrem Urhe- den Positionen aus haben sich die Musikerinnen serer technologisierten Welt, in der die Realität der Tradition. Ein in weiter Vergangenheit ent- ber an, der ihr einst Leben eingehaucht hat. Sie zusammengeschlossen, um ihre eigene Kontrol- sich auf Maschinen und virtuelle Entitäten verla- standenes Kunstwerk wirkt genauso modern und rezitieren die Smartphone-Poesie des Twitter- le an die jeweils andere Person zu übergeben. gert, erkundet sie das Erbe der menschlichen aktuell, wenn es im Hier und Jetzt seine beein- Accounts von Wednesday Dupont, live modifi- Stimme: Wie weit kann sie noch menschlichen druckende Kraft auf uns entfaltet. Diese Verbin- ziert und eingebettet in eine Begleitung aus digi- Elisa Kühnl ist Teil des Musikkollektivs Nasssau, Ausdruck übertragen und wie kollidiert sie mit dung von Vergangenheit und Gegenwart ist in tal erzeugten und gesampelten Klängen zum Autorin des Fanzines Grapefruits, Gründerin des posthumanen Identitäten? seinen Kompositionen und in seinem Repertoire Thema „Stimme“. Experimentalchores γλώσσα und Solokünstlerin als Sänger wiederzufinden. Diese Verbindung mit ihrem Instrument, der Stimme. Ihr expressi- Thea Soti ist eine multidisziplinäre Künstlerin, von Vergangenheit und Gegenwart ist in seinen Friedemann Dupelius arbeitet mit Sound und ver Ausdruck spiegelt sich in puristischen Dar- die in den Bereichen der experimentellen Klang- Kompositionen und in seinem Repertoire als Sprache. Als Friday Dunard produziert er genre- bietungen, deren Klangerfahrung einer elektro- kunst, Video, Performance, Installation und text- Sänger wiederzufinden, das Werke des Mittelal- fluide elektronische Musik, die er veröffentlicht, nischen Ästhetik ähnelt, die sich ausschließlich basierten Medien arbeitet. Ausgehend von ihrem ters wie Uraufführungen zeitgenössischer Musik live performt oder zu DJ-Sets vermengt. Unter in modulierenden Spielweisen entfaltet. eigenen Körper und ihrer eigenen Stimme umfasst. Seine künstlerische Persönlichkeit ist dem Alias Wednesday Dupont entstehen Hör- erforscht sie die menschliche Stimme als Instru- von einer großen Leidenschaft für Gesang und spiele, Hörstücke, sonische Forschungen, digita- Jiyun Park ist Medienkünstlerin, die sinnliche ment. Sie verbindet Improvisation, elektroakus- Theater geprägt, in der Musik seines Geburtslan- le und akustische Texte für Radio, Festivals und und synästhetische Zustände erforscht, indem tische Komposition und performativ-installative des Armenien ebenso wie der seiner westeuro- Internet. Sein fortlaufendes Projekt The Voice of sie mit Materialien experimentiert und sie auf Aufbauten. In ihrer Arbeit spricht sie aktuelle ge- päischen Ausbildung. Wednesday Dupont befasst sich mit der künstle- ihre versteckten und innewohnenden Klänge un- sellschaftliche Themen an, etwa einen rischen Verwendung synthetischer KI-Stimmen. tersucht. Ihre Arbeiten sind beeinflusst von dem modernen Eskapismus, nicht-binäre Identitäten, Darüber hinaus ist er als Journalist und Radio- Übertreten der Schwellen von Raum und Zeit in Schönheitsmythen oder kollektive Angst. Dabei macher, sowie beim Label SPA und der Klang- ihrer Umgebung. In multidisziplinären Kooperati- erkundet sie die Grenzen von Sprache, Geräusch, Bühnenbild: kunstreihe Brückenmusik tätig. onen beschäftigt sie sich mit der Kommunikation elektronischen Klängen und Avant-Garde Poesie. Sophia Schach arbeitet, außer als Hutmacherin durch Daten und menschlich-klanglichen Inter- und Blumenkurier, vor allem als Designerin und aktionen. Künstlerin an der Schnittmenge von Grafik- und Textildesign, Fotografie sowie Kostüm- und Büh- nenbild.
interview cer t-festival I couldn 't decide whom I sho uld interview, it was For our upcoming con al vocal tra inin g wh o is now working in er Lor enz wit h a background in classic dia and sound eith or Jiyun, who as a me edia per formance art electronic and multim voice as a sou nd resource. So rec ent ly bee n wor king with the human into a artist has turned this interview n a questionnaire, we rather than running dow wor kin g wit h voice , perspectives on hing with the system conversation on classis and Feedback as me taphor. The voice of Jiyun Park and Lorenz Rommelspacher KrapHük © Sebast ian von de r Heide Helene: As you two haven’t met before, let's idea, finding a way to communicate my idea and J: In so many points I also felt similar things. I am H: Let’s talk about working with voice in experi- start with some information on your artistic then bring that to the stage. I mean everything is currently studying at KHM. In the beginning I was mental music. Can you tell us about your indivi- background and what field you are currently possible, if you put your mind to it, but not the working with materials and through trial and error dual approaches? working in. way it is kind of predrawn for a classical singer. I tried to activate the material. I build electroacou- So I decided against that. stic instruments and use feedback to activate L: What makes the human voice so unique in com- Lorenz: I studied classical singing in Cologne and them. At some point I had a concert where I colla- parison to other instruments, is that it can pro- Düsseldorf, but already during my studies I came Jiyun: Can I ask about your current projects, what borated with students from the HfMT and I met a duce words. So if you want to reach someone on to the conclusion that the path of a singer is not are you doing nowadays? As you said you stopped composer, but the way the composer wanted to a very direct level, talking to them is the way to for me. So for my masters project I refused to do singing, but you trained your voice for so many ye- use my instrument in his composition was com- go. a recital and instead I did an experimental theat- ars. Is it really separated? pletely different from my approach. It is not up to re musical piece about me explaining why I don’t decide for a composer or anyone, my instruments J: My interest in voice started when I moved here, want to sing. After that I wanted to specialize in L: I still use my voice as a sound generative sour- don’t work that way. especially as I didn’t understand german, instead electronic and experimental formats. I went to ce, but then again when it comes to actual sin- I started to listen to the sound of voices and the Amsterdam, where I studied Electronics and ging, it was really important for me to say „I am L: You want to explore the instrument while you pronunciation, the rhythm and melody. Like you Creative Performance and now I work on multi- not a singer anymore“. I think I am, as a lot of ar- play it? said the thing about the voice is that I can form medial and interdisciplinary projects, perfor- tists, constantly trying to find my voice. Right words, but I think it is also interesting if you are mance and installation, where I use light and now music-wise I would put myself somewhere J: Yes I didn’t want to follow the classic aesthetic not able to understand them. I don't always get a sound and projection. between experimental techno and contemporary but to continue the path of experimental music. direct emotional feeling through certain words, classical. I experiment a lot with sounds, I also I think the core of my work is centered around compared to Korean, which is my mother tongue. H: Do you remember the moment, when you build instruments as a way of creating my own feedback. I performed in a lot of different loca- So I feel like I am staying in this inbetween, a little knew you cannot sing anymore? sound. I currently build my instruments out of tions trying to figure out how the performances bit unlinked, in ambiguity, misunderstanding in- metal square tubes, that have slots cut into them change in different locations in regard to feed- formation within your voice but at the same time I L: To answer that, I think I have to go back even and they create a rich sound that is not traceable back. I took that approach to the extreme and did just really like the sound and frequency of your further. I started studying oboe but had to stop to a specific root. I was thinking about the ‘prob- long distance performances. For example, I sent voice. that due to an accident. So I opted for singing lem’ that electronic music sometimes has, that feedback through the internet when I was in Brazil instead, but I was never a fan of opera. Even then you have a performer with a laptop on the stage for a piece at Karlsruhe for the KHM where we L: I think one reason why voice seems to be a me- I thought about not doing the masters, but I did it and they could just press play and check their send each other feedback in real time. Last year I dium that reaches people quickly and directly is anyway. I thought that a change of circumstan- email, and for me also coming from an opera and travelled quite a lot to different locations and in just simply because that is just how we commu- ces might also change my approach to the topic, theatre background - that just doesn’t really Iceland I did a live-streaming performance, sen- nicate with each other. but it became evident early on that it was not the work. I think art should be for everybody, who is ding sounds from three different locations and circumstances. I think a lot of it has to do with the interested in art. I think by using or by triggering soundscapes and mixing them in real time. Cur- J: I think the voice as a sound generator is really a way classical music works. There is a very strict other senses you can create an immersive expe- rently I am delving more into field recordings and complicated tool even though it is the most com- preconceived notion of what you should be and rience that people don’t necessarily consume sound scape, I am reading a book on the poetics of mon source of communication and sound. how you should do things if you are a classical from a cognitive standpoint but let them experi- architecture, which I plan to translate into sound. singer and I never wanted to subscribe to that. ence it in a much more physical and emotional So my interest in space and sound has moved on L: If you use words, people will interpret what you My masters project showed me that I need the way. to sound and architecture. are saying and then it automatically becomes a process of actually creating something. As a cognitive process. Words can be extremely pow- classical musician you will always be recreating, erful, but it is extremely difficult to do well. but I needed this process of coming up with an
H: Are you using words in your performance? H: So your project was driven by experimentati- on and improvisation rather than build on con- L: I am, my character talks the whole time, but cept right? the words don’t really make sense, so there is not a storyline, it is more a person, who doesn’t find J: Yes, we are still discussing our project. I think its place in the world anymore and is not able to Elisa has a different approach towards it than I finish a thought. It is based on experiences that a have. I really see her as an instrument. Last time friend of mine made in war, and our character is during rehearsal, we were so obsessed with each back in this reality, in this normality of the day- other, because I need to be careful with her and to-day life that we live in, and he can’t put these she also needs to see when I make a change. So two worlds together anymore and he is trapped in we really need to communicate and I am always his own prison in his mind. He wants to be able to trying to focus on what is going on with the other convey the emotions but can't. So there are person. words, but it is the only thing I have done with words in a long time. L: It seems like you are an operator. I think it is a really interesting approach to put a human being H: Jiyun can you tell us a bit more about what you in the center of a feedback. Usually you would will be performing with Elisa and how you star- use an inanimate object but if it is an actual body, ted working together? it will affect the loop in a very different way. I ne- ver thought of that. Maybe a feedback loop in its- J: We started out of curiosity, what happens if I elf has a sort of life to it. It has its own circle. But amplify her voice and how we can connect it with it being an actual living matter - that is wonder- the concept of space. We are figuring out her body, fully weird. It has a bit of a cyborg feel. and together we trained how we can use voice, this is also something Elisa is constantly working H: What I find so interesting about your approach is the simultaneity of power and empathy. MUSIKFABRIK on. IM WDR 75 H: So she becomes your instrument, with a mi- J: We did not start out with that in mind, but I have crophone attached to her neck and you feed the been thinking about that a lot lately. She has to sound through your electronics and then on the allow me me to control her, but she also has the 15. NOVEMBER 2020 PA? power to make it end. I didn’t start working with 20.00 UHR feedback from a conceptual perspective, but now WDR FUNKHAUS J: Yes, but at the same time she also has a trans- I see feedback more as a metaphor. AM WALLRAFPLATZ ducer attached to her body. Our starting point is using feedback on her body. Really using her body KÖLN as a material. As I did with my instruments we work with piezo and transducer, she can feel her Richard Rijnvos — Riflesso sull’incontro (2019/20) für Ensemble — Deutsche voice vibration on herself and with that she is sin- Erstaufführung — Kompositionsauftrag von November Music ging or screaming again. So it could work without the PA but the volume way is not balanced. Her Enno Poppe — Prozession (2015/20) für großes Ensemble — Deutsche Erstauf- Foto © Janet Sinica body is beautiful and wonderful but it is not good führung — Kompositionsauftrag von Ensemble Musikfabrik, Bernd und Ute for activating, only she can feel that, but we won’t Bohmeier, Festival AFEKT und Kunststiftung NRW be able to listen to it. She has too many organs to musikfabrik.eu be a resonator. So that is the main reason why we Ensemble Musikfabrik / Enno Poppe (Dirigent) use a PA. Tickets sind nur im Vorverkauf über KölnTicket verfügbar. musikfabrik.eu Interview by Helene Heuser Anzeigefläche für die Freie Szene Kontakt info@on-cologne.de
november So, 20:00 15 dezember WDR Funkhaus am Wallrafplatz, Köln Do, 20:00 10 Di, 20:30 03 Musikfabrik im WDR 75 - Incontri Do, 19:00 03 artheater, Köln Loft, Köln [ Ehrenfeld ] 2 deutsche Erstaufführungen von Richard Rijnvos Alte Feuerwache Bühne, Köln gamut inc´s OVER THE EDGE CLUB KAUFMANN SCHICK @SOUNDTRIPS NRW #51 und Enno Poppe DAS SCHWEIGEN DER DAFNE - Musiktheater MUSIKtheater zur Vergänglichkeit künstlicher Achim Kaufmann: Klavier, Ignaz Schick: Ensemble Musikfabrik, Enno Poppe: Dirigent für eine Tänzerin, einen Schauspieler und Intelligenz Turntable(s)/Electronics/Objects, Martin Blume: Kammerensemble Perkussion, Moritz Wesp: Posaune, Carl Ludwig Mi, 20:00 18 Christina C. Messner: Komposition, Georg Beck: Sa, 20:00 12 Hübsch: Tuba Alte Feuerwache Halle, Köln Libretto, Anna Beetz: Regie, Monika Frenz: Bühne, artheater, Köln reiheM präsentiert: Beatriz Ferreyra Ele Bleffert: Kostüme, Annick Pütz: Tanz, Alexan- Acts 'n Sounds 4 - Das Medium und die Massage Sa,13:00 07 Komplexe Klangschichtungen, „small sounds“, der Steindorf: Schauspiel, C.C. Messner: Violine, mit Werken von N. Diels, J. Marino, P. Billone, G. Kunst-Station Sankt Peter, Köln immersive Hörerlebnisse mit überraschenden Dorrit Bauerecker: Akkordeon, Arturo Portugal: Obici, K. D. David und J. Herndon LUNCHKONZERT Perspektivwechseln und mitunter enigmatischen Perkussion, Janko Hanushevsky: E-Bass Oxydation (2020) Stimmentransformationen. Mo, 19:00 14 Matthias Muche: Posaune solo 8-kanalige Versionen – Klangregie: So, 19:30 06 WDR Funkhaus am Wallrafplatz, Köln Beatriz Ferreyra Kunst-Station Sankt Peter, Köln E-MEX ENSEMBLE MEETS MARTIN ZINGSHEIM Sa, 20:00 07 Dezember-Improvisationen Werke von Ives, Antheil, Ruth Crawford-Seeger, KunstRaum Dorissa Lem, Köln So, 15:00 / 19:00 22 Dominik Susteck: Orgel Gordon Kampe, Eiko Tsukamoto, C.M.Wagner (UA) Hübsch - Schubert - Wierbos Alte Feuerwache Halle, Köln und Beethoven Drei Impro-Visionäre zwischen einfachen und micro-currents/ Festival für aktuelle Tiefkultur Di, 20:00 08 komplexen Stücken, zwischen holländischem Ein mikroskopischer Blick auf die Stimme in der Alte Feuerwache Köln, Köln Do, 22:30 31 Humor und deutscher Gründlichkeit experimentellen Musik mit Thea Soti, KrapHük, hw20c_#4 FROM HARVARD WITH LOVE Kunst-Station Sankt Peter, Köln Carl Ludwig Hübsch: Tuba/Komposition, Arrange- Elsa M’bala, Friedemann Dupelius, dialogues, Werke von Sivan Cohen-Elias, Justin Hoke, Steven SILVESTERKONZERT ments, Matthias Schubert: Tenorsaxophon Andranik Fatalyan Kazuo Takasugi, Timothy McCormack, Ian Power, Genesis Wolter Wierbos: Posaune Sabrina Schroeder, Chris Swithinbank Mo, 20:00 23 Di,19:30 10 Stadtgarten Konzertsaal, Köln Di, 20:00 08 Konzertsaal, Hochschule für Musik und Tanz, Köln reiheM präsentiert: Alte Feuerwache Köln, Köln Composer Collider Europe - Werkstattkonzert Felix Kubin vertont „Dragon flies with Birds and JEROME NOETINGER @ SOUNDTRIP NRW #52 Carl Rosman: Klarinette, Ulrich Löffler: Klavier, Snake“ von Wolfgang Lehmann Jerome Noetinger: Electronics, Erhard Hirt: Gitar- Christian Eggen: Dirigent, Ensemble Musikfabrik, Flickerfilm und elektroakustische Live-Vertonung re, Akiko Ahrendt: Violine Simon Spillner: Live-Elektronik Felix Kubin: Lichtscanner auf Zeichnungen, Synthesizer, Filter, Sampler, Mischpult Mi, 20:00 09 Di, 20:00 10 artheater, Köln Stadtgarten Konzertsaal, Köln Fr, 18:30 + 20:00 27 gamut inc´s OVER THE EDGE CLUB reiheM präsentiert: Ain Bailey Japanisches Kulturinstitut, Köln MUSIKtheater zur Vergänglichkeit künstlicher Soundbiography. Agora. Congregation. Elektro- KARAS.KRÄHEN Intelligenz akustik. Rhythmisierte Samples persönlicher Entstanden 1994/95, basiert das Werk auf Gamut INC: Konzept, Komposition und Inszenie- Fieldrecordings werden in den kollektiven Raum Tonaufnahmen aus Tokio, Kyoto und Akiyoshidai rung, Ruben Reniers: Tanz, Choreografie, Anke temporärer Gemeinschaften zurückgespielt (Yamagutchi), die im ZKM Karlsruhe elektronisch Bruns: Kostüm, Maske Ain Bailey: Londoner Klangkünstlerin und DJ weiter verarbeitet wurden. Filip Erakovic: Akkordeon, Rie Watanabe: Schlag- Do, 20:00 10 Sa, 13:00 14 zeug, Gerhard Stäbler: Vokalist, Kunsu Shim: Kunst-Station Sankt Peter, Köln Kunst-Station Sankt Peter, Köln Klangregie Wdr-Konzert LUNCHKONZERT Theodor Anzelotti: Akkordeon, Monochrome Lorenzo Soulès: Klavier Sa, 13:00 28 Project Kunst-Station Sankt Peter, Köln LUNCHKONZERT orgel-mixturen Maximilian Schnaus: Orgel
anderswo november So, 20:00 01 Sa, 20:00 14 Philharmonie Essen, Essen Dialograum Kreuzung an St. Helena, Bonn NOW! Von fremden Ländern und Menschen Die größte Fuge – Eine Monooper von Elliott Sharp KHOROVOD Fokus auf die spannende Balance zwischen tradi- tioneller Musik und den Dialekten der Kunstmusik Mo, 20:00 23 Dima Orsho: syrische Sängerin und Komponistin, Apollo-Theater, Siegen E-MEX-Ensemble Werke von Beethoven, Webern, M.Herchenröder, Rihm Friedrich Gauwerky: Violoncello, Florian Uhli: Mo, 20:00 02 Klavier Dialograum Kreuzung an St. Helena, Bonn Soundtrips NRW: Kaufmann / Schick + Georges Do, 20:00 26 Paul Dialograum Kreuzung an St. Helena, Bonn Achim Kaufmann (DE): Klavier, Ignaz Schick (DE): RoKeT (Jan Klare / Luc Ex / Onno Govaert Turntables/Elektronik/Objekte, Georges Paul (GR/ Jan Klare (DE): Saxophone, Luc Ex (NL): akustische DE): Saxophone, Kontrabass Bassgitarre, Onno Govaert (NL): Schlagzeug Mi, 20:30 04 Dialograum Kreuzung an St. Helena, Bonn dezember Wortklangraum 93 - weiträumig Musik von J. S. Bach, Erwin Schulhoff, Sergei Mi, 20:30 02 Prokovief, György Kurtág, Michael Denhoff, Paul Dialograum Kreuzung an St. Helena, Bonn Hindemith Wortklangraum 94 - drumherum Johannes Denhoff: Violine, Bernt Hahn: Rezitation Musik von Alfred Schnittke, Ludwig van Beetho- ven, Michael Denhoff Fr, 20:00 13 Eliot Quartett, Mark Weigel: Rezitation Dialograum Kreuzung an St. Helena, Bonn Die größte Fuge – Eine Monooper von Elliott Sharp Fr, 20:00 04 (UA) Dialograum Kreuzung an St. Helena, Bonn 70-minütiges Monodrama mit dem spektakulären In Situ Art Society präsentiert Soundtrips NRW 52 Bassbariton Nicholas Isherwood, Streichquar- Jérôme Noetinger (FR): Elektronik/Tapes, Martin tett sowie vorgefertigter und live eingespielter Verborg (DE): Violine, Georges Paul (GR/DE): Saxo- Elektronik phone, Kontrabass Nicholas Isherwood: Bassbariton, Asasello Quar- tett, Libretto/Musik/Inszenierung: Elliott Sharp Bühnenbild: Janene Higgins Anzeigefläche für die Freie Szene Kontakt info@on-cologne.de
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