KEIN PFUPF IM OSTEN - GRÜNE Thurgau
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MBER 2018
N
NR. 3/4, DEZE
OSTG R Ü ANTONE SG, TG, GL UND
GR
OSTSCHWEIZ
R K
BULLETIN DE
> REGULA RYTZ: KLIMASCHUTZ UND KAPITALISMUS SEITE 4
> ZERSIEDELUNGSINITIATIVE: OHNE BODEN KEINE LANDWIRTSCHAFT SEITE 7
> SONDERJAGD: WEIDMANNSUNHEIL IN DEN BÜNDNER BERGEN SEITE 10
E N E R G I E :
WIND T E N
P F U P F I M O S
KEIN
Editorial
Im Einklang mit der Natur DER START INS
KLIMAWAHLJAHR 2019
Liebe Grüne
Wir stehen vor dem nationalen Wahljahr 2019. Im Kanton St.Gallen gibt die
Nachwahl in den Ständerat vom 10. März bereits einen ersten Vorgeschmack.
Wenn alles klappt, dann sind wir GRÜNEN mit einem eigenen Kandidaten dabei.
Die Vorbereitungen der Nationalratsliste sind ebenfalls in vollem Gang.
Für unsere grüne Sache besonders wichtig ist auch der 10. Februar: Es braucht
einen Abstimmungserfolg für die von den Jungen Grünen lancierte Zersiedelungs-
initiative. Es hängt auch von unserem Engagement in der Ostschweiz ab, ob der
JA-Anteil am Abstimmungssonntag 50 Prozent plus oder minus X sein wird.
Guido Leutenegger Am 31. März folgen die kommunalen Wahlen in die Thurgauer Parlamente von
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Frauenfeld, Kreuzlingen und Weinfelden.
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Label der Schweiz www.biosfair.ch Grüne denken und handeln lokal, national und global.
Gerade in der Klimapolitik geht es ohne das enge Zusammenspiel der lokalen,
nationalen und globalen politischen Ebenen nicht. Aber auch unter den Ost-
schweizer grünen Kantonalparteien müssen wir unsere Zusammenarbeit
SAISONALE UND BIOLOGISCHE KÜCHE verbessern. Eine gute Möglichkeit zur grünregionalen Vernetzung bieten die
VEGETARISCHE & VEGANE ANGEBOTE
SIT ZUNGSZIMMER
beiden Weiterbildungskurse Rhetorik und Social Media (Siehe Seite 16).
KULTURVER ANSTALTUNGEN
GARTENBEIZ Die St.Galler Kantonalpartei weist 2018 ein schönes Mitgliederwachstum von
CATERING
über 10% auf. Noch nie in unserer Geschichte hatten wir so viele Mitglieder. Und
am 15. Januar gründen wir anlässlich der kantonalen Mitgliederversammlung eine
Wilerstrasse 12 | 8570 Weinfelden | 071 622 30 40 | www.frohsinn-weinfelden.ch
neue Ortspartei: GRÜNE Uznach. OSTGRÜN NR. 3/4 2018
Bulletin der GRÜNEN Ostschweiz
c/o Thomas Schwager
Wir brauchen aber noch mehr Rückenwind, damit wir bei den Nationalratswahlen
Cunzstr. 19, 9016 St.Gallen
Katharinengasse 20, 9004 St.Gallen wieder eine grüne Ostschweizer Vertretung nach Bern schicken können.
Tel. 071 245 80 08, medien@comedia-sg.ch Dezember 2018
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Im Namen der OSTWIND-Redaktion danke ich Dir ganz herzlich für Dein
Engangement im 2018. Wir zählen auf Dich auch im Klimawahljahr 2019! Auflage: 1500 Exemplare
Die Genossenschafts-Buchhandlung mit dem Redaktion: Kurt Egger (TG), Thomas
besonderen Angebot und dem guten Service. Schwager (SG), Priska Müller Wahl (GL),
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Thomas Schwager
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02 OSTGRÜN 04 / 2018 OSTGRÜN 04 / 2018 03
Marx und Ökologie
DER MENSCH IM
STOFFWECHSEL MIT DER NATUR
Der linke Thinktank «Denknetz» hat ein Buch über die Aktualität von Karl Marx zusammen-
gestellt. GRÜNEN-Präsidentin Regula Rytz hat darin einen kritischen Beitrag zum Thema KURZPROGRAMM ZUR
Wachstum und Ökologie verfasst. Hier die Quintessenz.
ÖKOSOZIALEN TRANSFORMATION
Die natürlichen Produktionsmittel steht deshalb die Frage im Raum, ob Produktions- und Distributionsstruk- 1) Entlarvung aller Fortschrittsmythen winnen braucht es starke Gewerkschaf-
sind begrenzt. Weder Boden noch die die historische Kapitalismus-Kritik von turen nicht zu schaffen». Wem nützt es? Die simple Frage von ten und eine soziale Steuerpolitik.
Biokapazität der Erde lassen sich ver- Marx-Engels als Anleitung für eine sozi- (WoZ, 7.9.2017) Ivan Illich.
mehren. Und trotzdem verbraucht die al-ökologische Transformationsstrate- 6) Global denken, lokal handeln
Weltbevölkerung heute mehr als ein- gie neue Aktualität erlangt hat. Wie könnte ein solcher Umbruch ausse- 2) Ökonomie des guten Lebens Der Zugang zu begrenzten Ressourcen
einhalb Mal so viele hen? Dazu schweigen sich die meisten Die gängige Profitlogik kann nur mit ei- wie sauberes Wasser, Luft, Nahrungs-
Ressourcen, wie die «Die Ausbeutung von Mein Fazit: Ich denke Analysen aus. Ich habe deshalb ver- ner breiten Debatte über gesellschaft- mittel, Energie, aber auch zu Ein-
liche Grundbedürfnisse und Basisgüter kommen und Bildung muss global so
Erde langfristig zur
Mensch und Natur folgt nicht, dass eine Reise sucht, ein realistisches Kurzprogramm
zurückgedrängt werden. organisiert werden, dass Menschen in
Verfügung stellen in die Vergangenheit für eine ökosoziale Transformation
kann.
derselben Logik.» neue Impulse für die zusammenzustellen (siehe Kasten allen Ländern langfristig ihre existen-
Gegenwart bringt. nebenan) und freue mich auf eine rege 3) Umsatteln auf Kreislaufwirtschaft ziellen Bedürfnisse sichern können. Die
Auf zu grossem Fuss leben vor allem Selbst dann nicht, wenn bereits Marx Diskussion dazu. Ökologie darf nicht mehr länger die Re- UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung
westliche Länder wie die USA oder erkannt hat, dass die Ausbeutung von paraturabteilung einer zerstörerischen zeigen den Weg.
die Schweiz. Durch die Übernutzung Menschen und Natur derselben Logik Eines ist schon heute klar: Wir stecken Wachstumswirtschaft sein. Sie muss
und Verschwendung von natürlichen folgt. Doch wenn wir gemeinsam vor- mitten in der Epochenaufgabe der öko- Grundprinzip jeder Produktion und je- 7) Wirtschafts-Demokratie
Ressourcen schaffen sie eine neue wärts kommen wollen, dann kann es sozialen Transformation. Den GRÜNEN des Konsums werden. Das forderte die Die immer stärkere Konzentration von
Dimension globaler Ungerechtigkeit. nicht darum gehen, die Ökologie rück- kommt hier eine entscheidende Rolle Initiative «Für eine nachhaltige und Vermögen, Marktmacht und Einfluss
Diese vertieft nicht nur die sozialen wirkend in das Universum der Marx-En- zu. Es eilt. ressourceneffiziente Wirtschaft». muss durch demokratische Spielregeln
Gräben, sondern stellt zunehmend das gels-Werke hinein zu operieren. Das für Arbeits-, Finanz- und Rohstoff-
Überleben der Menschheit generell Ziel muss vielmehr sein, die aktuelle 4) Power für Commons märkte und faire Handelsbeziehungen
in Frage. Angesichts der bedrohlichen Umwelt- und Ressourcenpolitik mit Der ganze Artikel von Regula Rytz ist Stärkung von gemeinschaftlichem, de- gebremst werden. Nächster Halt: Kon-
Klimaerhitzung wird Umweltschutz globaler Gerechtigkeit und ökonomi- nachzulesen im Buch «MarxnoMarx» mokratisch verwaltetem Eigentum an zernverantwortungs-Initiative.
deshalb wieder stärker als Systemkritik schen Alternativen zu verknüpfen. des Verlags edition 8. Darin vereinigt Boden, Rohstoffen, Wissen, Informa-
verstanden. sind die Beiträge von 33 Autorinnen tion und öffentlicher Infrastruktur. 8) Alternativen leben
Wie kommen wir ans Ziel? und Autoren zum Werk von Karl Marx Auch ohne «revolutionäre» Umbrüche
Klimaschutz und Kapitalismus Oder wie es der Umweltjournalist Mar- anlässlich seines 200. Geburtstags am 5) Leben auf Augenhöhe werden heute überall auf der Welt
«Der Klimaschutz scheitert am Kapi- cel Hänggi treffend sagt: «Emissionen 5. Mai 2018. Sicher auch geeignet als Wenn die Biokapazität der Erde soziale und ökologische Alternativen
talismus», stellt die kanadische Jour- senken ist mit ‚grüner Technik‘ mög- (verspätetes) Weihnachtsgeschenk. begrenzt ist, hat der hierarchische entwickelt. Urban Farming, Vertrags-
nalistin und Aktivistin Naomi Klein in lich; ein Ausstieg aus der Nutzung des «Wachstums-Fahrstuhl» der europäi- landwirtschaft, Zeittauschsysteme,
CHF 23.00, ISBN 978-3-85990-344-9 schen Nachkriegsjahre ausgedient. Für lokale Währungen, selbstverwaltete
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170 Jahre nach der Veröffentlichung wirtschaft ist ohne grundlegende Um- Comedia St.Gallen eine gerechte Verteilung von Einkom- Betriebe: Dem Wettbewerb der Lösun-
Regula Rytz, Nationalrätin und
des «Kommunistischen Manifests» strukturierungen der gegenwärtigen Präsidentin GRÜNE Schweiz www.comedia-sg.ch men, Vermögen und Produktivitätsge- gen sind keine Grenzen gesetzt.
04 OSTGRÜN 04 / 2018 OSTGRÜN 04 / 2018 05
Kriegsmaterialexport Zersiedelungsinitiative
DIE SCHWEIZ SOLL FRIEDEN KLUG BAUEN
STATT KRIEG EXPORTIEREN ZERSIEDELUNG STOPPEN!
Der Widerstand der GRÜNEN innerhalb einer breiten Allianz geht weiter: Die Korrektur- In der Abstimmungskampagne für die Zersiedelungsinitiative mobilisieren wir alle unsere Kräfte,
Initiative gegen Waffenexporte in Bürgerkriegsländer wurde gestartet. um Natur, Landschaft, Artenvielfalt und regionale Landwirtschaft in der Schweiz zu erhalten. Ganz
Wie es dazu kam, schreibt Balthasar Glättli, Nationalrat Zürich vorne mit dabei im Abstimmungskampf ist der St.Galler Kantonsrat Basil Oberholzer.
Die Geschichte der Schweiz hat helle Schweizer Warenexporte aus. Das Ständerat – entgegen der Empfehlung In der Stadt St.Gallen konnten wir mit Lebensqualität bieten und gleichzeitig gross, dass man selbst beim höchsten
und dunkle Seiten. Eine helle Seite ist heisst aber nicht, dass diese Exporte seiner Sicherheitspolitischen Kommis- der Initiative «Für den Schutz des Grü- den Boden haushälterisch nutzen. Die Bevölkerungsszenario des Bundes
die Gründung des Roten Kreuzes durch irrelevant sind. 2015 war die Schweiz sion – in der Wintersession eine Motion nen Rings» bereits einen grossen Erfolg Zersiedelung zu stoppen ist nicht nur mehr als genug Wohnraum schaffen
Henry Dunant im Jahr 1863. Es gibt aber elftgrösste Rüstungsexporteurin der aus dem Nationalrat angenommen für den Erhalt der wichtig für den kann, ohne ein einziges Hochhaus
auch Momente, auf Welt – pro Kopf hätte, welche die Bestimmungen über Grünflächen erzie- Boden, sondern auch bauen zu müssen. Würde man in Sied-
die man nicht stolz «Die Geschichte gerechnet sogar die Waffenausfuhren gesetzlich verankern len. Das Gleiche soll
«Ohne Boden für die Biodiversität, lungsgebieten mit heute höchstens
sein kann. Am 1. Sep- der Schweiz hat helle Zweitgrösste. Umso will. Lockerungen der Waffenausfuhr uns nun auf nationa- keine Landwirtschaft.» für eine Reduktion zwei Stockwerken ein drittes zulassen,
tember 1939 überfiel und dunkle Seiten.» unverständlicher war könnten so künftig per Referendum ler Ebene gelingen. des Energiever- wäre das Zersiedelungsproblem be-
Hitlerdeutschland der Entscheid des bekämpft werden. Am 6. Dezember hat brauchs bei Verkehr und Wohnen und reits gelöst.
Polen und startete den 2. Weltkrieg. Bundesrats Ende Juni, Waffenexporte der Ständerat diese Chance aber ver- Abstimmung am 10. Februar damit auch für das Klima. Diese Zusam-
Eine Woche später entschied der Bun- neu auch in Bürgerkriegsländer zu er- passt, und stattdessen die Motion zur Am 10. Februar stimmen wir über die menhänge stellt kaum mehr jemand in Zuwanderung wenig relevant
desrat in einem geheimen Beschluss, lauben. Neuformulierung – das heisst konkret Initiative «Zersiedelung stoppen – für Frage, nicht einmal am rechten Rand Die Initiative schadet auch der Land-
das Ausfuhrverbot für Kriegsmaterial wohl: zur Abschwächung – an die Kom- eine nachhaltige Siedlungsentwick- des Parteienspektrums. Aber etwas wirtschaft nicht, sonder sichert ihr
aufzuheben. Die Begründung war ein- Parlament und Bevölkerung mission zurückgewiesen. lung» ab. Das Anliegen erhält immer dafür tun, das wollen nur wenige. im Gegenteil die Grundlage für die
fach: Arbeitsplätze erhalten. sollen mitreden können mehr Unterstützung von verschiede- Zukunft. Denn ohne Boden ist keine
Unterdessen hat der Bundesrat diesen Nur grüne «Gutmenschelei»? nen Organisationen. Die Kampagnen- Der Bundesrat und die Parlaments- Landwirtschaft möglich. Die Zersiede-
Waffen für Bürgerkriegsländer Entscheid korrigiert. Die Drohung Es gibt viele, die sagen, der Kampf vorbereitung läuft auf Hochtouren: Am mehrheit wollen weiter zersiedeln lung geht auch kaum auf die Zuwan-
Und die Neutralität? Hier wischte der seitens einer breiten Allianz, eine Initi- gegen lasche Waffenexport-Bestim- Abstimmungssonntag wollen wir einen und bekämpfen deshalb die Initiative. derung zurück. Die Stadt St.Gallen
Bundesrat Bedenken beiseite: Solange ative gegen Waffenexporte in Bürger- mungen sei grüne «Gutmenschelei». Erfolg sehen. Es werden in den kommenden Wo- zählte bereits 1970 so viele Einwohner
wir beiden Seiten eines Konflikts zu kriegsländer (Korrektur-Initiative) zu Statt der Schweiz würden doch einfach chen Argumente fallen wie «das neue wie heute. Trotzdem gingen viele
gleichen Bedingungen Waffen liefern lancieren, zeigte erste Wirkung. Denn andere Länder die Waffen liefern. Wer Die Initiative verlangt, dass Bauzonen Raumplanungsgesetz löst das Problem Grünflächen verloren. Grund dafür ist
würden, seien wir neutral. In der Folge die Initiative würde in der Bevölkerung so argumentiert, vergisst: Wir in der insgesamt nicht weiter wachsen. Wird bereits», «mit der Initiative gibt es der verschwenderische Umgang mit
waren mehr als 10% der Schweizer Ex- auf breite Unterstützung stossen. Schweiz können etwas exportieren, an einem Ort eingezont, muss dafür nicht mehr genug Wohnraum, so dass dem Boden. Dieses Problem kann die
porte in dieser schwierigen Zeit Waffen was viele andere Länder nicht exportie- an einem anderen Ort entsprechend die Mietpreise steigen», «die Initiative Initiative lösen. Bitte unterstütze den
und Munition. 84% dieser Ausfuhren Das Zurückkrebsen des Bundesrats ren können. Wir können als neutrales ausgezont werden. So schaffen wir es, schadet der Landwirtschaft» etc. Und Abstimmungskampf:
gingen an Hitlerdeutschland und an war erfreulich, aber es ist nicht ausrei- Land Konflikte schlichten, als Klein- die Grünflächen und insbesondere das von ganz rechts werden wir hören, dass www.zersiedelung-stoppen.ch
das Italien von Mussolini. chend: Er soll künftig nicht mehr ei- staat eine glaubwürdige, unabhängige Kulturland vor dem Beton zu schützen. die Zersiedelung nur wegen der Zu-
genmächtig über die Verwässerung der Vermittlerin sein. Wir können Frieden wanderung stattfinde. Alle Einwände Die Jungen Grünen und Grünen Stadt St.Gallen
Die Ausgangslage heute ist nicht mit Exportregeln entscheiden können. Es exportieren statt Krieg. Darum zählt Weiter setzt die Initiative dem Bau- können wir klar widerlegen. So sieht bei der Einreichung der Initiative «Für den
jener im Zweiten Weltkrieg vergleich- braucht die Kontrolle durch das Parla- nun jede Unterschrift für die Korrek- boom in der Landwirtschaftszone das aktuelle Gesetz weiterhin ein kon- Schutz des Grünen Rings». Vlnr.: Veronika
Meyer, Clemens Müller, Franziska Ryser,
bar. Kriegsmaterialexporte machen ment und die Bevölkerung. Diese wäre tur-Initiative Grenzen. Und schliesslich fördert sie tinuierliches Wachstum der Bauzonen Pia Hollenstein, Basil Oberholzer und
glücklicherweise nur noch 0,14% der gewährleistet worden, wenn auch der www.korrektur-initiative.ch nachhaltige Quartiere, welche hohe vor. Auch sind die inneren Reserven so Andreas Hobi.
06 OSTGRÜN 04 / 2018 OSTGRÜN 04 / 2018 07
Energiewende Ostschweiz
WINDENERGIE HAT VIEL Ebenso erstaunlich ist die Haltung der
Ausserrhoder Regierung. Im Vernehm-
lassungsverfahren lehnt sie den Inner-
sachlicher Sicht stehen dazu nur wei-
tere Investitionen in die Photovoltaik
im Vordergrund. Mit der Abschaffung
Kantone Graubünden und Thurgau
Löbliche Ausnahmen sind die Kantone
Graubünden und Thurgau bei der För-
ZU WENIG PFUPF IM OSTEN rhoder Standort ab. Gleichzeitig be-
kräftigte sie, dass
sie auch im Kanton
der kostendeckenden Einspeisevergü-
«Es braucht Exekutiv-
tung KEV auf Bun-
desebene werden
derung der Windenergie. Die Thurgauer
Regierung hat Mitte November den
revidierten Richtplan veröffentlicht.
Appenzell Ausserr- kaum mehr grössere Darin sind von den ursprünglichen acht
Die Regierungen der beiden Appenzell, Glarus und St.Gallen stellen sich gegen Politiker mit Mut, an
hoden keine grossen Anlagen gebaut. Das Windstandorten sechs aufgenommen
von Bau von Windanlagen. Die Ostschweiz bräuchte mehr Rückenwind für Windanlagen zulas- Standorten für bedeutet, dass die worden. Diese Standorte können die
die Energiestrategie 2050, findet der Thurgauer Kantonsrat Kurt Egger. sen wolle. Mehrheiten zu werben.» Kantone nun mit kantonalen Energieziele von 15% Wind-
grosszügigen Unter- strom annähernd erreichen.
Kanton St.Gallen stützungen die Photovoltaik fördern
In der Energiestrategie 2050 des Bun- Kanton Glarus Der Kanton Glarus hat unbebaute Bau- Auch der Kanton St.Gallen hat zum müssen. Das dürfte wesentlich teurer Der Kanton Graubünden verfügt
des spielt die Windenergie eine wich- Der Regierung des Kantons Glarus hat zonen im Überfluss. Die Linthebene ist Standort Honegg-Oberfeld negativ sein als die günstigen Windanlagen. bereits über einen genehmigten Richt-
tige Rolle. 7 bis 10% des Strombedarfs Ende Oktober die Interessensgebiete darum absolut geeignet für Windener- Stellung genommen. Es ist darum plan, der den Bau von Windenergie-
liessen sich mit etwa 120 Windparks Windenenergie gänzlich aus dem Richt- gie. Aus Sicht von Müller Wahl macht anzunehmen, dass sich die Regierung Die Ostschweizer Regierungen verteu- anlagen unterstützt. In Haldenstein
produzieren, ohne dabei besonders plan gestrichen. Zur Diskussion stehen es darum Sinn, zumindest die Resulta- auch gegen Projekte im eigenen Kan- ern damit die Energiewende und neh- steht das bekannte Calanda-Windrad
sensible Landschaften zu beeinträch- insbesondere die Anlagen in der Ge- te der Umweltverträglichkeitsprüfung ton stellen wird. men die Auslandabhängigkeit und den mit einer Betriebsbewilligung bis 2036.
tigen. meinde Glarus Nord zu studieren. Der vorgesehene Stand- Klimawandel bewusst in Kauf. Dazu
«Das Windpotenzial in der Linthebene. ort liegt in einem bereits erschlossenen Rolf Wüstenhagen, Professor für Ma- Rolf Wüstenhagen: «Um die Ziele zu Die Energiewende in der Ostschweiz
Die Windenergie Langfristig kann sich Gebiet. «Die Autobahn ist deutlich nagement Erneuerbare Energien an der erreichen, braucht es Exekutiv-Politiker braucht weniger heisse Luft, dafür
in der Ostschweiz
ergänzt die Wasser- die Glarner Regierung lauter als eine Windturbine!», ärgert Uni St.Gallen, spricht Klartext: «Das mit Mut, an konkreten Standorten für mehr Mut für die Windenergie!
und Solarenergie
liegt über dem aber einen Windpark sich die grüne Landrätin. Muster ist immer das gleiche: Eine Mehrheiten zu werben.»
optimal, da 2/3 des Durchschnitt.» mit sechs Windrä- Gruppe von Gegnern schürt an den
Windstroms im Win- dern auf dem Vorab Die Grünen Glarus kämpfen darum für Standorten mehr oder weniger begrün-
terhalbjahr anfallen. Ein Windpark mit vorstellen, direkt am UNESCO-Weltna- die Wiederaufnahme des Windpark- dete Ängste. Und die Exekutive beugt
sieben modernen Anlagen produziert turerbe Sardona. Dies sehen die Glar- Standorts Linthebene in den Richt- sich im Zweifelsfall dem lautstarken
so viel sauberen Strom wie 8400 typi- ner Grünen kritisch. plan. Die Chancen für eine Korrektur Widerstand ohne zu prüfen, ob das die
sche PV-Anlagen mit je 30 m Fläche.
2
des Entscheids der Regierung durch Meinung einer Mehrheit der Bevölke-
Alle Ostschweizer Kantone verfügen Autobahn lauter als Windenergie den Landrat stehen gut. rung widerspiegelt.»
über Energiekonzepte mit Schätzun- Die Regierung will keine Windanlagen
gen des Windenergieanteils zwischen in der Nähe von Dörfern erlauben mit Die beiden Appenzell Ohne Wind teurere Energiewende
10 bis 15% der Stromproduktion. Das der Begründung, dass Windanlagen auf Ähnlich viel Gegenwind wie in Glarus Eine aus demokratie- und energiepo-
Ostschweizer Windpotenzial liegt da- lange Sicht die Siedlungsentwicklung haben Windanlagen in Appenzell In- litischer Sicht bedenkliche Haltung,
mit über dem Durchschnitt. verunmöglichen. Dazu Priska Müller nerrhoden. Die Standeskommission die im krassen Gegensatz zu den
Wahl, Co-Präsidentin und Landrätin hat den Standort Honegg-Oberfeld eigenen Energiekonzepten steht. Die
Gemäss schweizerischem Raumpla- der Grünen Glarus: «Die Glarner Regie- aus dem Richtplan gestrichen. Gemäss Regierungen verhindern grosse Poten-
nungsgesetz sind die Kantone ver- rung hat immer noch nicht begriffen, Regierung sei die Anlage mit dem Land- ziale für erneuerbare Energien, ohne
pflichtet, in ihrem Richtplan bis Mitte dass die Raumplanung eine Siedlungs- schaftsbild unvereinbar. Die Presse Rechenschaft darüber abzulegen wie
2019 geeignete Gebiete für Windan- entwicklung nach innen verlangt. munkelt allerdings von Mauscheleien: die Lücken gefüllt werden sollen. Im
lagen zu bezeichnen. Darum laufen in Deshalb sollen zwischen den Dörfern Der Präsident des gegnerischen Komi- mindesten müssten die kantonalen
Am 20. Oktober liessen sich die GRÜNEN Linth gemeinsam mit den GRÜNEN Glarus Nord
vielen Kantonen derzeit die Diskussio- Bilten und Niederurnen gar keine wei- tees ist ein ehemaliger Regierungsrat. Energiekonzepte überarbeitet und im Rahmen einer Velotour vor Ort das Windanlagenprojekt Linthwind erläutern.
nen für und gegen den Wind heiss. teren Wohngebiete entstehen.» Alternativen aufgezeigt werden. Aus www.linthwind.ch
08 OSTGRÜN 04 / 2018 OSTGRÜN 04 / 2018 09
Kanton Graubünden Kanton Glarus
WEIDMANSUNHEIL: REGULA N. KELLER
ZUR ABSCHAFFUNG DER SONDERJAGD NEU IM GLARNER LANDRATSBÜRO
Da hätte Trump seine helle Freude und Baden-Powell – der Gründer der Pfadfinder – würde die Die Mittelschullehrerin und Co-Präsidentin der Glarner Grünen Regula N. Keller sitzt seit
Nase rümpfen, wie sich die wilden Nachfahren von Jürg Jenatsch während der herbstlichen August 2018 im Landratbüros, dem Präsidium des Kantonsrats von Glarus. Alt-Landrätin
Jahreszeit in den Wäldern und auf den Bergen Graubündens aufführen. Myrtha Giovanoli hat mit Regula über ihre ersten Erfahrungen gesprochen.
Auch das Credo des Bischofs von Chur zur Abschaffung der Sonderjagd. Denn Bewahrer der Jenatscher Tradition Regula, was ist anders, verglichen mit Du warst die letzten zwei Jahre Mit- Du bist nicht nur Grüne Landrätin, son-
– du sollst nicht töten – verhallt im im Gegensatz zur regulären Jagd ist müssen sich warm anziehen. der bisherigen Tätigkeit im Landrat? glied der Kulturkommission und seit dern auch Co-Präsidentin der Grünen
tiefen Rätikon. So pirschen alljährlich dann auch der umstrittene Abschuss Da das Büro erhöht sitzt, sieht man der Neukonstituierung des Landrates des Kantons Glarus. Wie funktioniert
Martino Tucek ist ehemaliger Präsident der
gegen 5000 Jäger und auch immer von Jungtieren erlaubt. Es kamen über GRÜNEN Graubünden. mehr. Das finde ich interessant und bist du Ersatzmitglied von Priska die Zusammenarbeit im Co-Präsidium
mehr Jägerinnen durch die Lande und 10‘000 Unterschriften zusammenen. spannend, denn man bekommt die Müller Wahl, die nun Präsidentin der und im Vorstand?
machen sich den Herbst zu den schöns- Die Initiative ist eine der erfolgreichs- nonverbale Kommunikation besser Kommission ist. Was läuft aktuell im Grundsätzlich ergänzen wir uns sehr
ten Wochen des Jahres. ten in der Geschichte Graubündens. IST DIE SONDERJAGD mit. Es ist wie der Start einer fünfjäh- Kulturbereich? gut. Während die eine von uns gerne
rige Lehre. Im Jahr 2023 hoffe ich, kom- Ich half mit, das erste Kulturkonzept losprescht, bremst die andere und
SCHRÖTIG, ABER NÖTIG? petent das Präsidium zu übernehmen. des Kantons zu erarbeiten. Dies war überlegt die Sachen nochmals. Diese
Doch es gibt immer weniger Wild zu Bundesgericht bestätigt Zulässigkeit
erlegen. Wo die Beute fehlt, wird es In der Folge lehnte sowohl die Regie-
Die Initiative ist unter den Tier- und Umwelt- ein wichtiger erster Schritt in einer Unterschiede stören manchmal, führen
dem Jäger langweilig. Graubünden rung wie auch der Kantonsrat und
schützerInnen nicht unbestritten. Hier aber Du hast erfolgreich gegen den SVP-An- überparteilichen Arbeitsgruppe mit aber zu konstruktiven Lösungen. Denn
kennt die Hochjagd, die mit Unterbre- das Verwaltungsgericht die Gültigkeit
die Sicht der Initianten: trag gekämpft, die Anzahl der schüt- Vertretern von Kanton, Gemeinden es braucht beides. Zudem ist das Team
chung vom 1. bis 30. September dauert. der Initiative ab: Sie verstosse gegen
«Wir Jäger, Stimmbürgerinnen und Stimm- zenswerten Bauten stark zu reduzie- und kulturell tätigen Vereinen. sehr verlässlich, trotz der beschränkten
Die Steinwildjagd schliesst sich an vom übergeordnetes Bundesrecht. Eine un-
bürger sind mit dem Ergebnis der Sonderjagd ren. Wie hast du die Debatte erlebt? Ressourcen. Co-Präsidien sind ja bei
5. Oktober bis am 5. November. Die wahre Auslegung, für die sich der zu-
nicht zufrieden und verlangen von der Regie- In der vorhergehenden Sitzung wurde Ob und in welchem Umfang Kultur den Grünen nichts Neues und ich sehe
Niederjagd dauert über den ganzen ständige Regierungsrat Mario Cavigelli
rung eine Verbesserung für das Wild. In den der radikale Antrag, die schützens- eine Staatsaufgabe ist, sollte auch vor allem Vorteile darin.
November ebenfalls einen Monat lang. im Dezember 2017 im Bündner Grossen
letzten Jahren ist es der Regierung und den werten Bauten auf ein Objekt pro aus Grüner Sicht bald geklärt werden.
Die letzten Schüsse fallen erst in der Rat entschuldigen musste. Das Bun-
Jagdplanern nicht gelungen, die Wildbestände Gemeinde zu reduzieren, mit grossem Denn sehr viele aktive und innovative Welches sind die nächsten Herausfor-
Sonderjagd vom 10. November bis am desgericht bestätigte einstimmig die
während der ordentlichen Hochjagd zu regu- Mehr und gegen die Stimmen von GRÜ- Freiwillige stossen bei der Suche nach derungen für die Glarner Grünen?
19. Dezember. Zulässigkeit der Initiative. Ein erster
lieren. Als Folge davon wurde in den letzten NEN und SP überwiesen. Man musste Sponsoren an ihre Grenzen, weil es Nach den Wahlen ist vor den Wahlen.
Erfolg für die Tierschützer, auch wenn
Jahren ausnahmslos eine Sonderjagd angeord- davon ausgehen, dass grosse Teile des kaum öffentliche Kulturförderung gibt. Wir sind immer wieder auf der Suche
Jagen bis fast zum Weihnachtstag die Initianten aus den Reihen der Jäger
net, in der Sonderjagd 2012 über 1600 Hirsche. Bürgertums möglichst viel Freiheit für Ich finde, Kultur wird im Kanton Glarus nach jungen Mitgliedern, die nicht
Somit frönen die Bündner Jäger ihrem und Bauern stammen.
Während dieser Sonderjagd kam es jedenfalls den Besitzer der Baute wollten und sehr stiefmütterlich behandelt. Im in- gleich wieder abwandern, sondern
Hobby von Anfang September bis kurz
zu moralisch, ethisch und jagdlich verwerfli- den Raubbau an der Glarner Kulturge- terkantonalen Vergleich befindet sich Chargen und Ämter übernehmen wol-
vor Weihnachten. Erst dann ist Schluss Der Bündner Grosse Rat hat das Volks-
chen Szenen und Vorkommnissen. Diesem ver- schichte in Kauf nahmen. Umso überra- Glarus an fünftletzter Position, was len. Wie auch andere Glarner Parteien
mit dem Hallali: Die Hirsche müssen ja begehren am 4. Dezember erneut
pönten Treiben ist durch die Abschaffung der schender und erfreulicher war es, als in die Kulturausgaben der Kantone und sind wir eine kleine Gruppe von aktiven
auch noch als Zugmaschinen für den beraten und schliesslich mit 96 zu
Sonderjagd ein Ende zu setzten. Die Regelung der entscheidenden Sitzung der Antrag Gemeinden pro Einwohner anbelangt. Leuten. Wir sind aber zuversichtlich,
Heiligen Nikolas hinhalten. Da passt einer Stimme bei 13 Enthaltungen ab-
am Wildbestand hat deshalb forthin während der Grünen auf Nichteintreten von al- Und von den Kulturausgaben stammen für die eidgenössischen Wahlen im
das Geballer natürlich nicht. gelehnt. Die Initiative kommt voraus-
der ordentlichen Hochjagd zu erfolgen. Damit len Fraktionen mit Ausnahme der SVP 42% aus dem Lotteriefonds und nicht Herbst 2019 im Kanton Glarus präsent
sichtlich in der ersten Hälfte 2019 zur
dieses Ziel erreicht werden kann, sind die Jagd- unterstützt wurde. aus dem ordentlichen Budget. zu sein.
betriebsvorschriften anzupassen.»
Im März 2013 lancierten beherzte Abstimmung. Es verspricht ein heisser
www.sonderjagd-gr.ch
Bünder die kantonale Volksinitiative Abstimmungskampf zu werden. Die
10 OSTGRÜN 04 / 2018 OSTGRÜN 04 / 2018 11
Kanton St.Gallen Kanton Thurgau
© Schweizer Wanderwege
WANDERWEGE: FARBE BEKENNEN Kandidieren für den Stadtrat:
Sandra Reinhart (Amriswil) und
Kantonsrat Didi Feuerle (Arbon)
IMMER ÖFTER HARTE PFLASTER GRÜN WÄHLEN 2019
Wandern liegt im Trend, ist ökologisch, gesund und beschert schöne Erlebnisse. Wer Die Thurgauer GRÜNEN sind schon vor den nationalen Wahlen im Wahlkampfmodus. So finden
regelmässig wandert, kennt aber auch die andere, höchst unangenehme Seite der Medaille: bereits am 10. Februar die Erneuerungswahlen für das Stadtparlament Arbon statt. Am 31. März
Geteerte Wege! Kantonsrat Meinrad Gschwend hat dazu einen Vorstoss eingereicht. folgen die Wahlen in die Parlamente von Frauenfeld, Kreuzlingen und Weinfelden.
Immer mehr Wanderwege werden mit Wanderwege vor. Gemäss Artikel 7 gilt schaffen, damit es für die Wandernden KEG. In Amriswil sind die Grünen (bzw. Frauenfeld sucht einen Sitz mehr Stand haben würde. Als Ziel sollen fünf
Hartbelägen versehen und von Motor- dies ausdrücklich auch dann, wenn sie nicht zu Knieschmerzen und heissen bis 2017 die Freie Gruppe) seit Jahren Im 40-köpfigen Gemeinderat der Stadt bis sechs Grüne KandidatInnen auf der
fahrzeugen befahren. Mit der Asphal- «auf einer grösseren Wegstrecke mit Fusssohlen führt. mit einem Sitz im Stadtrat vertreten. Frauenfeld besetzen die Grünen heute Freien Liste portiert werden.
tierung verlieren Wanderwege aber Belägen versehen werden, die für die Den Sitz des zurücktretenden Stadt- zwei Sitze. Mindestens ein Dritter soll
ihren Erholungswert FussgängerInnen un- Denn auf jeden Fall würden gute, rates Claudio Zaffonato soll Sandra dazukommen. Die Grünen treten mit Im Bezirk Münchwilen gibt es keine
und damit ihre wich- «Schon rund ein geeignet sind». angenehme, attraktive Wanderwege Reinhart für die Grünen halten. Glei- zehn Frauen und zehn Männern an, Gemeindeparlamente. Im Gemeinderat
tigste Funktion. vermehrt als Qualität wahrgenom- chentags findet der zweite Wahlgang darunter fünf Junge Grüne. Spitzenkan- von Sirnach tritt der Grüne Andreas
Drittel der Wanderwege Ist man sich dessen men. Kurz: Wanderwege bedeuten für das Stadtpräsidium statt. didaten sind die bisherigen Roman Schmidt nach zwei Amtsperioden zu-
Jahr für Jahr werden ist befestigt.» bewusst? Tun kanto- Lebensqualität. Dafür lohnt es sich, Fischer und Michael Pöll. rück. Leider konnten bisher weder für
auch im Kanton St. nale und kommunale auf Kantons- und Gemeindeebene ein- Im fünfköpfigen Arboner Stadtrat gibt Sirnach noch für andere Gemeinden im
Gallen erschreckend viele Wanderwege Behörden etwas gegen diesen Miss- zustehen. es zwei Vakanzen. Die Arboner Grünen Spannung versprechen auch die Stadt- Bezirk Grüne KandidatInnen gefunden
asphaltiert. Allein seit dem Jahr 2000 stand? Diese Fragestellung nahm ich schicken Kantonsrat Didi Feuerle ins ratswahlen: Für die fünf Sitze bewer- werden.
hat der Anteil an asphaltierten Wan- zum Anlass, die Wanderwege im St. Rennen. Ob in Romanshorn Stadtrat ben sich acht KandidatInnen. Die Grü-
Die Interpellation vom 23. April kann im Wort-
derwegen schweizweit um mehrere Galler Parlament zu thematisieren.Die laut zusammen mit der Antwort der Regierung
Urs Oberholzer erneut kandidiert, nen treten nicht selber an und werden Auch in Weinfelden von zwei auf drei?
tausend (!) Kilometer zugenommen. Beantwortung meiner Interpellation vom 3. Juli 2018 heruntergeladen werden: blieb bis Redaktionsschluss offen. Die die grünfreundlichsten KandidatInnen Im 30-köpfigen Weinfelder Parlament
Das ist mehr als ein Viertel des rund zeigt: Die Problematik ist nun definitiv www.gruene-sg.ch/interpellation-wanderwege Ortspartei sucht eine Kandidatin bzw. anderer Parteien unterstützen. halten die Grünen zwei Sitze und tre-
65‘000 Kilometer langen Wanderweg- in der kantonalen Verwaltung ange- einen Kandidaten. ten mit einer vollständigen Liste an mit
netzes. kommen. Man nimmt sich des Themas Autofreier Boulevard in Kreuzlingen dem klaren Ziel eines dritten Sitzes.
an, auch wenn vieles auf die Ebene der Erstmalige Grüne Liste in Arbon Brigitta Engeli-Sager als Präsidentin Spitzenkandidaten sind die Bisherigen
Jahr für Jahr mehr Asphalt Gemeinden abgeschoben wird. Zum ersten Mal treten die Grünen mit der Grünen im Bezirk Kreuzlingen hat Martin Müller und Reto Frei. Die Listen-
In Bezug auf das Verhältnis zwischen einer eigenen Liste zu den Parlaments- mir ihren MitstreiterInnen mit der «Ini- verbindung mit den Fraktionspartnern
unbefestigten und befestigten, asphal- Wanderwege bedeuten wahlen in Arbon an. Auf der kleinen, tiative für einen autofreien Boulevard» SP und glp erhöhen die Wahlchancen.
tierten Wanderwegen schneidet der Lebensqualität aber feinen Liste kandidieren Heidi Hei- zwar das Ziel noch nicht erreicht. Sie
Kanton St.Gallen schlecht ab. Schon Überall dort, wo der Wegbau- und ne, Cornelia Wetzel, Nicola Franco und haben aber gezeigt, dass sie sich nicht Sechs von sieben Mitgliedern des
rund ein Drittel der Wanderwege Ausbau mit öffentlichen Mitteln Bernard Miserez. Angestrebt werden einfach abservieren lassen. Traditionell Stadtrates treten wieder zur Wieder-
ist befestigt. Jahr für kommen mehr unterstützt wird, muss genau hinge- zwei Sitze im 30-köpfigen Parlament. gibt es seit 1986 die Freie Liste, die wahl an. Zurzeit ist erst ein Kandidat
Kieswege unter den Asphalt und mehr schaut werden. Konkret: Wege, die Eine Listenverbindung mit SP und Ge- bei der Gründung hauptsächlich von für den frei werdenden Sitz bekannt.
Wanderwege unter die Räder. auch Wanderwege sind, dürfen nicht werkschaften ist sehr wahrscheinlich. Gründenkenden initiiert wurde. Die
asphaltiert werden. Und wenn dies aus Erfahrungen in Kreuzlingen zeigten,
Das ist eigentlich illegal. Denn das irgendwelchen Gründen doch nötig dass eine Grüne Liste einen schweren
Bundesgesetz über Fuss- und Wander- sein sollte – beispielsweise bei einer Meinrad Gschwend,
wege schreibt eine Ersatzpflicht für Hofzufahrt – dann ist ein Ersatz zu Kantonsrat Altstätten
12 OSTGRÜN 04 / 2018 OSTGRÜN 04 / 2018 13
Kiosk Kiosk
THURGAUER PERSONALIEN: GRÜNE POLITIK HEISST
ZWEI NEUE UND KEIN PRÄSIDENT AUCH FESTE FEIERN
Politische Arbeit ist auf allen Ebenen gelegt. Der Sound kommt grösstenteils der Stadt die traditionelle Neujahrsbe-
anstrengend und manchmal schier ab in Ehren gehaltenen Vinyl-Platten. grüssung der GRÜNEN Stadt St.Gallen
nicht auszuhalten. Umso wichtiger ist Für viele SoundnostalgikerInnen ist mit Fondueessen statt. Anwesend sein
es, zwischendurch auch mal wieder die Flawiler Oldies-Disco schlicht der werden neben verschiedenen Stadtpar-
gemeinsam zu feiern. Um den Jahres- Anlass, an welchem zu einem mitreis- lamentarierInnen auch Mitglieder des
wechsel bieten sich dafür zwei Gele- senden Sound-Cocktail (Motto «I can‘t Kantonsrats sowie – voraussichtlich –
genheiten. get no satisfaction») das persönliche der grüne Ständerats-Kandidat.
Tanzfeeling entfaltet und in Erinnerun- Weitere Infos und Anmeldung unter
Peter Dransfeld neu in der Reto Frei ist neu 23. Flawiler Oldies Disco gen geschwelgt wird. www.gruene-sg.ch/event/fondue
JOST RÜEGG IN WHO IS WHO
grünen Grossratsfraktion im Parlament Weinfelden Samstag 12. Januar ab 19:30 Uhr
HERZLICHE GRATULATION! Durch einen Parteiübertritt erhält die Reto Frei (1964 )übernimmt den Sitz Seit 1997 organisiert das «Greenteam» Aus organisatorischen Gründen findet Kantonale Mitgliederversammlung
Jost Rüegg schaffte es in die Liste der Grüne Fraktion im Thurgauer Grossen von Katharina Alder. Der diplomierte anfangs Januar eine Rock- und Beat-Dis- der Anlass 2019 zum letzten Mal statt. 15. Januar 19:00 Uhr in Uznach
100 Thurgauer Persönlichkeiten. Die Rat Verstärkung. Peter Dransfeld hat Energieberater und Umwelt- und Na- co alter Schule. Am Samstag, 12. Januar Darum gibt’s um 21.30 Uhr einen Sur- Zwar wird an der kantonalen Mitglie-
Thurgauer Zeitung lobt den Grünen sich im Sommer entschlossen, von der turfachmann ist Mitinhaber der Firma wird im Lindensaal Flawil wiederum prise-Act. Türöffnung: 19.30 Uhr. derversammlung weder getanzt noch
Kantonsrat mit folgenden Worten: «Er SP zu den Grünen zu wechseln. Der Nova Ostschweiz AG in Sirnach. Reto der ersten 30 Jahre Rockgeschichte mit gegessen. Grund zum Feiern haben wir
ist nicht nur das ökologische, sondern 53-jährige ist Inhaber eines Architek- arbeitet im Vorstand der Grünen Wein- fetzigen Hits und Trendbrechern ge- Neujahrsapéro GRÜNE Prowil aber trotzdem: Am selben Abend wird
auch das politische Gewissen Kreuzlin- turbüros, das sich seit über 20 Jahren felden mit. Die Grünen danken Katha- huldigt. Angesagt ist legendärer Rock, Freitag, 18. Januar ab 18:00 Uhr die neue Ortsgruppe GRÜNE Uznach
gens und des ganzen Kantons. Wenn mit nachhaltigen Baukonzepten rina Alder ganz herzlich für ihr Engage- Beat-Pop, Funk und Disco, durchsetzt Die Wiler Grünen bieten als Start ins aus der Taufe gehoben. Anwesend
die Mächtigen mauscheln oder fünfe beschäftigt und dafür mehrfach ausge- ment im Weinfelder Paralament. mit gefühlvollem Blues, Reggae, Soul neue politische Jahr eine Führung sein wird unter anderem NR Balthasar
gerade sein lassen wollen, greift Jost zeichnet wurde. und verdaulichen Häppchen von Wave durchs Baronenhaus in der Wiler Alt- Glättli mit einem Referat zur Korrek-
Rüegg ein. An vorderster Front kämpft Neben einer Reihe von Verbands- und und Jazzrock. Der Anlass ist bekannt stadt mit anschliessendem Apéro. tur-Initiative (siehe Seite 6) und unser
er in seiner Heimatstadt aktuell gegen Vereinsaktivitäten – etwa als Präsident für seine Power und Authentizität. Ständeratskandidat. Kantonsrat Basil
das Stillschweigen beim Rücktritt des der Berufsgruppe Architektur des Neujahrsfondue Stadt St.Gallen Oberholzer wird die Zersiedelungsini-
Schulpräsidenten, gegen das falsch SIA (Schweizerischer Ingenieur- und Vor rund 40 Jahren haben die beiden Samstag, 19. Januar ab 17:00 Uhr tiative vorstellen, zu der wir anschlies-
platzierte neue Stadthaus und gegen Architektenverein), im Vorstand von DJ’s «Rip Fossil» (Dani Müller) im Leider hat niemand mitgezählt, aber send die Parole fassen.
den vorschnellen Abbruch der Ver- SWISSOLAR, in der Jugendarbeit und Flawiler Jugi und «Hot Pännz» (Roger seit sicher über zehn Jahren findet in Weitere Infos und Anmeldung unter
kehrsberuhigung auf dem Boulevard. im Männerchor – ist der fünfsprachige Dieckmann) im Jailhouse in Uzwil auf- der Habilon-Scheune ganz im Osten www.gruene-sg.ch/event/mv-uznach
Wenn andere vor Behördenbeschlüs- Architekt seit seiner Einbürgerung
sen kapitulieren, läuft der Gründer politisch aktiv: Zuerst während acht Urs Oberholzer nicht
und Sprecher der Freien Liste und Kan- Jahren als parteiloser Gemeinderat Gemeindepräsident Uttwils Markus Allemann Naturgärten GmbH
tonsrat der Grünen erst zur Hochform und dann während sechs Jahren in der Der Romanshorner Vizestadtpräsident
X
auf. Mit seiner Erfahrung kennt er das SP-Fraktion des Grossen Rats. Peter und ehemaliger Präsident der Grünen
in i
Spiel wie kein anderer. Im politischen Dransfeld interessiert sich für Fragen TG Urs Oberholzer hat in Uttwil für das
System ist einer wie er eigentlich un- der Baukultur und der Raumplanung, Gemeindepräsidium kandidiert. Leider
verzichtbar. Anfeindungen kontert er
mit Gelassenheit und der Gewissheit,
dass er erstaunlich häufig sein Ziel
erreicht.»
für nachhaltiges Wirtschaften und für
Bildungsfragen. Er setzt sich regelmäs-
sig für Anliegen der Bürgernähe und
der Transparenz ein.
hat es nicht gereicht. Wir danken Urs
für sein Engagement und den Mut. Wir
wünschen uns noch mehr Grüne, die
für solche Ämter kandidieren. s t e Planung, Ausführung und
Unterhalt von Naturgärten
14
8577 Schönholzerswilen
OSTGRÜN 04 / 2018
Telefon 071 633 29 84
www.natur-gaerten.ch
Agenda / Kontakte
AGENDA OSTGRÜN
Details siehe Webseiten Kantonalparteien.
Glarus
www.gruene-gl.ch
Freitag, 11.1. 19:00 Uhr Mitgliedertreff,
Glärnischbligg, Ennenda
Donnerstag, 7.2. 18:30 Uhr Frauentreff
Ennenda
St.Gallen
WORKSHOP SOCIAL MEDIA: www.gruene-sg.ch
Samstag, 12.1. ab 20:00 Uhr 23. Flawiler
WENIG AUFWAND FÜR VIEL MEHR Oldies Disco, Lindensaal
Sonntag, 13.1. 14:00 Uhr Treffen zum
Am Beispiel von Facebook wird auf- Der Workshop richtet sich an engagier- Frauenstreik 2019, Waaghaus St.Gallen
gezeigt, wie sich auf Social Media mit te Grüne und aktuelle und künftige Dienstag, 15.1. 19:00 Uhr MV GRÜNE SG
Oberstufenzentrum Haslen, Uznach
relativ wenig Aufwand viel für Wahlen MandatsträgerInnen. Er wird organi- Freitag, 18.1. ab 18:00 Uhr Neujahrsapéro
und Abstimmungen erreichen lässt. siert von den GRÜNEN prowil sowie GRÜNE Prowil, Baronenhaus in der
Wie geht man in der politischen Aus- den beiden grünen Kantonalparteien Wiler Altstadt
einandersetzung mit Facebook und St.Gallen und Thurgau. Samstag, 19.1. 9:00 Uhr Stand zur Zersie-
delungsinitiative, Engelplatz Rapperswil
Co um? Die Referenten zeigen unter Samstag, 23. Februar in Wil, Infos unter www. Samstag, 19.1. 17:00 Uhr Neujahrsbegrüs-
anderem, wie sich Veranstaltungen gruene-sg.ch/fb-workshop sung/Fondueplausch GRÜNE Stadt SG,
erfolgreich publizieren und bewerben Scheune Habilon, Stephanshorn
lassen. Workshop Rhetorik: Dienstag, 19.2. 19:00 Uhr Podium Stände-
ratswahlen, Pfalzkeller
Voten, Reden, Referate
Sonntag, 10.3. Ständeratsersatzwahlen
Am Nachmittag teilt sich der Kurs in Am Samstag 30. März haben wir in Rap-
zwei Gruppen: Eine erfährt zusätzliche perswil-Jona auch ein Angebot für jene, Thurgau
Facebook-Tipps und Tricks, während die sich rhetorisch weiterbilden möch- www.gruene-tg.ch
Donnerstag, 17.1. 19:30 Uhr MV GRÜNE TG
sich die zweite Gruppe in der Herstel- ten. Reden werden nicht geschrieben,
Kulturzentrum Amriswil
lung einfacher Filme für soziale Medien Reden werden geredet, bringt es der Samstag, 9.2. 10:15 Uhr Fährentreff,
übt. Durch den Workshop führen zwei Kommunikationstrainer Felix Mätzler Fähre Romanshorn
erfahrene grüne Kampagnenleiter: Ro- auf den Punkt. Donnerstag, 14.2. 20:00 Uhr Jahresver-
sammlung GRÜNE Bezirk Münchwilen,
man Gugger und Yannick Zryd arbeiten Samstag, 30. März in Rapperswil-Jona, Infos unter Restaurant Post, Eschlikon
im grünen Zentralsekretariat in Bern. www.gruene-sg.ch/rhetorik-workshop Samstag, 23.3. 19:10 Uhr Ausstellung
Food Revolution 5.0, Gewerbemuseum
Winterthur
Dienstag , 26.3. 19.30 Uhr MV GRÜNE TG,
Bezirk Kreuzlingen
OSTGRÜNE: Ostschweiz
Sonntag, 10.2. Abstimmungswochende
ANSCHLUSS FINDEN Samstag, 23.2. Social Media-Workshop
Samstag, 16.3. Gründung Grünes Frauen-
Kantonalparteien
netzwerk Schweiz, Bundeshaus Bern. Mit
GRÜNE Glarus GRÜNE Thurgau
Regula Rytz inkl. Führung Bundeshaus.
Ennetbühlerstr. 3 Barbara Imholz, Aspenstr. 6
8755 Ennenda 8580 Sommeri Info: priska.muellerwahl@bluewin.ch
www.gruene-gl.ch 071 410 06 01 Samstag, 30.3. Rhetorik-Workshop
sekretariat@gruene-gl.ch www.gruene-tg.ch Samstag, 22.4. Bodensee-Friedensweg in
sekretariat@gruene-tg.ch Konstanz und Kreuzlingen
VERDA Graubünden www.bodensee-friedensweg.org
Rolf Marugg, Prättigauerstr. 14
7265 Davos Wolfgang OSTGRÜN, Redaktion und Inserate
079 415 62 57 Kurt Egger, Präsident GRÜNE TG
www.gruene-graubuenden.ch 079 207 84 37
pedercapeder@yahoo.de kurt.egger@gruene-tg.ch
GRÜNE St.Gallen Thomas Schwager, Präsident GRÜNE SG
Postfach 207 076 456 25 15
9004 St.Gallen thomas.schwager@gruene-sg.ch
071 577 16 64
www.gruene-sg.ch Redaktionsschluss Ausgabe 1/19
info@gruene-sg.ch 8. Februar 2019
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