Kino im Filmmuseum September 2012 - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
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Kino im Filmmuseum September 2012 FILM NOIR! LUCAS – Internationales Kinderfilmfestival Hommage an Ulrike Ottinger Erste unter Gleichen. Alice Guy New Indian Cinema
SPECIALS VICKY CRISTINA BARCELONA ≥ Seite 39 Information & Ticketreservierung ≥ Tel. 069 - 961 220 220 Impressum Herausgeber: Deutsches Filminstitut – DIF e.V. Schaumainkai 41 60596 Frankfurt am Main Vorstand: Claudia Dillmann, Dr. Nikolaus Hensel Direktorin: Claudia Dillmann (V.i.S.d.P.) Presse und Redaktion: Frauke Haß (Ltg.), Sarah Günter Texte: Natascha Gikas, Sarah Günter, Frauke Haß, Urs Spörri, Ulrike Stiefelmayer, Gary Vanisian Gestaltung: Optik — Jens Müller www.optik-studios.de Druck: Fissler & Schröder – Die Produktionsagentur 63150 Heusenstamm Anzeigen (Preise auf Anfrage): Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: 069 - 961 220 222; E-Mail: presse@deutsches-filminstitut.de Abbildungsverzeichnis: Alle Abbildungen stammen aus dem Bildarchiv des Deutschen Filminstituts – DIF e.V., sofern nicht anders verzeichnet.
3 INHALT Filmprogramm Aktuelles 4 FILM NOIR 5 LUCAS – Internationales Kinderfilmfestival 12 Hommage an Ulrike Ottinger 15 Erste unter Gleichen. Alice Guy 20 New Indian Cinema 24 Klassiker & Raritäten: Goethe Festwoche 28 Klassiker & Raritäten: 200 Jahre Rothschild 30 Jüdische Kulturwochen 33 Laterna magica 34 Kinderkino 36 Specials DIE GROSSE STILLE 4 OMID ist mein Name … 38 Kino und Couch 39 Service Programmübersicht 40 Eintrittspreise/Anfahrt 44 Vorschau 46 KLASSIKER & RARITÄTEN FAUST ≥ Seite 28
4 Aktuelles Im September läuft unsere Filmreihe zur FILM NOIR!- Ausstellung zu großer Form auf. Die Klassiker der schwarzen Filme aus dem Hollywood der 40er und 50er sind in unserem Kino zu sehen, von GILDA mit Rita Hayworth über THE KILLERS mit Burt Lancaster, THE MALTESE FALCON mit Humphrey Bogart, GASLIGHT mit Ingrid Bergmann bis zu DOUBLE INDEMNITY mit Barbara Stanwyck. Außerdem steigen wir zu Beginn der Herbstsaison tief ein in die Geschichte des Kinos. Aus Anlass einer Tagung der Magic Lantern Society präsentiert das Kino des Deutschen Filmmuseums am 21. und 22. September drei historische Laterna-magica-Projektionen der Künst- lergruppen Illuminago und The Gilbert Family. Einen großen Bogen schlagen drei Faustverfilmungen anlässlich der Goethe-Festwoche vom 13. bis 23. Sep- tember, neben Friedrich Wilhelm Murnaus FAUST. EINE DEUTSCHE VOLKSSAGE von 1926 und Sokurovs ganz aktuellem FAUST von 2011 können Liebhaber wieder ein- mal Gustaf Gründgens als Mephisto und Will Quadflieg als Faust in der berühmten Verfilmung von 1960 sehen. Einen Einblick in das jüngere Werk der preisgekrönten Filmemacherin Ulrike Ottinger gibt unsere Hommage an diese Regisseurin. Der „ersten Filmemacherin“ Alice Guy (1873-1968), die gleichzeitig mit Georges Méliès und den Brüdern Lumière Kino machte, widmet die Kinothek Asta Nielsen in Zusammenarbeit mit dem Deut- schen Filmmuseum ein Symposion, verbunden mit einer Filmreihe: von Freitag, 28., bis Sonntag, 30. September. New Indian Cinema heißt eine Reihe, die wir anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der deutsch-indischen Zusam- menarbeit zeigen. DIE GROSSE STILLE ist ein Film über das Mutterkloster des Schweigeordens der Karthäuser, den wir im Rahmen der „Woche der Stille – Frankfurt beruhigt“ am Montag, 17. September, um 19 Uhr zeigen. Im Anschluss: Film- gespräch mit Werner Schneider-Quindeau. Die Veran- staltung ist eine Kooperation der Stadt Frankfurt, Amt für Gesundheit, mit dem evangelischen Regionalverband. September LUCAS-Monat: Das 35. Internationale Kinderfilmfestival geht vom 2. bis 9. September an drei Spielorten in Frankfurt und Offenbach über die Bühne - mit fünf Weltpremieren, vielen Filmschaffenden, Work- shops und einem tollen Wettbewerbsprogramm.
5 FILM NOIR Glücksspiel, Schmuggel, Prostitution. Zwielichtige Er- mittler im Kampf gegen brutale Gangster. An deren Seite: gefährlich schöne Frauen. Im Hollywood der 1940er- und 1950er-Jahre entstanden Filme über die „Mean Streets“ der nächtlichen Großstadt – eine bis dahin wenig be- kannte Seite der US-Gesellschaft. Prominente Beispiele für diese als „Film noir“ bekannten schwarzen Filme sind THE MALTESE FALCON (USA 1941) oder TOUCH OF EVIL (USA 1958). Sie setzten atmosphärisch um, wie sich die Gesellschaft durch den Krieg verändert hatte, und mach- ten den Bruch mit den alten Idealen ebenso deutlich wie die Gier nach Geld und ungebremster Freiheit. Die im Juni eröffnete aktuelle Sonderausstellung FILM NOIR! widmet sich dem Stil dieser Filme mit ihren starken Licht-Schatten-Kontrasten, extremen Blickwinkeln und von Linien und Rahmen begrenzten Bildausschnitten. Auf sechs Leinwänden veranschaulicht die Ausstellung die Elemente dieses Stils. Das Kino des Deutschen Film- museums bietet eine begleitende Filmreihe. Drei dieser Filme – KISS ME DEADLY, DOUBLE INDEMNITY und THE KILLERS – gehören zur Lecture von Dr. Burkhard Röwe- kamp, die er bereits am 30. August zum Thema „Krisen des Männlichen im Film noir: ‚Dick Laurent is dead’“ hielt. THE KILLERS und THE WOMAN IN THE WINDOW zeigen wir im Rahmen des Kooperationsprojekts „24 BPS – 24 Buchstaben pro Sekunde“ mit dem Literaturhaus Frank- furt, Schöne Aussicht 2, wo am Dienstag, 25. September, drei Autoren Klassiker des Film noir neu erzählen. Beginn ist um 19.30 Uhr.
6 FILM NOIR KISS ME DEADLY USA 1955. R: Robert Aldrich D: Ralph Meeker, Albert Dekker. 105 Min. 35mm. OF Samstag, 01.09. Das Ziel, einen Fall möglichst schnell – und sei es unter 18:00 Uhr Anwendung von Gewalt – abzuschließen, bestimmt die Ermittlungsmethoden des Privatdetektivs Mike Hammer. Mittwoch, 12.09. Eines Tages begegnet er auf der Fahrt entlang einer Küs- 20:30 Uhr tenstraße der jungen Christina. Kurz nachdem sie in sein Film zur Lecture. Auto gestiegen ist, wird der Wagen von der Straße ge- drängt, und die unbekannten Angreifer töten Christina. Hammer macht sich auf die Suche nach den Mördern und ihrem Geheimnis. KISS ME DEADLY gehört, nicht zuletzt dank Ernest Laszlos suggestiver Kamera, zu den bedeutendsten Detektiv-Filmen im Stil des Film noir. GASLIGHT USA 1944. R: George Cukor. D: Ingrid Bergman, Charles Boyer, Joseph Cotten. 114 Min. 35mm. OmspU Nachdem ihre Tante, eine Opernsängerin, ermordet Samstag, 01.09. 22:30 Uhr wurde, wird Paula Anton auf ein Internat nach Italien geschickt. Dort heiratet sie Jahre später den Pianisten Gregory, der sie überredet, wieder zurück in die Woh- nung ihrer Tante in London zu ziehen. Bald nimmt Paula unheimliche Vorgänge im Haus wahr: Sie hört Schritte, und das Gaslicht erlischt ohne ersichtlichen Grund. Sie bangt um ihren Geisteszustand und verzweifelt zuneh- mend, bis sie den unheimlichen Erscheinungen auf den Grund geht. George Cukor setzt in GASLIGHT auf spar- same Ausleuchtung und enge Räume, die Paulas Gefühl des Eingesperrtseins verdeutlichen. Einer der wenigen Film noirs, die im 19. Jahrhundert spielen.
7 The Maltese Falcon USA 1941. R: John Huston D: Humphrey Bogart, Mary Astor, Peter Lorre. 100 Min. 16mm. OF THE MALTESE FALCON ist das Vorbild vieler Noir-Fil- Sonntag, 09.09. me und erzählt von dem Privatdetektiv Sam Spade, der 20:30 Uhr von einer geheimnisvollen Schönen mit einem Auftrag betraut wird. Im Zentrum steht eine jahrhundertealte Samstag, 15.09. wertvolle Falkenskulptur, derentwegen sich mehrere 22:30 Uhr Kriminelle gegenseitig die Hölle heiß machen. Als der erfolgreiche Drehbuchautor John Huston die Mög- lichkeit erhielt, Dashiell Hammetts Buch als Regisseur zu verfilmen, begann er mit der minutiösen Planung jeder einzelnen Kameraeinstellung. Letztlich gelang ihm damit einer der einflussreichsten Hollywood-Filme überhaupt, ebenso eines der besten Regiedebüts der Filmgeschichte. Gilda USA 1946. R: Charles Vidor D: Rita Hayworth, Glenn Ford. 110 Min. DCP. OF Der glücklose Spieler Johnny Farrell wird vom Freitag, 14.09. Geschäftsmann Ballin Mundson zum Leiter seines 20:15 Uhr Kasinos ernannt. Ihre gute Zusammenarbeit gestaltet sich zunehmend schwierig, als Mundson von einer Sonntag, 30.09. 20:30 Uhr Reise unerwartet mit einer Ehefrau an seiner Seite zurückkehrt. Seine Frau, Gilda, ihre Attraktivität und Verführungskraft, steht bald zwischen den Männern. Denn Gilda und Johnny haben eine gemeinsame Vergangenheit. Die Inszenierung Rita Hayworths als in verführerisches Schwarz gehüllte Gilda gilt als die Noir- Verkörperung der femme fatale.
8 FILM NOIR SWEET SMELL OF SUCCESS USA 1957. R: Alexander Mackendrick D: Burt Lancaster, Tony Curtis. 96 Min. 35mm. OmspU Sidney Falco, ein erfolgloser Broadway-Journalist, Freitag, 14.09. wird um einen unmoralischen Gefallen gebeten: Der 22:30 Uhr Kolumnist J. J. Hunsecker will die Beziehung zwischen Samstag, 22.09. seiner Schwester Susan und dem Musiker Steve Dallas 22:30 Uhr sabotieren, ohne sich die Hände schmutzig zu machen. Falco gelingt es, Dallas zu denunzieren. Als Susan sich dennoch für Dallas entscheidet, soll Falco erneut aushel- fen. Alexander Mackendrick wirft mit seinem Film einen Blick auf die verkommenen Seiten des Showgeschäfts. Die düstere Atmosphäre in der zur Metapher erhobenen nächtlichen Großstadt und die Zeichnung der Figuren weisen diesen Film als ein Spätwerk der klassischen Film-noir-Periode aus. DOUBLE INDEMNITY USA 1944. R: Billy Wilder. D: Fred MacMurray, Barbara Stanwyck, Edward G. Robinson. 106 Min. 16mm. OF Der Versicherungsvertreter Walter Neff verfällt der erotisch- Samstag, 15.09. 20:15 Uhr berechnenden Phyllis Dietrichson, die ihn dazu überredet, ihren Ehemann zu töten, um so die hohe Unfallversiche- Mittwoch, 19.09. rungssumme zu kassieren. Zwar gelingt ihr gerissener 21:00 Uhr Mordplan zunächst, doch Barton Keyes, Versicherungsde- tektiv und Vorgesetzter Neffs, zweifelt am vermeintlichen Film zur Lecture. Unfallhergang. In die Enge getrieben, erzählt Neff die Geschichte im Rückblick, indem er sein Geständnis auf ein Diktiergerät spricht. Regisseur Billy Wilder, Co-Drehbuch- autor Raymond Chandler und die femme fatale par excel- lence, Barbara Stanwyck als Phyllis, schufen mit DOUBLE INDEMNITY ein Meisterwerk des klassischen Film noir.
9 BERLIN EXPRESS USA 1948. R: Jacques Tourneur. D: Paul Lukas, Merle Oberon. 87 Min. 16mm. OF Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bringt ein Sonntag, 16.09. Zug der US-Armee Menschen verschiedener Nationalitä- 18:00 Uhr ten nach Berlin. Während der Fahrt wird ein Bombenan- schlag auf den deutschen Friedensvermittler Dr. Bern- Samstag, 22.09. hardt verübt. Der Zug hält in Frankfurt, wo die Reisenden 20:30 Uhr verhört werden. Bald stellt sich heraus, dass Bernhardt noch am Leben ist. Kurz darauf wird er entführt und seine französische Sekretärin macht sich zusammen mit Vertretern der vier Besatzungsmächte in den Trümmern der Frankfurter Altstadt auf die Suche nach ihm. Der Film wurde an Originalschauplätzen gedreht, was Tourneurs Inszenierung einen dokumentarischen Charakter verleiht. PUSHOVER USA 1954. R: Richard Quine D: Fred MacMurray, Kim Novak, Dorothy Malone. 88 Min. 16mm. OF Der Kriminalbeamte Paul Sheridan soll Leona, die Donnerstag, 20.09. attraktive Freundin des Gangsters Harry Wheeler, über- 18:00 Uhr wachen. Er erliegt jedoch ihrem Charme und beginnt ein Verhältnis mit ihr. Leona schlägt ihm vor, Harry zu Freitag, 28.09. töten und mit dessen Geld zu fliehen. Paul zögert, kann 22:30 Uhr aber letztlich den Verführungskünsten der attraktiven Frau nicht widerstehen. Der Plan scheitert, weil ein Polizeikollege Harry bei der Tat beobachtet. Regisseur Richard Quine legte großen Wert auf die Vermitt- lung der fatalen erotischen Spannung zwischen den Hauptfiguren, der er die „reine“ Beziehung von Leonas Nachbarin Ann gegenüberstellt.
10 FILM NOIR THE KILLERS USA 1946. R: Robert Siodmak D: Burt Lancaster, Ava Gardner. 105 Min. 16mm. OF Basierend auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von Mittwoch, 26.09. 20:30 Uhr Ernest Hemingway gelingt Siodmak in THE KILLERS das illusionslose Porträt eines Verbrechers, der eine Affäre Samstag, 29.09. mit der Freundin seines Bandenkollegen beginnt. Als 22:30 Uhr diese ihn selbst hintergeht, verliert er seinen Lebens- willen. In einer Kleinstadt wartet er auf die Rache seiner Film zur Lecture. ehemaligen Partner, die glauben, er enthalte ihnen die Beute eines gemeinsamen Raubüberfalls vor. Die an- spruchsvolle narrative Struktur macht diesen Film-noir- Klassiker zu einem Paradebeispiel für die noir-typische Verwendung von Rückblende und Erzählerkommentar. THE WOMAN IN THE WINDOW USA 1944. R: Fritz Lang D: Edward G. Robinson, Joan Bennett. 99 Min. 35mm. OmspU Der Familienvater und Professor Richard Wanley sieht Donnerstag, 27.09. 18:00 Uhr eines Abends im Schaufenster einer Kunstgalerie das Gemälde einer wunderschönen Frau und begegnet Samstag, 29.09. ihr kurz darauf persönlich. Er begleitet Alice in ihre 20:30 Uhr Wohnung, wo er ihren eifersüchtigen Liebhaber in Notwehr tötet. Das Paar beseitigt die Leiche, doch der von seinem Gewissen gepeinigte Wanley macht sich zunehmend verdächtig, nicht erst, als sein Freund, der Staatsanwalt, den Fall übernimmt. THE WOMAN IN THE WINDOW ergänzt den hier nahezu prototypisch umgesetzten Stil des Film noir um ein effektvolles tiefenpsychologisches Moment.
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12 35. Internationales Kinderfilmfestival vom 2. bis 9. September 2012 Weitere LUCAS 2012, das sind erstklassige Kinderfilme aus aller Informationen Welt mit sieben Weltpremieren, Workshops und vielen über LUCAS auf Begegnungen mit Filmschaffenden. Eine Jury aus lucas-filmfestival.de Kindern, Film- und Medienexperten entscheidet über die Gewinnerfilme. Das internationale Kinderfilmfestival startet in die 35. Runde. Zu sehen sind 47 aktuelle, herausragende Filme aus 24 Ländern. Die Produktionen kommen aus Europa, Indien, China, Vietnam, Iran, Mexiko und den USA. Erstmals ist auch Israel dabei. Einen besonderen Schwerpunkt bildet das Filmland Schweden. Das junge Publikum bekommt bei LUCAS Einblick in die Lebenswelten von Kindern in anderen Kulturen. Die Festivalfilme beleuchten Alltag, Ziele und Wünsche, aber natürlich auch Hürden und Hindernisse im Leben von Kindern. Alle Filme werden in Originalsprache gezeigt und im Kino live übersetzt. Wieder wählen Schulkinder gemeinsam mit Filmprofis die besten Kinderfilme aus. LUCAS, das älteste deutsche Kinderfilmfestival, verleiht 2012 erstmals zusätzlich einen Jugendfilmpreis. Eine Jury aus 14- bis 19-Jährigen kürt den Gewinnerfilm in ihrer Altersklasse. Vier der sechs Jugendfilme sind auch im Abendprogramm im Kino des Deutschen Filmmuseums zu sehen. Das beliebte Begleitprogramm von LUCAS spielt dieses Jahr mit Licht und Schatten. Ganz im Stil des Film noir, der Detektivfilme der 1940er und 1950er Jahre, schlüpfen Kinder in die Rolle von Ermittlern und lösen einen kniffli- gen Fall. Passend dazu schreiben sie ein Krimi-Drehbuch. Die Filme sind in Frankfurt im Deutschen Filmmuseum und im Cinestar Metropolis zu sehen. Erstmals gibt es mit dem Cinemaxx auch einen Spielort in Offenbach. LUCAS lädt für Samstag, 8. September, zur Preisverleihung ein.
13 DAS KOMPLETTE FESTIVALPROGRAMM FINDEN SIE UNTER www.LUCAS-FILMFESTIVAL.DE ON THE ICE USA 2011. R: Andrew Okpeaha MacLean. D: Josiah Patkotak, Frank Qutuq Irelan, Teddy Kyle Smi. 96 Min. 35mm. OF. Ab 14 Jahren Qalli und Aivaaq sind 17 Jahre alt und beste Freunde, Montag, 03.09. obwohl sie ziemlich verschieden sind. Beide verbindet 20:00 Uhr aber die Leidenschaft für Rap-Musik. Sie stammen vom Volk der Iñupiat ab, das im schneebedeckten Alaska lebt. Eine der Traditionen dieses Volkes ist die Seehundjagd. Auf einer Jagdtour geraten die beiden in einen handgreiflichen Streit mit James, der dabei auf tragische Weise ums Leben kommt. Qalli und Aivaaq beschließen, das Unglück zu verheimlichen. AMORS BALLER Cupid‘s Balls Norwegen 2011. R: Kristoffer Metcalfe. D: Kåre Hedebrant, Eira K. Stuedahl. 79 Min. 35mm. OmeU. Ab 14 Jahren Der 15-jährige Lucas ist Schlagzeuger in einer Band Dienstag, 04.09. und hält nicht viel von Fußball. Als er mit seiner Mut- 18:00 Uhr ter aus Stockholm in ein kleines norwegisches Dorf zieht, stellt er schnell fest, dass Fußball für die Dörfler das Wichtigste zu sein scheint. Dann verliebt er sich in Susanne, die Torfrau der Mädchen-Fußballmann- schaft. Obwohl er lieber eine Band gründen würde, fängt Lucas daher an, Fußball zu spielen, um Susanne zu beeindrucken. Mit Hilfe seines neuen Freundes Stian, dem Sohn des Trainers, versucht er sich gegen Petter, Susannes Freund und Kapitän der Mannschaft, zu behaupten.
14 LUCAS KADDISCH FÜR EINEN FREUND Deutschland 2011. R: Leo Khasin. D: Ryszard Ronczewski, Neil Belakhdar. 94 Min. 35mm. OmeU. Ab 12 Jahren Seit kurzem wohnt der 14-jährige Ali in Berlin- Dienstag 04.09. 20:00 Uhr Kreuzberg und versucht, bei den Jugendlichen in der Gegend Anschluss zu finden. Als Mutprobe vor der Aufnahme in ihre Clique fordern sie von ihm, in die Wohnung eines alten Manns namens Alexander einzubrechen und sie zu verwüsten. Ali, der in einem palästinensischen Flüchtlingslager in judenfeindlicher Atmosphäre aufgewachsen ist, kennt Alexander: Schon am Tag seines Einzugs hatte er herausgefunden, dass der Nachbar Jude ist. Als Ali bei dem Einbruch ertappt und angezeigt wird, hängt seine weitere Zukunft von Alexander ab. SØNNER AV NORGE Sons Of Norway Norwegen 2011. R: Jens Lien. D: Åsmund Høeg, Sven Nordin. 85 Min. 35mm. OmU. Ab 14 Jahren 1978: Nikolaj ist ein braver, etwas schüchterner Junge, Mittwoch, 05.09. 20:00 Uhr der in einer ungewöhnlichen Familie aufwächst. Seine Eltern sind liberal-kommunistischer Überzeugung, vor allem sein Vater lehnt jede Form strenger Erziehung ab. Verbote gibt es nicht. Eines Tages hört Nikolaj mit einem Freund zusammen die Musik einer englischen Band na- mens Sex Pistols. Deren harte Punkmusik, Ausdruck der Rebellion gegen die Gesellschaft, spricht Nikolaj sofort an. Als seine Mutter verunglückt, beginnt er ein neues Leben innerhalb der aufkommenden Punkbewegung.
15 HOMMAGE AN ULRIKE OTTINGER Anlässlich ihres 70. Geburtstags widmet das Kino des Deutschen Filmmuseums der deutschen Filmemacherin Ulrike Ottinger eine Filmreihe, in der sämtliche ihrer seit 2002 gedrehten Filme vorgestellt werden. Sie sind teilweise erstmals in Frankfurt zu sehen. Die 1942 in Konstanz geborene Ottinger begann ihre Karriere als Fotografin und Malerin. Ihren ersten Film realisierte sie 1972 mit LAOKOON & SÖHNE, in dem sie Drehbuch, Kamera, Schnitt und Regie verantwortete. Ein Vorgehen, das sie später meist beibehielt. CHINA. DIE KÜNSTE – DER ALLTAG (1985) war der erste von vielen Dokumen- tarfilmen, in denen sie sich mit den Kulturen asiatischer Völker befasste. Im November 2011 erhielt sie den Han- nah-Höch-Preis des Landes Berlin für ihr Gesamtwerk. „Was die Künstlerin zeigt, verfolgt uns bis in Träume, wo fernöstliche Prinzessinnen im Dampfbad Goldfischen beibringen, wie man sich einen Schnurrbart schminkt“, schrieb der Schriftsteller Dietmar Dath über sie. ZWÖLF STÜHLE Deutschland 2004. R: Ulrike Ottinger D: Georgi Delijew, Genadi Skarga. 198 Min. 35mm. Russ. OmU Während ihrer Recherchen zu SÜDOSTPASSAGE Freitag, 14.09. (2002) entdeckte Ulrike Ottinger den 1928 veröffent- 16:15 Uhr lichten Roman Die zwölf Stühle von Ilf/Petrow, eine subtile und heitere Satire auf das sowjetische System sowie seine selbstsüchtigen Bürger. Den in der ganzen UdSSR beliebten und vielfach verfilmten Stoff interpre- tiert Ottinger mit eigenen inszenatorischen Mitteln: In malerischen Tableaus verbindet sie historische Kostüme mit heutigen Kulissen. Zwei Volksschauspieler aus Odessa spielen den Gauner Ostap Bender und den einstigen Adeligen Ippolit, die gemeinsam nach einem in einem Stuhl versteckten Schatz suchen. Ulrike Ottinger – DIE NOMADIN VOM SEE DE 2012. R: Brigitte Kramer. 86 Min. HD dtOmeU Auf der Berlinale wurde Brigitte Kramers Film urauf- Samstag, 15.09. geführt, der die Berühungspunkte zwischen ihr und 16:00 Uhr Ottinger – sie stammen beide vom Bodensee – zum Ausgangspunkt einer Werkschau nimmt, die einen tie- fen Einblick in das Leben und Schaffen Ottingers gibt.
16 HOMMAGE AN ULRIKE OTTINGER DIE KOREANISCHE HOCHZEITSTRUHE Deutschland 2008. R: Ulrike Ottinger 82 Min. 35mm. Korean. OmU Ulrike Ottinger beleuchtet die teuren und sehr aufwen- Samstag, 15.09. 18:00 Uhr digen traditionellen Hochzeitszeremonien in Korea. So zeigt die Regisseurin ein jeder Eheschließung vorgelagertes Ritual, bei dem der Bräutigam kostbare symbolische Gegenstände in eine Truhe legt und zu Fuß zum Elternhaus seiner zukünftigen Frau trägt. In einem spannenden Gegensatz dazu stehen Aufnahmen moderner Hochzeitsfeiern, bei denen sich Elemente der koreanischen Kultur mit westlichen Einflüssen mischen. Ergänzend stellt Ottinger die Legende von der Liebe und Menschwerdung zweier Ginsengwurzeln vor. UNTER SCHNEE Deutschland 2011 R: Ulrike Ottinger 103 Min. 35mm. OmU Auf den Spuren des Schriftstellers Bokushi Suzuki Sonntag, 16.09. 20:00 Uhr waten die Kabuki-Darsteller Takeo und Mako durch meterhohen Schnee. Als sie einer schönen Füchsin Gast: Ulrike Ottinger begegnen, verwandeln sie sich in einen Mann und eine im Gespräch mit Frau aus der Edo-Zeit und werden Zeugen zahlrei- Marli Feldvoß cher Zeremonien, die deutlich machen, wie sehr die Provinzbewohner von Echigo einander verbunden sind. Im zweiten Teil verbinden sich die traumhaften Bilder und die Musik Yumiko Tanakas zu einem bewegenden Ganzen – aus dem Off kommentiert von Eva Mattes.
17 goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films GOEAST PRÄSENTIERT SÜDOSTPASSAGE Deutschland 2002. R: Ulrike Ottinger 1. TEIL: WROCLAW-VARNA 128 Min. DigiBeta. DF, Beginn: 16:15 Uhr Nach faszinierenden Dokumentationen über die Taiga Sonntag, 23.09. oder Shanghai widmet sich die Regisseurin Ulrike Ottinger 16:15 Uhr mit SÜDOSTPASSAGE den Metropolen Südosteuropas und ihren Verbindungswegen. Der Film beschreibt eine Eintritt gesamter Reise, die von Berlin aus zunächst ins polnische Wroclaw Film: 13,- Euro/ führt und dabei Städte, Dörfer und Landstraßen abbildet. ermäßigt 9,- Euro Ein besonderes Augenmerk gilt der kulturellen Tradition einzelne Teile: der jeweiligen Reiseetappe, im slowakischen Košice etwa Normalpreis dem Geburtshaus des ungarischen Autors Sándor Márai. Zwischen den Die Reise erstreckt sich über mehr als 1200 Kilometer und einzelnen Teilen endet zunächst in der bulgarischen Hafenstadt Varna. gibt es eine jeweils 20-minütige Pause, 2. TEIL: ODESSA in der das Café 142 Min. DigiBeta. DF, Beginn: 18:45 Uhr Serbische Bohnen- suppe und andere Von Varna führt der Weg auf einer Fähre über das Leckereien anbietet. Schwarze Meer in die ukrainische Hafenstadt Odes- sa. Neben architektonischen Schätzen wie der Potemkin’schen Treppe filmt Ottinger insbesondere die Reste des jüdischen Lebens in der Stadt – häufig findet sie jedoch nur noch Ruinen oder zweckentfremdete Synagogen. In der UdSSR hatte Odessa den Ruf einer Ganovenstadt, ist aber auch als Heimatort des Autors Isaak Babel und des Autorenduos Ilf/Petrow bekannt, an die Ottinger in zahlreichen Zitaten erinnert. 3. TEIL: ISTANBUL 93 Min. DigiBeta. DF, Beginn: 21.30 Uhr Mit dem kürzesten der drei Teile schließt Ottinger ihre filmische „Reise zu den neuen weißen Flecken auf der Landkarte Europas“ in der brodelnden türkischen Metropole Istanbul ab. Schon immer Schmelztiegel für unzählige Kulturen, lebt die Stadt von ihrer Vielstimmig- keit. Während im Viertel Laleli Russinnen den Handel übernommen haben, laden auf den uralten Basaren allein Männer zum Kauf ein – und rufen dabei in vielen europäi- schen Sprachen. Ottinger besucht das armenische Viertel Istanbuls, zitiert den Poeten Nizami und verlässt die SÜD- OSTPASSAGE mit Konstantin Kavafis‘ Gedicht Ithaka.
18 HOMMAGE AN ULRIKE OTTINGER SUPERBIA – DER STOLZ Deutschland 1986. 15 Min. 35 mm DAS EXEMPLAR Deutschland 2002. R: Ulrike Ottinger D: Raymond Wolff, Thorsten Heidel. 18 Min. DigiBeta. ESTER Deutschland 2002. R: Ulrike Ottinger D: Genrietta Liakhorvitskaia, M. Enenstein. 31 Min. DigiBeta dtOmeU. STILL MOVING Deutschland 2009. R: Ulrike Ottinger. 29 Min. BetaSP. Ohne Ton. SUPERBIA – DER STOLZ ist Teil einer Gemeinschafts- Mittwoch, 26.09. 18:00 Uhr produktion zu den sieben Todsünden. Bei Ottinger wächst aus dem Stolz „der Baum des Lasters“, dessen sündige Früchte Völlerei, Trägheit, Geiz, Zorn, Neid und Wollust sind. DAS EXEMPLAR ist Ottingers Verfilmung einer Groteske Valentin Katajews, in der ein zaristischer Beamter nach einem langjährigen Schlaf in der jungen UdSSR aufwacht. In ESTER führen jüdische Immigran- ten aus Europa die Purim-Sage auf; in Ottingers jüngs- tem Kurzfilm STILL MOVING assoziiert sie Aufnahmen ihrer privaten Objektsammlung mit Erinnerungen und schafft daraus ein visuelles Kunstwerk. PRATER Deutschland/Österreich 2007. R: Ulrike Ottinger 104 Min. 35mm „2 x fürchten kaufen und rein in die geisterbahn. sich Freitag, 28.09. 18:00 Uhr im spiegelkabinett (und seinen ebenbildern) verirren — schlicht und grad nicht mehr rausfinden. und immerzu fliegen im sitzen und liegen.“ Diese Sätze dichtete die österreichische Autorin Elfriede Gerstl eigens für Ottingers Porträt des traditionsreichen Wiener Praters. Auch andere Autoren wie Elfriede Jelinek, Erich Kästner oder Elias Canetti lässt die Regisseurin in zahlreichen Miniaturen über den alten Jahrmarkt zu Wort kommen. Sie begegnet den Nachkommen eines „Mannes ohne Unterleib“, Schaustellern und Besuchern aus aller Welt.
19 FRANKFURT Die Mediathek in der Sie alles finden. Unser Verleihrepertoire reicht vom Stummfilm bis zur aktuellen Festivalneuheit über Dokumentationen, Kinder- und Familien- filme, TV-Serien, Filme aus allen Ländern im Orginalton und aktuellen Neuheiten. Unseren Bestandskatalog finden Sie online. Auch Fernverleih möglich.
20 © Collection Gaumont Erste unter Gleichen. Die Filmarbeit der Alice Guy von 1896 bis 1920 Filmsymposion 28. – 30. September 2012 In Zusammenarbeit Alice Guy (1873-1968) war die erste Filmemacherin in mit der Kinothek der Geschichte des Kinos. Sie begann gleichzeitig mit Asta Nielsen e.V. Georges Méliès und den Brüdern Lumière Filme zu machen, ist aber bis heute, auch bei Fachleuten, kaum bekannt. Forschung und Archive haben inzwischen www.kinothek- einige ihrer mehr als 1000 – großteils verschollenen – asta-nielsen.de Filme identifiziert und restauriert. Nach New York, Paris und Bologna wird beim Filmsymposion in Frankfurt erstmals eine Auswahl von Guys Filmarbeit gezeigt. Mit freundlicher Unterstützung von: Alice Guy trat Ende 1895 als Sekretärin von Léon Gau- Cornelia Goethe mont in das Comptoire Général de Photographie, Paris, Centrum (und ein und unterstützte ihren Chef wenige Monate später Förderkreis CGC), Frauenreferat der dabei, die Firma zu übernehmen. Das war der Beginn Stadt Frankfurt am der Gaumont-Filmproduktion, in der Alice Guy von An- Main, Hessische fang an eine entscheidende Rolle als Regisseurin und Filmförderung, Produktionsleiterin spielte. 1907 begleitete Guy ihren Kulturamt der Stadt Ehemann Herbert Blaché in die USA und gründete dort Frankfurt am Main, Maecenia Frankfurter ihre eigene Firma, die Solax (1910-14). 1920 entstand Stiftung ihr letzter Film. Ihre Autobiografie wurde 1976 posthum von der Association Musidora herausgegeben. Sechs Programme stellen die Filme der Alice Guy in den Kontext des frühen Kinos, um ihre Arbeit sichtbar zu machen, die sich in der Herausbildung einer Vielfalt
21 von Genres niederschlug – Féerien (frz. Zauberwelten), Mit besonderem dokumentierende, sogenannte Ansichten, Tanzstücke, Dank an: Agnès Komödien, soziale Dramen. Sie werden von Filmkuratorin- Bertola, Gaumont Pathé Archives nen und -wissenschaftlerinnen präsentiert. Zur Eröffnung spricht Annette Förster, Autorin des Buchs Histories of Dauerkarte: Fame and Failure, über die wechselvolle Überlieferungsge- 25 / 15 Euro schichte der Filmarbeit von Alice Guy. Den Hauptvortrag am Samstag hält Kim Tomadjoglou, Kuratorin der Retro spektive Alice Guy am Whitney Museum. Musikbegleitung: Elvira Plenar und Eunice Martin. Vortrag Annette Förster (Amsterdam): „Ein Platz in der Filmgeschichte?“ Freitag, 28.09. Welturaufführung 20:00 Uhr LA PIONNIÈRE. DE 2012. R: D. Abke. 13 Min. 35mm Eintritt 7 / 5 Euro Kurzfilmprogramm Alice Guy 1: Es spricht Die Vergessene – zwischen Lumière und Méliès Stadträtin Sarah Im Swedish Film Institute ist eine Kompilation von Guys Sorge, Dezernentin Gaumont-Filmen erhalten, die einen ersten Einblick in für Frauen und die Vielfalt der Arbeiten Alice Guys als Regisseurin oder Bildung der Stadt Produzentin gibt. Begleitend laufen Filme anderer Frankfurt Pioniere: Werke der Brüder Lumière, von George Méliès, In Anwesenheit von sowie LE SPECTRE ROUGE (FR 1907) von Segundo de Daniela Abke Chaumont, der einen Zauber-Wettstreit zwischen einem Magier und einer plötzlich auftauchenden Rivalin zeigt. Block 1: Kurzfilmprogramme 2 und 3 Eintritt 9 / 7 Euro Präsentation Ute Holl (Basel): „Die Zauberin“ Kurzfilmprogramm Alice Guy 2: Spiel Samstag, 29.09. 11:00 Uhr Das frühe Kino hatte keinen Kunstanspruch. Gleich- wohl ging es seine eigenen ästhetischen Wege. In den In Kooperation mit dokumentierenden Filmen, sogenannten Ansichten, Filmoteca Catalunya nimmt die Kamera die Schönheiten der Natur auf. Mit und Cineteca di seinen Inszenierungen knüpft das frühe Kino an die For- Comune di Bologna men der Bühne an, spielt aber zugleich mit den techni- schen Möglichkeiten von Täuschung und Illusion. Alice Guy war die erste Zauberin des Kinos. Ihre Filme werden in Gesellschaft von LA RUCHE MERVEILLEUSE (Der wundersame Bienenkorb, FR 1905, R: Gaston Velle) und des Kurz-Dokumentarfilms TILLY BÉBÉE, DIE BERÜHMTE LÖWENBÄNDIGERIN (DE 1908) gezeigt.
22 ERSTE UNTER GLEICHEN. ALICE GUY Kurzfilmprogramm Alice Guy 3: ... und Spaß Komödiantinnen gab es im frühen Kino in großer Samstag, 29.09. Zahl, aber sie wurden erst in den vergangenen beiden 12:30 Uhr Jahrzehnten wiederentdeckt. Dabei handelt es sich in Four Films restored by der Regel um Schauspielerinnen. Doch gerade in den the Archives français frühen Burlesken ist die Grenze zwischen Schauspiel du film du CNC und Regie fließend. Neben Szenen mit schnurrbärtigen Frauen und übereifrigen Putzmännern, die Alice Guy inszenierte, läuft im Programm ein Film mit Musidora, deren komische Seite weitgehend unbekannt ist sowie einige Beispiele aus den ROSALIE-, LEONTINE- und KUNIGONDE-Serien. Block 2: Vortrag und Kurzfilmprogramm 4 Eintritt 9 / 7 Euro Vortrag (englisch) Kim Tomadjoglou (Washington): „The Great Adventure of Alice Guy“ Samstag, 29.09. Im Anschluss laufen FALLING LEAVES, USA 1912, 15:00 Uhr MIXED PETS, USA 1911, R: Alice Guy, P: Solax, BluRay Präsentation Claudia Walkensteiner-Preschl (Wien): „Der kinematographische Blick auf Sozialgeschichten“ Kurzfilmprogramm Alice Guy 4: Kinderszenen und Erwachsenendramen Samstag, 29.09. Im frühen Kino kommt den Kindern eine besondere Auf- 16:00 Uhr merksamkeit zu – auf der Leinwand wie im Publikum. Auch Alice Guy machte Kinder gerne zu Helden ihrer Geschichten, nutzte ihren Witz und ihre Fotogenität und nicht zuletzt ihr sentimentales Potenzial. Dieser Aspekt kommt vor allem zur Geltung, wenn es um die Dar- stellung sozialer Verhältnisse geht. Alice Guy zeigt das Leiden der Kinder und die Unfähigkeit der Erwachsenen, sie daraus zu befreien. Die begleitenden Filme zeigen Empathie mit den „Unterwelten“ der Kinder, etwa in KASPER LOTTE (DE 1913) und THE LITTLE MATCH- SELLER (GB 1905, R: James Williamson). Präsentation Madeleine Bernstorff (Berlin): „Les Résultats du Féminisme“ Kurzfilmprogramm Alice Guy 5: Frauen-Bewegungen Die Epoche des frühen Kinos ist auch die Blütezeit Samstag, 29.09. der ersten Frauenbewegung. Der Aufbruch aus den 18:00 Uhr bürgerlichen Ordnungen der Kultur, der Moral und des Eintritt 7 / 5 Euro Rechts ist beiden eigen. Gleichwohl hielten sie Distanz zueinander. Wenn die Frauenbewegung sich überhaupt zum Kino äußerte, teilte sie die konservativen Bedenken der „Volkserzieher“. Wie das Filmprogramm zeigt, zogen die Filme umgekehrt den expliziten Feminismus ins Lä- cherliche, machten aber gleichzeitig die „neuen“ Frauen sowie den Aufruhr in der Geschlechterordnung auf der Leinwand sichtbar. Alice Guy war da keine Ausnahme.
23 Präsentation (englisch) Bärbel Tischleder (Göttingen): „Lessons of the New World: Women and Americanization“ Kurzfilmprogramm Alice Guy 6: Nach den Pionierjahren Sonntag, 30.09. Das Abschlussprogramm des Festivals stellt den 12:00 Uhr Übergang von Guys Filmarbeit in Frankreich zu ihrer Tätigkeit in den USA vor. Zentraler Film ist dabei THE Klavierbegleitung: MAKING OF AN AMERICAN CITIZEN (USA 1912): Die Eunice Martins Begegnung mit der neuen Welt hieß auch, eine andere Stellung der Frauen in der Gesellschaft kennenzulernen. Lois Webers Spielfilm SHOES (USA 1916) gibt einen Ausblick auf die Nachfolgerinnen Guys. Freunde des Kinos Das Kino im Deutschen Filmmuseum sucht filmbegeister- te Freunde, die sich engagieren und für unser besonderes Programm interessieren. Lernen Sie uns kennen, und seien Sie gespannt auf das, was das Haus zu bieten hat. So erhalten Sie für unser Kino vergünstigte Eintrittspreise sowie Vorzugskarten zu besonderen Veranstaltungen und haben die Möglichkeit, Filmschaffende zu treffen. Selbstverständlich bekommen die Freunde des Hauses unseren Newsletter und alle Programme kostenfrei zugeschickt. Sie möchten das Kino unterstützen? Einzelpersonen: 30,- Euro Jahresbeitrag Unter 30-Jährige: 20,- Euro Jahresbeitrag Weitere Informationen: freunde@deutsches-filminstitut.de Tel.: 069 – 961 220 225
24 New Indian Cinema Aus Anlass von 60 Jahren deutsch-indischer Zusam- Eine Veranstaltung von menarbeit und den DAYS OF INDIA – CONNECTING Days of India CULTURES präsentiert das Kino des Deutschen in Germany: Filmmuseums im Deutschland-Indien-Jahr 2012/13 Connecting in Kooperation mit der Botschaft von Indien und dem Cultures indischen Generalkonsulat in Frankfurt einen kleinen Mit Dank an Überblick über das indische Gegenwartskino. Sechs Directorate Filme aus den Jahren 2009 bis 2011 führen ein in die of Film Festivals; vielfältigen Landschaften, Lebenswelten und Themen Embassy of des indischen Kinos. Die Filmreihe legt einen Schwer- India, Berlin; punkt auf unabhängige, regionale Filmproduktionen Consulate General India, Frankfurt und zeigt eine Auswahl aktueller Autorenfilme, die auf vielen Festivals außerhalb Indiens zu sehen waren. Diese sind vorwiegend nicht auf Hindi, sondern in den Landessprachen Bengali (Westbengalen, Tripura), Mala- yalam (Kerala), und Marathi (Maharashtra) gedreht. Aus rechtlichen Gründen ist der Eintritt in alle Vorstellungen des Programms frei.
25 ABOHOMAN The Eternal Indien 2010. R: Rituparno Ghosh. D: Deepankar De, Mamata Shankar, Ananya Chatterjee. 122 Min. 35mm. OmeU Bengali Das scheinbar perfekte Eheleben des Filmemachers Ani- Dienstag, 11.09. ket und der ehemaligen Schauspielerin Deepti wird auf 20:30 Uhr die Probe gestellt, als sich Aniket in die jüngere Schau- spielerin Shikha verliebt. Diese erinnert ihn äußerlich an Eintritt frei! die junge Deepti und ist gerade mal so alt wie sein Sohn. Begrüßung: Weil Deepti der Jungschauspielerin Unterricht gibt, prä- Generalkonsul Shri gen sich die Ähnlichkeiten immer mehr aus. Es entsteht Taranjit Singh Sandhu die Frage, wen Aniket wirklich liebt: Eine der beiden Frauen? Oder vor allem ihre künstlerische Ausstrahlung? MONer Manush The Quest Indien/Bangladesch 2010. R: Goutam Ghose. D: Prosenjeet Chatterjee, Priyanshu Chatterjee, Paoli Dam. 150 Min. 35mm. OmeU Bengali Auf dem Fluss Padma kommt es im späten 19. Jahrhun- Mittwoch, 12.09. dert zu einer einzigartigen Begegnung zwischen dem 17:30 Uhr weisen Geistlichen und Baul-Musiker Fakir Lalon Shah und dem westlich geprägten Jyotirindranath, dem älteren Mittwoch, 19.09. Bruder des berühmten Dichters Rabindranath Tagore. 18:00 Uhr Das Gespräch der beiden über eine säkulare Gesellschaft bildet den Rahmen für den Film, der das Leben und die Eintritt frei! Liebe des jungen Lalon thematisiert. THE QUEST betont vor allem das gemeinsame Kulturerbe, das die beiden Bengalen aus Indien und Bangladesch auch nach der Teilung des Landes verbindet.
26 New Indian Cinema I AM KALAM Ich bin Kalam Indien 2010. Regie: Nila Madhab Panda. 87 Minuten. 35mm. OmeU Hindi. Ab 8 Jahren Der Regisseur ist mit seinem neuen Film JALPARI - THE DESERT MERMAID bei LUCAS zu Gast im Kino des Deut- schen Filmmuseums, und zwar am Mittwoch, 05.09. 11.00 Uhr (deutsch einge- sprochen) und am Freitag, 07.09. 20.00 Uhr OmeU Chotu ist ein aufgeweckter Junge, der in einem Imbiss Donnerstag, 13.09. 18:00 Uhr arbeitet und den Touristen dort Tee und Kamelausflüge anbietet. Eines Tages beschließt er, es Abdul Kalam Eintritt frei! nachzumachen. Der hatte seinerzeit den Sprung vom Zeitungsverkäufer zum indischen Präsidenten ge- schafft. Auch Chotu will einmal zu einem vermögen- den und angesehenen Menschen werden und paukt dafür sogar Englischvokabeln. Eines Tages trifft er einen waschechten Prinzen, der sich – fasziniert von dem lebensfrohen Altersgenossen – sofort mit diesem anfreundet. In farbenfrohen, märchenhaften Bildern er- zählt der Film von einer ungewöhnlichen Freundschaft. VIHIR The Well Indien 2009. R: Umesh Vinayak Kulkarni. D: Madan Deodhar, Alok Rajwade, Renuka Daptardar. 120 Min. 35mm. OmeU Marathi Die Cousins Nachiket und Sameer verbindet eine tiefe Dienstag, 18.09. 20:30 Uhr Freundschaft. Bei einer Hochzeit in der Familie können sie endlich wieder Zeit miteinander verbringen, wilde Eintritt frei! Spiele spielen und sich im großen Brunnen in den Feldern abkühlen. Als Sameer zwei Tage verreist, um an einem Schwimmwettbewerb teilzunehmen, erfährt er bei seiner Rückkehr, dass Nachiket bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Dieser schreckliche Verlust lässt Sameer verzweifeln. Rastlos begibt er sich auf die Suche nach Wahrheit und Trost. Ein metaphern- und allegorienreicher Film über die großen Themen Freund- schaft und Tod.
27 ADAMINTE MAKAN ABU Abu, Son of Adam Indien 2011. R: Salim Ahamed D: Salim Kumar, Zarina Wahab. 101 Min. 35mm. OmeU Malayalam Als gläubige Muslime wollen sich Abu und Aisu im Al- Freitag, 21.09. ter endlich auf die Pilgerfahrt nach Mekka, die Hadsch, 22:30 Uhr machen. Doch die Ersparnisse der armen Leute reichen nicht aus. Da es strenggläubigen Muslimen untersagt Sonntag, 30.09. ist, Spenden oder Geldgeschenke für die Hadsch anzu- 18:00 Uhr nehmen, lehnt Abu alle Hilfsangebote ab und verkauft stattdessen das wenige Hab und Gut des Paars. Am Eintritt frei! Ende kann Abu seiner Frau nur versprechen, dass sie im nächsten Jahr die heilige Hadsch antreten werden. Ami Aadu Sound of Love Indien 2010. R: Somnath Gupta. D: Debolina Chatterjee, Samadarshi Dutta, Rudranil Ghosh. 117 Min. 35mm. OmeU Bengali Obwohl Suleimans und Aidus Eltern gegen die Heirat Dienstag, 25.09. des jungen Muslims mit der Hindu sind, setzen sich die 20:30 Uhr Liebenden durch. Wie viele junge Inder macht sich Sulei- man in den Nahen Osten auf und versucht, im Irak Geld Eintritt frei! zu verdienen. Ein Tonbandgerät ist sein Mitbringsel bei seinem ersten Heimatbesuch. Doch der Krieg der USA gegen den Irak 2003 scheint das Glück der jungen Fa- milie jäh zu zerstören. Der Kontakt zu Suleiman reißt ab, und Aidu hört sich immer wieder die Aufnahmen seiner Stimme an. Eine scheinbar normale Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Krieges im Irak.
28 KLASSIKER & RARITÄTEN Goethe Festwoche Die alle zwei Jahre stattfindende Goethe Festwoche Informationen zur Festwoche: steht dieses Jahr vom 13. bis 23. September unter goethe-festwoche.de dem Motto „Goethe und das Geld“. Berühmt gewor- den ist Goethes Papiergeldschöpfungsszene in Faust FAUST I und II: II. Parallel zu den FAUST-Inszenierungen im Schauspiel schauspielfrankfurt.de Frankfurt zeigt das Kino des Deutschen Filmmuseums während der Festwoche und darüber hinaus mehrere Verfilmungen der berühmten Vorlage von Goethe. FAUST BRD 1960. R: Peter Gorski D: Will Quadflieg, Gustaf Gründgens. 128 Min. 35 mm Nach einer mehr als 30jährigen Beschäftigung mit dem Dienstag, 18.09. 18:00 Uhr „Faust“-Stoff gelang Gustaf Gründgens, damals Intendant des Hamburger Schauspielhauses, mit einer neuen Insze- nierung ein großer Erfolg, auch auf weltweiten Tourneen. In der Folge entschloss er sich zu einer Verfilmung mit der Aufgabenstellung, „die genaue Mitte zu finden zwischen gefilmtem Theater und reinem Film“. Der Film populari- sierte noch mehr als die Bühnenaufführung Gründgens’ Interpretation der Mephisto-Figur, gerade in ihrer markan- ten äußeren Erscheinung. Gründgens darstellerisch geni- ale Mischung aus Gewitztheit und Abgründigkeit erheben seine Figur zum Höhepunkt der Inszenierung.
29 FAUST Russland 2011. R: Aleksandr Sokurov. D: Johannes Zeiler, Anton Adasinsky, Isolda Dychauk. 134 Min. 35 mm. dtOF Aleksandr Sokurovs persönliche Interpretation der Dienstag, 25.09. Faust-Legende verlagert den Hauptakzent hin zu dem 18:00 Uhr schon in den Volksbüchern überlieferten Teufelspakt. Sokurov analysiert in seinem auf Deutsch gedreh- ten Werk dieses Machtbündnis unter besonderem Augenmerk auf seine charakterverderbenden Folgen. Dafür schuf er zusammen mit dem Kameramann Bruno Delbonnel eine faszinierende visuelle Form, die an vorkinematographische Projektionstechniken erinnert. Beim Filmfestival in Venedig wurde der Abschluss von Sokurovs Tetralogie über Hybris und Macht mit dem Goldenen Löwen und weiteren Preisen ausgezeichnet. FAUST. EINE DEUTSCHE VOLKSSAGE Deutschland 1926. R: F. W. Murnau D: Emil Jannings, Gösta Ekman, Camilla Horn. 106 Min. 35 mm Schon Murnau führte bei seiner „Faust“-Verfilmung – Dienstag, 02.10. ähnlich wie Sokurov fast 90 Jahre später – verschiedene 18:00 Uhr Interpretationen der Sage zusammen. Zur Umsetzung seiner Vision ließ er aufwändige Bauten und Modelle Klavierbegleitung: Ulrich Rügner anfertigen, die die gotische Architektur der Faust-Zeit expressionistisch variiert wiedergeben. Mit furiosen ge- stalterischen Mitteln inszenierte er den Kampf zwischen den guten und bösen Kräften, an dessen Beginn die von Mephisto losgelassene Pest über die Welt und Fausts Heimatstadt zieht. Unfähig, seine Mitmenschen von der Krankheit zu heilen, sucht Faust in seiner Verzweiflung die Hilfe des Teufels.
30 KLASSIKER & RARITÄTEN Rothschild-Jubiläum 2012 Zum 200. Todestag von Mayer Amschel Rothschild In Kooperation mit dem Kulturamt (1744 – 1812) ehrt die Stadt Frankfurt den Bankier mit Frankfurt am Main mehreren Veranstaltungen. Eine Übersicht finden Sie und dem Jüdischen unter www.kultur-frankfurt.de Museum DIE ROTHSCHILDS. AKTIEN AUF WATERLOO Deutschland 1940. R: Erich Waschneck D: Erich Ponto, Carl Kuhlmann, Albert Lippert. 99 Min. 35mm. Die nationalsozialistische Variante einer Rothschild-Bio- Dienstag, 11.09. 18:00 Uhr grafie setzt im Jahr 1806, mit der Flucht des Kurfürsten Wilhelm IX. vor napoleonischen Truppen ein. Bei einem Vortrag: Zwischenhalt in Frankfurt übergibt Wilhelm seinem Alfons Arns „Agenten“ Mayer Amschel Rothschild eine riesige Geldsumme zur Aufbewahrung. Rothschild unterschlägt das Geld. Der Familie gelingt es, sich auf der Grundlage dieses neu erworbenen Reichtums über ganz Europa zu verstreuen und das Vermögen über die Jahrzehnte enorm zu vermehren. Ein einführender Vortrag des Filmwissenschaftlers Alfons Arns erläutert die antisemi- tischen Mechanismen des Films und geht auch auf THE HOUSE OF ROTHSCHILD ein. THE HOUSE OF ROTHSCHILD USA 1934. R: Alfred L. Werker D: George Arliss, Boris Karloff, Loretta Young. 88 Min. 16mm. OF In den engen und überfüllten Straßen des Frankfurter Ju- Donnerstag, 20.09. 20:00 Uhr denghettos lebt der Geldwechsler Mayer Amschel Roth- schild mit seiner Familie. Über den Lauf seiner Geschäfte Einführung: kann er sich nicht beklagen, umso mehr aber über die Alfons Arns judenfeindliche Gesinnung der Verwaltung. Nachdem eine wichtige Transaktion deshalb scheitert, ruft der kranke Familienvater seine fünf Söhne zu sich und weist sie an, sich in den fünf wichtigsten europäischen Städten geschäftlich niederzulassen und durch gegenseitigen Zusammenhalt ein Netzwerk gegen die Unterdrückung aufzubauen. Sie sind so erfolgreich, dass die Rothschilds bald die Geschicke ganzer Staaten beeinflussen.
31 Das Kraftstöffche für die Region: unsere Energie. Wer Frankfurt und Umgebung mit Energie versorgt, muss vor allem eins sein: ein zuverlässiger Partner für eine dynamische Region. So tragen wir mit höchster Versorgungssicherheit entscheidend zur Spitzenposi- tion der Wirtschaft in Rhein-Main bei. Mehr Leistung: www.mainova.de
32 IHR EVENT IM FILMMUSEUM Repräsentative Räume und ein außergewöhnliches Ambiente für Veranstaltungen bietet das Deutsche Film- museum. Erleben Sie unvergessliche filmreife Momente mit guten Freunden oder Kollegen zu privaten und geschäftlichen Anlässen in unserem Haus am Frankfurter Museumsufer. Ob für ein Firmenjubiläum, eine Tagung, Galaveranstal- tung, ein gemütliches Get Together fernab des Büros oder eine ganz private Veranstaltung – das Filmmuseum bietet für jede Veranstaltungsform ein exklusives und individuelles Konzept in einer besonderen Umgebung. Sprechen Sie uns an, wir helfen Ihnen gerne: Tel. 069 - 961 220 540 events@deutsches-filminstitut.de
33 JÜDISCHE KULTURWOCHEN FRANKFURT Das Kino des Deutschen Filmmuseums beteiligt sich mit zwei Filmen am Programm der Jüdischen Kulturwochen 2012 (26. August bis 9. September), die von der Jüdi- schen Gemeinde Frankfurt und dem Kulturamt der Stadt Frankfurt veranstaltet werden. DAVID USA 2011. R: Joel Fendelman. D: Muatasem Mishal, Binyomin Shtaynberger, Maz Jobrani. 80 Min. HDCam. OmU Als der elfjährige Daud, Sohn eines Imam in Brooklyn, Samstag, 01.09. eine Thora entdeckt und sie in die Synagoge zurück- 20:30 Uhr bringen möchte, wird er versehentlich für einen Juden gehalten. Im jüdischen Religionsunterricht freundet er sich mit gleichaltrigen jüdischen Jungen an. Die so erzwungene Doppelrolle treibt einen Keil in Dauds Familie. Insbesondere die Geduld des strengen, miss- trauischen Vaters wird auf die Probe gestellt. Der Film erkundet die Grenzen von Glaube und Vertrauen und plädiert mit anrührenden Bildern dafür, festgefahrene Denkmuster zu hinterfragen. AMOS OZ – THE NATURE OF DREAMS Israel/DE 2009. R: Yonathan & Masha Zur. 86 Min. DVD. OmU Dieses einfühlsame dokumentarische Porträt des renom- Sonntag, 02.09. mierten israelischen Autors Amos Oz entstand 2009 zu 20:30 Uhr seinem 70. Geburtstag. Als einer der wichtigsten Intellek- tuellen Israels tritt er unnachgiebig für die Zwei-Staaten- Eine Veranstaltung Lösung ein. Yonathan und Masha Zur begleiteten den Li- des Generalkonsulats teraten zwei Jahre lang, etwa bei der Präsentation seines des Staates Israel in München autobiografischen Erfolgsromans Eine Geschichte von Liebe und Finsternis. Der Film beleuchtet das Privatleben des Autors und folgt Oz zu Vortragsreisen in die USA. Der Zuschauer erlebt Oz bei Diskussionen mit Schriftstel- ler-Kollegen wie Salman Rushdie und Paul Auster.
34 LAterna Magica Die Magie der bewegten Bilder faszinierte die Menschen bereits im 19. Jahrhundert, als mit Hilfe der Laterna magica die Leinwand zu einem Teil der populären Kultur wurde. Bunte Bildergeschichten wurden mit Rezitati- onen, Erläuterungen, Gesang und Musik zur Unterhal- tung, aber auch Belehrung des Publikums aufgeführt. Wie faszinierend diese Vorträge aus der Vorgeschichte des Films sind, können Besucher nicht nur in der Dauer- ausstellung des Deutschen Filmmuseums bewundern. Anlässlich eines Treffens der Magic Lantern Society im Haus für den Film am Schaumainkai gibt es im September professionelle Laterna-Magica-Vorführungen mit dem Ensemble illuminago und der Gilbert Family im hauseigenen Kino. Freitag, 21.09. Zwischen Wunder und Wissenschaft 15 Uhr Bunte Bewegungseffekte, lustige Geschichten, lehrrei- che Darstellungen und faszinierende Verwandlungsbil- Eintritt: der, projiziert mit einem sogenannten Nebelbildapparat Erwachsene 10 Euro / Kinder 5 Euro von 1880, bietet illuminago am Freitag, 21. September, inklusive einer in der Nachmittagsvorstellung für die Familie. Darunter Eintrittskarte in die sind Klassiker wie die romantische alte Wassermühle Dauerausstellung. und ein grusliger Danse macabre auf dem Kirchhof – die ganze Vielfalt der Projektionskunst mit der Laterna Ermöglicht durch magica in einer kurzweiligen Inszenierung für Jung die freundliche Unterstützung der und Alt mit Musik. Geeignet für Kinder von 5 Jahren an Screening the Poor – das Unglück der Armut im frühen Kino Armut und ihre Folgen war schon im frühen Kino ein Freitag, 21.09. 18:00 Uhr Thema: Professor Martin Loiperdinger von der Univer- sität Trier zeigt und erläutert ein Kurzfilmprogramm mit Dramen und Komödien aus dem Kintopp vor 100 Jahren – eine Auswahl typischer Filme von der DVD „Lichtspiele und soziale Frage / Screening the Poor“, die das Deut- sche Filminstitut Frankfurt mit der Medienwissenschaft der Universität Trier und dem Filmmuseum München herausgegeben hat. Sie ist in der Edition Filmmuseum erschienen und im Museumsshop erhältlich.
35 Lichtspiele im Schatten der Armut Um „Lichtspiele im Schatten der Armut“ geht es dann Freitag, 21.09. um 20 Uhr noch einmal mit dem Ensemble illuminago. 20:00 Uhr Um 1900 lebten Millionen von Menschen im Elend. Soziale Missstände wurden auch auf der Leinwand 15 Euro mit Hilfe der Laterna magica angeprangert: Erfrierende ermäßigt 12 Euro Waisenkinder, Alkoholmissbrauch, alte Menschen, die um ein Stück Brot betteln müssen oder Verzweifelte, die als Auswanderer ihr Glück im Ausland suchten, waren Themen von Projektionen. Mit spektakulären und sentimentalen Geschichten wollten soziale Organisa- tionen den Bürgern die Not der Armen näher bringen. In Armenhäusern und Elendsvierteln gab es dagegen vergnügliche Shows zur Unterhaltung. illuminago bringt diese Bilder mit einer Laterna magica wieder auf die Leinwand. Mit Musik, Gesang und Rezita- tionen vermitteln die Akteure live die erzählte Geschich- te. Bilder und Texte sind mehr als hundert Jahre alt, doch die Themen klingen erstaunlich aktuell. Karin Bienek (Conférence, Rezitation), Judith Herrmann (Musikalische Gestaltung, Klavier), Ludwig Vogl-Bienek (Projektion, Rezitation). MAGICAL MOMENTS präsentiert von der GILBERT‘S GALANTEE SHOW In dritter Generation präsentiert die Gilbert Family, Pat, Samstag, 22.09. Ray und ihr jüngster Sohn Martin, ihre Laterna-magica- 18:00 Uhr Shows: Vorführungen ohne Skript – „ein Fest der Musik und der Bilder“, beschreiben sie selbst ihre Darbietung. 15 Euro Gilbert‘s Galantee Show besteht bereits seit 30 Jahren. ermäßigt 12 Euro Schon Pat’s Vater zeigte mit einer einfachen Laterne In englischer Bilder der örtlichen „Literary and Scientific Society“. Pat Sprache. und Ray erweiterten die Show, indem sie eine zweistrah- lige Laterna benutzten, die Bilder ineinander überblen- den konnte, um eine Mischung zeittypischer Bilder vorzuführen. Die „Magical Moments“ wurden geboren, als Martin eine 120 Jahre alte, dreifach optische Laterna magica integrierte, mit der er handgemalte viktoriani- sche Bilder projiziert.
36 KINDERKINO DIE PIRATEN! – EIN HAUFEN MERKWÜRDIGER TYPEN Großbritannien/USA 2011. R: Peter Lord, Jeff Newitt Animationsfilm. 90 Min. 3D. DF. Empfohlen ab 8 Jahren Das erste Knetanimationsabenteuer in 3D: Nach Chi- Freitag, 14.09. 14:30 Uhr cken Run und der Wallace & Gromit-Reihe hisst die britische Knetschmiede Aardman Animation die Sonntag, 16.09. Segel für DIE PIRATEN!. Ein enthusiastischer Piraten- 15:00 Uhr kapitän und seine Verlierertruppe versuchen mit allen Mitteln, den begehrten Titel „Bester Pirat des Jahres“ einzuheimsen. Die Konkurrenz ist jedoch hellwach. Die Piraten treffen auf ihrer Reise unter anderem auf den Naturforscher Charles Darwin und geraten in London ins Visier von Königin Victoria. Detailreich animiert, be- eindruckt der Film vor allem durch seinen charmanten britischen Slapstick-Humor. HUGO CABRET USA 2011. R: Martin Scorsese. D: Asa Butterfield, Ben Kingsley, Sacha Baron Cohen. 126 Min. 3D. DF. Empfohlen ab 9 Jahren Die Zeitreise in die Geschichte des Kinos basiert auf Sonntag, 23.09. 14:00 Uhr Brian Selznicks preisgekröntem gleichnamigem Kinder- buch. Diese Liebeserklärung an das Kino ist ein modern Freitag, 28.09. erzähltes Märchen – für Kinder ebenso faszinierend wie 14:30 Uhr für erwachsene Filmliebhaber. Scorsese entführt die Zuschauer mit moderner 3D-Technik in das Paris der Sonntag, 30.09. 15:00 Uhr 1930er Jahre, wo Hugo von seinem Vater einen men- schenähnlichen Apparat geerbt hat, dessen Geheimnis er schließlich aufdeckt – mit Hilfe von Georges Méliès, einem der wichtigsten Vorreiter des frühen Kinos. Die visuellen Effekte sind den Experten des Frankfurter Unternehmens Pixomondo zu verdanken, das für diese Arbeit mit einem Oscar ausgezeichnet wurde.
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