Kirche und Rassismus - Medienpool
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www.ekir.info M agaz i n fü r P r es byt e r i n n e n u n d Pres byte r Mehr Vielfalt als Chance für die Gemeinden Ausgrenzung erfolgt nicht immer bewusst. Die Diskussion darüber kann belebend wirken. Seiten 4 und 5 Kirche und Rassismus Liebe Leserin, lieber Leser, vor 1700 Jahren wurden Ein paar Prüffragen gegen Antisemitismus für die aus dem inhalt Foto: ekir.de/Uwe Schinkel die ersten Juden am Rhein Gemeinden: urkundlich erwähnt. Vor gut 40 Jahren hat die Evan- ‒ Kennt Ihr Presbyterium den Beschluss der 6 Digitale Aktenablage Landessynode von 1980 und die Änderung in der Wie das Projekt „Papyrus“ gelische Kirche im Rhein- Kirchenordnung in Wortlaut, Inhalt und Neuaus- für Vernetzung sorgen will land auf der Landessynode richtung? Wann haben Sie das letzte Mal darü- zur Umkehr und Erneue- ber gesprochen? 8–9 Weltweite Partner rung des Verhältnisses von Christen und Juden aufgerufen. Die Zahl antisemi- – Gibt es im Kindergottesdienst und der Konfir- Welche Kirchen der rheinischen tischer Äußerungen und Anschläge aber wächst. mandenarbeit in diesem Jahr eine Einheit zur besonders nahe sind jüdischen Tradition, zu jüdischen Festen? Ein Grund für die Kirchengemeinden, innezuhal- – Wo ist die nächste Synagogengemeinde? In ten und zu fragen: Was können wir tun? Denn 10 Konfis backen guten Zeiten: Wann planen Sie den nächsten wegschauen und schweigen geht nicht. Manch- Was Jugendliche mit Besuch? Mit welcher Gruppe? Nach Anschlägen mal werde ich gefragt: „Ist das wirklich nötig? Das Brot für die Welt verbindet und Anfeindungen: An welche Adresse können christlich-jüdische Verhältnis liegt den rheinischen Sie einen Solidaritätsbrief schicken? Gemeinden doch in der DNA.“ Ein Irrtum nach – Wie gestalten Sie den 10. Sonntag nach Trinita- 14 Chat für alle meiner Einschätzung! Die Auseinandersetzung Wer das neue Angebot tis, den „Israelsonntag“? Gibt es eine Predigtrei- mit Antisemitismus ist keine Erbangelegenheit, he zu den jüdischen Wurzeln des christlichen nutzen kann sondern eine Bildungsaufgabe. Unsere jüdischen Glaubens in Ihrer Gemeinde? Gesprächspartner bitten uns, das Wissen über jü- Gerade jetzt braucht es die Initiative der Gemein disches Leben und Glauben nicht auf die Shoah zu den, damit Antisemitismus keinen Nährboden reduzieren. So wichtig das Gedenken ist, so wichtig findet. Das ist eine schwere, aber auch schöne ist ihnen: „Jüdische Tradition ist im Grunde eine Aufgabe! vielseitige und lebensfrohe Lebens- und Glaubens- kultur.“ Ihre Oberkirchenrätin Barbara Rudolph Material Antisemitismus: Flyer „Antisemitismus. Vorurteile, Ausgrenzungen, Projektionen – und was wir dagegen tun können“ (Download bei ekd.de); Predigtmeditationen im christlich- jüdischen Kontext (vertrieb@kulturverlag-kadmos.de); Materialkoffer zum Judentum (in vielen Schulreferaten und Kirchenkreisen); Plakatserie #beziehungsweise (ekir.de/url/rPf); Ansprechpartner: wolfgang.huellstrung@ekir.de Nr. 4 | August 2021
Kurz gesagt Auf dem Weg nach Karlsruhe DREI FRAGEN AN Ursula Thomé, Pfarrerin beim Rheinischen Dienst für Internationale Oekumene, zum Materialheft, das auf die Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen 2022 einstimmen soll. berichtet. Das Materialheft bietet konkrete Kirchen im Sinne der versöhnten Verschie- Ursula Thomé Impulse, damit Gemeinden und Kirchen- denheit; den Einsatz für Gerechtigkeit, Frie- ist Pfarrerin beim kreise diese in ihre Planungen für 2021/22 den, Bewahrung der Schöpfung und Klima- Rheinischen Dienst aufnehmen können. Ich hoffe, dass Men- schutz; das Aushalten von Widersprüchen; für Internationale Oekumene (RIO; schen in den Gemeinden überlegen, mit nicht zuletzt die Stärkung durch gemein- ehemals Gemeinde- welchen Akteuren vor Ort sie wichtige sames Beten, Singen und das Hören auf dienst für Mission Anliegen der Ökumene aufgreifen können. Gottes Wort. Die Arbeit an diesen Themen und Ökumene) Jetzt schon, ein Jahr vorher. Denn Planun- beginnt vor Ort und in Gemeinschaft mit Foto: Eva Thomé in der Region Westli- gen brauchen Zeit und Energie – neben unseren ökumenischen Partnerinnen und ches Ruhrgebiet und war Mitglied des den so kräftezehrenden Konsolidierungs- Partnern. Redaktionsteams prozessen. für das Materialheft Ist die ökumenische Bewegung in den Ge- „welt.bewegt“. Was erhoffen Sie sich von den Gemeinden meinden nach Ihrem Eindruck noch leben- mit Blick auf das internationale Treffen dig oder braucht sie neuen Schwung? und die knapp 4000 Delegierten und Gäste Thomé: In vielen Gemeinden wird die Ver- Frau Thomé, die Vollversammlung des aus aller Welt? bundenheit mit den römisch-katholischen Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) in Thomé: Ich hoffe darauf, dass viele Men- Geschwistern gepflegt. Das ist gut. Für Karlsruhe ist um ein Jahr verschoben wor- schen in den Gemeinden erkennen: Wir als die internationale ökumenische Bewe- den und findet jetzt erst vom 31. August Christinnen und Christen in Deutschland gung braucht es in den Gemeinden neuen bis 8. September 2022 statt. Warum gibt brauchen die Geschwister aus anderen Tei- Schwung. Ich wünsche mir, dass die öku- es ein Materialheft schon jetzt? len der Welt und anderen Kirchen, um mit- menische Bewegung mit ihren Inhalten in Ursula Thomé: Das Materialheft (ekir.de/ einander für Gerechtigkeit und Frieden zu alle Gruppen hineinwirkt: in die Presbyte- welt-bewegt) will dazu beitragen, den Blick streiten und die Botschaft des Evangeliums rien, den Konfirmanden- und Religionsun- zu weiten und unsere Kirche als lebendigen weiterzusagen. Und ich hoffe darauf, dass terricht, in die Jugendgruppen und Senio- Teil der ökumenischen Gemeinschaft der sich viele einladen lassen, auf dem Weg rennetzwerke, in die Frauenhilfe, die Chöre, Kirchen zu verstehen. Ich habe in verschie- nach Karlsruhe mitzugehen, ganz gegen- Pfarrkonvente und Synoden – und in unse- denen Beiträgen von meinen persönlichen wärtig oder virtuell. Die Ökumene hat vie- re Gottesdienste und Gebete. (er) Erfahrungen in der weltweiten Ökumene le Themen: die Suche nach der Einheit der Glaubensecke: Ohne wen mein Glaube ärmer wäre Da fällt mir als Erstes mein Vater ein. Er war ein überzeugter Christ, gerade auch in der Zeit des Nationalsozialismus. Sein unerschütterlicher Glaube hat mich über seinen Tod hinaus begleitet und mir als Vorbild gedient. Walter Franz wurde 1909 geboren und ist in einer Zeit groß geworden, die von Krieg, Ge- waltherrschaft und Ungerechtigkeit geprägt war. Aber alles das hat seinen Glauben an Foto: Relindis Schulte Jesus Christus nur noch weiter gestärkt. An eine Erzählung kann ich mich noch gut er- innern: Irgendwann in den 1930er Jahren wollte er mit seinen Freunden aus CVJM und Weigle-Haus (einem christlichen Jugendhaus in der Essener Innenstadt) an einer Refor- mationsfeier in der Essener Erlöserkirche teilnehmen. Unter den Besuchern befanden sich mehrere „Deutsche Christen“. Sie versuchten, die Veranstaltung in ihrem unchristlichen Sinne zu beeinflussen. Da standen mein Vater und seine Freunde einfach auf und verlie- Gisela Kisselbach (68) ist Presbyterin der Evangelischen ßen die Kirche. Kirchengemeinde Essen- Bergerhausen und dort Das Handeln meines Vaters war immer von der Liebe zu Jesus Christus bestimmt, und Baukirchmeisterin. er hat in allen Geschöpfen stets ein Ebenbild unseres Gottes gesehen. Ich weiß nicht, ob mein Glaube ohne ihn ärmer wäre, aber ich bin sicher, dass er durch sein stilles Handeln reicher geworden ist. Gisela Kisselbach 2|
Typisch presbyter Kirche muss sich einmischen Alfred Stroh, Presbyter im Westerwald, wünscht sich eine wahrnehmbare evangelische Stimme zu allen theologischen und gesellschaftspolitischen Fragestellungen. Als Kind war mein Berufswunsch … Von unserem neuen Präses wünsche Chef zu werden. Da hätte ich allen sagen ich mir, … können, was sie arbeiten müssen, und dass er engagiert die evangelische Stim- hätte viel Geld verdient. me erhebt zu allen theologischen und gesellschaftspolitischen Fragen. Kirche Aber heute bin ich … muss sich aus christlicher Sicht einbrin- ein zufriedener Pensionär nach gen – und auch einmischen. 40 Dienstjahren als Lehrer. In der Bibel beeindruckt mich … Diese Eigenschaft hätte ich gern … besonders die Weihnachtsgeschichte in mehr Power, um Dinge energisch voran- der Übersetzung von Martin Luther. zutreiben. Da bin ich eher der Teamplay- er, der Ideen mitentwickelt und sie dann Am liebsten singe ich … angeht. Choräle und Lieder in mehrstimmigen Alfred Stroh (69) ist seit rund 20 Jahren Foto: Petra Stroh Sätzen, gerne von Bach. Viele der Choräle Presbyter der Evangelischen Kirchengemein- Gar nicht mag ich … sind mir noch aus der Konfirmandenzeit de Birnbach im Kirchenkreis Altenkirchen Hektik und Stress in schwierigen Situ- im Gedächtnis. Als Bläser fehlen mir aber (Westerwald/Rheinland-Pfalz). Dort engagiert er sich seit 2011 als Leiter des Birnbacher ationen. Häufig entstehen noch mehr ab der zweiten Strophe oft die Texte. Posaunenchors und organisiert Konzerte in Probleme, als dass man Lösungen erzielt. der Kirche der Gemeinde. Ich bin Presbyter, weil … Den Tag beginne ich … ich gerne in meiner Kirchengemeinde meistens mit Joggen, einem langen mithelfen möchte, dass die Kirche wahr- Frühstück, einer Tasse Kaffee und der genommen und als wichtig erachtet Tageszeitung. wird. Glücklich bin ich, wenn … Unser Presbyterium arbeitet derzeit In der Coronakrise hat mich … wir mit Kindern und Enkeln gemeinsam vor allem an … betroffen gemacht zu sehen, wie viele Zeit verbringen können. den Lösungen, wie man in Zeiten der Leute irrationalen Argumenten und Pandemie Gemeindeleben (Gottesdiens- wirren und verqueren Ansichten folgen Ich träume von … te, Veranstaltungen usw.) online oder in und sich und vor allem andere damit einer deutschen Meisterschaft des Präsenz gestalten kann. in Not bringen. Auch so viel Neid und Hamburger SV. Missgunst bei oft fehlender Solidarität In einer Presbyteriumssitzung habe ich erschrecken mich sehr. Ich würde gerne einmal Kaffee schon einmal … trinken mit … den geistlichen Impuls zu Beginn der Die Kirche der Zukunft wird … Simon Rattle, ehemals Dirigent der Sitzung zur Jahreslosung 2021 gestaltet. vor allem auf das Engagement aller Berliner Philharmoniker, der mich mit Wir können nicht alle Probleme der Welt, Gemeindeglieder angewiesen sein. Sie seiner Empathie und seinem Charisma der rheinischen Kirche und der Gemeinde muss verlässliche Lebensbegleiterin für als Dirigent fasziniert. lösen, aber wir sollten barmherzig mit- die Menschen sein und die Botschaft einander umgehen, wenn das Ergebnis Jesu Christi kompetent und authentisch Mit Kirche verbinde ich … mal nicht für alle zufriedenstellend ist. verkündigen. viele schöne Erinnerungen, vor allem musikalisch in Form von Konzerten und Interesse junger Menschen an der Ge- Posaunenchorklängen in Gottesdiens- meinde weckt man am besten, indem … ten. Kirche ist für mich aber auch ein man sie in vielen Bereichen einbezieht er Presbyt typisch Ruhepol – und wenn die Glocken mit und mitgestalten lässt. Aber oft müssen vollem Geläut klingen, ist sie für mich wir die jungen Menschen erst mal ein Stück Heimat. suchen und wiederfinden. |3
Hintergrund „Rassismus ist ein globales Problem“ Sarah Vecera, stellvertretende Leiterin der Abteilung Deutschland bei der Vereinten Evangelischen Mission, über die Gründung der VEM vor 25 Jahren, rassistische Prägungen der Kirche und Hilfsangebote für Gemeinden. Frau Vecera, die VEM feiert mit ihrem Dafür müssen wir uns Zeit nehmen und sind die Nazis und die Menschen mit Sprin- 25-jährigen Bestehen die Neubegründung Rassismus muss in den nächsten Jahren ein gerstiefeln, aber nicht wir. Der Begriff ist der Gleichberechtigung ihrer 39 Mitglie- Querschnittsthema unserer Kirche werden. ja auch so moralisch aufgeladen, dass es der. War das damals auch ein Abschied von Das ist ein Marathon und kein Sprint. natürlich schwer ist anzuerkennen: Wir einem Stück Rassismus in der Missionsge- alle und auch ich sind nicht frei von rassis- schichte? Sie haben eine Quote für People of Color tischen Prägungen und Verhaltensweisen. Sarah Vecera: Rassismus würde ich nicht vorgeschlagen. Warum? sagen. Aber es war ein Abschied vom ko- Vecera: Sobald People of Color an entschei- Wo können sich Gemeinden bei dem lonialen Erbe, das die Mission nun mal in denden Stellen auch Repräsentationsfi- Thema Hilfe holen? sich trägt. International waren wir vorher guren sind, zieht das Menschen an. In der Vecera: Natürlich bei der VEM. Wir kön- schon, aber seit 25 Jahren leben wir un- Filmindustrie werden die Hauptrollen mit nen uns zwar nicht zehnteilen und haben sere Gemeinschaft von Kirchen auch auf weißen Menschen besetzt, damit sich das schon mehr Anfragen als Kapazitäten, aber Augenhöhe. Alle unsere Gremien, von der weiße Publikum mit ihnen identifizieren trotzdem können sich Gemeinden gerne Vollversammlung über den Internationa- kann. Umgekehrt kann das auch in der Kir- melden. Wir haben dazu auch das Blog len Rat bis zu unseren drei Büros in Wup- che funktionieren: Wenn People of Color rassismusundkirche.de ins Leben gerufen. pertal, Daressalam und Pematang Siantar, in unserer Kirche mitentscheiden, wird sie Es soll Dreh- und Angelpunkt werden, damit sind international besetzt. vielfältiger. Aber eine Quote allein bringt sich Gemeinden informieren können. Dort nichts. Wir müssen uns Gedanken über die gibt es persönliche Statements, Materiali- Wie wirkt sich das beim Thema Rassismus Ausbildung machen und über die Anerken- en für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, aus? nung ausländischer Ordinationen, wie das für Freiwilligendienste und Gottesdienste Vecera: Es hilft, unterschiedliche Perspek- in der rheinischen Kirche schon möglich ist. sowie eine Speaker- und Speakerinnenliste. tiven einzunehmen. Natürlich haben wir Und wir brauchen Antirassismus-Training Und man kann sich als Gemeinde mit sei- in Deutschland durch unsere Geschichte für die Weißen und Empowerment-Trai- nen Erfahrungen und Projekten registrie- ein spezielles Verhältnis zum Thema Ras- ning für die People of Color. ren und so den Austausch ermöglichen. Ab sismus. Aber wenn man sich Indonesien Juli wird zusätzlich ein Forum eingerichtet, anguckt und das extreme Verhältnis in- Im Selbstbild der Kirche spielt Rassismus wo Fragen geteilt werden können. Mit dem nerhalb eines Landes zu Menschen aus aber keine Rolle. Thema beschäftigen sich schon viele Men- West-Papua, zeigt das, dass wir von einem Vecera: Wir haben gelernt, dass wir die Gu- schen in der Kirche und dieses Blog vermit- globalen und strukturellen Problem reden, ten sind und doch schon in der Anti-Apart- telt einen Eindruck davon. das historisch gewachsen ist. heid-Bewegung aktiv waren. Rassismus Interview: Ekkehard Rüger Wie schwer hat es das Thema Rassismus generell in der Kirche? Vecera: Es kommt darauf an, wie tief man Sarah Vecera (38) ist in geht. Auf der oberflächlichen Ebene kön- Oberhausen geboren und nen wir vieles nicht leugnen: dass wir eine hat Theologie, Religions- und weiße Kirche sind; dass wir Jesus schon in Sozialpädagogik studiert. Seit unseren Kinderbibeln sehr weiß und euro- 2013 arbeitet die ordinierte Prädikantin für die Vereinte zentrisch darstellen; dass wir ausschließ- Evangelische Mission (VEM), lich von weißen Menschen Theologie ge- ist dort stellvertretende Leite- lernt haben. Und wir können auch nicht rin der Abteilung Deutschland abstreiten, dass wir uns aufgrund unseres und Bildungsreferentin mit Glaubens mit Rassismus auseinanderset- Schwerpunkt „Rassismus in Kirche und Theologie“. zen sollten, weil alle Menschen zu Gottes Ebenbild geschaffen wurden. Aber wenn es um die Konsequenzen geht, wird oft ge- sagt: Dann nennt uns bitte drei Punkte, wie wir das Problem beseitigen können. Wir re- den aber über ein 500 Jahre altes Konstrukt. Foto: Sarah Vecera 4|
Hintergrund Wenn sich Zugehörigkeit an der Hautfarbe festmacht Foto: Ekkehard Rüger Der gebürtige Leverkusener Leon Mukenge Kabongo kennt rassistische Erfahrungen seit Kindertagen. Jetzt hat sich der 36-Jährige an seine alte Kirchengemeinde gewendet, um gerade bei Jugendlichen für Vielfalt zu werben. G äbe es die Corona-Pandemie nicht, schem Verhalten und seinen Folgen für die kamen und erst eine Frau neben ihm und dann hätte Leon Mukenge Kabon- Betroffenen. Der Projektleiter für Digitali- dann weitere Fahrgäste empört verlang- go in diesem Jahr die Demokrati- sierungsprojekte einer Leverkusener IT-Fir- ten, auch kontrolliert zu werden. sche Republik Kongo besucht – zum ersten ma sagt von sich noch heute: „Eigentlich Mal in seinem Leben. Denn der 36-Jährige bin ich ein offener Mensch. Aber neue Leu- Körperliche Gewalt ist Leon Mukenge Ka- ist in Leverkusen geboren, im bergischen te müssen erst mal durch mein Raster, bis bongo bisher erspart geblieben. „Ich war Burscheid aufgewachsen und hat mit dem ich merke, die wollen nichts von mir.“ schon immer eloquent und konnte daher Land, das sein Vater vor 62 Jahren verlassen vieles abwenden.“ Aber die Angst, einmal hat, bisher nie etwas zu tun gehabt. In Mu- Eine Vorsicht, die auf zahllosen, mal un- doch in eine gefährliche, unkontrollierba- kenges Pass steht daher auch von Geburt scheinbaren, mal offensichtlichen Erfah- re Situation zu geraten, gehört zu seinen an allein die deutsche Staatsangehörigkeit. rungen fußt. Die Szene in der Grundschule, ständigen Begleitern. „Manchmal treibt Aber seit Kindertagen macht er die Erfah- als er endlich einmal einen Handpartner mich diese Angst auch an, anders zu sein. rung, dass sich die Frage, ob er irgendwo für die Zweierreihe vor dem Unterricht ge- Paradox irgendwie und auch schön, wie ich dazugehört oder nicht, immer wieder an funden hatte, bis ein anderer Schüler auf finde.“ seiner Hautfarbe entscheidet. Damit will er diesen zukam mit der verächtlichen Frage: sich nicht abfinden – und hat sich deshalb „Willst du wirklich mit dem Neger rein- In traurigen Phasen kommt ihm Rassismus an seine alte Kirchengemeinde gewendet. gehen?“ Oder erst jüngst wieder bei der vor „wie ein unfairer, nie enden wollender Kontrolle an der deutsch-österreichischen Kampf, den ich nicht gewinnen kann“. Und Vielleicht hat es damit zu tun, dass sein Grenze, als mit seiner weißen Freundin am er ist sich sicher, „dass wir alle schon mal Sohn gerade bei derjenigen Burscheider Steuer schon alles klar schien, bis der Be- Opfer und auch Täter waren“. Ein Grund Pfarrerin den Konfirmandenunterricht be- amte auf dem Beifahrersitz Mukenge ent- mehr, sich dafür einzusetzen, „dass die sucht, bei der Mukenge selbst 1998 konfir- deckte und sich doch noch die Pässe zeigen Menschen dafür ein Bewusstsein haben – miert worden war. Jedenfalls hat er sich ihr ließ. „Immer wird einem demonstriert: Du und sich bewusst für die Vielfalt entschei- unter dem Eindruck des Todes von George gehörst nicht dazu.“ Aber da war vor Jahren den“. Als Nächstes plant der Diplom-Kauf- Floyd durch Polizeigewalt im vergangenen auch diese Szene in der Kölner U-Bahn, als mann mit der Pfarrerin einen Gottesdienst Herbst als „belastbarer Zeuge“ und „leben- zwei Kontrolleure zielgerichtet auf ihn zu- zu dem Thema. Ekkehard Rüger des Beispiel“ für rassistische Erfahrungen angeboten, aber auch für das Gegenteil: die Momente, in denen er Solidarität erlebt hat und Menschen, die für ihn einstanden. Dazu will er die Konfirmandinnen und Kon- firmanden auch ermutigen. Foto: Frank - stock.adobe.com Die hatten sich das Thema Rassismus aus 40 Themenvorschlägen selbst ausgewählt. Im Frühsommer befassten sich die Jugend- lichen dann unter Mukenges Beteiligung ein ganzes Wochenende lang mit rassisti- |5
Thema Neues aus dem EKiR-Portal „Papyrus“: Foto: mrgao/123RF Digitale Aktenablage für alle als Ziel Die rheinische Kirche bietet ein einheitliches Dokumentenmanagementsystem an, das Kirchenkreise bei Bedarf übernehmen können. Pilot-Kirchenkreise sind seit April Duisburg, Dinslaken und Trier. Doppelte Aktenablage, Schriftstücke, die Nach einer Bedarfsanalyse und anschlie- immer wieder neu per E-Mail verschickt ßender Machbarkeitsstudie ist im April die werden, eine aufwendige Suche nach erste Phase des Projekts gestartet. In dieser Dokumenten oder ihrer aktuellen Versi- werden die Kirchenkreise Duisburg, Dinsla- on – dies soll in Verwaltungsämtern, Ge- ken und Trier an das System angebunden. meindebüros sowie kreiskirchlichen und In mehreren Schritten sollen bis 2024 wei- gemeindlichen Einrichtungen bald der Ver- tere Kirchenkreise, die das System nutzen Projekt gangenheit angehören. Mit Beschluss der möchten, und auch das Landeskirchenamt Landessynode 2021 stellt die Evangelische folgen. Die Kosten werden überwiegend Kirche im Rheinland Kirchenkreisen ein einheitliches Dokumentenmanagement- system (DMS) zur Verfügung. Es soll die Papyrus durch die Beteiligten refinanziert. Die Software InfoShare der Firma Kendox wichtigsten Bedarfe abdecken und sie in wird zunächst in den Verwaltungsämtern ihren Arbeitsprozessen sowie der Zusam- der beteiligten Kirchenkreise zum Einsatz menarbeit zwischen den kirchlichen Ebe- kommen. Final sollen auf Gemeindeebene nen unterstützen. gungen ist die gemeinsame Bearbeitung auch Mitglieder des Presbyteriums damit eines Vorgangs durch verschiedene Per- arbeiten können. „So bietet das DMS lang- „Das Dokumentenmanagementsystem ist sonen möglich.“ Eine Änderungshistorie fristig eine gemeinsame Plattform für eh- Foto Papyrus: pixelrobot - stock.adobe.com ein Auffangbecken für alle aktenwürdigen mache die verschiedenen Arbeitsstände renamtlich und beruflich Mitarbeitende“, Dokumente, die nicht in einer Fachanwen- nachvollziehbar, beschreibt Franke Vorteile erklärt die Projektleiterin. dung verwaltet werden“, erklärt Landeskir- des Systems. „Dabei sind alle Dokumente chen-Oberamtsrätin Britta Franke, die die durch Suchbegriffe und Ordnungskriterien Zugriff auf das System erhalten Nutzerin- Einführung des Systems unter dem Projekt- eindeutig klassifiziert, jederzeit abrufbar nen und Nutzer über das EKiR-Portal. „Da- namen „Papyrus“ leitet. So könnten etwa und nur einmal abgelegt.“ Auch gescannte durch sind auch für Menschen, die im Ho- Unterlagen von Gremiensitzungen, aus Eingangspost und E-Mails könnten inte- meoffice arbeiten, ortsunabhängig die für dem Beschaffungswesen oder dem Bereich griert werden und Kirchenkreisen helfen, sie relevanten Dokumente verfügbar“, sagt Bauen und Liegenschaften dort abgelegt ihren internen Postversand zu reduzieren, Britta Franke. werden. „Über die Vergabe von Berechti- erklärt die Projektleiterin. Simone Becker Anzeige Warum Papyrus? Die Einführung des neuen Dokumentenmanage- mentsystems in der rheinischen Kirche erfolgt Den richtigen Liedanzeiger für Ihre unter dem Projektnamen „Papyrus“. Denn die Kirche bekommen Sie von uns! Eigenschaften, die dem antiken Schreibuntergrund zugeordnet wurden, seien auch auf das digitale • LED-Anzeige in weiß und/oder gelb Ablagesystem übertragbar, erklärt Svenja Stepper, • LCD-Anzeigen • Mehrfachanzeigen Verwaltungsleiterin im Kirchenkreis Duisburg und • Zahlengeber Mitglied des Lenkungsausschusses für das Projekt. • Sonderanfertigungen und Zubehör „Den Kulturkreisen, die Papyrus damals genutzt hatten, ging es um die Weitergabe von Wissen und Erfahrungen von Generation zu Generation“, sagt Beratung | Montage | Kundendienst Stepper. „Dies ist genau das, was wir in Zeiten der JÄGER Gmbh · Ortesweg 7 · 36043 Fulda Digitalisierung von dem neuen Dokumentenma- Servicetelefon (kostenfrei): 0800/523 34 33 E-Mail: jaeger.lied@t-online.de · Internet: www.liedanzeiger.de nagementsystem erwarten dürfen.“ (sbe) 6|
Thema Wind für die Frischer Orgelszene Foto: Gerald Biebersdorf Landeskirchenmusikdirektor Ulrich Cyganek Die Orgel ist das Instrument des Jahres 2021. Passend dazu startet die rheinische Foto: scholacantorum/Pixabay Kirche am 12. September ihre Nachwuchskampagne ORGEL ON. A u ch wenn es bereits in der Anti- mit anderen Instrumenten, um der stilisti- ment neu geweckt werden. Traditionsbe- ke erste Orgeln gegeben hat, trat schen Vielfalt der gegenwärtigen Kirchen- wusst, aber dennoch voller zeitbezogener das Instrument seinen Siegeszug musik zu entsprechen. Dennoch bleibt ihr musikalischer Ambitionen, wird mittlerwei- im europäischen Raum erst im Laufe des ungeheures Klangspektrum, getragen von le auf der Orgel geswingt, gejazzt und sogar 14. Jahrhunderts an. Aber die Orgel ist einem Kirchenraum, faszinierend. gerockt. Experimentierfreudige Organistin- kein Instrument von vorgestern, denn sie nen und Organisten überraschen immer hat durch die Jahrhunderte nichts von ih- Um diese Begeisterung anschaulich und wieder mit neuen Ideen und musikalischen rer Faszination als sprichwörtliche Königin begreiflich werden zu lassen, hat die Lan- Einfällen. Ein einzelner Mensch kann auf der Instrumente verloren. Nach und nach deskirche zwei Mini-Orgeln, Organetto einer großen Orgel ein ganzes Orchester er- entwickelte sich Deutschland zu einem genannt, herstellen lassen, die sich mitt- setzen. Wer schon einmal die Orgelbearbei- Orgelland, das es bis heute geblieben ist. lerweile auf Reisen durch die Kirchenkreise tung von „Star Wars“ live miterlebt hat, wird Herausragende Orgelbauten und geniale befinden. Sie bieten Anschau- diesen Soundtrack bestimmt Orgel-Komponisten zeugen davon. ungsmaterial vom Feinsten, da nicht mehr vergessen. es sich um Bausätze handelt, „Ein einzelner So war es naheliegend, dass Orgelbau und die von Schulklassen, Konfir- Mensch kann Möglichst viele junge Men- Orgelspiel im Jahr 2019 von der Unesco mandengruppen oder bei an- auf einer großen schen für das Orgelspiel zu zum Weltkulturerbe erklärt wurden; und deren Veranstaltungen in der begeistern und sie durch bald darauf kürte der Deutsche Musikrat Gemeinde in weniger als einer Orgel ein ganzes Unterrichtsangebote in ihrer die Orgel zum „Instrument des Jahres 2021“ Stunde zusammengefügt und Orchester Nähe zu fördern, hat sich die (ekir.de/url/VJZ). Anlass genug, um auch in sogleich zum Musizieren ge- Kampagne ORGEL ON zum der Evangelischen Kirche im Rheinland das nutzt werden können. ersetzen.“ Ziel gesetzt. Nähere Infor- Bewusstsein für Orgelmusik und Orgelspiel mationen rund um die Orgel, zu stärken. Daher wird am 12. September, Mit verschiedenen Angeboten, wie bei- Unterrichts- und Übemöglichkeiten sowie dem jährlich stattfindenden Deutschen spielsweise Konzerten für Kinder, Orgelvor- Ansprechpartnerinnen und -partner vor Ort Orgeltag (zugleich Tag des offenen Denk- führungen oder Orgelschnupperstunden, werden ab September auf der Homepage mals), die Nachwuchskampagne ORGEL ON soll in allen Regionen der Landeskirche vor orgel-on.de zu finden sein. eröffnet. Ort das Interesse für das königliche Instru- Ulrich Cyganek In der rheinischen Kirche spielen annä- hernd 2000 Personen regelmäßig oder spo- radisch die Orgel im Gottesdienst. Nach wie vor freuen sich Gemeinden sehr über Menschen, die diesen Dienst übernehmen und dabei ihr musikalisches Hobby pflegen. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, soll die Kampagne ORGEL ON frischen Wind in Blick in den Foto: Matthias Wirth die Orgelszene bringen. Windkasten des Organettos. Als Begleitinstrument des Gemeinde- gesangs teilt sich die Orgel zwar ihr bishe- riges Alleinstellungsmerkmal mittlerweile |7
Schaukasten Nordamerika Vereinigte Protestantische Kirche Frankreichs Vereinigte Kirche Christi (Eglise Protestante (United Church of Christ; UCC) Unie de France; EPUdF) in den USA, konkret die drei UCC-Regionalkonferenzen Penn Central Conference (PCC) in Pennsylvania, Southern Conference (SOC) in North Carolina und Südost-Virginia sowie Wisconsin Conference (WC) Südamerika Evangelisch-Lutheris Kirche in der Republi Namibia (Evangelical Lutheran Church in the Republ Internationale of Namibia; ELCRN) Partnerkirchen der Evangelischen Antarktis Kirche im Rheinland
Schaukasten Europa Asien Reformierte Kirche in Ungarn (Magyarországi Református Egyház) und die Kirchen der ungarischen Minderheiten in den Nachbarländern Synode der Chinesisch- Rheinischen Kirche in Hongkong Afrika (Chinese Rhenish Church Hong Kong Synod; CRC) Christlich-Protestantische Toba-Batakkirche (Huria Kristen Batak Protestan; sche HKBP) in Indonesien ik n lic Rheinische Kirche in Südafrika Australien und (Rhenish Church in Ozeanien © EKiR, Stand August 2021 South Africa; RCSA) Durch Partnerschaftsvereinbarungen oder verbindende Dokumente Durch historisch bedingte enge Verbindungen Über kirchliche Netzwerke: Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE; ehem. Leuenberger Kirchengemeinschaft) mit ihren derzeit 95 Mitgliedskirchen. Zu diesen Kirchen besteht volle Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft. Vereinte Evangelische Mission (VEM) mit ihren derzeit 17 Mitgliedskirchen in Asien, 15 Mitgliedskirchen in Afrika (darunter vier Diözesen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania) und sechs Mitgliedskirchen sowie den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel in Deutschland. Zusätzlich pflegen viele Kirchenkreise und Gemeinden der rheinischen Kirche internationale Verbindungen zu Mitgliedskirchen der GEKE und der VEM, aber auch darüber hinaus.
Thema Konfis backen Brot für die Welt Die bundesweite Aktion „5000 Brote“ wird nach der coronabedingten Pause fortgesetzt. Auch die rheinische Kirche ruft ihre Gemeinden zur Beteiligung auf – zugunsten von Jugendprojekten in Asien, Afrika und Südamerika. Ein Jahr lang musste die Aktion „5000 Brote – Konfis Zutaten für das Brot sollen nach Möglichkeit von der backen Brot für die Welt“ der Evangelischen Kirche in Bäckerei gespendet werden; dafür können Gemeinden Deutschland (EKD) und des Zentralverbands des Deut- eine Spendenbescheinigung ausstellen. Die rheinische schen Bäckerhandwerks weitestgehend pausieren. Aber Kirche ist im Bedarfsfall bei der Suche nach einer geeigne- in diesem Jahr können Konfirmandinnen und Konfirman- ten Bäckerei behilflich. den wieder zusammen mit ihren lokalen Bäckereien Brot zugunsten des Hilfswerks „Brot für die Welt“ backen. Mit Ansprechpartnerin ist Elke Wieja den Spenden werden (Mail elke.wieja@ekir.de, Telefon 0211 4562-636). dieses Mal drei Aus- bildungsprojekte für Weitere Informationen gibt es im Internet unter 5000-bro- Jugendliche in Indien, te.de. Dort werden auch Alternativvorschläge für den Fall Äthiopien und Brasilien gemacht, dass keine Bäckerei unterstützt. gefunden wird oder eine neuer- Fotos: 5000-brote.de liche Pandemieverschärfung das Auch die rheinische Backen vor Ort doch verhindert. Kirche ruft ihre 655 Ge Außerdem stehen Begleitma- meinden dazu auf, sich terialien für die thematische mit ihren Konfi-Grup- Arbeit mit den Konfirmandin- Äthiopien: Durch verbesserte Anbau- pen zu beteiligen. Der nen und Konfirmanden, Gottes- methoden und Kleintierzucht konnten Hauptaktionszeitraum dienstbausteine und Werbemit- die Lebensmittelknappheit verkürzt und liegt zwar zwischen tel für die Öffentlichkeitsarbeit zusätzliche Einkommensquellen erschlossen werden. Erntedank (3. Oktober) zur Verfügung. Rechtzeitig zum und dem 1. Advent Herbst werden dort zudem ein (28. November), aber gebacken werden kann jederzeit; Online-Tutorial zum Brotbacken Terminwahl und Ausgestaltung liegen in den Händen der und Hinweise zu einem On- Gemeinden und ihrer Partnerbetriebe vor Ort. Die Brote line-Seminar abrufbar sein, das Indien: Jugendliche erhalten die sollen dann im Gottesdienst oder bei einer anderen Ge- gemeinsam mit einem Projekt- Chance, einen Beruf zu erlernen. meindeveranstaltung gegen Spende abgegeben werden. land durchgeführt werden kann. Seit dem Kampagnenbeginn 2014 haben mehr als 50.000 Im Online-Shop von Brot für die Welt (ekir.de/url/bxL) Konfirmandinnen und Konfirmanden können weitere nützliche Materialien fast 200.000 Brote für den guten Zweck und Produkte für die praktische Um- gebacken. Die Landesverbände des Bä- setzung der Aktion bestellt werden ckereihandwerks, die dieses Projekt (Armbänder, Faltbeutel, Urkunden und auch als Werbung für ihr Handwerk vieles mehr). begrüßen, haben die Mitglieder in den Gemeinden der rheinischen Kirche, die Bäckerinnungen über die Aktion infor- sich beteiligen wollen, werden gebeten, miert. Darauf können Gemeinden bei ihre Konfi-Gruppen unter ihren Bemühungen Bezug nehmen, ekir.de/url/DJ7 anzumelden. eine Bäckerei vor Ort zu gewinnen. Die Ekkehard Rüger 10 |
Einfach evangelisch Kann man ökumenisch taufen? Foto: MØREfoto - stock.adobe.com Im Alltag der Kirchen wird noch viel zu wenig deutlich, dass es nur die eine Taufe gibt. Dabei schöpfen alle Konfessionen aus derselben Quelle. Eine neue Handreichung mehrerer Bistümer und Landeskirchen begründet und beschreibt jetzt gemeinsame Feiern. E „Kann man ökumenisch taufen?“ Die Frage Konfession wechselt, wird man daher müsste umgekehrt gestellt werden: „Kann infach nicht noch einmal getauft. Nicht unter- vangelisch man nicht ökumenisch taufen?“ „Ich bin schrieben haben 2007 die taufgesinnten evangelisch getauft und dann ausgetreten“, Kirchen (zum Beispiel die Baptisten und oder: „Wir haben unsere Kinder katholisch Mennoniten), die in einer Gläubigentau- taufen lassen.“ Unserer Erfahrung nach wird fe meist Erwachsene oder Jugendliche man durch die Taufe: evangelisch, römisch-katholisch oder gehört taufen. Genauer: Diese Kirchen setzen die Akzente in der Bedeu- einer anderen christlichen Konfession an. Kirchenrechtlich wird tung und Reihenfolge von Gottes Gnade, dem Hineinwachsen in man zwar tatsächlich durch die Taufe Mitglied der evangelischen, den Glauben, der persönlichen Entscheidung, zur Kirche zu gehö- katholischen, griechisch-orthodoxen oder einer anderen Kirche. ren, und der Gabe des Heiligen Geistes anders. Je nachdem, wo die Taufe ins Kirchenbuch eingetragen wird. Und das ist auch gut so, denn schließlich soll ein getaufter Mensch ir- Eine Taufe ist also eigentlich immer ökumenisch. Im Alltag der Kir- gendwo mit seinem Glauben beheimatet sein. Er oder sie soll eine chen wird das aber leider noch viel zu wenig deutlich. Hier und da konkrete Gemeinde haben, die für ihn oder sie Verantwortung gibt es schon ökumenische Feiern zur Tauferinnerung. Viele Paare übernimmt. Auch die Ausgestaltung der Tauffeier ist je nach Kir- und Familien sind konfessionsverbindend und leben ihren Glau- che verschieden. ben ökumenisch. Immerhin liegt jetzt eine Handreichung vor, die das Erzbistum Paderborn, das Ruhrbistum Essen und die evangeli- „Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe“, heißt es aber im Neuen Testa- schen Landeskirchen in NRW erarbeitet haben. Sie begründet und ment (Epheser 4,5). Auch im Glaubensbekenntnis von Nizäa und gibt praktische Hinweise für eine gemeinsame, tatsächlich öku- Konstantinopel bekennen wir die eine Taufe. Ökumenische Taufe menische Feier der Taufe, besonders für die von Kindern aus kon- ist also eigentlich ein „weißer Schimmel“. Die Rhetorik nennt sol- fessionsverbindenden Familien. Wenn der coronabedingte Tauf- che vom Sinn her überflüssigen Ergänzungen Pleonasmus. Denn stau nun nach und nach abgebaut wird, kann das also so oft wie durch die Taufe wird jeder Mensch Jesus Christus anvertraut und möglich ökumenisch geschehen. Die Feier soll alle Getauften darin Mitglied seiner einen Kirche. stärken, dass wir aus der einen Quelle, der einen Taufe, schöpfen. In der Magdeburger Tauferklärung 2007 haben die meisten Die Handreichung steht im Internet schöpfungsbewahrend als Kirchen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in PDF-Datei unter ekir.de/url/BB5 zum Download zur Verfügung. Deutschland die Taufe wechselseitig anerkannt. Sie stimmen in Einige Exemplare können im Ökumene-Dezernat des Landeskir- ihrem Verständnis der Taufe als sakramentalem Band der Einheit, chenamts auch unter der Mailadresse johanne.asakura@ekir.de in ihrer Tauftheologie und ihrer Taufpraxis überein. Wenn man die bestellt werden. Markus Schaefer | 11
Foto: epd-bild / Sebastian Willnow Fachwissen Nachwuchsplanung mit Unwägbarkeiten Theologiestudierende in der Bibliothek Vizepräses Christoph Pistorius, Leiter der Personalabteilung im Landeskirchenamt, beschreibt den Weg zur Zielvorgabe von 1000 Pfarrstellen bis 2030 und die Schwierigkeiten, die mit der Reduzierung verbunden sind. schnittlich 44 Personen pro Jahr. Dies wird nehmenden Aufgaben an die vorhandenen zukünftig noch ergänzt durch Absolventin- Ressourcen. Dies ist nicht nur eine quanti- nen und Absolventen des Masterstudien- tative Frage, sondern immer auch mit kon- gangs. Die Zahlen werden regelmäßig in zeptionellen Überlegungen verbunden. Im Soll und Ist abgeglichen und etwa über die Rahmen der Vereinbarungsgespräche der Foto: ekir.de/Uwe Schinkel Seiteneinstiege kurzfristig nachgesteuert. Presbyterien mit ihren Pfarrerinnen und Jährlich findet mit jedem Kirchenkreis ein Pfarrern im Rahmen des Prozesses „Zeit Beratungsgespräch über den Pfarrdienst für das Wesentliche“ erfolgt die Festlegung statt, in dem die konkrete Situation, bezo- der durch das Pfarramt wahrzunehmen- gen auf Stellen und Personen, betrachtet den Aufgaben. Bei sinkenden Personalres- wird. Hierbei werden auch anstehende Ent- sourcen ist damit auch eine Begrenzung Vizepräses Christoph Pistorius wicklungen diskutiert. oder Streichung von Aufgaben verbunden. Kooperationen, Fusionen oder pfarramtli- Warum die Nachwuchsplanung nicht so che Verbindungen können Lösungsansätze einfach ist. Im Blick auf die Nachwuchspla- sein, den Pfarrdienst sicherzustellen. Einige Wie viele Pfarrstellen es in der rheinischen nung ergeben sich Unwägbarkeiten. Wer Aufgaben, die bislang im Pfarramt verortet Kirche aktuell noch gibt. In der Evangeli- geht nach dem Studium wo in den Dienst wurden, werden zunehmend von anderen schen Kirche im Rheinland bestehen ak- welcher Landeskirche? Da haben die Ab- Berufsgruppen wahrgenommen. tuell 1568 Pfarrstellen. 284 Pfarrstellen solventinnen und Absolventen im Gegen- davon sind ganz oder mit Anteilen in der satz zu früher mittlerweile Wahlfreiheit. Wie es nach 2030 weitergehen soll. Auf Schule verortet. Neben der grundsätzlichen Entscheidung der Basis der Fortschreibung der Kirchen- zwischen Pfarramt und wissenschaftlicher steuer- und Gemeindegliederentwicklung Welche Schritte vorgesehen sind, um Laufbahn spielen hier vor allem familiäre über 2030 hinaus wird die Landessynode bis 2030 die Zielvorgabe von 1000 Pfarr- Aspekte eine Rolle. die Zahl der Pfarrstellen für das Jahr 2040 stellen zu erreichen. Die Zielvorgabe von festlegen. Diese wird dann wiederum nach 1000 Pfarrstellen in öffentlich-rechtlichen Was die Stellenreduzierung für die Ge- einem Schlüssel (Gemeindegliederzahl Dienstverhältnissen für das Jahr 2030 ist meinden bedeutet. Für viele Kirchenge- und Fläche) auf die Kirchenkreise herunter- von der Landessynode 2015 als Obergrenze meinden, aber auch die Kirchenkreise, gebrochen. Die Kreissynoden entscheiden beschlossen worden. Sie ergibt sich aus der erfordert die Reduzierung der Pfarrstellen dann über die Verteilung der Stellen auf prognostizierten Entwicklung der Kirchen- eine Anpassung der im Pfarramt wahrzu- Gemeinden und funktionale Dienste. steuer und den damit verbundenen Mög- lichkeiten einer nachhaltigen Finanzierung der Dienstverhältnisse. Dazu gehören etwa Vikarinnen und Vikare im Seminar auch die langfristigen Versorgungskosten für pastorale Ausbildung in Wuppertal. für den Ruhestand. Diese laufen nach dem Foto: Patrick Leiverkus Ausscheiden aus der konkreten Pfarrstelle meist Jahrzehnte nach. Um die angestrebten 1000 Pfarrstellen auch alle besetzen zu können, muss das Verhältnis von Ruhestandsversetzungen einerseits und Neuzugängen sowie Seiten einstiegen andererseits stimmen. In den Jahren 2024 bis 2032 erreichen 863 Pfar- rerinnen und Pfarrer die geltende Regelal- tersgrenze. Die Zugänge über das Theolo- giestudium sowie die Seiteneinstiege aus anderen Kirchen betrugen seit 2015 durch- 12 |
Nachrichten Anzeige Werkzeug gegen unbewusste Vorurteile Personalauswahlverfahren und die Be- setzung von Leitungspositionen können stark von unbewussten Vorurteilen be- einflusst sein, auch in der Kirche. Zu die- sem Schluss kommt das Studienzentrum NAchhAltIG Foto: ekd der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für Genderfragen. Es hat daher ein Tool entwickelt, das „Kirchenwahlen be- Dr. Antje Buche FAIR gleiten und darauf hinarbeiten soll, dass unbewusste Voreingenommenheit minimiert werden kann“, sagt Dr. Antje Buche, Studienleiterin am Zentrum. Auf der Sei- te unbewusste-vorurteile.de informiert ein Animationsfilm über diese „unconscious bias“ und bietet Hilfestellungen, ob- jektive Entscheidungen zu treffen. Auch Beate Ludwig, Soziologische Dezer nentin in der Gender- und Gleichstel- lungsstelle der Evangelischen Kirche im BERAtEN Rheinland, ist es wichtig, für unbewusste Voreingenommenheit zu sensibilisieren: Foto: ekir.de „Wenn wir uns ansehen, wer bei uns eh- ren- wie hauptamtlich Gremien besetzt, Beate Ludwig dann ist das immer noch eine sehr homo- gene Gruppe“, sagt sie. So gebe es zum Beispiel immer noch wenige junge Menschen und Menschen mit Migrationshintergrund in Leitungspositionen. Gemeinsam handeln. Gutes bewirken. Geld ethisch-nachhaltig zu investieren und soziale Projekte zu finanzieren ist das Kerngeschäft der Bank für Kirche Der Animationsfilm informiert auf leicht zugängliche Weise und Diakonie. Seit über 90 Jahren. Privatpersonen, die über unbewusste Vorurteile und bietet Hilfestellung, um unsere christlichen Werte teilen, sind herzlich willkommen. objektive Entscheidungen zu treffen. Neben den EKD-Informationen können Menschen, die Gremien besetzen, auch auf weiterführende Materiali- en der rheinischen Kirche zurückgreifen. Dazu gehören Erklärfilme (ekir.de/url/f4U), eine Willkommensmappe (ekir.de/url/o7d) sowie die Broschüre „Die richtige Per- son am richtigen Platz“ (ekir.de/url/FqN). Beate Ludwig empfiehlt Presbyterien, Nominierungsausschüssen und Personalauswahlkommissionen, diese Materialien „im Vorfeld einer Stellenbesetzung oder eines Wahlvor- schlags heranzuziehen und zu diskutieren, von welchen Bildern und unbewussten Voreinnahmen man selbst Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-Bank www.KD-Bank.de geleitet ist“. (sbe) AA_105x297_Image2018_PK_final.indd 1 19.09.2018 11:15:39 | 13
Nachrichten Neues aus dem EKiR-Portal Sicherer Messengerdienst für alle Chat lässt sich über einen Über eine Selbstregistrierung steht Chat künftig auch kirchenverbundenen Nutzerinnen Browser, einen Desktop- und Nutzern ohne Portalzugang zur Verfügung. Das Mindestalter liegt bei 13 Jahren. Client oder eine mobile App nutzen Chat ist sicher und Ein Chatangebot wächst über sich hi- und öffentliche Chaträume mit unbe- grenzter Nutzerzahl, datenschutzkonform naus: Auf dem EKiR-Portal ist Chat Austausch von Dateien, Bildern und Videos, eine aktivier- schon seit Mai dieses Jahres im Menü bare Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und sogar künftig eine Echt- verfügbar. Aber ab August wird das zeit-Übersetzung. Es lassen sich beliebig viele eigene und vonein- auf der freien und quelloffenen Plattform RocketChat ander getrennte Kanäle einrichten, zum Beispiel für Kirchenchöre basierende Programm über die Selbstregistrierung auch allen kir- oder die Konfi-, Kinder- und Jugendarbeit, wahlweise mit oder ohne chenverbundenen Nutzerinnen und Nutzern zugänglich, die über Moderation. keinen Portalzugang mit eigener ekir.de-Mailadresse verfügen. Wer mindestens 13 Jahre alt ist und sich auf der Seite chat.ekir.de Wer Chat im Portal nutzt, findet das Programm dort im Menü. Bei registrieren lässt, kann Chat künftig ebenfalls über den Browser, der ersten Nutzung muss man im Anmeldefenster auf EKiR SSO einen Desktop-Client oder eine mobile App nutzen. und anschließend auf EKiR IDP klicken. Name oder Passwort sind nicht erforderlich. Chat arbeitet werbefrei Für Chat kooperiert die rheinische Chat greift auf energie e Kirche wie auch schon beim Kon- Bei der portalunabhängigen Selbst- effiziente und CO2-neutral ferenztool Jitsi erneut mit dem ös- registrierung über die gesonderte In- Server zur ück terreichischen Anbieter Fairkom. ternetseite sind Vor- und Nachname, Dessen Alterna- tive zu WhatsApp, Signal oder anderen Geburtsdatum und Mailadresse er- forderlich. Messengerdiensten ist sicher, datenschutzkonform und garantiert Für die Anmeldung benötigt man dann eine Mailadresse und auch die Einhaltung des Datenschutzgesetzes der Evangelischen ein Passwort. Wer wie die meisten Presbyterinnen und Presbyter Kirche in Deutschland. Ein Auslesen der Adressbücher oder ein Da- über einen Zugang zum EKiR-Portal und eine eigene ekir.de-Mail- tenverkauf finden durch die App Fairchat nicht statt. Chat arbeitet adresse verfügt, der muss sich nicht noch einmal zusätzlich regis- werbefrei und greift auf energieeffiziente und CO2-neutrale Server trieren, da die Registrierung schon über den Portalzugang erfolgt zurück. Die Software wird von fast allen deutschen Universitäten ist. In den App Stores für iOS- und Android-Geräte ist die mobile und Hochschulen genutzt, aber auch beispielsweise schon von der App unter dem Namen Fairchat zu finden. Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Weitere Informationen und Anwendungshinweise zu Chat Chat bietet viele Nutzungsmöglichkeiten: Text-, Audio- und Video- finden sich bei der Hilfefunktion des Portals unter nachrichten, Videochats mit mehreren Teilnehmenden, private dem Suchbegriff „Chat“. Ekkehard Rüger Anzeigen Ingenieurbüro für Raumakustik, Beschallungs- und Medientechnik Festinstallation von Medientechnik / Beschallung / Licht / Video IndukTive Höranlagen Beratung / Service / Verkauf CD-, DVD-Produktion / Konzertmitschnitte mm ing 35 • 57290 Neunkirchen/Siegerl. 5. 61 95 06 • Fax: 0 27 35. 61 95 09 0 58 18 706 • info@krumm-objekt.de m-objekt.de TON & TECHNIK Scheffe GmbH www.tontechnik-scheffe.de Marktstraße 3 51588 Nümbrecht Telefon 02293 90910-0 14 |
Nachrichten Anzeige Arbeitshilfe zum Mirjamsonntag „Herkünfte. Zukunft braucht Rahab“, das ist der Titel der diesjährigen Arbeitshilfe zum Mirjamsonntag, der am 14. Sonntag nach Trinitatis (in diesem Jahr der 5. Septem- ber) im Zeichen der gerechten Gemeinschaft von Frauen und Männern steht. Dabei werden Frauengestalten in der Bibel, weibliche Gottesbilder und die Lebenswirklichkeit von Frauen in allen Zeiten und Kulturen thematisiert. Die Geschichte der Prostituierten Rahab wird im Buch Josua im 2. Kapitel erzählt. Aber Rahab ist zugleich auch die Großmutter von König David und Teil des Stamm- © NATHAPHAT NAMPIX – stock.adobe.com baums Jesu. An ihrem Beispiel wird deutlich, wie sich in den Herkünften und Stammbäumen Menschen der un- terschiedlichsten Geburtsorte, Kulturen, Sprachen und Berufe begegnen. Rahab ist damit zugleich Anlass, sich mit dem Thema Rassismus auch in der Kirche zu befas- sen. Das Heft bietet sowohl Material für die Vorbereitung des Mirjamsonntags als auch für Gemeindegruppen und Presbyterien, die sich mit dem Thema Rassismus ausein- andersetzen wollen (siehe Seiten 4 und 5). Steter Tropfen geht an Die aktuelle die Substanz Arbeitshilfe und Leitungswasserschäden entwickeln sich zu einem im- die Vorgängerhefte mer massiver werdenden Problem. Jährlich begleiten seit 2012 stehen wir rund 570 Leitungswasserschäden an Objekten unter ekir.de/url/AaD der Ev. Kirche im Rheinland mit einem Schadenvolu- zum Download zur men von 1,6 Mio. Euro. Verfügung. (er) Wir geben Ihnen gerne Tipps zur Schadenpräven- tion und bieten Ihnen im Rahmen der Versicherungs- und Risikoberatung eine Schadenursachenanalyse an. Schadenhäufungen werden identifiziert und Schwachstellen lokalisiert. Bei Großschäden begleitet Sie unser Schadenau- 2. Tagung zur Personalarbeit ßendienst in den Gesprächen mit den Versicherern und bringt Sie so auf Augenhöhe mit der Asseku- ranz. 2019 hatte die rheinische Kirche erstmals eine Tagung zur Perso- nalarbeit der Gemeinden angeboten. Wegen der guten Resonanz Sprechen Sie uns an, wir helfen gerne weiter! kommt es in diesem Jahr zu einer zweiten Auflage, allerdings dies- mal coronabedingt als Online-Tagung. Sie findet am Donnerstag, 28. Oktober, von 17 bis 20 Uhr per Zoom statt und ist kostenlos. Eingeladen sind in erster Linie die Personalkirchmeisterinnen und Personalkirchmeister in den Gemeinden. Da die meisten Gemein- den eine solche Position aber gar nicht besetzt haben, können sich auch diejenigen anmelden, die für die Personalarbeit zuständig sind, ohne einen entsprechenden Titel zu tragen. Ecclesia Versicherungsdienst GmbH Ecclesiastraße 1 – 4 • 32758 Detmold Weitere Informationen gibt es im Netz unter ekir.de/url/JV6. Telefon +49 5231 603-0 • Fax +49 5231 603-197 info@ecclesia.de • www.ecclesia.de Für Rückfragen steht Ann Ernst unter Telefon 0211 4562-289 oder E-Mail presbyterfortbildung@ekir.de zur Verfügung. (er) | 15
Persönlich Impressum: – Magazin der Evangelischen Kirche im Rheinland für die Mitglieder der Presbyterien Herausgeberin: Evangelische Kirche im Rheinland, Landeskirchenamt, Pressesprecher Jens Peter Iven (V.i.S.d.P.), Hans-Böckler-Straße 7, 40476 Düsseldorf Redaktion: Ekkehard Rüger, 0211 4562-290, ekkehard.rueger@ekir.de Gestaltung: Silke Salzmann-Bruhn Vertrieb: Angela Irsen, 0211 4562-373, angela.irsen@ekir.de Erscheinungsweise alle zwei Monate im Februar, April, Juni, August, Oktober und Dezember Druck: D+L Printpartner GmbH Tuulia Telle-Steuber Saarbrücker Prädikantin Titelbild: Ekkehard Rüger Landesjugendpfarrerin Veronika Kabis der rheinischen Kirche gewinnt Predigtpreis Seit dem 1. Mai ist Tuulia Telle-Steuber Prädikantin Veronika Kabis aus der Evan- neue Landesjugendpfarrerin der rheini- gelischen Kirchengemeinde Schafbrü- schen Kirche. Die Kirchenleitung hat die cke in Saarbrücken hat Ende Mai beim 44-jährige Wuppertalerin für acht Jahre in erstmals von der Zeitschrift Pastoral dieses Amt berufen. Sie ist damit auch Lei- blätter (Verlag Herder) ausgelobten Pre- Foto: Gerhard Bartsch terin des Amtes für Jugendarbeit, gleich- digtwettbewerb für Prädikantinnen und zeitig Kompetenzzentrum für das Thema Prädikanten den Ersten Preis gewonnen. Jugend in der rheinischen Kirche. Bis Ende Ihre eingereichte Predigt zu Matthäus des vergangenen Jahres war Telle-Steu- 28, Vers 16–20 (sogenannter Missions- ber Pfarrerin der Evangelischen Studie- befehl), Eingangs- und Fürbittengebet rendengemeinde (ESG) in Wuppertal. sowie Liedauswahl können in der Ju- li-Ausgabe der Pastoralblätter und auf der Internetseite der Zeit- Foto: Pasquale d‘Angiolillo Die in Köln aufgewachsene Theologin mit finnischen Wurzeln hat schrift (herder.de/pb) nachgelesen werden. Die 57-Jährige wurde ihr Studium in Wuppertal, Heidelberg und Helsinki absolviert. zudem als zukünftige Autorin der Pastoralblätter gewonnen. Nach Vikariat und Probedienst in der Evangelisch-reformierten Ge- meinde Ronsdorf war sie unter anderem als Pfarrerin in der Evan- Veronika Kabis wurde 2013 für ihr Ehrenamt ordiniert. Beruflich gelischen Kirchengemeinde Elberfeld-Südstadt tätig. Telle-Steuber leitet die gelernte Übersetzerin das Zuwanderungs- und Integra ist verheiratet und Mutter zweier Kinder. (jpi) tionsbüro Saarbrückens. (er) „Als Kirche haben wir kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem. Wir sind gut im Diskutieren, aber schlecht im Verändern. Unser Problem ist, dass wir in alten Strukturen verhaftet bleiben und uns nicht konsequent auf die grundlegend veränderten Voraussetzungen einstellen.“ Präses Dr. Thorsten Latzel am 11. Juni in seinem Impulsreferat „Kirche der Zukunft“ auf der Synode des Kirchenkreises An der Agger 16 | Nächste Ausgabe: Oktober 2021
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