Kirchenchöre - Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau - Katholische Pfarrei Romanshorn

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Kirchenchöre - Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau - Katholische Pfarrei Romanshorn
Nummer 10
14. bis 27. Mai 2017

                       Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau

                       Kirchenchöre
                       im Wandel
Kirchenchöre - Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau - Katholische Pfarrei Romanshorn
Kirchenmusik

                                                                                                                                 Editorial                                      Musik, die nicht vom Himm
                                                                                                                                 In der Pfarrei, in der ich gross geworden      Kirchenchöre im Wandel
                                                                                                                                 bin, wurde am Karfreitag die Johannes-
                                                                                                                                 passion in feierlicher Weise gesungen.
                                                                                                                                 Ich freute mich auf diesen Teil der Litur-     Kirchenmusik und Gottesdienst sind seit
                                                                                                                                 gie. Die Musik liess mich die Angst Jesu       Jahrhunderten miteinander verbunden.
                                                                                                                                 spüren und den Hochmut der Hohen-              Heute allerdings kämpfen viele Chöre
                                                                                                                                 priester. Das Entsetzen Petrus nach dem        mit Mitgliederschwund oder gar ums
                                                                                                                                 Hahnenschrei machte mich betroffen.            Überleben.
                                                                                                                                 Ich tauchte ganz ein in die Welt und das
                                                                                                                                 Geschehen von damals. Kein Vergleich           Noch vor wenigen Jahren war der katholi-
                                                                                                                                 dazu eine Karfreitagsliturgie, in der die      sche Kirchenchor Bischofszell ein blühen-
                                                                                                                                 Passion «nur» vorgelesen wird. Auf dem         der Chor. In den besten Zeiten hatte er fast
                                                                                                                                 Hintergrund meiner früheren Erfahrungen        60 Mitglieder. Zehnmal pro Jahr kam er an
                                                                                                                                 kommt sie mir reduziert vor, ein Zugang,       kirchlichen Feiertagen zum Einsatz. Doch
                                                                                                                                 der mir das Leiden Jesu viel «blasser»         vor zwei Jahren zog sich der damalige Lei-
                                                                                                                                 vermittelt. Musik erreicht unser Inners-       ter zurück. Und damit begann der Exodus.
                                                                                                                                 tes, Gesang ist Ausdruck des Glaubens          Beat Baumgartner war langjähriger Präsi-
                                                                                                                                 und nährt ihn. Mit Sicherheit könnten          dent des Chores und sang fast 40 Jahre
                                                                                                                                 viele von Ihnen von ähnlichen Erfahrun-        lang mit. «Es fiel den Alteingesessenen
                                                                                                                                 gen erzählen.                                  schwer, sich an den neuen Führungsstil der
                                                                                                                                                                                Nachfolgerin zu gewöhnen», meint er. Zu-
                                                                                                                                 Die Bedeutung von Chören in unserer
                                                                                                                                                                                dem hätten keine Neumitglieder gewonnen            Kirchenchor Neuhausen am Rheinfall
                                                                                                                                 Kirche erschöpft sich allerdings nicht dar-
                                                                                                                                                                                werden können. Der Chor schrumpfte auf
                                                                                                                                 in, dass sie die Liturgie bereichern und
                                                                                                                                                                                19 Mitglieder, bis er sich im letzten Februar      Sozialer Aspekt
                                                                                                                                 unseren Glauben lebendig werden lassen.
                                                                                                                                                                                ganz auflöste.                                     Für Alfarè ist die soziale Seite des Chorle-
                                                                                                                                 Dort, wo ein Chor aufhört, entsteht in ei-
                                                                                                                                                                                                                                   bens ganz wichtig. Dazu gehöre etwa, dass
                                                                                                                                 ner Pfarrei eine Lücke, fehlt eine Keimzel-
                                                                                                                                                                                Roberto Alfarè kennt das Problem. Er ist           man nach einer Probe noch zusammensitzt
                                                                                                                                 le der Gemeinschaft, eine Gruppe, die et-
Titelbild: Katholischer und reformierter Kirchenchor Weinfelden bei der Aufführung von Haydns «Die Schöpfung», 2014. Bild: zVg

                                                                                                                                                                                Präsident des Katholischen Kirchenmusik-           und etwas trinkt. Daran scheiterte der Bi-
                                                                                                                                 was Wertvolles miteinander auf die Füsse
                                                                                                                                                                                verband Thurgau (KKVT) und selbst Chorlei-         schofszeller Chor aber nicht. Beat Baum-
                                                                                                                                 stellt und andere damit beschenkt. Es
                                                                                                                                                                                ter in Neuhausen. «Dass Chöre eingehen,            gartner betont: «Der soziale Zusammenhalt
                                                                                                                                 geht dann ein Stück Heimat verloren. Und
                                                                                                                                                                                ist kein neues Phänomen», sagt er. Er nennt        war stets sehr gut.» Er hat sogar den Chor
                                                                                                                                 dort, wo ein Chor, ein Chorprojekt, eine Ju-
                                                                                                                                                                                die Zahlen: Noch vor 60 Jahren gab es im           selbst überlebt. So sind dieses Jahr noch
                                                                                                                                 gendband oder eine andere Musikgruppe
                                                                                                                                                                                Kanton Thurgau 56 katholische Kirchen-             gemeinsame Unternehmungen geplant.
                                                                                                                                 neu beginnt, überträgt sich der Elan und
                                                                                                                                                                                chöre mit rund 1‘500 Mitgliedern. Heute            Baumgartner sieht die Ursache des Schei-
                                                                                                                                 die Begeisterung, die von diesem Neuan-
                                                                                                                                                                                sind es noch 21 Chöre mit 600 Sängerinnen          terns andernorts: Die Chemie zwischen
                                                                                                                                 fang ausgeht, auch auf die Gemeinde.
                                                                                                                                                                                und Sängern. Die Gründe für dieses «Chor-          Sängerinnen und Sängern und dem Chorlei-
                                                                                                                                 Eine solche Gruppe musizierender Men-
                                                                                                                                                                                sterben» ortet er in der Überalterung vieler       ter müsse stimmen. Denn der Dirigent sei
                                                                                                                                 schen ist zudem eine Brücke für Suchen-
                                                                                                                                                                                Chöre, im fehlenden Nachwuchs, aber auch           für alle eine Bezugsperson. «Ihn schaut
                                                                                                                                 de. Denn diese verirren sich kaum in un-
                                                                                                                                                                                in einem gesellschaftlichen Wandel.                man an, auf ihn ist man eineinhalb Stun-
                                                                                                                                 seren Kirchen, um einen Gottesdienst
                                                                                                                                                                                                                                   den pro Woche fixiert», so Baumgartner. Es
                                                                                                                                 mitzufeiern. Über die Musik aber finden
                                                                                                                                                                                                                                   brauche deshalb eine Person, die «die Leu-
                                                                                                                                 sie einen attraktiven Zugang zum Glauben.
                                                                                                                                 Das gilt sowohl für Sängerinnen und Sän-
                                                                                                                                                                                Inhalt                                             te dort abholt, wo sie stehen».

                                                                                                                                 ger als auch für Zuhörende.
                                                                                                                                                                                Muttertag                                     5    Genau dieser Aspekt ist Manuela Eichen-
                                                                                                                                 Gelungene Beispiele zeigen, dass solche        Von der Ebenbürtigen zur Alleinerziehenden         laub wichtig. Die Berufsmusikerin und
                                                                                                                                 Aufbrüche auch heute noch möglich sind.        Portrait einer engagierten Mutter: Mileva Marić   Chorleiterin des katholischen Kirchencho-
                                                                                                                                 Es braucht dazu kreative Ideen, mutige In-                                                        res Weinfelden nimmt ihn wörtlich. «Wenn
                                                                                                                                 itiativen und Musikbegeisterte, die ihre       Kirche ohne Grenzen – Kroatisch             10     jemand neu in den Chor eintreten will, ma-
                                                                                                                                 kleinen und grossen Talente einbringen.        «Du bist der Auserwählte!»                         che ich nach einigen Proben ein persönli-
                                                                                                                                                                                Ein junger Schweizer als Gardist im Vatikan
                                                                                                                                 Und es braucht die anderen, die mit Freu-                                                         ches Gespräch mit der betreffenden Per-
                                                                                                                                 de zuhören, applaudieren und begeistert                                                           son ab.» Es gehe einerseits darum, sich
                                                                                                                                                                                Thurgau                                   13
                                                                                                                                 anderen davon erzählen. Egal zu welcher        Alles andere als alltäglich
                                                                                                                                                                                                                                   kennenzulernen. Andrerseits könne sie
                                                                                                                                 Gruppe Sie gehören, tragen zu dazu bei,        Frauenbund verleiht erstmals Auszeichnung          sich bei dieser Gelegenheit mittels ein paar
                                                                                                                                 dass unser Glauben weiterhin zum                                                                  Übungen ein Bild von der Stimme und Ton-
                                                                                                                                 Klingen gebracht wird.                         Kurse · Tagungen                             14    lage einer neuen Sängerin oder eines Sän-
                                                                                                                                                                                                                                   gers machen. Auch die Proben beginnt der
                                                                                                                                                                                Gottesdienste an den Wochenenden             15    Chor jeweils mit Stimmbildung, um die
                                                                                                                                                                                Filmtipp                                           Stimme aufzuwärmen: «Da ist immer auch
                                                                                                                                                                                                                                   etwas Gesangsunterricht dabei.» Denn, so
                                                                                                                                                                                Kalenderblatt · Zum Schluss                  16    die Chorleiterin, es gehe nicht nur ums Pro-

                                                                                                                                 2   forumKirche | 10-2017
Kirchenchöre - Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau - Katholische Pfarrei Romanshorn
Kirchenmusik

el fällt                                                                                                                   News

                                                   Bild: Elias Kwasnicki
                                                                                                                           ■ Trennung von Kirche und Staat
                                                                                                                           Die Jungfreisinnigen im Kanton St. Gallen
                                                                                                                           nehmen einen Anlauf, um das Verhältnis
                                                                           im Chor. Und wie steht es um den Nach-          von Staat und Kirche zu verändern. Sie
                                                                           wuchs? «Neue Sänger sind immer willkom-         hegen Pläne für eine Initiative, mit der die
                                                                           men», sagt Eichenlaub.                          vollständige Trennung von Kirche und
                                                                                                                           Staat angestrebt wird. Laut «Ostschweiz
                                                                           Kontinuität ist also ein wesentlicher Faktor,   am Sonntag» soll noch dieses Jahr mit der
                                                                           wenn es um das Überleben von Kirchen-           Unterschriftensammlung begonnen wer-
                                                                           chören geht. Deshalb hat der KKVT bereits       den. Nötig sind 4000 Unterschriften, die in
                                                                           vor 20 Jahren das Projekt «Kirchenmusik         fünf Monaten gesammelt werden müssen.
                                                                           der Zukunft» lanciert. Sein Ziel: Mit ver-
                                                                                                                           ■ Gebetomat auf Flughafen installiert
                                                                           schiedenen Gefässen die Chorarbeit in der
                                                                                                                           Am Flughafen Stuttgart steht seit 5. Mai
                                                                           Gemeindearbeit zu verankern. So sollen
                                                                                                                           ein «Gebetomat». In dieser einem Foto-
                                                                           vom Eltern-Kind-Singen, über Kinder- und
                                                                                                                           automaten ähnelnden Kabine können
                                                                           Jugendchöre bis hin zum Kirchen- oder
                                                                                                                           Menschen sich kostenlos Gebete der
                                                                           Gospelchor potentielle Sängerinnen und
                                                                                                                           grossen Weltreligionen und kleinerer Glau-
                                                                           Sänger angesprochen werden. Ein Vorge-
                                                                                                                           bensrichtungen und religiöser Gemein-
                                                                           hen, das sich in grösseren Pfarreien und
                                                                                                                           schaften anhören. Erfinder des «Gebeto-
                                                                           Pastoralräumen mit mehr personellen und
                                                                                                                           maten» ist der Berliner Künstler Oliver
                                                                           finanziellen Ressourcen, umsetzen lässt.
                                                                                                                           Sturm. «Mein Ziel ist die Abbildung zeit-
                                                                           «Hier steht es auch um den Nachwuchs
                                                                                                                           genössischer Spiritualität», so Sturm.
                                                                           nicht so schlecht», sagt Roberto Alfarè.
  ben von Werken, sondern auch um die per-                                                                                 ■ Ausnahmeregelung für Diakonat der Frau
  sönliche Weiterentwicklung der Sänger.                                   Vom Kirchenchor zum Projektchor?                Das Zentralkomitee der deutschen Katho-
                                                                           Aber auch er weiss: Patentrezepte zur För-      liken (ZdK) fordert die deutschen Bischöfe
  Auf gleicher Wellenlänge                                                 derung von Kirchenchören gibt es keine.         auf, sich in Rom für einen Sonderweg
  Auch in der Werkauswahl ist Manuela                                      Zudem sei die Einflussnahme durch den           beim Thema «Frauendiakonat» einzuset-
  Eichenlaub bemüht um Vielfalt und Ab-                                    KKVT beschränkt. Der Verband versteht           zen. Das höchste repräsentative Gremium
  wechslung. «Wir haben ein grosses Reper-                                 sich als Plattform für den Austausch von In-    der katholischen Laien in Deutschland
  toire an Bach, Haydn, Mozart, Schubert.»                                 formationen, für Bekanntmachungen und           stimmte mit grosser Mehrheit für einen
  Zudem lotet sie gerne Grenzen aus, etwa                                  als Anlaufstelle bei Fragen administrativer     entsprechenden Antrag. Die Ausnahme-
  mit Spirituals, wie dieses Jahr am Mutter-                               Art. «Aber grundsätzlich», betont Alfarè,       regelung soll den Bischöfen ermöglichen,
  tag. Dass der Zugang zu klassischer Musik                                «wäre es auch möglich, dass mich Chorlei-       den sakramentalen Diakonat für Frauen
  nicht für alle gleich einfach ist, ist ihr be-                           ter oder Gemeinden bei Anliegen anfragen,       zu öffnen.
  wusst: «Das fällt nicht vom Himmel.» Doch                                die darüber hinausgehen.» Wie dies im
                                                                                                                           ■ Ermutigende Worte zur Vereidigung
  aus Erfahrung weiss sie, dass sich den                                   Übrigen auch im Falle von Bischofszell ge-
                                                                                                                           Papst Franziskus hat den Schweizer-
  Musizierenden mit dem Einstudieren von                                   schehen sei.
                                                                                                                           gardisten für ihre Arbeit gedankt und sie
  Werken wie «Die Schöpfung» von Haydn
                                                                                                                           in ihrem Dienst bestärkt. «Eure Präsenz in
  ganz neue Klangwelten eröffneten und sie                                 Grundsätzlich scheinen sich immer mehr
                                                                                                                           der Kirche und euer wichtiger Dienst im
  sich begeistern liessen. Es sei immer ein                                Kirchenchöre zu Projektchören zu wandeln.
                                                                                                                           Vatikan bieten eine Gelegenheit, um als
  Erlebnis, wenn man als Chor auf gleicher                                 Das komme dem modernen Lebensstil ent-
                                                                                                                           mutige ‹Soldaten Christi› zu wachsen»,
  Wellenlänge musiziere. Aber, so betont sie,                              gegen, sagt Roberto Alfarè. Viele ältere
                                                                                                                           sagte er am 6. Mai bei einer Audienz für
  ihre Aufgabe sei stets unter dem Aspekt zu                               Menschen seien heute oft über mehrere
                                                                                                                           seine persönliche Schutztruppe. Der Papst
  sehen, «dass wir als Chor im Gottesdienst                                Wochen ferienabwesend oder könnten sich
                                                                                                                           empfing sie anlässlich der Vereidigung
  ein Diener sind, um den Anwesenden den                                   aus andern Gründen nicht regelmässig in
                                                                                                                           von 40 neuen Gardisten.
  Zugang zu Gott zu erleichtern.»                                          einem Chor engagieren. Ähnlich sieht es
                                                                           Beat Baumgartner. «Heute ist man sehr be-       ■ Papst traf Nobelpreisträgerin
  Freilich, so gibt sie zu, habe der Chor auch                             ansprucht in der Berufswelt», meint er,         Der Vatikan und Myanmar wollen diploma-
  einen gewissen Ruf. Bei zwölf Einsätzen                                  «dann ist man am Abend gerne einfach mal        tische Beziehungen auf Botschafterebene
  pro Jahr muss man relativ schnell arbeiten                               zu Hause.» Er selbst singt wieder in einem      etablieren. Das gab der Vatikan nach
  und einsatzbereit sein. Der Chor probt je-                               Chor. Denn in Bischofszell hat sich vor         einem Besuch von Aung San Suu Kyi, der
  weils einmal pro Woche. Dazu kämen Vorpro-                               Kurzem ein Projektchor gebildet. Für die        birmanischen Regierungschefin, bei Papst
  ben vor Auftritten und bei grösseren Kon-                                St.-Pelagius-Feier im September probt man       Franziskus bekannt. Das Gespräch zwi-
  zerten noch zusätzliche Probetage an                                     nun unter der Leitung des Organisten. Und       schen der 71-jährigen Friedensnobelpreis-
  Freitagen oder Samstagen. Schreckt das                                   der ehemalige Präsident meint: «Wir sind        trägerin und Papst Franziskus dauerte gut
  nicht ab? Nein, sagt Manuela Eichenlaub.                                 zwar nur elf Sängerinnen und Sänger, aber       20 Minuten. Ziel sei es, «Bande wechsel-
  Gerade dieses zusätzliche Engagement                                     stimmlich überzeugen wir.»                      seitiger Freundschaft» zu fördern.
  würde die Gemeinschaft zusätzlich stärken.
                                                                                                                                                         kath.ch/Red.
  Viele Mitglieder sängen seit 10 bis 30 Jahren                                                  Sibylle Zambon-Akeret

                                                                                                                                             forumKirche | 10-2017        3
Kirchenchöre - Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau - Katholische Pfarrei Romanshorn
Kirche Schweiz

Enttäuschung und Bedauern
Reaktionen auf die Amtsverlängerung im Bistum Chur

Die Entscheidung, Vitus Huonder noch                                                                                                           Bischof Huonder wird
zwei Jahre im Amt zu lassen, enttäuscht                                                                                                        auf Wunsch von
Katholiken, die sich für Reformen in der                                                                                                       Papst Franziskus
Kirche einsetzen. Unverständlich bleiben                                                                                                       noch zwei Jahre im
für viele die Gründe, weshalb der Papst so                                                                                                     Amt bleiben.
entschieden hat.

Am schnellsten und am heftigsten reagiert
die Pfarrei-Initiative: «Die Nachricht,
Huonder bleibt noch zwei Jahre, hat uns
schockiert», teilt deren Sprecher Willi
Anderau in einem Communiqué (4. Mai)
mit. Enttäuschung auch auf Seiten der
Allianz «Es reicht!», die sich mit einer Peti-
tion für einen Administrator als Nachfolger
von Vitus Huonder eingesetzt hat: «Wir sind
sehr enttäuscht, dass der Papst diesen

                                                                                                                       Bild: Christoph Wider
Weg einschlägt und die Option eines Admi-
nistrators nicht auswählt», sagt Simone
Curau-Aepli, welche den Schweizerischen
Katholischen Frauenbund in der Allianz
vertritt, gegenüber kath.ch. Das sei ein kla-
res Signal dafür, dass es zu einer ordent-
lichen Bischofswahl kommen werde. «Papst         sich nicht anfreunden», ebenso wenig mit          anderen Bischöfe kontaktieren. Sie sollen
Franziskus ist sich offenbar nicht bewusst,      dem Vorschlag, einen Administrator einzu-         dem Nuntius Kandidaten melden, die fähig
was im Bistum Chur vor sich geht.»               setzen. «Also spielt man den Ball zurück.         und willens sind, im Bistum Chur bestehende
                                                 Schaut selber, dass ihr in eurem Bistum in        Gräben aufzufüllen und neue Brücken zu bau-
Entgegen Ankündigung des Nuntius                 diesen zwei Jahren zu vernünftigen Lösun-         en», sagte Curau-Aepli gegenüber kath.ch.
Enttäuschung auch bei der katholischen           gen kommt!», mutmasst Anderau.                    Die Schweizer Bischofskonferenz kommen-
Kirche im Kanton Zürich: «Überraschend                                                             tiert das Geschehen ausserordentlich rasch
und vielleicht enttäuschend ist die lange        Auch Nuntius kennt Gründe nicht                   und noch dürftiger als üblich. Nämlich mit
Dauer», sagt Synodalratspräsident Benno          Auch Schnüriger nennt die Möglichkeit,            einem einzigen Satz: «Wir haben die Ent-
Schnüriger gegenüber Schweizer Radio             «dass der Papst sich nicht unter Zeitdruck        scheidung erfahren und natürlich
SRF. «Die progressiveren Kreise hätten sich      setzen lassen will», als möglichen Grund.         respektieren wir sie.»
eine schnellere Ablösung gewünscht.»             «Vielleicht will sich der Papst jetzt mehr Zeit
Gemäss Simon Spengler, Kommunikations-           nehmen, um genau die Person zu finden,                                                                Sylvia Stam
beauftragter der katholischen Kirche im          die die Grabenkämpfe im Bistum Chur über-
Kanton Zürich, ist nicht nur der Synodalrat,     winden könnte», sagte er gegenüber SRF.
sondern auch Generalvikar Josef Annen            Offenbar kennt nicht einmal Nuntius                Reaktion von Bischof Huonder
überrascht. Zumal der päpstliche Nuntius         Thomas E. Gullickson die Gründe des                «Der Vertrauensbeweis seitens des
Thomas E. Gullickson angekündigt habe,           Papstes: «Roma locuta, causa finita…               Papstes hat mich gerührt und mit gros-
der neue Bischof könne im Laufe des Jah-         (Rom hat gesprochen, damit ist die Sache           ser Dankbarkeit erfüllt», schreibt Bischof
res 2018 gewählt werden.                         entschieden.) Ich kenne die Begründung             Vitus Huonder in einem Brief an seine
                                                 selbst nicht», so Gullickson in einer Twitter-     Mitarbeitenden. Der Papst setze mit sei-
Warum?                                           Direktnachricht an kath.ch.                        ner Entscheidung auf Kontinuität. Dies
Über die Gründe für die Entscheidung des                                                            ermögliche ihm, «noch nicht abgeschlos-
Papstes kann nur spekuliert werden, und          Ein einziger Satz von der Bischofskonferenz        sene Arbeiten weiterzuführen.» Was ge-
diese Spekulationen fallen unterschiedlich       Wie geht es nun weiter? «Wir erwarten und          nau diese noch offenen Arbeiten sind,
aus: Gemäss Willi Anderau von der Pfarrei-       hoffen, dass die an der Wahl beteiligten In-       müsse er noch mit dem Bischofsrat
Initiative liegt Vitus Huonder mit seiner        stanzen die Zeit bis Ostern 2019 gut nut-          besprechen, sagte Huonder in einem
Begründung, die Verlängerung sei ein Ver-        zen, um einen geeigneten Nachfolger für            Interview mit der Luzerner Zeitung (LZ,
trauensbeweis, «völlig falsch». Er geht statt-   den Churer Bischofssitz zu finden», sagt           4. Mai). «Ich denke etwa an die Umset-
dessen davon aus, dass der Papst sich be-        Spengler im Namen der katholischen Kir-            zung der Beschlüsse der Familiensyno-
wusst sei, dass die Nachfolgeregelung im         che im Kanton Zürich.                              de.» Voraussichtlich werde das Bistum
Bistum Chur eine heikle Sache sei. «Mit den      Auch die Allianz «Es reicht!», will «dran blei-    Chur noch vor der Sommerpause diese
Vorschlägen, die zurzeit vorliegen (inklusive    ben», und zwar mit einem konkreten Vorge-          Schwerpunkte öffentlich bekanntgeben.
jenen von Nuntius Gullickson) konnte man         hen: «Als nächsten Schritt werden wir die

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Muttertag

Von der «Ebenbürtigen» zur Alleinerziehenden
Portrait einer engagierten Mutter: Mileva Marić

Muttersein und Karriere zu vereinbaren ist       sie 1902 in ihrer Heimat. Es ist unklar, ob      strebend nach. Erst in Berlin erfährt sie
seit jeher eine Herausforderung. Mileva          das kleine Mädchen verstarb oder ob es           von Einsteins Beziehung zu Elsa. Einstein
Marić machte diese Erfahrung als erste          zur Adoption freigegeben wurde. Einstein         droht seiner Frau, sie zu verlassen und
Frau von Albert Einstein und als Mutter          sieht das Kind nie. 1903 heiraten Mileva         knüpfte das weitere Zusammenleben an
seiner drei Kinder.                              und Albert gegen den Willen ihrer Familien.      unmenschliche Bedingungen: «Du sorgst
                                                 Ein Jahr später bringt Mileva den Sohn           dafür, dass meine Kleider und Wäsche or-
«Wie glücklich bin ich, dass ich in Dir eine     Hans Albert zur Welt. Und damit, so              dentlich im Stand gehalten werden, dass
ebenbürtige Kreatur gefunden habe, die           Boenner, sei es mit der gleichberechtigten       ich die drei Mahlzeiten im Zimmer ord-
gleich kräftig und selbstständig ist, wie ich    wissenschaftlichen Zusammenarbeit vorbei         nungsgemäss vorgesetzt bekomme.» Es
selbst.» Diese Worte schrieb Albert Einstein     gewesen. «Mileva kochte, putzte, nähte und       folgen weitere Anweisungen zu Ordnung
im März 1901. Damals war der spätere No-         kümmerte sich um das Kind.» Ihr Arbeits-         und Haushalt. Insbesondere legt Einstein
belpreisträger bis über beide Ohren verliebt     platz ist nun der Haushalt an der Kramgas-       Wert darauf, dass der Schreibtisch ihm al-
in Mileva Marić. Kennengelernt hatte er sie     se 49 in der Berner Altstadt, wo die Familie     lein zur Verfügung steht. Im «Gegenzug»
an der ETH in Zürich, wo sie seine Kommili-      lebt. Albert kümmert sich derweil um das         soll sich Mileva verpflichten, auf alle «Zärt-
tonin war. Sie war die einzige Frau ihres        Einkommen. Er nimmt eine Stelle beim             lichkeiten» zu verzichten und jegliche Wider-
Jahrganges und erst die zweite Studentin,        Berner Patentamt an. 1905 ist das Jahr, in       rede zu unterlassen.
die an der Abteilung für Physik und Mathe-       welchem er seine Arbeiten zur Relativitäts-      Mileva zieht die Konsequenzen und kehrt
matik ein volles Studium absolvierte.            theorie einreicht. Vier Jahre später zieht die   nach Zürich zurück. 1919 wird die Ehe mit
                                                 Familie nach Zürich, wo Einstein vorüber-        Albert geschieden. Zwei Jahre später erhält
Mileva wurde 1875 in Titel im heutigen Ser-      gehend an der Universität doziert. 1910          Einstein den Nobelpreis. Das Preisgeld
bien in eine wohlhabende Familie geboren.        wird der zweite Sohn Eduard geboren. Noch        geht – so will es die Scheidungsvereinba-
Früh erkannte der Vater die intellektuellen      gibt es vereinzelte Belege für eine wissen-      rung – an Mileva. Sie investiert es in eine
Fähigkeiten seiner Tochter. Er ermöglichte ihr   schaftliche Mitarbeit Milevas. Noch scheint      Liegenschaft. Das ermöglicht ihr ein gere-
den Besuch des Gymnasiums in Zagreb und          das Familienleben intakt.                        geltes Einkommen und einen bescheide-
später der Höheren Töchterschule in Zürich.                                                       nen Lebensunterhalt. Sie gibt noch Stun-
1896 nahm Mileva ihr Studium am Eidge-           Alleinerziehende Mutter                          den, kann aber ohne Diplom nicht als
nössischen Polytechnikum, wie die ETH frü-       Doch 1912 beginnt Einstein eine Brief-           Lehrerin arbeiten. Ihre Hauptbeschäftigung
her hiess, mit dem Berufsziel Lehrerin auf.      freundschaft mit seiner Cousine Elsa             ist nun die Pflege ihres jüngeren Sohnes
Es war eine Zeit, in der studierende Frauen      Löwenthal in Berlin. Als er eine Forschungs-     Eduard, der an Schizophrenie erkrankt ist.
noch die Ausnahme waren. Allein schon der        und Lehrtätigkeit in Berlin angeboten be-        1948 stirbt Mileva Marić.
Besuch eines Gymnasiums als Vorausset-           kommt, drängt er darauf, mit der Familie
zung für die Hochschulreife war nur wenigen      dorthin zu übersiedeln. Mileva gibt wider-                              Sibylle Zambon-Akeret
Mädchen möglich. Ganz zu schweigen von
der Zulassung zu einer Universität. Eine sol-

                                                                                                                                                   Bild: Wikimedia Commons
che erhielten Frauen im deutschsprachigen
Raum damals nur in der Schweiz.

Wissenschaftliche Arbeit
Im Dezember 1901 schrieb Einstein dann:
«Wie glücklich und stolz werde ich sein,
wenn wir beide zusammen unsere Arbeit
über die Relativbewegung siegreich zu En-
de geführt haben!» Eine Aussage, die spä-
ter immer wieder kontrovers diskutiert wur-
de: Wie weit, so fragt man sich bis heute,
hat Mileva an der Entwicklung der Relativi-
tätstheorie mitgewirkt? Aus dem Briefwech-
sel ist ersichtlich, dass Einstein seine
Ideen mit Mileva besprach. «Sie las seine
Manuskripte vor der Publikation und über-
prüfte die Berechnungen», schreibt Hubert
Goenner in seiner Einstein Biographie.
Doch wie weit reichte ihr Einfluss? Fest-
steht, dass Mileva ihre Diplomprüfung an
der ETH zweimal nicht bestand. Beim zwei-
ten Mal war die junge Frau schwanger von
Albert Einstein. Das uneheliche Kind gebar       Mileva und Albert Einstein 1912

                                                                                                                     forumKirche | 10-2017    5
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Leserbriefe

Leserbrief
forumKirche Nr. 9, Seite 2 und 3:
Lieben und Gottes Liebe ernst nehmen

Mit Freude habe ich festgestellt, dass im letzten forumKirche über
Fatima im Editorial und im Interview berichtet wird. Beim genaue-
ren Durchlesen musste ich aber feststellen, dass die Antworten
von Dr. Duarte da Cunha ungenau sind (oder die Übersetzung) und
dass sie der immensen Bedeutung auch für unsere Zeit nicht ge-
recht werden. Sie schreiben … «passten diese drei Kinder auf die
Boote ihrer Familien auf». Natürlich muss das heissen «auf die
Schafe ihrer Familien».
Der Satz «Diese Geschichte ist sehr einfach und schön» trifft nicht                                               Zeichnung: Jaël, 6 Jahre (Ausmalbild aus der Kees de Kort Kinderbibel)
im Geringsten den Sinn dieser Erscheinungen. Maria erscheint
nicht, um uns eine Freude zu machen. Sie erscheint, weil sie eine
wichtige Botschaft zu verkünden hat. Wie Sie richtig schreiben, ist                                               Leserbriefe
das keine neue Offenbarung, jedoch hat die heutige Zeit leider den
wesentlichen Sinn unseres Lebens vergessen. Welche Konsequen-                                                     forumKirche Nr. 9, Seite 9:
zen das hat, teilte Maria den Kindern und damit uns allen mit. Die                                                Josef oder Gott – Wer ist eigentlich der Vater von Jesus
Ankündigung des Krieges, wenn die Menschheit sich nicht bekehrt,
oder die Wirklichkeit der Hölle, die Maria den kleinen Kinder ge-                                                 Wie Daniel Ritter den Kindern erklärt, hat Jesus zwei Väter wie wir
zeigt hat, war wirklich keine liebliche Botschaft. Auch das Sonnen-                                               alle, den Vater im Himmel und unser irdischer Vater. Das ist so
wunder ist sehr dürftig beschrieben. Ein zusammenfassender Be-                                                    aber falsch und sollte auch einem Kind richtig erklärt werden. Auch
richt auf www.fatima.ch beschreibt es so:                                                                         dass Jesus Brüder und Schwestern hatte, ist nicht die Lehre der
Mit einem Schlag zerrissen die Wolken und in einem grossen Stück                                                  katholischen Kirche. Er war der einzige Sohn der Jungfrau Maria.
blauen Himmels erschien die Sonne in vollem Glanz, doch ohne zu                                                   So könnte man es vielleicht auch erklären: Gott Vater ist der allei-
blenden – und sie begann zu zittern, zu tanzen und sich wie ein                                                   nige Vater von Jesus und Jesus ist der wirkliche und einzige Sohn
Feuerrad zu drehen. … plötzlich schien sie sich vom Himmel zu lö-                                                 von Gott. Jesus, Gottessohn ist als Kind auf die Erde gekommen,
sen und im Zickzack, blutrot auf die Menge stürzen zu wollen, die                                                 um so zu leben wie wir. Weil Maria aber nicht allein für Jesus sor-
Temperatur stieg und der entsetzten Menge entwand sich ein                                                        gen konnte, bestimmte Gottvater Josef zum Pflegevater seines
furchtbarer Schrei wie von Menschen, die sich auf den Tod vorbe-                                                  Sohnes. Wir dürfen Gott aber auch als unseren Vater betrachten,
reiten…                                                                                                           weil Jesus unser Bruder sein will und er uns gelehrt hat, dass wir
Endlich hielt die Sonne in ihrem unheimlichen Sturz inne und kehr-                                                im Vaterunser Gott als unseren Vater anrufen dürfen.
te wieder schwankend an ihren Platz zurück … Der Boden und alle
Anwesenden waren durch den anhaltenden Regen ganz durch-                                                                                                    Annelies Ricklin, Kreuzlingen
nässt. Plötzlich aber fühlte sich jeder wohl und die Kleider und das
Erdreich waren vollkommen trocken.
                                                                                                                  Als ich den Beitrag «Kinder fragen ... über den eigentlichen Vater
                                         Annelies Ricklin, Kreuzlingen                                            von Jesus» las, war ich verwundert. Ich fragte mich: Wie viel Chris-
                                                                                                                  tologie vertragen Kinder? Die biblische Botschaft ist bezüglich der
                                                                         Bild: Josua Benoliel/Wikimedia Commons

                                                                                                                  Sohnschaft Jesu eindeutig: Er hat nur einen irdischen und himmli-
                                                                                                                  schen Vater, nämlich Gott (Vgl. Lk 1,35). Der Autor stellt richtig
                                                                                                                  fest, dass Josef eine biblische Randfigur ist. Die katholische und
                                                                                                                  orthodoxe Tradition spricht in diesem Sinne von «Pflegevater Jesu»
                                                                                                                  und meint damit, dass Josef sich für Jesus wie ein Vater kümmer-
                                                                                                                  te. Es mag für uns Christinnen und Christen stimmen, dass wir
                                                                                                                  zwei Väter haben, nämlich einen irdischen und himmlischen. Die
                                                                                                                  Beziehung Jesu zu Gott ist aber bei Weitem eine andere, als wir sie
                                                                                                                  zum himmlischen Vater jemals haben können, weil Jesus der Sohn
                                                                                                                  Gottes ist (vgl. Joh 20,17). In Gesprächen mit Kindern und Jugend-
                                                                                                                  lichen stelle ich fest, dass sie diese biblische Botschaft gut verste-
                                                                                                                  hen: Der Vater von Jesus ist Gott. Josef, der verborgene Zimmer-
                                                                                                                  mann aus Nazareth, hat sich bereit erklärt für Jesus auf dieser
                                                                                                                  Welt wie ein Vater zu sein. Er hat sich bemüht ihn zu umsorgen und
                                                                                                                  zu lieben. Die Evangelien geben Josef darum zu Recht eine Rand-
                                                                                                                  rolle, weil der Kern der Frohen Botschaft das Heilshandeln Gottes
                                                                                                                  an uns Menschen ist. Das müssen Christinnen und Christen ohne
                                                                                                                  Verlegenheit auch im Gespräch mit Kindern und Jugendlichen
                                                                                                                  bezeugen.

Die Kinder, denen die drei Geheimnisse von Fátima anvertraut wurden.                                                                                               Mike Qerkini, Amriswil

6   forumKirche | 10-2017
Kirchenchöre - Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau - Katholische Pfarrei Romanshorn
Bruder Klaus

«Heilig» und immer noch lebendig
Niklaus von Flüe – Mensch und Mystiker seiner Zeit (5)

                                                                                                                                                       Bild: Ökumenisches Heiligenlexikon
Als «lebendig Heiliger» galt er schon in         den Mund gelegt. Gesagt hat er so etwas
seiner Zeit. Erst im Jahr 1947 sprach ihn        nie. Trotzdem hilft es. Es ist doch eine Tu-
Papst Pius XII. heilig – und dies nicht          gend, klein zu bleiben, die vielleicht mehr aus
ohne Nebengeräusche.                             der Not kommt, als aus freiem Entscheid. Ein
                                                 Patriot durch und durch, dieser Bruder Klaus.
Verehrt wurde Bruder Klaus von vielen be-        Und in Krisen des Krieges wichtig, eine Inte-
reits zu Lebzeiten. Schon bald nach seinen       grationsfigur über Parteien, Konfessionen
Tod 1487 wurde Bruder Klaus für die eidge-       und Landesteilen. Ein neuer, figuraler Mythos
nössischen Stände zu einer Integrations-         für den Zusammenhalt, wie für die Schule
figur, welche nicht nur von den Katholiken,      Heinrich Pestalozzi, und die Kultur Jeremias
sondern durchaus auch von den Reforma-           Gotthelf. Die schützende Hand, gemalt auf
toren gerne in Anspruch genommen wurde.          dem Fresko in der Kapelle, zeigt ihn. Den
Ein echter Landesvater war geboren,              Landesvater und Beschützer. Und man soll
kompatibel für vielerlei Zuschreibungen.         diese Hand 1940 über Waldenburg gesehen
Mit dem definitiven Untergang der alten aris-    haben. Wolkengebilde oder Wunder?
tokratischen Kräfte und der liberalen Wende      Bruder Klaus, der gesellschaftliche und kon-
ab 1830 brauchte diese neue Schweiz neue         fessionelle Gegensätze auflöste: Bauer und
Ideen. Der Liberalismus wurde zu einem           Bürger, katholisch-konservativ und reformiert-
Leitprinzip. Religiös gebundenen Leitfiguren     liberal. Nur die Sozialdemokraten blieben vor
funktionierten darin schon gar nicht mehr,       der Türe. Sie wurden neu, wie die konservati-
zumal sich doch die Katholiken und Refor-        ven Katholiken vor ihnen, zu den «vaterlands-
mierten nicht sehr versöhnlich gegenüber-        losen Gesellen».
standen, zumindest die, die etwas zu sagen
hatten. Bruder Klaus wurde nun definitiv nur     Heilig gesprochen
noch für die Katholiken mit konservativ-ultra-   Und dann diese Idee: Vom Papst wollen die
montaner Gesinnung zu einer Leitfigur, und       Katholiken ihn heilig machen lassen! Ein Af-
für Protestanten ein No-Go.                      front gegenüber den Reformierten. Was soll
                                                 das? Übernehmen nun Katholiken wieder die
Ideen statt Macht                                Oberhoheit über Bruder Klaus? Nein, nein –
Nach dem Kulturkampf ab Ende des 19.             so die Antwort. Schadensbegrenzung war
Jahrhunderts wendete sich das Blatt. Die         von offiziell katholischen Würdenträgern zu
Zeiten schienen ruhiger zu werden, die Ka-       hören. Er bleibt des Schweizers Nationalheili-
tholiken waren nun mehr und mehr in den          ger, aber eben für Katholiken halt noch zu-
modernen Staat eingebunden. 1891 fanden          sätzlich ein besonderer. Die Feier fand statt.
die 600-Jahr-Feierlichkeiten des wohl so         15. Mai 1947, Rom, Hochblüte des Vereins-
historisch nicht stattgefundenen Rütli-          katholizismus hierzulande. Die reformierten
schwurs statt, vorher Sempacher-, nachher        Wortführer blieben stumm oder äussersten
Morgartenfeier. Ein Volk braucht Mythen –        sich äusserst zurückhaltend, diplomatisch,
wer ist man denn sonst? Kein König, kein         manchmal dann halt doch etwas forscher.
Kaiser, kein grosser Einfluss in der Welt, von   Freude hatten sie nicht. Vereinnahmung von
aussen mehr bestimmt, als einem lieb ist.        Bruder Klaus durch die Katholiken? Bruder
Was bleibt? Es sind die Ideen. Die Ideen         Klaus ist doch auch einer der ihrigen.
von Freiheit, Eigenständigkeit, Unabhängig-      Jede Hochblüte vergeht. Auch die des Katho-
keit, Bescheidenheit. Arbeitsam zu sein und      lizismus der 30er- bis 50er-Jahre. Technik
ein guter Staatsdiener zu werden, Verant-        und Fortschritt ist angesagt, Bruder Klaus
wortung für das Land und die Leute zu über-      wird zum neuen Gegenpol, zum mystischen
nehmen, die Eigeninteressen hinter das           Friedensstifter. Und heute? Globalisierung,
Allgemeinwohl zu stellen – das ist des           Digitalisierung und Beschleunigung, Zukunft
Schweizers Lösung.                               ohne Zukunft, oder Angst vor dem, was da
                                                 kommt? 600-Jahr-Gedenkanlässe für Bruder
Landesvater                                      Klaus – eine Zumutung? Vielleicht. Das Mot-
Die Stunde schlug wieder für Bruder Klaus.       to steht: Mehr Ranft. Innere Haltungen prü-
Eine moralische Instanz, unzweifelhaft, der      fen, aus der Beschleunigungsfalle heraustre-
die engen Grenzen der Schweiz legitimierte       ten. Zulassen von dem, was kommt, im              Bruder Klaus hat seine Strahlkraft bis heute
und die Neutralität zur Leitidee machte. «Ma-    Vertrauen auf das Gute?                           nicht verloren (Altarflügel der alten Pfarrkirche
chet den Zun nid zu weit» – zwar in einem an-                                                      Sachseln, 1492, lebensgrosses Gemälde, heute
deren Zusammenhang ihm Jahre später in                                        Guido Estermann      im Museum Bruder Klaus).

                                                                                                                        forumKirche | 10-2017      7
Kirchenchöre - Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau - Katholische Pfarrei Romanshorn
Inserat · Thurgau

               ÜÜÜ°ŽœÃÌiÀ‡ i}˜i°`iÊÊUÊÊ/i°Ê³{™­ä®ÇxÎΰnäLJÓÈäÊÊUÊÊLˆ`՘}JŽœÃÌiÀ‡ i}˜i°`iÊ

Für viele ein Hoffnungsträger

                                                                                                                                               Bild: zVg
Zum Tod von P. Meinrad Loser OSB

Am Montag, 1. Mai, nahm eine überaus           zum Priester. Der Vollblut-Seelsorger leitete
grosse Trauergemeinde Abschied von             1988 bis 2010 als Pfarrer die Seelsorge-
P. Meinrad Loser.                              einheit Fischingen und Au und war neun
                                               Jahre Dekan. Wie viele Trauungen und Tau-
1948 in Fischingen geboren und dort auf-       fen hielt er wohl? Die Wertschätzung sei-
gewachsen, holte Meinrad Loser nach einer      nes Wirkens reichte weit über die Region
kaufmännischen Lehre die Matura nach           hinaus. Mit Leib und Seele lebte «Meini»
und trat 1975 ins Kloster Engelberg ein.       besonders mit und für die Jubla. So fiel es     Pater Meinrad Loser OSB verstarb am 26. April
Vier Jahre später bat er um Aufnahme in        ihm schwer, als er den priesterlichen           im Alter von 68 Jahren.
die inzwischen selbstständige Benediktin-      Dienst krankheitshalber aufgeben musste.
ergemeinschaft in Fischingen. An sie band      Man konnte ihn nicht vergessen. Und so          schrieben: «Er hat uns so viel gegeben,
er sich für immer als P. Meinrad durch die     besuchten ihn viele auch als er aufgrund        manchmal mehr als sein Körper ertragen
feierliche Profess 1979. P. Meinrad war für    der intensiven Pflege ins Alterszentrum         konnte. Das Andenken an diesen begnade-
viele ein Hoffnungsträger: Der gutaus-         Tannzapfenland in Münchwilen umziehen           ten liebenswerten Seelsorger erfüllt uns
sehende junge Pater als erster Eintritt ins    musste. In einem der unzähligen Schreiben       mit tiefer Dankbarkeit und Liebe.»
wiedererrichtete Kloster! Bischof Anton        zu seinem Tod wird die Erinnerung an
Hänggi weihte P. Meinrad am 24. Mai 1981       P. Meinrad so zusammengefasst und be-                                  P. Gregor Brazerol OSB

Mehr Freizeitmöglichkeiten                                                                                                                     Bild: zVg

Ein Jahr Projekt KulturLegi im Thurgau

Seit einem Jahr ermöglicht Caritas Thur-       Die KulturLegi ist ein kostenloser, persön-
gau mit dem Projekt KulturLegi den finan-      licher, nicht übertragbarer Ausweis für Er-
ziell schlechter gestellten Personen den       wachsene und deren Kinder. Mit der Kultur-      Der KulturLegi-Ausweis ermöglicht Freizeit zu
Zugang zu Kultur, Bildung, Sport und           Legi haben diese Personen Rabatte auf           einem kleinen Preis.
Freizeit.                                      Eintritte, Kurse, Reitlager, Haarschnitte und
                                               vieles mehr.                                    KulturLegi genutzt werden können.
Ein bescheidenes Einkommen schränkt die                                                        Finanziert wird die KulturLegi im Kanton
Möglichkeiten ein, sich an kostenpflichti-     Resümee                                         Thurgau von dazu bereiten Gemeinden, von
gen Freizeitaktivitäten zu beteiligen. Ange-   Im Kanton Thurgau gibt es die KulturLegi        Privatspendern, Firmen und Stiftungen.
sichts dieser Tatsache laufen Personen mit     nun seit einem Jahr. In dieser Zeit wurden      Wollen auch Sie armutsbetroffene Men-
einem kleinen Budget Gefahr, gesellschaft-     26 Organisationen, Firmen und Institutio-       schen im Kanton Thurgau unterstützen?
lich an den Rand gedrängt zu werden. Ihre      nen gefunden, die ihre Angebote für             Dann werden Sie Supporter oder Angebots-
Möglichkeiten, soziale Kontakte zu knüp-       Menschen vergünstigt anbieten und 350           partner der KulturLegi Kanton Thurgau.
fen, sind eingeschränkt. Um der Ausgren-       KulturLegi-Karten wurden ausgestellt.           Melden Sie sich bei: mmanser@caritas.ch
zung entgegenzuwirken, wurde die Kultur-       Schweizweit gibt es insgesamt 2556 Ange-
Legi geschaffen.                               bote, die von allen Personen mit einer                                  Caritas Thurgau/Red.

8   forumKirche | 10-2017
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Kinder fragen …

Zeichnung:
Tobias (9)

                    Vor Kurzem war ich mit meinem Sohn Tobias (9) im Auto unterwegs ins Fussballtraining.
                    Und da kam ihm ganz unvermittelt eine Frage in den Sinn:

Du Mama, an den Vater und den Sohn
glaube ich ja, aber an den Heiligen Geist…
                    Und er ergänzte: «Ich glaub doch nicht an irgendwelche     mal holen….» Im Anschluss haben wir gemeinsam her-
                    Geister…»                                                  ausgefunden, dass es einen gewaltigen Unterschied
                    Gerne gebe ich den kleinen Dialog, der daraufhin ent-      macht, ob ein Ball nun aufgepumpt ist oder nicht – oh-
                    stand, an dieser Stelle wieder:                            ne Luft liegt er schlaff in der Ecke und ist nicht zu ge-
                    Ich – Andrea –: «Mit Geistern hat der Heilige Geist gar    brauchen. Gefüllt mit Luft dagegen lockt er zum Spiel,
                    nichts zu tun.» Tobias: «Mit was dann? Wer ist denn der    springt und verbindet die Kinder, die mit ihm «tschut-
                    Heilige Geist?» Ich zögere und denke nach… Tobias:         tet». Und hier kam dann wieder der Heilige Geist ins
                    «Gib’s zu, du weisst es auch nicht.» Ich: «Zumindest ist   Spiel… Man könnte sagen, dass bei den Jüngern nach
                    es nicht so einfach zu erklären. Der Heilige Geist ist     dem Tod und der Auferstehung von Jesus «die Luft
                    der Grund, warum wir heute nach 2000 Jahren immer          draussen war», sie wussten nicht recht, wie es weiter-
                    noch an Jesus glauben.» Tobias lässt nicht locker:         gehen soll mit dem Glauben. Erst das Pfingstereignis
                    «Aber das ist doch nicht wegen dem Heiligen Geist,         durch das Wirken des Heiligen Geistes hat ihnen wie-
                    sondern weil wir die Bibel haben…»                         der Mut gemacht und die Freude am Glauben zurückge-
                    An dieser Stelle des Dialoges waren wir im Fussball an-    schenkt – und so konnte sich der Glaube bis heute
                    gekommen und Tobias sprang aus dem Auto, seinen            ausbreiten. Tobias war vorläufig zufrieden mit meiner
                    Kollegen entgegen. Ich hatte nun etwas Zeit, in Ruhe       Antwort. Wie ich ihn kenne, kommt ihm bald schon wie-
                    nachzudenken und mich auf Teil 2 unseres Gespräches        der ein «Aber…» in den Sinn.
                    vorzubereiten. Glücklicherweise fiel mir «zufällig» ein    Für mich persönlich war dieser Dialog auch ein Lernfeld
                    Glaubensbuch für Kinder in die Hände, in dem der Heili-    – Ich habe eine schöne Analogie entdeckt, die mir das
                    ge Geist für meinen Fussballer ideal erklärt wird…         Geheimnis des Heiligen Geistes auf neue Weise er-
                    Ich: «Du wolltest doch neulich wissen, wie das mit dem     schlossen hat.
                    Heiligen Geist ist.» Tobias: «Ja genau.» Ich: «Wir haben
                    doch noch so einen alten Fussball – Kannst du den                             Andrea Honegger, Pastoralassistentin

                                                                                                              forumKirche | 10-2017   9
Kirchenchöre - Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau - Katholische Pfarrei Romanshorn
Ökumene · Kirche ohne Grenzen – Kroatisch

                                                                                                                    «Du bist der A

                                                                       Bild: Manuel A. Dürr
                                                                                                                    Ein junger Schweizer kroatisch

                                                                                                                    Wie viele junge Schweizer absolviert Ivan
                                                                                                                    Šarić (26) im Jahre 2011 seinen Militär-
                                                                                                                    dienst. Als ihn sein Vater auf die Schwei-
                                                                                              Heiliger Geist,       zergarde aufmerksam macht, lehnt er
                                                                                              digitale Grafik von   diese Option zunächst ab. Doch dann
                                                                                              Manuel A. Dürr.       entscheidet er sich doch für diesen Weg:
                                                                                                                    Im Februar 2012 tritt er der Schweizer-
                                                                                                                    garde bei und lebt als Gardist für drei-
Komm, Heiliger Geist!                                                                                               einhalb Jahre im Vatikan.

Gebet um Erneuerung                                                                                                 Ivan Šarić, wie kam der Entscheid zustande,
                                                                                                                    zur Schweizergarde zu gehen?
                                                                                                                    Eigentlich kam es für mich nie in Frage,
Als Vorbereitung auf das ökumenische               Wirksame Hilfe                                                   solch eine Aufgabe zu übernehmen. Wes-
Gebet am 20. Juni in Fribourg lädt die             Bischof Denis, Präsident der AGCK.CH, be-                        halb ich mich dann doch entschloss, mit
Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen           tont: «Als Christinnen und Christen, sind wir                    zwei ehemaligen Gardisten über ihre Zeit
in der Schweiz AGCK.CH zusammen mit                in die Welt gesandt, um die Frohe Botschaft                      im Vatikan zu sprechen, weiss ich auch
vielen Christinnen und Christen zu einer           des Evangeliums zu verkündigen und sie                           nicht genau. Ich wollte mich selbst und
Gebetsaktion ein.                                  umzusetzen. Wir erfahren aber, dass wir                          meine Familie stolz machen. Ich musste
                                                   diesen Auftrag allein nicht verwirklichen                        zunächst in Neuhausen (SH) und dann in
Komm Heiliger Geist! Die Bitte um die Kraft        können. Dies ist unmöglich! Wir brauchen                         Luzern an ein Aufnahmegespräch gehen.
zur Erneuerung ist eines der ältesten Gebete       immer wieder die Frische und Stärke des                          Danach wusste ich, dass genau die
der Kirche. 2017 findet das Gedenkjahr der         Heiligen Geistes, der ‹das Neue› entsprin-                       Schweizergarde der nächste Schritt war. Ich
Reformation und von Niklaus von der Flüe           gen lässt. Wir sind nur Dienerinnen und                          wollte unbedingt als erst dritter Kroate in
statt – und gleichzeitig leben wir in einer Zeit   Diener des Heiligen Geistes. Er ist immer                        die Garde aufgenommen werden und als
grosser Umbrüche, von Krieg und Flucht.            am Werk mit uns. Deshalb kann sowohl in                          einer der 110 Soldaten den Papst be-
Darum möchte die AGCK.CH zusammen mit              der Welt als auch in der Kirche die Erneue-                      schützen und ihm dienen.
andern Kirchen zum Gebet ermutigen. Pfarre-        rung – aber nicht ohne den Heiligen Geist –
rin Claudia Haslebacher, Evangelisch-metho-        täglich stattfinden. Ja ! Komm, Heiliger                         Welche Voraussetzungen muss man haben,
distische Kirche, sagt: «Die traditionelle Bitte   Geist, erfrische uns und stärke uns.»                            um diese Aufgabe übernehmen zu können?
um den Heiligen Geist, um sein Kommen und                                                                           Es ist eine grosse Ehre, den Papst be-
sein Wirken in dieser Welt, bei und mit den        Weitgespannte Zusammenarbeit                                     schützen zu dürfen. Als am 6. Mai 1527,
Menschen zeigt, wie sehr sich die Kirche be-       Der Gottesdienst am 20. Juni in der Kathe-                       während dem «Sacco di Roma» (Plünderung
wusst ist, dass sie von Gottes Wirken abhän-       drale Fribourg findet ebenfalls zum Thema                        Roms und des Kirchenstaates; Anm. d.
gig ist. Gleichzeitig umfasst diese Bitte auch     «Heiliger Geist» statt. Er wird vom Präsi-                       Red.), 147 Schweizer Gardisten ihr Leben
die Aufforderung an die Menschen, sich für         dium der AGCK.CH mit ihren verschiedenen                         für den Schutz des damaligen Papstes
das Wirken des Geistes zu öffnen, auch             Mitgliedkirchen, Freikirchen, welche dort                        opferten und 42 weitere ihn vor seinem
wenn es unbequem sein kann.»                       nicht Mitglied sind, sowie Glaubens-Ge-                          sicheren Tod auf die Engelsburg retteten,
                                                   schwistern weiterer Traditionen mitgetra-                        war klar: Nur Schweizer können Gardisten
Sich öffnen für Veränderung                        gen. Es werden kirchenleitende Persönlich-                       sein. Auch heute noch ist die Selektion
Im Vorfeld des Gottesdienstes schlägt das          keiten aus der Schweiz und dem Ausland                           gründlich. Ein Gardist muss römisch-katho-
Vorbereitungsteam vor, das Gebet von               teilnehmen.                                                      lisch, ledig, mindestens 1.74 Meter gross,
Leonardo Boff zu beten. Dies können Sie al-        Die Vorbereitung für den Gottesdienst und                        zwischen 19 und 30 Jahre alt und natürlich
lein tun, in Gruppen oder in Gottesdiensten.       die Gebetsaktion tragen viele Gemeinschaf-                       Schweizer Bürger sein. Wer keine ab-
                                                   ten und Kirchen mit, von den Landeskir-                          geschlossene Lehre oder Matura hat, hat
Komm, Heiliger Geist,
                                                   chen bis zur Schweizerischen Evangelischen                       keine Chance, aufgenommen zu werden.
du Geist der Wahrheit, die uns frei macht.
                                                   Allianz. Bereits diese Zusammenarbeit
Du Geist des Sturmes, der uns unruhig macht,
                                                   kann als Zeichen des Wirkens des Geistes                         Was war das Eindrücklichste, das Sie wäh-
Du Geist des Mutes, der uns stark macht.
                                                   gelten!                                                          rend Ihrer Zeit im Vatikan erleben durften?
Du Geist des Feuers, das uns glaubhaft macht.
                                                                                                                    Wir Hellebardiere hatten stets eine Arbeits-
Komm, Heiliger Geist,                                                 Christiane Faschon/Red.                       woche von sechs Tagen, wonach drei
du Geist der Liebe, die uns einig macht.                                                                            dienstfreie Tage folgten. Einmal begab sich
Du Geist der Freude, die uns glücklich macht.      ■   Nähere Infos unter                                           meine Abteilung während diesen drei Tagen
Du Geist des Friedens, der uns versöhnlich             www.komm-heiliger-geist.ch                                   in ein Exerzitium, während welchem wir
macht.                                                                                                              beteten und uns auch alleine mit unserem
Du Geist der Hoffnung, die uns gütig macht.                                                                         Glauben beschäftigten. Kurz vor der
Komm, Heiliger Geist!                                                                                               Messe, wendete sich der Bruder, der uns

10 forumKirche | 10-2017
Kirche ohne Grenzen – Kroatisch

userwählte!»

                                                                                                                                                      Bild: Katarina Dujmović
er Herkunft als Gardist im Vatikan

    begleitete, Bruder Johannes Maria Lechner,                Ivan Šarić:
    an mich und meinte: «Du bist der Auser-           «Es war ein innerer
    wählte!» Ein bisschen verwirrt schaute ich            Drang, den ich
    ihn an, bis ich merkte, dass er damit mein-     verspürte – und dem
    te, ich solle die Lesung übernehmen. Da           ich Folge leistete.»
    ich mich aber seit einer Pilgerfahrt ins
    Heilige Land mit sieben anderen Gardisten
    im Frühling 2013 intensiver mit meinem
    Glauben auseinandergesetzt hatte, dachte
    ich, er meine, ich hätte die Berufung, Pries-
    ter zu werden. Dieser Moment beschäftigte
    mich so sehr, dass ich meine innere Ruhe
    erst wiederfand, als ich nach meiner Rück-
    kehr in die Schweiz beschloss, meinen neu-
    en Lebensweg als Gottesdiener zu
    beginnen.

    Wie sieht Ihr weiterer Lebensweg aus?
    Meine Idole sind jene Priester, welche mit
    grosser Liebe für den Glauben andere
    ebenfalls davon überzeugen können. Ich           Katarina
    hoffe, dass ich dies auch eines Tages            Dujmović (25)
    machen kann, weil sich momentan viele            ist Lehrerin und
    junge Leute von der Kirche abwenden. Im          wohnt in Schaff-
    Moment bin ich an meinem Theologie-              hausen.
    studium in Lantershofen in Deutschland.          Ursprünglich
    Danach ist es mein Wunsch, in die Schweiz        stammt sie aus
    zurückzukehren und einer Gemeinde als            Kroatien.
    Pastoralassistent, Diakon und dann als
    Pfarrer zu dienen.

    Herzlichen Dank für das Interview!

    Interview & Übersetzung: Katarina Dujmović

     «Vječni čuvar vjere»
     Mladi Švicarac hrvatskog podrijetla govori kako je služio kao član Papine garde u Vatikanu
     Kao i svaki drugi punoljetni mladi             proveo tri i pol godine služeći u Papinoj      Misama i molio. U jednom trenutku brat
     Švicarac, Ivan Šarić (26) je 2011.             gardi i pronalazeći potpuno nove oblike        Johannes Maria Lechner prišao mu je i
     odslužio svoj polugodišnji rok u Švicar-       vjere.                                         rekao: «Ti si odabranik!» «U prvom trenu
     skoj vojsci. Za vrijeme vojnog roka                                                           bio sam potpuno izgubljen, jer nisam znao
     tokom jednog posjeta obitelji u Wilu           «Nije lako biti primljen u Papinu gardu.       što je htio reći time» priča Ivan, koji je
     (St. Gallen), otac ga je upitao, zašto se      Kriteriji su strogi a posao dosta težak,       nakon odlaska u Svetu zemlju s nekoliko
     nebi upisao u Papinu gardu, kada ga je         moraš znati biti uporan», objašnjava Ivan      drugih gardista počeo intenzivnije razmi-
     vojska tako dobro krenula. Bez puno            prisjećajući se rado provedenog vremena        šljati o vjeri i čitati Sveto pismo. Tek poslije
     razmišljanja Ivan je odbio taj prijedlog,      u Vatikanu.                                    je, kaže, shvatio da je Lechner svojom
     ali ga mu je ipak ostao u mislima. Tako        No ono što je zaista promijenilo njegov        izjavom samo mislio, da bi Ivan trebao
     je jedne večeri, hodajući kroz hodnik          životni put, bio je odlazak na duhovne         preuzeti čitanje toga dana. Ipak je taj
     vojarne ugledao letak o Papinoj gardi,         vježbe s ostalima vojnicima iz iste postroj-   trenutak bio jedan od odlučujućih, jer je
     ne sluteći koliko će baš taj letak utjecati    be Papine garde. Tokom trodnevnog od-          nakon povratka kući bivši Papin gardist
     na njegov daljni život. U veljači 2012.        mora od vojničkih dužnosti, za vrijeme du-     odlučio postati svećenik i započeo je studij
     Ivan je otputovao u Vatikan, gdje je           hovnih vježbi čitao je, sudjelovao na sv.      Teologije u Lantershofenu u Njemačkoj.

                                                                                                                        forumKirche | 10-2017 11
Thurgau

Sich selber definieren
Ein Au-pair-Jahr im Rückblick

Vor fünf Jahren arbeitete Olivia Stucki als     wurde ihr erst im Nachhinein bewusst. Mit
Au-pair in der französischen Schweiz. Sie       ihrem Sprachdiplom B1, das sie «ohne viel          PRO FILIA Thurgau
ist sich sicher, dass ihr dieser Aufenthalt     Aufwand» am Ende der Zeit ablegte, hatte           Wer sich für einen Au-pair-Aufenthalt
dazu verholfen hat, eine Lehrstelle als Re-     sie nämlich entscheidende Vorteile bei             interessiert, ist bei PRO FILIA Thurgau an
zeptionistin zu bekommen. Doch nicht nur        ihrer Bewerbung um eine Lehrstelle als             der richtigen Adresse. Der gemeinnützi-
aus diesem Grund ist für sie dieses Jahr        Rezeptionistin. «Ich bin dort mit meinem           ge Verein hilft Mädchen und Jungen ab
ein Baustein in ihrer Lebensgeschichte,         Französisch herausgestochen», sagt sie             16 Jahren eine geeignete Stelle in der
den sie nicht missen möchte.                    nicht ohne Stolz.                                  Romandie und im Tessin zu finden und
                                                Doch die Sprache war nicht das einzige,            betreut sie während dieser Zeit. Damit
Viele träumen schon lange vorher davon,         was sie dort lernte. Der Aufenthalt trug           der Aufenthalt gelingt, werden – zum Teil
als Au-pair ins Ausland zu gehen. Bei Olivia    auch dazu bei, dass sie sich in ihrer              in Kooperation mit Partnerorganisatio-
Stucki war es anders. Nach einem Jahr auf       Persönlichkeit weiterentwickelte. «Ich habe        nen – geeignete Familien gesucht. Nach
der Pädagogischen Maturitätsschule wollte       gemerkt, dass schulisches Wissen nicht             einem erfolgreichen Schnuppereinsatz
sie den eingeschlagenen Weg nicht mehr          alles ist, sondern dass es auch wichtig ist,       schliessen das Au-pair und die Gastfami-
fortsetzen. Um eine Lehre zu beginnen, war      wie man als Mensch ist, wie man auf                lie einen Vertrag ab, in dem unter ande-
es schon zu spät. Da riet ihr ihre Mutter,      andere zugeht, wie man mit ihnen umgeht»,          rem die Arbeitszeit, der Lohn, die Versi-
die Zeit für einen Sprachaufenthalt zu nut-     fasst sie ihre Erfahrungen zusammen. Es            cherung und die Möglichkeit zum
zen. PRO FILIA (siehe Kasten) setzte alle       sei für sie eine Gelegenheit gewesen, sich         Sprachkurs genau geregelt sind. Wäh-
Hebel in Bewegung, um noch eine Gast-           selber zu definieren, wer sie sein und was         rend ihres Einsatzes können sich die Au-
familie für sie ausfindig zu machen. Nach       sie von sich zeigen wolle. Die aufmuntern-         pairs bei Fragen oder Problemen an PRO
einem Schnupperaufenthalt war klar, dass        den Rückmeldungen der Gastmutter hätten            FILIA wenden. Die Organisation ver-
die damals Sechzehnjährige ihren Dienst in      ihr zudem Sicherheit und Selbstvertrauen           mittelt jungen Menschen ab 18 Jahren
einer Familie in Bussigny bei Lausanne          gegeben. Wertvolle Impulse, die sie zu der         auch Aufhalte nach Irland, England,
beginnen kann.                                  machten, die sie heute ist.                        Frankreich, Spanien und Italien.
Aus einer Notlösung wurde schliesslich          Olivia Stuckis Begeisterung für «Au-pair»          Am 21. Mai ist die Kollekte in den
eine unvergessliche Zeit. «Meine Gast-          scheint bis heute ungebrochen. Denn die            Thurgauer Pfarreien für PRO FILIA
familie ist mir sehr ans Herz gewachsen.        22-Jährige liebäugelt mit einem weiteren           Thurgau bestimmt. Die Spenden tragen
Ich habe immer nur von ‹meinen› Au-pair-        Aufenthalt – dieses Mal in einem englisch-         dazu bei, die Vermittlungsgebühren
Kindern gesprochen», erzählt Olivia Stucki.     sprachigen Land. «Als Au-pair bekommt              gering zu halten und damit vielen
Noch bis heute habe sie – wenn auch             man eben mehr von der Kultur eines                 interessierten Jugendlichen einen
unregelmässig – Kontakt zu ihnen.               Landes mit als in einer Sprachschule»,             Au-pair-Aufenthalt zu ermöglichen.
                                                begründet sie ihre Überlegung.
Sich auf Neues einlassen                                                                           ■   Nähere Infos: profilia.ch/tg/
Zu ihrer Hauptaufgabe gehörte es, die bei-                                       Detlef Kissner
den vier- und achtjährigen Kinder zu betreu-
en. Aber auch für das Kochen und den

                                                                                                                                                Bild: zVg
Haushalt war sie manchmal zuständig. Das
Leben in der neuen Familie fiel Olivia Stucki
anfangs nicht immer leicht. Sie erinnert
sich auch an Zeiten, als sie sich alleine
fühlte. Besonders schwer fielen ihr die Ab-
schiede von daheim. «Da muss man auch
mal über den eigenen Schatten springen»,
sagt sie im Blick auf damals.
Ausserdem erlebte sie es als hilfreich, sich
nicht immer an den eigenen Gewohnheiten
festzuhalten, sondern sich auch auf Neues
in der Gastfamilie und im Gastland einzu-
lassen. Dies rät sie auch jedem, der ein Au-
pair-Jahr machen möchte. So könne diese
Zeit zu einem ganz besonderen Lebensab-
schnitt werden, an den man später gern zu-
rückdenkt.

Selbstvertrauen
Wie sehr Olivia Stucki von ihrem Aufenthalt
in der Westschweizer Familie profitierte,       Olivia Stucki mit «ihren» beiden Au-pair-Kindern

12 forumKirche | 10-2017
Thurgau

Alles andere als alltäglich
Frauenbund verleiht erstmals Auszeichnung

                                              Bild: Marie-Christine Gisler
Als Zeichen besonderer Wertschätzung
rief der Thurgauische Katholische Frauen-
bund TKF letztes Jahr eine eigene Aus-
zeichnung ins Leben: den TKF-Award.
Bei der diesjährigen Generalversammlung
wurde der Award erstmals drei Frauen-
gemeinschaften für ihre Projekte
verliehen.

Es war bis zum Schluss ein gut gehütetes
Geheimnis, wer nun den TKF-Award erhält.
Auch die Gewinnerinnen erfuhren erst an
der Generalversammlung von ihrem Glück.
Marie-Christine Gisler, die Präsidentin des
TKF, überreichte ihnen jeweils eine Trophäe
in Form einer kleinen Frauenfigur zusam-
men mit einem Preisgeld von 500 bis
1000 Franken.
Der dritte Preis wurde der Frauengemein-
schaft St. Stefan Amriswil verliehen, die
das Projekt «Adventskranzen» eingereicht
hatte. Bereits seit neun Jahren kranzen
dort rund 30 Frauen jeweils eine Woche
lang für einen guten Zweck. Auf Platz zwei
kam die Frauengemeinschaft St. Johannes
Weinfelden. Ihre Mitglieder hatten anläss-                                   Die drei Siegerskulpturen wurden von Eva Engeler aus Müllheim gestaltet.
lich ihres 100-Jahr-Jubiläums die Idee,
Decken für Familien mit Neugeborenen zu
«lismen». Die Eltern waren eingeladen, sich                                  Projekte zu alltäglich sind, nicht gut genug,     freuen, wenn künftig auch aus diesem
eine auszusuchen. Mit diesem Geschenk                                        um präsentiert zu werden.» Doch nach klä-         Kreis Projekte eingebracht werden würden.
wurde eine Brücke von der Frauengemein-                                      renden Gesprächen und Ermutigungen gin-
schaft zu den jungen Familien geschlagen.                                    gen schliesslich zehn Bewerbungen ein –           Erst der Beginn
Platz eins eroberte das Projekt «Herz-                                       «Projekte ganz unterschiedlicher Art und          Die kleinen Frauenskulpturen, die den
kissen» (vgl. forumKirche 2016/19). Die                                      alles andere als alltäglich», findet die          Preisträgerinnen überreicht wurden, werden
Frauengemeinschaft St. Anna Frauenfeld                                       Präsidentin des TKF.                              mit Sicherheit nicht im Schrank verschwin-
stellte in liebevoller Handarbeit Kissen in                                                                                    den. Die Gewinnerinnen hätten schon über-
Form eines Herzen dar. Diese wurden an                                       Prominent besetzte Jury                           legt, wie sie ihren Preis ausstellen könnten,
Frauen verschenkt, die an Brustkrebs                                         Die Jury, die die Preisträgerinnen auszu-         weiss Marie-Christine Gisler. «Die Vertrete-
erkrankt sind.                                                               wählen hatte, stand vor keiner leichten           rinnen der Frauengemeinschaft Frauenfeld
                                                                             Aufgabe. Ihr gehörten unter anderem Stän-         werden ihn zum nächsten Treffen mitneh-
Wertschätzung                                                                derätin Brigitte Häberli-Koller und Regie-        men, um ihn allen Helferinnen zu zeigen.»
«Die Frauen haben sich gefreut und voller                                    rungsrätin Carmen Haag an. «Um einen              Auch die Preisgelder werden ihrer Ansicht
Stolz ihre Preise entgegengenommen»,                                         vielfältigen Blick auf die Projekt zu gewähr-     nach sinnvoll eingesetzt. Die einen möch-
stellt Marie-Christine Gisler rückblickend                                   leisten, war es uns wichtig, dass dieses          ten damit alle, die am Projekt beteiligt sind,
fest. Genau dies hatte der Vorstand des                                      Gremium mit Frauen aus ganz unterschied-          als Dank zu einem gemeinsamen Nacht-
TKF auch mit der Einführung des Awards                                       lichen Berufszweigen besetzt ist», erklärt        essen einladen. «Andere werden damit viel-
erreichen wollen: Die einzelnen Gemein-                                      Marie-Christine Gisler. Für die Auswahl der       leicht Material für ihr Projekt einkaufen oder
schaften sollten merken, dass ihre Arbeit                                    Gewinner wurden keine konkreten Kriterien         ein neues Projekt beginnen», sagt Gisler.
wahrgenommen und wertgeschätzt wird.                                         vorgegeben. Entscheidend war nur, dass            Die Verleihung des TKF-Awards soll nächs-
«Wir wollen sie dadurch motivieren, ihr eh-                                  die Projekte Frauen oder Familien zugute-         tes Jahr auf jeden Fall fortgeführt werden.
renamtliches Engagement mit Freude                                           kommen, dass sie der Gemeinschaft                 Auf der Generalversammlung wurde schon
weiterzuführen», erklärt die 25-Jährige.                                     dienen und gemeinschaftlich erarbeitet            kräftig dafür geworben, dass viele ihre Pro-
Allerdings brauchte es zu Beginn einiges an                                  wurden.                                           jekte anmelden. Bis dahin haben die putzi-
Überzeugungsarbeit. Die Frauen hätten zu-                                    Für den ersten TKF-Award hatten sich aus-         gen Trophäen vielleicht auch schon einen
nächst skeptisch auf die Aufforderung rea-                                   schliesslich Frauengemeinschaften bewor-          einprägsamen Namen bekommen.
giert, sich für den Award zu bewerben, so                                    ben. Zum TKF gehören aber auch viele Ein-
Gisler: «Sie hatten das Gefühl, dass ihre                                    zelmitglieder. Die Präsidentin würde sich                                        Detlef Kissner

                                                                                                                                                   forumKirche | 10-2017 13
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