Klangraum Kirche II/22 - Kirchenmusikalische Mitteilungen

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II/22

Klangraum Kirche
Kirchenmusikalische Mitteilungen
Klangraum Kirche II/22 - Kirchenmusikalische Mitteilungen
I N H A LT

                 Inhalt
                   Vorwort........................................................................4

                   Berichte....................................................................... 6

                   Dekanate.................................................................. 10

                   Rezensionen............................................................16

                   Konzerttermine.................................................... 26

                   Fortbildungen........................................................46

                   Adressen....................................................................53

                                                                                                             3
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Klangraum Kirche II/22 - Kirchenmusikalische Mitteilungen
VO R WO R T                                                                                                                                                                                                                                                 VO R WO R T

Vorwort
                                                                                                                   verbessern wollen in der kirchenmusikalischen                                erwähnt, kuratiert von Christopher Bönning-
                                                                                                                   Praxis, dann sollten wir hier ansetzen. Wir müs-                             hoff und DKM Simon Daubhäußer. Großartig
                                                                                                                   sen es unseren Vorbildern gleichtun und es uns                               hervorzuheben sind die Chorkonzerte von DKM
                                                                                                                   zur Hauptaufgabe machen, aktuelle Musik zu er-                               Georg Gusia in Bielefeld, der sich dem Schütz-
                                                                                                                   schaffen.“3                                                                  Jahr 2022 widmet.

          Liebe                                                                                                    Eine Gruppe sieht die Erneuerung der Kirchen-
                                                                                                                   musik in der Hinwendung zur Popularkultur.
                                                                                                                                                                                                Bei allen unerfreulichen Entwicklungen sind
                                                                                                                                                                                                die vielen kreativen Ansätze nicht zu übersehen

          Leserinnen                                                                                               Dankbar bin ich Ute Balkenohl vom Fachbe-
                                                                                                                   reich christliche Popularmusik und DKM Tobias
                                                                                                                   Leschke und ihren vielen Initiativen. Verwiesen
                                                                                                                                                                                                und werden im Erzbischöflichen Generalvika-
                                                                                                                                                                                                riat sehr geschätzt. So ist auch die gemeinsa-
                                                                                                                                                                                                me Einspielung der Orgelwerke Mendelssohns

          und Leser,                                                                                               sei auf unsere Fortbildungen in Iserlohn (Gos-
                                                                                                                   pel) und Hardehausen (NgL bis Pop) sowie dem
                                                                                                                                                                                                zu seinem 175-jährigen Todestag ein Beispiel
                                                                                                                                                                                                dafür, wie wir gemeinsam als Kirchenmusiker
                                                                                                                   Festival “Louder than before” im August.                                     im Erzbistum Paderborn kooperativ und künst-
          nach einer lähmenden Pandemie und inmit-                                                                                                                                              lerisch zusammenarbeiten können. Ich danke
          ten eines grauenvollen Angriffskrieges darf ich                                                          Zudem wenden wir uns auch der Hochkultur                                     allen, die im Erzbistum Paderborn die Kirchenmu-
          mich mit diesem Vorwort unter belastenden                                                                zu, um sie in eine kreative Erneuerung zu füh-                               sik mitgestalten. Schauen Sie gern regelmäßig auf
          Vorzeichen bei Ihnen melden. Materialprei-                                                               ren. Die vielen Initiativen finden sich zunächst                             unsere Homepage www.klangraum-kirche.de,
          se schießen in die Höhe und vielerorts stehen                                                            in der Improvisation, in den Fortbildungen der                               das würde die hauptamtlichen Kirchenmusiker
          zwar hochwertige Orgeln, es fehlen aber Orga-                                                            Dekanatskirchenmusiker Peter Wagner, Ralf                                    und mich sehr freuen.
          nisten. Ebenso haben viele Chöre gelitten. Ein                                                           Borghoff oder Marcel Eliasch oder den Video-
          Neustart ist nicht immer einfach.                                                                        beiträgen von Dr. Christian Vorbeck.                                         Mit herzlichen Grüßen
                                                                                                                                                                                                Ihr
          Im Artikel „Orgel quo vadis?“ Organ 4/211 er-                                                            Ich freue mich zudem über die Initiative von
          bitte ich stellvertretend für viele Kreative die                                                         DKM Johannes Krutmann, neue Werke als
          Betrachtung der Orgel als Möglichkeitsraum:                                                              „Nova ex antiquis“ bei Butz herauszugeben.
                                                               Dominik Susteck an einer Orgel | © Nicolas Rose |
          Winddrossel, Midi, Sonderkoppeln etc. Das            Klein & Rose Advertising
                                                                                                                   Bemerkenswert ist das IMAD-Festival am Dom
          wünsche ich insbesondere bei den Instrumen-                                                              sowie weitere, spannende Initiativen, mit de-
                                                                                                                                                                                                Dominik Susteck
          ten mit elektrischer Traktur. So lassen sich neue,                                                       nen wir auch die kreative Hochkultur fördern
          unfertige und fragmentarische Klänge erzeu-          weiten, geöffneten Blick auf das Klingende. Wa-     und entwickeln.4 Im Chorwesen sei dankbar
          gen, neue Farben und Möglichkeiten.                  rum lieben wir heute Werke wie die Fantasia         die Fortbildung mit Prof. Nuoranne verwiesen,
                                                               g-moll BWV 542 von Johann Sebastian Bach?
          In diesem Vorwort möchte ich mein Ansinnen           Weil hier ein kreativer, überraschender Möglich-
          bekräftigen und auf das Musizieren in der Kir-       keitsraum definiert wird, eine unmöglich schei-
          che ausweiten. Wir müssen raus aus einem             nende Herausforderung für Hörer und Spieler.
          engen Historismus hin zur Kreativität. Das soll      Warum dies so ist, über den Inhalt oder Gehalt
          kein Selbstzweck sein. Genuine Aufgabe von           der Musik, darüber wird wenig geredet. Wenn
          Kunst ist nicht die eigene Selbstbestätigung         wir aber die heutige Situation nicht verstehen,
          über das Hören des Bekannten. Es ist die fort-       werden wir auch die Schätze der Vergangenheit
          währende Infragestellung dessen, was wir             nicht verstehen können.
          kennen und können, ein entdeckendes Hören.
          Besteht die Kraft von Musik doch gerade darin,       Franz Danksagmüller als neuer Vorsitzender
          dass sie neue Erfahrungsräume bietet, die tiefe      der KdL2 hat einen bemerkenswerten Brief in
          spirituelle Momente ermöglicht.                      der nmz veröffentlicht: „Wir klassisch ausgebil-
                                                               deten Musiker sind vertraut im Umgang mit his-
          Diese tiefe Spiritualität findet sich aber eben      torischer Musik, im Studium historischer Quellen.   1
                                                                                                                       Orgel quo vadis? - Der Mangel zeitgenössischer Möglichkeiten in den Orgelneubauten in öffentlichen Einrichtungen und Konzertsälen,
                                                                                                                       Standpunkt in „organ 4/21” S. 32ff.
          nicht in einem engen Dienstleistungsverständ-        Und doch übersehen wir … das Wesentliche: alle      2
                                                                                                                       Konferenz der Leiterinnen und Leiter katholischer kirchenmusikalischer Ausbildungsstätten
          nis von Musik, das sich einer Gattung oder ei-       unsere großen Vorbilder waren in erster Linie       3
                                                                                                                       Danksagmüller, Franz: Kurswechsel nicht alleine aus der Kirchenmusik heraus, in: nmz 4/22.
          nem Genre verpflichtet. Sie findet sich in einem     Schöpfer neuer Musik… Wenn wir also etwas           4
                                                                                                                       Ausschnitte aus diesem Text sind ähnlicher Form in der Zeitschrift “Ars organi” erschienen.

 4                                                                                                                                                                                                                                                                  5
Klangraum Kirche II/22 - Kirchenmusikalische Mitteilungen
A L LG E M EI N E B ER I C H T E                                                                                                                                                                                               A L LG E M EI N E B ER I C H T E

Allgemeine Berichte
                                                                                                                                                                                              SCHÜLER SCHREIBT EXZELLENTE FACHARBEIT
                                                                                                                                                                                              ÜBER GREGORIANIK
                                                                                                                                                                                              Die Facharbeit von Julius Klein befasst sich mit
                                                                                                                                                                                              der Gregorianik als kirchenmusikalische Gestal-
            NEUER C-KURS                                          Immaculata nach Paderborn eingeladen. In                                                                                    tung selbst und insbesondere als liturgische
            Das Erzbistum Paderborn bietet nach den Som-          den Herbstferien finden in Paderborn zentra-                                                                                Untermalung, um Antworten auf die Fragen zu
            merferien 2022 eine zweijährige Ausbildung            le Werkwochen statt, die erste Werkwoche ist                                                                                geben, welche Rolle der Gregorianische Choral
            (C-Kurs) an, die zur nebenberuflichen Tätigkeit       vom 10.-14. Oktober 2022. Innerhalb dieser                                                                                  überhaupt noch in der heutigen, modernen
            als Organist und/oder Chorleiter befähigt. An-        Wochen werden die Fächer Musikgeschichte,                                                                                   Kirche spielt. In seiner Facharbeit analysiert er
            gesprochen sind musikalisch Interessierte mit         Orgelbau und Liturgik unterrichtet und weitere                                                                              das Choralbuch von Dr. Franz Dameris (*1902
            entsprechenden instrumentalen und vokalen             Unterrichtsinhalte durch praktische Übungen,                                                                                in Schmallenberg) mit besonderem Blick auf
            Fähigkeiten, die in einer Aufnahmeprüfung             Exkursionen und Gottesdienste vertieft.                                                                                     die Entwicklung des Gregorianischen Chorals
            nachzuweisen sind. Nach bestandener Auf-                                                                                                                                          in der Liturgie. Der gesamte Text ist auf unserer
                                                                                                                                   Stefan Madrzak beim Mendelssohn-Projekt in Eslohe-Reiste
            nahmeprüfung erhält jeder Teilnehmer in ne-           Die Ausbildung endet nach zwei Jahren mit                                                             © Stefan Madrzak
                                                                                                                                                                                              Homepage www.klangraum-kirche.de>Blick-
            benstehenden praktischen und theoretischen            praktischen und theoretischen Prüfungen in                                                                                  punkt zu lesen.
            Fächern wöchentlichen Unterricht, der im je-          allen Unterrichtsfächern und im Fach Klavier
            weiligen Dekanat durchgeführt wird.                   (“C-Examen”). Wer die Aufnahmeprüfung ab-                               “MENDELSSOHN –                                      NEUES LERNMODUL:
                                                                  legen und an dem C-Kurs teilnehmen will, mel-                           DAS GESAMTE ORGELWERK” AUF CD                       KIRCHLICHE KOMPOSITION
            Am 13. August 2022 wird zwischen 11-16 Uhr            det sich bitte bei seinem jeweiligen Dekanats-                          Zum 175. Todestag von Felix Mendelssohn Bar-        Im Erzbistum Paderborn wird ab August erst-
            zu einer Auftaktveranstaltung ins Haus Maria          kirchenmusiker.                                                         tholdy am 4. November 2022, aus dessen Ora-         mals ein Lernmodul “Kirchliche Komposition”
                                                                                                                                          torium “Paulus” u.a. der “Libori-Tusch” stammt,     angeboten. Dieses findet in großen Teilen on-
                                                                                                                                          spielen Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusi-        line statt und kann deshalb auch von Interes-
                                                                                                                                          ker des Erzbistums Paderborn eine CD mit den        sierten aus anderen Bistümern belegt werden.
                                                                                                                                          gesamten Orgelwerken ein. Für dieses Projekt
                                                                                                                                          wurden vier bedeutende historische Orgeln           Im geplanten Online-Lehrgang werden Domi-
                                                                                                                                          ausgesucht. Es handelt sich um Eslohe-Reiste,       nik Susteck und Michael Schultheis als Dozen-
                                                                                                                                          Orgel von Anton Fischer 1854 (29/II), Mesche-       ten jeden dritten Montag im Monat online un-
                                                                                                                                          de-Calle, Randebrock-Orgel von 1861 (23/II),        terrichten. Zudem wird zur Konzertreihe “blau”
                                                                                                                                          Marsberg-Heddinghausen, Randebrock-Orgel            jeden ersten Mittwoch im Monat 16-17 Uhr
                                                                                                                                          von 1864 (15/II) und Paderborn-Dahl, Rande-         in die Kapuzinerkirche Paderborn eingeladen.
                                                                                                                                          brock-Orgel von 1856 (21/II). Voraussichtliche      In dem Lehrgang komponieren die Teilnehmer
                                                                                                                                          Interpreten der CD sind Christian Vorbeck, Ste-     eine Komposition für Flöte oder Flöte und Or-
                                                                                                                                          fan Madrzak, Helga Maria Lange, Sebastian           gel, die später von professionellen Musikern
                                                                                                                                          Freitag, Simon Brüggeshemke, Tobias Leschke,        aufgeführt wird. Sie können parallel dazu den
                                                                                                                                          Markus Breker, Adam Lennart, Franziska Clas-        Musiktheorieunterricht des jeweiligen C-Kur-
                                                                                                                                          sen, Johannes Krutmann, Jürgen Seuffert, Vin-       ses in ihrem Dekanat belegen.
                                                                                                                                          cent Vogelsang, Marco Düker, Christian Ortkras,
                                                                                                                                          Ján Blahuta, Ralf Borghoff und Angelika Ritt-       Eine Fortbildung zum Themenfeld fand am
                                                                                                                                          Appelhans. Die Informationen für das Booklet        8.6.2022 mit Prof. Martin Sturm (Weimar), Prof.
                                                                                                                                          stammen von Prof. Paul Thissen und Jörg Krae-       Franz Danksagmüller (Lübeck), Markus Hinz
                                                                                                                                          mer. Der Leiter des Fachbereichs Kirchenmusik       (Düsseldorf) und Michael Schultheis (Hagen)
                                                                                                                                          Dominik Susteck dankt allen Interpreten sowie       als Fortbildung statt. Hier wurde das Modell
                                                                                                                                          Gemeinden und zuständigen Mitarbeitern vor          des schöpferischen Kirchenmusikers für die Zu-
                                         Helga Maria Lange und Daniel Gitsels beim Orgelunterricht in Siegen | © Dominik Susteck
                                                                                                                                          Ort für ihr Engagement, das dieses Projekt er-      kunft diskutiert. Zur Sprache kamen die Erwar-
                                                                                                                                          möglicht. Die Doppel-CD kann vss. ab Dezem-         tungshaltungen von Komponisten und Hörern
                                                                                                                                          ber 2022 für 20,- Euro inkl. Versand auf Rech-      und die Frage nach religiöser Musik und kirch-
                                                                                                                                          nung beim Fachbereich Kirchenmusik bestellt         licher Komposition und deren Notwendigkeit.
                                                                                                                                          werden.

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Klangraum Kirche II/22 - Kirchenmusikalische Mitteilungen
A L LG E M EI N E B ER I C H T E                                                                                                                                                                            A L LG E M EI N E B ER I C H T E

            KINOFILM ÜBER DAS CHORSINGEN                       Die Komponist(innen) werden durch Erläuterun-          NEUE KOLLEGEN
            Der Kinofilm UNSERE HERZEN – EIN KLANG soll        gen und Probenbegleitung in den Prozess kreativ        Neu im Kollegium der Dekanatskirchenmusiker         musiker in St. Walburga, Werl angestellt. Aus-
            die Menschen für das Chorsingen begeistern.        eingebunden. Das Projekt findet vom 8.-10. Sep-        begrüßen wir ab dem Herbst diesen Jahres Herrn      führliche Lebensläufe der beiden neuen DKM
            Im kommenden Herbst, im Jahr der Chöre, wol-       tember in Dortmund (St. Suitbertus), Düsseldorf        Johannes Trümpler (Schwerte) und Herrn Martin       sind in Kürze auf www.klangraum-kirche.de zu
            len der Filmverleih Neue Visionen und der Deut-    (Neanderkirche) und Hamm (Liebfrauen) jeweils          Geiselhart (Paderborn Schloss-Neuhaus). Bereits     lesen.
            sche Chorverband das nutzen: Die Kinos zum         um 19 Uhr statt, der Eintritt ist frei.                seit Januar ist Herr Timo Ziesche als Leuchtturm-
            Singen bringen. Im Erzbistum Paderborn sind
            am 26. August zwei große Gesangsaktionen           LOUDER THAN BEFORE
            geplant, in Bielefeld Luna Open Air und in Dort-   Ein Gelände, drei Bühnen, drei Tage Party, Ge-
            mund Hochofen Open Air. Es lassen sich aber        meinschaft und Glauben. Das ist LOUDER THAN
            auch eigene Veranstaltungen für Chöre buchen.      BEFORE – the weekend. Vom 26. bis 28. August
            www.unsereherzen-einklang.de                       2022 wird das Musikfestival für junge Menschen
                                                               auf dem Gelände des Jugendhauses Hardehausen
            KINOORGEL FÜR DIE                                  stattfinden. Im Mittelpunkt: die Musik. Nationale
            HEILIG-GEIST-KIRCHE LEMGO                          und internationale Acts aus den Bereichen Pop bis
            Kirche soll das Instrument in Gottesdiensten       Elektro, HipHop bis Worship, Rock bis DJ werden
            und bei Kulturveranstaltungen gespielt wer-        die Vielfalt christlicher Popularmusik auf die Büh-
            den. „Denkbar sind Kinderorgelkonzerte, Kir-       ne und ihre Glaubens- und Lebensthemen in der
            chenführungen, Konzerte, Projekte mit bilden-      Musik zum Ausdruck bringen.
            der Kunst oder die musikalische Begleitung von     www.louderthanbefore.de
            Stummfilmen“, so Leuchtturmmusiker Gregor
            Schwarz. „Wenn die Renovierung der Kirche ab-      3. OKTOBER – DEUTSCHLAND SINGT
            geschlossen ist, soll hier eine im Jahr 1924 ge-   ​​Die Initiative „3. Oktober – Deutschland singt und
            baute Kinoorgel Style D der Wurlitzer Company      klingt“ lädt auch 2022 wieder alle Generationen
            aus den USA erklingen“, sagt Schwarz. „Die fand    und Kulturen zum offenen Singen und Feiern in al-
            über Los Angeles und Celle um die Jahrtausend-     len Städten und Dörfern ein. Durch ein offenes Sin-
            wende den Weg zur Orgelbaufirma Friedrich          gen auf den Marktplätzen sollen sich Menschen
            Fleiter in Münster, wo sie derzeit restauriert     zum gemeinsamen Feiern versammeln und unter
            und für den Einsatz in unserer Kirche aufgebaut    Mitwirkung von Chören, Bands oder Kapellen, eine
            wird.“                                             breite Bevölkerungsschicht und möglichst alle
                                                               Generationen schon in der Vorbereitung aktiv be-
            WERKE VON NRW-KOMPONISTINNEN UND                   teiligt werden. Die Materialien werden für Chöre
            KOMPONISTEN FÜR SOPRAN UND ORGEL                  kostenlos zur Verfügung gestellt. Information und
            Im Projekt „Licht - Zeit“ stehen Werke interna-    Anmeldung unter: www.3oktober.org
            tional bekannter NRW-Komponistinnen und
            Komponisten für Sopran und Orgel von im            ONLINE-ADVENTSKALENDER
            Fokus. Farzia Fallah (Iran), Zaneta Redzewska      Auch im Jahr 2022 laden wir dazu ein, den Online-
            (Polen) leben und wirken mittlerweile in der       Adventskalender des Fachbereichs Kirchenmusik
            Musikstadt Köln und bringen ihre kulturellen       zu besuchen. Wir erwarten aus den Dekanaten                                                                                                                               9
            Prägungen ein. Die auf Neue Musik spezialisier-    spannende musikalische vokale und instrumenta-
            ten Musiker Irene Kurka (Gesang) und Dominik       le Beiträge. Der Kalender wird auf unserer Home-
            Susteck (Orgel) sowie der Nachwuchsorganist        page www.klangraum-kirche.de zu finden sein.
            Silvan Meschke (22) als Bundeswettbewerbs-
            träger „Jugend musiziert“ im Fach Orgel bilden
            ein weites Spektrum in der Thematisierung                                                                                                                                          Orgel in St. Michael, Brakel | © Besim Mazhiqi
            Neuer Musik.

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Klangraum Kirche II/22 - Kirchenmusikalische Mitteilungen
K A P I T EL Ü B ER S C H R I F T                                                                                                                                 D EK A N AT E

Dekanate                                                       Dekanat Büren-Delbrück
                                                                 MEDIKAMENTE GOTTES                                Das (Grund-)Sakrament der Kirche war Thema
                                                                 Unter diesem ungewöhnlichen Titel fand vom        des ersten Abends dieser Veranstaltungsrei-
                                                                 21. Februar bis zum 11. April 2022 eine span-     he. Über Risiken und Nebenwirkungen sprach
                                                                 nende Vortragsreihe in Wort & Musik in der Je-    Weihbischof Josef Holtkotte aus Paderborn vor
                                                                 suitenkirche Büren statt.                         knapp hundert Besuchern aus der ganzen Re-
                                                                                                                   gion.
                                                                 Diese Neuauflage von KlangBotschaften ver-
                                                                 sammelte an den Montagabenden der (Vor-)          Klangvoll ausgestaltet wurde dieser Abend von
                                                                 Fastenzeit verschiedene Redner und Musiker        Trompeten, Posaunen und Orgel, mit Werken
                                                                 unter dem „barocken Himmel Bürens“, um von        von Giovanni Gabrieli, Alphonse Mailly, Eugène
                                                                 den Sakramenten der Kirche als Heilmittel für     Gigout und Flor Peters.
                                                                 Geist, Leib und Seele zu künden.
                                                                                                                   Auch an den darauffolgenden Montagen wur-
                                                                 Denn Gesundheit ist eines der höchsten Güter,     de ein abwechslungsreiches musikalisches Pro-
                                                                 nicht nur in Zeiten der Pandemie. Schon Jesus     gramm zu den 7 Sakramenten von der Taufe bis
                                                                 sagte: „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt,     zur Krankensalbung geboten.
                                                                 sondern die Kranken“. Gesund sein und bleiben                                        Stephan Wenzel
                                                                 war sein Anliegen. Er ist das Ur-Sakrament, das
                                                                 Krankes heilt und Totes lebendig macht.

                                                               Dekanat Hellweg                                     aus dem Alten schaffen wollen. Sechs Kompo-
                                                                                                                   nisten greifen in ganz unterschiedlicher Weise
                                                                                                                   eine Melodievorlage auf, die sich meist deutlich
                                                                                                                   und nachvollziehbar heraushören lässt. Die-
                                                                 16 NEUE CHORALVORSPIELE ALS                       se wird in einen je spezifischen musikalischen
                                                                 „NOVA EX ANTIQUIS“ BEI BUTZ                       „Mantel“ eingebettet, der von verschiedenen
                                                                 Eine Publikation des Erzbistums Paderborn         Vorbildern und Stilen inspiriert ist und sich an
                                                                 beim Dr. J. Butz Musikverlag. Organistinnen       unterschiedlichen Epochen und Gattungen ori-
                                                                 und Organisten des Erzbistums Paderborn           entiert. Die Ausführbarkeit bewegt sich in etwa
                                                                 können auf Anfrage ein Freiexemplar des Or-       auf dem Niveau des C-Examens, die Sätze sind
                                                                 gelbuchs über den Fachbereich Kirchenmusik        je nach Fertigkeit und Übung mit verhältnismä-
                                                                 erhalten. Die UA ist am 1.10.22 um 19h an der     ßig wenig bis mittlerem Aufwand realisierbar
                                                                 Goll-Orgel in Liebfrauen, Hamm.                   und von ihrer Faktur her nicht nur konzertant,
                                                                                                                   sondern auch und vor allem im Gottesdienst
                                                                 Unter dem Titel „Nova ex antiquis“ erscheinen     verwendbar.
                                                                 aktuell 16 neue Choralvorspiele für Orgel, die
                                                                 von DKM Johannes Krutmann (Hamm) initiiert        Dominik Susteck, der Leiter des Fachbereichs
                                                                 und vom Erzbistum Paderborn im Musikverlag        Kirchenmusik im Erzbischöflichen Generalvika-
                                                                 Dr. Butz publiziert wurden. Ausgangspunkt für     riat Paderborn, schreibt in seinem Vorwort: „Es
                                                                 die Vertonungen bilden 16 Melodien aus dem        ist immer wieder eine Freude und kompositori-
                                                                 „Gotteslob“, die auf gregorianischen Vorlagen     sche Erkenntnis, dass Musik bunt und vielfältig,
                                                                 basieren und wie im Titel beschrieben Neues       strahlend und mannigfaltig sein kann.

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Orgel der St. Johannes Baptist in Delbrück | © Besim Mazhiqi
Klangraum Kirche II/22 - Kirchenmusikalische Mitteilungen
D EK A N AT E                                                                                                                                                                                                                   D EK A N AT E

           Die vielen Schattierungen und Varianten, aber          Die Uraufführung dieser 16 Choralvorspiele fin-    noch im Lockdown befanden, beschäftigte man         rumentierung die Desiderate vollständig korri-
           auch Brechungen der Musik sind nicht nur freie         det am Samstag, dem 1. Oktober 2022 um 19.00       sich in der Liebfrauenkantorei mit dieser Musik     giert werden. Mit Beginn des feierlichen Hoch-
           Poesie, sondern zugleich musikalischer Kommen-         Uhr an der Goll-Orgel in der Liebfrauenkirche in   und war froh, eine Möglichkeit gefunden zu ha-      amtes entfaltete sich dann der Charme und die
           tar zum jeweiligen Cantus firmus. Zwei Aspekte         Hamm (Werler Straße 77) statt. Ausführende         ben, unter den gegebenen Umständen eine gut         schlichte, aber aufrichtige Emotionalität dieser
           treten bei der Beschäftigung mit dem musika-           sind u. a. Christoph Althoff, Michael Schulheis,   aufführbare Messkomposition einstudieren zu         Komposition. Die lange Absenz instrumental
           lischen Material in den Vordergrund: Einerseits        Johannes Trümpler, Martin Geiselhart, Silvan       können. Zeigten sich in der ersten Gesamtprobe      begleiteter Messvertonungen tat vielleicht ein
           betrifft dies die Kunstfertigkeit des gestalteten      Meschke, Johannes Krutmann sowie die Schola        noch einige Fehler in der Partitur und dement-      Übriges, dass diese besondere, schöne, ange-
           Satzes, andererseits die Originalität und Inno-        der Cappella vocale Liebfrauen.                    sprechend lästige Übertragungsfehler in den         messene und musikalisch außergewöhnliche
           vationskraft des jeweiligen Beitrags. Der junge                                                           Einzelstimmen sowie klangliche Probleme in          Feier allen Beteiligten nachhaltig in Erinnerung
           Komponist Sascha Mücke (Dortmund) lässt den            ES MUSS NICHT IMMER MOZART SEIN                    der Instrumentierung, konnten bis zum nächs-        bleiben wird. Eine Chorfahrt nach Malta ist üb-
           Cantus firmus geschmackvoll in kleinen Inseln          Einen orchestralen Neustart erlebten die Mit-      ten Tag der Aufführung durch kompositorische        rigens in Planung; es muss vielleicht nicht im-
           erscheinen, die über tonale Modelle gelegt wer-        glieder der Liebfrauenkantorei Hamm am 1. Mai      Korrektur bis hin zu bedachtsamer Nachinst-         mer Mozart sein…
           den, welche sich variabel wiederholen. Thorsten        2022 mit der Aufführung einer großbesetzten                                                                                                 Johannes Krutmann
           Maus (Recklinghausen) bindet seine Improvisa-          Orchestermesse. Zwar noch mit Abstand und
           tionskunst ein mit Orgelpunkten, enger Stimm-          Masken, aber doch mit Unterstützung von So-
           führung und Lagen- sowie Registerwechseln.             listen (Nils Giebelhausen, Tenor; Gerhard Pauli,
           Gereon Krahforst (Abtei Maria Laach) wartet            Bariton), Streichern, Holzbläsern und reichhal-
           gekonnt mit vollgriffigen, dichten, bisweilen an       tigem Blechbläserensemble führten die Sänge-
           Max Reger erinnernden Satztechniken auf, die           rinnen und Sänger unter der Leitung von DKM
           sich oftmals dramatisch konzentrieren und auf-         Johannes Krutmann in der Liebfrauenkirche in
           schwingen. Kunstvoll neuartig arbeitet Michael         Hamm die „Messa da Gloria“ von Guiseppe Ca-
           Schultheis (Hagen) mit girlandenartigen, im            milleri (1903 - 1976) auf.
           Rhythmus versetzten Elementen, mit sich auftür-
           menden, weiten Clustern und mit repetierenden          Dass diese Messe im Repertoire von Chören
           Figuren. Christoph Althoff (Linz) fasziniert mit ri-   nicht vorkommt, hat seinen besonderen Grund:
           tueller Kargheit und gespreizter Satztechnik.“         Der Komponist stammt aus Malta, das Auffüh-
                                                                  rungsmaterial ist nicht ediert. Anlässlich des
           Einen aktuellen Einfluss erfährt die Publikation       50. Priesterjubiläums von Dr. Joseph Debono,
           nicht nur durch ihre Entstehung mitten in der          der aus Malta stammt und zu dessen Primiz
           Pandemie, sondern zuletzt durch den furchtba-          diese Messe vom Komponisten selbst geleitet
           ren Angriffskrieg des russischen Machthabers           und aufgeführt wurde, entstand die Initiative,
           gegen die Ukraine. Dominik Susteck (Pader-             eine Aufführung dieses Werks zum ersten Mal
           born) lässt seinen musikalischen Beitrag darauf        außerhalb des Mittelmeerstaates zu realisieren.
           reagieren und befragt das Hören der Melodie            Die Nachfahren und Rechteinhaber stimmten
           „Verleih uns Frieden“ mit Clustern und Akkor-          gern und wohlwollend zu, handschriftliches
           den. Das reduzierte Ende der Komposition führt         Material konnte gesichtet und eine Partituraus-
           zur einstimmigen Melodie – und damit zum               gabe sowie Stimmenmaterial für diese Auffüh-
           Ausgangspunkt der Publikation.                         rung vorbereitet und privat ediert werden - die
                                                                  Pandemie lieferte mitunter günstige Vorausset-
           DKM Johannes Krutmann und das Erzbistum                zungen für dieses zeitaufwändige Unterfangen.
           Paderborn möchten mit dieser Publikation, die          Der musikalische Duktus zeigte sich mit einer
           zum 15. Jubiläum der Goll-Orgel in der Liebfrau-       gehörigen Portion Italianità, mit süffigen Bel-
           enkirche in Hamm initiiert wurde, einen kreati-        canto-Partien und üppiger Instrumentierung.
           ven Beitrag zum zeitgenössischen kirchenmusi-          Eingängige Melodik und romantische Harmo-
           kalischen Repertoire leisten und zur Verfügung         nik mit opernhafter Faktur eröffneten unge-
           stellen – in der Überzeugung, dass künstleri-          wohnte Klangeindrücke; die eher von mediter-
           sche Auseinandersetzung und Kreativität eine           raner Emotionalität als von kontrapunktischer
           entscheidende Notwendigkeit für die Zukunft            Konstruktion charakterisiert waren. Während
           der Kirchenmusik darstellen.                           sich die meisten Chöre zu Beginn des Jahres

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                                                                                                                                                                       Neue Kompositionen liegen an der Goll-Orgel in Hamm | © Dominik Susteck
Klangraum Kirche II/22 - Kirchenmusikalische Mitteilungen
D EK A N AT E                                                                                                                                                                                                                         D EK A N AT E

Dekanat Höxter
                                                              Dazu gesellte sich selbstverständlich auch die
                                                              gesamte Werbung über Plakate und die Zeitun-
                                                              gen – auch im weiteren Umkreis.

           DANK AN VOLKER KARWEG                              Ein ganz besonderes „Highlight“ war für Volker
           Mehr als 10 Jahre hat Volker Karweg den “War-      Karweg die Erstaufführung des Werkes „Zeit-
           burger Orgelherbst” in der Altstädter Pfarrkir-    figuren“ von Dominik Susteck im Paderborner
           che St. Marien maßgeblich mitgestaltet und         Dom – sowie die Interpretation auch in War-
           komplett verantwortet.                             burg im Herbst 2015. Eine kleine, aber durchaus
                                                              auch feine Erweiterung des Konzertangebotes
           Dafür sei ihm an dieser Stelle ein sehr herzli-    war dann schließlich das Format, „Warburger
           ches Dankeschön und „Vergelt’s Gott“ gesagt.       musizieren für Warburger“, wo Interpreten aus
           Volker Karweg ist selbst begnadeter Musiker        dem kleinen Städtchen die Solisten waren.
           an der Königin der Instrumente und hat daher
           viele seiner guten Kontakte genutzt, um hervor-    Volker Karweg gebührt an dieser Stelle ganz
           ragende Solisten an die im Jahr 2000 erbaute       großer und herzlicher Dank für seinen uner-
           Sandtner-Orgel einzuladen.                         müdlichen Einsatz und hoffentlich weiterhin
                                                              viele musische Begegnungen wie Einsätze am
           Er lud die Solisten aber nicht nur ein. In einem   königlichen Instrument.
           Flyer waren auch kurze Lebensläufe der Inter-                                            Johannes Insel
           preten zu lesen, sowie das Programm, das je-
           weils gespielt wurde.
                                                                                                                     Kammerchor Siegen-Weidenau mit dem Solisten Achim Rück | © Olaf Neopan Schwanke

                                                                                                                                Keller, illustrierte die Tiefe der Not impressiv.        war – und gelungen ist. Trost wurde gesungen,
                                                                                                                                Eindrucksvoll auch die Aria für Bass, die Achim          mit großem, lange anhaltenden Applaus wurde

Dekanat Siegen                                                präzises wie emphatisches Dirigat stellte. Der
                                                              Beginn des knapp neunzigminütigen Konzerts
                                                              in der hübschen Hallenkirche in Weidenau ge-
                                                                                                                                Rück, auf dessen Intonation man sich verlassen
                                                                                                                                kann, selbst in den halsbrecherischen Koloratu-
                                                                                                                                ren meisterte. Von Bachvorbild Buxtehude er-
                                                                                                                                                                                         sich dafür bedankt – und ein großes Publikum,
                                                                                                                                                                                         das mit Lust an der Musikveranstaltung in St.
                                                                                                                                                                                         Joseph teilgenommen hatte, wird die Stimmen,
                                                              riet sogleich zu einem Höhepunkt: Antonio                         klang die Kantate „Jesu meine Freude“ (BuxWV             die Klänge und die Haltung des Konzertes wie
           KONZERT „AUS DER TIEFE RUFE ICH ZU DIR“            Vivaldis Credo in e-Moll (RV 591) feierte vitale                  60) mit Streichern und Continuo – und wunder-            einen wohltuenden Schatz im Herzen behalten,
           MIT DEM KAMMERCHOR WEIDENAU                        Chorstimmen, homogene Streicher und ein                           schönen Arien für Sopran und Bass („Trotz dem            bis zum nächsten Konzert bestimmt.
           Einen Frühling, eine Fastenzeit, wie wir sie zu    quirliges Continuo in vier schlanken barocken                     alten Drachen“), so schön, dass man die Augen                                       Olaf Neopan Schwanke
           Zeiten von Krieg, Pandemie und Klimakrise er-      Sätzen, die, obgleich ja in Moll, typisch italie-                 schloss und träumte, verzauberte beispielswei-
           leben, fordert harte Resilienzen, gutes Selbst-    nische barocke Inbrunst, also vitale Heiterkeit                   se die Lento-Arie „Gute Nacht, o Wesen“, die
           bewusstsein – oder einen festen Glauben. Um        evozierten. Den anschließenden Bach-Block er-                     Antje Bischof in die Herzen eines begeisterten
           die Zeit bis Ostern mit Hoffnung und Zuver-        öffnete eine sinnlich interpretierte Sinfonia aus                 Auditoriums pflanzte. Mit Felix Mendelssohn-
           sicht zu begleiten, lud der Kammerchor Wei-        BWV 156 für Streicher und Oboe: Jörg Klüsers                      Bartholdy klang dann die von Dechant Pfarrer
           denau am 27.3. zu einem Chorkonzert mit            Solopart beglückte durch flirrende Transparenz                    Karl-Hans Köhle mit Begrüßung, Fürbittenge-
           Werken aus Barock und Romantik ein, unter-         und fein geführte Melismen, die den Weg berei-                    bet und Segen begleitete Konzertveranstaltung
           stützt durch Sopransolistin Antje Bischof, den     teten für die klangschöne Sopranstimme Antje                      aus: Imposante Orgelsonate von Poggel an der
           bekannten Bassbariton Achim Rück und Orga-         Bischof, deren Arie „Dir, Jehova, will ich singen“                großen Orgel mit Zimbelsternen, drei Sätze der
           nist Jürgen Poggel, der die barocken Klangpre-     mit Begleitung am Orgelpositiv durch Jürgen                       aufrührenden Kantate „Aus tiefster Not schrei
           ziosen im Continuo am Orgelpositiv begleitete.     Poggel Gänsehautmomente gewährte. „Aus                            ich zu Dir“ und die bittende Motette „Verleih
           Svenja Kohlmann, Konzertmeisterin und Lei-         der Tiefe, Herr, rufe ich zu Dir“, lautete das Kon-               uns Frieden, gnädiglich!“, die wie ein Appell
           terin des Ensembles Camerata Instrumentale,        zertmotto, drei Sätze der gleichnamigen Kan-                      an den Zeitgeist, eine Aufforderung an die Üb-
           schloss mit vier ihrer Kolleginnen den Kreis der   tate (BWV 131) bewegte das anwesende große                        len galt, und zeigte, wie fein abgestimmt und
           Musizierenden, die Dekanatskirchenmusikerin        Publikum, denn Sinfonia und Chor des 1. Satzes,                   aktuelle die Auswahl des Konzertrepertoires
           Helga Maria Lange als Konzertleiterin unter ihr    eine Fuge in Slow Motion und ganz aus dem                         durch Helga Maria Lange und ihr Team geraten

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Klangraum Kirche II/22 - Kirchenmusikalische Mitteilungen
K A P I T EL Ü B ER S C H R I F T                                                                                                                  R E Z EN SI O N EN | O R G EL

Rezensionen                                               Rezensionen | Orgel
                                                                                                                  Gleichsam keinerlei Erklärung bedarf Dominik
                                                                                                                  Sustecks Orgelmesse, einem für Susteck so ty-
                                                                                                                  pisch kurzweiligen Zyklus aus Reflexionen über
                                                                                                                  die liturgische Botschaft. Schon fast typisch
                                                                                                                  stellt Susteck hinter das Credo in unum deum
                                                                                                                  ein ganz großes musikalisches Fragezeichen.
                                                                                                                  Auch Eckhart Kupers originelle Verschmelzung
                                                                                                                  eines Chorals mit einem argentinischen Tan-
                                                                                                                  go hat man in dieser Art weder ironisch, noch
                                                                                                                  ernst auf diese Art gesehen oder gehört. Auch
                                                                                                                  Maximilian Schnaus‘ surreal anmutende „Si-
                                                             Carus-Verlag Carus 18.220, 59,95 €
                                                                                                                  multanmusik“ bildet einen echten Höhepunkt
                                                                                                                  des Bandes, in dem es nur so von Zitatflicken
                                                             ORGELMUSIK IN ZEITEN VON CORONA (2021)               wimmelt, die hier zu einem klanglich wunder-
                                                             REFLEXION DER ZEIT DER CORONA-PANDEMIE               bar homogenen Ganzen verschmelzen, das
                                                             IN 17 ORGELKOMPOSITIONEN                             sowohl an Nostalgie anknüpft wie auch den
                                                             Dieser Tage mag es fast vergessen scheinen, –        Hörern völlig fremde Welten offenbart. Die sind
                                                             kaum ein Jahr ist es her, – wie Musik im öffent-     gleichsam die wohl interessantesten Stücke
                                                             lichen Raum einmal fast unvorstellbar schien.        des Bandes, während andere wiederum nicht
                                                             Unter dem Eindruck der Corona-Pandemie               wirklich so gut auf der Orgel funktionieren, wie
                                                             suchten viele Musiker*innen ein anderes krea-        sich das die eine oder andere Komponist*in vor-
                                                             tives Ventil, um diesen Mangel an Kommunika-         stellt.
                                                             tion mit dem Publikum und diese Situation des
                                                             völligen Ausgeliefertseins zu kompensieren. Be-      „Inexorable Transition“ („Unerbittlicher Über-
                                                             sonders schwierig traf die Situation auch die Kir-   gang“) von Nicole Johänntgen ist so ein Fall.
                                                             chenmusik, dazu noch im „Jahr der Orgel“ 2021.       Klar merkt man hier zum einen die Einflüsse der
                                                             Dies dachte sich auch der Deutsche Musikrat          Jazz-Saxophonistin und auch ahnt man, was
                                                             in Gemeinschaft, die Deutsche Bischofskonfe-         der Titel musikalisch für das Stück genau zu be-
                                                             renz und die Evangelischen Kirche, woraufhin         deuten hat, andererseits laufen viele der idio-
                                                             man sich kurzerhand entschied, ein Projekt mit       matischen Anleihen an Klaviermusik wie Ach-
                                                             Auftragskompositionen für das Instrument ins         teltremolos (Murky-Bässe) und Triolenfiguren
                                                             Leben zu rufen, gefördert darüber hinaus noch        auf der Orgel klanglich wie idiomatisch ziem-
                                                             durch den Bund. Im Rahmen dieses Projektes           lich ins Leere. Wo die dekonstruktive Idee hinter
                                                             erschien dann auch bei Carus ein Band mit 17         diesem Stück prinzipiell nachvollziehbar wird,
                                                             Kompositionen von 17 unterschiedlichen Kom-          auch der Gedanke, dass ein nicht enden wol-
                                                             ponist*innen. – Ein durchaus bunter Strauß an        lende Überleitung in der Musik letztlich immer
                                                             zeitgenössischer Musik, von mal mehr oder we-        eine ziemlich aufrührende Hörerfahrung ist, so
                                                             niger bekannten Namen.                               bleibt „Inexorable Transition“ seiner Grundidee
                                                                                                                  eigentlich nicht wirklich treu. Auch Maximilian
                                                             So etwa die eigentlich eher als Musikwissen-         Wallraths musikalisch eher konservative „Fan-
                                                             schaftlerin bekannte Dorothea Hofmann, die           tasia Corona“ offenbart eine generelle Tendenz
                                                             mit ihrem Stück „im Donner der Zeit“ eine wirk-      in dem Band, auch eine häufig zu beobachten-
                                                             lich hochkarätige und ambitionierte Komposi-         de Tendenz der musikalischen Avantgarde im
                                                             tion zum Band beiträgt, in der das Fragmentari-      Allgemeinen: Dass viele Komponist*innen sich
                                                             sche wunderbar zu einem Ganzen verschmilzt.          dazu verleiten lassen, die eigenen Stücke zu

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Orgel der Herz Jesu in Castrop-Rauxel | © Besim Mazhiqi
Klangraum Kirche II/22 - Kirchenmusikalische Mitteilungen
R E Z EN SI O N EN | O R G EL                                                                                                                                                                            R E Z EN SI O N EN | O R G EL

            sehr zu erklären. Wo generell gegen program-        angesichts der neuen, verdrängenden Heraus-           Wer bei dieser Wortwahl jetzt aber aufschreckt     Mag jetzt aber der eine oder andere denken,
            matische Musik nichts einzuwenden wäre, so          forderungen vielleicht nicht ganz die Erinne-         und den Verdacht hegt, Hymnus fröne nur ei-        dass dieses Ungeheuer wohl kaum zur An-
            ist doch gerade augenscheinlich, dass weder         rungen an Corona zu verdrängen, wie schwierig         ner überkommenen, regressiven Neo-Roman-           wendung in liturgischem Kontext taugt, so sei
            Susteck noch Schnaus der Verlockung erliegen,       diese doch für einige gewesen sein mögen. Vie-        tik, dem sei entschieden widersprochen. Wohl       dieser Verdacht durchaus bestätigt: Das Stück
            die noch gar nicht bei den Hörer*innen reifizier-   le haben geliebte Menschen an der Krankheit           wahr, dass die eine oder andere melodische         hat seine beabsichtigten Längen. Wer aber als
            ten Klanggestalten erklären zu wollen, was den      verloren und waren von großen existentiellen          Gestalt dezent an Sibelius‘ Sinfonik erinnert,     Organist*in auf der Suche nach einem schönen
            Kompositionen sehr zu Gute kommt, gerade,           Ängsten und Sorgen geplagt. Dieses Trauma             auch scheint Vasks eine Vorliebe für den zu Ak-    zeitgenössischen Stück für eine Mittagsmusik
            wenn es sich um einen ohnehin schon symbo-          gesellschaftlicher Gesamtheit nicht unter den         korden häufig beigemischten Klang der großen       ist, in dem die Zuhörer einfach mal beseelt und
            lisch aufgeladenen Topos wie einen Messzyklus       Teppich zu kehren, diktiert der Anstand wie           Septime zu haben. Gleichwohl steht der Kom-        guter Dinge vor sich hin meditieren können,
            handelt.                                            auch die Vernunft, wie ich finde. Der vorliegen-      ponist in einer gewissen ästhetischen Nähe zur     dem sei dieses große Kleinod wärmstens ans
                                                                de Band liefert ganz unterschiedliche in Musik        Minimal Music, liebt den glockenartigen Klang      Herz gelegt.
            Vielleicht ist die Not, alles zu sehr erklären zu   kondensierte Reflexionen über die Zeit der Pan-       parallel geführter Oktav- und Quintketten, die                                      Franziska Classen
            müssen, auch ein Corona-typisches Phänomen.         demie, spiegelt auf jeder Seite, – ganz gleich,       dem Stück hier und da eben doch einen durch-
            Denn es ist ja nur menschlich, angesichts sol-      was man musikalisch von dem einen oder an-            aus modernen Sound beimischen.
            cher übermenschlichen Herausforderungen,            deren Beitrag halten mag, – wirklich gelungen
            Leid und Chaos eine beruhigende, kraft- und         und authentisch das so fremde Lebensgefühl
            orientierungsspendende Erklärung für die Ver-       dieser Jahre wieder. Aus diesem Band das eine
            ortung des eigenen Selbst zu finden. Eine Frage,    oder andere Stück einmal in das liturgische
            die dem christlichen Glauben zutiefst vertraut      Spiel oder ein Andachtskonzert zu integrieren,                                                           FESTLICHE ROMANTISCHE ORGELMUSIK
            ist im Übrigen. Mein Plädoyer wäre daher indes,     kann ich daher nur empfehlen.                                                                            LEICHTE PRÄ- UND POSTLUDIEN DES
                                                                                                  Franziska Classen                                                      19. JAHRHUNDERT

                                                                                                                                                                         HRSG. ANDREAS ROCKSTROH
                                                                                                                                                                         Zur musikalischen Begleitung des Gottesdiens-
                                                                                                                                                                         tes sind im 19. Jahrhundert viele Orgelkompo-
                                                                P. VASKS – HYMNUS FÜR ORGEL (2018)                                                                       sitionen entstanden, die für Anfänger und Ge-
                                                                Ganz und gar traditionell gibt sich dieses-                                                              übte gleichermaßen gedacht waren. Michael
                                                                jüngste Orgelwerk des lettischen Komponisten                                                             Gotthard Fischer (1773–1829), Adolph Hesse
                                                                Pēteris Vasks, wenn auch nur oberflächlich und                                                           (1809–1863) und Gustav Adolf Merkel (1827–
                                                                mit dem einen oder anderen postmodernen                                                                  1885) gehören zu den bekanntesten Komponis-
                                                                Kniff. Sein Orgelstück Hymnus, komponiert                                                                ten solcher Gebrauchsliteratur. Biographische
                                                                2018 im Auftrag des Los Angeles Philharmonic                                                             Anmerkungen zu den Komponisten sind am
                                                                Orchestra, hält in dieser Hinsicht was es ver-                                                           Ende des Bandes in Deutsch und Englisch auf-
                                                                spricht: Ein viertelstündiges Dauerfeuer in E-                                                           geführt.
                                                                Dur, unterbrochen hier und da von dem einen
                                                                oder anderen nachdenklicheren, sogar introver-                                                           Diese und viele weitere Komponisten stellt An-
                                                                                                                      Bärenreiter-Verlag | Spielpartitur, Sammelband -
                                                                tierten Intermezzo. Der Elbphilharmonie-Or-                                                              dreas Rockstroh – der schon zahlreiche Sam-
                                                                                                                      Geheftet A11260, 22,95 €
                                                                ganistin Iveta Apkalna gewidmet, verlangt das                                                            melbände bei Bärenreiter herausgegeben hat
                                                                Stück zwar auf 23 Textseiten nicht unbedingt                                                             (z. B.: Orgelmusik zu Lob und Dank) – in der
                                                                technisch Unmögliches, aber dennoch ein gu-                                                              vorliegenden Ausgabe zusammen, um gleicher-
                                                                tes Gespür der Interpret*innen für eine schöne,                                                          maßen für versierte Organisten, aber insbeson-
                                                                glänzende, und vor allen Dingen dramatisch                                                               dere auch für Anfänger bzw. insbesondere für
                                                                intelligente Registrierung, damit das mantra-                                                            nebenamtliche Kirchenmusiker ein Kompendi-
           Schott-Verlag ED 23178, 25 €
                                                                artig wiederholte Hauptthema nicht auf Dauer                                                             um an Vor- und Nachspielen (im festlichen Stil)
                                                                monoton wird. Und auch eine große Apotheose                                                              anzubieten.
                                                                zum Schluss wünscht sich der Komponist nach
                                                                allem vorangegangenen Forte: Zu gestalten
                                                                gibt es also genug.

 18                                                                                                                                                                                                                              19
R E Z EN SI O N EN | O R G EL                                                                                                                                                                            R E Z EN SI O N EN | O R G EL

           Die allermeisten Stücke erweisen sich als kurz     thematische Material des Stückes, das in kom-                                                            vorgibt und sich wünscht – auf der anderen
           und ‚griffig‘ (brauchen in der Notenausgabe        pakter Art und Weise kadenziell durchgeführt                                                             Seite sind solche Instrumente, wenn, in großen
           tatsächlich 1-2, aber höchsten drei Drucksei-      wird (über Dominante, Doppeldominante –                                                                  Kathedralen oder in Konzertsälen zu finden.
           ten); das heisst: sie entsprechen der Intention,   Rückführung über den Neapolitaner) und mit
           Gebrauchsmusik für den Alltag sein zu wollen;      vorgeschlagenem Manualwechsel eine knappe                                                                Um dieses, bis jetzt einzig unveröffentlichte Or-
           größtenteils im homophonen Stil mit einfachen      aber durchsichtige Dreigliedrigkeit erkennen                                                             gelwerk Duprés, nun doch einem breiteren Pu-
           Pedallinien.                                       lässt.                                                                                                   blikum zugänglich zu machen, hat Tobias Frank
                                                                                                                                                                       diesen Zyklus für eine 3-manualige Orgel ohne
           Ein Beispiel: Postludium in g-Moll von Adolf       Kurz und griffig eben sind diese Stücke – die                                                            die oben genannten Spielhilfen bearbeitet. Das
           Hoffmann. Der unisono drei Achtel-Auftakt und      auch über die Beispiele mancher Orgelschulen                                                             sehr umfangreiche Vorwort gibt ausführlichste
           die sich anschließenden Viertel-Akkorden mit       hinaus interessantes Neuland für den Unter-                                                              Auskunft über den Vorgang der Bearbeitung.
           nachschlagendem Pedal sind das motivisch-          richt bieten.                                                                                            Gleichsam ist die Disposition samt allen Spiel-
                                                                                         Dr. Hans-Peter Retzmann                                                       hilfen der Hausorgel Duprés abgedruckt. Das
                                                                                                                                                                       allein ist schon sehr spannend zu lesen!

                                                                                                                                                                       Zur Musik: Dieses Werk ist definitiv nichts für
                                                                                                                                                                       Anfänger! Die 8 Sätze mit jeweils 3-7 Noten-
                                                              LOUIS J. A. LEFEBURE-WELY –                                                                              seiten sind nicht besonders Umfangreich, aber
                                                              LEICHTE ORGELWERKE (BAND 2)                                                                              sie gleichen kleinen Etüden (Doppelpedalspiel,
                                                                                                                    Butz (BU 3033), 32 €
                                                              Verset, Offertoire, Communion, Bénédiction –                                                             Spiel auf 2 Manualen mit einer Hand, toccaten-
                                                              so sind die 35 Stücke in dieser neuen Edition                                                            ähnliche Figuren). Trotz der spieltechnischen
                                                              betitelt. Es handelt sich dabei durchweg um                                                              Virtuosität sind die Sätze klanglich sehr verhal-
                                                              kurze Werke für den liturgischen Gebrauch             MARCEL DUPRÉ: NYMPHÉAS OP. 54                      ten registriert. Viele solistische Register kom-
                                                              von jeweils 1-3 Notenseiten. Alle Stücke sind         Marcel Dupré hegte eine Vorliebe für impres-       men zum Einsatz. Das macht die Komposition
                                                              rein manualiter spielbar und nach Tonarten            sionistische Malerei. Inspiriert von dem See-      farbenreich und interessant!
                                                              (bis 3 Vorzeichen) geordnet. Aufgrund des un-         rosen-Gemälde („Nymphéas“) Claude Monets,
                                                              terschiedlichen Charakters und der Kürze der          komponierte Dupré in den Jahren 1958/59 den        Noch eine Besonderheit: Dieser Notenband
                                                              Stücke, eignen sich sie sich besonders für den        gleichnamigen 8-sätzigen Zyklus. Bis heute         vereint beides: die Bearbeitung UND die Origi-
                                                              liturgischen Einsatz, für Überleitungen und           blieb dieses Werk jedoch unveröffentlicht. Wa-     nalfassung von Dupré! Der Spieler hat somit die
                                                              Untermalungen von liturgischen Handlungen.            rum? Dupré komponierte diesen Zyklus ganz          Möglichkeit, Original und Bearbeitung direkt
                                                              Der Übeaufwand bleibt sehr gering, die Werke          speziell für seine Hausorgel in Meudon die eini-   zu vergleichen! Ferner gibt es den Organisten,
                                                              sind nahezu vom Blatt zu spielen. Eine Orgel mit      ge Besonderheiten mit sich bringt: Tonumfang       die ein Instrument mit den oben genannten
                                                              Schwellwerk wäre für eine optimale Wiederga-          bis c5, Tastenfesseln (Sostenuto), Manual- und     Spielhilfen zur Verfügung haben die Option, in
                                                              be der dynamischen Angaben sicherlich von             Pedalteilung. Seine Hausorgel war somit schon      diesem Fall gar die Originalfassung von Dupré
                                                              Vorteil – ist aber keineswegs eine Grundvoraus-       gewissermaßen ein „Instrument der Zukunft“         zu spielen. Wenngleich dieses Werk sicherlich
                                                              setzung.                                              und lange Zeit war eben dieses Werk nur dort       nicht für jeden spielbar und zugänglich sein
           Butz (BU 3035), 15 €                                                                                     spielbar. Orgelneubauten vergangener Jahre         wird, für den Dupré-Kenner und Freund ist es
                                                                                                Sebastian Freitag
                                                                                                                    verfügen dank modernster Technik nunmehr           ein wahrer Schatz, dass die Lücke in seinem Or-
                                                                                                                    immer häufiger die Spielhilfen, wie Dupré sie      geloeuvre nun endlich schließt!
                                                                                                                                                                                                         Sebastian Freitag

 20                                                                                                                                                                                                                              21
R E Z EN SI O N EN | C H O R                                                                    R E Z EN SI O N EN | O R G EL                                                                                        R E Z EN SI O N EN | C H O R

Rezensionen | Chor
                                                               der Römischen Schule. Neben dem vierstimmi-                                                                         Der Chortenor und die doppelt besetzen Klari-
                                                               gen Chor (SATB) sind lediglich vier Solisten und                                                                    netten, Trompeten, Hörner und Pauken sowie der
                                                               die Orgel als Generalbassinstrument besetzt.                                                                        Kontrabass sind allerdings nicht obligat und so
                                                               Neben die Fugen in der Tradition der römischen                                                                      veröffentlicht der Butz-Verlag dieses Werk in sei-
                                                               Komponisten- exemplarisch sei hier vor allem                                                                        ner „Minimalfassung“ mit zwei Violinen, Cello und
                                                               das relativ lange „in Gloria Dei Patris“ am Ende                                                                    Orgel (B.c.). Dieser recht fortschrittliche Gedanke
                                                               des „Gloria“ genannt- setzt der Komponist auf                                                                       macht das Werk heutigentags gut aufführbar. So
                                                               engem Raum eindrucksvolle homophone und                                                                             wird lediglich ein dreistimmiger Chor benötigt –
                                                               fast schon arienhaft anmutende Abschnitte.                                                                          allerdings auch drei versierte Vokalsolisten. Diese
                                                               Sogar Anklänge an eine Mehrchörigkeit sind zu                                                                       Investition wird sich aber mit großer Sicherheit
                                                               finden („Quoniam tu solus sanctus“). Die Solo-                                                                      lohnen! Die Messe ist für den Chor relativ leicht
                                                               passagen sind in Teilen sehr virtuos und so bil-                                                                    ausführbar und von einer ungemeinen musikali-
                                                               den die Abschnitte untereinander ein kontrast-                                                                      schen Vitalität geprägt. Alle Melodien wirken gera-
                                                               volles Ganzes. Der häufige Wechsel zwischen                                                                         dezu geschmeidig; Bühler beherrschte sein Hand-
                                                               homophonen und polyphonen Abschnitten                                                                               werk offensichtlich und das Stück wurde geradezu
                                                               in den Tuttipassagen und die Beteiligung der                                                                        zu einem „Bestseller“ des 19. Jahrhunderts.
                                                               Solisten sorgen für eine spannende und ab-
                                                               wechslungsreiche Dramaturgie. Casali gelingt                                                                        Den größten Raum nimmt das „Dona nobis pa-
           Butz-Musikverlag
           Bonn Partitur: 24 €                                 es trotzdem immer recht ebenmäßige Stimm-                                                                           cem“ mit fast 80 Takten ein. Ob Bühler hier einen
                                                                                                                                Butz-Musikverlag
           Chorpartitur: 3,20 €                                verläufe zu erreichen. Insbesondere die Fugen                    Bonn Partitur: 18 €                                größeren Akzent sah und eine „Friedensmesse“
                                                               sind von einer überzeugenden Kantabilität.                       Chorpartitur: 2,50 €                               schaffen wollte, ist nicht überliefert. Die Aus-
                                                                                                                                                                                   lassung des „Cruxifixus“ im äußerst raffiniert
            GIOVANNI BATTISTA CASALI (UM 1715-1792):           Das „Benedictus“ ist im Original nicht erhalten                                                                     komponierten „Credo“ – wie es insbesondere für
            MISSA BREVIS CONCERTATA FÜR VIERSTIMMI-            und so greift der Verlag auf eine Komposition                    FRANZ BÜHLER (1760-1823): MISSA BREVIS             Weihnachtsmessen in der Zeit keine Seltenheit
            GEN CHOR (SATB), SOLI UND ORGEL (VC. AD            „von fremder Hand“ zurück. Aufgrund der recht                    ET FACILIS IN C, OP.21 FÜR DREISTIMMIGEN           war – und die bewusste Betonung der Friedens-
            LIBITUM)                                           diffusen Quellenlage, die im Vorwort der Par-                    CHOR (S, A, BAR), VOKALSOLISTEN, ZWEI              bitte „Dona nobis pacem“ in Verbindung mit einer
                                                               titur beschrieben wird, ist davon auszugehen,                    VIOLINEN, VIOLONCELLO UND ORGEL                    lebendigen Musikalität machen das Stück zu einer
            Wenn man ein wesentliches Merkmal des Kom-         dass das Stück im 18. Jahrhundert recht verbrei-                                                                    dringenden Empfehlung. In diesem Sinne: Fresco
            ponisten Giovanni Battista Casali suchen möch-     tet war. Heutzutage ist Casali weitestgehend                     „Fresco Allegro“ – selten liest man diese Inter-   Allegro ans Werk!
            te, so könnte man zu der schnellen Antwort ge-     durch seine recht kurze Messe in G bekannt.                      pretationsanweisung über einem Musikstück.                                                 Tobias Leschke
            langen, dass er vor allem Bürger der Stadt Rom     Der Erstdruck dieser „Missa brevis concerta-                     Der 1823 als Domkapellmeister in Augsburg
            war. Geboren um 1715 in Rom wurde er nach          ta“ durch den Butz-Verlag ist lobenswert. Die                    verstorbene Franz Bühler setzt sie zwar nur
            einer Assistententätigkeit Kapellmeister der La-   Messvertonung ist ein hervorragendes Beispiel                    über das „Credo“ seiner „Missa brevis et facilis
            teranbasilika. Ihm gelang es mit Unterstützung     für den „Stylus mixtus“. Jedem ambitionierten                    in C“, eigentlich könnte der Hinweis aber auch
            des berühmten Padre Martini in die „Accade-        Chor lege ich das Werk gerne ans Herz. Die Auf-                  programmatisch über der gesamten Messver-
            mia filarmonica“ in Bologna aufgenommen zu         führungsdauer liegt bei circa 20 Minuten.                        tonung stehen. Veröffentlicht wurde das Werk
            werden. In Rom starb der Komponist ein Jahr                                            Tobias Leschke               erst posthum im Jahre 1829, obwohl es bereits
            nach seiner Pensionierung im Jahr 1792. Die                                                                         vermutlich Ende des 18. Jahrhunderts kompo-
            enge Verbindung zur „ewigen Stadt“ zeigt sich                                                                       niert worden war und in einer überzeugend kla-
            neben der bereits skizzierten biographischen                                                                        ren klassischen Tonsprache gehalten ist. Ähn-
            Prägung auch in der Kompositionsweise; Casa-                                                                        lich wie viele Kompositionen heutzutage war
            li komponierte weitestgehend in der Tradition                                                                       das Stück modular geplant.

 22                                                                                                                                                                                                                                         23
R E Z EN SI O N EN | B Ü C H ER                                           R E Z EN SI O N EN | C H O R                                                                                     R E Z EN SI O N EN | B Ü C H ER

Rezensionen | Bücher
                                          SONJA KÜHLER:„... UND WAS MACHEN SIE                                                                             Kaum im Bewusstsein ist jedoch die Tatsache,
                                          SONST SO BERUFLICH?“                                                                                             dass Planyavsky weit über 170 Artikel, Aufsätze,
                                          Gut zu lesen und reichlich spannend sind die                                                                     Vorträge, Festreden, Kommentare und Leser-
                                          schrägen Anekdoten aus dem Leben einer Kir-                                                                      briefe geschrieben hat, die zum Teil sehr nach-
                                          chenmusikerin im Büchlein „… und was machen                                                                      gefragt sind (und waren), mitunter aber nicht
                                          Sie sonst so beruflich?“ beschrieben. Diese und                                                                  mehr leicht zugänglich sind.
                                          manch andere Fragen bekäme wohl jede/r Be-
                                          rufsmusiker/in immer mal wieder zu hören, so                                                                     Die hier vorgestellte, neue Publikation „Greifba-
                                          die Autorin. Sie antwortet daraufhin humorvoll:                                                                  res und Ungreifbares“ enthält 17 ausgewählte
                                          „Katastrophenabwehr“. Konzerten oder Hoch-                                                                       Aufsätze, Vorträge und Reden und bildet gleich-
                                          zeiten, die übermotivierte Schwiegermutter, zi-                                                                  zeitig eine repräsentative Auswahl aus der bun-
                                          ckende Orgeln oder ein verschwundenes Braut-                                                                     ten, viele Genres umfassende Autorentätigkeit
                                          paar lassen den aus dem Leben gegriffenen                                                                        Planyavskys wieder. So finden sich neben Auf-
                                          Inhalt nur erahnen. Eine gelungene Sammlung                                                                      sätzen zu Komponisten (Heiller, Bruckner, Mo-
                                          echter Erlebnisse.                                                                                               zart, Schmidt), Laudationen und Festvorträge
                                                                            Dominik Susteck                                                                zu Geburtstagsanlässen geistlicher Herren
                                                                                                                                                           und Orgeljubliläen, auch der bekannte Auf-
                                                                                                                                                           satz „Kampf der Orgelbegleitung“, der 1988 er-
                                                                                                                                                           schien und in dem Planyavsky Leitsätze über die
                                                                                                         Are Verlag, 24 €
                                                                                                                                                           Gemeindebegleitung (mit zahlreichen Noten-
                                                                                                                                                           beispielen) gibt. Allein dieser Aufsatz ist hoch-
           ISBN 978-3749495610, 12,95 €
                                                                                                         PETER PLANYAVSKY:                                 interessant, zumal wir es mit Planyavsky, mit
                                                                                                         „GREIFBARES UND UNGREIFBARES“                     einen exzellenten liturgischen Organisten zu
                                                                                                         Der ehemalige Wiener Domorganist ist nicht        tun haben, der wirklich weiß, wovon er spricht.
                                                                                                         nur für sein ausgezeichnetes Orgelspiel, seine    Schließlich hat er in seiner Domorganistenzeit
                                                                                                         Improvisationskunst, sondern vielmehr auch        z.T. weit über 20 Gottesdienste in der Woche
                                                                                                         für seine Bücher und Aufsätze bekannt.            spielen müssen.
                                                                                                                                                           Am Ende des Buches ist ein detailliertes Schrif-
                                                                                                         In seiner Dokumentation „Gerettet vom Ste-        tenverzeichnis angegeben, dass alle seine Arti-
                                                                                                         phansdom“ beschreibt Planyavsky die Wiener        kel nach Genres geordnet wiedergibt.
                                                                                                         Dommusik unter seiner Ära und sein Abgang
                                                                                                         vom Dom, wie es dazu gekommen ist und             Eine lohnenswerte, kurzweilige und in allen
                                                                                                         was die Gründe dafür waren. Einen ganz an-        Bereichen interessante Lektüre!
                                                                                                         deren, nahezu satirischen bis parodistischen                                        Sebastian Freitag
                                                                                                         Schreibstil findet man z.B. in dem Buch „Moritz
                                                                                                         Reger und andere Schrägheiten“.

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K A P I T EL Ü B ER S C H R I F T   R E Z EN SI O N EN | B Ü C H ER                                                                                   KO N Z ER T T ER M I N E

Konzerttermine                                                        Geistliche Musik im
                                                                      Erzbistum Paderborn
                                                                        Hoher Dom                                        Angelus-Matinéen mit Gästen
                                                                        www.paderbornerdommusik.de

                                                                        n Donnerstag, 28. Juli 2022, 18.00 Uhr          Jeweils samstags, 12.00 Uhr
                                                                          Liborikonzert „BACH unlimited“
                                                                          Domorganist Tobias Aehlig                     n 2. Juli
                                                                                                                          Niklas Piel (Münster)
                                                                        n Freitag, 26. August 2022, 19.30 Uhr
                                                                          Konzert „Rising Stars“                        n 3. September
                                                                          Karolina Juodelyte (Berlin)                     Tim Gärtner (Paderborn)

                                                                        n Freitag, 28. Oktober 2022, 19.30 Uhr          n 8. Oktober
                                                                          „Orgel variatio“                                Florian Stocker (Berlin)
                                                                          Lukas Brandt, Oboe
                                                                          Melanie Ortmann, Orgel                        n 5. November
                                                                                                                          Dr. Jürgen Seufert (Olpe)
                                                                        n Freitag, 9. Dezember 2022, 19.30 Uhr
                                                                          Gesprächskonzert im Hochchor am Vorabend 		   n 3. Dezember
                                                                          von César Francks 200. Geburtstag               Michel Kriel (Detmold)
                                                                          Drei Choräle für Orgel (1890)
                                                                          Domorganist Tobias Aehlig

                                                                        n Freitag, 31. Dezember 2022, 22.30 Uhr
                                                                          Silvesterkonzert
                                                                          Domorganist Tobias Aehlig

                                                                                                                                                                         27
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KO N Z ER T T ER M I N E                                                    KO N Z ER T T ER M I N E

                           Dekanat Paderborn
                           St. Johannes Baptist,
                           Paderborn-Wewer
                           n Sonntag, 9. Oktober 2022, 16.30 Uhr
                             Herbstorgelzyklus - Konzert
                             Johannes Kleinjung (Weimar)

                           n Sonntag, 16. Oktober 2022, 16.30 Uhr
                             Herbstorgelzyklus - Konzert II
                             Joachim Vogelsänger (Lüneburg)

                           n Sonntag, 23. Oktober 2022, 16.30 Uhr
                             Herbstorgelzyklus - Konzert III
                             Gerhard Löffler (Hamburg)

                           n Sonntag, 13. November 2022, 16.30 Uhr
                             Orgelkonzert
                             Dominik Susteck und DKM Martin Geiselhart
                             (Paderborn)

                           St. Heinrich und Kunigunde,
                           Schloß Neuhaus
                           n Sonntag, 11. Dezember 2022, 16.00 Uhr
                             Adventskonzert
                             Kirchenchor St. Heinrich und Kunigunde
                             Leitung: Ludmilla Schamei
                             DKM Martin Geiselhart, Orgel

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K A P I T EL Ü B ER S C H R I F T                                                                                                                                                       KO N Z ER T T ER M I N E

blau
                                                                                          Dekanat Bielefeld-Lippe
                                                                                          St. Jodokus, Bielefeld                                    Liebfrauenkirche
                                                                                          Klosterplatz                                              (Fritz-Reuter-Straße), Bielefeld

KONZERTE IN DER KAPUZINERKIRCHE
                                                                                          n Sonntag, 25. September 2022, 16.00 Uhr                  n Sonntag, 25. September 2022, 16.00 Uhr
                                                                                            Chorkonzert                                               Chorkonzert
                                                                                            Heinrich Schütz (1585 - 1672) – Symphoniae sacrae III     Heinrich Schütz (1585 - 1672) – Symphoniae sacrae III
                                                                                            Concerto St. Jodokus auf historischen Instrumenten,       Concerto St. Jodokus auf historischen Instrumenten,
                                                                                            Vokalkreis St. Jodokus, Leitung: Georg Gusia              Vokalkreis St. Jodokus, Leitung: Georg Gusia
             n Mittwoch, 3. August 2022, 16.00 Uhr
                                                                                            Eintritt                                                  Eintritt
               Schlagzeug und Orgel
               Werke von John Patrick Thomas und
                                                                                          n Sonntag, 30. Oktober 2022, 16.00 Uhr                    n Sonntag, 17. Juli 2022, 17.00 Uhr
               Dominik Susteck
                                                                                            Chorkonzert                                               Kirchenmusikalische Andacht
               Yukinobu Ishikawa und Dominik Susteck
                                                                                            Heinrich Schütz – Psalmen Davids                          mit Daniel Steppeler (Posaune) & Adam Lenart (Orgel)
                                                                                            Batzdorfer Hofkapelle auf historischen Instrumenten
             n Mittwoch, 7. September 2022, 16.00 Uhr
                                                                                            Soli, Kammerchor St. Jodokus, Leitung: Georg Gusia      n Sonntag, 14. August 2022, 17.00 Uhr
               Michael Schultheis - still. (2022)
                                                                                            Eintritt                                                  Kirchenmusikalische Andacht
               Michael Schultheis (Hagen), Orgel
                                                                                                                                                      mit Anna Herbst (Sopran) & Adam Lenart (Orgel)
                                                                                          n Samstag, 5. November 2022, 19.00 Uhr
             n Mittwoch, 5. Oktober 2022, 16.00 Uhr
                                                                                            Orgelkonzert                                            n Sonntag, 11. September 2022, 17.00 Uhr
               Flöte und Orgel
                                                                                            Georg Gusia spielt Orgelkompositionen zu                  Orgelkonzert
               Erik Drescher, Flöte, Megumi Hamaya, Orgel
                                                                                            Vertonungen von Nationalhymnen                            mit Hans Uwe Hielscher (Wiesbaden)
                                                                                            Eintritt
             n Mittwoch, 2. November 2022, 16.00 Uhr
                                                                                                                                                    n Sonntag, 2. Oktober 2022, 17.00 Uhr
               Elektronik und Orgel
                                                                                          n Sonntag, 20. November 2022, 16.00 Uhr                     Kirchenmusikalische Andacht
               Tobias Hagedorn und Dominik Susteck
                                                                                            Chorkonzert                                               mit Marina Wulff (Fagott) & Adam Lenart (Orgel)
                                                                                            Heinrich Schütz (1585 - 1672) – Musikalische Exequien
             n Mittwoch, 7. Dezember 2022, 16.00 Uhr
                                                                                            Das ist je gewisslich wahr, und weitere Trauermusiken   n Sonntag, 20. November 2022, 17.00 Uhr
               Moderne Improvisationen
                                                                                            Concerto St. Jodokus auf historischen Instrumenten        Orgelkonzert
               Marcel Eliasch, Orgel
                                                                                            Vokalkreis St. Jodokus, Leitung: Georg Gusia              mit Paul Thissen (Bielefeld)
                                                                experim
                                                             Musik im entelle
                                                                                            Eintritt
                                                                     Kirchenr                                                                       n Freitag, 25. November 2022, 19.00 Uhr
                                                                             aum          n 2. Weihnachtstag, 26. Dezember 2022, 10.00 Uhr            Orgelkonzert zum Abschluss der Fortbildung
                                                               Jeden ers                    Festhochamt                                               zeitgenössische Orgelmusik
                                                                         ten Mittw
                                                              im Mona               och     Heinrich Schütz - Weihnachtsgeschichte                    Adam Lenart und Dominik Susteck, Orgel
                                                                       t gibt es
                                                            Kapuzine             in der     für Soli, Chor und Orchester
                                                                     rkirche P
                                                              experime         aderb
                                                                       ntelle Klä orn       Soli, Concerto St. Jodokus, Kammerchor St. Jodokus,
                                                                    zu hören      nge       Leitung: Georg Gusia
                                                                             .

www.klangraum-kirche.de
  30                                                                                                                                                                                                       31
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