Wohl und Wille der Betreuten stehen im Vordergrund

 
WEITER LESEN
Wohl und Wille der Betreuten stehen im Vordergrund
Konkret 68                                                                                                  Juni 2019
                                                                                                                                          20. Jahrgang

          Informationen
     für ­Mitglieder und
­Mitarbeiter*innen der
      ­Arbeiterwohlfahrt
        im Kreisverband
               Wesel e.V.

    QM-Zertifizierungen:

                              Wohl und Wille der Betreuten
                              stehen im Vordergrund
                             I  rgendwann wurden die Nachbarn stutzig. Der junge
                                Mann, der unten im Erdgeschoss wohnte, ging nicht
                              mehr vor die Tür. Sein Briefkasten lief über und dass
                                                                                             sich nicht mehr vor die Tür, bekam sein Leben nicht
                                                                                             mehr in den Griff. Ein Fall für Marion Fritsch und ihr
                                                                                             Team. Sie ist die Leiterin des Betreuungsvereins der
                              er den Müll in der Wohnung stapelte, anstatt ihn               Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Kreis Wesel.
                              nach draußen zu bringen, bekam jeder mit, der an                    Und sie und ihre 24 Mitarbeiter*innen unterstüt-
                              seiner Tür vorbeiging. Zum Glück kümmerten sich die            zen Menschen, die ihr Leben aus den verschiedensten
                              Nachbarn. Sie meldeten sich bei der Stadtverwaltung:           Gründen nicht mehr im Griff haben. Vermögensver-
                              „Da braucht jemand Hilfe.“ Brauchte der junge Mann             waltung, Gesundheitsvorsorge, Aufenthaltsbestim-
                              auch. Er hatte psychische Probleme, Angst, traute              mungsrecht                         weiter auf Seite 2

    Inhalt                                            AWO Kreiskonferenz wählt                          AWO-Ausstellung „100 Jahre AWO“ ____ 12
    Der AWO-Betreuungsverein _______________ 2        erstmalig Präsidium __________________________7   Bildungsreise des Kreisvorstands
    Neue Anlaufstelle im Gestfeld ____________ 3      Serie: 100 Jahre AWO: Chronik des AWO             nach Berlin ___________________________________ 13
    Hausgemeinschaften:                               KV Wesel von 1975 bis 2019 ________________ 8     Nachrichten und Mitteilungen aus den
    Wie in einer richtigen Familie ____________ 4     AWO verabschiedet Birgit Abraham ____ 10          Einrichtungen und Ortsvereinen _______ 16
    Petion: Eigenanteil bei stationärer               „Luisa ist hier“ in Dinslaken ______________ 11   Termine aus den AWO Ortsvereinen ____ 21
    Pflege begrenzen! ___________________________ 6   Fachtag: Umgang mit Antisemitismus _ 12           Impressum ____________________________________ 27
Wohl und Wille der Betreuten stehen im Vordergrund
AWO Betreuungsverein

                                     Fortsetzung von Seite 1: Wohl und Wille der Betreuten stehen im Vordergrund

                                     und Behördenangelegenheiten sind die        und zu unterstützen. Dass das Verhältnis
                                     vier Bereiche, in denen die gesetzlichen    zwischen den Beteiligten nicht immer
                                     Betreuer*innen tätig werden können.         ganz reibungslos ist, liege auf der Hand.
                                     Auf Anordnung eines Gerichtes. Wie und      „Schwierig wird es zum Beispiel immer
                                     warum ein*e Betreuer*in eingesetzt          dann, wenn Geld eingeteilt werden
                                     wird, ist im Bürgerlichen Gesetzbuch        muss.“ Wichtig sei, den Betreuten mit-
                                     (BGB) festgelegt und ein aufwendiges        zunehmen. „Und das Ziel ist auch, dass
                                     Procedere. Die Betreuungsbehörde,           er irgendwann sein Leben wieder selbst
Ansprechpartnerin für weitere        angesiedelt bei der Stadtverwaltung,        regeln kann.“
Fragen und Informationen:            ermittelt die Fakten, zieht vielleicht           528 Menschen werden vom Team an
Marion Fritsch                       Fachleute wie zum Beispiel Ärzt*innen       den vier Standorten im Kreis – Moers,
Einrichtungsleiterin                 hinzu. Entscheiden muss ein Gericht,        Kamp-Lintfort, Dinslaken und Wesel –
Betreuungsverein der Arbeiter-       allerdings nicht ohne die Betroffenen       begleitet. Waren es früher vor allem ältere
wohlfahrt Kreisverband Wesel e.V.    anzuhören. Gibt es keine Verwandten         Menschen, so liegt das Durchschnittsalter
Neckarstr. 35, 47443 Moers           oder niemanden, den der künftige Be-        heute zwischen 47 und 56 Jahren. „Wir
Tel.: (0 28 41) 98 60-14             treute selbst benennen kann, kommen         beobachten außerdem, dass immer mehr
fritsch.btv@awo-kv-wesel.de          Profis wie Marion Fritsch ins Spiel. „Und   ganz junge Volljährige zu uns kommen.
                                     im Beschluss wird genau festgelegt, in      Direkt aus der Jugendhilfe.“ Viele mit
                                     welchen der vier Bereiche wir unter-        einem Berg von Problemen: Drogen,
                                     stützen sollen.“ Das können alle sein,      psychische Erkrankungen, Verschuldung
                                     müssen es aber nicht.                       und mehr. Armut zieht sich durch alle
                                          „Ganz wichtig“, sagen Marion           Altersgruppen. Mehr als 80 Prozent der
                                     Fritsch und ihr Kollege Thomas Evers:       Betreuten beziehen Transferleistungen
                                     „Sowohl Wille als auch Wohl des Be-         wie Hartz IV und andere Hilfen.
                                     treuten müssen berücksichtig werden.“            Der AWO-Betreuungsverein ist
Mehr Informationen unter             Es gehe nicht darum, jemanden zu be-        nicht nur Ansprechpartner für Betreu-
www.awo-betreuungsverein.de          vormunden, sondern ihn zu begleiten         te, sondern auch für ehrenamtliche

                                     Thomas Evers ist neu im Moerser             chiatrischen Wohnheimen habe er viel
                                     Team des AWO-Betreuungsvereins.             mit gesetzlichen Betreuer*innen zu tun
                                     Der 49-Jährige machte zunächst eine         gehabt, die Arbeit interessierte ihn. Sein
                                     Ausbildung zum Elektriker, studierte        Fazit: „Das hier ist der notwendigste Job,
                                     anschließend Sozialpädagogik, arbei-        den ich bislang gemacht habe. Ohne es
                                     tete mehrere Jahre in psychiatrischen       dramatisieren zu wollen, aber es geht um
                                     Wohnheimen, unter anderem als Be-           Menschen, die kein Geld haben, die viel-
                                     reichsleiter, und verantwortete für ein     leicht verhungern können oder denen der
                                     Bildungsunternehmen Projekte für            Verlust der Wohnung droht, und die sonst
                                     Langzeitarbeitslose und Menschen mit        niemanden haben, der für ihre Rechte
Der Diplom-Sozialpädagoge            Migrationshintergrund.                      eintritt.“ Und selbst seine Elektrikerlehre
­Thomas Evers berät jeden Mittwoch        Die Stellenausschreibung der AWO,      habe sich hier schon bezahlt gemacht.
 von 9 bis 16 Uhr persönlich oder    die eine*n Nachfolger*in für Gisela         „In einer Diskussion mit einem Vermie-
 telefonisch (0 28 41 / 98 60-11)    Schneider-Rötters suchte, machte ihn        ter, der ursprünglich die Steckdosen in der
 rund um das Thema Vorsorge.         neugierig. Über seine Arbeit in den psy-    Küche nicht erneuern wollte.“

2                                                                                                                 Juni 2019
Wohl und Wille der Betreuten stehen im Vordergrund
Info
                                            Der Betreuungsverein der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Wesel übernimmt seit 1985
                                            im gesamten Kreis Wesel Vormundschaften, Pflegschaften (bei Minderjährigen) und
                                            Betreuungen (bei Erwachsenen). Zurzeit werden mehr als 500 Menschen betreut.
                                            Der AWO Betreuungsverein bietet auch ehrenamtlichen Betreuer*innen und Vor-
                                            mündern Hilfe und Unterstützung bei der Ausübung dieses Amtes an.
                                            Die Standorte im Kreis Wesel:
                                            Moers: Neckarstr. 35, 47443 Moers, Tel. (0 28 41) 98 60-11
                                            Kamp-Lintfort: Moerser Str. 271, 47475 Kamp-Lintfort, Tel. (0 28 42) 921 38 21
                                            Dinslaken: Hünxer Str. 37, 46535 Dinslaken, Tel. (0 20 64) 62 18-30
                                            Wesel: Kaiserring 14, 46483 Wesel, Tel. (02 81) 338 95 20

Betreuer*innen. Meistens handelt es         AWO Kooperation
sich um Menschen, die Angehörige
betreuen – ehrenamtlich und nicht          Neue Anlaufstelle im Gestfeld
hauptamtlich. Der Verein hilft bei Fra-
gen und Problemen, bietet Schulungen
an. Experten wie Bankkaufleute klären
zum Beispiel in Sachen Vermögensver-
                                           D   ie Stadt Kamp-Lintfort und der AWO
                                               Kreisverband Wesel haben nun eine
                                           gemeinsame Anlaufstelle an der Rund-
                                                                                       hier auch immer Zeit für einen Kaffee in
                                                                                       zwangloser Atmosphäre“. Das Angebot der
                                                                                       Anlaufstelle soll sich nach den Wünschen
waltung auf oder Fachleute aus dem         straße im Stadtteil Gestfeld eröffnet. In   der Stadtteilbewohner*innen richten.
Gesundheitswesen stellen Krankheits-       einer ehemaligen Spielhalle im Innenhof          Wer neue Ideen hat oder mithelfen
bilder vor. Auch das Team bildet sich      des Gestfeldcenters entsteht ein Ort der    möchte, kann sich an Thomas Wenzel
weiter, zudem steht regelmäßig Su-         Begegnung, der den Anwohner*innen           (AWO Kreisverband Wesel e.V., Telefon:
pervision auf dem Programm. Marion         des Stadtteils und vielen weitere Betei-    0 28 41 - 48 11 21; E-Mail: wenzel@awo-
Fritsch: „Wir müssen uns auch selbst       ligten zur Verfügung stehen wird. Die       kv-wesel.de) und Melanie Kovács-
das Rüstzeug geben, unseren Job ad-        neuen Räumlichkeiten bieten nun Mög-        Kaczmarek (Stadt Kamp-Lintfort, Tele-
äquat zu erfüllen.“                        lichkeiten für Gruppenaktivitäten wie       fon: 0 28 42 - 91 22 76, E-Mail: melanie.
     Ehrenamtliche Betreuer*innen          Bewegungsangebote für alle Altersklas-      kovacs@kamp-lintfort.de) wenden. 
werden vom Verein gesucht. Ein ein-        sen, Informationsveranstaltungen zu Ge-
wandfreies Führungszeugnis sollten         sundheitsthemen und Rechtsfragen und        Foto (v.l.n.r.): Olga Weinknecht (AWO),
die volljährigen Interessent*innen         Beratungsangebote. Sozialdezernent Dr.      Susanne Rusch (Sozialamt), Melanie
mitbringen und auch Zeit. Wie die          Christoph Müllmann freut sich über das      Kovács-Kaczmarek (Sozialamt), ­
gesetzlichen müssen auch die ehren-        neue Angebot: „Die Anlaufstelle wird die    Thomas Wenzel (AWO), Jeannette Fritz
amtlichen Betreuer*innen Rechen-           Menschen im Gestfeld näher zusammen-        (Sozialamt), Dr. Christoph Müllmann
schaft über das ablegen, was sie tun       bringen. Neben den vielen Angeboten ist     (1. Beigeordneter)
und jährliche Berichte fertigen. „Die
Menschen sind ja bereit, sich zu en-
gagieren, aber viele scheuen den bü-
rokratischen Aufwand.“
     Auch Information und Beratung zu
Vorsorgevollmacht, Betreuungs- und
Patientenverfügung gehören zu den
Aufgaben des Vereins. Immer mittwochs
hat zum Beispiel in Moers Thomas Evers
seinen Beratungstag. Und der ist gut ge-
füllt. Wenn er zum Beispiel in anderen
Einrichtungen Vorträge zum Thema hält,
melden sich Menschen danach für eine
Beratung an.                          

Konkret 68
                                                                                                                            3
Wohl und Wille der Betreuten stehen im Vordergrund
AWO Hausgemeinschaften als familiäre Wohngruppe

                                       Wie in einer richtigen Familie

                                       D   ie Sammeltassen in der Vitrine er-
                                           innern an alte Zeiten. Genau wie
                                       die schwarze Schreibmaschine und die
                                                                                   geisterung deutlich, mit der sie und ihre
                                                                                   Teams die Konzepte umsetzen und immer
                                                                                   weiter entwickeln.
                                       Bücher mit den altmodischen, aber                 Die Wohnküche ist das Zentrum einer
                                       wunderschön gestalteten Rücken. Und         jeden Hausgemeinschaft, hier spielen sich
                                       so wie früher in den meisten Familien       sämtliche Aktivitäten ab. Und wie das so
                                       die Wohnküche Herz und Mittelpunkt          ist in einer Familie, sollte jeder mit anpa-
 AWO Seniorenzentrum                   des Hauses war, so ist es auch hier. Nur    cken. Einkaufen, Kochen, Tisch decken,
 »Kurt-Schumacher-Haus«                dass die Familie nicht aus Vater, Mutter,   Ausflüge und andere Freizeitaktivitäten
 In den Drieschen 1, 46539 Dinslaken   Kind besteht, sondern aus acht älteren      planen, gerne auch spontan etwas un-
 Tel. (0 20 64) 46 50-0                Frauen und Männern, die im Kurt-Schu-       ternehmen, eben alles, was im Alltag
                                       macher-Haus des Kreisverbandes der          anfällt. Alles kann, nichts muss, sprich,
  Vollstationäre Pflege               Arbeiterwohlfahrt (AWO) in einer ganz       keiner wird zu etwas gezwungen, „es
  96 Einzelzimmer                     besonderen Wohngemeinschaft leben.          gibt Frauen, die sagen, ich habe mein
  Hausgemeinschaften                  Hausgemeinschaft heißt diese Form bei       Leben lang täglich gekocht, das will ich
  Innovative Betreuungskonzepte,      der AWO, dahinter steht das Konzept,        jetzt nicht mehr“, sagen die Leiterinnen
   auch für demenziell erkrankte       Menschen mit Demenz ein ganz norma-         der Seniorenzentren übereinstimmend.
   Bewohner*innen                      les Leben wie in ihrem Zuhause, in einer    Jede Bewohnerin, jeder Bewohner hat
  Hauseigene Gartenanlage             Familie zu ermöglichen.                     ein eigenes Zimmer, das zum Garten hi-
  Eigene Küche. Eigene Möbel und           In zwei Seniorenzentren im Kreis       naus geht, mit einer kleinen Terrasse und
   Haustiere willkommen                gibt es jeweils zwei dieser besonderen      einem geräumigen Bad.
                                       Angebote, mit denen die AWO Maßstäbe              Nicht nur die Zimmer sind individuell
                                       gesetzt hat: im Kurt-Schumacher-Haus in     gestaltet, auch die Hausgemeinschaften
                                       Dinslaken und im Elisabeth-Selbert-Haus     unterscheiden sich. In Friedrichsfeld
                                       in Voerde-Friedrichsfeld. Wenn Christiane   haben sie zum Beispiel Namen, heißen
                                       Holstein, die Leiterin des Kurt-Schuma-     Sonneneck und Gartenblick, und in den
                                       cher-Hauses, und ihre Voerder Kollegin      Gängen wird schnell der unterschiedliche
                                       Roswitha Kerkhof, über die Hausgemein-      Geschmack der Menschen klar. Andere
                                       schaften sprechen, wird schnell die Be-     Farben, andere Deko. „Wir haben kürzlich

4                                                                                                                   Juni 2019
Wohl und Wille der Betreuten stehen im Vordergrund
renoviert“, so Britta Franz, Pflegedienst-         So weit wie möglich selbstständige
leiterin im Elisabeth-Selbert-Haus, „und      Bewohner*innen bedeuten Kommuni-
alle waren eingebunden, haben Tapeten         kation auf Augenhöhe. Bettina Hecker
und Dekorationen ausgesucht“.                 vom Sozialen Dienst und Lutz Gummel,
     Der enge Kontakt zu den Angehöri-        Wohnbereichsleiter im Kurt-Schuma-
gen ist in beiden Häusern ein wichtiger       cher-Haus, wissen, dass das auch ein
Baustein im Konzept. In manchen Fällen        Umdenken für die Mitarbeiter*innen
müssen sich die Beteiligten allerdings erst   bedeutet. „Vom liebevollen Versorger-
aneinander gewöhnen. Christiane Hol-          zum Unterstützerprinzip.“ „Die Men-
stein nennt ein Beispiel: „Eine Frau hat      schen mit einbinden“, erklärt Bettina         AWO Seniorenzentrum
ihren Partner rund um die Uhr versorgt,       Hecker, „sich Zeit nehmen. Wenn je-           »Elisabeth-Selbert-Haus«
er musste absolut nichts selber tun,          mand beim Möhrenschnippeln helfen             Hügelweg 37, 46562 Voerde
egal, ob es um Körperhygiene, Essen           möchte, dann soll er das tun. Auch            Tel. (02 81) 31 92-0
oder anderes ging.“ In der Hausgemein-        wenn es länger dauert, und ich es al-
schaft wurde festgestellt, dass der Mann      leine vielleicht schneller erledigt hätte.“    Vollstationäre Pflege
durchaus zu bestimmten Dingen in der          Aufgrund des Personalschlüssels sei es         97 Einzelzimmer
Lage sei. Vielleicht Rasieren, vielleicht     möglich, sich die Zeit zu nehmen.              Hausgemeinschaften
Suppe löffeln oder ähnliches. Da jeder             Die Hausgemeinschaften in beiden          Betreuung demenziell erkrankter
Senior, jede Seniorin so weit wie mög-        Häusern sind nachgefragt. Zum einen             Bewohner*innen
lich selbstständig sein solle, werde dies     gibt es Wartelisten, zum anderen muss          Hauseigene Gartenanlage
natürlich gefördert. Angehörige wieder-       ein neues Mitglied aber auch in die Ge-         mit Terrassen
um reagierten auch schon einmal so: „Sie      meinschaft passen. Immer häufiger fra-         Eigene Küche. Eigene Möbel und
denken, wir kümmern uns nicht richtig         gen Ehepaaren nach Plätzen und auch             Haustiere willkommen
oder nicht genug.“ Selbstständigkeit          Menschen, die alleine leben. Und man-
und Unterstützung können vielleicht           che entscheiden sich ganz schnell. Wie
keine Wunder, aber in bestimmten Fäl-         die alte Dame, die eines Tages mit dem
len deutliche Verbesserungen bewirken:        Taxi in Friedrichsfeld vorfuhr, sich umsah
In Friedrichsfeld konnte eine Bewohnerin      und sagte: Hier gefällt es mir, hier ziehe
nach einer bestimmten Zeit in der Haus-       ich ein. Gesagt, getan. Gepasst hat es
gemeinschaft einen Pflegegrad niedriger       übrigens auch.                           
eingestuft werden.                            Mehr unter www.awo-seniorendienste.de

Konkret 68
                                                                                                                            5
Wohl und Wille der Betreuten stehen im Vordergrund
AWO Petition

Eigenanteil bei stationärer Pflege begrenzen!

V    om 14. Februar bis 14. März wurden
     vom AWO Bundesverband Unter-
schriften für die Petition Nr. 90744 ge-
                                                  Die Leistungsbeträge der Krankenkas-
                                             sen sind seit Einführung der Pflegever-
                                             sicherung 1995 festgeschrieben, werden
                                                                                          cker vom AWO Bundesvorstand, „denn
                                                                                          passiert das nicht, kann der Eigenanteil,
                                                                                          den Betroffenen und ihre Angehörigen
sammelt. Die AWO forderte unter dem          also nicht angepaßt. Somit tragen alle       für Pflege bezahlen müssen, ungebremst
Titel „Eigenanteil bei stationärer Pflege    Kostensteigerungen die pflegebedürfti-       weiter steigen.“ Die AWO fordert darum
begrenzen“, dass der Deutsche Bundes-        gen Menschen alleine.                        einen gesetzlich definierten und verläss-
tag sich damit befassen und beschließen           Ziel der AWO-Petition ist es, für die   lich abgesicherten Höchstbetrag für die
möge, „…dass die Pflegeversicherung das      versicherten Leistungsbezieher*innen der     Eigenanteile. Steigende Kosten sollen aus
finanzielle Risiko für die Menschen bei      Pflegeversicherung einen gesetzlich defi-    Mitteln der Pflegeversicherung getragen
Pflegebedürftigkeit verlässlich absichert.   nierten Höchstbetrag für die Eigenanteile    werden.
Dazu muss der Eigenanteil, den Pflege-       zu erstreiten. Dieser muss auch über die
bedürftige zahlen müssen, in der Höhe        Dauer der Pflege verlässlich abgesichert     AWO Postkarten- und
begrenzt werden. Zudem muss der Eigen-       sein. Steigende Kosten in der Pflege müs-    Online-Aktion bis Mitte Juni
anteil über die gesamte Dauer der stati-     sen dann aus Mitteln der Pflegeversiche-          Bis Mitte Juni führt die AWO nun die
onären Pflege verlässlich planbar sein.“     rung getragen werden.                        Postkarten- und Erfahrungsberichte-
     Steigende Kosten in der Pflege füh-                                                  Aktion „Absichern, nicht verunsichern!“
ren zu einem ständig steigenden Eigen-       Erster Teilerfolg                            durch. Wer gegen steigende Eigenanteile
anteil, den Versicherte aufzubringen              Die AWO–Petition wurde erfolgreich      protestieren will, kann Postkarten unter-
haben. Aus eigenem Einkommen ist             durchgeführt. Auch Einrichtungen und         zeichnen und an den AWO Bundesver-
das von einem*einer durchschnittlichen       Ortsvereine des AWO Kreisverband Wesel       band zurückschicken. Erfahrungen mit
Rentenbezieher*in nicht mehr finanzier-      beteiligten sich. Die erforderliche Anzahl   Pflege, Pflegekosten und ggf. Forderun-
bar. Hilfe zur Pflege aus der Sozialhilfe    an Unterschriften war 50.000. Am 14.         gen, die sich daraus ergeben, können als
muss in Anspruch genommen werden.            März hatten mehr als 74.000 Menschen         persönliche Geschichte auf der Internet-
Dies ist unwürdig und belastet zudem die     unterzeichnet. „Daraus muss jetzt ein        seite des AWO Bundesverbandes direkt
kommunalen Haushalte.                        neues Gesetz entstehen“, so Brigitte Dö-     online abgeschickt werden.

                                                                                          Übergabe
                                                                                              Alle Postkarten sowie die persönli-
                                                                                          chen Erfahrungsberichte von Betroffenen
                                                                                          und Angehörigen werden vor dem Bera-
                                                                                          tungstermin des Petititionsausschuss an
                                                                                          das Bundesgesundheitsministerium und
                                                                                          den zuständigen Bundesminister Spahn
                                                                                          übergeben. Der Petitionsausschuss des
                                                                                          Bundestages tagt am 24. Juni         

                                                                                          Alle Informationen und Materialien,
                                                                                          wie z.B. Musterbriefe, der Wortlaut der
                                                                                          AWO-Petitition, Plakate und Postkarten
                                                                                          zum herunterladen unter
                                                                                          www.awo.org/eigenanteil-begrenzen

6                                                                                                                        Juni 2019
Wohl und Wille der Betreuten stehen im Vordergrund
AWO Kreisverband Wesel

AWO Kreiskonferenz wählt erstmalig Präsidium

64      AWO-Delegierte aus dem Kreis
        Wesel wählten am 18. Mai im
                                           bulanten, teilstationären und stationären
                                           Pflegediensten, über den AWO-Betreu-
Rahmen der AWO-Kreiskonferenz in           ungsverein, Kitas, Familienzentren und
Neukirchen-Vluyn erstmalig das Präsi-      Jugendhilfeangebote, bis hin zu den zahl-
dium. Zum ersten Präsidenten des AWO       reichen AWO-Beratungsstellen, Hilfen für
Kreisverbandes wurde mit 59 Stimmen        Geflüchtete, Integrationsangeboten und
Ibrahim Yetim aus dem Ortsverein Moers-    Arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen ist
Kapellen gewählt.                          die AWO im Kreis Wesel breit aufgestellt.
     100 Jahre AWO. 100 Jahre Engage-      Die Mitarbeiter*innen standen an diesem
ment. So lautete das Motto der Kreiskon-   Samstag für Fragen und Beratung an ver-
ferenz. Im Vorstandsbericht von Jochen     schiedenen Infoständen zur Verfügung.
Gottke und dem Geschäftsbericht von              Nach dem Abschluss aller formalen
Dr. Bernd Kwiatkowski wurde deutlich,      Tagesordnungspunkte und den Wahlgän-
dass sich das verbandliche und unter-      gen zum Präsidium, wurde Jochen Gottke
nehmerische Engagement der AWO im          nach 21-jähriger ehrenamtlicher Amtszeit
Laufe der Jahre verändert hat. 1975 be-    als 1.Vorsitzender verabschiedet. Er wech-
gann der AWO Kreisverband Wesel e.V.       selt in die Funktion des hauptamtlichen
nach dem Zusammenschluss der drei          Vorstandsvorsitzenden. In diese haupt-
KVs Dinslaken, Rees-Wesel und Moers        amtliche Funktion wurde er bei der ersten
mit 12 Mitarbeiter*innen, und knapp        Sitzung des Präsidiums nach der Konfe-
3300 Mitgliedern in 14 Ortsvereinen.       renz berufen. Die Besetzung zweier wei-
Heute sind 1200 Mitarbeiter*innen in       terer hauptamtlicher Vorstandspositionen
rund 100 Einrichtungen, sozialen Diens-    ist für den 1.8. geplant.
ten und Projekten hauptberuflich tätig.          Das neu gewählte und ehrenamtlich
11 Ortsvereine und drei ehemalige Orts-    tätige Präsidium (ehemals Kreisvorstand)
vereine, sogenannte AWO Stützpunkte,       wurde für die Dauer von vier Jahren ge-
gestalten für rund 2200 AWO Mitglieder     wählt und setzt sich zusammen aus:
die Verbandsaktivitäten vor Ort. Hinzu-
gekommen sind in den letzten Jahren              Präsident: Ibrahim Yetim (OV Moers-
eine Vielzahl von freiwillig engagierten   Kapellen)
Bürger*innen, die in einer AWO Einrich-          Vize-Präsident*in: Sonja Gildemeister    Info
tung ihrer Wahl aktiv sind und im Jahr     (OV Moers-Kapellen)                            Seit dem 1.1.2019 gilt im AWO Kreisverband
2018 mehr als 16350 freiwillige Stunden          Vize-Präsident*in: Willi Brechling (OV   die neue Satzung für das Präsidium-
erbracht haben.                            Dinslaken)                                     Modell, die in einer Sonderkonferenz im
     Der stellvertretende Landrat des            Schriftführung: Karin Böhm (OV           Juli 2018 beschlossen wurde. AWO Konkret
Kreises Wesel Heinrich Heselmann und       Neukirchen-Vluyn)                              berichtete.
der Bürgermeister der Stadt Neukir-              Beisitzer*innen: Ingrid Schwiderski            Das Präsidium (7 Personen), wird
chen-Vluyn Harald Lenßen, betonten         (OV Schermbeck), Bernd Keienborg (OV           genau wie bislang der ehrenamtliche
in ihren Grußworten an die Konfe-          Wesel), Jürgen Neervort (OV Kamp-Lint-         Kreisvorstand, von den AWO-Delegierten
renz-Teilnehmer*innen das wichtige         fort)                                          im Rahmen einer Verbandskonferenz ge-
Engagement der AWO. Im Mittelpunkt               Als Revisor*innen wurden gewählt:        wählt. Der hauptamtliche Kreisvorstand
aller Ehrenamtlichen, Freiwilligen und     Ulrich Ruthenkolk, Wilhelm Banning,            (3 Personen) wird dann vom Präsidium
Mitarbeiter*innen steht bei der AWO        Werner Pescher                                 berufen.
immer der Mensch.                                                                               Die Satzung ist auf der Internetseite
     Dies wurde auch durch die neue        Die Konferenz wählte darüber hinaus            des AWO Kreisverbandes als Download
Jubiläums-Ausstellung „100 Jahre AWO“      ebenfalls die Delegierten zur Bezirkskon-      abrufbar unter:
und die Infobereiche deutlich. Von am-     ferenz, die im Jahr 2020 geplant ist.        www.awo-kv-wesel.de/30-0.html

Konkret 68
                                                                                                                                  7
Wohl und Wille der Betreuten stehen im Vordergrund
Serie: 100 JAHRE AWO. #WIRMACHENWEITER

Chronik des AWO KV Wesel von 1975 bis 2019: Ein Rückblick

„MitimderJahrekommunalen   Neuordnung
                 1975 und der Schaffung
                                             Hinweis: Die vollständige Chronik inklu-
                                             sive aller Beisitzer*innen, Revisor*innen
                                                                                          rer: Werner Schnötzel (Kamp-Lintfort),
                                                                                          Schriftführer: Ludwig Brüninghaus
des politischen Gebildes ‚Kreis Wesel’       und berufenen Mitglieder ist auf der         (Kamp-Lintfort)
passte sich die AWO als erster und bislang   AWO-Homepage abrufbar.                       *Helmut Termath legte sein Amt nieder.
einziger Wohlfahrtsverband dieser Situa-                                                  Wolfgang Angerhausen verließ den Kreis-
tion an. Die Kreisverbände Moers, Rees-      1. Kreiskonferenz am 24. Mai 1975            verband. Bernhard Scheid wurde zum
Wesel und Dinslaken wurden aufgelöst.        in Wesel                                     Geschäftsführer bestellt.
Entsprechend des Gebietes des Kreises        Vorsitzender: Wolfram Marggraf (Moers),
Wesel wurde ein neuer AWO Kreisver-          Stellvertretende Vorsitzende: Meta Düm-      5. Kreiskonferenz am 13. März 1982
band gebildet. Gewachsene Strukturen         men (Dinslaken), Stellvertretende Vorsit-    in Büderich
wurden zwangsläufig auseinandergeris-        zende: Magdalena Bodenstedt (Wesel),         Vorsitzender: Heinrich Knabben (Voerde-
sen. So wurden die starken Ortsvereine       Kassierer: Werner Schnötzel (Kamp-Lint-      Möllen), Stellvertretender Vorsitzender:
Homberg, Rheinhausen und Walsum dem          fort), Schriftführer: Paul Wessels (Moers-   Wolfgang Schnell (Wesel), Stellvertre-
KV Duisburg zugeordnet. Der nördliche        Kapellen)                                    tender Vorsitzender: Ludwig Brüning-
Bereich des ehemaligen KV Rees-Wesel                                                      haus (Kamp-Lintfort), Kassierer: Werner
ging an Kleve.                               2. Kreiskonferenz am 7. Mai 1977             Schnötzel (Kamp-Lintfort), Schriftführer:
     Die Entwicklung in den alten Kreis-     in Dinslaken                                 Hans-Otto Schmitz (Alpen)
verbänden war ebenso unterschiedlich,        Vorsitzender: Wolfram Marggraf* (Moers),
wie die der ehemaligen Kreise, Städte        Stellvertretende Vorsitzende: Meta Düm-      6. Kreiskonferenz am 16. April 1983
und Gemeinden. Dem unverkennbar              men (Dinslaken), Stellvertretender Vorsit-   in Kamp-Lintfort
ländlichen Charakter des KV Rees-Wesel       zender: Helmut Termath (Dinslaken), Kas-     Vorsitzender: Heinrich Knabben (Voerde-
mit traditionell schwierigem Stand für       sierer: Werner Schnötzel (Kamp-Lintfort)     Möllen), Stellvertretender Vorsitzender:
die AWO, standen Ballungszentren der         Schriftführer: Paul Wessels (Moers-Ka-       Wolfgang Schnell (Wesel), Stellvertre-
Arbeiterbewegung und damit der AWO           pellen)                                      tender Vorsitzender: Ludwig Brüning-
wie Moers, Kamp-Lintfort, Rheinkamp,         *1978 verschied Wolfram Marggraf. Wolf-      haus (Kamp-Lintfort), Kassierer: Werner
Rheinhausen, Homberg, Walsum und             gang Angerhausen übernahm kommis-            Schnötzel (Kamp-Lintfort), Schriftführer:
Dinslaken in dem KV-Dinslaken und            sarisch die Geschäftsführung. Helmut         Hans-Otto Schmitz (Alpen)
Moers gegenüber.“                            Termath wurde kommissarischer Vorsit-
(Zitat aus: „Weiterentwicklung der AWO       zender.                                      7. Kreiskonferenz am 26. April 1986
auf Kreisebene“, Anfang der 80er Jahre)                                                   in Dinslaken
                                             3. Kreiskonferenz am 11. Februar 1979        Vorsitzender: Dr. Uwe Jens* (Voerde-
Mitgliederstand und hauptamtliche            in Dinslaken                                 Möllen), Stellvertretender Vorsitzen-
Arbeit zu Beginn des Jahres 1975:            Vorsitzender: Helmut Termath (Dinsla-        der: Rainer Kopp (Moers-Rheinkamp),
Mitglieder (Stand 31.12.1974) 3.281 in 14    ken), Stellvertretende Vorsitzende: Meta     Stellvertretender Vorsitzender: Hans-
Ortsvereinen, davon aus dem ehemaligen       Dümmen (Dinslaken), Stellvertretender        Otto Schmitz (Alpen), Kassierer: Werner
KV-Moers 2.385 in sieben Ortsvereinen,       Vorsitzender: Heinz Hanßen (Moers),          Schnötzel (Kamp-Lintfort), Schriftführer:
Kreisverband Dinslaken 663 in 3 Ortsverei-   Kassierer: Werner Schnötzel (Kamp-Lint-      Michael Hergarden (Wesel)
nen, Kreisverband Rees-Wesel 233 in vier     fort), Schriftführer: Paul Wessels (Moers-   *Nach dem Rücktritt von Dr. Uwe Jens
Ortsvereinen.                                Kapellen)                                    wurde Hans-Otto Schmitz kommissari-
                                                                                          scher Vorsitzender.
Professionelle Sozialarbeit                  4. Kreiskonferenz am 31. Mai 1980
Ehemaliger Kreisverband Moers: zehn          in Wesel                                     8. Kreiskonferenz am 20. Mai 1989
Mitarbeiter*innen, ehemaliger Kreisver-      Vorsitzender: Helmut Termath* (Dins-         in Moers
band Dinslaken: zwei Mitarbeiter*innen,      laken), Stellvertretender Vorsitzender:      Vorsitzender: Hans-Otto Schmitz (Alpen),
ehemaliger Kreisverband Rees-Wesel:          Heinrich Knabben (Voerde-Möllen),            Stellvertretender Vorsitzender: Franz
keine.                                       Stellvertretender Vorsitzender: Bernhard     Brodowski (Dinslaken), Stellvertreten-
                                             Scheid (Moers-Rheinkamp), Kassie-            der Vorsitzender: Rainer Kopp (Moers-

8                                                                                                                        Juni 2019
Wohl und Wille der Betreuten stehen im Vordergrund
Rheinkamp), Kassierer: Hans-Werner           führerin: Rita Szelski (Moers-Rheinkamp)    15. Kreiskonferenz am 23. Juni 2007
Krause (Neukirchen-Vluyn), Schriftführer:    *Nach dem Rücktritt von Hans-Otto           in Rheinberg
Wolfgang Pätzke (Moers-Kapellen)             Schmitz im August 1998 wurde Jochen         Vorsitzender: Jochen Gottke (Neukirchen-
                                             Gottke kommissarischer Vorsitzender.        Vluyn), Stellvertretender Vorsitzender:
9. Kreiskonferenz am 30. Mai 1992                                                        Willi Brechling (Dinslaken), Stellvertre-
in Rheinberg                                 12. Kreiskonferenz am 12. Juni 1999         tender Vorsitzender: Michael Eul-Nieleck
Vorsitzender: Hans-Otto Schmitz (Alpen),     in Sonsbeck                                 (Moers-Rheinkamp), Schriftführer: Stefan
Stellvertretende Vorsitzende: Helma Mi-      Vorsitzender: Jochen Gottke (Neukirchen-    Reilich (Kamp-Lintfort)
chels (Hamminkeln), Stellvertretender        Vluyn), Stellvertretender Vorsitzender:
Vorsitzender: Franz Brodowski (Dins-         Willi Brechling (Dinslaken), Stellvertre-   16. Kreiskonferenz am 2. Juli 2011
laken), Kassierer: Hans-Werner Krause        tender Vorsitzender: Michael Eul-Nieleck    in Dinslaken – Herz hat Vorfahrt
(Neukirchen-Vluyn), Schriftführer: Theo      (Moers-Rheinkamp), Schriftführerin: Rita    Vorsitzender: Jochen Gottke (Neukirchen-
Lindner (Moers-Kapellen)                     Szelski (Moers-Rheinkamp)                   Vluyn), Stellvertretender Vorsitzender:
                                                                                         Willi Brechling (Dinslaken), Stellvertre-
10. Kreiskonferenz am 10. Juni 1995          13. Kreiskonferenz am 21. März 2002         tender Vorsitzender: Michael Eul-Nieleck
in Rheinberg                                 in Rheinberg                                (Moers-Rheinkamp), Schriftführer: Stefan
Vorsitzender: Hans-Otto Schmitz (Alpen),     Vorsitzender: Jochen Gottke (Neukirchen-    Reilich (Kamp-Lintfort)
Stellvertretende Vorsitzende: Helma Mi-      Vluyn), Stellvertretender Vorsitzender:
chels (Hamminkeln), Stellvertretender        Willi Brechling (Dinslaken), Stellvertre-   17. Kreiskonferenz am 20. Juni 2015
Vorsitzender: Franz Brodowski (Dinsla-       tender Vorsitzender: Michael Eul-Nieleck    in Rheinberg
ken), Kassierer: Jochen Gottke (Neukir-      (Moers-Rheinkamp), Schriftführerin: Rita    Vorsitzender: Jochen Gottke (Neukirchen-
chen-Vluyn), Schriftführerin: Rita Szelski   Szelski (Moers-Rheinkamp)                   Vluyn), Stellvertretender Vorsitzender:
(Moers-Rheinkamp)                                                                        Willi Brechling (Dinslaken), Stellvertre-
                                             14. Kreiskonferenz am 28. Juni 2003         tender Vorsitzender: Sonja Gildemeister
11. Kreiskonferenz am 29. Oktober            in Moers-Rheinkamp                          (Moers-Kapellen), Schriftführer: Stefan
1997 in Moers                                Vorsitzender: Jochen Gottke (Neukirchen-    Reilich (Kamp-Lintfort)
Vorsitzender: Hans-Otto Schmitz* (Alpen),    Vluyn), Stellvertretender Vorsitzender:
Stellvertretende Vorsitzende: Helma Mi-      Willi Brechling (Dinslaken), Stellvertre-   18. Kreiskonferenz (außerordentlich)
chels (Hamminkeln), Stellvertretender        tender Vorsitzender: Michael Eul-Nieleck    am 4. Juli 2018 in Dinslaken
Vorsitzender: Jochen Gottke (Neukirchen-     (Moers-Rheinkamp), Schriftführerin: Rita    Keine Vorstandswahlen. Verabschiedung
Vluyn), Kassierer: Amt entfällt, Schrift-    Szelski (Moers-Rheinkamp)                   der neuen KV-Präsidiums-Satzung, die
                                                                                         am 01.01.2019 in Kraft trat.

                                                                                         19. Kreiskonferenz am 18. Mai 2019
                                                                                         in Neukirchen-Vluyn – 100 Jahre
                                                                                         AWO – 100 Jahre Engagement
                                                                                         Präsident: Ibrahim Yetim, MdL (Moers-
                                                                                         Kapellen), Vize-Präsident: Willi Brechling
                                                                                         (Dinslaken), Vize-Präsidentin: Sonja Gil-
                                                                                         demeister (Moers-Kapellen), Schriftfüh-
                                                                                         rerin: Karin Böhm (Neukirchen-Vluyn),
                                                                                         Beisitzer*innen: Ingrid Schwiderski
                                                                                         (Schermbeck), Bernd Kaienborg (Wesel),
                                                                                         Jürgen Neervort (Kamp-Lintfort). Zum
                                                                                         hauptamtlichen Vorstandsvorsitzenden
                                                                                         wurde Jochen Gottke für die Dauer von
                                                                                         acht Jahren berufen.                    

Konkret 68
                                                                                                                               9
Wohl und Wille der Betreuten stehen im Vordergrund
AWO Kinder- und Jugendpolitik

                                AWO verabschiedet Birgit Abraham

                                A    m 14. Dezember wurde die langjähri-
                                     ge AWO-Mitarbeiterin und stellvertre-
                                tende Geschäftsführerin Birgit Abraham in
                                                                              der Kinder- und Jugendpolitik, die aus
                                                                              den beiden fachlichen Bereichen Kinder-
                                                                              tagesstätten und teilstationäre, stationä-
                                den Ruhestand verabschiedet. Dr. Bernd        re und ambulanten Jugendhilfe gebildet
                                Kwiatkowski, AWO Kreisgeschäftsführer,        wird.
                                beschrieb in der Verabschiedungsrede               Viele Bauvorhaben, unermüdliche
                                den beruflichen Werdegang beim AWO            Netzwerkarbeit, unzählige Gespräche mit
                                Kreisverband. Er bedankte sich für die        Politik und Verwaltung, das Projekt Start-
                                maßgebende Mitwirkung, die Werte-             chancen und der Kontakt zu den Einrich-
                                orientierung der AWO im Kreis Wesel in        tungsleitungen und Mitarbeiter*innen,
                                Bezug auf Gerechtigkeit, Solidarität, Teil-   zeichnete die lange berufliche Laufbahn
                                habe und ein menschenwürdiges Leben,          von Birgit Abraham aus. Brigitte Wölk
                                in die Tat umgesetzt zu haben.                und Anne Völlings, stellvertretend für
                                     Im Mai 1993 begann Birgit Abraham        die Mitarbeiter*innen des Jugendhil-
                                als Sozialpädagogin und stellvertretende      feverbunds, Benjamin Walch, Abtei-
                                Geschäftsführerin beim AWO Kreisver-          lungsleitung Kindertagesstätten und
                                band. Damit fiel das 25-jährige Dienst-       Familienzentren und Christa Kirchhoff,
                                jubiläum gleichzeitig auch in das Ruhe-       Referatsleitung Personal und Finanzen,
                                standsjahr. Ab Oktober 1999 übernahm          bedankten sich mit persönlichen Worten
                                Birgit Abraham die Leitung des Referates      für die langjährige gemeinsame Zeit. 

                                 FSJ und BFD bei der AWO

                                AWO Freiwilligendienste mit neuer Webseite

                                F   ür die beiden Freiwilligendienste
                                    „Freiwilliges soziales Jahr FSJ“ und
                                „Bundesfreiwilligendienst BFD“ hat die
                                                                              Frage, wie eine sozial gerechtere Welt in
                                                                              10 Jahren sein sollte und was sie selbst
                                                                              dazu beitragen können, setzen die Frei-
                                AWO eine neue Internetseite frei geschal-     willigen eigene Projekte um und präsen-
                                tet. Viele hilfreiche Informationen von A     tieren die Ergebnisse auf der Webseite.
                                bis Z, sowie Praxis- und Erfahrungsbe-             Bei der AWO engagieren sich jedes
                                richte, alles auch in Leichter Sprache,       Jahr fast 5.000 Freiwillige im Freiwilli-
                                sind nachlesbar. Freie Plätze für beide       gen Sozialen Jahr und im Bundesfrei-
                                Freiwilligendienste lassen sich leicht im     willigendienst. Die Freiwilligen helfen
Die neue Webseite der           Einsatzstellenportal finden. Hier kann        zum Beispiel in Kitas, bei der Betreuung
AWO Freiwilligendienste:        man nach dem gewünschten Ort und              in Ganztagsschulen und Horten oder in
www.awo-freiwillich.de          Einsatzbereich, freien oder frei werden-      der Behinderten- und Altenhilfe. Die
                                den Plätzen und zuständigen Ansprech-         jährliche Befragung der AWO Freiwilligen
Das Aktionsjahr 2019 in den     personen suchen.                              zeigt: 75% würden ihre Einsatzstelle wei-
AWO Freiwilligendiensten!            Thematisch beschäftigen sich die         terempfehlen, 95% sind mit den Semina-
#freiwillichfuerdieZukunft      begleitenden Seminare und Schulun-            ren zufrieden, 68% der Freiwilligen gibt
                                gen anlässlich des 100. Geburtstages der      an, das sich das Interesse an der sozialen
                                AWO insbesondere mit den Themen so-           Arbeit durch ihren Freiwilligendienst ver-
                                ziale Gerechtigkeit und Solidarität. Zu der   stärkt hat.                             

10                                                                                                            Juni 2019
AWO Anlaufstelle gegen sexuelle Gewalt

„Luisa ist hier“ in Dinslaken

I m März startete die Kampagne „Luisa
  ist hier“ in Dinslaken, initiiert durch die
AWO Anlaufstelle gegen sexuelle Gewalt.
                                                     Zuvor wurde die Geschäftsführung
                                                und das Personal der beteiligten Loka-
                                                le durch die AWO Anlaufstelle über die
      Wenn Menschen feiern und dabei Al-        Kampagne „Luisa ist hier“ und über Hilfs-
kohol mit im Spiel ist, werden manchmal         möglichkeiten informiert. Dann wurden
persönliche Grenzen überschritten oder          die Plakate der Kampagne sichtbar in den
nicht mehr ernst genommen. „Luisa ist           gastronomischen Betrieben aufgehängt.
hier“ ist in solchen Fällen ein Hilfsange-      Sie zeigen den Mädchen und Frauen an,
bot für Mädchen und Frauen in der Par-          dass sie hier ernst genommen werden
tyszene und Gastronomie, die aus einer          und das Personal auf ihre Frage nach
unangenehmen Situation heraus möch-             Luisa mit direkter Hilfe vor Ort reagieren
ten. Die betroffenen Mädchen oder Frau-         wird. Bei Bedarf geben sie auch Flyer der
en können sich mit der Frage „Ist Luisa         AWO Anlaufstelle aus, denn dort haben
hier?“ an das Personal wenden. Durch            Betroffene die Möglichkeit, sich zeitnah in
diesen „Code“ wissen die Kellner*innen,         Dinslaken Hilfe zu holen. Die Plakate sind
dass Hilfe benötigt wird, ohne dass die         auch ein deutliches Signal, dass Übergriffe
Betroffene konkret benennen muss, was           hier nicht toleriert werden.
genau geschehen ist. Sie bekommt un-                 Zahlreiche gastronomische Betriebe
mittelbar und diskret Hilfe, auf Wunsch         in Dinslaken beteiligen sich an der Kam-           Entwickelt wurde die Kampagne in
wird ein Taxi gerufen oder Freund*innen         pagne wie z.B. Café Kostbar, Eisboutique      Münster vom Frauennotruf Münster e.V.,
benachrichtigt.                                 Conedera, Hinz und Kunz, Kuka – der           mittlerweile beteiligen sich bundesweit
      Mädchen und Frauen erleben tag-           Musikclub, Kutscherstuben, Shiva Shisha       schon mehr als 50 Städte. Das Code-
täglich im öffentlichen Bereich verschie-       & Cocktail Bar, Ulcus Bar und die Werk-       Wort „Luisa“ ist in allen Städten gleich,
dene Formen der Belästigungen wie z. B.         halle im Walzwerk. Sie positionieren sich     denn der Wiedererkennungswert ist
Blicke, Berührungen und verbale Anzüg-          damit auch präventiv und unterstützen         hier wichtig. Auf der Homepage www.
lichkeiten. Oft fällt es ihnen schwer, sich     die Kampagne in ihrem Ziel, Belästigun-       luisa-ist-hier.de können Interessierte
in der unangenehmen Situation direkt            gen zu vermindern.                            sehen, welche Städte und Gaststätten in
Hilfe zu holen, weil sie nicht wissen, an            Hier in Dinslaken konnte die AWO         Deutschland an der Aktion teilnehmen.
wen sie sich wenden können oder baga-           Anlaufstelle „Luisa ist hier“ realisieren          Wer mehr über die Kampagne erfah-
tellisierende Reaktionen befürchten. Der        Dank der finanziellen Unterstützung von       ren oder sich als gastronomischer Betrieb
Code „Ist Luisa hier?“ ermöglicht es, ein-      „SeWo GmbH – Selbstbestimmtes Woh-            beteiligen möchte, kann sich an die AWO
fach und ohne Nachfragen Unterstützung          nen für Menschen mit Behinderungen“           Anlaufstelle (Tel: 0 20 64 - 62 18 50) wen-
zu erhalten.                                    in Dinslaken.                                 den.                                     

 AWO NRW

    Einigung bei Tarifverhandlungen

    D   ie Tarifverhandlungen für die rund
        65.000 Angestellten der AWO NRW
    sind am 7. März zum Abschluss gekom-
                                                 arbeitergehälter rückwirkend zum Jah-
                                                 resbeginn 2019 um 3,2 Prozent erhöht.
                                                 Die nächsten Steigerungen folgen dann
                                                                                              50 Euro erhöht. Eine weitere Steigerung
                                                                                              um 50 Euro erfolgt dann am 1.1.2020.
                                                                                              Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
    men. Vereinbart wurde in erster Linie        am 1.4.2020 um weitere 3,6 Prozent           im Offenen Ganztag erhalten zusätzlich
    eine Erhöhung der Bezüge um insge-           und zum 1.12.2020 noch einmal um             eine Anpassung um 90 Euro bezogen
    samt 7,6 Prozent über eine Laufzeit von      0,8 Prozent. Für Auszubildende wer-          auf eine Vollzeitstelle zum 1.8.2019 mo-
    26 Monaten. Demnach werden die Mit-          den die Vergütungen zum 1.1.2019 um          natlich.                              

Konkret 68
                                                                                                                                    11
AWO Internationales Zentrum

                                 Fachtag: Umgang mit Antisemitismus

                                 A   m 8. Mai hat das Internationale
                                     Zentrum der AWO in Kooperation
                                 mit der Integrationsagentur „Sabra“
                                                                             ten die Teilnehmer*innen zwischen zwei
                                                                             Workshops wählen, die von Clemens Höt-
                                                                             zel und Marina Friemelt (IA Sabra) geleitet
                                 der jüdischen Gemeinde aus Düsseldorf       wurden:
                                 einen Fachtag zum Thema „Umgang mit              Der erste Workshop befasste sich mit
                                 Antisemitismus“ veranstaltet.               Fallanalyse und Handlungsmöglichkeiten.
                                      Wie definiert man Antisemitismus?      Der Workshop entwickelte anhand von
                                 Einer der wichtigsten Philosophen des       Fallbeispielen Strategien zum Umgang
                                 20. Jahrhunderts, Theodor W. Adorno         mit antisemitischen Vorfällen in der be-
                                 nannte den Antisemitismus „das Gerücht      ruflichen Praxis. Im zweiten Workshop
                                 über die Juden“. Auch heute, in der Welt    wurden praxisnah Methoden zur Anti-
                                 nach Auschwitz, lebt das Gerücht über die   semitismusprävention für Jugendliche /
                                 Juden weiter. Abstruse Verschwörungs-       junge Erwachsene vorgestellt.
                                 theorien über die geheimen jüdischen             Unter den Teilnehmenden waren
                                 Mächte, die die Welt regieren, werden       einige Schüler*innen der Anne-Frank-
                                 etwa in sozialen Medien verbreitet.         Gesamtschule, AWO-Mitarbeitende
                                      Antisemitische Einstellungen und Ge-   sowie interessierte Personen, die aus
                                 walt gegen Juden stellen weiterhin ein      den Medien von der Veranstaltung er-
                                 gravierendes Problem dar. Doch während      fahren haben. So konnten Menschen
                                 80 Prozent der Juden in Deutschland sich    aus unterschiedlichen Altersgruppen und
                                 im Alltag bedroht fühlen und Antisemitis-   mit unterschiedlichen Erfahrungen über
                                 mus als Problem wahrnehmen, tut dies        die Gefahren der nationalistischen und
                                 nur ein Bruchteil der Mehrheitsgesell-      rechtsradikalen Ideen in der Gesellschaft
                                 schaft.                                     reflektieren und diskutieren.
                                      Der Fachtag begann mit einem Im-            Das Internationale Zentrum hat mit
Mehr Informationen               pulsreferat von Sophie Brüss (IA Sabra)     diesem Fachtag ein Thema aufgegriffen,
über das Programm des            über verschiedene Facetten des Antise-      das als Indikator für das gesellschaftli-
Internationalen Zentrums:        mitismus sowie über Auswirkungen für        che Klima dient und nach dem gemessen
www.awo-kv-wesel.de/282-0.html   Betroffene, im Anschluss fand eine rege     wird, wie fremdenfeindlich die Gesell-
                                 Diskussion statt. Am Nachmittag konn-       schaft wirklich ist.                    

                                 AWO-Ausstellung „100 Jahre AWO“

                                 A   nlässlich des 100-jährigen Jubiläums
                                     hat der AWO Bundesverband eine
                                 10-teilige Roll-Up-Ausstellung konzipiert
                                                                             AWO Gliederung oder AWO Einrichtung
                                                                             jederzeit erweitert werden. Auf den 10
                                                                             Roll-Ups sind die Themen: Gründung der
                                 und herausgegeben. Diese kompakte           AWO, Kinder, Daseinsfürsorge, Schulung,
                                 Ausstellung stellt ausgewählte Themen       Freiheit, Jugend, Gesundheit, Solidari-
                                 und Epochen der Arbeiterwohlfahrt zwi-      tät, Gleichstellung und „100 Jahre AWO“
                                 schen dem Gründungsjahr 1919 und dem        dargestellt. Der AWO Kreisverband Wesel
                                 aktuellen Jahr 2019 mit Informationen       wird die Ausstellung ab Juni einsetzen.
                                 und historischem Bildmaterial dar. Die      Präsentiert wurde sie erstmalig im Rah-
                                 Ausstellung kann um regionale und loka-     men der AWO Kreiskonferenz am 18. Mai
                                 le AWO-Informationen aus der jeweiligen     Einrichtungen, Ortsvereine, Stützpunkte,

12                                                                                                            Juni 2019
AWO Kreisverband Wesel

Bildungsreise des Kreisvorstands nach Berlin

A    m Ende der vier-jährigen Amtszeit
     führte der ehrenamtliche AWO Kreis-
vorstand eine Bildungs- und Kulturreise
                                           Harriet von Waldenfels führte durch die
                                           Live-Sendung, u.a. mit einer Debatte zu
                                           Sozialpolitischen Themen der Europa-
vom 8. bis 11. Mai in Berlin durch. Ein    wahl mit Vertreter*innen der SPD und Der
besonderer Hintergrund der Reise: nur      Linken. Eine Studiobesichtigung und ein
eine Woche später wurde erstmalig das      abschließendes Publikums-Gespräch mit
Präsidium gewählt. Somit war die Reise-    dem ZDF-Redaktionsleiter Andreas Wunn
gruppe zum letzten Mal als AWO Kreisvor-   rundeten diesen interessanten Vormittag
stand unterwegs.                           ab.
     Das Programm in der Bundeshaupt-           Mit dem alternativen Anbieter Statt-
stadt startete mit einem Besuch im Paul-   Reisen ging es dann zwei Stunden zu Fuß
Löbbe-Haus mit anschließendem Besuch       durch die Stadtteile Mitte und Kreuzberg.
des Bundestages, Besichtigung des Ple-     Unter dem Schwerpunktthema „Berlin
narsaales und Gespräch mit Dirk Vöpel      vor 100 Jahren – 100 Jahre Berlin“ wur-
MdB SPD. Er war auch der Gastgeber an      den Stationen wie der Admiralspalast,         und hautnah mit Geschäftsführerin Iris
diesem Tag und hatte die AWO Gruppe zu     der Gendarmenmarkt, der Platz der Bü-         Lebherz und Felix Neuhaus (Koordina-
diesem Besuch eingeladen. Der lange An-    cherverbrennungen auf dem Bebelplatz,         tor Humanitäre Hilfe) über die allge-
reisetag (um 7.30 war es am Hauptbahn-     das Humboldt-Forum und die Alte Wache         meinen Arbeitsschwerpunkte und das
hof in Duisburg losgegangen) wurde im      besucht. Die gesellschaftliche, politische,   neue Projekt-Engagement in Uganda
Restaurant Nolle in berlinerischem Flair   kulturelle und soziale Situation der Ber-     austauschen. Anschließend ging es zur
der 20er Jahre beendet.                    liner im Jahr 1919 wurden interessant         Besichtigung in die SPD Parteizentrale ins
     Zu Fuß ging es am nächsten Tag        vermittelt.                                   Willy-Brandt-Haus inklusive Gespräch zu
weiter zum ZDF-Hauptstadtstudio Unter           Als kulturelles High-Light der Reise     Sozialpolitischen Themen. Ein Besuch am
den Linden. Dort konnte die Live-Über-     besuchte die AWO Gruppe am Abend die          Marie-Juchacz-Denkmal (Bild oben) am
tragung des MOMA-Morgenmagazins            Rockabilly Live-Show „Let´s Twist again“      Mehringplatz durfte nicht fehlen.
mitverfolgt werden. Benjamin Stöwe,        im Wintergarten Varietè.                           Am letzten Tag des Aufenthaltes
der Wettermoderator, Synchronsprecher           Einen ganzen Tag verbrachte die          stand eine abschließende 2 ½ stündi-
und Journalist wies die Besucher*innen-    Gruppe in Friedrichshain/Kreuzberg.           ge Spreerundfahrt (Bild unten) auf dem
Gruppe locker und entspannt ein. Das       Bei der AWO International konnten sich        Programm, der einen neuen Blick auf die
Moderator*innen-Team Mitri Sirin und       die Reiseteilnehmer*innen konkret             Stadtteile Berlins ermöglichte.         

Begegnungsstätten, Quartierszentren etc.   steckbare Haltestange gespannt. Hochge-       Ein Begleitflyer und seit kurzem eine
können die Ausstellung, auf Wunsch auch    rollt nimmt ein Roll-Up nur wenig Platz       Plakatserie in DinA3-Format zur Ausstel-
ausgewählte Roll-Ups beim AWO Kreis-       ein: 80 cm breit und 2 m hoch. Zusam-         lung ist ebenfalls erhältlich. Alle Informa-
verband ausleihen. Anfragen bitte an:      mengerollt kann der gesamte Alu-Kasten        tionen, der Begleitflyer und die Plakate
infos@awo-kv-wesel.de                      inkl. zusammengelegter Alu-Haltestange        zum Download unter: www.awo.org/
     Alle Roll-Ups sind nur für den In-    in einer praktischen Packtasche (80 cm        kampagnen/jubilaeumsjahr/downloads
nenbereich geeignet und können auch        breit / 12 cm hoch / 12 cm tief) in jedem
in Bibliotheken, Firmenfoyers, Bank-       PKW transportiert werden. Die Tasche ist
instituten etc. ausgestellt werden. Aus    insgesamt sehr leicht.
einem leichten Aluminium-Kasten mit              Die komplette 10-teilige Ausstellung,
2 schwenkbaren Standfüßen wird eine        aber auch ausgewählte einzelne Roll-Ups
bedruckte Kunststoffplane herausgezogen    können bei Interesse auch direkt bei der
und auf eine mitgelieferte, zusammen-      Firma „Digitaldruck“ bestellt werden.

Konkret 68
                                                                                                                               13
KÄMPFEN FÜR EIN
      MENSCHENWÜRDIGES
      LEBEN.
      SEIT 1919. MIT UNS.
      #WIRMACHENWEITER
                                                                       QUELLE: FES

MARIE JUCHACZ, GRÜNDERIN DER ARBEITERWOHLFAHRT   WWW.100JAHREAWO.ORG
Nachrichten und Mitteilungen aus den AWO Einrichtungen und Ortsvereinen

                                               zeitig gedachte die Kita dem 100-jährigen    Sevelen übernachtet. Nach der Besichti-
                                               Bestehen der AWO mit Plakaten und der        gung des Geländes, haben die Väter mit
                                               Teilnahme am Programm „AWO gegen             ihren Kindern die Schlafstätten bezogen.
AWO Kreisverband Wesel                         Rassismus“. Die Eltern konnten ihre An-      Es konnte wahlweise in den Blockhütten,
Altweiber feiern mit Marie                     liegen auch auf einem Plakat aufschrei-      oder im Zelt übernachtet werden. Nach
     Um 11.11 Uhr ging es pünktlich los        ben.                                         einem kleinen Snack schlich sich die erste
mit der Altweiber-Feier an der Bahn-                                                        Gruppe mit einem „Schatz“ vom Gelän-
hofstraße in Rheinberg. Es war am 28.          AWO Kita Eichendorffstraße                   de. Im nahegelegenen Wald legten sie
Februar, dass die Mitarbeiter*innen            Kindertagesstätte feiert 25-Jähriges         falsche Fährten, um ihre Verfolger *innen
und Praktikant*innen der AWO Kreisge-               Viele konnten es kaum glauben, aber     in eine falsche Richtung zu lenken. Das
schäftsstelle zusammen kamen und die           es ist wahr: Die AWO- Kindertagesstätte      blieb nicht lange unentdeckt und die
5. Jahreszeit feierten. Das Buffet hatten      Eichendorffstraße wird schon 25 Jahr’. Das   zweite Gruppe nahm die Verfolgung auf.
sie selbstorganisiert, es gab jede Menge       Team bedankt sich bei allen, die die Kita    Auf dem Spielplatz wurden die Ausrei-
leckere Sachen. Im AWO Jubiläumsjahr           in den vergangenen Jahren unterstützt        ßer *innen dann entdeckt. Gemeinsam
fehlte auch Marie Juchacz nicht.               haben – und freut sich auf die weite-        aßen alle von dem reichhaltigen Inhalt
                                               re Zusammenarbeit. „Ein besonderer           der Schatzkiste. Am Abend gab es lecke-
AWO Kita Nikolausweg                           Dank geht an unsere Kinder, die diese        re Köstlichkeiten vom Grill und selbstge-
Eine Kita wird 15                              Einrichtung zu etwas ganz Besonderem         machte Salate. Danach ging es durch den
     Die Kita Nikolausweg gibt es jetzt seit   machen.“                                     dunklen Wald zur Nachtwanderung. Am
15 Jahren. Mit Kreis- und Singspielen und                                                   nächsten Morgen, nach einer kalten und
selbst gebackenem Kuchen feierten die                                                       kurzen Nacht, wurde gemeinsam gefrüh-
Kinder diesen Geburtstag im März. Für                                                       stückt. Dann ging es für alle Abenteurer
die Eltern gab es eine Fotoausstellung                                                      *innen zurück nach Hause.
mit Presseartikeln zu 15 Jahren Kita-Ge-
schehen. Sie erhielten ein kleines Dan-
keschön in Form von roten Herzchen aus
Schokolade oder Fruchtgummi. Gleich-
                                               Ein schöner Tag im Zoo …
                                                    Am 23. April hieß es für alle Kinder
                                               und Mitarbeiter*innen der AWO-Kinder-
                                               tagesstätte Eichendorffstraße ab in den
                                               Krefelder Zoo. Ein Kind hatte bei dem
                                               Laternenwettbewerb für seine Gruppe
                                               einen Zoobesuch gewonnen. Da gab es          AWO Seniorenzentrum Willy-Brandt-Haus
                                               viel zu entdecken und alle Kinder staun-     Party im Willy-Brandt-Haus
                                               ten, was es im Zoo alles zu entdecken             Es wurde geschunkelt, gefeiert, ge-
                                               gab. Bei strahlendem Himmel wurde            lacht: Am 20. Februar war Karnevalsfeier
                                               vor der Rückfahrt noch ein Eis gegessen.     im AWO-Seniorenzentrum Willy-Brandt-
                                               Kaktus-Eis war das leckerste.                Haus in Moers. Fast alle Bewohner*innen
                                                                                            und auch die Mitarbeiter*innen hat-
                                               Vater-Kind-Zelten                            ten sich verkleidet und geschminkt,
                                                    Elf Väter und 13 Kinder haben vom       um im festlich geschmückten Speise-
                                               3. bis 4. Mai auf dem AWO-Zeltplatz in       saal die fünfte Jahreszeit zu feiern. Die

16                                                                                                                          Juni 2019
Bewohner*innen freuten sich über ein          ren – das Motto: „Die nachfolgende Ge-       „Radio Doria“ von dem Schauspieler und
abwechslungsreiches Programm – unter          neration bedankt sich bei den Menschen,      Tatort-Forensiker Jan-Josef Liefers - legte
anderem mit Hausmusiker Karl-Heinz            die etwas für den Klimaschutz tun.“          sein Instrument zur Seite und forderte
Brakhage. Los ging es mit einer Eröff-
nungsrede von Uwe Katzor, dem Leiter
des Seniorenzentrums, und Auftritten
der Betreuungskräfte. Dann übernahm
die Karnevalsgesellschaft Elfenrat Moers-
Eick das Programm. Die Tanzgarden be-
geisterten die Zuschauer*innen. Während
der Feier ertönten viele Karnevalshits, die
zum Tanzen und Schunkeln einluden.
Alle freuen sich auf eine Wiederholung        Klang und Leben                              eine Bewohnerin zum Tanz auf. Nach
im nächsten Jahr.                                   Zu der Veranstaltung „Klang und        intensiven anderthalb Stunden und zwei
                                              Leben“ kam Schirmherr Bill Mockridge,        Zugaben gab es nur lächelnde Gesichter –
AWO Elisabeth-Selbert-Haus                    bekannt durch seine Rolle als Erich Schil-   bei Bewohner*innen und Musiker*innen
Ein Tag mit Markt, Musik                      ler in der ARD-Serie „Lindenstraße“: Der     gleichermaßen. Bevor Bill Mockridge und
und Gewinnern                                 Schauspieler ließ es sich nicht nehmen,      seine musikalischen Begleiter*innen wie-
     Leckeres vom Grill, Kuchen und           die Bewohner*innen des Elisabeth-            der die Heimreise antraten gab es noch
frische Waffeln, Popcorn, Cocktails, ein      Selbert-Hauses am 12. Februar dieses         Kaffee und Kuchen.
historisches Feuerwehrauto, Gewinn-           Jahres zu besuchen. Mit ihm kamen die
spiele, Modeverkauf mit Leyla-Mode,           Musiker*innen des Projekts „Klang und
Mitmach-Aktionen, Alpakas, Drehorgel-         Leben“, welches sich zur Aufgabe ge-
Musik, Verkaufs-Stände mit Schmuck und        macht hat, demenzkranken Menschen
Trödel – für Freitag, 5. Juli 2019, ist im    über die Musik einen Zugang zu ihren
AWO Seniorenzentrum Elisabeth-Selbert-        positiven Erinnerungen zu ermöglichen.
Haus einiges geplant – auch ein Markt               So erklangen an diesem Febru-
der Möglichkeiten. Los geht es um 11 Uhr      arnachmittag Melodien wie „What a
mit der Eröffnung durch die Heimleitung       wonderful world“, es wurde getanzt zu
und den Bewohner*innen-Beirat. Da-            „Sag mir quando, sag mir wann“ und           AWO Johannes-Rau-Haus
nach startet ein Sponsorenlauf (11.15 Uhr);   mitgesungen zu den Capri-Fischern. Da        Frikandel, Kibbeling und
Livemusik spielt von 13 Uhr bis 16 Uhr, die   „Musik eine heilsame und fast schon          Fla schmecken gut
Modenschau ist um 15.30 Uhr, die Ziehung      magische Wirkung“ habe versuche es                Jedes Jahr gibt es für die
der Gewinner*innen der Gewinnspiele           Bill Mockridge, so es sein Terminkalen-      Bewohner*innen des Johannes-Rau-
um 16 Uhr – und zum Abschluss singt           der zulasse, immer bei solchen Veran-        Haus eine kulinarische Reise in die Welt:
der „Shanty-Chor Wesel“ um 16.30 Uhr.         staltungen dabei zu sein. Auch den vier      den multikulturellen Abend. Dann wird
                                              Musiker*innen der Band machte das in-        die Cafeteria zu einem kleinen Restaurant
Gutes tun fürs Klima                          teraktive Konzert sichtlich Freude. Gitar-   mit weißen Tischdecken, Deko und allem,
     Das Elisabeth-Selbert-Haus will sei-     rist Jens Nickel – sonst Mitglied der Band   was dazu gehört. Der Soziale Dienst be-
nen ökologischen Fußabdruck verbessern.                                                    reitet diesen Abend in Kooperation mit
Es gab ein Seminar, erste Maßnahmen                                                        den Küchen-Kolleg*innen vor und lädt
stehen an. Geplant sind auch Aktionen                                                      alle Bewohner*innen ein, zum Probie-
am weltweiten „Tag der Umwelt“ am 5.                                                       ren zu kommen. Es gab schon russisches,
Juni. Dann soll zum Beispiel ein Baum                                                      griechisches und auch marokkanisches
an exponierter Stelle in den Garten des                                                    Essen. Dieses Jahr gibt es auf Wunsch des
Hauses gepflanzt werden. Besonders ist                                                     Bewohner*innenbeirates niederländische
an diesem Tag auch: Schüler*innen der                                                      Gerichte. Das war ein Riesenerfolg. Fast
7. Jahrgangsstufe des Gymnasiums Voerde                                                    60 Bewohner*innen haben es sich nicht
werden die Fahrräder der Mitarbeitenden                                                    nehmen lassen, ein leckeres Frikandel
putzen, die mit dem Rad zur Arbeit fah-                                                    oder Kibbeling mit selbst gemachten

Konkret 68
                                                                                                                                17
Nachrichten und Mitteilungen aus den AWO Einrichtungen und Ortsvereinen

Pommes zu genießen. Fla, holländischer         sich sogar, sich die Riesenschlange um
Vanillepudding, durfte zum Nachtisch           den Hals legen zu lassen.
natürlich nicht fehlen.

AWO Kurt-Schumacher-Haus
Tierischer Besuch
     Stinktier Coco Chanel war da, die Al-
pakas Ferdy und Winnie Pooh auch: Zum
Maifest kam im AWO-Kurt-Schumacher-                                                        Das erste leckere Eis zum Frühlingsanfang
Haus „Tränkler‘s Rollender Zoo“ vorbei und     Feiern mit Bowle, Berliner und Musik        bei schönen Wetter im Garten
brachte viele exotische Tiere mit. Durch die        Musiker Uwe Bongartz spielte auf
Vorstellung führte Inhaber und Tierpfleger     dem Akkordeon Schunkel– und Karne-
Martin Tränkler, der die Tiere ausführlich     valsschlager. Dazu gab es Bowle, Berliner
beschrieb und Fragen beantwortete: Wo          und Leckereien. Als die Bewohner*innen
lebt denn eigentlich ein Stinktier? Wie alt    gemeinsam mit dem Team Karneval fei-
wird eine Riesenschildkröte? Und wovon         erten, herrschte ausgelassene Feierstim-
ernährt sich eine Python? Spannend war         mung im AWO-Kurt-Schumacher-Haus.
es, die Tiere anfassen und füttern zu dür-     Außerdem kam sehr willkommener
fen. Sogar der Brillenkaiman, die zwei         Besuch: die Karnevalsgemeinschaft Rot-
Girgentana-Ziegenböcke und die Schild-         Gold e. V. Dinslakener Altstadt mit ihrer
kröten ließen sich geduldig berühren oder      Lieblichkeit samt Gefolge und Tanzgrup-
füttern. Eine mutige Bewohnerin traute         pen.

                                               Termin für Sommerfest vormerken
                                                    Zum diesjährigen Sommerfest am         Team-Foto am Rosenmontag: v.l.n.r.:
                                               Freitag, 5. Juli 2019 von 15 bis 20 Uhr     Denis Böhmer, Susanne Adams (Prakti-
                                               lädt das AWO-Kurt-Schumacher-Haus           kantin), Maurice Hornung (Schüler), Linda
                                               in Dinslaken-Hiesfeld alle Interessierten   Hausschild-Schlenner, Cordula Peschges,
                                               ein.                                        Adriana Krämer

                                               AWO Tagespflege Wesel
                                               Fotoimpressionen aus der Tagespflege

                                                                                           AWO OV Moers
                                                                                           90. Geburtstag
                                                                                                 Der 90ste Geburtstag von Ilse Struck-
                                                                                           meyer wurde in der Begegnungsstätte
                                                                                           Jakob-Hanßen-Haus im Kreise der Diens-
                                                                                           tags-Kartenspielgruppe gefeiert, an der
                                                                                           sie schon jahrelang teilnimmt. Auf dem
                                                                                           Foto von links vorne: Inge Nossek, Elke
                                                                                           Wübbels, Inge Bartsch, Brigitte Rinnert,
                                               Die Betreuungskräfte Elke Fluck (links)     Ilse Struckmeyer, Hilde Schleibner, Elfriede
                                               und Adriana Krämer (rechts) feiern mit      Hornemann, Edda Michalke, Gisela Osin-
                                               den Gästen Altweiber                        ski. Es fehlte Helene Blumenschein.

18                                                                                                                          Juni 2019
Sie können auch lesen