Wohl und Wille der Betreuten stehen im Vordergrund
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Konkret 68 Juni 2019 20. Jahrgang Informationen für Mitglieder und Mitarbeiter*innen der Arbeiterwohlfahrt im Kreisverband Wesel e.V. QM-Zertifizierungen: Wohl und Wille der Betreuten stehen im Vordergrund I rgendwann wurden die Nachbarn stutzig. Der junge Mann, der unten im Erdgeschoss wohnte, ging nicht mehr vor die Tür. Sein Briefkasten lief über und dass sich nicht mehr vor die Tür, bekam sein Leben nicht mehr in den Griff. Ein Fall für Marion Fritsch und ihr Team. Sie ist die Leiterin des Betreuungsvereins der er den Müll in der Wohnung stapelte, anstatt ihn Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Kreis Wesel. nach draußen zu bringen, bekam jeder mit, der an Und sie und ihre 24 Mitarbeiter*innen unterstüt- seiner Tür vorbeiging. Zum Glück kümmerten sich die zen Menschen, die ihr Leben aus den verschiedensten Nachbarn. Sie meldeten sich bei der Stadtverwaltung: Gründen nicht mehr im Griff haben. Vermögensver- „Da braucht jemand Hilfe.“ Brauchte der junge Mann waltung, Gesundheitsvorsorge, Aufenthaltsbestim- auch. Er hatte psychische Probleme, Angst, traute mungsrecht weiter auf Seite 2 Inhalt AWO Kreiskonferenz wählt AWO-Ausstellung „100 Jahre AWO“ ____ 12 Der AWO-Betreuungsverein _______________ 2 erstmalig Präsidium __________________________7 Bildungsreise des Kreisvorstands Neue Anlaufstelle im Gestfeld ____________ 3 Serie: 100 Jahre AWO: Chronik des AWO nach Berlin ___________________________________ 13 Hausgemeinschaften: KV Wesel von 1975 bis 2019 ________________ 8 Nachrichten und Mitteilungen aus den Wie in einer richtigen Familie ____________ 4 AWO verabschiedet Birgit Abraham ____ 10 Einrichtungen und Ortsvereinen _______ 16 Petion: Eigenanteil bei stationärer „Luisa ist hier“ in Dinslaken ______________ 11 Termine aus den AWO Ortsvereinen ____ 21 Pflege begrenzen! ___________________________ 6 Fachtag: Umgang mit Antisemitismus _ 12 Impressum ____________________________________ 27
AWO Betreuungsverein Fortsetzung von Seite 1: Wohl und Wille der Betreuten stehen im Vordergrund und Behördenangelegenheiten sind die und zu unterstützen. Dass das Verhältnis vier Bereiche, in denen die gesetzlichen zwischen den Beteiligten nicht immer Betreuer*innen tätig werden können. ganz reibungslos ist, liege auf der Hand. Auf Anordnung eines Gerichtes. Wie und „Schwierig wird es zum Beispiel immer warum ein*e Betreuer*in eingesetzt dann, wenn Geld eingeteilt werden wird, ist im Bürgerlichen Gesetzbuch muss.“ Wichtig sei, den Betreuten mit- (BGB) festgelegt und ein aufwendiges zunehmen. „Und das Ziel ist auch, dass Procedere. Die Betreuungsbehörde, er irgendwann sein Leben wieder selbst Ansprechpartnerin für weitere angesiedelt bei der Stadtverwaltung, regeln kann.“ Fragen und Informationen: ermittelt die Fakten, zieht vielleicht 528 Menschen werden vom Team an Marion Fritsch Fachleute wie zum Beispiel Ärzt*innen den vier Standorten im Kreis – Moers, Einrichtungsleiterin hinzu. Entscheiden muss ein Gericht, Kamp-Lintfort, Dinslaken und Wesel – Betreuungsverein der Arbeiter- allerdings nicht ohne die Betroffenen begleitet. Waren es früher vor allem ältere wohlfahrt Kreisverband Wesel e.V. anzuhören. Gibt es keine Verwandten Menschen, so liegt das Durchschnittsalter Neckarstr. 35, 47443 Moers oder niemanden, den der künftige Be- heute zwischen 47 und 56 Jahren. „Wir Tel.: (0 28 41) 98 60-14 treute selbst benennen kann, kommen beobachten außerdem, dass immer mehr fritsch.btv@awo-kv-wesel.de Profis wie Marion Fritsch ins Spiel. „Und ganz junge Volljährige zu uns kommen. im Beschluss wird genau festgelegt, in Direkt aus der Jugendhilfe.“ Viele mit welchen der vier Bereiche wir unter- einem Berg von Problemen: Drogen, stützen sollen.“ Das können alle sein, psychische Erkrankungen, Verschuldung müssen es aber nicht. und mehr. Armut zieht sich durch alle „Ganz wichtig“, sagen Marion Altersgruppen. Mehr als 80 Prozent der Fritsch und ihr Kollege Thomas Evers: Betreuten beziehen Transferleistungen „Sowohl Wille als auch Wohl des Be- wie Hartz IV und andere Hilfen. treuten müssen berücksichtig werden.“ Der AWO-Betreuungsverein ist Mehr Informationen unter Es gehe nicht darum, jemanden zu be- nicht nur Ansprechpartner für Betreu- www.awo-betreuungsverein.de vormunden, sondern ihn zu begleiten te, sondern auch für ehrenamtliche Thomas Evers ist neu im Moerser chiatrischen Wohnheimen habe er viel Team des AWO-Betreuungsvereins. mit gesetzlichen Betreuer*innen zu tun Der 49-Jährige machte zunächst eine gehabt, die Arbeit interessierte ihn. Sein Ausbildung zum Elektriker, studierte Fazit: „Das hier ist der notwendigste Job, anschließend Sozialpädagogik, arbei- den ich bislang gemacht habe. Ohne es tete mehrere Jahre in psychiatrischen dramatisieren zu wollen, aber es geht um Wohnheimen, unter anderem als Be- Menschen, die kein Geld haben, die viel- reichsleiter, und verantwortete für ein leicht verhungern können oder denen der Bildungsunternehmen Projekte für Verlust der Wohnung droht, und die sonst Langzeitarbeitslose und Menschen mit niemanden haben, der für ihre Rechte Der Diplom-Sozialpädagoge Migrationshintergrund. eintritt.“ Und selbst seine Elektrikerlehre Thomas Evers berät jeden Mittwoch Die Stellenausschreibung der AWO, habe sich hier schon bezahlt gemacht. von 9 bis 16 Uhr persönlich oder die eine*n Nachfolger*in für Gisela „In einer Diskussion mit einem Vermie- telefonisch (0 28 41 / 98 60-11) Schneider-Rötters suchte, machte ihn ter, der ursprünglich die Steckdosen in der rund um das Thema Vorsorge. neugierig. Über seine Arbeit in den psy- Küche nicht erneuern wollte.“ 2 Juni 2019
Info Der Betreuungsverein der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Wesel übernimmt seit 1985 im gesamten Kreis Wesel Vormundschaften, Pflegschaften (bei Minderjährigen) und Betreuungen (bei Erwachsenen). Zurzeit werden mehr als 500 Menschen betreut. Der AWO Betreuungsverein bietet auch ehrenamtlichen Betreuer*innen und Vor- mündern Hilfe und Unterstützung bei der Ausübung dieses Amtes an. Die Standorte im Kreis Wesel: Moers: Neckarstr. 35, 47443 Moers, Tel. (0 28 41) 98 60-11 Kamp-Lintfort: Moerser Str. 271, 47475 Kamp-Lintfort, Tel. (0 28 42) 921 38 21 Dinslaken: Hünxer Str. 37, 46535 Dinslaken, Tel. (0 20 64) 62 18-30 Wesel: Kaiserring 14, 46483 Wesel, Tel. (02 81) 338 95 20 Betreuer*innen. Meistens handelt es AWO Kooperation sich um Menschen, die Angehörige betreuen – ehrenamtlich und nicht Neue Anlaufstelle im Gestfeld hauptamtlich. Der Verein hilft bei Fra- gen und Problemen, bietet Schulungen an. Experten wie Bankkaufleute klären zum Beispiel in Sachen Vermögensver- D ie Stadt Kamp-Lintfort und der AWO Kreisverband Wesel haben nun eine gemeinsame Anlaufstelle an der Rund- hier auch immer Zeit für einen Kaffee in zwangloser Atmosphäre“. Das Angebot der Anlaufstelle soll sich nach den Wünschen waltung auf oder Fachleute aus dem straße im Stadtteil Gestfeld eröffnet. In der Stadtteilbewohner*innen richten. Gesundheitswesen stellen Krankheits- einer ehemaligen Spielhalle im Innenhof Wer neue Ideen hat oder mithelfen bilder vor. Auch das Team bildet sich des Gestfeldcenters entsteht ein Ort der möchte, kann sich an Thomas Wenzel weiter, zudem steht regelmäßig Su- Begegnung, der den Anwohner*innen (AWO Kreisverband Wesel e.V., Telefon: pervision auf dem Programm. Marion des Stadtteils und vielen weitere Betei- 0 28 41 - 48 11 21; E-Mail: wenzel@awo- Fritsch: „Wir müssen uns auch selbst ligten zur Verfügung stehen wird. Die kv-wesel.de) und Melanie Kovács- das Rüstzeug geben, unseren Job ad- neuen Räumlichkeiten bieten nun Mög- Kaczmarek (Stadt Kamp-Lintfort, Tele- äquat zu erfüllen.“ lichkeiten für Gruppenaktivitäten wie fon: 0 28 42 - 91 22 76, E-Mail: melanie. Ehrenamtliche Betreuer*innen Bewegungsangebote für alle Altersklas- kovacs@kamp-lintfort.de) wenden. werden vom Verein gesucht. Ein ein- sen, Informationsveranstaltungen zu Ge- wandfreies Führungszeugnis sollten sundheitsthemen und Rechtsfragen und Foto (v.l.n.r.): Olga Weinknecht (AWO), die volljährigen Interessent*innen Beratungsangebote. Sozialdezernent Dr. Susanne Rusch (Sozialamt), Melanie mitbringen und auch Zeit. Wie die Christoph Müllmann freut sich über das Kovács-Kaczmarek (Sozialamt), gesetzlichen müssen auch die ehren- neue Angebot: „Die Anlaufstelle wird die Thomas Wenzel (AWO), Jeannette Fritz amtlichen Betreuer*innen Rechen- Menschen im Gestfeld näher zusammen- (Sozialamt), Dr. Christoph Müllmann schaft über das ablegen, was sie tun bringen. Neben den vielen Angeboten ist (1. Beigeordneter) und jährliche Berichte fertigen. „Die Menschen sind ja bereit, sich zu en- gagieren, aber viele scheuen den bü- rokratischen Aufwand.“ Auch Information und Beratung zu Vorsorgevollmacht, Betreuungs- und Patientenverfügung gehören zu den Aufgaben des Vereins. Immer mittwochs hat zum Beispiel in Moers Thomas Evers seinen Beratungstag. Und der ist gut ge- füllt. Wenn er zum Beispiel in anderen Einrichtungen Vorträge zum Thema hält, melden sich Menschen danach für eine Beratung an. Konkret 68 3
AWO Hausgemeinschaften als familiäre Wohngruppe Wie in einer richtigen Familie D ie Sammeltassen in der Vitrine er- innern an alte Zeiten. Genau wie die schwarze Schreibmaschine und die geisterung deutlich, mit der sie und ihre Teams die Konzepte umsetzen und immer weiter entwickeln. Bücher mit den altmodischen, aber Die Wohnküche ist das Zentrum einer wunderschön gestalteten Rücken. Und jeden Hausgemeinschaft, hier spielen sich so wie früher in den meisten Familien sämtliche Aktivitäten ab. Und wie das so die Wohnküche Herz und Mittelpunkt ist in einer Familie, sollte jeder mit anpa- AWO Seniorenzentrum des Hauses war, so ist es auch hier. Nur cken. Einkaufen, Kochen, Tisch decken, »Kurt-Schumacher-Haus« dass die Familie nicht aus Vater, Mutter, Ausflüge und andere Freizeitaktivitäten In den Drieschen 1, 46539 Dinslaken Kind besteht, sondern aus acht älteren planen, gerne auch spontan etwas un- Tel. (0 20 64) 46 50-0 Frauen und Männern, die im Kurt-Schu- ternehmen, eben alles, was im Alltag macher-Haus des Kreisverbandes der anfällt. Alles kann, nichts muss, sprich, Vollstationäre Pflege Arbeiterwohlfahrt (AWO) in einer ganz keiner wird zu etwas gezwungen, „es 96 Einzelzimmer besonderen Wohngemeinschaft leben. gibt Frauen, die sagen, ich habe mein Hausgemeinschaften Hausgemeinschaft heißt diese Form bei Leben lang täglich gekocht, das will ich Innovative Betreuungskonzepte, der AWO, dahinter steht das Konzept, jetzt nicht mehr“, sagen die Leiterinnen auch für demenziell erkrankte Menschen mit Demenz ein ganz norma- der Seniorenzentren übereinstimmend. Bewohner*innen les Leben wie in ihrem Zuhause, in einer Jede Bewohnerin, jeder Bewohner hat Hauseigene Gartenanlage Familie zu ermöglichen. ein eigenes Zimmer, das zum Garten hi- Eigene Küche. Eigene Möbel und In zwei Seniorenzentren im Kreis naus geht, mit einer kleinen Terrasse und Haustiere willkommen gibt es jeweils zwei dieser besonderen einem geräumigen Bad. Angebote, mit denen die AWO Maßstäbe Nicht nur die Zimmer sind individuell gesetzt hat: im Kurt-Schumacher-Haus in gestaltet, auch die Hausgemeinschaften Dinslaken und im Elisabeth-Selbert-Haus unterscheiden sich. In Friedrichsfeld in Voerde-Friedrichsfeld. Wenn Christiane haben sie zum Beispiel Namen, heißen Holstein, die Leiterin des Kurt-Schuma- Sonneneck und Gartenblick, und in den cher-Hauses, und ihre Voerder Kollegin Gängen wird schnell der unterschiedliche Roswitha Kerkhof, über die Hausgemein- Geschmack der Menschen klar. Andere schaften sprechen, wird schnell die Be- Farben, andere Deko. „Wir haben kürzlich 4 Juni 2019
renoviert“, so Britta Franz, Pflegedienst- So weit wie möglich selbstständige leiterin im Elisabeth-Selbert-Haus, „und Bewohner*innen bedeuten Kommuni- alle waren eingebunden, haben Tapeten kation auf Augenhöhe. Bettina Hecker und Dekorationen ausgesucht“. vom Sozialen Dienst und Lutz Gummel, Der enge Kontakt zu den Angehöri- Wohnbereichsleiter im Kurt-Schuma- gen ist in beiden Häusern ein wichtiger cher-Haus, wissen, dass das auch ein Baustein im Konzept. In manchen Fällen Umdenken für die Mitarbeiter*innen müssen sich die Beteiligten allerdings erst bedeutet. „Vom liebevollen Versorger- aneinander gewöhnen. Christiane Hol- zum Unterstützerprinzip.“ „Die Men- stein nennt ein Beispiel: „Eine Frau hat schen mit einbinden“, erklärt Bettina AWO Seniorenzentrum ihren Partner rund um die Uhr versorgt, Hecker, „sich Zeit nehmen. Wenn je- »Elisabeth-Selbert-Haus« er musste absolut nichts selber tun, mand beim Möhrenschnippeln helfen Hügelweg 37, 46562 Voerde egal, ob es um Körperhygiene, Essen möchte, dann soll er das tun. Auch Tel. (02 81) 31 92-0 oder anderes ging.“ In der Hausgemein- wenn es länger dauert, und ich es al- schaft wurde festgestellt, dass der Mann leine vielleicht schneller erledigt hätte.“ Vollstationäre Pflege durchaus zu bestimmten Dingen in der Aufgrund des Personalschlüssels sei es 97 Einzelzimmer Lage sei. Vielleicht Rasieren, vielleicht möglich, sich die Zeit zu nehmen. Hausgemeinschaften Suppe löffeln oder ähnliches. Da jeder Die Hausgemeinschaften in beiden Betreuung demenziell erkrankter Senior, jede Seniorin so weit wie mög- Häusern sind nachgefragt. Zum einen Bewohner*innen lich selbstständig sein solle, werde dies gibt es Wartelisten, zum anderen muss Hauseigene Gartenanlage natürlich gefördert. Angehörige wieder- ein neues Mitglied aber auch in die Ge- mit Terrassen um reagierten auch schon einmal so: „Sie meinschaft passen. Immer häufiger fra- Eigene Küche. Eigene Möbel und denken, wir kümmern uns nicht richtig gen Ehepaaren nach Plätzen und auch Haustiere willkommen oder nicht genug.“ Selbstständigkeit Menschen, die alleine leben. Und man- und Unterstützung können vielleicht che entscheiden sich ganz schnell. Wie keine Wunder, aber in bestimmten Fäl- die alte Dame, die eines Tages mit dem len deutliche Verbesserungen bewirken: Taxi in Friedrichsfeld vorfuhr, sich umsah In Friedrichsfeld konnte eine Bewohnerin und sagte: Hier gefällt es mir, hier ziehe nach einer bestimmten Zeit in der Haus- ich ein. Gesagt, getan. Gepasst hat es gemeinschaft einen Pflegegrad niedriger übrigens auch. eingestuft werden. Mehr unter www.awo-seniorendienste.de Konkret 68 5
AWO Petition Eigenanteil bei stationärer Pflege begrenzen! V om 14. Februar bis 14. März wurden vom AWO Bundesverband Unter- schriften für die Petition Nr. 90744 ge- Die Leistungsbeträge der Krankenkas- sen sind seit Einführung der Pflegever- sicherung 1995 festgeschrieben, werden cker vom AWO Bundesvorstand, „denn passiert das nicht, kann der Eigenanteil, den Betroffenen und ihre Angehörigen sammelt. Die AWO forderte unter dem also nicht angepaßt. Somit tragen alle für Pflege bezahlen müssen, ungebremst Titel „Eigenanteil bei stationärer Pflege Kostensteigerungen die pflegebedürfti- weiter steigen.“ Die AWO fordert darum begrenzen“, dass der Deutsche Bundes- gen Menschen alleine. einen gesetzlich definierten und verläss- tag sich damit befassen und beschließen Ziel der AWO-Petition ist es, für die lich abgesicherten Höchstbetrag für die möge, „…dass die Pflegeversicherung das versicherten Leistungsbezieher*innen der Eigenanteile. Steigende Kosten sollen aus finanzielle Risiko für die Menschen bei Pflegeversicherung einen gesetzlich defi- Mitteln der Pflegeversicherung getragen Pflegebedürftigkeit verlässlich absichert. nierten Höchstbetrag für die Eigenanteile werden. Dazu muss der Eigenanteil, den Pflege- zu erstreiten. Dieser muss auch über die bedürftige zahlen müssen, in der Höhe Dauer der Pflege verlässlich abgesichert AWO Postkarten- und begrenzt werden. Zudem muss der Eigen- sein. Steigende Kosten in der Pflege müs- Online-Aktion bis Mitte Juni anteil über die gesamte Dauer der stati- sen dann aus Mitteln der Pflegeversiche- Bis Mitte Juni führt die AWO nun die onären Pflege verlässlich planbar sein.“ rung getragen werden. Postkarten- und Erfahrungsberichte- Steigende Kosten in der Pflege füh- Aktion „Absichern, nicht verunsichern!“ ren zu einem ständig steigenden Eigen- Erster Teilerfolg durch. Wer gegen steigende Eigenanteile anteil, den Versicherte aufzubringen Die AWO–Petition wurde erfolgreich protestieren will, kann Postkarten unter- haben. Aus eigenem Einkommen ist durchgeführt. Auch Einrichtungen und zeichnen und an den AWO Bundesver- das von einem*einer durchschnittlichen Ortsvereine des AWO Kreisverband Wesel band zurückschicken. Erfahrungen mit Rentenbezieher*in nicht mehr finanzier- beteiligten sich. Die erforderliche Anzahl Pflege, Pflegekosten und ggf. Forderun- bar. Hilfe zur Pflege aus der Sozialhilfe an Unterschriften war 50.000. Am 14. gen, die sich daraus ergeben, können als muss in Anspruch genommen werden. März hatten mehr als 74.000 Menschen persönliche Geschichte auf der Internet- Dies ist unwürdig und belastet zudem die unterzeichnet. „Daraus muss jetzt ein seite des AWO Bundesverbandes direkt kommunalen Haushalte. neues Gesetz entstehen“, so Brigitte Dö- online abgeschickt werden. Übergabe Alle Postkarten sowie die persönli- chen Erfahrungsberichte von Betroffenen und Angehörigen werden vor dem Bera- tungstermin des Petititionsausschuss an das Bundesgesundheitsministerium und den zuständigen Bundesminister Spahn übergeben. Der Petitionsausschuss des Bundestages tagt am 24. Juni Alle Informationen und Materialien, wie z.B. Musterbriefe, der Wortlaut der AWO-Petitition, Plakate und Postkarten zum herunterladen unter www.awo.org/eigenanteil-begrenzen 6 Juni 2019
AWO Kreisverband Wesel AWO Kreiskonferenz wählt erstmalig Präsidium 64 AWO-Delegierte aus dem Kreis Wesel wählten am 18. Mai im bulanten, teilstationären und stationären Pflegediensten, über den AWO-Betreu- Rahmen der AWO-Kreiskonferenz in ungsverein, Kitas, Familienzentren und Neukirchen-Vluyn erstmalig das Präsi- Jugendhilfeangebote, bis hin zu den zahl- dium. Zum ersten Präsidenten des AWO reichen AWO-Beratungsstellen, Hilfen für Kreisverbandes wurde mit 59 Stimmen Geflüchtete, Integrationsangeboten und Ibrahim Yetim aus dem Ortsverein Moers- Arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen ist Kapellen gewählt. die AWO im Kreis Wesel breit aufgestellt. 100 Jahre AWO. 100 Jahre Engage- Die Mitarbeiter*innen standen an diesem ment. So lautete das Motto der Kreiskon- Samstag für Fragen und Beratung an ver- ferenz. Im Vorstandsbericht von Jochen schiedenen Infoständen zur Verfügung. Gottke und dem Geschäftsbericht von Nach dem Abschluss aller formalen Dr. Bernd Kwiatkowski wurde deutlich, Tagesordnungspunkte und den Wahlgän- dass sich das verbandliche und unter- gen zum Präsidium, wurde Jochen Gottke nehmerische Engagement der AWO im nach 21-jähriger ehrenamtlicher Amtszeit Laufe der Jahre verändert hat. 1975 be- als 1.Vorsitzender verabschiedet. Er wech- gann der AWO Kreisverband Wesel e.V. selt in die Funktion des hauptamtlichen nach dem Zusammenschluss der drei Vorstandsvorsitzenden. In diese haupt- KVs Dinslaken, Rees-Wesel und Moers amtliche Funktion wurde er bei der ersten mit 12 Mitarbeiter*innen, und knapp Sitzung des Präsidiums nach der Konfe- 3300 Mitgliedern in 14 Ortsvereinen. renz berufen. Die Besetzung zweier wei- Heute sind 1200 Mitarbeiter*innen in terer hauptamtlicher Vorstandspositionen rund 100 Einrichtungen, sozialen Diens- ist für den 1.8. geplant. ten und Projekten hauptberuflich tätig. Das neu gewählte und ehrenamtlich 11 Ortsvereine und drei ehemalige Orts- tätige Präsidium (ehemals Kreisvorstand) vereine, sogenannte AWO Stützpunkte, wurde für die Dauer von vier Jahren ge- gestalten für rund 2200 AWO Mitglieder wählt und setzt sich zusammen aus: die Verbandsaktivitäten vor Ort. Hinzu- gekommen sind in den letzten Jahren Präsident: Ibrahim Yetim (OV Moers- eine Vielzahl von freiwillig engagierten Kapellen) Bürger*innen, die in einer AWO Einrich- Vize-Präsident*in: Sonja Gildemeister Info tung ihrer Wahl aktiv sind und im Jahr (OV Moers-Kapellen) Seit dem 1.1.2019 gilt im AWO Kreisverband 2018 mehr als 16350 freiwillige Stunden Vize-Präsident*in: Willi Brechling (OV die neue Satzung für das Präsidium- erbracht haben. Dinslaken) Modell, die in einer Sonderkonferenz im Der stellvertretende Landrat des Schriftführung: Karin Böhm (OV Juli 2018 beschlossen wurde. AWO Konkret Kreises Wesel Heinrich Heselmann und Neukirchen-Vluyn) berichtete. der Bürgermeister der Stadt Neukir- Beisitzer*innen: Ingrid Schwiderski Das Präsidium (7 Personen), wird chen-Vluyn Harald Lenßen, betonten (OV Schermbeck), Bernd Keienborg (OV genau wie bislang der ehrenamtliche in ihren Grußworten an die Konfe- Wesel), Jürgen Neervort (OV Kamp-Lint- Kreisvorstand, von den AWO-Delegierten renz-Teilnehmer*innen das wichtige fort) im Rahmen einer Verbandskonferenz ge- Engagement der AWO. Im Mittelpunkt Als Revisor*innen wurden gewählt: wählt. Der hauptamtliche Kreisvorstand aller Ehrenamtlichen, Freiwilligen und Ulrich Ruthenkolk, Wilhelm Banning, (3 Personen) wird dann vom Präsidium Mitarbeiter*innen steht bei der AWO Werner Pescher berufen. immer der Mensch. Die Satzung ist auf der Internetseite Dies wurde auch durch die neue Die Konferenz wählte darüber hinaus des AWO Kreisverbandes als Download Jubiläums-Ausstellung „100 Jahre AWO“ ebenfalls die Delegierten zur Bezirkskon- abrufbar unter: und die Infobereiche deutlich. Von am- ferenz, die im Jahr 2020 geplant ist. www.awo-kv-wesel.de/30-0.html Konkret 68 7
Serie: 100 JAHRE AWO. #WIRMACHENWEITER Chronik des AWO KV Wesel von 1975 bis 2019: Ein Rückblick „MitimderJahrekommunalen Neuordnung 1975 und der Schaffung Hinweis: Die vollständige Chronik inklu- sive aller Beisitzer*innen, Revisor*innen rer: Werner Schnötzel (Kamp-Lintfort), Schriftführer: Ludwig Brüninghaus des politischen Gebildes ‚Kreis Wesel’ und berufenen Mitglieder ist auf der (Kamp-Lintfort) passte sich die AWO als erster und bislang AWO-Homepage abrufbar. *Helmut Termath legte sein Amt nieder. einziger Wohlfahrtsverband dieser Situa- Wolfgang Angerhausen verließ den Kreis- tion an. Die Kreisverbände Moers, Rees- 1. Kreiskonferenz am 24. Mai 1975 verband. Bernhard Scheid wurde zum Wesel und Dinslaken wurden aufgelöst. in Wesel Geschäftsführer bestellt. Entsprechend des Gebietes des Kreises Vorsitzender: Wolfram Marggraf (Moers), Wesel wurde ein neuer AWO Kreisver- Stellvertretende Vorsitzende: Meta Düm- 5. Kreiskonferenz am 13. März 1982 band gebildet. Gewachsene Strukturen men (Dinslaken), Stellvertretende Vorsit- in Büderich wurden zwangsläufig auseinandergeris- zende: Magdalena Bodenstedt (Wesel), Vorsitzender: Heinrich Knabben (Voerde- sen. So wurden die starken Ortsvereine Kassierer: Werner Schnötzel (Kamp-Lint- Möllen), Stellvertretender Vorsitzender: Homberg, Rheinhausen und Walsum dem fort), Schriftführer: Paul Wessels (Moers- Wolfgang Schnell (Wesel), Stellvertre- KV Duisburg zugeordnet. Der nördliche Kapellen) tender Vorsitzender: Ludwig Brüning- Bereich des ehemaligen KV Rees-Wesel haus (Kamp-Lintfort), Kassierer: Werner ging an Kleve. 2. Kreiskonferenz am 7. Mai 1977 Schnötzel (Kamp-Lintfort), Schriftführer: Die Entwicklung in den alten Kreis- in Dinslaken Hans-Otto Schmitz (Alpen) verbänden war ebenso unterschiedlich, Vorsitzender: Wolfram Marggraf* (Moers), wie die der ehemaligen Kreise, Städte Stellvertretende Vorsitzende: Meta Düm- 6. Kreiskonferenz am 16. April 1983 und Gemeinden. Dem unverkennbar men (Dinslaken), Stellvertretender Vorsit- in Kamp-Lintfort ländlichen Charakter des KV Rees-Wesel zender: Helmut Termath (Dinslaken), Kas- Vorsitzender: Heinrich Knabben (Voerde- mit traditionell schwierigem Stand für sierer: Werner Schnötzel (Kamp-Lintfort) Möllen), Stellvertretender Vorsitzender: die AWO, standen Ballungszentren der Schriftführer: Paul Wessels (Moers-Ka- Wolfgang Schnell (Wesel), Stellvertre- Arbeiterbewegung und damit der AWO pellen) tender Vorsitzender: Ludwig Brüning- wie Moers, Kamp-Lintfort, Rheinkamp, *1978 verschied Wolfram Marggraf. Wolf- haus (Kamp-Lintfort), Kassierer: Werner Rheinhausen, Homberg, Walsum und gang Angerhausen übernahm kommis- Schnötzel (Kamp-Lintfort), Schriftführer: Dinslaken in dem KV-Dinslaken und sarisch die Geschäftsführung. Helmut Hans-Otto Schmitz (Alpen) Moers gegenüber.“ Termath wurde kommissarischer Vorsit- (Zitat aus: „Weiterentwicklung der AWO zender. 7. Kreiskonferenz am 26. April 1986 auf Kreisebene“, Anfang der 80er Jahre) in Dinslaken 3. Kreiskonferenz am 11. Februar 1979 Vorsitzender: Dr. Uwe Jens* (Voerde- Mitgliederstand und hauptamtliche in Dinslaken Möllen), Stellvertretender Vorsitzen- Arbeit zu Beginn des Jahres 1975: Vorsitzender: Helmut Termath (Dinsla- der: Rainer Kopp (Moers-Rheinkamp), Mitglieder (Stand 31.12.1974) 3.281 in 14 ken), Stellvertretende Vorsitzende: Meta Stellvertretender Vorsitzender: Hans- Ortsvereinen, davon aus dem ehemaligen Dümmen (Dinslaken), Stellvertretender Otto Schmitz (Alpen), Kassierer: Werner KV-Moers 2.385 in sieben Ortsvereinen, Vorsitzender: Heinz Hanßen (Moers), Schnötzel (Kamp-Lintfort), Schriftführer: Kreisverband Dinslaken 663 in 3 Ortsverei- Kassierer: Werner Schnötzel (Kamp-Lint- Michael Hergarden (Wesel) nen, Kreisverband Rees-Wesel 233 in vier fort), Schriftführer: Paul Wessels (Moers- *Nach dem Rücktritt von Dr. Uwe Jens Ortsvereinen. Kapellen) wurde Hans-Otto Schmitz kommissari- scher Vorsitzender. Professionelle Sozialarbeit 4. Kreiskonferenz am 31. Mai 1980 Ehemaliger Kreisverband Moers: zehn in Wesel 8. Kreiskonferenz am 20. Mai 1989 Mitarbeiter*innen, ehemaliger Kreisver- Vorsitzender: Helmut Termath* (Dins- in Moers band Dinslaken: zwei Mitarbeiter*innen, laken), Stellvertretender Vorsitzender: Vorsitzender: Hans-Otto Schmitz (Alpen), ehemaliger Kreisverband Rees-Wesel: Heinrich Knabben (Voerde-Möllen), Stellvertretender Vorsitzender: Franz keine. Stellvertretender Vorsitzender: Bernhard Brodowski (Dinslaken), Stellvertreten- Scheid (Moers-Rheinkamp), Kassie- der Vorsitzender: Rainer Kopp (Moers- 8 Juni 2019
Rheinkamp), Kassierer: Hans-Werner führerin: Rita Szelski (Moers-Rheinkamp) 15. Kreiskonferenz am 23. Juni 2007 Krause (Neukirchen-Vluyn), Schriftführer: *Nach dem Rücktritt von Hans-Otto in Rheinberg Wolfgang Pätzke (Moers-Kapellen) Schmitz im August 1998 wurde Jochen Vorsitzender: Jochen Gottke (Neukirchen- Gottke kommissarischer Vorsitzender. Vluyn), Stellvertretender Vorsitzender: 9. Kreiskonferenz am 30. Mai 1992 Willi Brechling (Dinslaken), Stellvertre- in Rheinberg 12. Kreiskonferenz am 12. Juni 1999 tender Vorsitzender: Michael Eul-Nieleck Vorsitzender: Hans-Otto Schmitz (Alpen), in Sonsbeck (Moers-Rheinkamp), Schriftführer: Stefan Stellvertretende Vorsitzende: Helma Mi- Vorsitzender: Jochen Gottke (Neukirchen- Reilich (Kamp-Lintfort) chels (Hamminkeln), Stellvertretender Vluyn), Stellvertretender Vorsitzender: Vorsitzender: Franz Brodowski (Dins- Willi Brechling (Dinslaken), Stellvertre- 16. Kreiskonferenz am 2. Juli 2011 laken), Kassierer: Hans-Werner Krause tender Vorsitzender: Michael Eul-Nieleck in Dinslaken – Herz hat Vorfahrt (Neukirchen-Vluyn), Schriftführer: Theo (Moers-Rheinkamp), Schriftführerin: Rita Vorsitzender: Jochen Gottke (Neukirchen- Lindner (Moers-Kapellen) Szelski (Moers-Rheinkamp) Vluyn), Stellvertretender Vorsitzender: Willi Brechling (Dinslaken), Stellvertre- 10. Kreiskonferenz am 10. Juni 1995 13. Kreiskonferenz am 21. März 2002 tender Vorsitzender: Michael Eul-Nieleck in Rheinberg in Rheinberg (Moers-Rheinkamp), Schriftführer: Stefan Vorsitzender: Hans-Otto Schmitz (Alpen), Vorsitzender: Jochen Gottke (Neukirchen- Reilich (Kamp-Lintfort) Stellvertretende Vorsitzende: Helma Mi- Vluyn), Stellvertretender Vorsitzender: chels (Hamminkeln), Stellvertretender Willi Brechling (Dinslaken), Stellvertre- 17. Kreiskonferenz am 20. Juni 2015 Vorsitzender: Franz Brodowski (Dinsla- tender Vorsitzender: Michael Eul-Nieleck in Rheinberg ken), Kassierer: Jochen Gottke (Neukir- (Moers-Rheinkamp), Schriftführerin: Rita Vorsitzender: Jochen Gottke (Neukirchen- chen-Vluyn), Schriftführerin: Rita Szelski Szelski (Moers-Rheinkamp) Vluyn), Stellvertretender Vorsitzender: (Moers-Rheinkamp) Willi Brechling (Dinslaken), Stellvertre- 14. Kreiskonferenz am 28. Juni 2003 tender Vorsitzender: Sonja Gildemeister 11. Kreiskonferenz am 29. Oktober in Moers-Rheinkamp (Moers-Kapellen), Schriftführer: Stefan 1997 in Moers Vorsitzender: Jochen Gottke (Neukirchen- Reilich (Kamp-Lintfort) Vorsitzender: Hans-Otto Schmitz* (Alpen), Vluyn), Stellvertretender Vorsitzender: Stellvertretende Vorsitzende: Helma Mi- Willi Brechling (Dinslaken), Stellvertre- 18. Kreiskonferenz (außerordentlich) chels (Hamminkeln), Stellvertretender tender Vorsitzender: Michael Eul-Nieleck am 4. Juli 2018 in Dinslaken Vorsitzender: Jochen Gottke (Neukirchen- (Moers-Rheinkamp), Schriftführerin: Rita Keine Vorstandswahlen. Verabschiedung Vluyn), Kassierer: Amt entfällt, Schrift- Szelski (Moers-Rheinkamp) der neuen KV-Präsidiums-Satzung, die am 01.01.2019 in Kraft trat. 19. Kreiskonferenz am 18. Mai 2019 in Neukirchen-Vluyn – 100 Jahre AWO – 100 Jahre Engagement Präsident: Ibrahim Yetim, MdL (Moers- Kapellen), Vize-Präsident: Willi Brechling (Dinslaken), Vize-Präsidentin: Sonja Gil- demeister (Moers-Kapellen), Schriftfüh- rerin: Karin Böhm (Neukirchen-Vluyn), Beisitzer*innen: Ingrid Schwiderski (Schermbeck), Bernd Kaienborg (Wesel), Jürgen Neervort (Kamp-Lintfort). Zum hauptamtlichen Vorstandsvorsitzenden wurde Jochen Gottke für die Dauer von acht Jahren berufen. Konkret 68 9
AWO Kinder- und Jugendpolitik AWO verabschiedet Birgit Abraham A m 14. Dezember wurde die langjähri- ge AWO-Mitarbeiterin und stellvertre- tende Geschäftsführerin Birgit Abraham in der Kinder- und Jugendpolitik, die aus den beiden fachlichen Bereichen Kinder- tagesstätten und teilstationäre, stationä- den Ruhestand verabschiedet. Dr. Bernd re und ambulanten Jugendhilfe gebildet Kwiatkowski, AWO Kreisgeschäftsführer, wird. beschrieb in der Verabschiedungsrede Viele Bauvorhaben, unermüdliche den beruflichen Werdegang beim AWO Netzwerkarbeit, unzählige Gespräche mit Kreisverband. Er bedankte sich für die Politik und Verwaltung, das Projekt Start- maßgebende Mitwirkung, die Werte- chancen und der Kontakt zu den Einrich- orientierung der AWO im Kreis Wesel in tungsleitungen und Mitarbeiter*innen, Bezug auf Gerechtigkeit, Solidarität, Teil- zeichnete die lange berufliche Laufbahn habe und ein menschenwürdiges Leben, von Birgit Abraham aus. Brigitte Wölk in die Tat umgesetzt zu haben. und Anne Völlings, stellvertretend für Im Mai 1993 begann Birgit Abraham die Mitarbeiter*innen des Jugendhil- als Sozialpädagogin und stellvertretende feverbunds, Benjamin Walch, Abtei- Geschäftsführerin beim AWO Kreisver- lungsleitung Kindertagesstätten und band. Damit fiel das 25-jährige Dienst- Familienzentren und Christa Kirchhoff, jubiläum gleichzeitig auch in das Ruhe- Referatsleitung Personal und Finanzen, standsjahr. Ab Oktober 1999 übernahm bedankten sich mit persönlichen Worten Birgit Abraham die Leitung des Referates für die langjährige gemeinsame Zeit. FSJ und BFD bei der AWO AWO Freiwilligendienste mit neuer Webseite F ür die beiden Freiwilligendienste „Freiwilliges soziales Jahr FSJ“ und „Bundesfreiwilligendienst BFD“ hat die Frage, wie eine sozial gerechtere Welt in 10 Jahren sein sollte und was sie selbst dazu beitragen können, setzen die Frei- AWO eine neue Internetseite frei geschal- willigen eigene Projekte um und präsen- tet. Viele hilfreiche Informationen von A tieren die Ergebnisse auf der Webseite. bis Z, sowie Praxis- und Erfahrungsbe- Bei der AWO engagieren sich jedes richte, alles auch in Leichter Sprache, Jahr fast 5.000 Freiwillige im Freiwilli- sind nachlesbar. Freie Plätze für beide gen Sozialen Jahr und im Bundesfrei- Freiwilligendienste lassen sich leicht im willigendienst. Die Freiwilligen helfen Die neue Webseite der Einsatzstellenportal finden. Hier kann zum Beispiel in Kitas, bei der Betreuung AWO Freiwilligendienste: man nach dem gewünschten Ort und in Ganztagsschulen und Horten oder in www.awo-freiwillich.de Einsatzbereich, freien oder frei werden- der Behinderten- und Altenhilfe. Die den Plätzen und zuständigen Ansprech- jährliche Befragung der AWO Freiwilligen Das Aktionsjahr 2019 in den personen suchen. zeigt: 75% würden ihre Einsatzstelle wei- AWO Freiwilligendiensten! Thematisch beschäftigen sich die terempfehlen, 95% sind mit den Semina- #freiwillichfuerdieZukunft begleitenden Seminare und Schulun- ren zufrieden, 68% der Freiwilligen gibt gen anlässlich des 100. Geburtstages der an, das sich das Interesse an der sozialen AWO insbesondere mit den Themen so- Arbeit durch ihren Freiwilligendienst ver- ziale Gerechtigkeit und Solidarität. Zu der stärkt hat. 10 Juni 2019
AWO Anlaufstelle gegen sexuelle Gewalt „Luisa ist hier“ in Dinslaken I m März startete die Kampagne „Luisa ist hier“ in Dinslaken, initiiert durch die AWO Anlaufstelle gegen sexuelle Gewalt. Zuvor wurde die Geschäftsführung und das Personal der beteiligten Loka- le durch die AWO Anlaufstelle über die Wenn Menschen feiern und dabei Al- Kampagne „Luisa ist hier“ und über Hilfs- kohol mit im Spiel ist, werden manchmal möglichkeiten informiert. Dann wurden persönliche Grenzen überschritten oder die Plakate der Kampagne sichtbar in den nicht mehr ernst genommen. „Luisa ist gastronomischen Betrieben aufgehängt. hier“ ist in solchen Fällen ein Hilfsange- Sie zeigen den Mädchen und Frauen an, bot für Mädchen und Frauen in der Par- dass sie hier ernst genommen werden tyszene und Gastronomie, die aus einer und das Personal auf ihre Frage nach unangenehmen Situation heraus möch- Luisa mit direkter Hilfe vor Ort reagieren ten. Die betroffenen Mädchen oder Frau- wird. Bei Bedarf geben sie auch Flyer der en können sich mit der Frage „Ist Luisa AWO Anlaufstelle aus, denn dort haben hier?“ an das Personal wenden. Durch Betroffene die Möglichkeit, sich zeitnah in diesen „Code“ wissen die Kellner*innen, Dinslaken Hilfe zu holen. Die Plakate sind dass Hilfe benötigt wird, ohne dass die auch ein deutliches Signal, dass Übergriffe Betroffene konkret benennen muss, was hier nicht toleriert werden. genau geschehen ist. Sie bekommt un- Zahlreiche gastronomische Betriebe mittelbar und diskret Hilfe, auf Wunsch in Dinslaken beteiligen sich an der Kam- Entwickelt wurde die Kampagne in wird ein Taxi gerufen oder Freund*innen pagne wie z.B. Café Kostbar, Eisboutique Münster vom Frauennotruf Münster e.V., benachrichtigt. Conedera, Hinz und Kunz, Kuka – der mittlerweile beteiligen sich bundesweit Mädchen und Frauen erleben tag- Musikclub, Kutscherstuben, Shiva Shisha schon mehr als 50 Städte. Das Code- täglich im öffentlichen Bereich verschie- & Cocktail Bar, Ulcus Bar und die Werk- Wort „Luisa“ ist in allen Städten gleich, dene Formen der Belästigungen wie z. B. halle im Walzwerk. Sie positionieren sich denn der Wiedererkennungswert ist Blicke, Berührungen und verbale Anzüg- damit auch präventiv und unterstützen hier wichtig. Auf der Homepage www. lichkeiten. Oft fällt es ihnen schwer, sich die Kampagne in ihrem Ziel, Belästigun- luisa-ist-hier.de können Interessierte in der unangenehmen Situation direkt gen zu vermindern. sehen, welche Städte und Gaststätten in Hilfe zu holen, weil sie nicht wissen, an Hier in Dinslaken konnte die AWO Deutschland an der Aktion teilnehmen. wen sie sich wenden können oder baga- Anlaufstelle „Luisa ist hier“ realisieren Wer mehr über die Kampagne erfah- tellisierende Reaktionen befürchten. Der Dank der finanziellen Unterstützung von ren oder sich als gastronomischer Betrieb Code „Ist Luisa hier?“ ermöglicht es, ein- „SeWo GmbH – Selbstbestimmtes Woh- beteiligen möchte, kann sich an die AWO fach und ohne Nachfragen Unterstützung nen für Menschen mit Behinderungen“ Anlaufstelle (Tel: 0 20 64 - 62 18 50) wen- zu erhalten. in Dinslaken. den. AWO NRW Einigung bei Tarifverhandlungen D ie Tarifverhandlungen für die rund 65.000 Angestellten der AWO NRW sind am 7. März zum Abschluss gekom- arbeitergehälter rückwirkend zum Jah- resbeginn 2019 um 3,2 Prozent erhöht. Die nächsten Steigerungen folgen dann 50 Euro erhöht. Eine weitere Steigerung um 50 Euro erfolgt dann am 1.1.2020. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter men. Vereinbart wurde in erster Linie am 1.4.2020 um weitere 3,6 Prozent im Offenen Ganztag erhalten zusätzlich eine Erhöhung der Bezüge um insge- und zum 1.12.2020 noch einmal um eine Anpassung um 90 Euro bezogen samt 7,6 Prozent über eine Laufzeit von 0,8 Prozent. Für Auszubildende wer- auf eine Vollzeitstelle zum 1.8.2019 mo- 26 Monaten. Demnach werden die Mit- den die Vergütungen zum 1.1.2019 um natlich. Konkret 68 11
AWO Internationales Zentrum Fachtag: Umgang mit Antisemitismus A m 8. Mai hat das Internationale Zentrum der AWO in Kooperation mit der Integrationsagentur „Sabra“ ten die Teilnehmer*innen zwischen zwei Workshops wählen, die von Clemens Höt- zel und Marina Friemelt (IA Sabra) geleitet der jüdischen Gemeinde aus Düsseldorf wurden: einen Fachtag zum Thema „Umgang mit Der erste Workshop befasste sich mit Antisemitismus“ veranstaltet. Fallanalyse und Handlungsmöglichkeiten. Wie definiert man Antisemitismus? Der Workshop entwickelte anhand von Einer der wichtigsten Philosophen des Fallbeispielen Strategien zum Umgang 20. Jahrhunderts, Theodor W. Adorno mit antisemitischen Vorfällen in der be- nannte den Antisemitismus „das Gerücht ruflichen Praxis. Im zweiten Workshop über die Juden“. Auch heute, in der Welt wurden praxisnah Methoden zur Anti- nach Auschwitz, lebt das Gerücht über die semitismusprävention für Jugendliche / Juden weiter. Abstruse Verschwörungs- junge Erwachsene vorgestellt. theorien über die geheimen jüdischen Unter den Teilnehmenden waren Mächte, die die Welt regieren, werden einige Schüler*innen der Anne-Frank- etwa in sozialen Medien verbreitet. Gesamtschule, AWO-Mitarbeitende Antisemitische Einstellungen und Ge- sowie interessierte Personen, die aus walt gegen Juden stellen weiterhin ein den Medien von der Veranstaltung er- gravierendes Problem dar. Doch während fahren haben. So konnten Menschen 80 Prozent der Juden in Deutschland sich aus unterschiedlichen Altersgruppen und im Alltag bedroht fühlen und Antisemitis- mit unterschiedlichen Erfahrungen über mus als Problem wahrnehmen, tut dies die Gefahren der nationalistischen und nur ein Bruchteil der Mehrheitsgesell- rechtsradikalen Ideen in der Gesellschaft schaft. reflektieren und diskutieren. Der Fachtag begann mit einem Im- Das Internationale Zentrum hat mit Mehr Informationen pulsreferat von Sophie Brüss (IA Sabra) diesem Fachtag ein Thema aufgegriffen, über das Programm des über verschiedene Facetten des Antise- das als Indikator für das gesellschaftli- Internationalen Zentrums: mitismus sowie über Auswirkungen für che Klima dient und nach dem gemessen www.awo-kv-wesel.de/282-0.html Betroffene, im Anschluss fand eine rege wird, wie fremdenfeindlich die Gesell- Diskussion statt. Am Nachmittag konn- schaft wirklich ist. AWO-Ausstellung „100 Jahre AWO“ A nlässlich des 100-jährigen Jubiläums hat der AWO Bundesverband eine 10-teilige Roll-Up-Ausstellung konzipiert AWO Gliederung oder AWO Einrichtung jederzeit erweitert werden. Auf den 10 Roll-Ups sind die Themen: Gründung der und herausgegeben. Diese kompakte AWO, Kinder, Daseinsfürsorge, Schulung, Ausstellung stellt ausgewählte Themen Freiheit, Jugend, Gesundheit, Solidari- und Epochen der Arbeiterwohlfahrt zwi- tät, Gleichstellung und „100 Jahre AWO“ schen dem Gründungsjahr 1919 und dem dargestellt. Der AWO Kreisverband Wesel aktuellen Jahr 2019 mit Informationen wird die Ausstellung ab Juni einsetzen. und historischem Bildmaterial dar. Die Präsentiert wurde sie erstmalig im Rah- Ausstellung kann um regionale und loka- men der AWO Kreiskonferenz am 18. Mai le AWO-Informationen aus der jeweiligen Einrichtungen, Ortsvereine, Stützpunkte, 12 Juni 2019
AWO Kreisverband Wesel Bildungsreise des Kreisvorstands nach Berlin A m Ende der vier-jährigen Amtszeit führte der ehrenamtliche AWO Kreis- vorstand eine Bildungs- und Kulturreise Harriet von Waldenfels führte durch die Live-Sendung, u.a. mit einer Debatte zu Sozialpolitischen Themen der Europa- vom 8. bis 11. Mai in Berlin durch. Ein wahl mit Vertreter*innen der SPD und Der besonderer Hintergrund der Reise: nur Linken. Eine Studiobesichtigung und ein eine Woche später wurde erstmalig das abschließendes Publikums-Gespräch mit Präsidium gewählt. Somit war die Reise- dem ZDF-Redaktionsleiter Andreas Wunn gruppe zum letzten Mal als AWO Kreisvor- rundeten diesen interessanten Vormittag stand unterwegs. ab. Das Programm in der Bundeshaupt- Mit dem alternativen Anbieter Statt- stadt startete mit einem Besuch im Paul- Reisen ging es dann zwei Stunden zu Fuß Löbbe-Haus mit anschließendem Besuch durch die Stadtteile Mitte und Kreuzberg. des Bundestages, Besichtigung des Ple- Unter dem Schwerpunktthema „Berlin narsaales und Gespräch mit Dirk Vöpel vor 100 Jahren – 100 Jahre Berlin“ wur- MdB SPD. Er war auch der Gastgeber an den Stationen wie der Admiralspalast, und hautnah mit Geschäftsführerin Iris diesem Tag und hatte die AWO Gruppe zu der Gendarmenmarkt, der Platz der Bü- Lebherz und Felix Neuhaus (Koordina- diesem Besuch eingeladen. Der lange An- cherverbrennungen auf dem Bebelplatz, tor Humanitäre Hilfe) über die allge- reisetag (um 7.30 war es am Hauptbahn- das Humboldt-Forum und die Alte Wache meinen Arbeitsschwerpunkte und das hof in Duisburg losgegangen) wurde im besucht. Die gesellschaftliche, politische, neue Projekt-Engagement in Uganda Restaurant Nolle in berlinerischem Flair kulturelle und soziale Situation der Ber- austauschen. Anschließend ging es zur der 20er Jahre beendet. liner im Jahr 1919 wurden interessant Besichtigung in die SPD Parteizentrale ins Zu Fuß ging es am nächsten Tag vermittelt. Willy-Brandt-Haus inklusive Gespräch zu weiter zum ZDF-Hauptstadtstudio Unter Als kulturelles High-Light der Reise Sozialpolitischen Themen. Ein Besuch am den Linden. Dort konnte die Live-Über- besuchte die AWO Gruppe am Abend die Marie-Juchacz-Denkmal (Bild oben) am tragung des MOMA-Morgenmagazins Rockabilly Live-Show „Let´s Twist again“ Mehringplatz durfte nicht fehlen. mitverfolgt werden. Benjamin Stöwe, im Wintergarten Varietè. Am letzten Tag des Aufenthaltes der Wettermoderator, Synchronsprecher Einen ganzen Tag verbrachte die stand eine abschließende 2 ½ stündi- und Journalist wies die Besucher*innen- Gruppe in Friedrichshain/Kreuzberg. ge Spreerundfahrt (Bild unten) auf dem Gruppe locker und entspannt ein. Das Bei der AWO International konnten sich Programm, der einen neuen Blick auf die Moderator*innen-Team Mitri Sirin und die Reiseteilnehmer*innen konkret Stadtteile Berlins ermöglichte. Begegnungsstätten, Quartierszentren etc. steckbare Haltestange gespannt. Hochge- Ein Begleitflyer und seit kurzem eine können die Ausstellung, auf Wunsch auch rollt nimmt ein Roll-Up nur wenig Platz Plakatserie in DinA3-Format zur Ausstel- ausgewählte Roll-Ups beim AWO Kreis- ein: 80 cm breit und 2 m hoch. Zusam- lung ist ebenfalls erhältlich. Alle Informa- verband ausleihen. Anfragen bitte an: mengerollt kann der gesamte Alu-Kasten tionen, der Begleitflyer und die Plakate infos@awo-kv-wesel.de inkl. zusammengelegter Alu-Haltestange zum Download unter: www.awo.org/ Alle Roll-Ups sind nur für den In- in einer praktischen Packtasche (80 cm kampagnen/jubilaeumsjahr/downloads nenbereich geeignet und können auch breit / 12 cm hoch / 12 cm tief) in jedem in Bibliotheken, Firmenfoyers, Bank- PKW transportiert werden. Die Tasche ist instituten etc. ausgestellt werden. Aus insgesamt sehr leicht. einem leichten Aluminium-Kasten mit Die komplette 10-teilige Ausstellung, 2 schwenkbaren Standfüßen wird eine aber auch ausgewählte einzelne Roll-Ups bedruckte Kunststoffplane herausgezogen können bei Interesse auch direkt bei der und auf eine mitgelieferte, zusammen- Firma „Digitaldruck“ bestellt werden. Konkret 68 13
KÄMPFEN FÜR EIN MENSCHENWÜRDIGES LEBEN. SEIT 1919. MIT UNS. #WIRMACHENWEITER QUELLE: FES MARIE JUCHACZ, GRÜNDERIN DER ARBEITERWOHLFAHRT WWW.100JAHREAWO.ORG
Nachrichten und Mitteilungen aus den AWO Einrichtungen und Ortsvereinen zeitig gedachte die Kita dem 100-jährigen Sevelen übernachtet. Nach der Besichti- Bestehen der AWO mit Plakaten und der gung des Geländes, haben die Väter mit Teilnahme am Programm „AWO gegen ihren Kindern die Schlafstätten bezogen. AWO Kreisverband Wesel Rassismus“. Die Eltern konnten ihre An- Es konnte wahlweise in den Blockhütten, Altweiber feiern mit Marie liegen auch auf einem Plakat aufschrei- oder im Zelt übernachtet werden. Nach Um 11.11 Uhr ging es pünktlich los ben. einem kleinen Snack schlich sich die erste mit der Altweiber-Feier an der Bahn- Gruppe mit einem „Schatz“ vom Gelän- hofstraße in Rheinberg. Es war am 28. AWO Kita Eichendorffstraße de. Im nahegelegenen Wald legten sie Februar, dass die Mitarbeiter*innen Kindertagesstätte feiert 25-Jähriges falsche Fährten, um ihre Verfolger *innen und Praktikant*innen der AWO Kreisge- Viele konnten es kaum glauben, aber in eine falsche Richtung zu lenken. Das schäftsstelle zusammen kamen und die es ist wahr: Die AWO- Kindertagesstätte blieb nicht lange unentdeckt und die 5. Jahreszeit feierten. Das Buffet hatten Eichendorffstraße wird schon 25 Jahr’. Das zweite Gruppe nahm die Verfolgung auf. sie selbstorganisiert, es gab jede Menge Team bedankt sich bei allen, die die Kita Auf dem Spielplatz wurden die Ausrei- leckere Sachen. Im AWO Jubiläumsjahr in den vergangenen Jahren unterstützt ßer *innen dann entdeckt. Gemeinsam fehlte auch Marie Juchacz nicht. haben – und freut sich auf die weite- aßen alle von dem reichhaltigen Inhalt re Zusammenarbeit. „Ein besonderer der Schatzkiste. Am Abend gab es lecke- AWO Kita Nikolausweg Dank geht an unsere Kinder, die diese re Köstlichkeiten vom Grill und selbstge- Eine Kita wird 15 Einrichtung zu etwas ganz Besonderem machte Salate. Danach ging es durch den Die Kita Nikolausweg gibt es jetzt seit machen.“ dunklen Wald zur Nachtwanderung. Am 15 Jahren. Mit Kreis- und Singspielen und nächsten Morgen, nach einer kalten und selbst gebackenem Kuchen feierten die kurzen Nacht, wurde gemeinsam gefrüh- Kinder diesen Geburtstag im März. Für stückt. Dann ging es für alle Abenteurer die Eltern gab es eine Fotoausstellung *innen zurück nach Hause. mit Presseartikeln zu 15 Jahren Kita-Ge- schehen. Sie erhielten ein kleines Dan- keschön in Form von roten Herzchen aus Schokolade oder Fruchtgummi. Gleich- Ein schöner Tag im Zoo … Am 23. April hieß es für alle Kinder und Mitarbeiter*innen der AWO-Kinder- tagesstätte Eichendorffstraße ab in den Krefelder Zoo. Ein Kind hatte bei dem Laternenwettbewerb für seine Gruppe einen Zoobesuch gewonnen. Da gab es AWO Seniorenzentrum Willy-Brandt-Haus viel zu entdecken und alle Kinder staun- Party im Willy-Brandt-Haus ten, was es im Zoo alles zu entdecken Es wurde geschunkelt, gefeiert, ge- gab. Bei strahlendem Himmel wurde lacht: Am 20. Februar war Karnevalsfeier vor der Rückfahrt noch ein Eis gegessen. im AWO-Seniorenzentrum Willy-Brandt- Kaktus-Eis war das leckerste. Haus in Moers. Fast alle Bewohner*innen und auch die Mitarbeiter*innen hat- Vater-Kind-Zelten ten sich verkleidet und geschminkt, Elf Väter und 13 Kinder haben vom um im festlich geschmückten Speise- 3. bis 4. Mai auf dem AWO-Zeltplatz in saal die fünfte Jahreszeit zu feiern. Die 16 Juni 2019
Bewohner*innen freuten sich über ein ren – das Motto: „Die nachfolgende Ge- „Radio Doria“ von dem Schauspieler und abwechslungsreiches Programm – unter neration bedankt sich bei den Menschen, Tatort-Forensiker Jan-Josef Liefers - legte anderem mit Hausmusiker Karl-Heinz die etwas für den Klimaschutz tun.“ sein Instrument zur Seite und forderte Brakhage. Los ging es mit einer Eröff- nungsrede von Uwe Katzor, dem Leiter des Seniorenzentrums, und Auftritten der Betreuungskräfte. Dann übernahm die Karnevalsgesellschaft Elfenrat Moers- Eick das Programm. Die Tanzgarden be- geisterten die Zuschauer*innen. Während der Feier ertönten viele Karnevalshits, die zum Tanzen und Schunkeln einluden. Alle freuen sich auf eine Wiederholung Klang und Leben eine Bewohnerin zum Tanz auf. Nach im nächsten Jahr. Zu der Veranstaltung „Klang und intensiven anderthalb Stunden und zwei Leben“ kam Schirmherr Bill Mockridge, Zugaben gab es nur lächelnde Gesichter – AWO Elisabeth-Selbert-Haus bekannt durch seine Rolle als Erich Schil- bei Bewohner*innen und Musiker*innen Ein Tag mit Markt, Musik ler in der ARD-Serie „Lindenstraße“: Der gleichermaßen. Bevor Bill Mockridge und und Gewinnern Schauspieler ließ es sich nicht nehmen, seine musikalischen Begleiter*innen wie- Leckeres vom Grill, Kuchen und die Bewohner*innen des Elisabeth- der die Heimreise antraten gab es noch frische Waffeln, Popcorn, Cocktails, ein Selbert-Hauses am 12. Februar dieses Kaffee und Kuchen. historisches Feuerwehrauto, Gewinn- Jahres zu besuchen. Mit ihm kamen die spiele, Modeverkauf mit Leyla-Mode, Musiker*innen des Projekts „Klang und Mitmach-Aktionen, Alpakas, Drehorgel- Leben“, welches sich zur Aufgabe ge- Musik, Verkaufs-Stände mit Schmuck und macht hat, demenzkranken Menschen Trödel – für Freitag, 5. Juli 2019, ist im über die Musik einen Zugang zu ihren AWO Seniorenzentrum Elisabeth-Selbert- positiven Erinnerungen zu ermöglichen. Haus einiges geplant – auch ein Markt So erklangen an diesem Febru- der Möglichkeiten. Los geht es um 11 Uhr arnachmittag Melodien wie „What a mit der Eröffnung durch die Heimleitung wonderful world“, es wurde getanzt zu und den Bewohner*innen-Beirat. Da- „Sag mir quando, sag mir wann“ und AWO Johannes-Rau-Haus nach startet ein Sponsorenlauf (11.15 Uhr); mitgesungen zu den Capri-Fischern. Da Frikandel, Kibbeling und Livemusik spielt von 13 Uhr bis 16 Uhr, die „Musik eine heilsame und fast schon Fla schmecken gut Modenschau ist um 15.30 Uhr, die Ziehung magische Wirkung“ habe versuche es Jedes Jahr gibt es für die der Gewinner*innen der Gewinnspiele Bill Mockridge, so es sein Terminkalen- Bewohner*innen des Johannes-Rau- um 16 Uhr – und zum Abschluss singt der zulasse, immer bei solchen Veran- Haus eine kulinarische Reise in die Welt: der „Shanty-Chor Wesel“ um 16.30 Uhr. staltungen dabei zu sein. Auch den vier den multikulturellen Abend. Dann wird Musiker*innen der Band machte das in- die Cafeteria zu einem kleinen Restaurant Gutes tun fürs Klima teraktive Konzert sichtlich Freude. Gitar- mit weißen Tischdecken, Deko und allem, Das Elisabeth-Selbert-Haus will sei- rist Jens Nickel – sonst Mitglied der Band was dazu gehört. Der Soziale Dienst be- nen ökologischen Fußabdruck verbessern. reitet diesen Abend in Kooperation mit Es gab ein Seminar, erste Maßnahmen den Küchen-Kolleg*innen vor und lädt stehen an. Geplant sind auch Aktionen alle Bewohner*innen ein, zum Probie- am weltweiten „Tag der Umwelt“ am 5. ren zu kommen. Es gab schon russisches, Juni. Dann soll zum Beispiel ein Baum griechisches und auch marokkanisches an exponierter Stelle in den Garten des Essen. Dieses Jahr gibt es auf Wunsch des Hauses gepflanzt werden. Besonders ist Bewohner*innenbeirates niederländische an diesem Tag auch: Schüler*innen der Gerichte. Das war ein Riesenerfolg. Fast 7. Jahrgangsstufe des Gymnasiums Voerde 60 Bewohner*innen haben es sich nicht werden die Fahrräder der Mitarbeitenden nehmen lassen, ein leckeres Frikandel putzen, die mit dem Rad zur Arbeit fah- oder Kibbeling mit selbst gemachten Konkret 68 17
Nachrichten und Mitteilungen aus den AWO Einrichtungen und Ortsvereinen Pommes zu genießen. Fla, holländischer sich sogar, sich die Riesenschlange um Vanillepudding, durfte zum Nachtisch den Hals legen zu lassen. natürlich nicht fehlen. AWO Kurt-Schumacher-Haus Tierischer Besuch Stinktier Coco Chanel war da, die Al- pakas Ferdy und Winnie Pooh auch: Zum Maifest kam im AWO-Kurt-Schumacher- Das erste leckere Eis zum Frühlingsanfang Haus „Tränkler‘s Rollender Zoo“ vorbei und Feiern mit Bowle, Berliner und Musik bei schönen Wetter im Garten brachte viele exotische Tiere mit. Durch die Musiker Uwe Bongartz spielte auf Vorstellung führte Inhaber und Tierpfleger dem Akkordeon Schunkel– und Karne- Martin Tränkler, der die Tiere ausführlich valsschlager. Dazu gab es Bowle, Berliner beschrieb und Fragen beantwortete: Wo und Leckereien. Als die Bewohner*innen lebt denn eigentlich ein Stinktier? Wie alt gemeinsam mit dem Team Karneval fei- wird eine Riesenschildkröte? Und wovon erten, herrschte ausgelassene Feierstim- ernährt sich eine Python? Spannend war mung im AWO-Kurt-Schumacher-Haus. es, die Tiere anfassen und füttern zu dür- Außerdem kam sehr willkommener fen. Sogar der Brillenkaiman, die zwei Besuch: die Karnevalsgemeinschaft Rot- Girgentana-Ziegenböcke und die Schild- Gold e. V. Dinslakener Altstadt mit ihrer kröten ließen sich geduldig berühren oder Lieblichkeit samt Gefolge und Tanzgrup- füttern. Eine mutige Bewohnerin traute pen. Termin für Sommerfest vormerken Zum diesjährigen Sommerfest am Team-Foto am Rosenmontag: v.l.n.r.: Freitag, 5. Juli 2019 von 15 bis 20 Uhr Denis Böhmer, Susanne Adams (Prakti- lädt das AWO-Kurt-Schumacher-Haus kantin), Maurice Hornung (Schüler), Linda in Dinslaken-Hiesfeld alle Interessierten Hausschild-Schlenner, Cordula Peschges, ein. Adriana Krämer AWO Tagespflege Wesel Fotoimpressionen aus der Tagespflege AWO OV Moers 90. Geburtstag Der 90ste Geburtstag von Ilse Struck- meyer wurde in der Begegnungsstätte Jakob-Hanßen-Haus im Kreise der Diens- tags-Kartenspielgruppe gefeiert, an der sie schon jahrelang teilnimmt. Auf dem Foto von links vorne: Inge Nossek, Elke Wübbels, Inge Bartsch, Brigitte Rinnert, Die Betreuungskräfte Elke Fluck (links) Ilse Struckmeyer, Hilde Schleibner, Elfriede und Adriana Krämer (rechts) feiern mit Hornemann, Edda Michalke, Gisela Osin- den Gästen Altweiber ski. Es fehlte Helene Blumenschein. 18 Juni 2019
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