Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2023 - Studiengang Mittelalter- und Renaissance-Studien (Master of Arts)

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2023 - Studiengang Mittelalter- und Renaissance-Studien (Master of Arts)
Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis
Sommersemester 2023

Studiengang Mittelalter- und Renaissance-Studien
(Master of Arts)

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

    Stand: 10.03.2023
Kommentiertes
Vorlesungsverzeichnis
SS 2023-VZ
17.04.2023 - 22.07.2023

Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2023
 Wissenschaftliche Zentren und zentrale Einrichtungen
  Mittelalterzentrum Freiburg

Studiengang Mittelalter- und Renaissance-Studien
VORWORT
Mit dieser Datei liegt Ihnen das kommentierte Verzeichnis der Lehrveranstaltungen aus dem Bereich der
Mittelalter- und Renaissance-Forschung an der Universität Freiburg in digitaler Form vor, das die Daten aus
dem elektronischen Vorlesungsverzeichnis der Albert-Ludwigs-Universität zusammenführt.

In unserem Vorlesungsverzeichnis finden Sie Informationen über Inhalte und Ziele des Masterstudiengangs
„Mittelalter- und Renaissance-Studien“ sowie Hinweise zu den speziell dafür vorgesehenen
Lehrveranstaltungen. Der wesentliche Teil des Heftes ist den Lehrveranstaltungen aus den derzeit
fünfzehn Instituten und Seminaren aus drei Fakultäten gewidmet, die ganz oder teilweise mediävistische
Themen bzw. angrenzende Epochen behandeln. Unser Lehrangebot macht nicht nur die Vielfalt der
behandelten Themen und Fragestellungen sichtbar, es wird auch deutlich, wie sehr sich die historisch
gewachsenen Disziplinen gerade in der Mediävistik in vielen Bereichen einander entsprechen, ergänzen
und aufeinander angewiesen sind. Dies wird in den eigens für diesen Studiengang konzipierten explizit inter-
und transdisziplinären sowie epochenübergreifend-vergleichenden Lehrveranstaltungen und Tagungen/
Workshops systematisch verstärkt.

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit dem vorliegenden kommentierten Vorlesungsverzeichnis der Freiburger
Mediävistik eine praktische und informative, aber auch inspirierende Lektüre an die Hand geben können.

TT-Prof. Dr. Eva von Contzen
Geschäftsführende Direktorin
Freiburg im Breisgau, Februar 2023

MITTELALTER- UND RENAISSANCE-STUDIEN (MASTER OF ARTS)
Seit dem Wintersemester 2007/08 bietet das Mittelalterzentrum der Universität Freiburg den
interdisziplinären Masterstudiengang „Mittelalter- und Renaissance-Studien“ (MaRS) an. Dieser Master
bündelt das Lehrangebot von mehr als zehn Fachgebieten aus drei Fakultäten und bezieht seine
Gestalt und Bedeutung aus den besonderen Anforderungen an die Erforschung von Mittelalter und
Renaissance – einer Epoche, die sich in ihrer Vielgestaltigkeit nur dann gewinnbringend erschließen
lässt, wenn die Methoden und Ergebnisse der einzelnen Fachdisziplinen den Ausgangspunkt für die
fächerübergreifende Auseinandersetzung mit den Nachbardisziplinen bilden. Angesichts dessen bietet
der Studiengang den Studierenden den Raum, sich in einem von ihnen gewählten Fach zu spezialisieren
und sich in dessen Methoden und Forschungsdiskussionen einzuarbeiten. Flankiert wird dieser Prozess
wissenschaftlicher Vertiefung sowohl durch Veranstaltungen, die der Verbreiterung der interdisziplinären
Kenntnisse und Fähigkeiten der Studierenden in Theorie und Praxis dienen, als auch durch das Kernstück
des Studiengangs: die fächerüberspannenden Ringvorlesungen, in denen namhafte Mittelalter- und
Renaissance-Spezialist:innen ihre aktuellen Forschungsergebnisse präsentieren und zur Diskussion
stellen. In diesem Schnittbereich sämtlicher beteiligter Fachgebiete erwerben die Studierenden diejenigen
Kompetenzen, die für die Mittelalter- und Renaissance-Forschung so charakteristisch sind und über die
jeweiligen fachspezifischen Methoden und Perspektiven hinausgehen.
Mit dieser Konzeption qualifiziert der Studiengang die Absolventinnen und Absolventen nicht nur für die
akademische Laufbahn, sondern auch für zahlreiche weitere Arbeitsbereiche, die sich aus der erworbenen
Sensibilisierung für die medialen Bedingungen und Manifestationen einer Kultur in ihrer Geschichte sowie für
die Beurteilung von Möglichkeitsbedingungen der eigenen Lebenswelt ergeben.

Stand: 10. März 2023, 11.18 Uhr
Studiengang Mittelalter- und Renaissance-Studien

Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Veranstaltungen des Mittelalterzentrums
Vorlesungen
 Vorlesungen aus dem Bereich Geschichte und Kultur
 06LE53V-FASS2301 Archäologie der Merowingerzeit. Kultur und Gesellschaft vom 5. bis 8.
 Jahrhundert..................................................................................................................................................... 5
 06LE11V-20232 Burgen als Rechts- und Lebensraum.................................................................................. 6
 06LE11V-20235 Deutsche Geschichte im Spätmittelalter.............................................................................. 7
 06LE11V-20239 Europa im 10. Jahrhundert.................................................................................................. 8
 06LE20V-ID1000 Kunstgeschichte im Überblick I: Mittelalter........................................................................ 9
 06LE20V-IDSoSe23-2 Kunst in Krieg und Frieden - Die deutsche Malerei des 17. Jahrhunderts im
 europäischen Kontext................................................................................................................................... 10
 05LE10V-2310004 Posthumanismus in der Vormoderne............................................................................ 12
 05LE10V-2312001 Sprachwandel in der Vormoderne................................................................................. 13
 Vorlesungen aus dem Bereich Sprache und Literatur
 05LE02V-SS2302 Renaissance Literature in its Media Contexts................................................................ 14
 05LE10V-2312001 Sprachwandel in der Vormoderne................................................................................. 15
 Vorlesungen aus dem Bereich Wissen und Weisheit
 05LE10V-2310004 Posthumanismus in der Vormoderne............................................................................ 16

Haupt- und Masterseminare
 Haupt- und Masterseminare aus dem Bereich Geschichte und Kultur
 06LE20S-IDSoSe23-12 Architektur der Renaissance in Italien - mit ca. 10-tägiger Exkursion nach
 Rom............................................................................................................................................................... 17
 06LE20S-IDSoSe23-4 Caravaggio. Tradition, Innovation, Provokation....................................................... 18
 06LE20S-IDSoSe-WS-1 Christliche Ikonographie - eine Einführung........................................................... 19
 06LE11S-202358 Der Bauernkrieg am Oberrhein. Agrarische Untertanenkonflikte zwischen Spätmittelalter
 und Frühneuzeit............................................................................................................................................ 20
 06LE20S-IDSoSe23-11 Die Medici, Europa und die Neue Welt.................................................................. 22
 06LE11S-202360 Dorf und Umwelt im Mittelalter (an breisgauischen Beispielen)...................................... 24
 05LE10S-2312302 Krankheit als Metapher.................................................................................................. 25
 06LE20Ü-IDSoSe23-2 Kunstmuseen im Elsass: Strasbourg, Colmar, Mulhouse........................................ 26
 06LE20S-IDSoSe23-2 Meisterwerke mittelalterlicher Skulptur im Augustinermuseum................................ 28
 05LE10S-2312301 Mensch und Natur......................................................................................................... 29
 06LE53S-CABKSS2301 Original, Replik, Fälschung - Ein Ausstellungsseminar........................................ 31
 06LE53S-CABKSS2302 Ravenna from Late Antiquity to Renaissance....................................................... 32
 06LE11S-202354 Zeit und Zukunft im Mittelalter......................................................................................... 33
 06LE15S-ZuGemuIb Zur Geschichte des muslimischen Iberien................................................................. 34
 Haupt- und Masterseminare aus dem Bereich Sprache und Literatur
 05LE38S-AnfLyr Am Anfang war die Lyrik – Troubadours, Trobairitz und Dolce stil novo........................... 35
 05LE02S-SS2319 English – German – Old English. Contrastive Grammar in Sychrony and Diachrony..... 36
 05LE10S-2312302 Krankheit als Metapher.................................................................................................. 37
 05LE10S-2312301 Mensch und Natur......................................................................................................... 38
 05LE02S-SS2317 Retelling, Rereading, Rethinking – The Afterlife of Medieval Texts in Contemporary
 Literature....................................................................................................................................................... 40
 05LE38S-TLF1492 Texte, Literatur und Filme zur Kolonisierung seit 1492................................................. 42
 Haupt- und Masterseminare aus dem Bereich Wissen und Weisheit
 01LE17S-20231-S-RelPhil3 Glaube, Vernunft und die Freiheit des Willens als (Vermögen der) Zustimmung
 bei Bernhard von Clairvaux.......................................................................................................................... 43
 06LE32HS-23194 Rationalisierung der Emotionen: Avicenna und Ikhwan al-Safa über die Liebe.............. 45

Stand: 10. März 2023, 11.18 Uhr                                                                                                                Seite 3 von 76
EXA 804A (08/2020) KOMMENTIERTES VORLESUNGSVERZEICHNIS
Studiengang Mittelalter- und Renaissance-Studien

(Pro-)Seminare
 (Pro-)Seminare aus dem Bereich Geschichte und Kultur
 06LE11S-20235 Alemannen und Schwaben im Mittelalter.......................................................................... 46
 06LE11S-202310 Aufbruch in ein neues Zeitalter? Europa im „langen“ 12. Jahrhundert............................ 47
 06LE11S-202312 City as a wild thing? Urbanisierung anders gedacht. Leben und wohnen in der Stadt der
 Vormoderne................................................................................................................................................... 48
 06LE53S-FASS2302 Das erste Jahrtausend. Romanisierung, Christianisierung und Urbanisierung.......... 50
 06LE11S-20232 Der Mittelmeerraum als Schmelztiegel der Kulturen......................................................... 51
 06LE11S-20231 Die Türkenkriege. Christlich-muslimische Auseinandersetzungen zwischen 1396 und
 1699.............................................................................................................................................................. 52
 06LE53S-FASS2303 Feuer und Wasser in Frühgeschichte und Mittelalter................................................. 53
 06LE11S-202313 Gegensätze ziehen sich an. Paris als Erfahrungsraum im Mittelalter............................. 54
 06LE53S-CABKSS2303 Thessaloniki, Blockseminar und Exkursion........................................................... 55
 (Pro-)Seminare aus dem Bereich Sprache und Literatur
 05LE40S-PO172 Einführung in die altnordische Literatur............................................................................ 57
 05LE02S-SS2317 Retelling, Rereading, Rethinking – The Afterlife of Medieval Texts in Contemporary
 Literature....................................................................................................................................................... 58
 (Pro-)Seminare aus dem Bereich Wissen und Weisheit
 01LE17S-20231-B-MNKG2 Alterität in Lateinamerika: die ersten spanischen Missionare im Gespräch mit
 den Adligen der Azteken (México, 1524)..................................................................................................... 60
 01LE17S-20231-S-DogQ2 Christen und Juden im Mittelalter. Theologische Hintergründe einer schwierigen
 Beziehung..................................................................................................................................................... 61
 01LE17S-20231-S-Moral1 Das Liber Vitae Meritorum der Hildegard von Bingen....................................... 63
 06LE32PS-23102 John Lockes politische Philosophie................................................................................ 64
 01LE17S-20231-S-DogQ1 Raimundus Lullus: Christliche Theologie im Gespräch mit Judentum und
 Islam.............................................................................................................................................................. 65

Übungen
 Übungen aus dem Bereich Geschichte und Kultur
 06LE11Ü-202314 Das Zisterzienserinnenkloster Wonnental im Mittelalter..................................................                                              66
 06LE20Ü-IDSoSe23-11 Der Chorraum und die Chorkapellen im Freiburger Münster. Flyer und digitaler
 Guide.............................................................................................................................................................   67
 06LE53Ü-FASS2304 Objektbiographien & Narrative...................................................................................                                    68
 06LE11Ü-202319 Storytelling. Stadtgeschichte digital. Neue Forschungsansätze in den Digital
 Humanities....................................................................................................................................................       69
 06LE11Ü-20239 Von Bamberg nach Venedig. Bischöflicher Fernbesitz im Mittelalter –
 Quellenlektürekurs........................................................................................................................................           70
 Übungen aus dem Bereich Sprache und Literatur
 Übungen aus dem Bereich Wissen und Weisheit
Kolloquien
06LE20K-ID50053-Sch Forschungskolloquium für Bachelor-, Masterstudierende und Doktorand:innen......                                                                   71
01LE17K-20231-S-DogQ1 Forschungskolloquium zur Lullus-Edition............................................................                                             72
05LE10K-2312001 Kolloquium zu ausgewählten Themen mediävistischer Forschung.................................                                                          73
06LE11K-20238 Landesgeschichtliches Kolloquium......................................................................................                                  74
05LE02K-WS1801 Medieval Studies Colloquium / Mediävistisches Forschungskolloquium.........................                                                            75

Stand: 10. März 2023, 11.18 Uhr                                                                                                                  Seite 4 von 76
EXA 804A (08/2020) KOMMENTIERTES VORLESUNGSVERZEICHNIS
Studiengang Mittelalter- und Renaissance-Studien

06LE53V-FASS230
1
                                Archäologie der Merowingerzeit. Kultur und
                                Gesellschaft vom 5. bis 8. Jahrhundert
Weitere Infos                   https://campus.uni-freiburg.de/qisserver/pages/startFlow.xhtml
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Verantwortliche                 Prof. Dr. Sebastian Brather
Lehrperson/en

Zu erbringende Prüfungsleistung

Klausur

Inhalte

Gegenstand der Vorlesung sind die materiellen Zeugnisse des 5. bis 8. Jahrhunderts in Zentraleuropa und ihr
Aussagewert. Erörtert werden die für die Gebiete entlang der Peripherie des ehemaligen römischen Reichs
– von Britannien bis Pannonien – damals charakteristischen ‚Reihengräberfelder‘ mit ihren umfangreichen
Grabausstattungen ebenso wie dörfliche Siedlungsformen und die Landwirtschaft, handwerkliche Produktion
und Austausch, soziale Repräsentation und Etablierung der Kirche („Christianisierung“). Besondere Beachtung
erfahren dabei methodische Grundlagen archäologischer Interpretationen sowie die Berücksichtigung
aktueller naturwissenschaftlicher Analysen. Der Blick weitet sich auf die südlichen, nördlichen und östlichen
Nachbarregionen des Merowingerreiches.

Literatur

Hubert Fehr, Germanen und Romanen im Merowingerreich. Frühgeschichtliche Archäologie zwischen
Wissenschaft und Zeitgeschehen (Berlin, New York 2010); Helena Hamerow, Early medieval settlements.
The archaeology of rural communities in North-West Europe 400–900 (Oxford 2002); Marion Sorg,
Fibelausstattung und Lebensalter. Studien zu Abnutzung und Gebrauch frühmittelalterlicher Fibeln (Berlin,
Boston 2022); Claudia Theune, Germanen und Romanen in der Alamannia. Strukturveränderungen aufgrund
der archäologischen Quellen vom 3. bis zum 7. Jahrhundert (Berlin, New York 2004).

Veranstaltungsart               Vorlesung
Veranstalter                    Institut f. Archäologische Wiss. Prof. f. Frühgeschichtl.Archäologie
Termin, Ort                     Mi 10 - 12 Uhr (c.t.); 19.04.23 - 19.07.23, Kollegiengebäude III/HS 3042

Stand: 10. März 2023, 11.18 Uhr                                                                     Seite 5 von 76
EXA 804A (08/2020) KOMMENTIERTES VORLESUNGSVERZEICHNIS
Studiengang Mittelalter- und Renaissance-Studien

06LE11V-20232                   Burgen als Rechts- und Lebensraum
Weitere Infos                   https://campus.uni-freiburg.de/qisserver/pages/startFlow.xhtml
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Verantwortliche                 Prof. Dr. Kurt Andermann
Lehrperson/en
Teilnehmer/innen                max. Anzahl: 120, min. Anzahl für das Stattfinden der Veranstaltung: 5

Kommentar

Burgen üben auf Menschen jeden Alters eine ganz eigene Faszination aus. Die einschlägige Literatur füllt
längst ganze Bibliotheken, und alljährlich kommen Massen von Neuerscheinungen hinzu. Die Vorlesung wird
das Thema nicht im Stil der klassischen Burgenkunde behandeln, sondern anhand ausgewählter Beispiele
aus dem südwestdeutschen Raum die spätmittelalterliche Burg als Herrschafts- und Wirtschaftszentrum,
als Friedens- und Rechtsbezirk sowie als Wohn- und Lebensraum aus der Perspektive des Sozial- und
Verfassungshistorikers betrachten

Literatur

Burgen im deutschen Sprachraum (Vorträge und Forschungen 19), hg. von Hans Patze, 2 Bde., Sigmaringen
1976; Thomas Biller, Die Adelsburg in Deutschland. Entstehung – Gestalt – Bedeutung, München 1998; Burgen
im Spiegel der historischen Überlieferung (Oberrheinische Studien 13), hg. von Hermann Ehmer, Sigmaringen
1998; Burgen in Mitteleuropa. Ein Handbuch, hg. von Horst Wolfgang Böhme, Busso von der Dollen u. a., 2
Bde., Stuttgart 1999; Burg und Herrschaft, hg. von Rainer Atzbach, Sven Lüken und Hans Ottomeyer, Dresden
2010; Joachim Zeune, Ritterburgen. Bauwerk, Herrschaft, Kultur (Beck Wissen 2831), München 2015.
Veranstaltungsart               Vorlesung
Veranstalter                    Historisches Seminar
Termin, Ort                     Mo 10 - 12 Uhr (c.t.); 17.04.23 - 17.07.23, Kollegiengebäude III/HS 3118

Stand: 10. März 2023, 11.18 Uhr                                                                     Seite 6 von 76
EXA 804A (08/2020) KOMMENTIERTES VORLESUNGSVERZEICHNIS
Studiengang Mittelalter- und Renaissance-Studien

06LE11V-20235                   Deutsche Geschichte im Spätmittelalter
Weitere Infos                   https://campus.uni-freiburg.de/qisserver/pages/startFlow.xhtml
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Verantwortliche                 Prof. Dr. Birgit Studt
Lehrperson/en
Teilnehmer/innen                max. Anzahl: 300, min. Anzahl für das Stattfinden der Veranstaltung: 5

Kommentar

Die Vorlesung behandelt zentrale Entwicklungslinien und entscheidende Wendepunkte in der
Verfassungsentwicklung des römisch-deutschen Reiches in seinen europäischen Bezügen. Der zeitliche
Horizont reicht vom Ende der Stauferherrschaft und den zukunftweisenden Entwicklungen auf der Ebene der
Territorien und Städte seit dem sog. Interregnum, über die Verfassungsexperimente des 14. Jahrhunderts, die
konziliare Bewegung und die Versuche zur Reichs- und Kirchenreform im 15. Jahrhundert.

Die Vorlesung kann als Überblicks- und Vertiefungsvorlesung Mittelalter besucht werden.
Die Vorlesung schließt mit einer Klausur.

Literatur

Moraw, Peter: Von offener Verfassung zur gestalteter Verdichtung. Das Reich im späten Mittelalter 1250 bis
1490 (Propyläen Geschichte Deutschlands 3). Berlin 1985; Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte.
10., völlig neu bearb. Aufl. Bd 7a: Menzel, Michael: Die Zeit der Entwürfe, 1273 - 1347, Stuttgart 2012. Bd. 7b:
Christian Hesse: Synthese und Aufbruch 1346-1410. Stuttgart 2017.
Veranstaltungsart               Vorlesung
Veranstalter                    Historisches Seminar
Termin, Ort                     Mi 10 - 12 Uhr (c.t.); 19.04.23 - 19.07.23, Kollegiengebäude I/HS 1010

Stand: 10. März 2023, 11.18 Uhr                                                                     Seite 7 von 76
EXA 804A (08/2020) KOMMENTIERTES VORLESUNGSVERZEICHNIS
Studiengang Mittelalter- und Renaissance-Studien

06LE11V-20239                   Europa im 10. Jahrhundert
Weitere Infos                   https://campus.uni-freiburg.de/qisserver/pages/startFlow.xhtml
                                ?_flowId=detailView-flow&unitId=121557&periodId=2480
                                &navigationPosition=hisinoneLehrorganisation,hisinoneLectures,editCourse

Verantwortliche                 Prof. Dr. Jürgen Dendorfer
Lehrperson/en
Teilnehmer/innen                max. Anzahl: 150, min. Anzahl für das Stattfinden der Veranstaltung: 5

Kommentar

Über Europa im 10. Jahrhundert zu sprechen, ist eine Herausforderung. Nach der Auflösung des
gesamtfränkischen Reiches – zuletzt 885 bis 888 vereint – bildeten sich die nachkarolingischen Königreiche
heraus. Ihre Entstehung hat einen prominenten Platz in den nationalen Meisterzählungen: die Anfänge
Frankreichs und Deutschlands wurden in dieser Zeit gesucht und auch gefunden. Ziel der Vorlesung ist es
dagegen, nach den anhaltenden Gemeinsamkeiten im nachkarolingischen Europa zu fragen. Im 9. Jahrhundert
ausgeprägte Handlungsmuster und Rollenmodelle wirkten im 10. Jahrhundert fort, und Kommunikations- und
Raumbeziehungen, etwa die Netzwerke der Intellektuellen, griffen noch lange über die neuen kleinteiligeren
Herrschaftsräume hinaus. Die Vorlesung geht dieser Spannung zwischen karolingischen Kontinuitäten und
erkennbaren Neuansätzen nach. Sie rückt dabei zum einen die politische Geschichte in den Mittelpunkt und
behandelt die Entstehung des Reiches der Ottonen im Osten des Frankenreiches, das Ende der Karolinger
in seinem Westen sowie die Rangkämpfe im Königreich Italien. Zum anderen werden aber auch strukturell
gemeinsame Phänomene, wie die alle Teile des ehemaligen Karolingerreiches gleichermaßen bedrohenden
Normannen-, Ungarn- und Sarazeneneinfälle oder der kulturelle Umbruch, der sich in einer abnehmenden
Schriftlichkeit zu äußern scheint, erörtert.

Die Vorlesung kann als Überblicks- und Vertiefungsvorlesung Mittelalter besucht werden.
Die Vorlesung schließt mit einer Klausur, sollte sie als Vertiefungsvorlesung besucht werden schließt
sie mit einer mündlichen Prüfung.

Literatur

Timothy Reuter (Hrsg.), The New Cambridge Medieval history, Vol. 3: c. 900-c.1024, 2 Bde., 1998/1999;
Hans-Werner Goetz, Europa im frühen Mittelalter (Handbuch der Geschichte Europas 2), 2003; Gerd Althoff/
Hagen Keller, Die Zeit der späten Karolinger und Ottonen. Krisen und Konsolidierungen (888-1024) (Gebhardt
- Handbuch der deutschen Geschichte 3), 2008.
Veranstaltungsart               Vorlesung
Veranstalter                    Historisches Seminar
Termin, Ort                     Do 10 - 12 Uhr (c.t.); 20.04.23 - 20.07.23, Kollegiengebäude I/HS 1098

Stand: 10. März 2023, 11.18 Uhr                                                                     Seite 8 von 76
EXA 804A (08/2020) KOMMENTIERTES VORLESUNGSVERZEICHNIS
Studiengang Mittelalter- und Renaissance-Studien

06LE20V-ID1000                  Kunstgeschichte im Überblick I: Mittelalter
Weitere Infos                   https://campus.uni-freiburg.de/qisserver/pages/startFlow.xhtml
                                ?_flowId=detailView-flow&unitId=14462&periodId=2480
                                &navigationPosition=hisinoneLehrorganisation,hisinoneLectures,editCourse

Verantwortliche                 Prof. Dr. Hans Hubert
Lehrperson/en

Zu erbringende Studienleistung
Bestehen des Hausarbeitstests im Anschluss an die Vorlesung

Inhalte
Mit dem Begriff „Mittelalter“ bezeichnen wir die lange Zeitspanne von der Spätantike bis zur Renaissance
und damit diejenige Periode, in der das antike römische Weltreich zerfiel, sich Europa christianisierte und
der Grundstein für den modernen Staatenverbund gelegt wurde. Die Humanisten der Renaissance prägten
für diese Phase den Namen „media aetas“ und propagierten die Vorstellung einer „dunklen“ und weitgehend
kunstlosen Zeit. Dieses Verdikt sollte nachhaltige Wirkungen zeitigen, denn bis heute verstellen uns die
negativ besetzten Wörter „Mittelalter“ und „mittelalterlich“ einen unbefangenen Blick auf die Leistungen
jener Epoche, die in vielerlei Hinsicht die Voraussetzungen für die moderne Welt gelegt hat. Die Vorlesung
behandelt die innere Periodisierung dieser Epoche und bietet anhand ausgewählter Themen und Beispiele
einen Überblick über die wesentlichen Entwicklungen mittelalterlicher Kunst in den drei Hauptgattungen
(Architektur, Malerei, Plastik). Sie wird spezifische methodische Probleme anreißen, die bei der Behandlung
mittelalterlicher Kunst auftreten, und verdeutlichen, wie präsent mittelalterliche Kunstformen nicht zuletzt durch
ihre Wiederbelebungen im 19. und 20. Jahrhundert noch heute sind.
Die Vorlesung wird zusätzlich gestreamt.

Literatur
Eine gute Einführung und Überblick über die Breite der mittelalterlichen Kunstproduktion bieten die
verschiedenen Bände der Reihe Universum der Kunst.
■ André Grabar, Die Kunst des frühen Christentums: von den ersten Zeugnissen christlicher Kunst bis zur
   Zeit Theodosius' I (Universum der Kunst 9), München 1967.
■ Jean Hubert, Jean Porcher, Wolfgang Fritz Volbach, Frühzeit des Mittelalters: von der Völkerwanderung bis
   an die Schwelle der Karolingerzeit (Universum der Kunst 12), München 1968.
■ Jean Hubert, Jean Porcher, Wolfgang Fritz Volbach, Die Kunst der Karolinger: von Karl dem Großen bis
   zum Ausgang des 9. Jahrhunderts (Universum der Kunst 13), München 1969.
■ Anthony Cutler; Jean-Michel Spieser, Das mittelalterliche Byzanz: 725 – 1204. (Universum der Kunst 41),
   München 1996.
■ Xavier Barral i Altet, François Avril, Danielle Gaborit-Chopin, Romanische Kunst I. Mittel- und Südeuropa:
   1060-1220 (Universum der Kunst 29), München 1983.
■ Xavier Barral i Altet, François Avril, Danielle Gaborit-Chopin, Romanik II: Nord- und Westeuropa: 1060-1220
   (Universum der Kunst 30), München 1984.
■ Louis Grodecki, Die Zeit der Ottonen und Salier (Universum der Kunst 20), München 1973.
■ Willibald Sauerländer, Das Jahrhundert der großen Kathedralen: 1140 – 1260. Gotik I (Universum der Kunst
   36), München 1990.
■ Alain Erlande-Brandenburg, Triumph der Gotik: 1260 – 1380. Gotik II (Universum der Kunst 34), München
   1988.
■ Roland Recht und Albert Châtelet, Ausklang des Mittelalters: 1380 – 1500. Gotik III (Universum der Kunst
   35), München 1989.

Veranstaltungsart               Vorlesung
Veranstalter                    Kunstgeschichtliches Institut
Termin, Ort                     Do 10 - 12 Uhr (c.t.); 20.04.23 - 20.07.23, Kollegiengebäude I/HS 1010

Stand: 10. März 2023, 11.18 Uhr                                                                    Seite 9 von 76
EXA 804A (08/2020) KOMMENTIERTES VORLESUNGSVERZEICHNIS
Studiengang Mittelalter- und Renaissance-Studien

06LE20V-IDSoSe2
3-2
                                Kunst in Krieg und Frieden - Die deutsche Malerei des
                                17. Jahrhunderts im europäischen Kontext
Weitere Infos                   https://campus.uni-freiburg.de/qisserver/pages/startFlow.xhtml
                                ?_flowId=detailView-flow&unitId=121460&periodId=2480
                                &navigationPosition=hisinoneLehrorganisation,hisinoneLectures,editCourse

Verantwortliche                 Prof. Dr. Annette Schreurs-Morét
Lehrperson/en
ECTS-Punkte                     4.0
Zu erbringende Prüfungsleistung
Die Prüfungsleistung für Masterstudierende besteht in einem 8-10-seitigem Essay zu einem themenrelevanten
Kunstwerk eigener Wahl.

Zu erbringende Studienleistung
Erforderlich zum Erwerb der 4 ECTS ist die regelmäßige Teilnahme an den Sitzungen der Vorlesung.
Nach dem Semester ist als Studienleistung eine strukturierte Zusammenfassung der Mitschriften (2-3 Seiten
pro Sitzung), gebündelt, mit Deckblatt versehen und eingescannt an anna.schreurs@kunstgeschichte.uni-
freiburg.de einzureichen.

Inhalte
Der Dreißigjährige Krieg sei „als die schlimmste von Menschen verursachte Katastrophe vor dem Zweiten
Weltkrieg ins kollektive Bewusstsein der Mitteleuropäer eingegangen“, so brachte es der Historiker Johannes
Arndt 2009 (in einem Überblick über den Dreißigjährigen Krieg) auf eine kurze Formel. Welche Bedeutung
kann in solchen Zeiten der Kunst zukommen? Welche Aufgaben kann sie übernehmen, auch mit Blick auf
den Friedensprozess? Antworten auf diese Fragen, bezogen auf die Zeit des Dreißigjährigen Krieges finden
wir in den Schriften des deutschen Malers und Kunstliteraten Joachim von Sandrart, der seine Teutsche
Academie der Edlen Bau-, Bild- und Mahlereykünste zwischen 1675 und 1680 in Nürnberg publizierte. Die
Malerei seiner Zeit erschien ihm wie eine verstörte Göttin „Pittura“, die das kriegerische Deutschland fliehend
verlassen wollte. In seiner umfangreichen Schrift postuliert er, der selbst auf Reisen die antiken Werke und die
vortrefflichen Maler in Italien und den Niederlanden studiert hatte, sich am Vorbild der Antike und der großen
Meister zu orientieren, um dem Niedergang der Künste in Deutschland entgegenzutreten. Entsprechend soll
die Vorlesung nachzeichnen, wie die Malerei in Deutschland sich im 17. Jahrhundert, basierend auf den
Anfängen bei Albrecht Dürer, entwickelte: Kriegsbedingt waren viele Lebensläufe der Künstler von Reisen und
Ortswechseln bestimmt. In hohem Maße war die deutsche Malerei dieser Zeit – gerade im Krieg - also geprägt
vom europäischen Austausch vor allem mit den Niederlanden und Italien. In der Vorlesung werden – neben
einem fokussierten Blick auf die einzelnen Gattungen, vor allem den neu etablierten der Landschaft und des
Stilllebens – herausragende Malerpersönlichkeiten wie Adam Elsheimer, Georg Flegel, Johann Liss, Johann
Heinrich Schönfeld, Michael Willmann und Maria Sybilla Merian in ihrem Wirken dargestellt. Ebenso wird die
beginnende Abgrenzung der Künstler vom Handwerk und der Weg zur akademischen Ausbildung thematisiert.
Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Frage, welche Bedeutung dem Kriegsgeschehen für die Malerei zukam
und welche Aufgabe umgekehrt die Kunst im Friedensprozess übernehmen konnte.
Die Vorlesung wird zusätzlich gestreamt und aufgezeichnet.

Literatur
■ Ausst.-Kat. Staatliche Kunstsammlungen Dresden / Nationalgalerie Prag, Bellum & Artes. Mitteleuropa
  während des Dreißigjährigen Kriegs, hrsg. v. Claudia Brink, Susanne Jaeger, Marius Winzeler, Dresden
  2021.
■ Götz Adriani, Deutsche Malerei im 17. Jahrhundert, Köln 1977.
■ Joachim von Sandrart: ein europäischer Künstler und Theoretiker zwischen Italien und Deutschland
  (Römische Studien der Bibliotheca Hertziana, 25), hrsg. v. Sybille Ebert-Schifferer u. Cecilia Mazzetti di
  Pietralata, München 2009.
■ Susanne Meurer/ Anna Schreurs-Morét/ Lucia Simonato, Aus aller Herren Länder. Die Künstler der
  Teutschen Academie von Joachim von Sandrart, Turnhout 2015.
Stand: 10. März 2023, 11.18 Uhr                                                                 Seite 10 von 76
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Studiengang Mittelalter- und Renaissance-Studien

Veranstaltungsart               Vorlesung
Veranstalter                    Kunstgeschichtliches Institut
Termin, Ort                     Do 16.00 - 18.00 Uhr; 20.04.23 - 20.07.23, Kollegiengebäude I/HS 1010

Stand: 10. März 2023, 11.18 Uhr                                                                 Seite 11 von 76
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Studiengang Mittelalter- und Renaissance-Studien

05LE10V-2310004                 Posthumanismus in der Vormoderne
Weitere Infos                   https://campus.uni-freiburg.de/qisserver/pages/startFlow.xhtml
                                ?_flowId=detailView-flow&unitId=121409&periodId=2480
                                &navigationPosition=hisinoneLehrorganisation,hisinoneLectures,editCourse

Verantwortliche                 Prof. Dr. Racha Kirakosian, Prof. Dr. Claudius Sittig-Krippner
Lehrperson/en
Teilnehmer/innen                max. Anzahl: 150

Inhalte

Längst ist das einst für unmöglich Gehaltene möglich geworden: Menschen fliegen; Menschen kommunizieren
über große Entfernungen hinweg; Menschen heilen viele Krankheiten und haben begonnen, sich mit der
Erschaffung des (künstlichen) Lebens zu beschäftigen … – Die Möglichkeiten des Menschen, sein Leben
und seine Umwelt zu gestalten, haben sich in vielen Dimensionen fundamental erweitert. Im Begriff des
‘Anthropozäns’ hat man versucht, diese bislang ungekannte Gestaltungsmacht des Menschen historisch zu
fassen. Zugleich adressiert der Begriff die fatale Wirkung des Menschen auf das Ökosystem, in dem er lebt.
Man versucht darum seit einiger Zeit in den Kulturwissenschaften, die Vorstellung des Anthropozentrismus,
die den problematisch erweiterten Handlungsrationalitäten unterliegt, mit dem korrespondierenden Begriff des
‘Posthumanismus’ zu dezentrieren. Wichtige Rückfragen lauten: Auf welchen Prozessen der Grenzziehung
basiert unser Begriff des Menschen? Wie verschieben sich historisch diese Grenzen zwischen jenen
Lebewesen, die den Menschen zugeordnet werden, und jenen, die diese Kategorie nicht für sich beanspruchen
können? Welche Grenzen verlaufen zwischen Mensch und Tier, Mensch und Maschine, Mensch und Umwelt,
Mensch und Materie. Die Notwendigkeit dieser Problematisierung scheint in unserem gegenwärtigen Zeitalter
aktuell menschengemacht. Aber es gibt Vorgeschichten in früheren Epochen – auch in vormodernen Epochen,
in denen die Selbstermächtigung des Menschen noch nicht beobachtbar scheint oder in denen ihre ‘triumphale’
Geschichte noch nicht ausgemachte Sache ist. In der Vorlesung „Posthumanismus in der Vormoderne“ widmen
wir uns ‘alten’ Texten mit diesem neuen Blick. Wir untersuchen mittelalterliche und frühneuzeitliche Literatur und
Kultur und fragen nach dem Posthumanen, insbesondere nach der Relation und den Grenzen des Menschen
zu Konzeptionen des Tierischen, des Monströsen, des Androiden, des Dinglichen, der Natur, der Virtualität
und des Überirdischen.

Literatur

■ Rosi Braidotti, The Posthuman, Cambridge/Malden 2013.
■ Donna Haraway: Encounters with Companion Species. Entangling Dogs, Baboons, Philosophers, and
  Biologists, Configurations 14 (2006), S. 97–114.
■ [Weitere Literaturhinweise folgen zum Semesterbeginn.]

Veranstaltungsart               Vorlesung
Veranstalter                    Deutsches Seminar
Termin, Ort                     Mi 10 - 12 Uhr (c.t.); 19.04.23 - 19.07.23, Kollegiengebäude III/HS 3118

Stand: 10. März 2023, 11.18 Uhr                                                                    Seite 12 von 76
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Studiengang Mittelalter- und Renaissance-Studien

05LE10V-2312001                 Sprachwandel in der Vormoderne
Weitere Infos                   https://campus.uni-freiburg.de/qisserver/pages/startFlow.xhtml
                                ?_flowId=detailView-flow&unitId=121412&periodId=2480
                                &navigationPosition=hisinoneLehrorganisation,hisinoneLectures,editCourse

Verantwortliche                 Prof. Dr. Stefan Seeber
Lehrperson/en
Teilnehmer/innen                max. Anzahl: 50

Zu erbringende Studienleistung

2 ECTS: Klausur in der letzten Vorlesungswoche

Lehrmethoden

Vorlesung mit Fragerunde am Ende jeder Sitzung

Inhalte

In der Vorlesung erhalten Sie eine tour d'horizon über etwas mehr als 1000 Jahre Sprachgeschichte
- ausgehend von Karl dem Großen und den ersten Aufzeichnungen althochdeutscher Werke über
die mittelhochdeutsche Zeit bis hin zu Martin Luthers Bibelübersetzung, den Sprachgesellschaften des
17. Jahrhunderts und dem Bemühen um eine Standardsprache im 18. und 19. Jahrhundert. Die
einzelnen Themen werden dabei auch kulturhistorisch beleuchtet, d. h. wir thematisieren nicht nur die
Sprachentwicklung als solche, sondern auch die Verwendungsbedingungen von Sprache, die materiellen
Voraussetzungen für das Entstehen und die Verbreitung von Schrift sowie die politischen und gesellschaftlichen
Gegebenheiten, die Sprachverwendung und -entwicklung beeinflussen. Das Ziel ist ein Überblick über
das große Ganze, der die wichtigsten Wergmarken der Entwicklung aufzeigt und der Ihnen auch die
Möglichkeit geben soll, einzelne Punkte nach eigenem Interesse vertiefend zu betrachten. Hierfür gibt es
vorlesungsbegleitende Lektüreangebote und weitere Literaturangaben, die über den engeren Rahmen der
Veranstaltung hinausweisen.

Literatur

wird im Verlauf des Semesters bekanntgegeben bzw. auf ILIAS zur Verfügung gestellt.
Veranstaltungsart               Vorlesung
Veranstalter                    Deutsches Seminar
Termin, Ort                     Mo 16 - 18 Uhr (c.t.); 17.04.23 - 17.07.23, Kollegiengebäude I/HS 1009

Stand: 10. März 2023, 11.18 Uhr                                                                   Seite 13 von 76
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Studiengang Mittelalter- und Renaissance-Studien

05LE02V-SS2302                  Renaissance Literature in its Media Contexts
Weitere Infos                   https://campus.uni-freiburg.de/qisserver/pages/startFlow.xhtml
                                ?_flowId=detailView-flow&unitId=121976&periodId=2480
                                &navigationPosition=hisinoneLehrorganisation,hisinoneLectures,editCourse

Verantwortliche                 Prof. Dr. Stefanie Lethbridge
Lehrperson/en
Teilnehmer/innen                max. Anzahl: 80
ECTS-Punkte                     2.0

Kommentar

Bitte beachten Sie zur Kursbelegung                      die    unter   www.anglistik.uni-freiburg.de/belegverfahren
bereitgestellten Informationen.

Zu erbringende Prüfungsleistung

■ Final written exam (18 July, 2023)

Inhalte

The Renaissance in England witnessed several media revolutions both in the theatre and the print market.
These changes also opened access to literary production for male and female authors from different social
                                                                                                             th
backgrounds. In this lecture course we will concentrate on the development of English literature from the 15
         th
to the 17 century in these changing contexts. The course will combine close readings of literary texts (with a
focus on poetry) and readings in socio-media contexts.

Literatur

A reading list of works discussed in the lecture course will be available by the beginning of April.
Veranstaltungsart               Vorlesung
Veranstalter                    Englisches Seminar Professur für Englische Literaturwissenschaft II, Englisches
                                Seminar
Termin, Ort                     Di 16 - 18 Uhr (c.t.); 18.04.23 - 18.07.23, Kollegiengebäude III/HS 3043

Stand: 10. März 2023, 11.18 Uhr                                                                     Seite 14 von 76
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Studiengang Mittelalter- und Renaissance-Studien

05LE10V-2312001                 Sprachwandel in der Vormoderne
Weitere Infos                   https://campus.uni-freiburg.de/qisserver/pages/startFlow.xhtml
                                ?_flowId=detailView-flow&unitId=121412&periodId=2480
                                &navigationPosition=hisinoneLehrorganisation,hisinoneLectures,editCourse

Verantwortliche                 Prof. Dr. Stefan Seeber
Lehrperson/en
Teilnehmer/innen                max. Anzahl: 50

Zu erbringende Studienleistung

2 ECTS: Klausur in der letzten Vorlesungswoche

Lehrmethoden

Vorlesung mit Fragerunde am Ende jeder Sitzung

Inhalte

In der Vorlesung erhalten Sie eine tour d'horizon über etwas mehr als 1000 Jahre Sprachgeschichte
- ausgehend von Karl dem Großen und den ersten Aufzeichnungen althochdeutscher Werke über
die mittelhochdeutsche Zeit bis hin zu Martin Luthers Bibelübersetzung, den Sprachgesellschaften des
17. Jahrhunderts und dem Bemühen um eine Standardsprache im 18. und 19. Jahrhundert. Die
einzelnen Themen werden dabei auch kulturhistorisch beleuchtet, d. h. wir thematisieren nicht nur die
Sprachentwicklung als solche, sondern auch die Verwendungsbedingungen von Sprache, die materiellen
Voraussetzungen für das Entstehen und die Verbreitung von Schrift sowie die politischen und gesellschaftlichen
Gegebenheiten, die Sprachverwendung und -entwicklung beeinflussen. Das Ziel ist ein Überblick über
das große Ganze, der die wichtigsten Wergmarken der Entwicklung aufzeigt und der Ihnen auch die
Möglichkeit geben soll, einzelne Punkte nach eigenem Interesse vertiefend zu betrachten. Hierfür gibt es
vorlesungsbegleitende Lektüreangebote und weitere Literaturangaben, die über den engeren Rahmen der
Veranstaltung hinausweisen.

Literatur

wird im Verlauf des Semesters bekanntgegeben bzw. auf ILIAS zur Verfügung gestellt.
Veranstaltungsart               Vorlesung
Veranstalter                    Deutsches Seminar
Termin, Ort                     Mo 16 - 18 Uhr (c.t.); 17.04.23 - 17.07.23, Kollegiengebäude I/HS 1009

Stand: 10. März 2023, 11.18 Uhr                                                                   Seite 15 von 76
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Studiengang Mittelalter- und Renaissance-Studien

05LE10V-2310004                 Posthumanismus in der Vormoderne
Weitere Infos                   https://campus.uni-freiburg.de/qisserver/pages/startFlow.xhtml
                                ?_flowId=detailView-flow&unitId=121409&periodId=2480
                                &navigationPosition=hisinoneLehrorganisation,hisinoneLectures,editCourse

Verantwortliche                 Prof. Dr. Racha Kirakosian, Prof. Dr. Claudius Sittig-Krippner
Lehrperson/en
Teilnehmer/innen                max. Anzahl: 150

Inhalte

Längst ist das einst für unmöglich Gehaltene möglich geworden: Menschen fliegen; Menschen kommunizieren
über große Entfernungen hinweg; Menschen heilen viele Krankheiten und haben begonnen, sich mit der
Erschaffung des (künstlichen) Lebens zu beschäftigen … – Die Möglichkeiten des Menschen, sein Leben
und seine Umwelt zu gestalten, haben sich in vielen Dimensionen fundamental erweitert. Im Begriff des
‘Anthropozäns’ hat man versucht, diese bislang ungekannte Gestaltungsmacht des Menschen historisch zu
fassen. Zugleich adressiert der Begriff die fatale Wirkung des Menschen auf das Ökosystem, in dem er lebt.
Man versucht darum seit einiger Zeit in den Kulturwissenschaften, die Vorstellung des Anthropozentrismus,
die den problematisch erweiterten Handlungsrationalitäten unterliegt, mit dem korrespondierenden Begriff des
‘Posthumanismus’ zu dezentrieren. Wichtige Rückfragen lauten: Auf welchen Prozessen der Grenzziehung
basiert unser Begriff des Menschen? Wie verschieben sich historisch diese Grenzen zwischen jenen
Lebewesen, die den Menschen zugeordnet werden, und jenen, die diese Kategorie nicht für sich beanspruchen
können? Welche Grenzen verlaufen zwischen Mensch und Tier, Mensch und Maschine, Mensch und Umwelt,
Mensch und Materie. Die Notwendigkeit dieser Problematisierung scheint in unserem gegenwärtigen Zeitalter
aktuell menschengemacht. Aber es gibt Vorgeschichten in früheren Epochen – auch in vormodernen Epochen,
in denen die Selbstermächtigung des Menschen noch nicht beobachtbar scheint oder in denen ihre ‘triumphale’
Geschichte noch nicht ausgemachte Sache ist. In der Vorlesung „Posthumanismus in der Vormoderne“ widmen
wir uns ‘alten’ Texten mit diesem neuen Blick. Wir untersuchen mittelalterliche und frühneuzeitliche Literatur und
Kultur und fragen nach dem Posthumanen, insbesondere nach der Relation und den Grenzen des Menschen
zu Konzeptionen des Tierischen, des Monströsen, des Androiden, des Dinglichen, der Natur, der Virtualität
und des Überirdischen.

Literatur

■ Rosi Braidotti, The Posthuman, Cambridge/Malden 2013.
■ Donna Haraway: Encounters with Companion Species. Entangling Dogs, Baboons, Philosophers, and
  Biologists, Configurations 14 (2006), S. 97–114.
■ [Weitere Literaturhinweise folgen zum Semesterbeginn.]

Veranstaltungsart               Vorlesung
Veranstalter                    Deutsches Seminar
Termin, Ort                     Mi 10 - 12 Uhr (c.t.); 19.04.23 - 19.07.23, Kollegiengebäude III/HS 3118

Stand: 10. März 2023, 11.18 Uhr                                                                    Seite 16 von 76
EXA 804A (08/2020) KOMMENTIERTES VORLESUNGSVERZEICHNIS
Studiengang Mittelalter- und Renaissance-Studien

06LE20S-IDSoSe2
3-12
                                Architektur der Renaissance in Italien - mit ca. 10-
                                tägiger Exkursion nach Rom
Weitere Infos                   https://campus.uni-freiburg.de/qisserver/pages/startFlow.xhtml
                                ?_flowId=detailView-flow&unitId=122544&periodId=2480
                                &navigationPosition=hisinoneLehrorganisation,hisinoneLectures,editCourse

Verantwortliche                 Prof. Dr. Hans Hubert
Lehrperson/en
Teilnehmer/innen                max. Anzahl: 20
ECTS-Punkte                     10.0

Zu erbringende Prüfungsleistung

Erwartet wird eine aktive Teilnahme sowie die Übernahme eines Referates und dessen schriftliche
Ausarbeitung als Hausarbeit. Für die Exkursion müssen mehrere Kurzreferate vor Ort gehalten werden.

Eine Liste der Referatsthemen hängt ab 1. April 2023 am Schwarzen Brett aus.

Inhalte

Die italienische Renaissance leitet einen Paradigmenwechsel in der Geschichte der Künste ein. Dies
gilt vor allem auch für die Architektur, die in Anlehnung an den antiken Traktat des Vitruv durch Leon
Battista Alberti, Francesco di Giorgio und Filarete eine anspruchsvolle Theoriebildung erfährt und nach
Maßgabe antiker Bauruinen auf neue Weise gestaltet wird. Von Florenz und den Bauten Brunelleschis
ausgehend, verbreitet sich der neue Baustil schnell in ganz Italien und Europa und wird im Historismus des
19. Jahrhunderts erneut aufgegriffen. Das Seminar verfolgt diese Entwicklung exemplarisch an Beispielen
einzelner Künstlerpersönlichkeiten und Baugruppen im Italien des 15. und 16. Jahrhundert. Es verbindet die
beiden thematischen gleichen Vorlesungen im WS 2022/23 bzw. im WS 2023/24. Eine Exkursion im Sommer
vertieft und ergänzt vor Ort die erworbenen Kenntnisse.

Literatur

■ Hubertus Günther, Was ist Renaissance? Eine Charakteristik der Architektur zu Beginn der Neuzeit.
  Darmstadt 2009.
■ Christoph Luitpold Frommel, Die Architektur der Renaissance in Italien, München 2009.
■ Storia dell’architettura italiana. Il Quattrocento (Hrsg. v. Francesco Paolo Fiore), Mailand 1998.
■ Storia dell’architettura italiana. Il primo Cinquecento (Hrsg. v. Arnaldo Bruschi), Mailand 2002.
■ Storia dell’architettura italiana. Il secondo Cinquecento (Hrsg. v. Claudia Conforti), Mailand 2001.

Bemerkung / Empfehlung

Sollten Sie an der Exkursion teilnehmen wollen, müssen SIe diese bitte zusätzlich belegen:

https://campus.uni-freiburg.de:443/qisserver/pages/startFlow.xhtml?_flowId=detailView-
flow&unitId=123366&periodId=2480
Veranstaltungsart               Seminar
Veranstalter                    Kunstgeschichtliches Institut
Termin, Ort                     Di 10 - 13 Uhr (c.t.); 18.04.23 - 18.07.23, Kollegiengebäude III/R 3240

Stand: 10. März 2023, 11.18 Uhr                                                                     Seite 17 von 76
EXA 804A (08/2020) KOMMENTIERTES VORLESUNGSVERZEICHNIS
Studiengang Mittelalter- und Renaissance-Studien

06LE20S-IDSoSe2
3-4
                                Caravaggio. Tradition, Innovation, Provokation
Weitere Infos                   https://campus.uni-freiburg.de/qisserver/pages/startFlow.xhtml
                                ?_flowId=detailView-flow&unitId=121556&periodId=2480
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Verantwortliche                 Dr. Andreas Plackinger
Lehrperson/en
Teilnehmer/innen                max. Anzahl: 20
ECTS-Punkte                     8.0

Zu erbringende Prüfungsleistung

Anwesenheit, Mitarbeit, z.T. Lektüre zur Vorbereitung, Referat mit Handout sowie je nach Prüfungsleistung
Seminararbeit, Essay oder mündliche Prüfung

Zu erbringende Studienleistung

Anwesenheit, Mitarbeit, z.T. Lektüre zur Vorbereitung, Referat mit Handout sowie je nach Prüfungsleistung
Seminararbeit, Essay oder mündliche Prüfung

Inhalte

Michelangelo Merisi (1571-1610), genannt Caravaggio – nach seinem Geburtsort nahe Mailand –, war
zweifellos eine der prägendsten Künstlerfiguren des italienischen seicento. Bereits zu seinen Lebzeiten
wurde seine Malerei ebenso intensiv nachgeahmt wie ausgiebig geschmäht. In seinen Werken stellte er
etablierte Bildkonventionen in Frage. So provozierte er auf formaler Ebene durch eine dramatisierende
Übersteigerung des Helldunkel (chiaroscuro), durch Bildausschnitte, die zuweilen eine ungewohnte
Nahsichtigkeit suggerierten, und einen teils schonungslosen Detailrealismus. Auch auf inhaltlicher Ebene
forderten seine Werke mit ihrer emotionalen Intensität, der Vermischung von Profanem und Sakralem
sowie durch erzählerische Mehrdeutig20.keit, Ironie und gezielte Leerstellen gängige Vorstellungen vom
Angemessenen (decorum) heraus. Häufig thematisierte Caravaggio in seinen Gemälden Illusion und
Illusionsbruch oder das Sehen an sich. Obwohl der innovative und provokative Charakter seines Werkes
unstrittig ist, gilt es, das Klischee vom impulsiven bilderstürmenden enfant terrible im gegenreformatorischen
Rom kritisch zu hinterfragen: Caravaggio wurzelte erkennbar in der künstlerischen Tradition, die er je nach
Bedarf zitierend aufrief oder visuell unterlief und erwies sich als rational und geschickt agierender Netzwerker
im zeitgenössischen Kunstbetrieb. Im Seminar setzen wir uns mit Caravaggios ästhetischen Strategien
auseinander, wobei wir die Rezeptionsbedingungen seiner Malerei und den Kunstdiskurs in der Ewigen Stadt
um 1600 in die Betrachtung miteinbeziehen werden.

Literatur

■ Ebert-Schifferer, Sybille: Caravaggio. Sehen-Staunen-Glauben. Der Maler und sein Werk. München 2009.
■ Held, Jutta: Caravaggio. Politik und Martyrium der Körper. Berlin 1996.
■ Rosen, Valeska von: Caravaggio und die Grenzen des Darstellbaren. Ambiguität, Ironie und Performativität
  in der Malerei um 1600. Berlin/Boston ²2021.
■ Sickel, Lothar: Caravaggios Rom. Annäherungen an ein dissonantes Milieu. Emsdetten/Berlin 2003.

Veranstaltungsart               Seminar
Veranstalter                    Kunstgeschichtliches Institut
Termin, Ort                     Di 16.00 - 18.00 Uhr; 18.04.23 - 18.07.23, Kollegiengebäude III/R 3240

Stand: 10. März 2023, 11.18 Uhr                                                                   Seite 18 von 76
EXA 804A (08/2020) KOMMENTIERTES VORLESUNGSVERZEICHNIS
Studiengang Mittelalter- und Renaissance-Studien

06LE20S-IDSoSe-
WS-1
                                Christliche Ikonographie - eine Einführung
Weitere Infos                   https://campus.uni-freiburg.de/qisserver/pages/startFlow.xhtml
                                ?_flowId=detailView-flow&unitId=55328&periodId=2480
                                &navigationPosition=hisinoneLehrorganisation,hisinoneLectures,editCourse

Verantwortliche                 PD Dr. Sebastian Bock
Lehrperson/en
Teilnehmer/innen                max. Anzahl: 18
ECTS-Punkte                     8.0

Zu erbringende Prüfungsleistung

Referat, schriftliche Hausarbeit von rund 10 Seiten (inkl. Anmerkungen, zuzüglich Bibliographie) oder die
Ablegung einer mündlichen Prüfung

Zu erbringende Studienleistung

Referat, Hausarbeit oder mündliche Prüfung

Inhalte

Anhand exemplarischer Bildthemen und ausgewählter Beispiele der Zeit vom hohen Mittelalter bis in den
ausgehenden Barock soll die Veranstaltung in das umfangreiche Gebiet von Darstellungen mit christlichen
Inhalten einführen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Themen des Neuen Testamentes, doch werden auch
Ikonographien (Darstellungstypen) einzelner Heiliger sowie Gegenüberstellungen des Alten und Neuen
Testamentes besprochen. Ziel der Veranstaltung ist vor allem die Vermittlung und Einübung von methodischem
Rüstzeug zum selbständigen wissenschaftlichen Umgang mit traditionellen Bildstoffen.
Das Seminar beinhaltet auch eine Einführung ist das internationale Klassifikationssystem „ICONCLASS“ incl.
praktischer Erprobung.
Die Veranstaltung richtet sich vor allem an Studierende in den ersten Semestern.

Ein Teil der Sitzungen wird an zwei Samstagen ganztägig stattfinden (Termine werden noch bekannt gegeben).
Die Teilnahme am Seminar ist an das Halten eines Referates gebunden. Die Referatsthemen werden in der
einführenden Sitzung vorgestellt und verteilt.

Literatur

LCI = Lexikon der christlichen Ikonographie. Hg. Engelbert Kirschbaum in Zusammenarbeit mit Günter
Bandmann, Wolfgang Braunfels, Johannes Kollwitz, Wilhelm Mrazek, Alfred A. Schmid und Hugo Schnell. 8
Bde. Sonderausgabe Rom; Freiburg; Basel; Wien, 2004

Veranstaltungsart               Seminar
Veranstalter                    Kunstgeschichtliches Institut, Seminar für Alte Geschichte
Termin, Ort                     Mo 16 - 18 Uhr (c.t.); 17.04.23 - 17.07.23, Kollegiengebäude III/R 3240

Stand: 10. März 2023, 11.18 Uhr                                                                    Seite 19 von 76
EXA 804A (08/2020) KOMMENTIERTES VORLESUNGSVERZEICHNIS
Studiengang Mittelalter- und Renaissance-Studien

06LE11S-202358                  Der Bauernkrieg am Oberrhein. Agrarische
                                Untertanenkonflikte zwischen Spätmittelalter und
                                Frühneuzeit
Weitere Infos                   https://campus.uni-freiburg.de/qisserver/pages/startFlow.xhtml
                                ?_flowId=detailView-flow&unitId=121535&periodId=2480
                                &navigationPosition=hisinoneLehrorganisation,hisinoneLectures,editCourse

Verantwortliche                 Prof. Dr. André Johannes Krischer, Prof. Dr. Jürgen Dendorfer
Lehrperson/en
Teilnehmer/innen                max. Anzahl: 15, min. Anzahl für das Stattfinden der Veranstaltung: 5

Kommentar

Der Bauernkrieg von 1525 war der gewaltsame Höhepunkt einer Reihe von Konflikten zwischen bäuerlichen
Untertanen und Grundherren, die schon seit dem 14. Jahrhundert schwelten und sich punktuell in Unruhen
entladen hatten. Der Bauernkrieg unterschied sich davon nicht nur durch die Ausdehnung der Aufstände
vom Oberrhein über Bayern und Tirol bis nach Thüringen und Sachsen, sondern auch dadurch, dass
sich diese nicht nur gegen einzelne adlige oder klösterliche Herrschaftsträger richteten, sondern gegen die
feudale Abschöpfungsordnung selbst. Neu war auch eine überregional geteilte und durch Druckschriften
vermittelte Programmatik sowie die Berufung der Bauern auf die Lehren der Reformatoren. Martin Luther
hat die Rechtfertigung der Gewalt durch das Evangelium allerdings nicht nur entschieden zurückgewiesen,
sondern die Fürsten auch zur Niederschlagung der Unruhen aufgerufen. Ende 1525 hatten sich die Fürsten
auf ganzer Linie durchgesetzt, mehr als 60.000 Bauern waren bis dahin getötet worden. In der Forschung
wurde der religiöse inspirierte und medial stimulierte bäuerliche Widerstand gegen die Verschärfung der
Abhängigkeits- und Ausbeutungsverhältnisse durch die sich ausbildenden Territorialstaaten als vormoderne
Revolution diskutiert. Andere Arbeiten verweisen auf die langfristigen Folgen des Bauernkriegs, der zur
„Verrechtlichung“ (W. Schulze) politisch-sozialer Konflikte im frühneuzeitlichen Deutschland geführt habe.
Die gewaltsame Dynamik selbst und deren zeitgenössische Deutungen sowie die unmittelbaren Folgen
des Bauernkriegs gerieten so allerdings aus dem Blick. Im Seminar wollen wir an dieser Stelle ansetzen
und uns dem Bauernkrieg mit aktuellen Fragen der historischen Forschung nähern. Nach der gründlichen
Einarbeitung in die Geschichte des Strukturwandels der spätmittelalterlichen Agrarverfassung und in die
Forschungen zu Motiven und Motivationen der Bauern fragen wir z.B. nach ihrer kommunikativen Vernetzung,
nach Praktiken und Wahrnehmungen der Gewalt (was etwa machte den Bauernkrieg für wen zum „Krieg“?)
und nach Formen der Kriminalisierung und Bestrafung nach der Niederschlagung. Wir werden den Fokus auf
das Geschehen am Oberrhein legen und dabei sowohl edierte als auch archivalische Quellen heranziehen.
Eine wichtige Rolle spielt darüber hinaus auch der Bauernkrieg in der deutschen Erinnerungskultur und die
Frage nach seiner ‚public history‘: Wie und mit welchen Perspektiven kann seine Geschichte heute in einer
außerwissenschaftlichen Öffentlichkeit präsentiert werden?

Das Abgabedatum für die Hausarbeit ist der 30. September 2023.
Mündliche Prüfungen nach individueller Absprache i.d.R. zwischen dem 24. Juli und dem 13. Oktober
2023.

Literatur

Peter Blickle, Unruhen in der ständischen Gesellschaft 1300-1800 (EDG, Bd. 1), 3. Aufl. München 2012; ders.,
Der Bauernkrieg. Die Revolution des Gemeinen Mannes, 5. Aufl., München 2017; André Holenstein, Bauern
zwischen Bauernkrieg und Dreißigjährigem Krieg (EDG, Bd. 38), München 1996; Thomas Adam, Joß Fritz
- das verborgene Feuer der Revolution. Bundschuhbewegung und Bauernkrieg am Oberrhein im frühen 16.
Jahrhundert, 3. Aufl., Ubstadt-Weiher 2013; Horst Buszello, Spätmittelalterliche Bauernrevolten und Deutscher
Bauernkrieg. Konfliktszenarien, Legitimationsweisen, Lösungsstrategien, in: Ders./Konrad Krimm (Hgg.),
Zwischen Bauernkrieg und französischer Revolution. Untertanenkonflikte am Oberrhein (Oberrheinische
Studien 44), Ostfildern 2022, S. 9-56; Andreas Würgler, Diffamierung und Kriminalisierung von "Devianz"
in frühneuzeitlichen Konflikten, in: Mark Häberlein (Hg.), Devianz, Widerstand und Herrschaftspraxis in der
Vormoderne. Studien zu Konflikten im südwestdeutschen Raum (15.-18. Jh.), Konstanz 1999, S. 317-374.
Veranstaltungsart               Seminar
Veranstalter                    Historisches Seminar
Stand: 10. März 2023, 11.18 Uhr                                                                    Seite 20 von 76
EXA 804A (08/2020) KOMMENTIERTES VORLESUNGSVERZEICHNIS
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