KLASSIK No. 8/Frühling - Franz Welser - radio klassik
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m a g a z i n KLASSIK No. 8/Frühling 2018 € 5,50 Franz Welser - Möst Das Prometheus Projekt S. 2 Wer war Hans Swarowsky? S. 14 Birgit Nilsson S. 21 Ein Jahrhundert für das Theater S. 22 Kreuzweg – Der Mensch und seine Schuhe S. 30
fb communications Bei uns sind Private Banking Kunden herzlich willkommen. Privatbank seit 1832 Unser Private Banking Team freut sich auf ein Gespräch mit Ihnen. Vereinbaren Sie Ihren persönlichen Termin unter 01/534 34 - 4000 oder privatbanking.team@schelhammer.at
Gefühle einschalten auf 107,3 EDITORIAL Für diese Ausgabe von magazin KLASSIK haben wir Dirigenten in den Mittelpunkt gerückt. Im Rampenlicht stehen ein aktuelles Beethoven- Projekt, die Wiederauflage eines berühmten Buches, die größte Tonträger-Edition der Ge- schichte und eine Fotografin. Franz Welser-Möst wird im Mai mit seinem Cleveland Orchestra die Beethoven-Symphonien in Wien dirigieren. Seine Auseinandersetzung mit Beethoven und diesem Projekt nennt er „Prometheus“ – in einem exklusiven Podcast auf radio klassik Stephansdom können sich seine Fans schon vorab informieren. 1 Einer der einflussreichsten Dirigier-Lehrer war Hans Swarowsky. Aus Anlass der Wiederauflage seines Buches „Wahrung der Gestalt“ räumt sein Schüler, (Dirigent) Manfred Huss, mit so manchem Vorurteil auf. Des Weiteren darf ich Sie auf Interviews mit Fotografin Nancy Horowitz, Dirigent (sic!) Johannes Cover: Kutrowatz und Karl Habsburg aufmerksam machen. Gestaltung — studio VIE In dieser Ausgabe lesen Sie noch Beiträge über Claude Debussy, Birgit Nilsson und Carl Andreas Goepfert sowie eine Vorschau auf die „Lange Nacht der Kirchen“. Wir stellen auch unsere erfolgreiche Sendereihe Takt.Gefühl vor und geben einen Ausblick auf eine neue Serie mit Hans Peter Kammerer zum Thema „Lied“. Bernadette Spitzer hat in mehreren Gesprächen die Wiener Theater-Legende Heinrich Kraus über sein Leben befragt. Herausgekommen ist eine faszinierende Lebensgeschichte, die gleichzeitig eine umfassende österreichische Theater- und Kulturgeschichte geworden ist! Anregende Lesestunden mit unserem magazin KLASSIK und viel Hörzeit auf radio klassik Stephansdom wünscht Ihnen Ihr Christoph Wellner Chefredakteur
Gefühle einschalten auf 107,3 FRANZ WELSER-MÖST ÜBER SEINEN ZUGANG ZUR MUSIK BEETHOVENS DAS PROMETHEUS PROJEKT Foto – Franz Welser-Möst © Nikolaus Stockert Text – Ursula Magnes Ende Mai 2018 wird Franz Welser-Möst gemeinsam mit seinem Cleveland Orchestra sämtliche Symphonien Ludwig van Beethovens im Großen Saal des Wiener Musikvereins musizieren. Eine hochkonzentrierte und für viele Musikfreunde schon höchst ersehnte Konzertserie. Wer die künstlerische Laufbahn des österreichischen Diri- genten verfolgt, weiß, dass er so gut wie nie den ein- fachsten oder gar bequemsten Weg wählt. So wird es auch von den Hörerinnen und Hörern von radio klassik Stephansdom mit großem Interesse erwartet, dass Franz Welser-Möst seinen Zugang zur Musik- und Ideenwelt Ludwig van Beethovens erläutert. Ein paar Fragen und Ge- danken an den Dirigenten vorweg:
Gefühle einschalten auf 107,3 UM: UM: Sie haben einmal in einem Interview gesagt, Im Gegenzug zu vielen anderen Dirigenten wenn Sie sich mit Beethoven beschäftigen, hat es Sie scheinbar bisher nicht zu sehr zu „allen würden Sie sich eher mit der Ideenwelt Friedrich Neun Beethovens“ gedrängt. Warum? Schillers beschäftigen. Warum und mit welcher konkret? Mit dem Prometheus-Projekt und der neuen FWM: Herangehensweise möchten wir die gewal- Foto – Franz Welser-Möst Ich habe damals gemeint, dass das Kunstwerk tige Architektur des musikalischen Univer- FWM: in einem größeren Zusammenhang gesehen sums Beethovens zeigen – die Kombination der Werke, © Nikolaus Stockert werden muss. Um den Zeitgeist der Werke die über die 9 Symphonien hinausgehen, soll deutlich Beethovens zu verstehen, legt sich die Lektüre von machen, dass die Grundbotschaft Beethovens, der Schiller, Fichte, Schelling, Hegel, Winckelmann, etc. Kampf für das Gute, überall präsent ist, sowohl the- nahe. Auf dem Hintergrund dieser Ideenwelt hat matisch als auch im musikalischen Vokabular. Beethoven seine Werke geschrieben. Beethovens Mu- sik ist Philosophie in Tönen. Die Ästhetik und wie UM: Kunst gesehen wurde, welchen Stellenwert ihr zuge- Sie legen für das letzte Konzert mit dacht wurde, änderte sich in der Zeit Beethovens dem Beethovenschwerpunkt am 28. Mai die radikal. große Fuge B-Dur op. 133 aufs Pult der Cleveland-Streicher. Eine wirkliche Heraus- UM: forderung. Fast wie „Synchron-Abfahren“ Ihr „Fidelio“ bei den Salzburger Festspielen 2015 über die Kitzbüheler Streif? war ein musikalisches Ereignis. Geht’s um die Liebe oder um die Freiheit? Ja, es ist eine Herausforderung – In den FWM: späten, musikalisch extrem verdichteten Im Fidelio geht es um Freiheit – vor allem Streichquartetten Beethovens wird seine FWM: die individuelle und nicht so sehr die poli- Vision in besonderer Weise spürbar. tische. Die Liebe wird in einem höheren Sinn interpretiert, als notwendige Liebe in diesem neuen angestrebten System der Freiheit zwischen allen Menschen! 5 UM: Sie nennen Ihren Beethoven-Zyklus in Wien „Prometheus-Projekt“. Welche philosophischen Visionen wollen Sie dem Publikum durch die Noten Beethovens erläutern? Humanität! FWM: Radiotipp Beethoven- Studio 5. Mai 2018, 15.30 Uhr DaCapo 9. Mai 2018, Foto – Franz Welser-Möst 21.30 Uhr 19. Mai 2018, 15.30 Uhr © Nikolaus Stockert DaCapo 23. Mai 2018, 21.30 Uhr Franz Welser-Möst über seinen Zugang zur Musik Beethovens.
magazin KLASSIK Frühling 2018 ORCHESTER KLAVIER OPER CDs IM FRÜHLING UND Wagner-Liszt Claude Debussy – SOLISTEN Interpret – Tanguy de Williencourt Label – Mirare Pelléas et Mélisande Interpreten – London Symphony Orchestra, EAN – 3760127223832 Simon Rattle Gál, Castelnuovo-Tedesco: Label – LSO Cello Concertos EAN – 822231179023 Interpreten – Raphael Wallfisch, Insgesamt 15 Transkriptionen hat Konzerthausorchester Berlin, Franz Liszt im Laufe der Jahre Nicholas Milton von der Musik seines späteren Claude Debussys einzige voll- Label – cpo EAN – 761203507429 Schwiegersohnes Richard Wagner ständige Oper ist keine leichte angefertigt. Die erste Bearbeitung Kost. Umso mehr benötigt eine Hans Gál und Mario Castelnuovo- datiert aus dem Jahr 1848, die letzte Aufführung bzw. eine Aufnahme Tedesco sind Komponisten, die entstand 1885, ein Jahr vor seinem die richtigen Interpreten. Der Lon- sich sowohl von ihrer Herkunft Tod. Tanguy de Williencourt will doner Live-Mitschnitt aus dem Text – Christoph Wellner Barbican Centre vom Jänner 2016 Text – Michael Gmasz als auch ihrer musikalischen Prä- die tiefe Verbundenheit Liszts zu Text – Monika Jaroš gung unterscheiden, die jedoch Wagner hörbar machen und stellt kann für sich beanspruchen, die durch ihre jüdischen Wurzeln und die eigene pianistische Meister- wahrscheinlich beste aktuelle Be- ihre Flucht vor dem dritten Reich schaft völlig in den Dienst der setzung aufzuweisen: Unter der verbunden sind. Während Castel- „Musik der Zukunft“. Leitung von Sir Simon Rattle sin- nuovo-Tedesco sein Cellokonzert Von innig mystisch bis einfach gen Magdalena Kožená, Christian 1935 noch in sehr freundlichem virtuos grandios reicht dabei die Pa- Gerhaher, Gerald Finley, Franz- Josef Selig und Bernarda Fink. 6 Auch klanglich lässt diese CD und optimistischem Ton kom- lette. Zur gelungenen Abrundung poniert, spiegelt das Konzert von der Doppel-CD tragen Wagners keine Wünsche offen! Gál, 1944 im schottischen Exil „Élégie“, Liszts „Am Grabe Richard Emil Nikolaus entstanden, die Tragik seiner Zeit Wagners“ und ein Arrangement von Reznicek – Benzin wider. Raphael Wallfisch verleiht des „Prélude de Tristan et Isolde“ Interpreten – Robert- beiden Werken eine klangliche aus der Feder de Williencourts bei. Schumann-Philharmonie, Tiefe, die uns unweigerlich in die Große Oper für Klavierliebhaber. Frank Beermann Musik hineinzieht. 82 Jahre lag diese Oper quasi in der Schublade. 2010 wurde Bach – Chopin diese „Odysseus-Circe-Epi- The Beethoven Project Interpretin – Alexandra sode“ aus den 1920er Jahren Interpreten – Oliver Schnyder, Sostmann in Chemnitz uraufgeführt. Luzerner Sinfonieorchester, Eine auf den ersten Blick Pedro Calderon de la Barca hat seltsam anmutende Konstel- sich 1635 bei Homer bedient, James Gaffigan lation vereint auf dieser Reznicek hat sich diese Drama- Oliver Schnyder beweist CD Bach-Suiten mit Chopin- tisierung 1929 als Vorbild ge- auf seiner jüngsten CD, dass Mazurken. Doch Alexandra nommen und eine merkwürdige er Beethoven nicht nur als Sostmann weiß, was sie tut. Mixtur aus Antiken- und Zeit- Kammermusiker in sich aufge- Ihr gelingt eine mühelose oper komponiert. sogen hat, sondern dass ihm Balance zwischen Barock und Label – cpo auch dessen Klavierkonzerte Romantik – ein Tanz-Album EAN – 761203765324 besonders gut „liegen“. auch und gerade für Nicht- Label – Sony Classical Tänzer. EAN – 888751823624 Label – Tyxart Jaromír Weinberger – EAN – 4250702800972 Wallenstein Mendelssohn: Symphonie Interpreten – ORF Radio- Nr. 2 „Lobgesang“ Richard Ormrod plays Symphonieorchester Wien, Interpreten – Crowe, Adam- Schumann and Schubert Cornelius Meister onytė, Spyres, Monteverdi Im November 1937 wurde Interpret – Richard Ormrod Weinbergers „Wallenstein“ in Choir, London Symphony Der Titel dieser CD ist Pro- Wien uraufgeführt. Viele Jahre Orchestra, John Eliot Gardiner gramm. Richard Ormrod lässt war es still um diese expres- Altmeister Gardiner über- zwei Klassiker des romanti- sive Oper nach Schillers Vor- trägt sein Wissen der Original- schen Repertoires — Schumanns lage. Cornelius Meister hat sie klangbewegung auf das „Kreisleriana“ und Schuberts im Wiener Konzerthaus aus London Symphony Orchestra letzte Klaviersonate – ge- dem Vergessen geholt. Roman und erzeugt eine spannende konnt von den 88 Tasten perlen. Trekel brilliert in der Titelpartie! Klangwelt zwischen historisch Souverän. Label – cpo informiertem Spiel und Label – Austrian Gramophone EAN – 761203796328 kraftvollem, modernem Or- EAN – 9120040738068 chesterklang. Label – LSO Live EAN – 822231180326
Gefühle einschalten auf 107,3 KAMMER ALTERNATIV CLAUDE MUSIK Sylvain Chauveau/Echoes DEBUSSY of Harmony – Early Music Mission Possible reworked Claude Debussy – Interpreten – Philharmonic Five Interpreten – Chant 1450 The Complete Works Label – Sony Classical Interpreten – div. Interpreten Renaissance Ensemble EAN – 889854738822 Label – Warner Classics Label – Sub Rosa EAN – 5411867114475 EAN – 0190295736750 Das Ensemble Philharmonic Five präsentiert die Essenz dessen, was Eine Kombination aus „Alter Am Cover der 33-CD-Box wogt die sich Geiger Tibor Kovac mit sei- Musik“ und Elektronik? Das berühmte Welle von Katsushika ner Kollegin und seinen Kollegen Schweizer Ensemble „Chant Hokusai. Das Werk Debussys hat vorgenommen hat – eine kraftvolle 1450 Renaissance Ensemble“ ließ in der Tat große und für die Ent- Mischung aus originellen Arran- den Elektronik-Künstler Sylvain wicklung der Musikgeschichte gements und Originalwerken für Chauveau die Aufnahmen aus nachhaltige Wellen geschlagen. Text – Christoph Wellner Text – Michael Gmasz Klavierquintett aus der „klassi- den Sammlungen „Cancionero Für LiebhaberInnen und Interes- Text – Ursula Magnes schen“ Literatur und der Welt der de Colombina“ (ca. 1470) und sierte hat Warner Classics Debussy- Filmmusik bzw. des Pop. Virtuo- „Cancionero de Palacio“ (ca. 1510) Aufnahmen des reichhaltigen sität ist immer vorhanden, spielt nachbearbeiten. Es entstand eine Back-Kataloges gebündelt und bietet sich aber nie in den Vordergrund. unheimlich wirkungs- und effekt- darüber hinaus sieben Welterstein- Umso mehr steht der philharmo- volle Mischung, die ein gänzlich spielungen: „Khamma“ sowie „Jeux“ nische Klang im Mittelpunkt und unbekanntes Repertoire in die heu- in der Klavierfassung von Debussy, 7 man spürt mit jedem Ton eine tige Zeit transferiert. Chauveau die zweite Fassung der „Ariettes unbändige Spielfreude, sei es in drängt sich nicht in den Vorder- oubliées“ in der Orchestrierung von der Zauberwelt von Harry Potter grund, sondern „malt“ dezent im André Caplet, die „Chansons des oder in einem Arrangement einer Hintergrund. Eine gemeinsame brises“, zwei der „Trois Chansons de Halévy-Arie aus „La Juive“, die Tournee, um dieses Klangerlebnis Charles d’Orléans“ für Chor in der dem Film „Thoroughly Modern live zu erleben, wäre wünschens- ersten Fassung, sowie die Fragmente Millie“ zugeordnet wird. Scheinen wert! „Diane au bois“ und „La Chute de la Ethan Hunts Missionen im Film Maison Usher“. Besonders reizvoll tatsächlich meist „impossible“, so Nico Muhly – Howards End sind die unterschiedlichen Versionen ist diese hier nicht nur möglich, Original Series Soundtrack einzelner Werke, darunter auch Der amerikanische Tausend- sondern sogar äußerst erfolgreich sassa Nico Muhly hat die die sehr selten zu hörende frühe geglückt! Musik zur BBC-Mini-Serie „Fantasie pour piano et orchestre“ „Howards End“ komponiert. Im TV wurde kritisiert, dass oder die verschiedenen Fassungen Ladies’ Night die Musik zu dominant über von „La Mer“. Als Bonus-CD hört Interpreten – Thomas Albertus die Dialoge gelegt wurde man Claude Debussy dank histo- Irnberger, Barbara Moser und es dadurch zu Verständnis- Das Duo Irnberger-Moser setzt schwierigkeiten gekommen rischer Klavierrollen höchstper- seine Aufnahmeserie mit Kom- war. Auf CD besteht diese sönlich; auch die Operndiva Mary ponistinnen fort und räumt Gefahr nicht – man kann sich voll auf die traumwandleri- Garden, seine erste Mélisande, be- Amy Beach, Luise Adolpha le Beau, Pauline Viardot-Garcia, schen Linien Muhlys konzen- gleitend. Trotz viel Rauschens ein Amanda Röntgen-Maier, Maria- trieren. beeindruckendes Tondokument Theresia Paradis und Dora Label – Juno Records Pejačević jenen Stellenwert EAN – 3299039997628 aus dem Jahr 1903. Das 182-seitige ein, der ihnen zusteht. Booklet bietet einen ausführlichen Label – Gramola Essay des Debussy-Kenners Denis Simeon Walker – Mono EAN – 9003643991538 Simeon Walker stammt aus Herlin. Mittels seines Textes kann Leeds, ist Pianist und Kompo- Franck, Strohl, Poulenc, nist und hat mit „Mono“ sein man lesend auf den „Spuren von La Tombelle Debüt vorgelegt. Atmosphä- Claude Debussy“ wandeln. Auch rische Klaviermusik – pen- Interpreten – Edgar Moreau, delnd zwischen Ambient und der Preis dieser Box ist im Rahmen. David Kadouch Minimal. Rückzugsmusik – Einfach und übersichtlich gestaltet Edgar Moreau präsentiert am besten mit Kopfhörer lädt sie zum Schmökern ein und auf seiner jüngsten CD gemein- zu konsumieren. sam mit David Kadouch Label – Simeon Walker wird weder Kenner noch Neulinge Französische Romantik, EAN – 5054526095588 enttäuschen. gespickt mit spannenden Neuentdeckungen. Label – Erato EAN – 0190295740627
magazin KLASSIK Frühling 2018 © Siegfried Lauterwasser / Deutsche Grammophon Foto – Herbert von Karajan HERBERT Mehr als 200 Millionen Exemplare wurden von Ka- rajans Alben für Deutsche Grammophon zu seinen VON KARAJAN Lebzeiten in verschiedenen Formaten verkauft. Und auch nach seinem Tod war er jedes Jahr der meist- verkaufte Künstler des Labels. Besondere Erwähnung gilt dem ausführlichen Ein Projekt der Superlative: Begleitbuch, das mehrere lesenswerte Originalbeiträge u.a. von Richard Osborne, Jürg Stenzl oder Klaus Karajan – Complete Recordings Geitel enthält. on Deutsche Grammophon Günstig ist diese auf 2.500 Stück limitierte and Decca. Eine Luxusedition Edition nicht – man muss je nach Bezugsquelle mit 600 bis 800 Euro rechnen. Bedenkt man aber, was in limitierter Auflage. man bezahlen müsste, wenn man die Diskographie Karajans einzeln erwerben müsste, ist diese Box Herbert von Karajan (1908-1989) wurde im Laufe sei- geradezu ein Schnäppchen. Und – sie läutet vermut- ner langen Karriere für Millionen von Menschen zum lich das Ende des CD-Zeitalters ein. Schon jetzt ist Inbegriff des Dirigenten. Und auch nach seinem Tod deutlich, dass die Labels ihre Zugpferde nochmals Text – Christoph Wellner inspiriert er mit seinem monumentalen Vermächtnis aufputzen, um (wahrscheinlich) ein letztes Mal mit Musikliebhaber auf der ganzen Welt. Die Bandbreite physischen Tonträgern Geld zu verdienen. Aber wer und der Reichtum seiner Aufnahmen wurden jetzt weiß... vielleicht folgt ja in Kürze das Gesamtwerk mit einer einzigartigen Ausgabe gewürdigt. Das auf- von Karajan auf Vinyl? wendige Projekt präsentiert sämtliche Aufnahmen, die Karajan für Deutsche Grammophon und Decca Foto – Karajan – Complete Recordings gemacht hat. Die Veröffentlichung umfasst 330 CDs, 24 DVDs und zwei Blu-Ray Audio Discs – also 356 Discs insgesamt! Die erste Aufnahme veröffentlichte Karajan 1939 mit Mozarts „Die Zauberflöte“, seine letzte mit der 7. Symphonie von Anton Bruckner und den Wiener © Deutsche Grammophon Philharmonikern folgte ein halbes Jahrhundert später. Die erste Stereo-Aufnahme dirigierte Karajan zwar nicht, aber er machte die erste digitale Aufnahme (1980 erneut die „Zauberflöte“) und veröffentlichte mit den Berliner Philharmonikern die erste CD beim „gelben Label“.
Gefühle einschalten auf 107,3 OPER MUSIK- KOCH- BÜCHER Ileana Cotrubas, Manfred KULTUR KULTUR Ramin: Die manipulierte Oper Ingrid Fuchs (Hg.): Musik- Erwin Werlberger: Das Beste „Wie lange noch soll es dauern, bis freunde aus der Wirtshausküche die jetzt vorherrschende Methode, die Werke zu manipulieren, durch Anlässlich des 200-Jahr-Jubiläums Das Winterstellgut zählt zu den eine neue Aufrichtigkeit verdrängt der Gesellschaft der Musikfreunde außergewöhnlichsten Orten im wird?“ Das fragen sich die Autoren in Wien im Jahr 2012 gab es zahl- Salzburger Land – nicht nur auf- zu Beginn ihres aktuellen Buchs. reiche Festveranstaltungen. Unter grund seiner traumhaften Lage Es folgen 30 kurze Kapitel voll von dem Titel „Musikfreunde“ liegt und der besonderen Geschichte schonungsloser Abrechnung mit nun ein Kongressbericht vor, der des Guts, sondern vor allem wegen dem Regietheater der vergange- die internationalen Beiträge kom- seiner weit über die Salzburger nen Jahrzehnte. „Die manipulierte petent zusammenfasst. Natürlich Grenzen hinaus bekannten Küche. Oper“ ist quasi eine Fortsetzung ist dieser Band eher für Spezia- Küchenchef Erwin Werlberger des Buches „Opernwahrheiten“ aus listen gedacht, aber so mancher legt größten Wert auf regionale und dem Jahr 1999. Schade nur, dass Beitrag über die „Träger der Musik- saisonale Produkte – die besten dieses Buch sicher nur von Men- kultur in der ersten Hälfte des 19. und beliebtesten Rezepte aus der schen gelesen wird, die ohnehin Jahrhunderts“ wird begeisterte Küche des Winterstellguts verrät der Meinung von Cotrubas und Leser außerhalb des akademischen er in diesem Buch. [Erscheint im Ramin sind... Publikums erreichen. April 2018] gebunden | 59,95 EUR ISBN: 9783761824047 ISBN: 9783710401541 gebunden | 22,50 EUR ISBN: 9783854501183 gebunden | 36,– EUR Verlag der Apfel Bärenreiter 240 Seiten 523 Seiten 136 Seiten Servus 9 BIOGRAPHIE STEPHANS- KRIMI IM FRÜHLING Joachim Reiber: Gottfried von DOM Rainer Nikowitz: Altenteil Einem Renate Kohn (Hg.): Der Kaiser Zum 100. Geburtstag Gottfried und sein Grabmal 1517–2017 Mit Altenteil legt der „profil“- von Einems stellt Joachim Reiber Kolumnist bereits seinen dritten die Frage, warum gerade dieser Das Grabmal Kaiser Friedrichs Krimi vor. Mit bekannt bissig- Komponist die kollektive Hoff- III. im Stephansdom ist eines der satirischem Tonfall lässt Nikowitz nung auf einen Neuanfang bün- bedeutendsten Kunstwerke des seinen Protagonisten diesmal in deln konnte. Er verfolgt Einems Spätmittelalters in Österreich. einem Altersheim ermitteln. Dort Weg von den Lehrjahren in Na- Durch eine große Stilvielfalt ge- muss „der Suchanek“ Sozialstun- zideutschland bis zu den großen kennzeichnet, ist es zu einem den ableisten, die ihm sein Dro- Erfolgen in der Nachkriegszeit. Denkmal geworden, das in seiner genkonsum eingebrockt hatte. Und Das Vergangene war nicht erle- Gesamtheit jedoch bisher kaum wie zu erwarten, lassen auch die digt. Reiber spürt dem Verdräng- erforscht wurde. Die Herausge- ersten Todesfälle nicht lange auf ten nach und beleuchtet mithilfe berin hat Historiker, Kunsthis- sich warten. bisher unbekannter Dokumente toriker, Epigraphiker, Heraldiker die Tiefenschichten von Einems und Theologen anlässlich des Persönlichkeit. 500-Jahr-Jubiläums versammelt, ISBN: 9783499268342 die eine Neubewertung dieses gebunden | 15,50 EUR Monuments vorlegen. Rowohlt Polaris 320 Seiten ISBN: 9783218010870 Kremayr & Scheriau gebunden mit SU | 70,– EUR Text – Christoph Wellner gebunden | 24,– € ISBN: 9783205206408 288 Seiten Böhlau Verlag 521 Seiten
magazin KLASSIK Frühling 2018 Debussy trägt ein weißes Jackett und einen Zylinder. Foto – 1885: Stipendiaten vor der Villa Medici in Rom. © gemeinfrei IM RHYTHMUS 10 Am 26. März 1918 starb Achille-Claude Debussy in Paris. Impressionist, Naturlauscher, Kulturforscher und Brückenbauer zur musikalischen Moderne. Der Duft der Frauen wie die Stille zwischen den Noten, ZUM 100. TODES- sind in seinen Partituren eingeschrieben. Die „Ode à TAG VON CLAUDE la France“ bleibt nur in Skizzen ausgeführt, die Sonate Text – Ursula Magnes für Violine und Klavier sein letztes vollendetes Werk. DEBUSSY Was geht mir eigentlich durch den Kopf, wenn ich an Claude Debussy und seine Musik denke? Es sind einzelne Stücke und Erinnerungen an die Schulzeit: der Klang eines Gamelan-Orchesters, und doch Paris; der Eindruck des japanischen Holzschnit- tes „Die große Welle vor Kanagawa“ von Hokusai, und doch Paris; die erotische Schwüle des Fauns am DER Nachmittag in „Prélude à l’après-midi d’un faune“, und doch keusch; das lange Haar der Mélisande und vor allem Debussys so „coole“ Sprüche. Am Klavier sitzend schleuderte er seinen Kollegen am Pariser Conservatoire entgegen: „Staunende Masse! Seid ihr nicht imstande, Akkorde zu hören ohne nach ihrem Pass und ihren besonderen Kennzeichen zu fragen? Woher kommen sie? Wohin gehen sie? Muss WELT man das unbedingt wissen? Hört sie an: das genügt! Wenn ihr sie nicht kapiert, lauft zum Direktor und sagt ihm, dass ich euch die Ohren verderbe.“ Und als Monsieur Croche, sein Kritiker-Alter Ego, wetterte er gegen die Altvorderen, die verknöcherte Attitüde des staatlichen Rom-Preises: „Kennen Sie unter den Institutionen, mit denen Frankreich sich brüstet, eine, die lächerlicher wäre als der Rom-Preis?“ Und seine oszillierenden Gedanken nach seiner Rückkehr aus Bayreuth 1889: „Ich fühle mich nicht versucht, das nachzuahmen, was ich an Wagner bewundere. Ich habe eine andere Vorstellung von der dramatischen
Gefühle einschalten auf 107,3 Form: die Musik beginnt da, wo das Wort unfähig ist auszudrücken; Musik wird für das Unaussprechliche Foto – Portrait Claude Debussy geschrieben; ich möchte sie wirken lassen, als ob sie aus dem Schatten herausträte und von Zeit zu Zeit wieder dahin zurückkehrte; ich möchte sie immer diskret auftreten lassen.“ Tristan und Isolde verdunsten in den Traumlandschaften von Pelléas und Mélisande. Im Dezember 1910 erklärt Debussy einem öster- © gemeinfrei reichischen Journalisten: „Die wahre Freiheit kommt von der Natur. Alle Geräusche, die Sie um sich he- rum hören, lassen sich in Töne fassen. Man kann musikalisch alles ausdrücken, was ein feines Ohr im Rhythmus der Welt wahrnimmt, die es umgibt. Gewisse Leute wollen sich zuallererst nach Regeln richten. Ich für meinen Teil, will nur das wiedergeben, was ich höre.“ Das faszinierte auch den deutschen Pianisten Radiotipp Walter Gieseking. Er entwickelte eine tiefe Liebe zu Debussy Debussys Klaviermusik. Zu einer Zeit, als politische Nationalismen Kul- turhochburgen in Massen tötende Schützengräben verwandelten. Pierre Boulez übernahm Debussys „Sprengkraft“, dessen „Lichtschwert“: „Debussy strahlt Monat verführerische Kräfte aus von geheimnisvoll hinrei- ßendem Zauber. Seine Position an der Schwelle der Neuen Musik gleicht einem Pfeil, der einsam in die März 31 Tage mit seinem Gesamtwerk Höhe schießt.“ 11 Foto – Debussy spielt vor Ernest Chausson, 1893 © gemeinfrei
Foto – Ausstellungsansicht RAFFAEL in der Foto – Ausstellungs Ansicht RUBENS – Albertina, Wien (29.9.2017–7.1.2018) Kraft der Verwandlung 12 © Mario Kiesenhofer © KHM-Museumsverband magazin KLASSIK 2018 Frühling LIED Sendereihe sänger Hans Staatsopern- Gedanken von zu seiner neuen Peter Kammerer LUST AUF
Gefühle einschalten auf 107,3 Foto – Hans Peter Kammerer © Claudia Prieler Im Rahmen eines Lied-Meisterkurses gemeinsam mit Angelika Kirchschlager wurde die Idee zu einer neuen Lied-Sendung geboren: Das Lied ins Zentrum akustischer Betrachtungen zu stellen. Mit „betrach- ten“ meine ich das Wort in seinem ursprünglichen, mittelhochdeutschen Sinn: betrachten, überdenken. Übrigens auch verwandt mit dem lateinischen tractare, also: untersuchen oder behandeln. Sie sehen: wir sind schon mitten in der lustvollen Beschäftigung mit Lie- dern. Natürlich geht es vordergründig um das Lied als eine wunderbare musikalisch-literarische Kunst- form. Aber gerade das Lied mit seiner durchsichtigen, fragilen Gestalt lädt ein, weiter und darüber hinaus zu denken. So kann es sein, dass scheinbar geradezu gegensätzliche Interpretationen auf ihre spezielle Art wahr, wahrhaftig sind. Individuell im besten Sinn, weil hier mehr als vielleicht bei anderen vokalen Formen das persönliche Erleben, die Lebenserfahrungen und -wirklichkeiten essentiell zum Tragen kommen. 13 Letztes Jahr zeigte die Albertina Zeichnungen von Raffael. Im Kunsthistorischen Museum konnte Rubens bewundert werden. Und was fällt auf? Die Text – Hans Peter Kammerer konzentrierten, puren Zeichnungen haben oft eine Dramatik, eine Stringenz, die geradezu verstört. Die Modelle für die großen Jesuitenbilder von Rubens haben einen malerischen Duktus, der im monu- mentalen Format zugunsten der üppigen Farbigkeit und erzählerischen Pracht etwas verlorengegangen scheint. Die kleinere Form zeigte sich mir da wie dort moderner, radikaler, zuletzt ergreifender. Das ist es etwa, was ich als Metapher benutzen würde, sollte ich erklären müssen, was für mich das fragile Lied vom Wesen der Oper unterscheidet. Die Oper als monumentales Ölgemälde, als das große Tafelbild einerseits, das mit grandiosem Gestus ar- chaische Geschichten von Liebe, Macht und Tod erzählt. Damit unsere Bewunderung und Erstaunen hervorruft und unseren lauten Jubel verdient. Andererseits das Lied. Ein Aquarell, die Feder- zeichnung der Musik. Intim, persönlich. Es erzählt von der leisen Liebe, vom stillen Schmerz über Verlorenes, von der Sehnsucht. Und evoziert unser Mitgefühl, Radiotipp Lust auf unser Verstehen. Weil es meistens unsere eigenen Lebenserfahrungen trifft. Die Liebe zu dieser Essenz in der Musik und in der Dichtung möchte ich gerne mit Ihnen teilen. Und Ihnen auch von all jenen Assoziationen berichten, die Lied Der Kammerer-Ton die Beschäftigung mit dem Lied bei mir gelegentlich auf radio klassik hervorruft. Seien sie künstlerischer, menschlicher oder kulinarischer Natur. Via Radio Lust auf Lied 28. April 2018, entfachen. Das ist es. 15.00 Uhr
WER WA magazin KLASSIK Frühling 2018 Interview – Christoph Wellner HANS AROWS Der Dirigent, Pianist und Gründer der Haydn Sinfonietta Wien, Manfred Huss, legt heuer die komplett über- arbeitete und erweiterte Neuauflage WER WAR HANS SWAROWSKY? des Buches „Wahrung der Gestalt“ vor, in dem er den schriftlichen Nach- lass von Hans Swarowsky publi- CW: Foto – Porträt Hans Swarowsky ziert hatte. Wie kommt es, dass Swarowsky von so vielen Menschen hauptsächlich als „Lehrer“ und nicht als „Dirigent“ wahr- CW: genommen wird? © Anton Swarowsky Wer war Hans Swarowsky? Diese vor allem in Wien traditionelle Sicht- MH: Swarowsky war in gewissem Sinne ein weise auf Swarowsky ist nicht zutreffend. MH: verspäteter Renaissance-Mensch, der sich Künstler – Menschen ganz allgemein – werden aber in so vielen Gebieten nicht nur interessiert und be- nach ihrem Tod oft anders als zu Lebzeiten wahrge- tätigt hat, sondern auch kompetent war. Gemeinhin nommen: Wird die Sichtweise auf das Wesentliche kennt man ihn heute als den großen Dirigier-Lehrer. konzentriert – in diesem Fall die musikalische Leis- Aber in Wahrheit war das nur eine Nebenbeschäftigung tung des Dirigenten, ungetrübt von optischen oder für ihn – das ist nicht in abwertendem Sinne gemeint, persönlichen Einflüssen – so hört sich so manches sondern in puncto Zeitaufwand. Er hat so unglaub- anders an. Vielleicht können wir mit diesem Buch lich viel dirigiert, mehr als 3000 Abende in nicht und den im Zusammenhang damit geplanten Akti- einmal 50 Jahren! vitäten die Sichtweise wieder etwas zurechtrücken.
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magazin KLASSIK Frühling 2018 Foto – Hans Swarowsky und seine Schüler CW: Es gibt auch bei vielen Klassikfans die weit verbreitete – aber völlig falsche! – Meinung, dass es von Swarowsky keine Aufnahmen gibt. © Nachlass Hans Swarowsky Er hat gleich nach dem Krieg sehr viel auf- MH: genommen (seine ersten Schallplatten ent- beim Heurigen standen mit dem Berliner Staatsopernorchester 1935, also einige Jahre vor Karajan). Aus heutiger Sicht muss man sagen, dass er offenbar die falschen Labels aus- gewählt hat, die nicht überlebt haben. Dadurch sind viele Aufnahmen von Hans Swarowsky heutzutage schwer zugänglich und am CD-Markt nicht erhältlich. CW: Swarowsky war auch Übersetzer... CW: Wenn man eine LP oder CD mit Diese Facette seiner Person ist eher unbe- MH: Hans Swarowsky entdeckt, muss man kannt. Swarowsky war einer der wichtigsten aber aufpassen... Übersetzer italienischer Opernlibretti ins Deutsche. Alle bekannten deutschen Fassungen der großen Es gab leider einen kriminellen Schall- Verdi- und Puccini-Opern sind von ihm. Er war auch MH: plattenproduzenten, der nach dem Tod sehr an Kunstgeschichte interessiert – er hat das ja Swarowskys (teils selbst dirigierte) Aufnahmen unter auch (genauso wie Psychologie) studiert. Viele seiner dem Namen Hans Swarowsky versehen hatte. Zu Studenten erinnern sich an sein Bonmot, dass er erkennen sind sie an den „fantasievollen“ Orchester- „mehr von Kunstgeschichte verstünde, als von Musik“ namen – und natürlich an der weniger guten, lang- und Vorlesungen der Dirigentenklasse ins Wiener weiligen und teils schlampigen Interpretation! Kunsthistorische verlegte. 16 CW: Swarowsky hat auch über CW: Heuer wird die Neuauflage Ihres Musik geschrieben? Buches „Wahrung der Gestalt“ erscheinen. Das war in dieser Form eigentlich so Er hat sehr gerne geschrieben, hatte einen gar nicht geplant? MH: eigenen pointierten Stil – und er hat wahn- sinnig viel geschrieben, allein dieser Teil seines künst- Wir haben an einer englischen Übersetzung MH: lerischen Nachlasses wäre eines „echten“ Schriftstellers gearbeitet. Beim Sichten des bereits publi- würdig. Meistens schrieb er über Musik: Fragen der zierten, aber auch des unpublizierten Materials bin Interpretation, Fragen des Dirigierens, stilistische und ich zu dem Schluss gekommen, dass das vorhandene kulturhistorische Betrachtungen, Portraits von Kom- Buch erst „zukunftsfit“ gemacht werden muss. ponisten, eigene Erinnerungen an bedeutende Persönlichkeiten u.a. Richard Strauss oder Schönberg. CW: In Form von Aufsätzen, Essays oder Vorträgen – das Was bedeutet das? meiste auf wahrhaft literarischem Niveau, ganz im pointiert-polemischen und kritischen Stil Schönbergs Die Erstauflage erschien vor knapp 40 MH: oder Adornos. Jahren. Man schreibt Bücher heute anders, Foto – Hans Swarowsky mit Richard Strauss und Willem man druckt sie anders. Wir hatten damals zu wenige Notenbeispiele im Buch. Niemand kann so viel Reper- toire im Kopf haben. Ich habe auch einiges an Erklä- rungen in Form von Fußnoten hinzugefügt und Manuskripte aufgenommen, die 1979 nicht publiziert wurden – u.a. zu Richard Strauss oder Mozart bei- spielsweise. So erscheint nun bei der Universal Edi- tion die revidierte Ausgabe auf Deutsch, dann wird Mengelberg, Amsterdam 1936. die englische Übersetzung folgen, zu Jahresbeginn 2019 kommt dann noch eine italienische Fassung – © Nachlass Hans Swarowsky auf Wunsch und mit Unterstützung der Fondazione Claudio Abbado. Im übrigen wird seit vielen Jahren an der Wr. Musikuniversität durch Prof. Reinhard Kapp die Biografie Hans Swarowskys wissenschaft- lich erforscht, die durchaus überraschenden und ungewöhnlichen Ergebnisse werden ebenfalls bis 2019 (beim Böhlau Verlag) publiziert.
Gefühle einschalten auf 107,3 Foto – Gertrude Pressburger und Bundespräsident DIE GESCHICHTE DER Alexander van der Bellen © Peter Lechner/HBF „FRAU GERTRUDE“ Gertrude Pressburger ist heute 90 Jahre alt und lebt wieder in Wien. 2016 wurde sie als „Frau Gertrude“ 17 Aus einer Radiosendung wurde ein einem Millionen-Publikum bekannt, als ihr Video- Statement um die Welt ging. Frau Gertrude äußerte Video, das das Land bewegte und sich damals besorgt über rechte Kampfrhetorik und das nun ein Buch: Die 90-jährige Gertrude Herbeireden eines Bürgerkriegs in Österreich. Auch Pressburger hat mithilfe der Journa- in der Hofburg appellierte Gertrude Pressburger an listin Marlene Groihofer ihre Lebens- die Jugend: „Halt’s die Augen offen. Hört hin, was geschichte aufgezeichnet. einer sagt, und was es bedeutet.“ Es ist schwer vorstellbar, wie ein Mensch so viel Leid erleben kann, ohne zu zerbrechen, ohne zu verbittern. Gertrude Pressburger erzählt über sieben Eigentlich wollte Gertrude Pressburger ihre Lebens- Monate in Auschwitz und Jahre in der Zwangsarbeit geschichte nicht erzählen. Zu schmerzlich sind die von der Lampenfabrik bis zum Panzergräben-Bauen: Erinnerungen. Und zu lange wollte niemand etwas „Eines habe ich dabei nie verloren: Meine Menschen- hören. Darüber etwa, wie sie als Kind mit ihren Eltern würde. Das habe ich mir geschworen.“ Gertrude und ihren zwei Brüdern die Heimat Wien verlassen Pressburger ist eine der letzten Zeitzeuginnen des musste. Fliehen musste. Darüber, wie sie nach Ausch- Holocausts. Wenn sie stirbt, werden jene Menschen witz gebracht wurden und Mutter und Brüder dort die Zeugenschaft übernehmen, die ihre Geschichte sofort vergast wurden. Auch ihr Vater wurde getötet. gehört oder gelesen haben. Gertrude Pressburger überlebte als Einzige. Dass sie nun doch über ihr Leben und Leiden spricht, ist Marlene Groihofer zu verdanken. Die Jour- nalistin hat Gertrude Pressburgers Geschichte in Webtipp einem Buch „Gelebt, erlebt, überlebt“ (Paul Zsolnay Die Einzige, Text – Gerlinde Petrić-Wallner Verlag) dokumentiert. Ende Jänner wurde es in der Präsidentschaftskanzlei präsentiert. „Von meiner Seite die überlebt hat ist ein riesiger Respekt da, dass eine Dame in ihrem Marlene Groihofer hat 2016 für Alter, die im Kopf vollkommen da ist, die Witz hat und radio klassik Stephansdom einen scharfen Verstand, sich dann noch hinsetzt und über Gertrude Pressburger eine einstündige Sendung gestal- gemeinsam mit ihrer neuen jungen Freundin dieses tet: „Die Einzige, die überlebt Buch macht. Das hat meine allerhöchste Wertschät- hat.“ Die Sendung wurde mehrfach preisgekrönt. Nach- zung“, würdigte Bundespräsident Alexander van der zuhören im Podcast: Bellen die Überlebende. radioklassik.at/Passionswege
magazin KLASSIK Frühling 2018 KAISER KANN MAN Foto – Drei Generationen Habsburger NICHT © Paneuropa 18 Im Herbst 2018 ist es genau 100 Jahre her, dass Kaiser Karl I. auf sei- nen Anteil an der Regie- rung ver- SEIN zichtete. Da- mit endete nicht nur die Monarchie in Österreich, sondern auch eine über 600 Jahre an- dauernde Ära gekrönter WOLLEN Habsburger.
Gefühle einschalten auf 107,3 Foto – Mit Bgm. Siegfried Nagl und MEP Lukas Mandl bei der Paneuropa Generalversammlung in Graz seit jeher das Prinzip der Subsidiarität hochhielten – sowie eine damals einzigartige Toleranz gegenüber den vielen Völkern und Kulturen, die im Donauraum aufeinandertrafen. „Ein Bild, das diese Toleranz gut darstellt, stammt aus dem ersten Weltkrieg: Da be- ten ein Priester, ein Feldrabbiner und ein Feldimam gemeinsam für die Unversehrtheit der Soldaten“, erläutert Habsburg. Zur heutigen Lage Europas äußert der ehema- lige Europaparlamentarier, der heute für die UNO © Paneuropa als Kulturgüterschutzexperte tätig ist, eine gewisse Sorge: „Die Manie mancher Menschen, Grenzen zu errichten, halte ich für gefährlich. Wir wissen, dass Text – Philipp Stephan Jauernik die Wiedereinführung von Grenzkontrollen innerhalb Europas keine Sicherheit bringt. Wir müssen statt- Heute ist der 1961 geborene Karl Habsburg Familien- dessen die Außengrenzen der Europäischen Union chef. Er ist Enkel des letzten Kaisers aus einer Familie, effizient sichern.“ die auch „Haus Österreich“ genannt wird – als Kind Auf das Image der EU angesprochen, fordert durfte er allerdings nicht in das Land, das denselben Habsburg ein „europäisches Aufwachen“. Neben Namen trägt, einreisen. Bei ihm ist darüber allerdings einigen Fehlern, die die EU sehr wohl habe, sieht kein Groll zu entdecken. Die Dinge waren eben, wie er vor allem den Umstand verantwortlich, dass na- sie waren, und heute sind sie anders. tionale Politiker für Dinge, die nicht funktionieren, Auf die Frage, wo er sich zuhause fühlt, antwortet die Schuld gern auf Brüssel schieben. „Außerdem ist Habsburg: „Es steckt sehr viel Österreich in mir. Ich eine antieuropäische Kampagne fremder Agenten zu bin Mitteleuropäer und Europäer. Zu Salzburg habe beobachten, die sich als Nachrichtenmagazine tarnen ich die engste Beziehung.“ Man könne sich an vielen und mit Halbwahrheiten und Fehlinformationen Orten heimisch fühlen, wenn man weiß, woher man gezielt Stimmung machen. Wir sollten uns Europa kommt. Und den Begriff „Mitteleuropa“ sieht Habs- nicht schlechter reden lassen als es ist.“ burg sowieso mit Österreich kongruent: „Österreich ist nicht nur ein geographischer Begriff, sondern steht Über den Thronverlust ist Karl Habsburg übrigens nicht traurig: „Wenn man realistisch überlegt, was die 19 auch für eine übernationale Rechtsordnung, für das Funktion mit sich bringt, kann man sie nicht haben Primat des Rechts, und das beschränkt sich zum Glück wollen. Auch mein Vater hat gesagt, dass er die meisten nicht nur auf die Grenzen des heutigen Österreich.“ seiner Aktivitäten als Monarch nicht hätte durchführen Dieses Rechtsverständnis bezieht Habsburg aus können, deshalb war ihm die Gnade gegeben, dass er der burgundischen Tradition seiner Vorfahren, die die Funktion nicht übernehmen musste.“ Foto – Karl Habsburg © Katharina Schiffl
TAKT. magazin KLASSIK Frühling 2018 20 GEFÜHL DIE WIENER SYMPHONIKER AUF RADIO KLASSIK STEPHANSDOM Seit ihrer Gründung als Wiener Concertverein im zu den großbesetzten Orchesterwerken à la Bruckner, Jahr 1900 gehören die Wiener Symphoniker (die Schmidt und Mahler; vom traditionellen Frühling Namensänderung erfolgte in den 1930er Jahren) als in Wien oder dem Konzert zum Nationalfeiertag Fixbestandteil zum kulturellen Leben der Bundes- bis zur alljährlichen „Sommerfrische“ in Bregenz. hauptstadt. Die Liste an prominenten Chefdirigenten Dazu bereichern Gespräche mit Musikerinnen und ist lange – nach Furtwängler, Karajan, Swarowsky Musikern die verschiedenen Sendungen, vertiefen und Sawallisch, prägten in den letzten Jahren vor dabei die Verbindung zum Orchester und zeigen auch allem Vladimir Fedosejev, Fabio Luisi und Philippe ein wenig das Leben hinter der „Fassade“ Wiener Jordan den Klang und das Profil des Orchesters. Seit Symphoniker, sehr persönlich, aber immer takt- und einigen Jahren sind die Wiener Symphoniker nun auch gefühlvoll. Mit Takt.Gefühl eben! aus dem Programm von radio klassik Stephansdom nicht mehr wegzudenken. Ich darf mich jeden vierten Samstag im Monat ausführlich mit dem Konzertge- schehen und den musikalischen Partnern des Wiener Radiotipp Stadtorchesters beschäftigen. Einblicke hinter die Orchesterkulissen gewähren dabei nicht nur Inten- Takt.Gefühl Text – Michael Gmasz dant Johannes Neubert als regelmäßiger Gast der Sendereihe, sondern auch der aktuelle Chefdirigent 24. März, 28. April, Philippe Jordan, Residenzkünstler wie Julia Fischer 26. Mai 2018, 14.00 Uhr oder Pierre-Laurent Aimard und Gastdirigenten wie Marek Janowski, Christoph von Dohnányi oder DaCapo am darauffolgenden Manfred Honeck. Im Mittelpunkt steht dabei im- Mittwoch um 20.00 Uhr mer die Musik – von den kleinen Besetzungen der Die Wiener Symphoniker auf radio Kammermusikensembles der Symphoniker bis hin klassik Stephansdom.
Gefühle einschalten auf 107,3 Am 17. Mai 1918 wurde im südschwedischen Västra in Stockholm vergeben. Bisher wurden Plácido Karup, Gemeinde Båstad, Birgit Nilsson geboren. Domingo (2009), Riccardo Muti (2011) und die Wiener Mit ihrer hochdramatischen Sopranstimme und ih- Philharmoniker (2014) für ihr lebenslanges Wirken rer unglaublichen Bühnenpräsenz hat „die Nilsson“ auf höchstem künstlerischem Niveau ausgezeichnet. Text – Ursula Magnes Foto – Wiener Symphoniker auf allen großen Bühnen der Welt Operngeschichte Federführend als Präsident der Birgit Nilsson Stiftung geschrieben. Auch ihr Humor und ihre Schlagfertig- ist bei all diesen Aktivitäten Professor Rutbert Reisch, keit sind vielen Opernliebhabern noch in lebendiger ehemals Chief Financial Officer und Generalbevoll- Erinnerung. Darüber hinaus hat Birgit Nilsson mit mächtigter von Volkswagen. Ursula Magnes hat den ihrer Stiftung, der „Birgit Nilsson Foundation“, den gebürtigen Wiener und Weltenbürger um ein paar © Stefan Oláh Grundstein zum Birgit-Nilsson-Preis gelegt. Der Antworten gebeten: höchstdotierte Klassikpreis der Welt – eine Million US-Dollar – wird auch heuer wieder im Oktober Foto – Birgit Nilsson in Tristan © Foto Studio Fayer, Vienna, 1967 BIR GIT und Isolde MEHR ALS EINE JAHRHUNDERTSTIMME NILSSON 21 UM: UM: Wann haben Sie die Bühnenpersönlichkeit Birgit Konnten Sie daraus für Ihr berufliches Leben in Nilsson zum ersten Mal erlebt? der Finanzwelt etwas mitnehmen? Januar 1965 als Turandot in Wien. Oh ja! Disziplin, Entschlossenheit, profes- RR: RR: sionelle Integrität, Fokus, vollständigen Einsatz für eine Aufgabe. UM: Was hat Sie damals am meisten beeindruckt? UM: Eine persönliche Begebenheit, die Birgit Nilsson Persönlichkeit, Musikalität, Ausstrahlung, für Sie besonders prägend charakterisiert? RR: Strahlkraft und Ebenmäßigkeit der Stimme. Ausdruck und Phrasierung. Allgemein: Kollegialität, Ehrlichkeit, Res- RR: pekt. Persönlicheres will ich erst am 17. Mai UM: im Rubato erzählen. Wie würden Sie einer nachfolgenden Generation ihre Stimme beschreiben? Strahlend, verfeinert, von ppp bis fff eben- RR: mäßig und ebenso über die ganze Tessitura der jeweiligen Partitur. Hochmusikalisch. UM: Radiotipp Welche Energie hat Birgit Nilsson ausgestrahlt? Anscheinend unbegrenzt, alles kam schein- Rubato RR: bar mühelos. Technik konnte man nie 17. Mai 2018, 11.00 Uhr „hören“. Nach Isolde oder Brünnhilde vermittelte sie Am 100. Geburtstag von Birgit das Gefühl, sie könne die ganze Vorstellung ohne Nilsson. Ursula Magnes im Mühe gleich noch einmal singen. Gespräch mit Rutbert Reisch.
magazin KLASSIK Frühling 2018 EIN JAHR- HUNDERT FÜRS Text – Bernadette Spitzer 22 THEATER Heinrich Kraus ist eine Zeitmaschine ins Wien des praktisch kompletten 20. Jahrhunderts. Der heuer 95-jährige ehemalige Vizedirektor des Burgtheaters und des Theaters in der Josefstadt ist Gentleman der alten Schule: „Sie haben kalte Hände. Möchten Sie einen Tee?“ Als er dann zu erzählen beginnt, führt er mich in gewähltem Wienerisch in ein längst vergange- nes Wien: „Da hängt der Schlüssel zum Schratt-Türl, durch das der Kaiser auf die Maxingstraße und von dort zu seiner Freundin Katharina Schratt gelangte“, macht er mich auf einen alten Schlüssel aufmerksam, der neben vielen anderen Erinnerungen an der Wand seiner Dachgeschoßwohnung im ersten Bezirk hängt. Den Schlüssel hat er von seinem Großvater, der als Direktor des Tiergartens Schönbrunn regelmäßig Kaiser Franz Joseph im Garten traf und zum Schratt- Türl begleitete. Heinrich Kraus sah in den 1930er Jahren den Fuß- baller Matthias Sindelar, er war bei der Eröffnung der Großglockner-Hochalpenstraße und versah während des Zweiten Weltkriegs eine Zeit lang Dienst mit Oskar Bschließmayer, dem späteren Oskar Werner. Sein Schicksalstag aber war der 23. Dezember 1939, als er Foto – Heinrich Kraus im Theater in der Josefstadt Paula Wessely und Attila © Bernadette Spitzer Hörbiger in „Der Widerspenstigen Zähmung“ sah: „Die beiden spielten überwältigend. Von da an wollte ich zum Theater, auch wenn ich nicht wusste, in welcher Form.“ Eine Karriere als Schauspieler schloss er aus, den Beruf des Theatermanagers gab es noch nicht.
Gefühle einschalten auf 107,3 Im Zweiten Weltkrieg suchte er vor Bombenangrif- Seit 1977 ist Kraus auch Teil des Theaters in der Josef- fen im Keller des Burgtheaters Schutz und traf dort stadt, das er managte, leitete und dessen Vorsitzender Schauspieler und auch Direktor Raoul Aslan. Und des Stiftungsbeirats er nach wie vor ist. als er vom 12. März 1945 erzählt, als die Staatsoper Trotz seiner bald 95 Jahre und eines amputierten brannte und er mit Operndirektor Karl Böhm Noten Fußes, der ihn großteils an den Rollstuhl fesselt, ist aus dem Gebäude rettete, höre ich direkt das Prasseln Heinrich Kraus voll aktiv. Vor sechs Jahren ist seine des Feuers, so anschaulich wählt er seine Worte. Frau, Kammersängerin Margareta Sjöstedt, gestorben, Die Luftschutzkeller-Bekanntschaften ermöglich- aber einsam ist er nicht. Dafür sorgen sein Hund ten Kraus während seines Studiums der Theaterwis- und die vielen Menschen, mit denen er täglich in senschaften ein dreijähriges Volontariat als Assistent Kontakt ist. des Direktors im Burgtheater. Kulturmanagement Zum Abschied ruft er mir – wieder Gentleman der konnte man nicht studieren, Kraus erarbeitete sich alten Schule – zu: „Auf Wiedersehen, meine Liebe!“ seine Fertigkeiten alleine. An das Burgtheater kehrte Und drückt mir Lebkuchen in die Hand, bevor ich in er 1961 zurück. Bis dahin organisierte er unter ande- den Trubel der Gegenwart zurückkehre. rem für die amerikanischen Besatzer Tourneen durch Österreich, half dem ungarischen Flüchtlingsorchester Philharmonia Hungarica auf die Beine und managte die Deutsche Oper am Rhein. Als sein Meisterstück betrachtet Kraus die Welt- Radiotipp tournee des Burgtheaters 1968. Fast drei Monate lang war das Theater unterwegs, bei gleichzeitig vollem Ich habe viel Betrieb in Wien. Ein Monsterprojekt, für dessen Organisation nur Briefe, Telegramme und Telefone Glück gehabt zur Verfügung standen. Lachend erzählt er auch von 14. April, 28. April, den Vorbereitungen für die 200-Jahr-Feier des Burg- 12. Mai, 26. Mai 2018, theaters 1976: „Meine Sekretärin und ich rutschten 10.05 Uhr stundenlang am Boden herum, wo wir über 1000 Erinnerungen eines Theater- Namenskärtchen auf einen riesigen Sitzplan ordneten. mannes. Heinrich Kraus erzählt Und es gab keine einzige Beschwerde!“ aus seinem Leben. 23 Rodgers & Hammerstein Carousel mit Daniel Schmutzhard als Billy Bigelow Premiere am 17. März 2018 | Vorstellungen im März und April 2018 Dirigent: Joseph R. Olefirowicz/Lorenz C. Aichner | Regie: Henry Mason Info: +43/1/514 44-3670 | Karten: +43/1/513 1 513 | tickets@volksoper.at | www.volksoper.at Daniel Schmutzhard; Foto: Johannes Ifkovits/Volksoper Wien
magazin KLASSIK Frühling 2018 Das Alban Geschichten Berg Ensemble aus dem Archiv RADIOPROGRAMM Präsentiert von Otto Biba, im Konzert Archivdirektor der Gesellschaft 28.04., 17.00 Uhr. der Musikfreunde in Wien. Ein Mitschnitt des Konzerts 03.03., 09.05 Uhr vom 10. April 2018. Brahms’ Bibel. 02.06., 17.00 Uhr. (DaCapo 05.03., 20.00 Uhr) Ein Mitschnitt des Konzerts 07.04., 09.05 Uhr vom 19. Mai 2018. Wenn Instrumente oder Kompo- sitionen als unspielbar gelten… (DaCapo 09.04., 20.00 Uhr) 05.05., 09.05 Uhr Ein Musikant Gottes: Josef Beethoven- Friedrich Doppelbauer. Studio Ich habe viel Glück (DaCapo 07.05., 20.00 Uhr) Von und mit Franz Welser-Möst gehabt – Erinnerungen 05.05., 15.30 Uhr eines Theatermannes (DaCapo 09.05., 21.30 Uhr) Heinrich Kraus erzählt aus seinem Leben. 19.05., 15.30 Uhr 14.04., 10.05 Uhr (DaCapo 23.05., 21.30 Uhr) (DaCapo 16.04., 21.00 Uhr) 28.04., 10.05 Uhr (DaCapo 30.04., 21.00 Uhr) 12.05., 10.05 Uhr Liszt aus Raiding (DaCapo 14.05., 21.00 Uhr) Konzertmitschnitte vom Liszt 26.05., 10.05 Uhr Festival Raiding, präsentiert von Christoph Wellner. (DaCapo 30.05., 20.00 Uhr) 03.03., 14.00 Uhr 24 Louis Lortie spielt Années de pèlerina- ges von Liszt (Ausschnitte). Konzert- mitschnitt vom 21. Oktober 2017. (DaCapo 07.03., 20.00 Uhr) 07.04., 14.00 Uhr Debüt des Liszt Festival Orchesters Kunstuniversität mit einer Uraufführung von Eduard Kutrowatz. Konzertmitschnitt vom Graz – Dialog 23. März 2018. für die nächste (DaCapo 11.04., 20.00 Uhr) 05.05., 14.00 Uhr Generation Das Liszt-Trio mit Werken von Liszt, Lehrende und Studierende Chopin, Wieniawski und Servais. im Gespräch. Gestaltung: Ursula Magnes. Konzertmitschnitt vom 17. März 2018. 03.03., 15.00 Uhr (DaCapo 09.05., 20.00 Uhr) (DaCapo 07.03., 21.00 Uhr) 17.03., 15.00 Uhr (DaCapo 21.03., 21.00 Uhr) 07.04., 15.00 Uhr (DaCapo 11.04., 21.00 Uhr) 21.04., 15.00 Uhr Passionswege Mutige Menschen und ihre Geschichten. (DaCapo 25.04., 21.00 Uhr) Eine Sendereihe in der Fastenzeit. 05.05., 15.00 Uhr Jeden Samstag 19.00 bis 20.00 Uhr sowie (DaCapo 09.05., 21.00 Uhr) DaCapo am darauffolgenden Mittwoch, 19.05., 15.00 Uhr 19.00 bis 20.00 Uhr. (DaCapo 23.05., 21.00 Uhr) 17.03. Leben mit dem Warum. Stefan Hauser spricht mit Menschen, die den Suizid von Familienangehörigen bewältigen müssen. 24.03. „Wenn Sie das hören, bin ich tot.“ Letzte Worte von Sterbenden. Eine Sendung über das Leben, gestaltet von Gerlinde Petrić-Wallner. Weitere Termine: 03.03. und 10.03.
Gefühle einschalten auf 107,3 Zum Haydn – die Mélange mit Haydnregion Dominique Meyer Niederösterreich Der Staatsoperndirektor präsentiert auf radio klassik Lieblingsaufnahmen aus seinem Archiv. 04.03., 14.00 Uhr Stephansdom Gestaltet von Michael Gmasz. Tour Debussy. 10.03., 09.05 Uhr (DaCapo 09.03., 20.00 Uhr) Rückblick auf die Eröffnung des 08.04., 14.00 Uhr Haydn Geburtshauses 2017. La Maîtrise – Faszination Kinderchor. (DaCapo 12.03., 20.00 Uhr) (DaCapo 13.04., 20.00 Uhr) 14.04., 09.05 Uhr 06.05., 14.00 Uhr Die Haydnregion Niederösterreich Ein Fest für Birgit Nilsson. stellt sich vor. (DaCapo 11.05., 20.00 Uhr) (DaCapo 16.04., 20.00 Uhr) 12.05., 09.05 Uhr Per Opera ad Astra Haydngedenktage zum Todestag Die Welt der Oper mit Richard Schmitz. Joseph Haydns am 31. Mai. 10.03., 14.00 Uhr (DaCapo 14.05., 20.00 Uhr) Wiener Staatsoper: Einems „Dantons Tod“. (DaCapo 14.03., 20.00 Uhr) 14.04., 14.00 Uhr Theater an der Wien: Brittens „A Midsummer Night’s Dream“. Hauptwerke (DaCapo 18.04., 20.00 Uhr) und Positive 12.05., 14.00 Uhr Orgelmusik ausgewählt und Wiener Staatsoper: Saint-Saëns’ präsentiert von Peter Planyavsky. „Samson und Dalila“. 11.03., 14.00 Uhr (DaCapo 16.05., 20.00 Uhr) Von Fugen und Unfugen. (DaCapo 16.03., 20.00 Uhr) 25 15.04., 14.00 Uhr Österliche Orgelmusik. (DaCapo 20.04., 20.00 Uhr) 13.05., 14.00 Uhr Kunstraum mdw Messiaen, Tournemire und Dubois. Die Universität für Musik und darstellende (DaCapo 18.05., 20.00 Uhr) Kunst in Wien stellt sich vor. Eine Sendereihe von Arabella Fenyves. 11.03., 15.00 Uhr (DaCapo 16.03., 21.00 Uhr) 15.04., 15.00 Uhr (DaCapo 20.04., 21.00 Uhr) 13.05., 15.00 Uhr Lange Nacht (DaCapo 18.05., 21.00 Uhr) der Kirchen 25.05.2018, Live ab 18.00 Uhr. Stephansplatz 4 Zu Gast bei Anton Gatnar in den Studios von radio klassik Stephansdom. 17.03., 14.00 Uhr (DaCapo 21.03., 20.00 Uhr) 21.04., 14.00 Uhr Der Klassik-Tjek Emmanuel Tjeknavorian (DaCapo 25.04., 20.00 Uhr) präsentiert seine Passion 19.05., 14.00 Uhr für Klassische Musik. (DaCapo 23.05., 20.00 Uhr) 17.03., 09.05 Uhr Kadenzen. (DaCapo 19.03., 20.00 Uhr) 21.04., 09.05 Uhr Klassik und Mode. Das Mozarteumorchester (DaCapo 23.04., 20.00 Uhr) Salzburg – Kulturbotschafter 19.05., 09.05 Uhr der Mozartstadt Musik & Leitung. (DaCapo 21.05., 20.00 Uhr) 14.04., 15.00 Uhr (DaCapo 18.04., 21.00 Uhr)
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