KONJUNKTURPROGNOSE Aussichten für 2022 deutlich verschlechtert
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Kiel Institut für Weltwirtschaft – Newsletter 12/ Dezember 2021 | Website KONJUNKTURPROGNOSE Aussichten für 2022 deutlich verschlechtert © enc rier – iS toc kphoto Lieferengpässe und die vierte Corona-Welle belasten den Aufschwung in Deutschland und der Weltwirtschaft. Er bekommt einen spürbaren Dämpfer, der Aufholprozess verschiebt sich um mehrere Monate nach hinten. „Insgesamt fällt die durch die laufende Infektionswelle verursachte Delle im Erholungsprozess etwas größer aus, als wir noch in unserer Herbst-Prognose erwartet hatten. Der Rückschlag wird aber dank eines größeren Impffortschritts bei weitem nicht so gravierend sein, wie im vergangenen Winterhalbjahr. Die ökonomischen Folgen der Pandemie sind weiterhin empfindlich, aber sie nehmen von Welle zu Welle ab“, sagte der Konjunkturchef und Vizepräsident des IfW Kiel, Stefan Kooths. Mehr lesen Deutsche Wirtschaft: Weltwirtschaft: Erholung stockt vorerst Gebremste Expansion Das IfW Kiel rechnet nach einem Zunehmende Corona-Infektionen Zuwachs des bremsen die weltwirtschaftliche Bruttoinlandsproduktes um 2,6 Aktivität, Lieferengpässe Prozent in diesem Jahr mit nur behinderten den Aufschwung der noch 4 Prozent (bislang 5,1) für Industrieproduktion und die 2022. 2023 geht es mit 3,3 chinesische Wirtschaft scheint aus Prozent (bislang 2,3) dem Tritt geraten zu sein. Für 2021 voraussichtlich steiler nach oben. erwartet das IfW Kiel einen Die Inflationsrate dürfte in diesem Zuwachs der Weltproduktion um und im kommenden Jahr bei über 3 5,7 Prozent (bislang 5,9), für 2022 Prozent liegen. Das von 4,5 Prozent (bislang 5,0). Für Haushaltsdefizit bleibt aufgrund 2023 hat sich der Ausblick mit 4,0 einer Änderung der Regeln zur Prozent (bislang 3,8) leicht Schuldenbremse auch 2023 mit verbessert. 1,4 Prozent hoch. Mehr lesen Mehr lesen Industrieproduktion: Automobilbranche am stärksten von Lieferengpässen betroffen
Nils Jannsen, Leiter Konjunktur Deutschland am IfW Kiel, kommentiert die jüngsten Zahlen zur Industrieproduktion, wonach die Industrieproduktion im Oktober um 3,2 Prozent zugelegt hat. Das sei nur ein Tropfen auf den heißen Stein, so seine Analyse. Die deutsche Industrie leide weiter massiv unter den derzeitigen Lieferproblemen. Mehr lesen AKTUELL Kieler Subventionsbericht Corona-Krise treibt Finanzhilfen, größter Posten sind Umweltsubventionen Die Finanzhilfen des Bundes steigen kräftig. Laut Haushaltsplanung werden sie 2021 mit 87,2 Mrd. Euro einen Höchststand erreichen, wie der gerade erschienene Kieler Subventionsbericht ermittelt hat. Das bedeutet einen Anstieg um über 50 Prozent gegenüber den Finanzhilfen, die 2019 geflossen sind. Treibend wirken vor allem die Ausgaben des Zukunftspakets, das der Bund im Zuge der Corona-Krise aufgelegt hat. Erstmals sind die umweltpolitischen Finanzhilfen des Bundes 2021 der größte Posten. Bislang waren dies die Zahlungen an den Verkehrssektor. Mehr lesen Kiel Trade Indicator Fragiler Aufwärtstrend im weltweiten Handel In seinem jüngsten Datenupdate für November 2021 signalisiert der Kiel Trade Indicator insgesamt recht positive Handelszahlen (Vormonatsvergleich, preis- und saisonbereinigt). Die Aufwärtsbewegung droht aber von kurzer Dauer zu sein. Zum einen schert China mit negativen Zahlen aus der Reihe. Zum anderen bleiben die Staus in © CC0 der Containerschifffahrt auf ausgesprochen hohem Niveau und stehen damit einem längerfristigen Aufwärtstrend entgegen. Mit diesem Datenupdate führt das IfW Kiel eine Reihe von Verbesserungen für den Kiel Trade Indicator ein, die wichtigste: Ab sofort erfolgen die Schätzungen preisbereinigt, also in realen statt nominalen Veränderungsraten. Mehr lesen Internationaler Handel WTO-Einigung im Dienstleistungshandel ist ein wesentlicher Erfolg Holger Görg, Handelsexperte und Präsident des IfW Kiel, sieht in der jüngsten Einigung von 67 Mitgliedsländern der Welthandelsorganisation (WTO) auf Vereinfachungen im Dienstleistungshandel einen wichtigen Fortschritt. Das könne nicht nur den Handel von Dienstleistungen stimulieren, sondern habe auch immensen Symbolcharakter mit Blick auf die Funktionsfähigkeit der WTO.
Mehr lesen Ampel-Koalition Experten des IfW Kiel bewerten Pläne der neuen Bundesregierung Flexible Instrumente der Klimapolitik sind im Koalitionsvertrag sichtbar verankert. Gut so, meint Wilfried Rickels, Direktor des Forschungszentrums Global Commons und Klimapolitik. Denn damit lassen sich ambitionierter Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland effizienter erreichen. Klimapolitik © _Dt. Bundestag / Tobias Koc h scheitere allerdings oft nicht an Zielen und Ideen, sondern am Handeln, schreibt er in seinem Statement. Haushaltsexperte Jens Boysen-Hogrefe sieht einen „kräftigen Schluck aus der Pulle“ mit Blick auf die Neuverschuldung des Bundes. Entscheidend sei nun, dass dieses Geld auch effizient für Investitionen eingesetzt werde, schreibt er in seinem Statement. Die rentenpolitischen Beschlüsse sieht er als ein Verschieben des Problems in die Zukunft. Die Pläne der Ampel im Bereich Migration, Flucht und Integration sind ein großer Schritt in Richtung einer stärker auf wissenschaftliche Empfehlungen aufbauenden Politik. Der Koalitionsvertrag enthalte außerdem wichtige neue Regelungen zur Steuerung und Erhöhung qualifizierter Zuwanderung, schreibt Tobias Heidland, Direktor des Forschungszentrums Internationale Entwicklung, in einem Statement. Themendossier zum Regierungswechse l China-Politik der Bundesregierung In der konkreten Umsetzung drohen Konflikte Zum Thema China-Beziehungen sind die Inhalte des Ampel-Koalitionsvertrages nicht überraschend – auch nicht die insgesamt kritische Haltung gegenüber dem Land. Sie entspricht Aussagen in den Wahlprogrammen der Parteien. Allerdings bleibt die konkrete Ausgestaltung an vielen Stellen vage und bietet damit Konfliktpotenzial innerhalb der © 7C0, CC BY 2.0, via Wikimedia Common neuen Regierung, analysiert Wan-Hsin Liu, China-Expertin am IfW Kiel. Denn es gibt Unterschiede in den Positionen der Parteien, und die könnten bei der konkreten Umsetzung der China-Politik aufbrechen. China käme das entgegen. Mehr lesen AUS DER FORSCHUNG Grüne Geschenke aus dem Ausland Wo ausländische Direktinvestitionen grünes Management fördern Wie schnell sich die Wirtschaft eines Landes ökologisch wandelt, hängt entscheidend davon ab, wie „grün“ Unternehmen produzieren, was wiederum von grünen
Managementpraktiken abhängt. Eine wichtige Rolle können hierbei Investitionen aus dem Ausland spielen, wie Peter Kannen (HSU Hamburg), Finn Ole Semrau und Frauke Steglich in einem aktuellen Kiel Working Paper anhand von Daten auf Unternehmensebene zeigen. Unternehmen mit ausländischen Eigentumsanteilen haben demnach eine höhere Wahrscheinlichkeit, grüne Managementpraktiken einzusetzen als Unternehmen ohne ausländische © Daniel van den Berg / Unsplash Eigentumsanteile. Zumindest gilt dies für Unternehmen mit Sitz in höher entwickelten Volkswirtschaften und in Ländern, die selbst schon bessere Umweltleistungen aufweisen. Dieser positive Effekt kann für Unternehmen mit Sitz in weniger entwickelten Volkswirtschaften oder Ländern mit ohnehin schon schwacher Umweltleistung, nicht bestätigt werden. Mehr lesen (Englisch) WIR ÜBER UNS Neue Institutsleitung Görg und Kooths übernehmen interimistisch Präsidentschaft des IfW Kiel Die Professoren Holger Görg (r.) und Stefan Kooths haben zum 1. Dezember 2021 die wissenschaftliche Leitung des Kiel Instituts für Weltwirtschaft übernommen, bis die Nachfolge des ausgeschiedenen Institutspräsidenten Gabriel Felbermayr geregelt ist. Einer entsprechenden planmäßigen Interimsregelung hatten der Stiftungsrat des Instituts sowie das Land Schleswig-Holstein und der Bund als für die Finanzierung des © IfW Kiel, Michael Stefan Instituts verantwortliche Stellen zuvor zugestimmt. Mehr lesen Namensänderung Aus dem Institut für Weltwirtschaft wird das Kiel Institut für Weltwirtschaft Das Institut firmiert ab sofort unter dem Namen Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel). Eine entsprechende Namensänderung wurde in der Satzung des Instituts verankert und tritt nun in Kraft. Mit der neuen Namensgebung möchte das Institut ein wesentliches Differenzierungsmerkmal gegenüber anderen © IfW Kiel, Michael Stefan Wirtschaftsforschungsinstituten auch im Namen sichtbar machen: den Standort im Norden Deutschlands an der Kieler Förde. „Von hier aus analysieren wir das globale Wirtschaftsgeschehen unparteiisch und aus der notwendigen kritischen Distanz zu Entscheidern und Institutionen“, sagte Stefan Kooths, Vizepräsident des IfW Kiel. Mehr lesen
© c had-madden-S UTfFCAHV_A / Unsplash Liebe Leserinnen und Leser unseres Newsletters, ein zweites ungewöhnliches Jahr für unser Institut, für die Weltwirtschaft und wahrscheinlich auch für Sie geht zu Ende. Die Corona-Pandemie hat weiterhin viele persönliche Kontakte verhindert, unser Leben und Arbeiten haben sich verändert – wie nachhaltig, wird sich erst noch zeigen. Wir schauen dennoch zuversichtlich ins neue Jahr, weil wir auch erfahren konnten, dass in Krisenzeiten wissenschaftlich fundierte Einschätzungen in der Gesellschaft gefragt sind – von einer Minderheit abgesehen. Das Institut sieht sich inhaltlich und organisatorisch sehr gut aufgestellt, relevante Beiträge zur Wissenschaft, in der Politikberatung und in der öffentlichen Debatte leisten zu können. Die Pandemie entwickelt sich weiterhin dynamisch und ist schwer vorhersagbar. Aber wir sind überzeugt, dass wir unter Anwendung der wissenschaftlichen Empfehlungen auch diese Herausforderung gemeinsam meistern können. Wir wünschen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, erholsame und genussvolle Feiertage im Kreise Ihrer Lieben. Wir freuen uns auf ein sicherlich wieder sehr bewegtes Jahr 2022 – hoffentlich auch wieder mit mehr persönlichen Kontakten! Das Newsletter-Team des IfW Kiel VERANSTALTUNGEN Durch die Corona-Pandemie sind die Bedingungen für die Durchführung von Veranstaltungen weiterhin erschwert. Bitte besuchen Sie auf unserer Website den Bereich „Veranstaltungen“, um den jeweils aktuellen Stand zu erfahren. KIEL INSTITUT FÜR WELTWIRTSCHAFT Kiellinie 66 | 24105 Kiel T +49 431 8814-774 F +49 431 8814-500 www.ifw-kiel.de Unsere Datenschutzregeln finden Sie hier. Aufsichtsbehörde: Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein Umsatzsteuer: DE 251899169 Das Kiel Institut für Weltwirtschaft ist eine rechtlich selbständige Stiftung öffentlichen Rechts des Landes Schleswig-Holstein. Vorstand: Birgit Austen-Bosy, P rof. Holger Görg, P h.D., P rof. Dr. Stefan Kooths Möchten Sie den News letter des IfW Kiel nicht mehr beziehen, klicken Sie bitte unten auf “Abbes tellen”. Sollte der News letter nicht richtig darges tellt werden, klicken Sie bitte unten auf “Im Brows er öffnen”. Im Browser öffnen | Abbestellen
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