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Bankenbrief
Bankenbrief - Ausgabe 2020 - 79
Das Thema
Deutsche Bank erzielt trotz Rückstellungen Gewinn
Die Deutsche Bank hat trotz hoher Rückstellungen für ausfallgefährdete
Kredite im Jahresanfangsquartal einen Gewinn erzielt. Wie das Geldhaus
gestern Abend mitteilte, wurde eine halbe Milliarde Euro für mögliche Kredit‐
ausfälle infolge der Corona-Krise zurückgelegt. In den Monaten Januar bis
März 2020 verbuchte die Deutsche Bank nach vorläufigen Zahlen ein
Ergebnis vor Steuern von 206 Millionen Euro. Der Gewinn nach Steuern lag
bei 66 Millionen Euro – ein Jahr zuvor war es 201 Millionen Euro. Davon gehen
noch Gewinn- und Verlustanteile ab, die auf nicht beherrschende Gesell‐
schafter von Tochterfirmen und das zusätzliche Kernkapital in Form
bestimmter Pflichtwandelanleihen oder sogenannte CoCo-Bonds (AT-1)
entfallen. Von der Bank selbst befragte Analysten hatten nach Steuern
durchweg mit einem Verlust gerechnet. Zu der Gewinnentwicklung trugen den
Angaben zufolge Erträge von 6,4 Milliarden Euro bei. Details will das Institut
am Mittwoch nennen. Die Titel der Deutschen Bank legten heute zeitweise um
12 Prozent zu. Die Ziele für die harte Kernkapitalquote und die Verschuldungs‐
quote in diesem Jahr sollen angesichts der Corona-Krise überprüft werden.
Die Bank betonte dennoch, dass die Kapitalausstattung nach wie vor gut sei
und deutlich über den Anforderungen der Regulierer liege. Dies solle auch so
bleiben. "Da die genannten Kapitaleffekte als vorübergehend angesehen
werden, arbeitet die Bank für das Jahr 2022 weiterhin auf das Ziel einer
harten Kernkapitalquote von 12,5 Prozent und einer Leverage Ratio (Verschul‐
dungsquote) von 5 Prozent hin." Die übrigen Finanzziele für 2020 und die
kommenden Jahre werden ebenfalls beibehalten: "Dazu gehört, die berei‐
nigten Kosten ohne Umbaubelastungen und die erstattungsfähigen Kosten im
Zusammenhang mit dem Hedgefondsgeschäft, das an BNP Paribas
übertragen wird, 2020 auf 19,5 Milliarden Euro zu senken", hieß es in der
Mitteilung.
[tagesschau.de]
[faz.net]
[manager-magazin.de]
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[de.reuters.com]
[spiegel.de]
Meldungen
Studie: Flucht ins Bargeld während Virus-Krise
Die Menschen in Deutschland sind zu Beginn der Corona-Krise einer Studie
zufolge ins Bargeld geflüchtet. Krisen schienen allgemein dazu zu führen,
dass noch mehr Bargeld gehortet werde, teilte heute die Direktbank ING
Deutschland mit. Wie aus einer Analyse der Beratungsfirma Barkow
Consulting im Auftrag der Bank hervorgeht, stieg der Umlauf von Scheinen
und Münzen im Euroraum im März um fast 100 Milliarden Euro oder 8 Prozent.
Verglichen mit der Entwicklung von Januar und Februar lasse sich ein "Corona-
Sondereffekt" von etwa 30 Milliarden Euro ausweisen. Thomas Dwornitzak,
Leiter Sparen und Anlegen bei der ING Deutschland, erklärte, zwar behalte
Bargeld aus Sicht der Kunden die Rolle eines "sicheren Hafens", gleichzeitig
verliere es aber zunehmend die Rolle als Zahlungsmittel.
[faz.net]
Bericht: Allianz vereinbart Partnerschaft mit BBVA
Der Versicherungs-Konzern Allianz wird einem Medienbericht zufolge Partner
der spanischen Großbank Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA). Wie
Reuters heute unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Personen
berichtete, solle die Vereinbarung zeitnah bekannt gegeben werden. Die
Verhandlungen hatten sich länger hingezogen als erwartet. Nun fällt der
Umfang der Partnerschaft zunächst geringer aus als anvisiert. Im Herbst hatte
es geheißen, die Allianz werde rund 1 Milliarde Euro für den Einstieg in das
Schaden- und Unfall-Versicherungs-Geschäft von BBVA zahlen.
[wiwo.de]
Bawag erhöht Risikovorsorge
Das österreichische Geldhaus Bawag hat im ersten Quartal 2020 infolge einer
höheren Risikovorsorge einen Gewinnrückgang auf 61 Millionen Euro
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verbucht. Wie das Institut heute mitteilte, betrug der Gewinn im Vorjahres‐
quartal 97 Millionen Euro. Um sich gegen das schwächere makroökonomische
Umfeld sowie Stundungen von Kundenzahlungen zu wappnen, sei im ersten
Quartal des laufenden Geschäftsjahres eine zusätzliche Risikovorsorge von 25
Millionen Euro gebildet worden. Dies habe zu Gesamtrisikokosten von 55
Millionen Euro geführt. Das Ergebnis vor Risikokosten blieb mit 171 Millionen
Euro weitgehend stabil.
[finanznachrichten.de]
Japans Notenbank erhöht Anleihekaufprogramm
Die Bank of Japan (BoJ) greift der heimischen Wirtschaft im Kampf gegen die
Coronavirus-Krise mit weiteren Maßnahmen unter die Arme. Wie die
japanische Notenbank heute mitteilte, sollen unter anderem mehr Staatsan‐
leihen und Unternehmenspapiere gekauft werden. Notenbankchef Haruhiko
Kuroda erklärte, die Wirtschaft Japans werde von der Corona-Pandemie härter
getroffen als von der Finanz- und Wirtschaftskrise. Ihren Strafzins auf Einlagen
von Geschäftsbanken beließen die Währungshüter in Tokio wie erwartet bei
minus 0,1 Prozent.
[de.reuters.com]
Mehr als 60 Prozent der Deutschen zahlen mobil mit
Karte oder Handy
Immer mehr Menschen nutzen in der Corona-Krise die Möglichkeit,
kontaktlos zu bezahlen. Wie eine heute veröffentlichte Repräsentativbe‐
fragung des Bankenverbandes ergab, zahlen mittlerweile mehr als 60 Prozent
der deutschen Verbraucher an Supermarkt- oder anderen Kassen mobil mit
Karte oder Handy. Während 35 Prozent der Befragten bereits vor dem
Ausbruch der Pandemie meist mobil und kontaktlos bezahlten, hat rund ein
Viertel der Verbraucher (26 Prozent) ihr Verhalten erst im Zuge der Corona-
Krise geändert und verzichtet nun in der Regel bewusst auf Barzahlungen. Vor
allem jüngere Verbraucher nutzen die kontaktlosen Bezahlmethoden. Weitere
Ergebnisse unserer Befragung lesen Sie hier:
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Die Köpfe
Digitalchef Pertlwieser verlässt die Deutsche Bank
Die Deutsche Bank ordnet ihr Digitalressort neu. Im Zuge der im Mai anste‐
henden Verschmelzung der DB Privat- und Firmenkundenbank AG in den
Deutsche-Bank-Konzern werde das Institut die Aufgaben des Geschäftsbe‐
reichs "Digital Ventures" auf andere Ressorts verteilen, berichteten Medien
heute mit Verweis auf einen Mitarbeiterbrief des stellvertretenden Vorstands‐
vorsitzenden Karl von Rohr. Im Zuge des Umbaus werde Digitalchef Markus
Pertlwieser das Institut verlassen. Der Chef des deutschen Privatkundenge‐
schäfts, Manfred Knof, soll künftig für alle privatkundennahen Themen und
damit auch für das Herzstück von "Digital Ventures" zuständig sein. Die
Verantwortung für die Beteiligungen des Ressorts werde der Finanzchef der
Privatkundensparte, Alexander Ilgen, übernehmen. Der Bereich Daten und
künstliche Intelligenz werde von IT-Vorstand Bernd Leukert geleitet.
[de.reuters.com]
Maas: Deutsche EU-Ratspräsidentschaft wird echter
Kraftakt
Außenminister Heiko Maas hat vor zu hohen Erwartungen an die im Juli begin‐
nende deutsche EU-Ratspräsidentschaft gewarnt. "Das wird ein echter
Kraftakt für die gesamte Bundesregierung", sagte Maas in einem heute veröf‐
fentlichten Interview. Die Erwartungen an Deutschland seien "riesig, diese
Führungsrolle als ehrlicher Makler und dynamischer Antreiber anzunehmen".
Durch die praktischen Einschränkungen im Politikbetrieb seien aber Grenzen
gesetzt. Es gelte, "eine vernünftige Balance zu finden zwischen ambitionierten
Ansprüchen und realistischen Zielen".
[sueddeutsche.de]
Berater Hassett: Virus-Krise größter Negativ-Schock für
US-Wirtschaft
Der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Kevin Hassett, geht infolge der
Coronavirus-Pandemie von einem "Schock historischen Ausmaßes" für die US-
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Wirtschaft aus. "Es ist eine wirklich ernste Situation", sagte der Berater von
Präsident Donald Trump heute. "Dies ist der größte negative Schock, den
unsere Wirtschaft meiner Meinung nach je erlebt hat."
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes dürfte im zweiten Quartal deutlich
zurückgehen.
[faz.net]
Die Tweets des Tages
Am Dienstag startet unser Online-Event "Banken ON SCREEN": Diskutieren Sie
mit Volker Treier, Außenwirtschaftschef @DIHK_News und Stefan Schneider,
Chefvolkswirt Deutschland @DeutscheBank, über die Wirtschaft nach
#Corona um 16.30 Uhr auf go.bdb.de/zSKv0 und hier! #bankenlive
[twitter.com]
#Corona macht's möglich: Mehr als 60 Prozent der sonst so bargeldver‐
liebten Deutschen zahlen im Supermarkt und an anderen Kassen mobil mit
Karte oder Handy. Aktuelle Ergebnisse unserer repräsentativen Verbraucher‐
befragung im Blog: go.bdb.de/2wRRm #Geld #kontaktlos
[twitter.com]
Am Freitag meistgeklickt
Erfolgreich verhandeln in Krisenzeiten
Die Nachfrage nach bestimmten Produkten und Dienstleistungen ist hoch, das
Angebot gering, wegbrechende Einnahmen können die Verhandlungsposition
verschlechtern, dazu kommen weitreichende Kontaktverbote: Verhandeln
während der Corona-Krise findet unter extremen Bedingungen statt. Wie Sie
Verhandlungen trotzdem erfolgreich abschließen, erklärt Antonia Götsch,
Chefredakteurin des "Harvard Business Managers", im Podcast:
[manager-magazin.de]
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Was morgen wichtig wird
In Frankfurt veröffentlicht die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Quartals‐
bericht zur Kreditvergabe. – In Quickborn legt die Comdirect Bank ihre
Geschäftsergebnisse für das erste Quartal 2020 vor. – Die britische Großbank
HSBC, das spanische Geldhaus Banco Santander und die Schweizer Bank UBS
präsentieren ebenfalls ihre Zahlen zum Jahresanfangsquartal. – Die schwe‐
dische Zentralbank Sveriges Riksbank gibt die Ergebnisse ihrer geldpoliti‐
schen Ratssitzung bekannt.
Der Nachschlag
Blinzeln bremst Dauerredner
Ob Kunde oder Kollege: Wenn jemand mit vielen Worten wenig sagt oder
immer wieder das Gleiche, kostet das Zeit und Nerven. Doch damit ist jetzt
Schluss. Forscher vom Max-Planck-Institut für Psycholinguistik haben ein
einfaches Mittel gegen Endlosschwätzer gefunden: Blinzeln. Einer Studie
zufolge vermittelt langes Blinzeln dem Gegenüber, dass Sie genügend Infor‐
mationen vernommen haben. Wenn Sie mehrere Fragen kurz hintereinander
stellen, können Sie Dauerredner ebenfalls bremsen. Wie Sie Quasselstrippen
noch elegant zum Schweigen bringen können, lesen Sie hier:
[impulse.de]
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