DIE STADT ALS MARKE Marketing für Standorte - imakomm AKADEMIE

Die Seite wird erstellt Matthias Schütte
 
WEITER LESEN
DIE STADT ALS MARKE Marketing für Standorte - imakomm AKADEMIE
September 2018

                 DIE
                                   Marketing
                                für Standorte

                 STADT
Stadt- und
Innenstadt-
entwicklung

                 ALS
Strategien für
                 MARKE
Wirtschafts-
flächen und
-standorte

                               Einzelhandel:
                              Steuerung und
                                Entwicklung
DIE STADT ALS MARKE Marketing für Standorte - imakomm AKADEMIE
TITEL

                                                                                     Teilnehmer
                                                                                     der imakomm-
                                                                                     Marken-Studie
                                                                                     2018

   THEMENÜBERSICHT

    Die Stadt als Marke                                                                Seite       1
    Die Studie – exklusive Daten aus der kommunalen Praxis                             Seite     2-3
    „Stadtmarke“ – Wovon sprechen wir überhaupt?                                       Seite     4-5
    Umsetzungsgrad: Nicht nur Theorie, sondern längst in den Kommunen angekommen …     Seite     6-7
    Effekte: Unsere Stadt zur Marke entwickeln – warum?                                Seite     8-9
    Idealtypischer Ablauf: Der Weg zu einer erfolgreichen Stadtmarke                   Seite   10-11
    Ohne geht nicht: Gezielte Beteiligung als Erfolgsfaktor                            Seite   12-13
    Von anderen lernen: Erfahrungsberichte aus der Praxis, Teil 1                      Seite   14-15
    Schlaglichter: So sieht der Markenbildungsprozess in der Regel aus …               Seite   16-17
    Von anderen lernen: Erfahrungsberichte aus der Praxis, Teil 2                      Seite   18-19
    Fazit: Checkliste für einen erfolgreichen Markenbildungsprozess                    Seite   20-21
    Veranstaltungen
    Die Stadt als Marke                                                                Seite      22
    Aus der Projektarbeit                                                              Seite   23- 31
    News                                                                               Seite      32

imakomm KONKRET | 2018                             www.imakomm-akademie.de
DIE STADT ALS MARKE Marketing für Standorte - imakomm AKADEMIE
DIE STADT ALS MARKE
                                                                                             TITEL

DIE STADT
ALS MARKE
Marke?
Marke ist „in“ – immer mehr Stäte und Gemeinden in Deutschland beschäftigen sich mit dem
Thema Stadtmarke, immer mehr Kommunen wollen eine Marke sein oder entwickeln, und zwar
zu Recht: Der zunehmende Wettbewerb zwingt Kommunen – vor allem kleinere und mittelgroße
Städte – zur Profilierung und Positionierung. Das Konzept der Markenführung kann hierfür ein
Instrument darstellen.
In der Praxis existieren vielerorts dennoch Hürden: „Marke“ scheint abstrakt, komplex und wird
in ihrer Tragweite oft unter-, manchmal aber auch überschätzt. Schon beim grundlegenden Ver-
ständnis, was „Stadtmarke“ bedeutet, gehen die Meinungen vielerorts auseinander. Verlässliche
Studien und Daten zur erfolgreichen Entwicklung einer Stadtmarke fehlen bis heute.

Neue Erkenntnisse:
Gemeinsam mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster hat die imakomm AKADEMIE
deshalb im Frühjahr 2018 im Rahmen einer studentischen Abschlussarbeit eine empirische Stu-
die durchgeführt. Fast 200 Kommunen aus Süddeutschland haben teilgenommen. Die Ergebnis-
se sollen Aufschluss darüber geben, wie Markenbildungsprozesse in der kommunalen Praxis
tatsächlich angegangen und umgesetzt werden, wo Herausforderungen bestehen und welche
Faktoren für einen erfolgreichen Prozess entscheidend sind.

Das Innovative:
Deutschlandweit existiert bisher keine so umfassende Studie zum „Doing“ bei (geplanten) Mar-
kenbildungsprozessen auf kommunaler Seite. Zudem werden bewusst auch kleinere Kommunen
(ab 5.000 Einwohner) mit geringerem finanziellem und personellem Budget berücksichtigt. Denn:
Marke „ist nicht nur was für Große“ – im Gegenteil. Gerade bei Klein- und Mittelzentren scheint
eine Profilierung immer wichtiger zu werden.

Experten-Tipps:
Die vorliegende KONKRET-Ausgabe beinhaltet neben den zentralen Ergebnissen der Studie
(= Schlaglichter) auch praxisorientierte Empfehlungen der imakomm AKADEMIE zur Markenent-
wicklung sowie Erfahrungsberichte aus an der Studie beteiligten Kommunen.

                                                                  www.imakomm-akademie.de            imakomm KONKRET | 2018 | 1
DIE STADT ALS MARKE Marketing für Standorte - imakomm AKADEMIE
DIE STADT ALS MARKE

    Die Studie – exklusive Daten aus der
Die Studie: Ziele und Methodik                                                                        Aussagekraft der Ergebnisse
                                                     Die Daten wurden im Rahmen einer Online-
Ziel der Studie war es, folgende Fragen – explizit   Befragung erhoben. Alle Kommunen in Süd-         Insgesamt wurden 1.487 Kommunen ange-
aus Sicht von kommunalen Akteuren – zu be-           deutschland (Baden-Württemberg, Bayern,          schrieben – mit einer sehr guten Rücklaufquote
antworten:                                           Hessen, Rheinland-Pfalz) mit 5.000 bis 100.000   von 13 % (= 189 Fragebögen). Bei vergleich-
                                                     Einwohnern wurden zur Teilnahme aufgerufen.      baren Kommunalbefragungen wurden in der
•    Warum macht es Sinn, sich als Kommune           Dabei wurden primär die Stadtmarketing-          Vergangenheit zum Teil deutlich geringere Rück-
     als Marke zu positionieren?                     Verantwortlichen der Kommunen oder alter-        laufquoten erreicht, was für die hohe Brisanz
•    Was muss eine Kommune haben/tun/beach-          nativ die kommunale Wirtschaftsförderung         des Themas Marke in der kommunalen Praxis
     ten, um eine erfolgreiche Marke zu werden?      angeschrieben, in kleineren Kommunen der/        spricht.
•    Welche methodischen Ansätze gibt es, um         die Bürgermeister/-in. Die Befragung richtete
     eine Stadtmarke systematisch und nach-          sich explizit auch an Kommunen, die noch
     haltig zu entwickeln?                           keinen Markenbildungsprozess durchge-
•    Welche Hürden gilt es beim Markenaufbau         führt haben.
     zu überwinden?

2 | imakomm KONKRET | 2018                           www.imakomm-akademie.de
DIE STADT ALS MARKE Marketing für Standorte - imakomm AKADEMIE
DIE STADT ALS MARKE

kommunalen Praxis

               Teilnehmer nach Bundesland:                                                             Teilnehmer nach Einwohnerzahl:

                         Rheinland-                                                                                50.000 –
                           Pfalz                                                                                   100.000
                                                                                                                    Einw.
                               16
                                                                                                                        15
                                                                                                                                           5.000 – 10.000
         Hessen                                                                                                                              Einwohner
             36                                                Baden-                         20.000 – 50.000                                    58
                                                             Württemberg                        Einwohner
                                                                    82                                 45

                       Bayern                                                                                                10.000 – 20.000
                                                                                                                               Einwohner
                          54
                                                                                                                                   67
                                                                              n = 189                                                                          n = 189
                                                                      Absolute Werte                                                                   Absolute Werte
                                                                 grau = keine Angabe                                                              grau = keine Angabe

Statistische Aussagekraft: Ausgehend von ei-                 Vergleicht man den Rücklauf nach Bundeslän-
ner Grundgesamtheit1 von N = 1.487 und einem                 dern mit dem tatsächlichen Anteil der Bundes-
Rücklauf von n = 189 beträgt bei einem akzep-
tablen Vertrauensintervall2 von 95 % der maxi-
male Stichprobenfehler3 6,7 %. Die Fragebögen
                                                             länder an der Gesamtzahl der angeschriebenen
                                                             Kommunen, fällt auf, dass Baden-Württemberg
                                                             etwas überrepräsentiert, Bayern dagegen ver-
                                                                                                                                Auf den Punkt
wurden zudem größtenteils sehr gewissenhaft
und ausführlich beantwortet, was insgesamt
                                                             gleichsweise schwach vertreten ist. Lässt sich
                                                             daraus ein räumlich ungleich verteiltes Interesse
                                                                                                                                gebracht:
für eine hohe Qualität und Aussagekraft der                  am Thema Stadtmarke ablesen?
                                                                                                                                • Online-Befragung
Ergebnisse spricht. Es wird kein Anspruch auf
                                                                                                                                • 189 Kommunen
Repräsentativität erhoben, Tendenzen können                  Der Rücklauf nach Einwohnerzahl zeigt eine
                                                                                                                                • Baden-Württemberg, Bayern,
aber sehr wohl aus den Ergebnissen abgele-                   deutliche Verschiebung hin zu den einwohner-
                                                                                                                                  Hessen, Rheinland-Pfalz
sen werden.                                                  stärkeren Kommunen. Es bestätigt sich also die
                                                                                                                                • 5.000–100.000 Einwohner
                                                             Vermutung, dass kleinere Kommunen dem Thema
                                                                                                                                • Ergebnisse: Tendenzen mit
                                                             Marke gegenüber tendenziell (noch) zurückhal-
                                                                                                                                  hoher Aussagekraft
                                                             tender bzw. verschlossener sind als größere.

 1
   Grundgesamtheit: Summe aller Kommunen, über die eine Aussage getroffen werden soll.
 2
   Vertrauensintervall: Sicherheit, mit der der tolerierte Stichprobenfehler eingehalten wird.
 3
   Stichprobenfehler: maximale Abweichung vom wahren Wert (bezogen auf die Grundgesamtheit), der noch toleriert wird.

                                                                                 www.imakomm-akademie.de                                imakomm KONKRET | 2018 | 3
DIE STADT ALS MARKE Marketing für Standorte - imakomm AKADEMIE
DIE STADT ALS MARKE

  „Stadtmarke“ – Wovon sprechen wir
Bis heute hält sich vielerorts die Ansicht,        Es wird deutlich, wie vielschichtig und fa-          Die Studie ergab, in welchen kommunalen
Stadtmarke sei ein Synonym für Logo und            cettenreich der Markenbegriff in der Praxis          Handlungsfeldern (von Veranstaltungen bis
Slogan. Weit gefehlt! Eine Marke ist deut-         interpretiert wird. Auffällig: Der Großteil der      Städtebau) eine Markenstrategie in der Praxis
lich mehr als ein netter Spruch, ein schö-         Nennungen bezieht sich auf die Wahrneh-              tatsächlich zum Tragen kommt bzw. Berück-
nes Bild oder ein einheitliches Corporate          mungsebene. Das Fremdbild (Außenwahr-                sichtigung finden kann – quasi als Rahmen/
Design – diese sind allenfalls „Symptome“          nehmung, Image) steht dabei aus Sicht der            Leitprinzip für unterschiedlichste Bereiche der
und können als Erkennungszeichen einer             Befragten gegenüber dem Selbstbild (Innen-           Kommunalentwicklung. Die befragten Kommu-
Marke fungieren. Eine echte Stadtmarke             wahrnehmung, Identität) im Fokus. Und das,           nen bestätigen dabei, dass Marke oft reduziert
geht aber deutlich tiefer …                        obwohl sich Forschung und Wissenschaft ei-           wird auf „Logo, Slogan, Werbung/Vermarktungs-
                                                   nig sind: Markenentwicklung muss „von in-            aktivitäten“. So gaben 100 % der Befragten an,
Diese Meinung teilen auch die Befragten            nen nach außen“ erfolgen. Denn eine Marke            dass die Entwicklung dieser Instrumente ein
der Studie. Was diese mehrheitlich unter           kann nur dann eine positive Strahlkraft nach         essentieller Bestandteil der Markenstrategie
„Stadt als Marke“ verstehen, zeigen die            außen entfalten, wenn sie von den internen           ist. Folglich kann „die Marke“ nur begrenzt wir-
meistgenannten Schlagworte in der Grafik           Zielgruppen (Bürgerschaft, Vereine, Unterneh-        ken. Denn ein besonderes Profil kann erlebbar
auf der rechten Seite.                             men usw.) akzeptiert und mitgetragen wird.           gemacht werden beispielsweise auch durch
                                                                                                        Berücksichtigung dessen bei baulichen/gestalte-
                                                                                                        rischen Maßnahmen. Allerdings stufen nur 38 %
                                                                                                        der Teilnehmer solche Maßnahmen als relevan-
                                                                                                        ten Aspekt im Rahmen der Markenstrategie ein.

Experten-Tipp:
   … ein Definitionsversuch:

   STADTMARKE = „Gesamtheit der wesensprägenden, charakteristischen Merkmale einer Stadt (Substanz) und der vorhandenen Vorstellungsbilder
   von dieser Stadt in den Köpfen der Zielgruppen (Selbstbild/Identität und Fremdbild/Image), die eine Differenzierung gegenüber anderen in Konkurrenz
   stehenden Kommunen bewirkt und das Verhalten der Zielgruppen, zum Beispiel ihr Kaufverhalten, beeinflusst.“

                                                                                                         (Henrich 2017; verändert nach Radtke 2013)

                                                                                                        … Grundansatz für kommunalpolitische
                                                                                                        Diskussionen

                                                                                                        Vermeiden Sie die „Image-Falle“: Gerne
                                                                                                        wird Marke implizit mit „besserem Image“
                                                                                                        im Umland gleichgesetzt (= Fremdimage).
                                                                                                        Fremdimage ist jedoch nur EIN Aspekt von
                                                                                                        Marke. Ohne positives Eigenbild bleibt diese
                                                                                                        unvollständig. Die Substanz wird meist ganz
                                                                                                        vergessen – ist aber direkter beeinflussbar
                                                                                                        als Fremd- und Eigenimage. Daher: Klären
                                                                                                        Sie zu Beginn, was mit Marke gemeint ist
                                                                                                        und welche Ziele eigentlich verfolgt werden
                                                                                                        sollen.

4 | imakomm KONKRET | 2018                          www.imakomm-akademie.de
DIE STADT ALS MARKE Marketing für Standorte - imakomm AKADEMIE
DIE STADT ALS MARKE

überhaupt?

  „Ziel eines Markenprozesses
  ist es, die Wahrnehmung der Stadt                                                                          Auf den Punkt
  innen und außen zu schärfen
  und ein klares Profil zu entwickeln.“                                                                      gebracht:
                                                                                                             • Marke ist mehr als Logo und
  Sigrid Resch, Stadt Burghausen
                                                                                                               Slogan!
                                                                                                             • Stadtmarke muss alle drei Ebenen
                                                                                                               berücksichtigen: Substanz, Selbst-
                                                                                                               bild und Fremdbild.
Ansatzpunkte für eine Stadtmarke können beispielsweise charakteristische Bauwerke oder Sehenswür-            • Stadtmarke als Rahmen/Leitprinzip
digkeiten, die geografische Lage der Stadt, die ortsansässige Wirtschaft/Unternehmen, „Leuchtturm-Events“,     für die Kommunalentwicklung –
besondere Werte/Bräuche/Mentalität der Bevölkerung oder auch eine historische Persönlichkeit sein.             von Veranstaltungen bis Städtebau

                                                                         www.imakomm-akademie.de                     imakomm KONKRET | 2018 | 5
DIE STADT ALS MARKE Marketing für Standorte - imakomm AKADEMIE
DIE STADT ALS MARKE

    Umsetzungsgrad: Nicht nur Theorie, sondern
Mehr als jede dritte Kommune zwischen 5.000             Betrachtet man die Affinität zur Markenentwick-          Auffällig ist auch: Der Großteil der Kommunen,
und 100.000 Einwohnern hat bereits einen                lung, differenziert nach der Größe der Kommunen, die sich mit dem Thema Stadtmarke aktiv ausei-
Markenbildungsprozess durchgeführt, befin-              fällt eines auf: Marke kommt immer mehr auch             nandersetzen, erkennt offensichtlich das Potenzial
det sich derzeit in einem laufenden Prozess             in den Klein- und Mittelstädten an! Der Anteil           einer Markenentwicklung für die eigene Stadt/Ge-
                                                                                                                                                                     Ja, der
oder zumindest in der Planung/Vorbereitung              der Befragten, die sich noch nie mit dem Thema           meinde. Denn: Nur 5 % aller befragten Kommunen  Markenbildungs-
eines solchen. Ein weiteres Drittel der Städte          Stadtmarke beschäftigt haben, liegt selbst bei           gaben an, sich mit dem Thema beschäftigt,            dann bereits
                                                                                                                                                              prozess wurde
                                                                                                                            Nein, wir haben uns                  abgeschlossen
und Gemeinden kann sich vorstellen bzw.                 den Kommunen unter 10.000 Einwohnern bei nur             aber bewusst
                                                                                                                            bishergegen   diemitDurchführung(oder
                                                                                                                                    noch nie                    eines Mar-
                                                                                                                                                                    befindet sich in
                                                                                                                                          Ja, der
beabsichtigt, einen Markenprozess anzustoßen.           36 %; bei den Mittelstädten sind es noch deut-           kenbildungsprozesses
                                                                                                                               dem Themaentschieden zuder
                                                                                                                                      Markenbildungs-           haben.   Die
                                                                                                                                                                  Abschlussphase)
                                                                                                                              Markenbildung
Im Klartext: Zwei von drei Kommunen be-                 lich weniger (20.000–50.000 Einwohner: 13 %;             Hürde scheintbeschäftigt.
                                                                                                                                  für vielewurde
                                                                                                                                   prozess   – gerade    kleinere Kommu-
                                                                                                                                                   bereits
                                                                                                                                                                      14%
                                                                                                 Nein, wir haben uns                   abgeschlossen
schäftigen sich bereits aktiv mit dem Thema             50.000–100.000 Einwohner: 7 %).           bisher noch nienen
                                                                                                                   mit – also eher(oder
                                                                                                                                     in den   ersten
                                                                                                                                         befindet  sichSchritten
                                                                                                                                                        in        zur Etab-
                                                                                                                                    22%
                                                                                                     dem Themalierung der Markenentwicklung
„Stadt als Marke“ – Tendenz steigend!                                                                                              der Abschlussphase) als in der überzeu-
                                                                                                    Markenbildung
                                                                                                      beschäftigt.genden Bedeutung der 14%  Thematik an sich zu liegen. Ja, wir
                                                                                                                                                                               derze
„Marke ist die neue Generation des Stadtmarke-          Frage: Haben Sie in Ihrer Kommune                                                                                         la
                                                                                                             22%
tings“ (Pirck, Kausch, Strahlendorf, 2017; in: Städte   bereits einen Markenbildungs-                                                                                          Marke
                                                                                                                                                                               proze
als Marken 2), so wird es in Literatur und Fachzeit-    prozess durchgeführt oder                                                         Ja, der      Ja, wir befinden uns
                                                                                                                                                                              der Vo
                                                                                                                                      Markenbildungs- derzeit in einem
schriften häufig postuliert. Die Ergebnisse der vor-    sind Sie aktuell dabei?                                                    prozess wurde bereits laufenden
                                                                                                                                                                                   P
liegenden Studie scheinen diesen Trend zu bestä-        n = 189                                     Nein, wir haben uns               abgeschlossen Markenbildungs-
                                                                                                    bisher noch nie mit            (oder befindet sich inprozess (oder in
  tigen. Eine ähnliche Erkenntnis brachte auch das                                                      dem Thema                  der Abschlussphase)der Vorbereitung /
                                                                                     Nein, wir haben uns
     imakomm-Standort-Radar (2017) hervor: Hier                                                       Markenbildung
                                                                                       mit dem Thema beschäftigt.                     Nein, aber wir können
                                                                                                                                                             Planung)
                                                                                                                                           14%
        war es knapp die Hälfte aller befragten Kom-                                  beschäftigt, aber                                uns  vorstellen bzw.
                                                                                                                                                                24%
                                                                                     bewusst gegen die 22%                               beabsichtigen,
           munen (5.000–80.000 Einwohner), die                                       Durchführung eines                                  einen  Marken-
                                                            Nein, wir
                                                            Nein,  wir haben
                                                                       haben uns
                                                                              uns
              bereits einen Markenbildungsprozess              mit dem
                                                              mit  dem Thema
                                                                        Thema       Markenbildungsprozes Nein, aber wir können          bildungsprozess
                                                                                                                                                     Ja, wir befinden uns
                                                                                      ses entschieden.         uns vorstellen bzw.       durchzuführen.
                 durchgeführt haben, gerade da-               beschäftigt, aber
                                                              beschäftigt, aber                                                                        derzeit in einem
                                                             bewusst gegen
                                                            bewusst           die
                                                                       gegen die                                  beabsichtigen,                          laufenden
                          bei oder in Planung sind.         Durchführung eines
                                                            Durchführung    eines            5%                   einen Marken-                35%
                                                                                                                                                       Markenbildungs-
                                                           Markenbildungsprozes
                                                           Markenbildungsprozes                                  bildungsprozess                       prozess (oder in
                                                              ses entschieden.
                                                             ses   entschieden.                                  durchzuführen.                       der Vorbereitung /
                                                                                                                                                           Planung)
                                                                    5%
                                                                    5%                                                 35%
                                                                                                                                                              24%

                                                                                                           Nein, aber wir können
                                                                                                            uns vorstellen bzw.
                                                                                                              beabsichtigen,
                                                                                                              einen Marken-
                                                                                                             bildungsprozess
                                                                                                              durchzuführen.

                                                                                                                    35%

6 | imakomm KONKRET | 2018                              www.imakomm-akademie.de
DIE STADT ALS MARKE Marketing für Standorte - imakomm AKADEMIE
DIE STADT ALS MARKE

längst in den Kommunen angekommen …
                                                   Hessen
                                                    n = 36
                                             8%
                                    22%

                                                  28%
      Rheinland-Pfalz          6%
      n = 16

                  12%                  36%
            13%

      13%
                        25%

            37%
                                                                          15%
                                                                   20%

                                                              4%
                                                  16%
                                    24%                                         31%
                                                                   30%
                                                        18%
                               4%

                                                                            Bayern
                                          38%                                n = 54
                         Baden-
                         Württemberg
                         n = 82

 „In den 90er-Jahren waren wir wie viele andere
 Städte noch auf dem Trip ‚Lokale Agenda‘ und
 ‚Stadtleitbild‘. Anfang der 2000er hat man gemerkt,
 dass das Abarbeiten unzähliger Einzelmaßnahmen
 die Stadt nicht wirklich weiterbringt im Sinne einer
 Profilierung. Wir haben also angefangen zu über-
 legen, welches Profil unsere Stadt bekommen soll
 – als ‚Dach‘ für die Entwicklung und Vermarktung
 unserer Stadt.“
 Marcus Brill, Stadt Bad Dürkheim
                                                                                                  Auf den Punkt
                                                                                                  gebracht:
                                                                                                  • Marke = neue Generation des
                                                                                                    Stadtmarketings
                                                                                                  • Zwei von drei Kommunen
                                                                                                    beschäftigen sich bereits aktiv
                                                                                                    mit Markenbildung.
                                                                                                  • Auch immer mehr kleine und
                                                                                                    mittelgroße Städte entdecken
                                                                                                    das Thema Marke für sich.

                                                                    www.imakomm-akademie.de              imakomm KONKRET | 2018 | 7
DIE STADT ALS MARKE Marketing für Standorte - imakomm AKADEMIE
DIE STADT ALS MARKE

    Effekte: Unsere Stadt zur Marke entwickeln

Die Gründe und Motive, warum sich immer mehr Kommunen auf den                                             Hoffnungen / Erwartungen
Weg einer Markenentwicklung machen, sind vielfältig. Nicht nur die
Wahrnehmung der Stadt (intern und extern) kann durch eine starke
                                                                                          87%
Marke positiv beeinflusst werden, vielmehr bestätigen die befragten
Kommunen auch klare wirtschaftliche Effekte: Steigerung der Kauf-                                77%
kraftbindung, Erhöhung der Zentralität, Ansiedlung von Unternehmen,                                    70%
verstärkter Einwohnerzuzug. Marke kann also deutlich mehr als „nur“
                                                                                                                           46%
das Image einer Stadt aufpolieren, Marke wird zum Katalysator für den
Erfolg bereits bestehender Ansätze im Sinne von Wirtschaftsförderung!                                                      45%

                                                                                                                                       31%

Die nebenstehende Grafik stellt die Hoffnungen/Erwartungen der                                                                            27%
Kommunen vor, d. h., diese werden zu Beginn des Markenbildungspro-                                                                                 16%
zesses den tatsächlich wahrgenommenen Effekten der erarbeiteten
                                                                                                                                                    15%
Marke gegenübergestellt.
                                                                                                                                                    15%
Die naheliegenden Effekte einer Stadtmarke sind wohl die Bekanntheitsstei-                                                                             11%
gerung und Verbesserung des (Fremd-)Images einer Stadt (Wahrnehmung
von außen). In erster Linie beeinflusst eine starke, attraktive Marke aber auch               Frage: Welche Argumente sprechen für die Durchführung
das Verhalten der internen Zielgruppen, also der Bürger/-innen. Dies äußert                eines Markenbildungsprozesses in Ihrer Kommune? Welche
sich meist durch eine größere Identifikation mit der eigenen Stadt, eine Stär-                           positiven Effekte einer Stadtmarke sehen Sie?
                                                                                          n = 148 / Antworten: 681 / Keine Angabe: 11 / Frage wurde allen Kommunen
kung des Bürgerstolzes und des Zusammengehörigkeitsgefühls.                                            gestellt, die sich bereits mit dem Thema Marke beschäftigt haben.

Experten-Tipp:
   5 Thesen zur Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit einer Stadtmarke:

   1.   „Aus dem zunehmend härter werdenden Wettbewerb der Standorte entsteht für Städte, Regionen und Staaten ein unvermeidbarer Druck, sich
        im Kampf um Einwohner, Touristen, Unternehmen und Investoren klar zu positionieren und sich als einzigartige Location zu profilieren, um
        dauerhafte Wettbewerbsvorteile aufzubauen.“ (Löw 2006, S. 2)

   2.   Der Standort-Wettbewerb trifft kleinere Kommunen im ländlichen Raum noch stärker als Großstädte, denn insbesondere kleinere Städte sehen
        sich zunehmenden Konzentrationsprozessen, wegbrechenden harten Standortfaktoren (Versorgungsstrukturen im Handel, kommunale
        Infrastruktur im Bereich Freizeit usw.) und der negativen demografischen Entwicklung gegenüber.

   3.   „Eine starke, attraktive Marke […] ist eines der besten Instrumente, um in diesem Wettbewerb zu bestehen und zu gewinnen. Denn für die
        Zukunftsfähigkeit von Städten ist ganz entscheidend, dass sie Anziehungskraft auf die relevanten Zielgruppen ausüben. Die Markentechnik
        stellt ein bewährtes Instrumentarium dafür bereit, diese Anziehungskraft systematisch zu erzeugen bzw. zu erhöhen.“ (Pirck/Kausch 2013; in:
        Städte als Marken, S. 20)

   4.   Markenbildung wird also zunehmend zu einem notwendigen Bestandteil von Stadtentwicklung, um negativen Entwicklungen (Leerstände,
        Abwanderung, Kaufkraftabfluss, Trading Down usw.) zu begegnen.

   5.   Hinzu kommt: Die zunehmende Fülle an kommunalen Aufgaben und zugleich begrenzte Ressourcen erfordern eine „Logik“ zur Auswahl,
        Konzentration und Effizienz von Aktivitäten im städtischen (Verwaltungs-)Handeln. Eine Marke kann diese „Logik“ liefern.

8 | imakomm KONKRET | 2018                          www.imakomm-akademie.de
DIE STADT ALS MARKE
                                                                                                               TITEL

– warum?

                                        Tatsächliche Effekte

Stärken der Identifikation der Bürger                                                             78%

     Verbesserung des Images                                                              67%

    Steigerung der Bekanntheit                                                                  72%                 „Es geht um die Vorteile des
Mehr Tages-/Übernachtungsgäste                                                        61%
                                                                                                                    Standortes im Wettbewerb, also
  Erhöhung der Kaufkraftbindung                                      39%
                                                                                                                    um ökonomischen und sozialen
Neuansiedlungen von Unternehmen                                      39%
                                                                                                                    Nutzen für die Stadt.“
 Zuzug von Einwohnern allgemein                                      39%

        Zuzug von Familien                                       33%                                                Nadine Schuster, Stadt Ludwigsburg
   Zuzug von jungen Menschen                     11%
                                                                                            Positiver Effekt
      Zuzug von Fachkräften                                  28%                            Eher positiver Effekt

Erhöhung der Zentralitätskennziffer                                      45%

                                        Frage: Wie bewerten Sie die bisherigen Effekte der erarbeiteten
                                        Marke Ihrer Kommune in Bezug auf folgende Faktoren?
                                        n = 18 / Frage wurde nur Kommunen mit abgeschlossenem
                                        Markenbildungsprozess gestellt.

                                                                                                                       Auf den Punkt
Exkurs:                                                                                                                 gebracht:
                                                                                                                       • Zunehmender Wettbewerb zwingt
   Erfolgsmessung von Stadtmarken:                                                                                       Kommunen – v. a. kleinere – zur
                                                                                                                         Profilierung und Positionierung.
   Der Erfolg einer Stadtmarke scheint zunächst schwer messbar! Eine Annäherung kann bei-                              • positiver Einfluss auf Bekanntheit,
   spielsweise durch die regelmäßige Erhebung ausgewählter Indikatoren gelingen, zum Beispiel:                           Image und Identität (intern und
    • Tourismuszahlen (Ankünfte, Übernachtungen, Ausgaben)                                                               extern!)
    • Kaufkraftbindungsquote, Zentralitätskennziffer                                                                   • Marke als Katalysator (= größere
    • Markenimage (Abfrage von Assoziationen bei Auswärtigen)                                                            Wirkung) von bestehenden und
    • Zufriedenheit von Bürgern, Kunden, Unternehmen, Stakeholdern (Befragungen)                                         neuen Maßnahmen, letztlich Marke
    • Bevölkerungsentwicklung, Gewerbeansiedlungen                                                                       auch als Wirtschaftsfaktor
    • Höhe von Fördermitteln / Sponsoring-Gelder, die in die Stadt fließen                                             • Marke liefert „Logik“ für effizienten
    • Anzahl Bewerber auf ausgeschriebene Stellen                                                                        und effektiven Mitteleinsatz in der
    • Presseberichterstattung / Social Media (Klicks)                                                                    Stadtentwicklung.
    • Zahl der Innenstadtbesuche einer Person                                                                          • Die tatsächlichen Effekte einer
    • Städterankings usw.                                                                                                Marke können langfristig erfasst
                                                                                                                         werden. Die befragten Kommunen
   ACHTUNG: Jeder einzelne Indikator erlaubt keinen direkten Rückschluss auf einen „Verdienst“ der                       scheinen tendenziell von den
   Marke. Zeigt eine Kennzahl eine positive Entwicklung an, bleibt unklar, welchen Anteil die Marke                      tatsächlichen Effekten positiv
   daran hat, da es viele weitere Einflussfaktoren gibt. Die Gesamtschau mehrerer Analysen, die                          überrascht. Dies ist aber kritisch
   möglichst vielfältige Facetten der Marke abdecken sollten, kann aber wohl als Beleg für eine                          zu hinterfragen (siehe Sonder-
   erfolgreiche Markenführung betrachtet werden.                                                                         konjunktur der Wirtschaft, siehe
   Grundsätzlich gilt: Eine Marke braucht Zeit – messbare Effekte werden meist erst nach                                 methodisch schwierige Isolierung
   Jahren sichtbar!                                                                                                      der reinen Marken-Effekte).

                                                                              www.imakomm-akademie.de                           imakomm KONKRET | 2018 | 9
DIE STADT ALS MARKE

     Idealtypischer Ablauf: Der Weg zu einer
Wenn die Entscheidung gefällt ist, einen Markenbildungsprozess anzugehen, stehen viele Kommunen vor der Frage nach dem „Wie“. In Theorie
und Praxis existiert eine Vielzahl unterschiedlicher Markenmodelle, methodischer Ansätze und Vorgehensweisen – die Auswahl des „richtigen
Ansatzes“ fällt hier oft schwer. Zwei entscheidende Kriterien gilt es dabei zu beachten:

1. Der Prozess muss zur Kommune passen:                  2. Unverzichtbare Kernelemente (so auch
                                                         bestätigt von den Befragten):
A.   Keine Stadt fängt bei null an – im Gegenteil:                                                                                        „Nach dem Beschluss der
     In der Regel gibt es bereits zahlreiche be-         A.     Zieldefinition zu Beginn des Prozesses
     stehende Konzepte (ISEK, Leitbild, Einzel-
                                                                                                                                          Markenstrategie durch den
     handelskonzept usw.), auf die ein Markenbil-        B.     Ist-Analyse von Selbstbild (Identität) und                                Gemeinderat ist es Aufgabe der
     dungsprozess sinnvoll aufbauen sollte. Das                 Fremdbild (Image)
     spart Doppelarbeit und kann die Kosten für die
                                                                                                                                          Stadt, die Marke in Kooperation
     Markenentwicklung reduzieren, da benötigte          C.     Strategie-Entwicklung: Markenelemente,                                    mit vielen weiteren Akteuren in
     Befragungen und Analysen in Teilen schon                   Botschaften, Soll-Positionierung
     vorliegen.
                                                                                                                                          Projekte umzusetzen und damit
                                                         D.     Ableitung konkreter Projekte / Maßnah-                                    erlebbar zu machen.“
B.   Die Struktur und Größe der Stadt (Flä-                     men zur Umsetzung
     chengemeinde vs. Ein-Ort-Gemeinde, Anzahl                                                                                            Manfred Jungbeck, Stadt Schramberg
     der Interessensgruppen, Verwaltungsaufbau
     usw.) spielen eine wichtige Rolle bei der Aus-
     wahl der richtigen Vorgehensweise.

C.   Entscheidend sind auch die gesteckten oder
                                                              „Im Grunde durchläuft ein Markenbildungsprozess feste
     im Prozess zu definierenden Ziele. Wer sind              Strukturen, wie ein Naturgesetz: Zielsetzung, Analyse Ist-Zustand,
     die Zielgruppen, die von der Marke primär an-
     gesprochen werden sollen (z. B. Bürger/-in-
                                                              Festlegung Soll-Zustand. Die konkrete Ausgestaltung der einzelnen
     nen oder Touristen)? Welcher räumliche „Wir-             Phasen kann natürlich von Stadt zu Stadt sehr unterschiedlich
     kungsradius“ der Marke wird angestrebt? Die
     frühzeitige Klärung dieser Fragen ermöglicht
                                                              aussehen.“
     – ebenso wie Punkt A. – einen effizienten
                                                              Shqipe Karagja, Stadt Bad Waldsee
 Grafiken:
     Mitteleinsatz, da Beteiligungsformate gezielt
     eingesetzt werden können.

                                                                          Definition Zielgruppen                                                                           64%
                ZIEL                                  Definition räumlicher Wirkungsbereich                                                                 48%
          DEFINITION                                                   Definition Wettbewerber                                 19%

                                                              Selbstbild (Innenwahrnehmung)                                                                                             77%

                                                          Fremdbild (Außenwahrnehmung)                                                                                                75%
              ANALYSE                         Substanz (objektive Stärken & Schwächen)                                                                                     64%

                                                                              Konkurrenzanalyse                                        27%

                                            Ableitung Markenelemente / Markenkern (Ist)                                                                                       67%

           STRATEGIE                              Resonanzanalyse (bei den Zielgruppen)                                                27%

                                                          Festlegung Markenstrategie (Soll)                                                                            60%

        UMSETZUNGS                                      Erarbeitung konkreter Maßnahmen                                                                                                 77%
       VORBEREITUNG                                     Festlegung Organisationsstrukturen                                                                     52%

                                       Frage: Welche der folgenden Elemente/Schritte sind Bestandteile des in Ihrer Kommune durchgeführten Markenbildungsprozesses?
                                                              n = 64 / Antworten: 511 / Keine Angabe: 13 / Frage wurde nur Kommunen mit abgeschlossenem oder laufendem Markenbildungsprozess gestellt.

10 | imakomm KONKRET | 2018                              www.imakomm-akademie.de
DIE STADT ALS MARKE

erfolgreichen Stadtmarke
Experten-Tipp:

 Systematisches
 Vorgehen anhand
 des imakomm-
 Markentrichters:

 Häufig vergessen, obwohl absolut notwendig:

 •   Substanzanalyse: Eine Marke muss
     glaubhaft sein! Sie können also nur das
     vermarkten, was eine Stadt auch faktisch
     zu bieten hat. Dazu müssen die objektiven
     Stärken und Schwächen Ihrer Stadt (Infra-
     struktur, Bildung, Wirtschaft, Freizeit und
     Kultur usw.) sauber erfasst werden. Aber
     Achtung: Es geht nicht einfach um Stärken
     und Schwächen, sondern: Stärken müssen
     überprüft werden, ob sie tatsächlich eine
     Alleinstellung begründen und für die Ziel-
     gruppe(n) wichtig und spürbar sind!

 •   Konkurrenzanalyse: Wenn Sie sich durch            die ausgewählten Themen überhaupt
     eine Marke von Ihren Wettbewerbern ab-
     heben wollen, müssen Sie diese kennen
                                                       interessant/attraktiv für Bürgerschaft,
                                                       Kunden, Touristen, Unternehmen?
                                                                                                   Auf den Punkt
 •
     und bewerten.

     Resonanzanalyse: Es wäre fahrläs-
                                                   •   Umsetzungsstrukturen: Nach dem Ab-
                                                       schluss eines Markenbildungsprozesses
                                                                                                   gebracht:
     sig, allein aus einem Stärken-Schwä-              geht die Arbeit erst los: Die erarbeitete   • Vielzahl unterschiedlicher
     chen-Profil die Markenstrategie für die           Marke muss mit Leben gefüllt und am           Theorien und Modelle
     Zukunft abzuleiten. Denn: Entscheidend            Leben gehalten werden! Das kostet Zeit      • ein praktikabler Ansatz: der
     für die Auswahl der Markenelemente ist            und Geld. Deshalb sollten Sie unbedingt       „imakomm-Markentrichter“
     nicht das Vorhandensein einer Stärke an           schon im Prozess Verantwortlichkeiten       • Individueller Projektzuschnitt
     sich, sondern deren sogenannte „Treiber-          und Meilensteine für die Markenführung        kann Aufwand und Kosten sparen!
     wirkung“ auf die relevanten Zielgruppen.          definieren.                                 • Nicht vergessen: Substanz,
     Es muss folglich überprüft werden: Sind                                                         Konkurrenz, Resonanz!

                                                                www.imakomm-akademie.de                  imakomm KONKRET | 2018 | 11
DIE STADT ALS MARKE

   Ohne geht nicht: Gezielte Beteiligung als

  „Eine Marke kann nur etabliert und
  glaubhaft vermittelt werden, wenn sie
  aus der Stadt heraus gemeinschaftlich
  erarbeitet und gelebt wird.“
  Tina Eberhardt, Aprinum Kommunikation

                      ZIEL
                                                           73%
                DEFINITION

                     ANALYSE                               77%

                 STRATEGIE                                 50%

              UMSETZUNGS
                                                           43%
             VORBEREITUNG

                                                         Frage: In welchen Phasen Ihres Markenbildungsprozesses findet Beteiligung statt?
                                                                                        Welche Akteure wurden in welcher Form beteiligt?
          n = 64 / Antworten: 107 / Keine Angabe: 20 / Frage wurde nur Kommunen mit abgeschlossenem oder laufendem Markenbildungsprozess gestellt.

12 | imakomm KONKRET | 2018                             www.imakomm-akademie.de
DIE STADT ALS MARKE

Erfolgsfaktor
Der größte Unterschied zwischen einer Stadtmarke   die eine Stadtmarke als Markenbotschafter mittra-     heraus“ erfolgen. Nur bei einer aktiven und
und einer Produkt-/Unternehmensmarke ist die       gen und unterstützen sollen: Verwaltung, Gemein-      ehrlichen Beteiligung der Zielgruppen und
deutlich höhere Komplexität bei Kommunen und       derat, Bürger, Vereine, Institutionen, Unternehmen.   Akteure gelingt eine breite Akzeptanz und Un-
das Verschwimmen zwischen „Anbieter“ und           Die Kommune verfügt aber im Gegensatz zu einem        terstützung der Marke „in den eigenen Reihen“.
„Nachfrager“. Eine Stadtmarke soll eine Vielzahl   Unternehmenschef nur über eingeschränkte Wei-         So werden die Personen zu Botschaftern und
von relevanten Märkten, internen und externen      sungsbefugnis gegenüber eben diesen Akteuren.         Katalysatoren der Stadtmarke. Auch die befrag-
Zielgruppen (Bürger, Touristen, Unternehmen, In-                                                         ten Kommunen der imakomm-Studie nennen
vestoren usw.) ansprechen. Hinzu kommt das Pro-    Konsequenz: Eine „von oben“ verordnete                Bürgerbeteiligung als einen der wichtigsten
blem der Steuerung, denn ebenso vielfältig wie     Stadtmarke wird in der Umsetzung scheitern!           Erfolgsfaktoren für einen gelungenen Marken-
die Zielgruppen der Marke sind auch die Akteure,   Die Entwicklung der Marke muss „von innen             bildungsprozess.

   „Vor der Arbeit an der Stadtmarke steht die
   Überzeugungsarbeit. Davon kann nicht genug
   geschehen, intern und extern.“
   Nadine Schuster, Stadt Ludwigsburg

Experten-Tipp:
   Kein Freifahrtschein zu grenzenloser Beteiligung:

   Markenentwicklung ohne Beteiligung kann nicht funktionieren! Dieser Appell soll allerdings
                                                                                                               Auf den Punkt
   nicht als Aufforderung zu x-beliebiger und grenzenloser Beteiligung missverstanden werden.
   Im Gegenteil: Beteiligungsformate sollten „wohldosiert“ und strategisch sinnvoll einge-
                                                                                                               gebracht:
   setzt werden.
                                                                                                               • Beteiligung fördert die Akzeptanz
                                                                                                                 der Stadtmarke.
   In der Praxis hat sich ein sogenannter „atmender Prozess“ bewährt, das heißt ein
                                                                                                               • Empfehlung: Mischung aus breiter
   Wechsel zwischen breiter und gezielter Beteiligung. Neben Formaten zur breiten Be-
                                                                                                                 und gezielter Beteiligung
   teiligung (bspw. Bürger- und Gästebefragung, öffentliche Veranstaltungen, Marken-Work-
                                                                                                               • innovative Beteiligungsformate mit
   shops) braucht es auch Phasen der Konzentration. Hierfür empfiehlt sich die Bildung einer
                                                                                                                 motivierendem Charakter („anders
   prozessbegleitenden Projektgruppe (ca. 20 Personen), die ein möglichst repräsentatives
                                                                                                                 als üblich“)
   Abbild der Stadtgesellschaft darstellen sollte.
                                                                                                               • prozessbegleitende Projektgruppe
                                                                                                                 als Abbild der Stadtgesellschaft
   So wird einerseits gewährleistet, dass sich alle Akteurs- und Interessensgruppen aktiv
                                                                                                               • Zeitpunkte und Formate der
   einbringen können, andererseits wird aber auch die Arbeitsfähigkeit im Prozess sicher-
                                                                                                                 Beteiligung mit Bedacht wählen
   gestellt.
                                                                                                               • Und: Externe Zielgruppen nicht
                                                                                                                 vergessen!

                                                                     www.imakomm-akademie.de                          imakomm KONKRET | 2018 | 13
DIE STADT ALS MARKE

Von anderen lernen: Erfahrungsberichte
WETZLAR: „Marke ist ein kontinuierlicher, nie aufhörender Prozess“
                                                                                                               wir eine starke Penetration. Da gibt es natürlich
                                                                                                               immer Ausreißer, die immer wieder eingefangen
                                                                                                               werden müssen. Dies bedeutet tägliches Arbeiten
                                                                                                               an der Marke. Sie müssen immer mit den Leuten
                                                                                                               in Kommunikation bleiben. Eine Marke bekannt zu
                                                                                                               machen, ist viel einfacher, als sie auf einem be-
                                                                                                               stimmten Level zu halten. Auf diesem Weg befin-
                                                                                                               den wir uns nun seit fast 20 Jahren.

                                                                                                               KONKRET: Eine Marke so lange am Leben zu
                                                                                                               erhalten und so fest zu verankern, erfordert si-
                                                                                                               cherlich viel Disziplin und einen langen Atem.
                                                                                                               Wie schaffen Sie das?
                                                                                                               Rainer Dietrich: Wenn Sie das Image einer Stadt
                                                                                                               verändern wollen, müssen Sie immer dranbleiben.
                                                                                                               Wenn Sie nur einfach mal eine Marke platzieren
                                                                                                               und denken, dass damit alles erledigt ist, dann
KONKRET: „Wetzlar: Goethe- und Optikstadt“             da abholen, wo sie sind. Wenn ich die mit einem         haben Sie das gemacht und irgendwann wundern
– eine Marke, die neugierig macht. Wie sind Sie        durchstrukturierten Markenbildungsprozess kon-          Sie sich, dass die Marke nicht wahrgenommen
dazu gekommen?                                         frontiere, dann wird das nicht funktionieren. Das ist   wird. Außerdem haben wir gerade im Tourismus,
Rainer Dietrich: Ich habe 1999 in Wetzlar die          für viele zu komplex, zu abstrakt, zu wenig greifbar.   der Kultur und im Sport Partner, die die Marke mit
Wirtschaftsförderung übernommen und dann ge-           Wir haben mit einem Missionsprozess begonnen,           uns immer weiter voranbringen/weiterentwickeln
meinsam mit allen politischen und gesellschaftli-      mit dem Motto: „Wofür steht Wetzlar heute, wofür        und die dies auch einfordern. Und es braucht ei-
chen Akteuren einen von einem externen Institut        soll Wetzlar in Zukunft stehen?“ Dazu haben wir         nen Kümmerer und Antreiber, denn man muss die
begleiteten Stadtmarketingprozess initiiert. Auf-      Befragungen und Bürgerbeteiligungsworkshops             Marke immer pflegen, pflegen, pflegen.
gabe war zu definieren, wie wir uns positionieren      durchgeführt und die Ergebnisse wurden in dem
und wie wir in Zukunft wahrgenommen werden             Prozess immer mehr verdichtet, sodass dabei am          KONKRET: Noch eine abschließende Frage: Kann
wollen. Wetzlar hat als Stadt zwei Schwerpunkte:       Ende die Marke rausgekommen ist.                        jede Stadt eine erfolgreiche Marke werden?
Das ist einmal unsere lange industrielle Tradition,                                                            Rainer Dietrich: Prinzipiell würde ich sagen: Ja.
vor allem in der metallverarbeitenden (z. B. Bude-     KONKRET: Ist die Marke Wetzlar erlebbar?                Eine Marke kann aber nur funktionieren, wenn sie
rus) und in der optischen (z. B. Leica und Hensoldt)   Rainer Dietrich: Absolut. Die größten Anknüp-           authentisch zur Identität der Stadt passt. Sie darf
Industrie, und auf der anderen Seite ein intensiver    fungspunkte sind die Bereiche Tourismus, Kultur         nicht beliebig oder sogar völlig austauschbar sein.
Tourismusbereich, insbesondere im Kultur- und          und Sport. Letztes Jahr haben wir mit der Tou-
Naherholungstourismus. Hier hat man seit dem           rist-Info ein neues Projekt unter dem Titel „Pers-
Goethejahr 1998 die Chance genutzt, das Thema          pektivwechsel“ aufgesetzt. Da haben wir die The-
Goethe stärker in den Fokus zu stellen. Johann         men Optik und Tourismus verbunden: Wie kann
Wolfgang Goethe war hier als Praktikant am             ich die Stadt erleben, wenn ich meine Perspektive
Reichskammergericht, dem damals höchsten Ge-           wechsele? Es werden Stadtführungen mit Fern-
richt in Deutschland. Er lernte hier seine Jugend-     gläsern oder Fotografen angeboten. Das ist nur
liebe Charlotte Buff kennen und hat nach seinem        ein Beispiel. Auch im Sportbereich sind neben den
Aufenthalt in Wetzlar seinen Briefroman „Die Lei-      lokalen Vereinen unsere Aushängeschilder wie
den des jungen Werthers“ geschrieben, der hier in      unser Handballbundesligist, die HSG Wetzlar oder
Wetzlar spielt. So ist dieses Konzept „Goethe- und     die international erfolgreichen Rollstuhlbasketbal-
Optikstadt“ entstanden.                                ler des RSV Lahn-Dill Markenbotschafter.
                                                                                                                                          Rainer Dietr
                                                                                                                                                       ich
                                                                                                                                         Leitung Wirt
KONKRET: Was, würden Sie sagen, war das Be-            KONKRET: Gibt es außer der Stadtverwaltung                                                     schaftsförder
                                                                                                                                                                    ung
                                                                                                                                         und Geschä
sondere an Ihrem Markenbildungsprozess?                weitere Akteure, von denen die Marke mitgetra-                                               ftsführung
                                                                                                                                        Stadt-Marke
                                                                                                                                                     ting Wetzlar
Rainer Dietrich: Wir haben den Prozess zunächst        gen wird?                                                                        Stadt Wetzlar
                                                                                                                                                     ,
gar nicht als „Markenbildung“ kommuniziert.            Rainer Dietrich: Die Tourist-Information hat unse-                              ca. 53.000 Ei
                                                                                                                                                     nwohner,
                                                                                                                                       Landkreis La
Man muss die verschiedensten Leute und gesell-         re Markenwelt komplett übernommen. Auch viele                                                hn-Dill-Kreis
                                                                                                                                                                  ,
                                                                                                                                       Hessen
schaftlichen Gruppen, die einbezogen werden,           Vereine nutzen die Wortbildmarke, dadurch haben

14 | imakomm KONKRET | 2018                            www.imakomm-akademie.de
DIE STADT ALS MARKE

aus der Praxis, Teil 1
GARMISCH-PARTENKIRCHEN: „Professionelle Markenführung in einer touristisch geprägten Gemeinde“
KONKRET: Was war in Garmisch-Partenkirchen              man Urlaub in der Natur macht, kann man auch          merken die Leute auch, dass das etwas mit der
der Auslöser, eine Marke zu entwickeln?                 ein bisschen was von sich selbst entdecken.           professionellen Markenführung zu tun hat. Dafür
Stephanie Fichtl: Das war eigentlich ganz of-                                                                 muss man aber auch immer weiter daran arbeiten
fensichtlich, weil es überhaupt keine klare Linie       KONKRET: Wie wird die Marke gelebt und geführt?       und regelmäßig prüfen, ob die Positionierung, das
gab. Da war es logisch, eine Markenstrategie            Greifen Sie da auf bestimmte Management-Tools         Produkt und die Zielansprache noch passen.
unter das Ganze zu legen, damit man weiß, wo            zurück?                                               Auch ein Ort, seine Partner und Gäste oder auch
es hingehen soll, und damit alle Akteure im Ort         Stephanie Fichtl: Seit 2007/2008 ist die Marke        allgemeine Trends können sich ja ändern.
eine konkrete und praktikable Richtschnur ha-
ben. Wir hatten auch kein einheitliches Auftreten.
Wir hatten zwar ein Logo, aber das hatte keinen
strategischen Unterbau und keinerlei Richtlinien,
wie es einheitlich eingesetzt werden soll. Es war
also eher ein buntes Wiedererkennungszeichen,
jedoch ohne Corporate Identity. Keiner wusste,
ob das wirklich zu uns passt.

KONKRET: Richtet sich die Marke Garmisch-
Partenkirchen hauptsächlich an Auswärtige?
Stephanie Fichtl: Eine Marke muss auf jeden
Fall den Markenkern einer Kommune darstel-
len, von daher muss der Inhalt von innen her-
aus entwickelt werden. Aber die Zielrichtung der
Kommunikation bei uns ist natürlich, vor allem
Externe anzusprechen.

KONKRET: Wie war der Markenbildungsprozess
bei Ihnen aufgebaut?
Stephanie Fichtl: Das war ein sehr langfris-            in allen Bereichen integriert. Wir haben in den       KONKRET: Welche Rolle spielt das Budget für
tig angelegter Workshop-Prozess. Nach je-               verschiedenen Abteilungen Checklisten, basie-         einen erfolgreichen Markenbildungsprozess?
dem Workshop wurden die Ergebnisse von der              rend auf den Markenwerten, erarbeitet, welche         Stephanie Fichtl: Ein Markenbildungsprozess
Markenagentur und von uns intern aufbereitet            die Richtschnur im täglichen Arbeiten darstellen.     ist natürlich aufwendig. Für eine Agentur, das
und dann wurden die Ideen in den Strategie-             So kann beispielsweise eine Anfrage für eine          Personal und die anschließende Umsetzung von
gruppen wieder weiterentwickelt.                        Veranstaltung daraufhin geprüft werden, ob sie        Maßnahmen braucht man Geld. Dennoch ist es
                                                        wirklich zu uns passt. Dies ermöglicht uns, dass      für jede Kommune sinnvoll, sich klar zu positio-
KONKRET: Sie hatten also einen externen Part-           alle Fachbereiche aufeinander abgestimmt arbei-       nieren. Gerade für kleinere Orte kann das strate-
ner, der den kompletten Prozess koordiniert und         ten und alle Projekte auch wirklich zum Ort und       gisch sehr effektiv sein. Und wenn sie sich einen
begleitet hat?                                          der gemeinsamen Strategie passen. Außerdem            eigenen Markenbildungsprozess aufgrund der
Stephanie Fichtl: Ja, dann tut man sich leichter. Ein   haben auch externe Leistungsträger im Ort, z. B.      geringen finanziellen Möglichkeiten nicht leisten
externer Moderator kann die Leute besser leiten.        Geschäfte oder Hotels, angefangen, sich von der       können, kann es Sinn machen, sich dabei auch
Wenn so viele Interne zusammenarbeiten, ist es gut,     Marke inspirieren zu lassen, und sich ähnlich po-     an eine gute Dachorganisation anzuhängen und
dass auch noch mal jemand von außen, mit etwas          sitioniert, einfach weil sie gemerkt haben, dass      sich mit den Nachbarn als Region zu vermarkten.
Abstand und dem neutralen Blick draufschaut.            es funktioniert. So passen dann auch deren Akti-
                                                        vitäten besser in das Gesamtkonzept des ganzen
KONKRET: Ihr Slogan lautet: „Entdecke deine             Ortes. Gemeinsam ist man einfach stärker.
                                                                                                                                      Stephanie Fi
wahre Natur“. Welcher Markenkern steckt da-                                                                                                         chtl
                                                                                                                                      Leiterin Mar
hinter?                                                 KONKRET: Dann ist die Marke schon in viele                                                 keting, PR &
                                                                                                                                     Garmisch-Par               Online
                                                                                                                                                    tenkirchen
Stephanie Fichtl: Das ist im Prinzip eine klei-         Bereiche vorgedrungen?                                                       Tourismus
ne Doppeldeutigkeit. Wir sind natürlich ein Ort,        Stephanie Fichtl: Ja, das dauert auch ein paar                              Markt Garm
                                                                                                                                                 isch-Partenk
                                                                                                                                    ca. 27.000 Ei             irchen,
wo man Natururlaub macht – also praktisch und           Jahre. Im Tourismus treten die Effekte nicht sofort                                       nwohner,
                                                                                                                                   Landkreis Ga
tatsächlich die Natur entdeckt. Und als Zweites         auf, aber wenn man immer wieder die Ergebnisse                                          rmisch-Parte
                                                                                                                                   Bayern                    nkirchen,
deutet es die Tiefe der Urlaubserholung an. Wenn        und die positiven Entwicklungen aufzeigt, dann

                                                                          www.imakomm-akademie.de                           imakomm KONKRET | 2018 | 15
STADT-
   DIE STADT
          UNDALS
              INNENSTADTENTWICKLUNG
                 MARKE

   Schlaglichter: So sieht der Markenbildungsprozess

    Die INITIATIVE zum Anstoß eines Marken-
    bildungsprozesses geht meistens vom (Ober-)
    Bürgermeister (36 %), von der Wirtschaftsförderung
    (20 %) oder vom Stadtmarketing (20 %) aus.                                                90 % der Kommunen vertrauen beim Thema
                                                                                              Marke auf die Unterstützung durch einen
                                                                                              EXTERNEN PARTNER, der …
                                                                                              … den gesamten Prozess begleitet (32 %).
                                                                                              … einzelne Projektschritte übernimmt (30 %).
                                                                                              … punktuell / bei Bedarf beratend zur Seite steht (28 %).
                   Zu 95 % ist die DURCHFÜHRUNG des Markenbildungspro-
                   zesses innerhalb der Gemeinde-/Stadtverwaltung verortet, nur zu
                   5 % bei einer ausgelagerten Institution (z. B. Stadtmarketingverein).
                   Primär verantwortlich sind die kommunale Wirtschaftsförderung
                   (28 %), der Bereich Stadtmarketing (24 %) oder Tourismus (16 %).
                   In 22 % der befragten Kommunen ist der Markenprozess direkt beim
                   (Ober-)Bürgermeister angesiedelt.

                   Die durchschnittliche DAUER eines Marken-
                   bildungsprozesses – von der ersten Initiative
                   bis zur „fertigen“ Markenstrategie – beträgt
                   18 Monate (Spannbreite: 6–48 Monate). Achtung:
                   Erarbeitung und Umsetzung gehen oft fließend
                   ineinander über. Für die reine Erarbeitung der
                   Markenstrategie sollten erfahrungsgemäß 9–12
                   Monate einkalkuliert werden.

                                                                              Um die MARKENFÜHRUNG (= Umsetzung der Markenstrategie)
                                                                              kümmert sich in den meisten Kommunen der Bereich Tourismus und
                                                                              Stadtmarketing – entweder innerhalb der Verwaltung (38 %) oder
                                                                              angesiedelt in einer ausgelagerten Institution (GmbH, Verein; 25 %).

16 | imakomm KONKRET | 2018                       www.imakomm-akademie.de
REGIONALE
                                                                            DIE STADT ALS
                                                                                      STRATEGIE
                                                                                          MARKE

in der Regel aus …

                                                                   Bei der Markenentwicklung greifen die Kommunen auf eine Vielzahl unter-
                                                                   schiedlicher MODELLE UND THEORIEN zur Markenbildung zurück.
                                                                   DEN einen, richtigen Ansatz scheint es nicht zu geben.

  32.000 € kostet ein Markenbildungsprozess im                                                Die TOP 5-ZIELGRUPPEN
  Durchschnitt (ohne Umsetzung!).                                                             von Stadtmarken sind:
  Kommunen mit 5.000–20.000 Einwohnern: 23.000 €                                              • Touristen (87 %)
  Kommunen mit 20.000–100.000 Einwohnern: 57.000 €                                            • ortsansässige Unternehmen (80 %)
                                                                                              • Bürger/-innen allgemein (80 %)
                                                                                              • Investoren (53 %)
                                                                                              • Kunden aus dem Umland (53 %)

          Die größten HÜRDEN für den Start eines Markenprozesses sind aus
          Sicht der Befragten: Kosten (58 %), Personalaufwand (51 %), Dauer (42 %),
          „Mehrwert wird nicht gesehen“ (42 %) und die Angst vor zu wenig
          Unterstützung durch die Bürgerschaft (26 %) und sonstige Akteure (29 %).

          Kommunen, die einen Markenprozess bereits erarbeitet haben, können diese
          Herausforderungen – rückwirkend betrachtet – weitgehend bestätigen, aller-
          dings in einem deutlich geringeren Ausmaß als anfangs befürchtet.                   9 VON 10 Kommunen sind mit dem Verlauf
                                                                                              ihres Markenbildungsprozesses zufrieden und
                                                                                              bewerten den bisherigen Effekt der erarbeiteten
                                                                                              Marke (eher) positiv.

                                                               www.imakomm-akademie.de                     imakomm KONKRET | 2018 | 17
TITEL
    DIE STADT ALS MARKE

Von anderen lernen: Erfahrungsberichte
BAD DÜRKHEIM: „Mittlerweile haben alle die Wirtschaftlichkeit der Marke erkannt“
KONKRET: Haben Sie in Bad Dürkheim den Mar-
kenbildungsprozess     schon     abgeschlossen?
Marcus Brill: Nein, der wird aber auch nie abge-
schlossen sein.

KONKRET: Wann sind Sie denn gestartet?
Marcus Brill: Das war 2004/2005, als ich hier an-
gefangen habe. Die Profilierung von Städten war bis
Anfang der 2000er ja kein Thema. Da waren alle
noch auf dem Trip mit lokaler Agenda und Stadt-
leitbild, wo man möglichst 1.000 verschiedene
Maßnahmen reinpackt, damit auch jeder zufrieden
ist. Das wurde hier in den 90ern auch so gemacht,
aber man hat gemerkt, dass das Abarbeiten von
Einzelmaßnahmen die Kommune nicht wirklich im
Sinne einer Profilierung weiterbringt. Wir haben also
angefangen zu überlegen, welches Profil Bad Dürk-
heim mal bekommen soll, und arbeiten seit 13/14
Jahren sehr erfolgreich an dem Thema.
                                                        KONKRET: Gibt es ähnliche positive Effekte be-        derem durch den Bau eines neuen Thermalbades
KONKRET: Wie sind Sie an das Thema Marken-              zogen auf die eigenen Bürger?                         – wieder stärker einbeziehen.
entwicklung herangegangen?                              Marcus Brill: Ja, das sieht man an der Entwick-
Marcus Brill: Es gab eine relativ gute Datengrund-      lung der Baulandpreise. Daran merkt man, dass         KONKRET: Welches sind Ihrer Meinung nach die
lage aus den 90ern, für das Stadtleitbild hatte es      viele Leute hier herwollen. Das hat es in dem         wichtigsten Erfolgsfaktoren?
viele Befragungen gegeben. Wir hatten also ein gu-      Umfang früher nicht gegeben.                          Marcus Brill: Man muss den Prozess Schritt für
tes Bild von der Innenansicht und vom Fremdimage                                                              Schritt angehen und dabei immer wieder nach
und konnten so feststellen, was Bad Dürkheim            KONKRET: Welches sind die aktuellen Themen            draußen kommunizieren, dass etwas passiert.
ausmacht. Das sind vor allem die Themen Genuss,         bzw. „Baustellen“ im Markenbildungsprozess in         Auch die Kommunalpolitik muss die Langfristig-
Wein und miteinander feiern. Darauf bauen wir Ver-      Bad Dürkheim?                                         keit eines Markenbildungsprozesses sehen, die
anstaltungen auf, die das ganze Image tragen. Die       Marcus Brill: Wie gesagt, der Prozess ist nie         Effekte sieht man nicht sofort. In Bad Dürkheim
Leute sollen hier etwas erleben und wenn es ihnen       abgeschlossen. Einmal arbeiten wir immer da-          waren zum Glück die wirtschaftlichen Ressour-
gefällt, fahren sie heim und erzählen es weiter und     ran, unsere Veranstaltungen im Sinne der Mar-         cen und das Vertrauen der Politik gegeben, so-
kommen auch selbst wieder.                              ke weiterzuentwickeln. Der zweite Punkt sind          dass wir in Ruhe an der Marke arbeiten konnten
                                                        infrastrukturelle Dinge, die Pflege unserer Se-       und können. Außerdem braucht es ein Team,
KONKRET: Welche Effekte der Marke Bad Dürk-             henswürdigkeiten und Liegenschaften. Die Stadt        das auch über den Tellerrand hinausschaut und
heim sehen Sie bis jetzt?                               investiert dabei immer wieder selbst. Wir sind        in dem alle gemeinsam den Markengedanken
Marcus Brill: Den größten Effekt sehen wir bei          mittlerweile so weit, dass alle erkannt haben,        verfolgen. Eine Einzelperson kann das nicht
der Außenwahrnehmung. Nachdem wir viele Jah-            welche Wirtschaftlichkeit hinter der Marke steht.     schaffen. Bei uns sind die Bereiche Tourismus,
re stagnierende Besucherzahlen hatten, wachsen          Wir sind an der Schwelle, davon wegzukommen,          Wirtschaftsförderung und Veranstaltungsma-
die Zahlen seit neun Jahren permanent. Das bringt       die Markenbildung als freiwillige Leistung zu se-     nagement seit 2009 eine Abteilung. So geht bei
natürlich auch wirtschaftliche Effekte mit sich. Ge-    hen, die man macht, wenn gerade Geld da ist,          der Kommunikation viel weniger verloren.
rade im Frühjahr merken wir, wie die Menschen aus       und stattdessen dahin zu kommen, zu sagen,
der Region nach Bad Dürkheim strömen, während           dass es etwas ganz Wichtiges für die Gesamtent-
in den Nachbarkommunen noch nicht so viel los           wicklung der Stadt ist. Daher müssen auch im-
ist. Wir sind mutig und machen ab Mitte Februar         mer wieder neue Themen aufgenommen werden                                     Marcus Bri
                                                                                                                                                   ll
                                                                                                                                      Sachgebietsl
Outdoor-Veranstaltungen. Im März werden in der          und es muss regelmäßig hinterfragt werden, ob                                               eite
                                                                                                                                      Wirtschaft un r
Weinbergnacht die Weinberge beleuchtet und an           die Ausrichtung und das Bild, das wir erzeugen,                                             d Tourismus
                                                                                                                                     Stadt Bad D
                                                                                                                                                  ürkh
den zwei Tagen kommen 20.000 Leute nach Bad             noch das ist, was gesellschaftlich gewollt ist. Wir                          ca. 19.000 Ei eim,
                                                                                                                                                   nw
Dürkheim. Wir sind an den Punkt gekommen, wo            sind ja beispielsweise ein Kurort und um als sol-                           Landkreis Ba ohner,
                                                                                                                                                  d Dürkheim
                                                                                                                                    Rheinland-Pf             ,
der Prozess sich von selbst trägt, ohne dass man        cher wieder wahrgenommen zu werden, wollen                                                alz
viel Werbung schalten muss.                             wir das Thema Gesundheit/Wellness – unter an-

18 | imakomm KONKRET | 2018                             www.imakomm-akademie.de
DIE STADT ALS MARKE

aus der Praxis, Teil 2
 SONTHOFEN: „Marke mal anders – schlanker Prozess, viele Themen“
 KONKRET: Wie sind Sie in Sonthofen auf das
 Thema Markenbildung gekommen?
 Andreas Maier: Wir haben intern überlegt, wofür
 Sonthofen eigentlich steht, und haben gemerkt,
 dass wir zu viele Sachen auf einmal bespielen.
 Wir haben deshalb Anfang 2017 einen Marken-
 bildungsprozess gestartet, um Schwerpunktthe-
 men herauszuarbeiten, mit denen sich Sonthofen
 samt seinen Bürgern und Gästen auch wirklich
 identifiziert.

 KONKRET: Wie ist der Prozess abgelaufen und
 wo stehen Sie heute?
 Andreas Maier: Wir haben am Anfang einen
 Experten engagiert und haben einen hausinter-
 nen Workshop als Start durchgeführt. Es folgten
 noch zwei weitere Workshops mit Vertretern aus
 Politik, Wirtschaft, Vereinen usw. Nun haben wir
 unsere Markenthemen und Geschichten für das

                                                                                                          Andreas Maier: In dem Prozess sind wir jetzt.
                                                                                                          Wir hatten die Kompetenzaussage „Zukunft le-
                                                                                                          ben im Allgäu“ im städtischen Logo. Die Aussage
                                                                                                          wurde als Ergebnis aus den Workshops gestri-
                                                                                                          chen, weil damit niemand etwas mit Sonthofen
                                                                                                          verbinden konnte. Jetzt schauen wir, wie wir
                                                                                                          weiter vorgehen.

                                                                                                          KONKRET: Wenn Sie den bisherigen Prozess Re-
                                                                                                          vue passieren lassen: Welche Erlebnisse sind Ih-
                                                                                                          nen besonders positiv im Gedächtnis geblieben?
                                                                                                          Andreas Maier: Wir haben mit den verschiede-
                                                                                                          nen Akteuren z. B. eine Exkursion nach Freiburg
                                                                                                          gemacht, um das Thema Fahrradstadt und Kon-
                                                                                                          version von Bundeswehrflächen zu beobachten.
                                                                                                          Das war als Input für Sonthofen super. Außerdem
 Storytelling herausgearbeitet und überlegen nun,    tigkeit stehen in engem Zusammenhang, Fahr-          steht und fällt das Ganze natürlich auch mit ei-
 wie wir die einzelnen Themen im Marketing an-       radstadt ist ein eigenes großes Schwerpunkt-         nem Moderator. Wir haben sehr davon profitiert,
 gehen und mit Leben füllen.                         thema und Freizeit- und Kulturangebot sowie          dass wir einen Experten beauftragt haben, der
                                                     Einkaufsstadt gehören thematisch zusammen.           den Blick von außen hat, das nötige Know-how
 KONKRET: Welche Themen sind das?                                                                         besitzt und Erfahrung mitbringt.
 Andreas Maier: Freizeit- und Kulturangebot,         KONKRET: Welche Zielgruppen wollen Sie vor allem
 Einkaufsstadt, Fahrradstadt, geografische Lage,     ansprechen?
 Natur und gelebte Nachhaltigkeit.                   Andreas Maier: Es sollen eigentlich alle angespro-
                                                                                                                                 Andreas Mai
                                                     chen werden. Als Erstes müssen sich die eigenen                                            er
                                                                                                                                 Stab Wirtscha
 KONKRET: Das sind recht viele Themen. Denken        Bürger mit den Themen identifizieren. Sie sind das                                         ftsförderung
                                                                                                                                Stadt Sontho
                                                                                                                                              fen,
 Sie, es wird ein Problem, alle unter einen Hut zu   Hauptmedium für eine positive Außenwerbung und                             ca. 22.000 Ei
                                                                                                                                              nwohner,
 bringen?                                            das Storytelling. Danach gehen wir dann in den                            Landkreis O
                                                                                                                                            berallgäu,
                                                                                                                               Bayern
 Andreas Maier: Nein, denn für diese Themen          Gästesektor, Unternehmensansprache usw.
 stehen wir wirklich. Außerdem verzahnen sich        KONKRET: Wird die Marke in einem Logo oder
 die Themen teilweise. Lage, Natur und Nachhal-      einem Slogan festgehalten?

                                                                       www.imakomm-akademie.de                          imakomm KONKRET | 2018 | 19
DIE STADT ALS MARKE

   Fazit: Checkliste für einen erfolgreichen

        IDEELLE GRUNDVORAUSSETZUNGEN:                                        Ausreichend finanzielle Mittel einplanen
        Gemeinsame Wissens- und Willensbasis                                 • Dabei sind auch Folgekosten für die nachhaltige Marken-
                                                                           		 führung und Markenumsetzung zu berücksichtigen.
          Grundvoraussetzung: politischer Wille der „Stadtspitze“            • Heißt für die Kommunalpolitik: Budget für den Prozess
          • Nutzen muss von den Verantwortlichen erkannt werden            		 und die Umsetzung erster Quick Wins bereitstellen.
          • Fürsprecher bei Multiplikatoren und Meinungsführern
        		gewinnen
          Markenprozess von Beginn an auf breite Basis stellen             METHODISCHE VORBEREITUNG:
          • Schaffung eines einheitlichen Verständnisses für oft miss-     Prozess muss zur Kommune passen, nachvollziehbar sein
        		 verstandenes Thema Marke („mehr als Logo und Slogan“)           und Beteiligung ermöglichen.
          • Sensibilisierung sämtlicher interner Akteure (Bürgerschaft,
        		 Verwaltung, Politik, Unternehmen, Vereine usw.) für den           Markenentwicklung nach Maß
            Markenprozess                                                    • Umfang des Prozesses realistisch anhand der eigenen
          • Beteiligte dort abholen, wo sie stehen _ schafft Akzeptanz         (finanziellen, personellen) Möglichkeiten festlegen
          Bewusstsein schaffen für strategische und langfristige             • auf bestehenden Konzepten/Analysen/Planungen aufbauen
          Ausrichtung                                                        • Zieldefinition (Zielradius, Zielgruppen usw.) als Grundlage
          • Fakt ist: Imagewechsel und Identitätsstiftung sowie Arbeit         zur Auswahl der passenden Methodik
        		 an der Substanz brauchen Zeit.                                    Markenentwicklung mit System
          • Die Effekte einer Marke werden oftmals erst nach Jahren          • Marke ist emotional und spricht Befindlichkeiten an.
            sichtbar.                                                      		 Umso wichtiger ist ein fundiertes, nachvollziehbares
                                                                           		 methodisches Vorgehen.
                                                                             • Theoretisches Markenmodell liefert Struktur und gibt
        PERSONELLE UND FINANZIELLE VORBEREITUNG:                               Orientierung, muss aber (von Externen) nachvollziehbar
        Ohne die notwendigen Ressourcen, ohne Fach- und Methoden-          		 und transparent angewandt werden.
        wissen und ohne eine stringente Führung funktioniert                 Markenentwicklung „von innen heraus“
        Markenentwicklung nicht.                                             • Marke kann nicht „von oben“ verordnet werden, deshalb:
                                                                               intensive Beteiligung sämtlicher Zielgruppen und Akteure
          Ein Hauptverantwortlicher                                            als wesentlicher Erfolgsfaktor.
          • Eine Person/Stelle muss „den Hut aufhaben“                       • Akzeptanz und Botschafterprinzip: Interne Zielgruppen
        		(organisatorisch).                                               		 sind besonders wichtig.
          • zentraler Koordinator und Ansprechpartner für alle               • Mischung aus breiter und gezielter Beteiligung sinnvoll („atmen-
        		 beteiligten Akteure                                             		 der Prozess“); Beteiligungsformate mit Bedacht auswählen
          Ein festes Team, das den gesamten Prozess begleitet                • Achtung: Die Stadtgesellschaft besteht nicht nur aus
          • prozessbegleitende Steuerungsgruppe, die das Projekt über-         Aktiven, im Gegenteil! Wählen Sie deshalb Formate, die
        		 wacht, Zwischenergebnisse evaluiert und weiterentwickelt            auch jene Zielgruppen einzubinden vermögen, die aus
          • branchenübergreifende Besetzung als repräsentatives 		             Alters-, Kultur- oder sprachlichen Gründen selten beteiligt
             Abbild der Stadtgesellschaft, bewusst auch unterschied-           sind, die Gesellschaft aber (immer stärker) mitprägen.
        		 lichste Perspektiven „aufeinanderprallen lassen“
          • Bekenntnis aller Mitglieder zum Prozess, um
        		 geschlossenes Auftreten nach außen sicherzustellen              DIE MARKENSTRATEGIE:
          Externer Partner für mehr Akzeptanz und Verständnis              Glaubhaft, fokussiert und erlebbar
          • hat als Außenstehender einen objektiven, unvoreinge-
             nommenen Blick auf die Kommune                                  Die Marke muss authentisch sein
          • bringt Expertise, Erfahrung, Vertrauenswürdigkeit und 		         • Eine Marke kann/darf nicht künstlich aufgesetzt oder erzwun-
             Autorität mit                                                      gen werden. Legen Sie deshalb Wert auf die systematische,
          • sollte gezielt eingesetzt werden, nicht allein als Moderator        aber kompakte (!) Analyse der Substanz.
          • sollte mit Bedacht ausgewählt werden                             • Die Marke muss die tatsächliche Identität der Kommune
                                                                           		 und ihrer Bewohner widerspiegeln.

20 | imakomm KONKRET | 2018                     www.imakomm-akademie.de
Sie können auch lesen