WINTERTHUR 2040 - WINTERTHUR 2040 SYNTHESEBERICHT TESTPLANUNG MAI 2019 Räumliche Entwicklungsperspektive - Stadt Winterthur
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Räumliche Entwicklungsperspektive WI N TERTH U R 2040 SYNTHESEBERICHT TESTPLANUNG MAI 2019 WI N TERTH U R 2040
INHALTSVERZEICHNIS 1. MANAGEMENT SUMMARY 3 2. EDITORIAL 5 3. AUSGANGSLAGE 6 3.1 Anlass des Verfahrens 3.2 Gewähltes Verfahren 3.3 Auftrag an die Teams 3.4 Beteiligte am Workshopverfahren 4. GRUNDLAGEN UND RAHMENBEDINGUNGEN 11 5. BEITRÄGE DER BEIDEN TEAMS 14 5.1 Wichtigste Aussagen und Erkenntnisse Team Berchtoldkrass 5.2 Wichtigste Aussagen und Erkenntnisse Team Hosoya Schaefer 6. VERGLEICHENDE BETRACHTUNG DER WICHTIGSTEN ELEMENTE/SYNTHESE 41 6.1 Zukünftige Siedlungsstruktur 6.2 Vielfältige Grün- und Freiräume 6.3 Zukunftsfähige Mobilität 6.4 Arbeiten in der Zukunft 7. ERKENNTNISSE AUS DEN STADTWERKSTÄTTEN DES FORUMS ARCHITEKTUR 49 8. WEITERES VORGEHEN 52 8.1 Vertiefungsthemen 8.2 Echoraum für die Bevölkerung 8.3 Dokument Winterthur 2040 29. Mai 2019, I Herausgeber: Stadtentwicklung Winterthur Amt für Städtebau Winterthur Grundlagen: Team Berchtoldkrass (BK) Team Hosoya Schaefer (HS) Abbildungen Teams: © Team Berchtoldkrass © Team Hosoya Schaefer Die Weitergabe und Veröffentlichung von Text- und Bildmaterial mit Quel- lenangaben ist gestattet.
1. MANAGEMENT SUMMARY Als Grundlage zur Erarbeitung der «räumlichen Entwick- phase zur Ausarbeitung der eigentlichen räumlichen lungsperspektive Winterthur 2040», einer kohärenten Entwicklungsperspektive Winterthur 2040, plausibili- langfristigen Strategie, welche alle relevanten raumwirk- siert, präzisiert und ergänzt werden. Als Hauptinhalte samen Themen beinhalten soll, hat die Stadt Winter- zur Bearbeitung im nächsten Schritt wurden folgende thur ein Testplanungsverfahren durchgeführt. Ein breit Ansätze ausgewählt: abgestütztes Begleitgremium diskutierte und bewertete die Beiträge von zwei interdisziplinären Teams im Rah- WINTERTHUR ENTWICKELT EIN URBANES men von vier Workshops zwischen Dezember 2017 und RÜCKGRAT UND STÄRKT DIE QUARTIERE November 2018. Eine zentrale Rolle im Gremium kam Winterthur soll sein urbanes Profil in einem Kernbe- der eigens gebildeten «stadtinternen Arbeitsgruppe» zu. reich, der als urbanes Rückgrat bezeichnet wird, stär- Deren Mitglieder, Kaderleute aus allen sieben Depar- ken. Dieses dichte, nutzungsdurchmischte Rückgrat tementen, befassten sich nicht nur in den Workshops, zieht sich von Töss bis nach Oberwinterthur. Gleichzei- sondern zusätzlich in separaten Zusammenkünften mit tig sollen die um Ankerpunkte, wie historische Ortskerne den Teambeiträgen. oder Bahnhaltestellen, gewachsenen Quartiere gestärkt werden. Das Forum Architektur Winterthur organisierte paral- lel zum Testplanungsprozess aus eigener Initiative vier WINTERTHUR WIRD ZUR GARTENSTADT partizipative Stadtwerkstätten. Diese gaben der Bevöl- DER ZUKUNFT MIT VIELFÄLTIGEN kerung die Möglichkeit, indirekt zur Planung der zukünf- GRÜN- UND FREIRÄUMEN tigen Stadt im Kontext von «Winterthur 2040» beizu- Die Landschaft soll als eigenständiger Raum gedacht tragen. und als Infrastruktur der Zukunft betrachtet werden. Aus dieser Sichtweise resultieren die Elemente «Regiopark» Der Synthesebericht fasst die wesentlichen Erkennt- (äussere Landschaft) und «grün-grau-blaues Netz» (in- nisse der Testplanung zusammen. Als Resultat liegen nere Landschaft). Die innerstädtischen Leitstrukturen vielversprechende Ansätze vor, um das prognostizierte dieses Netzes aus Freiräumen (grün), Strassen (grau) Wachstum von Winterthur nachhaltig und stadtverträg- und Fluss-/Bachläufen (blau), sollen eine hohe Auf- lich bewältigen zu können. Es liegt in der Natur eines enthaltsqualität im bebauten Raum bieten. Die beiden solchen Verfahrens, dass die aufgeworfenen Themen Bestandteile sind gemäss Konzeptidee über den «Stadt- nicht abschliessend bearbeitet werden können. Die Kon- randpark» miteinander verknüpft. zeptideen müssen in der nun anstehenden Vertiefungs- Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung 3
WINTERTHUR MACHT PLATZ FÜR EINE WINTERTHUR IST AUF DEN ZUKUNFTSFÄHIGE MOBILITÄT KLIMAWANDEL EINGESTELLT Das städtische Gesamtverkehrskonzept ist konsequent Das Freiflächensystem im besiedelten Raum muss auf umzusetzen und weiter zu entwickeln. Für die MIV-Er- den Klimawandel eingestellt sein. Dies vor allem bezo- schliessung wird ein «Achsen-Kammern-Prinzip» vor- gen auf Hitze, Trockenheit und Starkregen. Hitzeinseln geschlagen. Mit diesem System würde der Ausbau der in der Stadt müssen reduziert und Kaltluftkorridore of- Nationalstrasse A1 zur Qualitätssteigerung in der Stadt fengehalten werden. Bei der Entwicklung des Freiraum- genutzt. Der Rand des Stadtzentrums bliebe von allen gerüstes ist deshalb die mögliche Klimafunktion stets Seiten bzw. Kammern aus gut erreichbar, während die mit den anderen Freiflächenanforderungen mitzuden- Zentrumsdurchfahrt für den MIV zugunsten effiziente- ken. rer Verkehrsmittel erschwert würde. Dies geschähe in Kombination mit einer weiteren Attraktivierung des öf- Bei der vertieften Bearbeitung der aufgeführten The- fentlichen Verkehrs sowie des Fuss- und Veloverkehrs. menfelder werden ergänzend wichtige spezifische The- Die beschränkten Kapazitäten für den MIV sollen primär men, beispielsweise die (räumliche) Entwicklung des denjenigen Nutzergruppen zur Verfügung stehen, wel- Bildungsstandortes sowie interdisziplinäre Querschnitts- che darauf angewiesen sind (Gewerbetreibende, Hand- themen, wie die Anpassung an den Klimawandel, mit- werker/innen etc.). berücksichtigt. WINTERTHUR ENTWICKELT STANDORTE Auf der Basis dieses Syntheseberichts können sich alle FÜR DAS ARBEITEN DER ZUKUNFT Interessierten im Sinne eines Echoraums zu den Er- Winterthur soll eine eigene «Kultur der Wissensproduk- kenntnissen aus dem Testplanungsprozess und zu den tion» entwickeln und eine «zweite Gründerzeit» initiie- ausgewählten Vertiefungsthemen äussern. Um die Mei- ren. Es wird vorgeschlagen, die urbanen Bereiche der nungsäusserungen zu erleichtern, wurden die relevanten Stadt auszuweiten und dort dank einer grösseren Nut- Inhalte zusätzlich in Form einer Ausstellung aufbereitet. zungsvielfalt, einer höheren Nutzungsdichte und mehr Die eingehenden Rückmeldungen können in die Ausar- Aufenthaltsqualität, neue Standortqualitäten zu schaf- beitung der Entwicklungsperspektive einfliessen. fen. Die verschiedenen Arbeitsplatzgebiete sollen jeweils eigene Profile entwickeln und gut in die Stadt eingebun- den sein, um so das urbane Arbeiten der Zukunft zu befördern. 4 Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung
2. EDITORIAL Der vorliegende Synthesebericht fasst die wesentlichen Erkenntnisse aus dem Testplanungsverfahren für eine räumliche Entwicklungsperspektive Winterthur 2040 zusammen. Er dient als Grundlage zur anstehenden Er- arbeitung der eigentlichen Entwicklungsperspektive und wurde vom Stadtrat Winterthur im Mai 2019 zustim- mend zur Kenntnis genommen. Im Bericht sind die Rahmenbedingungen des Verfahrens und die wesentlichen Erkenntnisse aus den Arbeiten der beiden beauftragten Teams dokumentiert. Zudem be- Abb.1 Impression Workshop Testplanung schreibt er die wichtigsten ausgewählten Ansätze für die Themenfelder Siedlung, Freiraum, Mobilität und Arbeiten, welche als Grundlagen für die Entwicklungs- perspektive dienen. Ergänzend wird auf zu klärende Fragestellungen und offene Punkte und damit auf den Vertiefungsbedarf in der anstehenden Arbeitsphase hin- gewiesen. Abb.2 Impression Workshop Testplanung Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung 5
3. AUSGANGSLAGE 3.1 ANLASS DES VERFAHRENS zu erarbeiten. Diese soll auch die bereits vorliegenden städtischen Planungen und Konzepte aufgreifen und Die Stadt Winterthur hat sich in den vergangenen Jahren eine integrale Sichtweise erlauben. darauf konzentriert, längerfristige Planungen für Gebie- te mit hohem Handlungsdruck (Neuhegi-Grüze, Werk1 3.2 GEWÄHLTES VERFAHREN bzw. Lokstadt etc.) durchzuführen. Eine kohärente lang- fristige Entwicklungsstrategie, welche die gesamte Stadt Die Ausschreibung erfolgte via dem Informationssys- und die relevanten raumwirksamen Themen behandelt, tem über das öffentliche Beschaffungswesen simap. besteht bislang jedoch nicht. Ansatzweise wurden ein- In einem zweistufigen Vorgehen wurden aus fünfzehn zelne dieser Themen im Rahmen des städtischen Ge- Bewerbungen zwei Teams, zusammengesetzt aus den samtverkehrskonzepts (sGVK) 2011 aufgegriffen. Als Disziplinen Städtebau, Freiraum- und Verkehrspla- integraler Bestandteil des sGVK wurde damals ein nung, ergänzt durch Soziologie/Ökonomie, ausgewählt. «Zukunftsbild» zur angestrebten Siedlungsentwicklung Das Verfahren lief als Testplanung mit vier Workshops von Winterthur bis ins Jahr 2030 erarbeitet. Darin wird zwischen Dezember 2017 und November 2018. Ein unter anderem die Entwicklung zur «bipolaren Stadt» breit abgestütztes Begleitgremium aus Experten, soge- mit einem zweiten urbanen Zentrum in Neuhegi-Grüze nannten «Meinungsmacher/innen» sowie der departe- postuliert. mentsübergreifenden «stadtinternen Arbeitsgruppe», diskutierte und bewertete die beiden Team-Beiträge im Weiter finden sich im regionalen Raumordnungskon- Rahmen der Workshops. zept (RegioROK) von 2011 und im regionalen Richtplan Winterthur und Umgebung von 2016 übergeordnete Dieser Arbeitsgruppe kam im Verfahren eine zentrale Stossrichtungen zur Siedlungsentwicklung. Zudem legt Rolle zu. Deren Mitglieder, Kaderleute aus den unter- das revidierte Raumplanungsgesetz von 2014 sowie schiedlichsten Bereichen der Verwaltung, waren nicht darauf gestützt der kantonale Richtplan fest, dass die nur im Begleitgremium vertreten, sondern sie diskutier- Siedlungsentwicklung nach Innen in den konzeptuellen ten zusätzlich über ausgewählte Themen in separaten raumplanerischen Überlegungen im Vordergrund stehen Workshops. muss. Der Winterthurer Stadtrat war nicht im Begleitgremium Vor diesem Hintergrund hat der Stadtrat entschieden, vertreten. Er hat die Zwischenresultate und Erkenntnis- im Rahmen einer Testplanung die Grundlagen für eine se der Teams im Rahmen von Stadtratsseminaren und Räumliche Entwicklungsperspektive Winterthur 2040 Stadtrats-Sitzungen aus politischer Sicht diskutiert und beurteilt. 6 Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung
Auf eigene Initiative hin und finanziell unterstützt durch werkstätten gaben der interessierten Bevölkerung die die Stadt Winterthur hat das Forum Architektur Win- Möglichkeit, über räumliche Entwicklungsvorstellungen terthur (FAW) parallel zum Testplanungsverfahren vier zu diskutieren und so zur Planung der zukünftigen Stadt Stadtwerkstätten durchgeführt (siehe auch Kapitel 7). beizutragen. Durch die Teilnahme von Vertretern der Jeder dieser Anlässe bestand aus einer Abendveranstal- Projektleitung der Testplanung an den Stadtwerkstätten tung mit themenspezifischen Inputreferaten und einem beziehungsweise von Vertreter/innen des FAW im Be- Podium sowie aus Quartierspaziergängen und Work- gleitgremium der Testplanung wurde sichergestellt, dass shops am darauf folgenden Samstag. Mitglieder des die gegenseitigen Erkenntnisse laufend diskutiert wer- FAW, das Institut Urban Landscape der ZHAW, Politiker/ den konnten. innen, Künstler/innen, Schriftsteller/innen, Fachperso- nen und interessierte Winterthurer/innen tauschten sich in diesem Rahmen über bestehende räumliche Qualitä- ten, Potenziale und Herausforderungen aus. Die Stadt- Zeitplan Winterthur 2040 im Gesamtkontext (Stand 16.04.19) 2017 2018 2019 2.Q. 3.Q. 4.Q. 1.Q. 2.Q. 3.Q. 4.Q. 1.Q. 2.Q. 3.Q. A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S Stadtinterne AG Stadtrat SRB SRB Seminar SR DoSR Seminar SR SRB Erarbeitungsprozess, vier Workshops Erarbeitung Synthesebericht Kommunikation Stadtwerkstätten Forum Architektur Abschluss- veranstaltung Phase I Phase II Phase III Vorbereitung Testplanung Entwicklungsp. Abb.3 Zeitplan Testplanungsprozess Seite 1 \\projekte.winlan.net\projekte$\Winterthur 2040\5 Berichte\Synthesebericht\2040 Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung 7
3.3 AUFTRAG AN DIE TEAMS 3.4 BETEILIGTE AM WORKSHOP- VERFAHREN Aufgabe der Teams im Testplanungsprozess war es, grundlegende Ideen und Konzepte zu entwickeln, wie AUFTRAGGEBER sich Winterthur stadträumlich bis 2040 nachhaltig Stadt Winterthur, Amt für Städtebau/Stadtentwicklung entwickeln kann. Aufgrund eigener Analysen und städ- tischer Vorgaben waren mittel- und langfristig bedeut- PROJEKTTEAM same raumrelevanten Themen und Entwicklungen zu Jens Andersen, Stadtbaumeister identifizierten. Diese mussten anschliessend aufeinan- Peter Baki, Amt für Städtebau der abgestimmt behandelt werden. Ebenfalls Teil des Boris Flügge, Stadtgrün Auftrags war es, die künftigen Herausforderungen für Adrian Guntli, Amt für Städtebau die Stadt aufzuzeigen und die entsprechenden Entwick- Dominik Ramp, Amt für Städtebau lungsspielräume auszuloten. Das Ziel war die Erarbei- Mark Würth, Leiter Stadtentwicklung tung von Grundlagen für eine übergeordnete räumliche Fritz Zollinger, Stadtentwicklung Perspektive, welches die vorhandenen Strategien wo nötig präzisiert und vertieft. Gleichzeitig sollten zur Er- VERFAHRENSUNTERSTÜTZUNG reichung der angestrebten Ziele neue Strategien in aus- Walter Schenkel, Synergo AG, Zürich gewählten Themenbereichen definiert werden. Die Schwerpunkte und Diskussionsthemen in den ein- zelnen Workshops wurden – teilweise erst während des laufenden Prozesses – gemeinsam mit den Teams fest- gelegt. Aufgrund der beschränkten finanziellen Ressour- cen für den Testplanungsprozess war es für die Teams zwingend, auf Kernthemen zu fokussierten und Prioritä- ten zu setzen. 8 Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung
PLANERTEAMS UND SCHLÜSSELPERSONEN BEGLEITGREMIUM Das Begleitgremium nahm an allen vier Workshops teil. Stadtraum / Teamlead Es setzte sich zusammen aus Experten, Regions- und Berchtoldkrass space&options Kantonsvertretern, «Meinungsmacher/innen» aus Win- Philipp Krass terthur, Mitgliedern des Forums Architektur Winterthur Freiraum (FAW) sowie der stadtinternen Arbeitsgruppe, einem Zu- Urban Catalyst Studio sammenschluss zahlreicher Fachleute der städtischen Klaus Overmeyer Verwaltung. Mobilität mrs Partner AG Experten Simon Seger Bernhard Oehry Soziologie / Ökonomie Verkehrsplaner, Rapp Trans AG Sotomo GmbH Markus Peter Michael Hermann Architekt, Meili, Peter & Partner Architekten AG Georges T. Roos Stadtraum / Teamlead Zukunftsforscher, ROOS Trend & Futures Christoph Schubert Hosoya Schaefer Architects AG Landschaftsarchitekt, Balliana Schubert Land- Markus Schaefer schaftsarchitekten AG Freiraum Alain Thierstein Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur u. Raumentwicklung/Regionalökonomie, Lehrstuhl für Städtebau GmbH Raumentwicklung, TU München Lorenz Eugster Mobilität Kanton Zürich EBP Schweiz AG Wilfried Anreiter Fabienne Perret Abteilungsleiter Gesamtverkehr, Amt für Verkehr Soziologie / Ökonomie Wilhelm Natrup Zimraum Raum + Gesellschaft Leiter Amt für Raumentwicklung Joëlle Zimmerli EBP Schweiz AG Benjamin Buser Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung 9
Region Winterthur Stadtinterne Arbeitsgruppe (2017/18) Peter Matzinger Katrin Bollinger Präsident GPV Bezirk Winterthur (bis Juli 2018), Leiterin Quartierentwicklung Vorstandsmitglied der Region Winterthur und Um- Urs Borer gebung (RWU), Gemeindepräsident Dinhard Bereichsleiter Schule und Sport Michael Domeisen «Meinungsmacher/innen» Direktor House of Winterthur Martin Deuring Herbert Elsener Dr. Deuring + Oehninger AG Leiter Verkehr Judith Maag Luca Fasnacht Geschäftsführerin Maag Recycling AG Stadtkanzlei Andreas Mösli Markus Freuler Geschäftsführer FC Winterthur Bereichsleiter Informatikdienste Peter Wehrli Peter Gasser SIA Winterthur Stadtingenieur Stefan Gasser Leiter Denkmalpflege Forum Architektur Winterthur Stefan Gerber (abwechselnde Teilnahme) Angebotsplanung Stadtbus Christoph von Ah Beat Holzer Coon Architektur Leiter Finanzamt Stephan Herde, Josef Hunkeler Krebs und Herde GmbH Bereichsleiter Umwelt- und Gesundheitsschutz Beat Hofmann Beat Kunz BDE Architekten GmbH Leiter Stadtgrün Alex Kalberer David Mischler Hinder Kalberer Architekten Bereichsleiter Sportamt Elias Leimbacher Thomas Nideröst Elias Leimbacher Architektur GmbH Direktor Stadtbus Christina Rutz Lena Ruoss Cristina Rutz Architekten GmbH Bausekretärin Karin Salm Oliver Strässle Kulturjournalistin Leiter Bauberatung Monika Schenk Heinz Wiher Hager Partner AG Leiter Fachstelle Energie Dieter P. Wirth Leiter Soziale Dienste 10 Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung
4. GRUNDLAGEN UND RAHMENBEDINGUNGEN Den beiden Testplanungsteams wurden als Arbeits- • Gemäss Prognose des Statistisches Amt des Kan- grundlagen sämtliche verfügbaren statistischen Anga- ton Zürich sollen in Winterthur im Jahr 2040 ca. ben zu Winterthur, sowie alle planungsrechtlich relevan- 137’000 Einwohner/innen leben. Die städtische Pro- ten Grundlagen, wie die Bau- und Zonenordnung oder gnose liegt mit ca. 135‘000 Einwohner/innen leicht die kommunalen Richtpläne zur Verfügung gestellt. Zu- tiefer. Somit ist von einer Bevölkerungszunahme um sätzlich wurde auf übergeordnete Rahmenbedingungen, mindestens 20‘000 Personen auszugehen. wie die langfristige Raumentwicklungsstrategie Kanton • Im regionaler Richtplan von 2016 hat die RWU das Zürich (LARES) und auf die Vorgaben aus den regiona- Wunschziel formuliert, bis ins Jahr 2030 ca. neue len und kantonalen Richtplänen hingewiesen. 40’000 Arbeitsplätze in der Region Winterthur anzu- siedeln, was einer Zunahme um ca. 50% entspricht. Gestützt auf die verfügbaren Prognosen war eine vor- Ein beträchtlicher Teil davon müsste in der Stadt gegebene Grundannahme für die Testplanung, dass im Winterthur Platz finden. Betrachtungszeitraum bis 2040 ein massives Wachs- • Die aktuelle Prognose der SBB für den Hauptbahn- tum stattfinden wird. Die Teams sollten Wege für des- hof Bahnhof Winterthur geht davon, dass es dort bis sen nachhaltige und stadtverträgliche Bewältigung 2050 ca. 180’000 Um-/Ein-/Aussteigende pro Tag aufzeigen. Die Erarbeitung alternativer Szenarien, wie gibt. Dies bedeutet eine Steigerung um ca. 50%. beispielsweise der Umgang mit einem Bevölkerungs- • In den vergangenen 17 Jahren hat sich die Zahl der rückgang, waren nicht gefragt. Als Hintergrund für die Studierenden an der ZHAW mehr als vervierfacht und Überlegungen zur künftigen räumlichen Entwicklung liegt heute bei ca. 10‘000. Diese Zahl wird weiter Winterthurs hat das Projektteam in den Auftragsvorga- zunehmen, wenn auch nicht im selben Ausmass. ben folgende Aspekte besonders hervorgehoben. Ergänzend zu den eingangs erwähnten Grundlagen er- hielten die Teams alle räumlich relevanten Konzepte, Strategien und Berichte, welche die beteiligten städti- schen Stellen in den letzten Jahren erarbeitet haben. Den beiden Teams war grundsätzlich freigestellt, ob und in welcher Form sie diese nachfolgend aufgeführten Do- kumente in ihren Arbeiten berücksichtigen. Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung 11
DDAlleenkonzept Winterthur, Gartenstadt Winterthur, DDKommunaler Energieplan Winterthur - Das Instru- Stadtgrün, Dez. 2015 ment zur Koordination der Wärmeversorgung, Stadt DDBaumkataster, Übersichtplan, Stadtgrün, Juni Winterthur, Nov. 2011 2017 DDKommunaler Energieplan Winterthur - Karte und DDBevölkerungsprognose 2018, Stadtentwicklung, Umsetzungsmassnahmen / Zusätzliche Energiepo- Feb. 2018 tenziale, Stadt Winterthur, Nov. 2011 DDEnergiekonzept 2050, Aktualisierung der Ziele und DDKulturleitbild 2015, Stadt Winterthur, Juli 2015 Massnahmen der Energiestadt Gold Winterthur, DDLeitbild Naherholung Töss, Stadt Winterthur / Bau- Umwelt- und Gesundheitsschutz, März 2011 direktion Kanton Zürich, April 2013 DDEnergiekonzept 2050 - Monitoring und Controlling DDLeitbild Stadtraum Zürcherstrasse, Stadt Winter- 2012-2016 zum Massnahmenplan Energiekonzept thur, Juni 2011 2050, Umwelt- und Gesundheitsschutz, April 2018 DDLeitbild Promenadenring, Plan, Stadt Winterthur, DDGartenstadt Winterthur –Ein Führer durch Winter- Dez. 2012 thurs Gärten, Pärke und Grünräume, Stiftung DDLeitfaden zur Weiterentwicklung und Positionie- Edition Winterthur, 2010 rung der Gartenstadt Winterthur, (Schriftenreihe, DDGrosser Bahnhof Winterthur, Meilensteine der Band 5), Stadt Winterthur, April 2013 Geschichte Herausforderungen der Zukunft im DDMassnahmenplan Luftreinhaltung - Statusbericht Gleisraum zwischen Töss und Wildspitz, Stadt per Ende 2016, Umwelt- und Gesundheitsschutz, Winterthur, April 2017 Dez. 2016 DDHandbuch Raum für Bewegung und Sport - Eine DDNachhaltige Entwicklung in Winterthur - Monito- Antwort auf die Verdichtung im urbanen Raum, ring und Handlungsfelder, Umwelt- und Gesund- Sportamt, April 15/Mai 2017 heitsschutz, April 2014 DDInfobroschüre Angebotsstrategie 2020/2030, DDPlan Siedlungsentwicklung 1994 – 2017 – 20xx, Stadtbus, April 2015 Amt für Städtebau, Aug. 2017 DDKlimakarten / Klimamodelle: GIS-Browser Kanton DDProjekt Win3D – Winterthur integriert Nachhaltig- Zürich > Luft und Klima > Klimaanalysekarte, keit in drei Dimensionen, Umwelt- und Gesund- Klimaszenarienkarte, Planhinweiskarte, Stand Juni heitsschutz, April 2016 2018 DDProjektstudie Velobahnen, Stadt Winterthur, Dez. 2013 12 Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung
DDQuerung Grüze - Neubau ÖV-Verbindungsbrücke DDTestplanung Gleisraum Winterthur, Synthesebe- St. Gallerstrasse – Sulzerallee, Amt für Städtebau, richt, Stadt Winterthur, April 2018 Juni 2016 DDUmfeldanalyse Winterthur, Untersuchung im DDSchulraumplanung Winterthur, Prognose 2016 Rahmen der Legislaturzielsetzung 2018–2022, zum Schulraumbedarf, Abteilung Schulbauten, Brugger + Partner AG, Okt. 2017 März 2016 DDUmweltbericht Winterthur 2017, Stadt Winterthur, DDsGVK - städtisches Gesamtverkehrskonzept, Stadt Jan. 2018 Winterthur, Juli 2011 DDUmweltstrategie Stadt Winterthur - Zeitraum 2016 DDSiedlungsinventar – Schutzwürdige Bauten der – 2021, Umwelt- und Gesundheitsschutz, Mai Stadt Winterthur, Stadt Winterthur, Nov. 2017 2016 DDSmart City Strategie, Stadtrat Winterthur, März DDUpdate der Handlungsempfehlungen 2010 aus 2018 Raum für Bewegung und Sport, Sportamt, Sept. DDStandortbericht 2010: Region Winterthur – viel- 2017 fältig und zentrumsnah, Standortförderung Region DDÜbersicht Naturschutzinventar, Stadtgrün, Nov. Winterthur, Nov. 2010 2013 DDStandortstrategie 2030, Projekt «House of Winter- DDÜbersichtsplan Siedlungsgrün und Anlagen, Stadt- thur», House of Winterthur, 2018 grün, Mai 2017 DDStadtlandschau Neuhegi-Grüze, Amt für Städtebau/ DDÜbersichtsplan Spielplätze, Stadtgrün, Sept 14 Stadtentwicklung, Aug. 2017 DDWald: Vorrangfunktionen, Stadtgrün, Dez. 2012 DDStädtevergleich Mobilität 2015, Diverse Herausge- DDWie gelingt eine soziale Stadtentwicklung? (Schrif- ber, Nov. 2017 tenreihe, Band 3), Stadt Winterthur, März 2012 DDStädtische Wohnpolitik: Zwischenbilanz und künf- DDWinterthur - Wachstum als Herausforderung tige Ausrichtung, Stadt Winterthur, Okt. 2017 (Schriftenreihe, Band 6), Stadt Winterthur, Sept. DDSteuerungs- und Dosierungskonzept (ÖV-Hochleis- 2014 tungskorridor), Amt für Städtebau, Aug. 2016 DDZukunft der Stadtfinanzen ab 2015, Stadt Winter- DDSportplanet Winterthur - Grenzenlose Bewegungs- thur, Jan. 2015 freiheit für Alle, Sportamt, Juni 2017 DD12-Jahres-Strategie und Legislaturschwerpunkte 2014 - 2018, Stadtrat, August 2014 Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung 13
5. BEITRÄGE DER BEIDEN TEAMS Die Erkenntnisse im nachfolgenden Kapitel wurden 5.1 WICHTIGSTE AUSSAGEN im Laufe der Testplanung durch die Teams Berchtold- UND ERKENNTNISSE krass (BK) und Hosoya Schaefer (HS) erarbeitet, an den TEAM BERCHTOLDKRASS Workshops zur Diskussion gestellt und laufend weiter- bearbeitet. Die folgenden - vom städtischen Projektteam Zu Beginn analysierte das Team die Stadt im Rahmen ausgesuchten und als wesentlich erachteten - Aussagen eines «Quickscans». Diese Aussensicht diente dazu, und Darstellungen decken sich trotzdem nicht zwingend eine erste Bestandesaufnahme durchzuführen, themen- mit der Meinung des Begleitgremiums und/oder des bezogene Skizzen zu entwerfen, Fragestellungen aufzu- Stadtrates. Sie geben ausschliesslich die Haltung der werfen, Potentiale zu identifizieren und Slogans zu for- jeweiligen Teams wider. mulieren. In dieser Phase wurden vier Themenbereiche hervorgehoben, die während des Testplanungsprozesses bezüglich der wichtigsten Zukunftsthemen, Trends und Dynamiken untersucht und weiterbearbeitet worden sind. • Selbstverständnis • Siedlung (Quartiere) • Landschaft/Freiraum (Ränder) • Mobilität (Geflecht) Zu jedem dieser Bereiche erarbeitete das Team Berchtoldkrass (BK) unterschiedliche Szenarien für die Entwicklung der Stadt. Darauf gestützt wurden vier Schwerpunktthesen mit den zentralen Aussagen formu- liert. 14 Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung
Selbstverständnis: Winterthur ist Zürichs selbstbe- Die vier Thesen flossen in ein Zielbild ein, das zu jedem wusste schöne Schwester Thema Räume identifiziert, welchen in einem gesamt- städtischen Kontext eine Schlüsselrolle zukommt. Siedlung: Mehr Urbanität ist möglich Freiraum: Winterthur von der Landschaft her denken Mobilität: Winterthur macht Platz für Neues Abb.4 Visualisierung Schwerpunktthesen Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung 15
Winterthur ist Zürichs selbstbewusste schöne Winterthur soll eng mit der «grossen Schwester Zürich» Schwester verbunden, aber eine «eigenständige Persönlichkeit» sein. Die Stadt ist ein starker Pol zwischen Zürich und Dieses favorisierte Szenario betrachtet Winterthur und der Nord-Ost Schweiz und muss vermehrt vom Trich- Zürich als zwei unzertrennliche Schwestern. Die schnel- ter (Durchfahrt auf Strasse und Schiene) zur Destina- le Bahn-Anbindung erlaubt eine enge Verzahnung von tion werden. Die gute Erreichbarkeit von aussen sollte Angeboten der beiden Städte und hat vor allem die Be- sich in einer guten Vernetzung im Inneren fortsetzen, reiche um die Bahnhöfe mit direkter Anbindung nach wobei die Priorität beim Öffentlichen Verkehr (ÖV) so- Zürich schnell wachsen lassen. Die entsprechenden wie beim Velo- und Fussverkehr liegt. Weiter zu stärken S-Bahnstationen sind zu Mobilitätsknoten und neuen sind die Lebens- und Wohnqualität, die Freiräume und Ankerpunkten geworden, über die sich die Quartiere im- die Funktion als Hochschul- und Arbeitsplatzstandort. mer mehr definieren. Winterthur ist eine selbstbewusste Winterthur hat eine eigene Kultur der «Wissensproduk- Stadt, die ihre Qualitäten weiterdenkt. Dafür gilt es, die tion» und definiert ihr wirtschaftliches Profil aus seinen Stärken besser zu profilieren, sich in der Region Zürich Industriebetrieben, der Hochschule sowie dem Dienst- zu positionieren und Synergien zu suchen. Das Szenario leistungs- und Gesundheitsbereich. Winterthur ist Zürichs selbstbewusste schöne Schwester bedeutet unter anderem: Winterthur... … und Zürich sind eng verflochten. … muss seine vorhandenen Stärken weiter entwickeln und diese selbstbewusst nach aussen vertreten. … ist gut erreichbar und im Inneren gut vernetzt. Abb.5 Szenario «Zürichs schöne Schwester» 16 Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung
Mehr Urbanität ist möglich Winterthur…. … hat starke Quartiere und ein urbanes Winterthur soll die gewachsenen Quartiere stärken und Rückgrat. gleichzeitig sein urbanes Profil ausbauen. Damit bleibt … ‘s starke Quartiere stehen für «das gute sich die Stadt einerseits treu, erfindet sich andererseits Leben in der Stadt». aber ein Stück weit neu. Zur Stossrichtung der räumli- … baut im urbanen Rückgrat sein urbanes chen Entwicklung und zu den anzustrebenden Qualitä- Profil aus. ten hat das Team folgende Punkte formuliert: … ist eine «5-Minuten Stadt». … entwickelt Standorte. … baut sich weiter. Oberwinterthur Ortskerne und Quartiere Neuwiesen nördliche Altstadt St. Gallener Str. Grüze Potenzial Hochschulen und Vogelsang Nord Stadteingang Züricher Strasse Töss weiterdenken Abb.6 Zielbild starke Quartiere und ein urbanes Rückgrat Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung 17
Das Zielbild einer Stadt mit starken Quartieren und ei- Städtebau ist urban, hoch und dicht – aber differenziert. nem neuen urbanen Rückgrat visualisiert die räumliche Die Dichte und städtebauliche Gestalt orientieren sich Idee eines zukünftigen Winterthurs. Die starken Quartie- an den sehr unterschiedlichen «Wirbeln» des Rückgrats re mit den historischen Dorfkernen und das Rückgrat er- (z.B. Rieter-Areal, Altstadt, Neuhegi etc.), die entspre- gänzen sich. Im Rückgrat kann Winterthur sein urbanes chend kleinräumig anzuschauen sind. Die hohe Dichte Profil ausbauen, gleichzeitig wird damit (Verdichtungs-) ermöglicht Begegnungen, Aufbau und Pflege von Netz- Druck von den gewachsenen Quartieren genommen. werken. Anzustreben ist eine grosse Nutzungsvielfalt: Diese können sich somit behutsamer weiterentwickeln Arbeitsplätze, Kultur, Verwaltung, Wohnen, Einkaufen, und trotzdem gestärkt werden. Bildung. Im Rückgrat kann ein neues Angebot an urba- nen Wohnformen und Arbeitsplätzen mit hochwertigen In der zentralen Talachse von Töss bis Oberwinterthur öffentlichen Stadträumen entstehen – dem urbanen Rückgrat – ist Winterthur eine dich- te, nutzungsgemischte urbane Stadt mit einer hohen Die starken Quartiere mit eigenständiger Identität, die Erreichbarkeit und Aufenthaltsqualität. Das Rückgrat miteinander bestens über verschiedene Verkehrsar- ist ein Chancenraum. Hier kommen viele Probleme ten vernetzt sind, ermöglichen ein «gutes Leben in der und aktuelle Entwicklungen zusammen, hier ist höchs- Stadt». Zentren, charakterstarke Orte (z.B. historische ter Handlungsbedarf und sind gleichzeitig die besten Dorfkerne) sowie die S-Bahnhaltestellen sind wichtige Voraussetzungen um Winterthurs urbane Identität zu Ankerpunkte. Jedes Quartier hat solche Punkte, ebenso stärken. Vielfalt ist die Stärke des Rückgrates, die he- wie attraktives «Quartiersgrün» und eine gute Anbin- terogenen Strukturen und Transformationsgebiete bieten dung in die Landschaft. Sie sollen in ihren Qualitäten grosse Potenziale zur Entwicklung und Verdichtung. Der gestärkt, behutsam entwickelt und verdichtet sowie Abb.7 Ausbau des urbanen Profils im urbanen Rückgrat Abb.8 «Gutes Leben in der Stadt» in den starken Quartieren 18 Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung
besser vernetzt werden. Dabei sind die 60er/70er Jahre Qualitätsstandard. Winterthur wird deshalb als «5-Mi- Wohnquartiere ebenso wie neuere Siedlungen einzube- nuten Stadt» postuliert: Von allen Wohnlagen aus er- ziehen. reicht man in 5 Minuten mit dem Velo eine Nahver- sorgungsmöglichkeit und in 5 Minuten Gehzeit eine Eine wichtige Rolle kommt einer nachhaltigen innovati- ÖV-Haltestelle sowie eine Grünanlage. ven Mobilität zu (siehe auch These «Winterthur macht Platz für Neues»). Damit das urbane Rückgrat funktio- Arbeitsnutzungen kommen im urbanen Rückgrat eine nieren kann, braucht es eine sehr gute ÖV-Anbindung hohe Bedeutung zu, sie sind aber auch ausserhalb wich- für Winterthurer/innen und Zupendelnde durch S-Bahn, tig. Die Stadt vergrössert mit dem Rückgrat ihr «urbanes Bus und Veloschnellrouten. Die Hauptachsen sind Gebiet», entwickelt neue Standorte und Standortqualitä- gleichzeitig ÖV-Korridore und gut gestaltete Stadträume. ten (Nutzungsvielfalt und Nutzungsdichte, Aufenthalts- qualität) und schafft damit einen Nährboden für neue Die Quartierszentren und die Funktionen an den Arbeitsformen und Innovationen. Das Arbeiten findet an S-Bahn-Haltestellen müssen zusammen gedacht wer- - sowohl aus den Quartieren, wie auch für Pendler/innen den. Die Entwicklung und Verdichtung der Umfelder der von ausserhalb - sehr gut erreichbaren Orten statt. Die S-Bahnhaltestellen stärkt die Quartiere, schafft ergän- Arbeitsgebiete werden in die Stadt eingebunden, sind zende Nutzungsangebote und gut erreichbare Standorte. nach Nutzungen ausdifferenziert und haben eigene Pro- file. Winterthur forciert das Potenzial der Hochschulen, Da sich Winterthur als Stadt der Quartiere versteht, sind schafft passende Standorte und initiiert eine «zweite kurze Wege - vor allem mit dem Velo und zu Fuss - ein Gründerzeit». Abb.9 Winterthur ist eine «5-Minuten Stadt» Abb.10 Winterthur entwickelt Arbeitsplatzstandorte Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung 19
Winterthur von der Landschaft her denken Das Zielbild bezüglich Freiraum beinhaltet die Hauptele- mente Regiopark (äussere Landschaft) und grün-blau- Die Topographie ist strukturgebend und identitätsstif- grauen Netz in der Stadt (innere Landschaft). Beide sind tend für die Stadt Winterthur. Ihre Lage in den Tälern über den Stadtrandpark, einen Stadtpark neuen Typs, zwischen den Hügeln hat das Wachstum auf natürliche miteinander verbunden. Weise geprägt und begrenzt. Aufgrund dieser Begeben- heit verfügt Winterthur über einen ausgedehnten Sied- Die innerstädtischen Freiraumstrukturen bieten neben lungsrand mit grosser Kontaktfläche zum umgebenden der guten Aufenthaltsqualität ein System durchgängi- Freiraum. Diese Eigenheit bedingt einen sorgfältigen ger Verbindungen über die Gesamtstadt, die vor allem Umgang bei der Gestaltung der Ränder. für den Langsamverkehr genutzt werden. Als weiteres Element der inneren Landschaft wird ein neuer Park im Grüzefeld vorgeschlagen. Die Landschaft soll sowohl als Regiopark Stadtrandpark Regiopark Pocket Parks Stadtparks innerstädtische Leitstrukturen Highlights und Landmarks Wälder Regiopark Regiopark Abb.11 Zielbild Gartenstadt der Zukunft 20 Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung
eigenständiges Element, wie auch als zusammenhän- Das Innere der Stadt wird durch ein grün-grau-blaues gend gedachter Stadtraum, gesichert, entwickelt und Netz durchzogen und gegliedert. Es bildet das Nerven- gestaltet werden. Diese Betrachtungsweise kommt in system der gesamten Stadt und vernetzt Quartiere, Zen- den nachfolgenden Thesen zur freiräumlichen Entwick- tren und Arbeitsplatzgebiete. Das Netz ist ein System lung zum Ausdruck, die dem Zielbild zugrunde liegen. aus durchgehenden grünen Leitstrukturen entlang den Gewässern, bestehenden und neuen Stadtparks, Plät- Mit dem sogenannten Regiopark gestalten und entwi- zen, Quartiersgrün und Quartiersplätzen. Urbanität soll ckeln Winterthur und seine Nachbargemeinden ihre mit den landschaftlichen Qualitäten vereint werden. Die Landschaft gemeinsam. Er dient unterschiedlichen Nut- Strassenräume als graues Netz sollen eine hohe Auf- zungen, wie Landwirtschaft, Freizeit, Energieprodukti- enthaltsqualität aufweisen und mit den anderen Net- on, Langsamverkehr etc. Die Landschaft definiert und zelementen gut vernetzt sein. Das Freiflächensystem gestaltet die Siedlungsränder der Stadt. ist bezüglich Hitze, Trockenheit und Starkregen auf den Klimawandel eingestellt. Mit dem Stadtrandpark setzt Winterthur seine Ränder in Wert. Er umschliesst die Stadt als vielfältiger Park neu- en Typs, der viele Freiraumtypologien und -nutzungen in einem Konzept vereint. Zudem ist er auf guten Wegen rasch von den Quartieren aus erreichbar ist. Abb.12 «Regiopark» und Stadtrandpark Abb.13 Abwechslungsreiches Grün-grau-blaues Netz Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung 21
Winterthur macht Platz für Neues torisierten Individualverkehr (MIV) gesehen. Dies eng verknüpft mit der gleichzeitigen Schaffung attraktiver Es soll keine Bevormundung bei der Verkehrsmittel- Mobilitäts-Alternativen. Die S-Bahn wird als innerstädti- wahl geben, vielmehr sollen attraktive Wahlmöglichkei- sche Express-Bahn gedacht. ten durch vielfältige Angebote geschaffen werden. Der knappe Raum für Verkehrsträger muss effizienter ge- Diesem Zielbild liegen unter anderem folgende Thesen nutzt und intelligent aufgeteilt werden, es braucht Platz zu Grunde. für Neues. Die Lösung wird in einem Gesamtpaket aus vielen Massnahmen auf allen Ebenen und in der konse- Das Stadtgebiet wird in ein «Achsen-Kammern-System» quenten Verfolgung einer klaren Haltung gesehen. Dabei unterteilt. Darin werden Durchfahrten im Bereich Innen- können neue Technologien unterstützen. Als Schlüssel, stadt durch die Erhöhung des Durchfahrtswiderstandes um Strassenraum für neue Angebote zu schaffen, wird erschwert oder langfristig bei Bedarf allenfalls unterbun- die Erhöhung des Durchfahrtswiderstandes für den mo- den. Der Rand des Stadtzentrums ist von allen Seiten/ Feinverteilung / Mobilitäts Hubs Ortskerne ausstatten Ortskerne ausstatten ÖV-Korridor ÖV-Korridor Erhöhung Durchfahrts- widerstand MIV S-Bahn-Ast Velobahnen Wülflingen? Abb.14 Zielbild Mobilität 22 Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung
Kammern aus erreichbar. Der Ausbau der Autobahn wird Das grün-grau-blaue-Netz ist die Grundstruktur für den zur Qualitätssteigerung in der Stadt genutzt: eine höhere Fuss- und Veloverkehr. Das Velo wird zu einer echten Kapazität macht eine Umfahrung Winterthurs für viele Alternative gemacht und Winterthur zu einer Stadt für Fahrten konkurrenzfähig zur Stadtdurchfahrt. Dies ins- Fussgänger/innen. Attraktive Wege und Strassen mit besondere dann, wenn diese länger dauert. Gleichzeitig guter Orientierung regen zum Laufen und Velofahren an. wird auf den Hauptachsen Platz für attraktive innerstäd- Gewässerbegleitende und zusammenhängende Grün- tische ÖV-, Velo- und Fussverbindungen geschaffen. Der räume werden zu Leitsystemen für ein innerstädtisches beschränkte Verkehrsraum wird zugunsten einer höhe- Fuss- und Velo-Netzwerk und als Verteiler in die Grün- ren Personendurchsatzes und Flächeneffizienz gerechter räume (Stadtrand- und Regiopark). Mehr «Stadtraum» unter den Verkehrsmitteln aufgeteilt. in den Verkehrsräumen führt zu Strassen mit Aufent- haltsqualität. Die Ausgestaltung des «Durchfahrswiderstandes» ist in den unterschiedlichsten Ausprägungen – vom Tempo- Damit das Velo zu einer effizienten Alternative wird, limit über Spurreduzierung, «dynamischen Querschnit- braucht es eine Qualitätsoffensive auf vielen Ebenen. ten», Einbahn-Verkehr im Innenstadtring, Roadpricing, Dazu sind viele Massnahmen denkbar, wie mehr Platz zeitliche gesteuerte Durchfahrtsmöglichkeiten bis hin auf den Hauptkorridoren, Velobahnen, Lastenräder im einer Vollsperrung – möglich. Quartier, Einbeziehung des Detailhandels in Velokonzep- te, Kampagnen etc. Abb.15 Schema «Achsen-Kammern-System» Abb.16 Grundstruktur Fuss- und Veloverkehr Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung 23
Auch ein attraktiver ÖV braucht mehr Platz, so zur Grundsätzlich muss im Bereich Mobilität weitergedacht Sicherstellung einer durchgängigen störungsarmen Ab- werden. Die täglichen Lebensgewohnheiten ändern sich wicklung auf den Korridoren in einem dichten Takt. Eine (Einkaufs- und Konsumverhalten, höhere Mobilität, Fle- Voraussetzung dafür ist die konsequente Bevorzugung xibilität). Diese Veränderungen gilt es im Rahmen einer gegenüber dem MIV. Dazu kommen innovative Shuttle- gesamtheitlichen Verkehrsplanung mit zu denken. Stich- und Taxiservices als Ergänzung zu den Buslinien sowie worte dazu sind die Organisation von Quartierlogistik attraktive Wartebereiche. und der letzten Meile oder die Ausstattung von ÖV-Hal- tepunkten/Hubs durch Andocken weiterer Bedürfnisse Die S-Bahn soll als innerstädtisches Expressverkehrs- an die täglichen Wegeketten. mittel mitgedacht werden. Prüfenswert erscheint dem Team in diesem Kontext die Idee eines direkten An- VORSCHLAG ZUM WEITEREN VORGEHEN AUS schlusses von Wülflingen / Töss in Richtung Zürich, SICHT DES TEAMS BK ohne über den HB Winterthur zu fahren. Im Rahmen Im Vertiefungsprozess nach Abschluss der Testplanung einer Neuentwicklung des Rieter-Areals könnte es die gilt es eine klare Haltung zu entwickeln und zu bestim- Chance geben, eine solche Verbindung herzustellen. Zu- men: Wo wollen wir hin? Darauf aufbauend wird vor- dem wird in einer verstärkten Entwicklung des Bahn- geschlagen, im Rahmen eines breiteren Diskurses ein hofumfeldes von Wülflingen – allenfalls gar mit einer räumliches Leitbild zu entwickeln, das darauf abzielt, langfristigen Ortserweiterung des heutigen Baugebietes für einen Zeitraum von ca. 15 Jahren, Handlungsleit- – ein grosses Potential gesehen. faden für die räumliche Entwicklung zu sein. Dabei ist entscheidend, die Vision zu einer von Politik, Verwal- tung und Bevölkerung gemeinsam getragenen und trei- benden Kraft zu entwickeln und Lust auf diese Zukunft zu machen. Die räumliche Entwicklungsperspektive sollte die grund- sätzlich zu verfolgende Vision räumlich visualisieren, grafisch prägnant sein, die Stossrichtungen für die wich- tigsten Handlungsfelder beinhalten und Schwerpunkt- räume benennen. Sie sollte nicht im Detail versuchen alles festzulegen, sondern die grossen Entwicklungslini- en fixieren und Gestaltungsspielräume für die Konkreti- sierung offenhalten. Abb.17 Stärkung der S-Bahn-Haltestellen 24 Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung
5.2 WICHTIGSTE AUSSAGEN übergeordnete Strategie sieht entsprechend vor, dass UND ERKENNTNISSE sich Winterthur im Sinne einer «multipolaren Dezent- TEAM HOSOYA SCHAEFER ralisierung» in neun Tälern mit eigenen Profilen entwi- ckelt. ZIELBILD: DIE WINTERTÄLER Das Team Hosoya Schaefer (HS) liest Winterthur als Jedes der neun identifizierten Täler weist eine Reihe eine Stadt der Täler, die sich im historischen Zentrum von Eigenschaften auf, die je nach Profil unterschied- rund um den Bahnhof und dem ehemaligen Sulzerare- lich stark ausgeprägt sind. Gemäss Strategie sollen drei al verdichtet. Die Stadt wird deshalb nicht als bipolar, Tal-Typologien gestärkt werden. sondern als multipolar angesehen. Die vorgeschlagene Die WinterTäler Ursprungstal Aufbruchstal Gesundheitstal Zukunftstal Schlosstal Kerntal Hochtal PorTal Gartental 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 km Abb.18 Vision WinterTäler – die neun Winterthurer Täler Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung 25
• Die Dezentralisierung von Arbeitsplätzen in den Tä- Innerhalb der Täler soll eine Entwicklungsstrategie mit lern mit Zentrums- und Vernetzungsfunktion reduziert den drei Standbeinen Diversifizieren, Verdichten, Ver- die starke Fokussierung des Pendlerverkehrs auf das netzen verfolgt werden. heutige Stadtzentrum: –– Kerntal (Stadtzentrum), Das Entwicklungspotenzial der Täler ergibt sich aus de- –– Zukunftstal (Neuhegi), ren städtebaulichen Potenzialen, den sozialen Dynami- –– PorTal (Töss) ken, der Strassen- und ÖV-Vernetzung sowie den wirt- –– Gesundheitstal (Lind) schaftlichen Profilen. Diese Betrachtung lässt sich auf beliebige weitere Themen anwenden wie z.B. Arbeits- • Die Verteilung der Versorgungs- und Freizeitange- platztypen oder –dichte, Freiraumtypen etc. Die «Brille» bote in den Tälern der Einfallsachsen reduziert ein der Täler ermöglicht eine gesamthafte Diskussion über Teil des Verkehrs aus der Region sowie des «hausge- Ausprägung und Potenziale der Täler, wie auch die Mög- machten» Verkehrs ins Stadtzentrum: lichkeit, näher hinzusehen und konkrete Massnahmen –– Aufbruchstal zu diskutieren. Das Verdichtungs- und Veränderungspo- –– PorTal tential kann anhand der bestehenden baulichen Dich- –– Gartental ten in Kombination mit Gebäudealter, Ortsbildschutz, Eigentümerstrukturen oder dem strukturellen Wandel • Die Weiterentwicklung der Lagequalitäten in den analysiert werden. So können Veränderungspotentiale übrigen Tälern diversifiziert das Wohnraumangebot: erkannt und Hinweise auf aktuelle Schwerpunkte in der –– Ursprungstal Gebietsentwicklung ersichtlich werden. –– Schlosstal –– Hochtal In einem ersten Schritt wurden die möglichen Funktio- nen der Täler wie folgt definiert. 26 Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung
Kerntal Zukunftstal Stadt- und Innovationszentrum Inkubator für industriell-gewerbliche Unternehmen Das Kerntal ist belebtes Stadtzentrum und dient der Die Sicherstellung von Flächen zu bezahlbaren Preisen kleinräumgien Vernetzung von Wissen, Industrie, und reibungslosem Güterverkehr ist im Zukunftstal von entrum Dienstleistungen sowie Wohnen und Freizeit. Der Fokus grosser Bedeutung. Es ist teilweise ein Transformations- stal: Inkubator für industriell-gewerbliche Unternehmen liegt beim High-Tech- und Finanzsektor, bei hochwer- gebiet mit Chancen für neue Formen der Mischnutzung tigen Dienstleistungsunternehmen sowie bei Bildungs-, in mittelgrossen bis grossen Strukturen. Der Fokus liegt Verwaltungs- und bei Gesundheitsangeboten (an der auf High-Tech, traditionellem Gewerbe, Industrie und Schnittstelle zum Gesundheitstal). Logistik. Das Tal soll ein neues Gesicht und Image er- halten. Ursprungstal fbruchstal Ursprungstal Gesundheitstal Zukunftstal Gesundheitstal Zukunftstal Region Kerntal Wil/St.Gallen Schlosstal Kerntal Hochtal Hochtal PorTal Abb.19 Kerntal, mit Zentrumsfunktion Abb.20 Zukunftstal, mit Zentrums- und Vernetzungsfunktion Gartental Gartental gspotenzial 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 km 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 km einfach veränderbar Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung 27
olitanes Eingangstor PorTal Gesundheitstal Metropolitanes Eingangstor Plattform des Gesundheitssektors Das PorTal ist potenzieller Standort für (Gross-)Ansied- Als Standort öffentlicher Infrastrukturen im Gesundheits- lungen von Unternehmungen und Freizeitinfrastruktu- bereich ist das Gesundheitstal von grosser Bedeutung ren, mit Anspruch an hohe Visibilität von Bahn und Au- für Winterthur. Dank einer möglichen Mehrfachnutzung tobahn aus (z.B. Dienstleistungs-Hochhäuser, moderne grosser Infrastrukturen wie Spital, Bildungsinstitutionen, Gewerbegebäude). Es weist eine hohe Standortgunst Sportplätzen, Schwimmbad, Friedhof, Einkaufszentrum auf. Ergänzend gibt es inselartige, gut an die Autobahn sowie einem ausgedehnten Püntengebiet, bietet es ein angeschlossene Wohnquartiere mit hoher Wohnqualität. grosses Potenzial. Dies gilt ebenso für gemeinsame Inf- rastrukturen im Gesundheitssektor, ergänzt durch hoch- wertiges Wohnen am Südhang. Schlosstal Gesundheitstal: Plattform Kerntal Region Schaffhausen des Gesundheitssektors Hochtal PorTal Ursprungstal Aufbruchstal Gesundheitstal Internationaler Anschluss VeränderungspotenzialKerntal & Stadtegion Zürich 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 km definiertes Profil einfach veränderbar Abb.21 PorTal, mit Versorgungs- und Vernetzungsfunktion Abb.22 Gesundheitstal, mit Versorgungsfunktion 28 Winterthur Veränderungspotenzial 2040 | Synthesebericht Testplanung definiertes Profil einfach veränderbar
Gartental:Aufbruchstal Idyllische, intakte und grüne Gartenstadtsiedlung Gartental Urbanes Patchwork für Neugierige Idyllische, intakte und grüne Gartenstadtsiedlung Das Aufbruchstal ist ein Konglomerat von Wohnquar- Attraktive durchgrünte Wohnquartiere mit Möglichkei- tieren mit Potenzial für einen Imagewandel durch eine ten zur alltäglichen Versorgung und Platz für Kleinun- neue Generation von Städter/innen. Es verfügt zudem ternehmen in den Siedlungsstrukturen charakterisieren über ein Potential für Wachstum durch allfällige Neu- das Gartental. einzonungen sowie für alternative Eigentums-angebote (Gewerbegenossenschaft, Stadthäuser für Kleininvesto- Ursprungstal ren). Zukunftstal Kerntal al: Urbanes Region Schaffhausen für Neugierige Hochtal Gartental Aufbruchstal Gesundheitstal Veränderungspotenzial Schlosstal Kerntal Tösstal 0 definiertes Profil einfach veränderbar Abb.23 Aufbruchstal, mit Versorgungsfunktion Abb.24 Gartental, primär mit Wohnfunktion Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung 29 tenzial 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 km einfach veränderbar
Hochtal Schlosstal Attraktives Wohngebiet mit Aussicht und klimatisch Wohngebiet mit positiver guten Voraussetzungen Entwicklungsdynamik t mit Aussicht und klimatisch guten Voraussetzungen Das Hochtal ist ein hochwertiges Wohngebiet mit Verän- Das Schlosstal ist ein durchgrüntes Wohngebiet an sehr Schlosstal: Wohngebiet mit positiver Entwicklungsdynamik derungspotenzial im Talsattel zwischen Heiligberg und gut erschlossener MIV-Lage. Durch eine bauliche Ver- Eschenberg. Am Nordhang von Winterthur gelegen, bie- dichtung bietet es ein Potenzial für produzierendes Ge- tet es Aussicht und klimatisch angenehme Bedingungen werbe. durch Grün- und Freiluftschneisen. Zukunftstal Aufbruchstal Schlosstal Kerntal Schlosstal Kerntal Hochtal Hochtal PorTal Gartental PorTal Abb.25 Hochtal, primär mit Wohnfunktion Abb.26 Schlosstal, primär mit Wohnfunktion 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 km Veränderungspotenzial definiertes Profil einfach veränderbar 30 Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung
Ursprungstal Künftiges Entwicklungsgebiet der Gartenstadt Im Ursprungstal finden sich Wohnquartiere mit Garten- stadtqualität. Es besteht eine hohe Entwicklungsdyna- mik in den grossen Wohnsiedlungen und das Tal bietet grosse Entwicklungspotenzial am Rande der Stadt. der Gartenstadt Region Frauenfeld Ursprungstal Gesundheitstal Zukunftstal Kerntal Hochtal Abb.27 Ursprungstal, mit Wohn- und Vernetzungsfunktion 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 km Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung 31
LEITSÄTZE ZUR ENTWICKLUNG DER TÄLER Siedlung: Winterthur verdichtet sich stärker in den Die Hauptstossrichtungen des Teams HS zur Entwick- gut erschlossenen Talsohlen lung der neun bezeichneten Täler und zur Umsetzung Freiraum: Winterthurs Täler sind vielfältig und grün der vorgeschlagenen Strategie sind in fünf Leitsätzen zusammengefasst. Freiraum: Winterthurs Gärten sind für das Quartier zugänglich Mobilität: Winterthur setzt auf vernetzte Mobilität statt lineare Verkehrsachsen Arbeit: Winterthur schafft Synergien für Innovation Winterthur entwickelt sich in Tälern mit eigenen Profilen! Abb.28 Vision WinterTäler 32 Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung
Winterthur verdichtet sich stärker in den gut er- Überdurchschnittlich starke Bautätigkeiten an gut schlossenen Talsohlen erschlossenen Lagen Die Stadt entwickelt und verdichtet sich überdurch- schnittlich stark an denjenigen Lagen, die am besten mit dem ÖV erschlossen sind. Hohe und verdichtete Bauten sollen zudem entlang der Gleiskorridore und der wichtigen Stadtachsen entstehen. Diese Korridore sind vernetzende Elemente, die im Rahmen einer Verdich- tung städtebaulich akzentuiert und aufgewertet werden. Dadurch entwickeln sie sich zu städtischen Strassenräu- Überdurchschnittlich starke Bautätigkeiten an gut erschlossenen Lagen men, auf denen Velo- und Fussverkehr gleichwertig mit Bahnhöfe Winterthur WinterTäler Hohe und dem verdichtete Bautenwerden Autoverkehr behandelt entlang der Gleise und Stadtachsen sollen. Veränderungspotenzial definiertes Profil einfach veränderbar 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 km Hohe und verdichtete Bauten entlang der Gleise und Stadtachsen Abb.30 Starke Bautätigkeit an gut erschlossenen Lagen Städtebauliche Verdichtung entlang bedeutender Infrastrukturachsen (Gleiskorridore und Hauptstrassen) Städtebauliche Verdichtung entlang Potentiell geeignete bedeutender Infrastrukturachsen Verdichtungsgebiete entlang der Gleise (Gleiskorridore und Hauptstrassen) Potentiell geeignete Potentiell geeignete Verdichtungsgebiete entlang wichtiger Verdichtungsgebiete Stadtachsen entlang der Gleise Potentiell geeignete Akzentuierung der Stadt-/ Quartiers- Verdichtungsgebiete entlang wichtiger eingänge (Tore) Stadtachsen Wichtige Knotenpunkte (Strassenkreuzungen und Brückenköpfe Akzentuierung der Stadt-/ Quartiers- von Bedeutung) eingänge (Tore) WinterTäler Wichtige Knotenpunkte (Strassenkreuzungen und Brückenköpfe Veränderungspotenzial von Bedeutung) WinterTäler 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 km definiertes Profil einfach veränderbar Abb.29 Hohe Veränderungspotenzial und verdichtete Bauten entlang der Geleise und Stadtachsen 0 0.2 definiertes Profil einfach veränderbar Winterthur 2040 | Synthesebericht Testplanung 33
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