Können kleine Kinder Konflikte selbst austragen?
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14.02.2015 1 Können kleine Kinder Konflikte selbst austragen? Kufstein 13. 2. 2015 Kufstein, 13.2.2015 Ursula Henzinger 2 wissenschaftlicher Hintergrund n entwicklungspsychologische Arbeiten von Norbert Bischof und Doris Bischof- Köhler n Reifungsschritte der kindlichen Entwicklung n das menschliche Moralverhalten hat stammesgeschichtliche Wurzeln (Medicus) Kufstein, 13.2.2015 Ursula Henzinger 1
14.02.2015 3 Stammesgeschichtliche Wurzeln der Humanität nach Übersicht 7 von Medicus (2013), S. 105 Stimmungsübertragung: ein physiologischer Säugetiere Synchronisationsprozess, mit dem sich Muttertier und Junge wechselseitig über ihre momentane Antriebslage informieren Kufstein, 13.2.2015 Ursula Henzinger 4 Stammesgeschichtliche Wurzeln der Humanität nach Übersicht 7 von Medicus (2013), S. 105 Sozialverhalten: "reziproker Altruismus" unter einander Tieraffen vertrauten Gruppenmitgliedern Stimmungsübertragung: ein physiologischer Säugetiere Synchronisationsprozess, mit dem sich Muttertier und Junge wechselseitig über ihre momentane Antriebslage informieren Kufstein, 13.2.2015 Ursula Henzinger 2
14.02.2015 5 Stammesgeschichtliche Wurzeln der Humanität nach Übersicht 7 von Medicus (2013), S. 105 Empathie: Selbsterkennen, Selbstexploration und Menschenaffen Unterscheidung eigener Gefühle von denen anderer: emotionale Perspektivenübernahme Sozialverhalten: "reziproker Altruismus" unter einander Tieraffen vertrauten Gruppenmitgliedern Stimmungsübertragung: ein physiologischer Säugetiere Synchronisationsprozess, mit dem sich Muttertier und Junge wechselseitig über ihre momentane Antriebslage informieren Kufstein, 13.2.2015 Ursula Henzinger 6 Stammesgeschichtliche Wurzeln der Humanität nach Übersicht 7 von Medicus (2013), S. 105 Theory of Mind: Orientierung in der Zeit, menschliche Nachdenken über das, was jemand anderer denkt: Vorfahren rationale Perspektivenübernahme Empathie: Selbsterkennen, Selbstexploration und Menschenaffen Unterscheidung eigener Gefühle von denen anderer: emotionale Perspektivenübernahme Sozialverhalten: "reziproker Altruismus" unter einander Tieraffen vertrauten Gruppenmitgliedern Stimmungsübertragung: ein physiologischer Säugetiere Synchronisationsprozess, mit dem sich Muttertier und Junge wechselseitig über ihre momentane Antriebslage informieren Kufstein, 13.2.2015 Ursula Henzinger 3
14.02.2015 7 Stammesgeschichtliche Wurzeln der Humanität nach Übersicht 7 von Medicus (2013), S. 105 Reflexion: prüfendes und vergleichendes Mensch Denken (differenzierte Wortsprache), verantwortliches moralisches Handeln Theory of Mind: Orientierung in der Zeit, menschliche Nachdenken über das, was jemand anderer denkt: Vorfahren rationale Perspektivenübernahme Empathie: Selbsterkennen, Selbstexploration und Menschenaffen Unterscheidung eigener Gefühle von denen anderer: emotionale Perspektivenübernahme Sozialverhalten: "reziproker Altruismus" unter einander Tieraffen vertrauten Gruppenmitgliedern Stimmungsübertragung: ein physiologischer Säugetiere Synchronisationsprozess, mit dem sich Muttertier und Junge wechselseitig über ihre momentane Antriebslage informieren Kufstein, 13.2.2015 Ursula Henzinger 8 Konflikt n von lateinisch "conflictus" = Zusammenstoß n Zusammentreffen unterschiedlicher Motivationen n unterbricht Handlungsablauf Kufstein, 13.2.2015 Ursula Henzinger 4
14.02.2015 9 Beispiele für Konflikte beim Säugling n keine eigenen Konflikte n er nimmt Konflikte der Bezugsperson wahr n er reagiert unmittelbar und kongruent n die Konfliktlösung liegt im Verantwortungsbereich der Bezugsperson Kufstein, 13.2.2015 Ursula Henzinger 10 Entwicklungsschritte von sensumotorischen zu differenzierteren kognitiven Fähigkeiten nach Übersicht 7 von Medicus (2012), S. 102 Stimmungsübertragung: ganzheitliches Erfassen von von Geburt an Wohlbehagen oder Unbehagen über sensomotorische Wahrnehmung Kufstein, 13.2.2015 Ursula Henzinger 5
14.02.2015 11 Beispiele für Konflikte beim Krabbelbaby n Ambivalenz-Konflikt: Annäherung oder Abwendung (attraktiv – gefährlich) n Ambivalenz-Konflikt: selber machen – Hilfe brauchen n erste Rivalitäten n Konflikte mit der Bezugsperson (Behinderung der Selbständigkeit) Kufstein, 13.2.2015 Ursula Henzinger 12 gemeinsame Aufmerksamkeit n zwei oder mehrere Partner richten ihre Aufmerksamkeit gleichzeitig auf denselben Bezugspunkt Kufstein, 13.2.2015 Ursula Henzinger 6
14.02.2015 13 Soziale Rückversicherung n Kind "liest" im emotionalen Gesichtsausdruck n eines Menschen, von dem es intuitiv annimmt, dass seine Einschätzung relevant in einer bestimmten Situation ist Kufstein, 13.2.2015 Ursula Henzinger 14 Blickkontakt n bei emotionaler Unsicherheit mehr zur Mutter hin n bei emotionaler Sicherheit zur Person, von der intuitiv die momentan erwünschte Information erwartet wird Kufstein, 13.2.2015 Ursula Henzinger 7
14.02.2015 15 Geteilte Aufmerksamkeit n im Alltag eine der wichtigsten Fähigkeiten der Bezugsperson n selbstverständliches Verbunden-Sein mit dem Kind im Kontakt mit sich selbst n Fähigkeit, verschiedene Ziele im Auge zu behalten und die Aufmerksamkeit auf mehrere Abläufe zu gerichtet zu halten Kufstein, 13.2.2015 Ursula Henzinger 16 Entwicklungsschritte von sensumotorischen zu differenzierteren kognitiven Fähigkeiten nach Übersicht 7 von Medicus (2013), S. 105 Intuition: ahnendes Erfassen sozialer Signale und ab 6 bis 9 möglicher Gefahren über visuelle und akustische Monaten Wahrnehmung Stimmungsübertragung: ganzheitliches Erfassen von von Geburt an Wohlbehagen oder Unbehagen über sensomotorische Wahrnehmung Kufstein, 13.2.2015 Ursula Henzinger 8
14.02.2015 17 Umgang mit Konflikten n Motivationen wahrnehmen n Spannungen aushalten n "Ausverhandeln" der verschiedenen Motivationen Kufstein, 13.2.2015 Ursula Henzinger 18 Beispiele für Konflikte bei Kleinkindern n Rivalitäten um Besitz, Raum und Bezugsperson (Eifersucht) n egoistische oder altruistische Motivation (Entweder – Oder) n erste innere Konflikte (Selbstwirksamkeit oder Abhängigkeit) Kufstein, 13.2.2015 Ursula Henzinger 9
14.02.2015 19 Entwicklungsschritte von sensumotorischen zu differenzierteren kognitiven Fähigkeiten Empathie: Erkennen und Unterscheiden von Gefühlen ab 14 Monaten im Hier-und-Jetzt bei sich selbst und anderen über bis 2 Jahre emotionale Wahrnehmung Intuition: ahnendes Erfassen sozialer Signale und ab 6 bis 9 möglicher Bedrohungen über visuelle und akustische Monaten Wahrnehmung Stimmungsübertragung: ganzheitliches Erfassen von von Geburt an Wohlbehagen oder Unbehagen über sensomotorische Wahrnehmung Kufstein, 13.2.2015 Ursula Henzinger 20 Beispiele für Konflikte bei Vierjährigen n innere Konflikte (viele Motivationen müssen gegeneinander abgewogen werden) n Bewertungskonflikte: Scham und Schuldgefühle n Rivalitäten (Neid, Geiz) Kufstein, 13.2.2015 Ursula Henzinger 10
14.02.2015 21 Entwicklungsschritte von sensumotorischen zu differenzierteren kognitiven Fähigkeiten Theory of Mind: Erkennen anderer Perspektiven ab 4 Jahren und der eigenen Leistungsfähigkeit über kognitive Wahrnehmung Empathie: Erkennen und Unterscheiden von Gefühlen ab 14 Monaten im Hier-und-Jetzt bei sich selbst und anderen über bis 2 Jahre emotionale Wahrnehmung Intuition: ahnendes Erfassen sozialer Signale und ab 6 bis 9 möglicher Bedrohungen über visuelle und akustische Monaten Wahrnehmung Stimmungsübertragung: ganzheitliches Erfassen von von Geburt an Wohlbehagen oder Unbehagen über sensomotorische Wahrnehmung Kufstein, 13.2.2015 Ursula Henzinger 22 kindliche Selbständigkeit bei Konflikten ist möglich: n im geschützten Rahmen n bei ausreichend Zeit und Ruhe n in gemeinsamer Aufmerksamkeit mit der Bezugsperson, bzw. deren Erreichbarkeit Kufstein, 13.2.2015 Ursula Henzinger 11
14.02.2015 23 Besondere Fähigkeiten Vermeiden, Täuschen, Lügen, Sich- ab 4 Jahren Entschuldigen, Schenken, Verzichten, Kooperieren, Regeln verstehen, Impulse kontrollieren Sich-Verteidigen (Schlagen, Kratzen, Beißen), ab 14 Monaten Nein-Sagen, Ausweichen, Danken, Sich- bis 2 Jahre Versöhnen, Warten, Teilen, Trösten, Symbolisieren Flüchten (zur sicheren Basis), Soziales ab 6 bis 9 Rückversichern, offenes Abweisen oder Akzeptieren Monaten Feinfühligkeit, Anpassungsfähigkeit von Geburt an Kufstein, 13.2.2015 Ursula Henzinger 24 Unterstützung bei Konflikten ist notwendig: n wenn es schnell gehen muss n bei Konflikten mit ungleichen Partnern n bei entsprechenden Signalen des Kindes Kufstein, 13.2.2015 Ursula Henzinger 12
14.02.2015 25 Zeichen, dass Kind Hilfe braucht Fragen, Bitten, Ängste ab 4 Jahren Bitte, Aufforderung, Trotz, Gefühlsausbruch ab 14 Monaten bis 2 Jahre Appellieren über Mimik und Gestik ab 6 bis 9 Monaten "Feinzeichen", Schreien, Weinen von Geburt an Kufstein, 13.2.2015 Ursula Henzinger 26 Was braucht das Kind? Begleitung in der Bewertung und Gewichtung ab 4 Jahren von Motivationen (Regeln, Ordnungen, Rollen, Bezugssysteme) Versprachlichen von Gefühlen und Erinnerungen ab 14 Monaten auf Augenhöhe bis 2 Jahre Beantwortung kindlicher Signale ab 6 bis 9 Monaten Veränderung der Distanz von Geburt an Kufstein, 13.2.2015 Ursula Henzinger 13
14.02.2015 27 Literatur n Norbert Bischof: Psychologie, Ein Grundkurs für Anspruchsvolle, Kohlhammer 2009 n Doris Bischof-Köhler: Soziale Entwicklung in Kindheit und Jugend, Bindung, Empathie, Theory of Mind, Kohlhammer 2011 n Doris Bischof-Köhler: Spiegelbild und Empathie, Die Anfänge der sozialen Kognition, Verlag Hans Huber 1989 n Gerhard Medicus: Was uns Menschen verbindet, 2013 n Irenäus Eibl-Eibesfeldt: Die Biologie menschlichen Verhaltens, Grundriß der Humanethologie, Piper 1995 Kufstein, 13.2.2015 Ursula Henzinger 14
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