Konzept einer intensivbegleiteten Wohngemeinschaft für Jugendliche und junge Erwachsene - ein zusätzliches Leitungsangebot

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Konzept einer intensivbegleiteten Wohngemeinschaft für Jugendliche und junge Erwachsene - ein zusätzliches Leitungsangebot
VEREIN MORGENSTERN –
                                              heilpädagogische und
                                   sozialtherapeutische Begleitung
                                                    rr/11.12.13

Konzept

einer intensivbegleiteten
Wohngemeinschaft

für Jugendliche und junge Erwachsene

ein zusätzliches Leitungsangebot
Inhaltsverzeichnis

Verein Morgenstern - Motivation, Zielsetzung und Angebote                    ………………………………..3
Bedarfsanalyse                                                               ………………………………..3
Trainingswohnungen im Verein Morgenstern                                     ...................................4
Zielgruppe und Aufnahmebedingungen                                           ………………………………...4
Zielsetzung                                                                  ……………………………….. 5
Unser Verständnis von Sozialtherapie                                         ………………………………...6
Betreuungsplan                                                               ………………………………...6
        -) Aufnahme                                                          ………………………………...6
        -) Voraussetzungen                                                   ………………………………..6/7
        -) Medizin und Therapie                                              ………………………………...7
        -) Tagesstruktur                                                     ...................................7
Betreuungsangebote                                                           ………………………..……....8
        -) Individualbegleitung                                              ………………………………...8
        -) Lebenspraktische und soziale Unterstützung                        ………………………………...8
        -) Wohnungsübernahme                                                 ………………………………...8
        -) Vorzeitiges Ende der Maßnahme                                     ………………………………...9
Personal                                                                     ………………………………...9
Standort der Maßnahme                                                        ………………………………...9
Kontakt                                                                      ……………………………......9

Der einfacheren Lesbarkeit halber wurde bei Klienten und Betreuer/in die männliche Form verwendet.

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Verein Morgenstern - Motivation, Zielsetzung, Angebote, Erfahrung

Der Verein Morgenstern - heilpädagogische und sozialtherapeutische Begleitung –
wurde 1998 gegründet, um Menschen mit psychischen, sozialen und geringen kognitiven
Beeinträchtigungen adäquate Wohn- und tagesstrukturierenden Maßnahmen anbieten zu können; sie
bei ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen und zu begleiten.

Der Verein Morgenstern möchte jungen Menschen Zeit zum Nachreifen bieten, mit der Begleitung
und Betreuung, die sie benötigen.
Wir wollen ermöglichen, sich altersgemäß entwickeln zu können - beim Start in die Selbständigkeit
notwendigen Rückhalt und Unterstützung anbieten und durch optimale Begleitung den Einstieg in die
größtmögliche Selbstständigkeit erleichtern.

Durch die langjährige Erfahrung in der Begleitung von jungen Menschen mit psychischen
Beeinträchtigungen wissen wir um die Notwendigkeit des Erstellens von Leistungsangeboten
außerhalb der Normen. Wir versuchen die Konzepte nach den Bedürfnissen der Klienten zu errichten
und zu modifizieren und nicht die Klienten nach starren Konzepten zu "verbiegen"

Bedarfsanalyse zum zusätzlichen Leistungsangebot
Das Angebot einer Wohngemeinschaft im herkömmlichen Sinn für junge Erwachsene, sowie
das Angebot einer im herkömmlichen Sinne teilbetreuten Wohnung entspricht gerade im
Bereich der Begleitung von Menschen mit psychiatrischer Beeinträchtigung oft nicht den
Bedürfnissen der zu begleitenden Menschen.

                              es braucht eine Wohnmöglichkeit
                             für drei bis vier junge Erwachsene
                     mit erhöhter intensiver individueller Begleitung.
        für Menschen, welche aufgrund einer psychischen Beeinträchtigung
                            NICHT in großen WG´s leben können

Die Klienten werden hier stufenweise an eine erheblich höhere Selbstständigkeit gewöhnt.
Sie werden langsam dazu angeregt, selbständiger ihre Freizeit zu gestalten und spätestens am Ende
ihrer Aufenthalte in dieser Wohnform       sich Unterstützungsangeboten außerhalb der Einrichtung
zuzuwenden.
Das Ziel ist, Entwicklung Richtung größtmöglicher Selbständigkeit mit Rücksicht auf besondere
Bedürfnisse.

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Der Verein Morgenstern unterscheidet zwischen folgenden Wohnformen.

Wohnhäuser - WG´s für sechs bis zehn Klienten
Wohnformen - WG´s für drei bis vier Klienten
Trainingswohnungen:
Die angeschlossene Trainingswohnung ( an eine bestehende WG) betrifft ausschließlich Klienten, die
aus unseren Wohngemeinschaften stammen. Grundsätzlich müssen diese Klienten mindestens 6
Monate in einer unserer Wohngemeinschaften verbracht haben, bevor sie in eine Trainingswohnung
ziehen können. Die Begleitungsform ist Vollbetreuung aufgrund des Anschlusses an ein Wohnhaus
Die selbständige Trainingswohnung betrifft ausschließlich Klienten, bei denen bereits bei der
Aufnahme in unserem Verein festgestellt wurde, dass eine Vollbetreuung rund um die Uhr nicht
notwendig ist und eine Teilzeitbegleitung ausreicht. Die Betreuungsform ist individuell - je nach
Entwicklungsstand - abhängig - teilbetreutes Wohnen zwischen Kategorie 1 - 3, auch punktbetreutes
Wohnen.
Die Trainingswohnung mit intensiver individueller Begleitung ist für Menschen, welche aufgrund
einer psychischen Beeinträchtigung NICHT mit anderen Menschen in einer Gemeinschaft leben
können, aber in einer lose begleiteten ( = teilbetreuten) Wohnform überfordert sind.

Zielgruppe und Aufnahmebedingungen für die intensivbegleitete WG
Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 28 Jahren, (in Ausnahmefällen ist das Alter nach
oben und unten variabel)

       die mit bestehenden und bisherigen Begleitungs- und Betreuungsangeboten nicht erreicht
        werden konnten und für die andere Angebote ungeeignet sind sie zu erreichen, mit ihnen in
        Kontakt zu treten und eine notwendigerweise längerfristige intensive Beziehungsarbeit zu
        entwickeln
       deren Lebenssituation es aufgrund einer psychischen/und/oder/ sozialen Problematik es nicht
        erlaubt in einer größeren Gemeinschaft zu wohnen, sich zu entwickeln und ohne Angst,
        Aggression oder anderen negativen Faktoren leben zu können
       die das Ziel haben, mit ihren Beeinträchtigungen leben zu lernen, sie möglichst zu bewältigen
        und Problematiken mit sich selbst und mit anderen zu verringern.

Von den genannten Belastungen, Verhaltensweisen und Lebenslagen können einzelne oder
mehrere zutreffen. Dieser Versuch einer Zielgruppenbeschreibung ist nicht vollständig, sondern
allenfalls als eine Orientierung aufzufassen.

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Zielsetzung

Der Verein Morgenstern - heilpädagogische und sozialtherapeutische Begleitung - wurde gegründet,
um Menschen mit psychischen, sozialen und geringen kognitiven Beeinträchtigungen adäquate
Wohn - und tagesstrukturierende Maßnahmen anbieten zu können; sie bei ihrer persönlichen
Entwicklung in die größtmögliche Selbständigkeit zu unterstützen und zu begleiten.

Dies soll erreicht werden durch:

                                 Bewältigung persönlicher
                                      Problemlagen

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                                                                            Wohnsituation
         Eingliederung in die Gesellschaft und in den
                         Arbeitsmarkt

Der Betreuungsansatz der intensivbegleiteten Wohngemeinschaft ist auf die spezifische Unterstützung
zur Veränderung der Lebenssituation der jungen Menschen gerichtet, mit dem Ziel ihrer sozialen
Integration und ihrer eigenverantwortlichen Lebensführung.

Jugendliche und junge Erwachsene sollen bei der Bewältigung persönlicher Krisen, der Gewinnung
neuer Perspektiven sowie bei der Alltagsbewältigung (Schule, Ausbildung, Wohnraum etc.)
unterstützt werden. Auch soll bei der Entwicklung von Beziehungsfähigkeit geholfen werden.

Die Integration in die Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt sind vorrangige Ziele.

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Unser Verständnis von Sozialtherapie

,,Betreuungsziel ist die Erweiterung der sozialen Handlungskompetenz durch Aktivierung der
Eigenkräfte der Klientel". (Fachlexikon der Sozialen Arbeit, 1997)
Im Folgenden verstehen wir unter Sozialtherapie die stationäre Betreuung von verhaltensauffälligen,
psychiatrisch belasteten ggf. delinquenten jungen Erwachsenen in Gruppen- oder Einzelsettings, an
deren Ende eine Steigerung der sozialen Handlungskompetenz des Einzelnen stehen soll, um ihm ein
möglichst autonomes, selbstständiges und straffreies Leben zu ermöglichen.

Betreuungsplan

Aufnahme

Nach einer Anfrage der zuständigen Sozialhilfeabteilung oder einer internen Wohngemeinschaft des
Vereins     erfolgt   der     Kontakt   mit   dem   Klienten.   Ein   Vorstellungsgespräch   bzw.   eine
Einzelfallbesprechung wird vereinbart. In diesem Rahmen werden die Bedürfnisse des Jugendlichen
bzw. jungen Erwachsenen, Möglichkeiten einer etwaigen Entwicklung, ggf. die Kooperation mit der
Klinik und die für die Betreuung notwendigen Ressourcen abgeklärt.
Nach einer positiven Entscheidung, den jungen Erwachsenen in dieser Wohnform zu betreuen, wird
ein Setting und erster Individualbetreuungsplan erstellt. Dieser wird mit dem jungen Erwachsenen,
ggf. dem Obsorgeträger, der zuständigen Sozialhilfeabteilung und der fallführenden Klinik
besprochen. Wenn alle Beteiligten einverstanden sind, steht einer Aufnahme in                       einer
intensivbegleiteten Wohnform nichts mehr im Weg.
Voraussetzung für eine Aufnahme ist die Freiwilligkeit und Zustimmung des jungen Erwachsenen.

Voraussetzungen für die Aufnahme in einer intensiv begleiteten WG

    -     der Bedarf an einer intensiven Begleitung in einer Kleingruppe
    -     Bereitschaft und Einverständnis zur Arbeit mit den Begleitern
    -     Halten an Regeln und Vereinbarungen, passende soziale Kompetenzen
    -     Teilnahme an einer tagesstrukturbietenden Maßnahme wie Arbeitsbereich/Lehre / Kurs /
          Praktika (extern)
    -     Keine bestehende Suchterkrankung
    -     Maximal drei Monate Probezeit

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Anfrage der Sozialhilfe oder einer internen
                            WG an Bereichsleitung

                        Vorstellungsgespräch                        Kein Betreuungsangebot

                  Erstellung eines individuellen Betreuungsplanes

                        Besprechung des Betreuungsplanes
                                                                              .

                    Start der Maßnahme

Medizin und Therapie

Ein Konsiliarfacharzt für Psychiatrie wird auch bei den Klienten dieser Wohnform eingebunden. Er
hat die Aufgabe, die regelmäßigen Kontrollen durchzuführen und die betroffenen Begleiter zu beraten.
Auch kann er die notwendigen Maßnahmen in Krisensituationen rasch ergreifen.
Grundsätzlich besteht freie Arztwahl ein Casemanagement ist jedoch zwingend durch den Begleiter
vorzunehmen.
Bei Bedarf. werden die Klienten dazu motiviert, eine externe entsprechende Therapie wahrzunehmen.

Tagesstruktur

Zur Weiterentwicklung und Orientierung ist der Besuch einer tagesstrukturierenden Maßnahme
zwingend. ( Beschäftigungstherapie, Arbeitsbereich, Berufspraktikum, Lehre, Anlehre, ...) Es werden
die Wünsche, Ressourcen und Fähigkeiten des jungen Erwachsenen und die Empfehlungen seiner
bisherigen Begleiter berücksichtigt.

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Betreuungsangebote

Begleitung in einer intensivbegleiteten Wohngemeinschaft

Die Begleitung in dieser Wohnform ist ein Angebot für drei bis vier junge Menschen in einer
Wohnung, die aufgrund ihrer Beeinträchtigung eine intensivere Betreuung fernab einer WG benötigen.
Das Betreuungsarrangement sowie die Betreuungsinhalte und die Methodik passen sich den
individuellen   Notwendigkeiten     und   Voraussetzungen      des   Klienten     in   seiner   jeweiligen
Lebenssituation an und zeichnen sich durch ein hohes Maß an Flexibilität aus.
Die Betreuung setzt an den individuellen Stärken und Ressourcen des Klienten an, längerfristige
Zielsetzungen sind die soziale Integration, eine eigenverantwortliche Lebensführung, die
psychosoziale Stabilisierung und die Entwicklung beruflicher Perspektiven des jungen Menschen.

Lebenspraktische und soziale Unterstützung

Generell sind die Betreuer bemüht, den Klienten in seinen Anliegen zu unterstützen. Wir verstehen
diese Hilfestellung nicht in Entmündigen oder Abnehmen von Verantwortung für sich selbst.
                                  "Begleiten - nicht betreuen"
Für den jungen Erwachsenen ist es von Bedeutung, dass er lernt, sich in Strukturen und Rahmen zu
bewegen. Auch soll er für sein Wohnumfeld eigenverantwortlich agieren lernen. Das Bewusstsein,
einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen und für sich selbst sorgen lernen - “wichtig” zu sein, steigert
das Selbstwertgefühl des Einzelnen und somit seine Entwicklung.
Hinsichtlich der sozialen Kompetenz gilt es Fähigkeiten und Talente zu entdecken und zu fördern.

Vorzeitiges Ende der Maßnahme

Gründe für ein vorzeitiges Ende der Maßnahme können sein:

   der Klient fühlt sich in dieser Betreuungsform über längere Zeit nicht wohl
   Ablehnung der Begleitungsform
   Permanente Missachtung der vereinbarten Regeln und Hausordnung des Vermieters
   Drogenkonsum, Drogenabhängigkeit oder Alkoholabhängigkeit

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Personal

In   dieser   Wohnform     haben    die   Klienten    eine   intensive   Individualbegleitung.   Diese
Individualbegleitung im Wohnbereich variiert aktuell, je nach Bedarf.
Im internen Arbeitsbereich stehen Arbeitsprojekte für unterschiedliche Fähigkeiten und Neigungen zur
Verfügung. Ziel: realistische Ressourcenerkennung, Arbeitstraining
Regelmäßige Kontakte mit der Arbeitsassistentin sind unterstützend bei der Arbeitssuche und
Berufsfindung - auch in Beschäftigungstherapie und externen Arbeitsprojekten. Es wird regelmäßig
soziales Kompetenztraining angeboten.

Für das Personal sind die von der LRG NÖ GS5 vorgegebenen Richtlinien erforderlich.
Die pädagogische Leitung hat, vor allem, supervidierenden Charakter und den nötigen Abstand zum
Alltagsgeschehen, um im Bedarfsfall beratend wirken zu können. Eine Außensicht ist besonders im
dieser Betreuungsform von immenser Bedeutung, um einer möglichen „Problem - Trance“
entgegenwirken zu können. Regelmäßig werden in diesem Rahmen Einzelfallbesprechungen
vereinbart.

Standort der Maßnahme
Piestingtal, Bezirk Wiener Neustadt, NÖ

Verein Morgenstern
Wöllersdorferstr. 66, 2753 Markt-Piesting
20633 42345 Mobil: 0676 832 164 04 Fax: 02633 42314
buero@verein-morgenstern.at

www.verein-morgenstern.at

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