Konzeption Kindergarten Pfarrer Paulöhrl

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Konzeption Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Konzeption

Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
         Herzog-Georg-Weg 67

           85604 Zorneding
Konzeption Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Liebe Eltern,

wenn man den Vogel in den Händen betrachtet, kommt ein Gefühl der Geborgenheit
auf. Er ist beschützt und kann sich dort so entwickeln, wie es für ein Junges erforder-
lich ist. Die Hände sind das Symbol für die Umgebung, sei es das Elternhaus, das
gesamte soziale Umfeld in der Familie oder die Kinderbetreuungseinrichtung.

Wenn diese ganzen Einflüsse stimmen, kann das Kind sich gut entwickeln und zu
einem eigenständigen Wesen heranreifen, das den Weg des Lebens gut und selbst-
ständig beschreiten kann.

Diese pädagogische Konzeption, die Ihnen hier vorliegt, zeigt auf, wie aufgeschlos-
sen, zukunftsorientiert und vor allem liebevoll Ihr Kind auf diesen Weg vorbereitet
wird. Es ist eine verantwortungsvolle und mitunter auch schwierige Aufgabe, die hier
in der Einrichtung geleistet wird. Es ist eine schnelllebige Zeit, deren Anforderungen
an pädagogische Konzeptionen immer höher schraubt. Diese pädagogische Konzep-
tion lebt auch, bietet aber doch die notwendige Beständigkeit, um den Kindern Ver-
trauen und Geborgenheit zu geben.

Ich danke allen, die an diesem Werk mitgewirkt haben. Mögen sich die Wünsche und
Erwartungen erfüllen, die sich daran knüpfen.

Ich wünsche Allen, die im und mit dem Kindergarten zu tun haben, alles Gute und
Gottes Segen.

Herzlichst Ihr

Piet Mayr

1. Bürgermeister

            Konzeption Kindergarten Pfarrer Paulöhrl     Stand 2022      Seite 1
Konzeption Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
Inhaltsverzeichnis
   1. Unser Leitbild ................................................................................ 5
   2. Unser Logo .................................................................................... 6
   3. Rahmenbedingungen ................................................................... 6
   a) Lage und Einzugsbereich ............................................................ 6
   b) Räumliche und personelle Ausstattung ...................................... 7
   c) Pädagogische Ausbildung ........................................................... 8
   d) Gruppenzusammensetzung und Aufnahmekriterien ................. 9
   4. Öffnungszeiten.............................................................................. 9
   a) Ferienregelung und Schließzeiten ............................................. 10
   5. Tagesablauf ................................................................................. 11
   a) Freispiel ....................................................................................... 12
   6. Ernährung, Mittagessen, EU-Schulprogramm .......................... 15
   7. Rechte des Kindes ...................................................................... 16
   8. Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung nach § 8a SGB VIII 16
   9. Pädagogische Leitziele .............................................................. 19
   a) Umsetzung des Bildungsauftrages ........................................... 20
   10. Integration ................................................................................... 22
   11. Beobachtung und Dokumentation............................................. 24
   12. Pädagogische Angebote ............................................................ 24
   a) Religiöse Bildung und Erziehung .............................................. 24
   b) Angebote zum Jahreskreis ........................................................ 27
   c) Jahresthema ............................................................................... 27
   d) Projektarbeit ................................................................................ 27
   e) Bewegungserziehung ................................................................. 28
   f)    Musikalische Früherziehung ...................................................... 29
   g) Montessori Pädagogik................................................................ 30
   h) Sprachförderung für Vorschulkinder nach dem Würzburger
   Trainingsprogramm ............................................................................ 33
   i)    Kunst für Kinder ......................................................................... 34
   13. Vorkurs Deutsch ......................................................................... 35
   14. Zusammenarbeit mit der Grundschule ..................................... 36
   15. Feiern, Fest und Ausflüge .......................................................... 38
   a) Erntedankfeier............................................................................. 38
   b) St. Martinsfeier ............................................................................ 38
   c) Nikolausfeier ............................................................................... 39
   d) Weihnachtsfeier oder Adventgottesdienst in der Kirche ......... 39
   e) Faschingsfeier ............................................................................ 39
   f)    Osterfeier..................................................................................... 40

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Konzeption Kindergarten Pfarrer Paulöhrl
g)    Maifest oder Sommerfest ........................................................... 40
h)    Segnungsgottesdienst ............................................................... 40
i)    Ausflüge / Vorschulausflug........................................................ 40
16.   Team ............................................................................................ 41
a)    Gesamtteam und Gruppenleiterteam ........................................ 41
b)    Gruppenteam .............................................................................. 42
c)    Einzelgespräche (Mitarbeitergespräche) .................................. 42
d)    Anleitergespräche ...................................................................... 42
e)    Fortbildungen.............................................................................. 43
17.   Erziehungspartnerschaft ............................................................ 44
18.   Elternbeirat .................................................................................. 45
19.   Öffentlichkeitsarbeit ................................................................... 46
a)    Information der Öffentlichkeit .................................................... 46
b)    Öffentliche Veranstaltungen ...................................................... 46
20.   Vernetzung .................................................................................. 47
21.   Qualitätssicherung ..................................................................... 47

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Vorwort

Das vorliegende Konzept haben wir auf der Basis des Bayerischen Bildungs- und
Erziehungsplans für Kinder in Tageseinrichtungen bis zur Einschulung und auf der
gesetzlichen Grundlage des Bayerischen Kinderbildungs - und Betreuungsgesetzes
(BayKiBiG) erarbeitet.

Es dient als Grundlage für unsere pädagogische Arbeit und als Informations- und
Orientierungshilfe für Eltern, Elternbeirat und den Träger der Einrichtung, sowie für
eventuell neu einzustellendes Personal.

Bitte nehmen Sie sich im Interesse Ihrer Kinder Zeit diese Konzeption zu lesen.

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1. Unser Leitbild

„Jedes Kind bringt die Botschaft, dass Gott die Lust am
Menschen noch nicht verloren hat.“

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Die religiöse Grundhaltung unseres Kindergartens soll in unserer täglichen Arbeit
durch Behutsamkeit, wertschätzenden Umgang und christlicher Nächstenliebe erlebt
werden. Jedes Kind soll in seiner Individualität angenommen sein, sich in der Ge-
meinschaft positiv erfahren, und seine Fähigkeiten entdecken und entfalten können.

Die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Team ist geprägt von Einfühlungsvermö-
gen und respektvollem Miteinander. Ehrlicher Umgang und offenes, achtsames Aus-
tauschen, sowie Respektieren unterschiedlicher Meinungen, soll die gute Atmo-
sphäre im Team erhalten, einander bereichern und Beispiel für unsere Kinder sein.

Unser Kindergarten möchte sich in der Gesellschaft interessiert, offen und empfäng-
lich für Neues zeigen und durch die Umsetzung christlicher Werte in laufenden Pro-
jekten wirken.

Innerhalb der gegebenen Möglichkeiten wollen wir unsere pädagogische Arbeit um-
setzen und dabei den Kindern Achtsamkeit im Umgang mit den vorhandenen Res-
sourcen vermitteln. Wir wollen Spielräume schaffen, in denen die Kinder eine positive
Lebensgrundhaltung entwickeln und Freude erleben können.

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2. Unser Logo

                                        Ein kleiner Vogel sitzt in zwei zu einer
                                        Schale geformten Händen – geborgen, be-
                                        hütet und geschützt. Er steht im Dialog mit
                                        der Person, die ihn trägt.

                                        Hände sind von jeher ein Symbol für Halt,
                                        Schöpfung und Verantwortung. So wie wir
                                        uns von Gott geborgen und getragen wis-
                                        sen dürfen, so wollen wir uns vertrauens-
                                        voll aufeinander zubewegen und „Ja“ zum
                                        Leben sagen.

Zu einem gelingenden Miteinander gehören Werte, wie der Mut zur Wahrheit und der
Respekt vor den eigenen Grenzen und den Grenzen der anderen – immer im Be-
wusstsein, dass wir Menschen und die gesamte Schöpfung für Gott wertvoll und lie-
benswürdig sind.

3. Rahmenbedingungen

   a) Lage und Einzugsbereich

Unser Kindergarten liegt im Wohngebiet am „Daxenberg“ in der Gemeinde

Zorneding, ca. 20 km südöstlich von München. Die vier Ortsteile Zorneding, Pöring,
Ingelsberg und Wolfesing grenzen in einer sehr schönen Landschaft an die Südwest-
seite des Ebersberger Forstes.

Die Einrichtung wird von Kindern aus der ganzen Gemeinde besucht.

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b) Räumliche und personelle Ausstattung

1974 wurde unser Kindergarten in dem damals neu entstehenden Wohngebiet "Am
Daxenberg" erbaut und erhielt seinen Namen nach dem Zornedinger Pfarrer Paul-
öhrl. Im Jahr 2006 wurde das Gebäude generalsaniert. In dem nach "Babinski-Bau-
weise" erstellten Gebäude sind drei Kindergartengruppen untergebracht. Ein beson-
deres Highlight unserer Einrichtung ist der schöne große Garten mit mehreren alten
Bäumen, welche die Kinder zum Klettern einladen und vielfältige Spiel- und Bewe-
gungsmöglichkeiten bieten.

Uns stehen folgende Räumlichkeiten zur Verfügung:

   -   3 Gruppenräume                                - 2 Sanitärräume

   -   2 Intensivräume                               - 1 Turnraum

   -   1 Küche                                       - 1 Büro

   -   1 Personalzimmer

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Unser Team besteht aus insgesamt 11 pädagogischen Fach- und Ergänzungskräf-
ten:

   -   1 Erzieherin als Kindergartenleitung

   -   5 Erzieherinnen, davon

          o 3 Gruppenleitungen und

          o 2 zusätzliche Erzieherinnen

   -   1 Fachkraft f. elementare Musik- und Bewegungspädagogik

   -   4 Kinderpflegerinnen

   -   Praktikant(en)

   -   2 Küchenkräfte

   -   1 Reinigungskraft

   c) Pädagogische Ausbildung

Grundausbildung Erzieher*in:

Die Erzieherinnenausbildung umfasst 5 Ausbildungsjahre:

   -   2 Jahre Sozialpädagogisches Seminar (Praktikum, begleitet durch theoreti-
   schen Unterricht; anschließend wird durch eine Prüfung der Abschluss zur Kin-
   derpflegerin erlangt)

   -   2 Jahre Studium an der Fachakademie für Sozialpädagogik (zusätzlich beglei-
   tende Praktika in Krippe, Kindergarten, Hort, Heim, Jugendarbeit); anschließend:
   Theoretische Prüfung und in einzelnen Fächern absolvieren einer praktischen
   Prüfung

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-   1 Jahr Praktikum als Erzieherin im Anerkennungsjahr, Unterrichtsschwer-
   punkte: Psychologie, Pädagogik, Heilpädagogik, Soziologie, Sozialkunde, Biolo-
   gie, Praxis- und Methodenlehre, Sportpädagogik, Religionspädagogik, Musiker-
   ziehung, Kunst- und Werkerziehung, Jugendliteratur, Jugendrecht.

Ausbildung Kinderpfleger*in:

   -   2 Jahre Ausbildung an der Fachschule für Kinderpflege mit ausbildungsbeglei-
   tenden Praktika in Krippe, Kindergarten und Hort. Unterrichtsschwerpunkte: Psy-
   chologie, Pädagogik, Praxis- und Methodenlehre, Religionspädagogik, Säuglings-
   pflege, Musikerziehung, Kunsterziehung, Bewegungserziehung, Gesundheitser-
   ziehung, Hauswirtschaft.

   d) Gruppenzusammensetzung und Aufnahmekriterien

Wir betreuen Kinder im Alter von 2 ¾ Jahren bis zum Schuleintritt. In jeder unserer
drei Gruppen werden in der Regel 25 Kinder, gemischt nach Alter und Geschlecht,
aufgenommen.

Liegen mehr Anmeldungen vor als Plätze vorhanden sind, wählen wir nachfolgenden
Kriterien aus:

   -   Alter des Kindes

   -   Alleinerziehender Elternteil

   -   Geschwisterkind bereits in unserer Einrichtung

   -   Vorliegen einer Notlage

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4. Öffnungszeiten

Montag – Donnerstag         7.00 Uhr bis 16.30 Uhr

Freitag                     7.00 Uhr bis 16.00 Uhr

       a) Ferienregelung und Schließzeiten

Der Kindergarten ist an bis zu 30 Werktagen im Jahr geschlossen. Für Teamfortbil-
dungen können weitere Schließtage hinzukommen.

Die Ferienzeiten verteilen sich wie folgt:

   -     Weihnachten bis Neujahr ca. 1 Woche geschlossen

   -     Sommerferien ca. 3 Wochen geschlossen

Während der restlichen Schulferien bietet unser Kindergarten einen

Feriendienst an. Im Feriendienst finden keine geplanten Angebote, Ausflüge oder
Vorschule statt. Wir fragen einige Wochen vorher den Bedarf einer Betreuung bei
den Eltern ab.

Weitere Schließtage (Fenstertage usw.) und aktuelle Termine entnehmen Sie bitte
dem aktuellen Ferienplan in unserer Einrichtung oder auf unserer Homepage.

Schließzeiten und Feriendienstzeiten werden vom Personal zum Abbau von Urlaub
und Überstunden, sowie für Teamfortbildungen, Jahresplanung und Konzeptentwick-
lung genutzt.

Bitte beachten Sie unseren Ferienplan

zu Beginn eines neuen Kindergartenjahres. Sie finden diesen auf unserer Homepage
(www.kindergarten-pfarrer-pauloehrl-zorneding.de) oder als Aushang in unserem Kindergar-
ten.

Vielen Dank.

            Konzeption Kindergarten Pfarrer Paulöhrl      Stand 2022     Seite 10
b) Tagesablauf

07:00–07:30 Uhr      Frühöffnung (die Kinder sammeln sich in 1 - 2 Gruppen)

07:30 Uhr            Öffnung aller Gruppen

                     8:30 Uhr Beginn der Kernzeit - Ende der Bringzeit

                     Morgenkreis und gemeinsame Brotzeit

                     pädagogische Angebote für die ganze Gruppe
08:30- 12:15 Uhr
                     Angebote für Vorschulkinder – Vorkurs Deutsch –

                     Musikalische Früherziehung an 2 Vormittagen

                     Freispiel im Haus oder Garten

12:15 Uhr            Ende der Kernzeit / Erste Abholzeit für Kurzbuchungen

12:30 Uhr            Mittagessen

                     Ruhezeit (im Interesse der Kinder bitten wir Sie, diese Ruhezeit
13:30–14:15 Uhr
                     einzuhalten und Ihr Kind nicht abzuholen)

                     Freispiel (drinnen oder draußen) - zeitweise Fertigstellen von
14:15–16:30 Uhr
                     Bastelangeboten oder Spiel im Turnraum

Freitag 16:00 Uhr
                     Flexible Abholzeit je nach Buchungszeiten

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c) Freispiel

Die Situation morgens im Kindergarten…

Kinder kommen, Eltern gehen, Kinder spielen!

   - Kinder freuen sich auf ihre Freunde, auf das Spielen, Toben und Entdecken,
   auf Gewohntes und Neues, das der Tag ihnen bringt. Andere weinen, sind noch
   ängstlich oder müde, wollen sich nicht von den Eltern trennen - und Eltern…haben
   manchmal auch Probleme sich von ihren Kindern zu trennen.

   - Kurze Gespräche, sogenannte Tür- und Angelgespräche zwischen Eltern und
   Erziehern - Informationen/Fragen und Erklärungen!

   - Begrüßen der Kinder, die neuesten Erlebnisse erfahren, ein bisschen trös-
   ten…die Kinder willkommen heißen!

7.00 Uhr bis 8.30 Uhr ist Bringzeit und gleichzeitig Freispielzeit!

Wir bitten unsere Eltern sich an die Bringzeit zu halten, damit die Kinder ab 8.30 Uhr
die Zeit und den Raum für das freie Spiel mit all seinen Lern- und Entwicklungschan-
cen nutzen können. Die Kernzeit beginnt um 8:30 Uhr und endet um 12:15 Uhr.
In dieser Zeit können die Kinder nur in Ausnahmefällen abgeholt werden. Die Kernzeit
ist „die Zeit der Kinder!“

Kinder können nur im Umgang mit anderen Kindern Fähigkeiten, wie sich durchset-
zen können, Rücksicht nehmen und Kompromisse schließen lernen.

Im Freispiel kann jeder seinen Spielpartner frei wählen. Wer passt zu mir? Mit wem
kann ich die besten Burgen bauen? Um das herauszufinden, müssen die Kinder aktiv
werden, andere beobachten, sie ansprechen. Natürlich kann das auch bedeuten, mit
einem „Nein, du spielst nicht mit“ abgelehnt zu werden. Wut, Enttäuschung und Trau-
rigkeit dabei zu fühlen und zu verarbeiten, gehört dazu. Beim Spiel mit anderen er-
fahren Kinder auch immer etwas über sich selbst und ihre Grenzen.

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Unsere Gruppenräume laden die Kinder in den unterschiedlich ausgestatteten Berei-
chen/Ecken zum freien Spielen ein.

In der Puppenecke werden die Rollen von Vater, Mutter, Kind, Hund und Katze oft
nachgespielt und neu erfunden. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Um etwas Ruhe zu finden oder sich mit ein, zwei Freunden zurückzuziehen, wählen
unsere Kinder die Kuschelecke.

Am Maltisch fordern verschiedene Farben, Scheren und Kleister die Kinder zum Ge-
stalten und Ausprobieren auf. Die Kinder erproben ihre Fähigkeiten und Talente und
ganz nebenbei entstehen dabei auch kleine Kunstwerke.

In der Bauecke lassen Holzbausteine, Legos und verschiedene Konstruktionsmate-
rialien kleine Welten entstehen und jeder, der sich dort aufhält, muss sich ganz, ganz
vorsichtig bewegen!

An den Tischen bestreiten wir mit Freunden verschiedene Spiele und lernen dabei
allein oder gemeinsam zu gewinnen und zu verlieren, oder freuen uns, wenn wir es
endlich geschafft haben, auch das ganz schwierige Puzzle fertigzustellen.

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Fast bei jedem Wetter geht`s auch hinaus in unseren herrlichen Garten mit seinen
Kletterbäumen, dem Holzhaus und den unterschiedlichen „Lagern“, dem Dreirad-Par-
cours, der Rutsche, dem Schlittenberg und den weitläufigen Grünflächen zum Toben
und Ausspannen.

Zur Freispielzeit kann zwar jeder spielen mit wem und womit er will, aber noch lange
nicht machen, was er will. Alle müssen sich an Gruppen- und Spielregeln halten, da-
mit das Zusammenleben funktioniert. Dazu gehört auch das Aufräumen.

Die pädagogischen Aufgaben und Möglichkeiten:

   -   Zeit und Raum zur Verfügung zu stellen, die Umgebung vorzubereiten,

   -   beobachten, wenn nötig einzugreifen, Gefahren erkennen und vermeiden,

   -   anregen, zum Spielen motivieren,

   -   fördern, Positives hervorheben, loben,

   -   mitspielen und somit jedem Kind seine Chance zu geben über die Qualität
   des Freispiels zu entscheiden.

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5. Ernährung, Mittagessen, EU-Schulprogramm

Die gemeinsame Brotzeit am Vormittag wird von den Kindern selbst mitgebracht. Bitte
wenig bis keine Süßigkeiten mitgeben und auf in Plastik verpackte Sachen verzich-
ten.

Unser Mittagessen wird von unserem Zornedinger Caterer Matthias Kowalsky „food
artists“ täglich frisch in Wärmebehältern angeliefert.

Die Zubereitung erfolgt ausschließlich mit frischen und saisonalen Produkten, wenn
möglich aus der Region.

Die Kinder werden von den Mitarbeiterinnen zum Essen und Probieren motiviert; die
jüngeren Kinder werden beim Essen unterstützt.

Der Wochenspeiseplan hängt im Eingangsbereich des Kindergartens aus. Bitte ge-
ben Sie uns Bescheid, wenn Ihr Kind nicht am Essen teilnehmen kann (Urlaub o.ä.)
so können wir dementsprechend bestellen und vermeiden das Wegschmeißen von
Lebensmitteln.

Getränke (Tee und Wasser) stehen den Kindern den ganzen Tag zur Verfügung.

Unsere Einrichtung nimmt am europäischen „Schulprogramm“ mit finanzieller Unter-
stützung der Europäischen Gemeinschaft teil. Informationen finden Sie unter
www.schulprogramm.bayern.de.

Wir werden wöchentlich kostenlos mit frischem Obst und Gemüse, sowie Milch- und
Milchprodukten beliefert. Den Kindern soll die Vielfalt und der Wert von Obst und
Gemüse nahegebracht werden. Sie sollen gesundes Essen als Genuss und mit allen
Sinnen erleben, sowie an vielfältige und abwechslungsreiche Ernährung herange-
führt werden.

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6. Rechte des Kindes

Wir achten und akzeptieren die Rechte unserer Kinder auf Individualität und ganz-
heitliche Bildung in einer nach kindlichen Bedürfnissen ausgerichteten Umgebung.
Das Kind hat ein Recht auf qualifizierte und engagierte pädagogische Betreuung, auf
Teilhabe und das Erleben sozialer Kontakte in Geborgenheit und Wertschätzung.

7. Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung nach § 8a
   SGB VIII

„Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafung, seelische
Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“ (§ 1631,
Abs. 2 BGB)

Die Kinder verbringen einen großen Teil ihrer Zeit in der Kindertageseinrichtung. Da-
raus erwächst eine hohe Verantwortung, nicht nur für Bildung und Erziehung, son-
dern auch für das leibliche und seelische Wohlergehen der uns anvertrauten jungen
Menschen.

Das Bürgerliche Gesetzbuch bezeichnet es als Kindeswohlgefährdung, wenn das
geistige, körperliche und seelische Wohl des Kindes gefährdet ist und die Erzie-
hungsberechtigten nicht bereit oder in der Lage sind, die Gefahr abzuwenden. Nur
wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind – und nur dann! – ist der Staat berechtigt,
in das Recht der elterlichen Sorge einzugreifen, um das Wohl des Kindes sicher zu
stellen.

Der Gesetzgeber hat das Gesetz „Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung“ §8a
SGB VIII verabschiedet, für dessen Umsetzung die Kindergarteneinrichtungen ver-
antwortlich sind.

Prävention von Missbrauch ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit mit Kindern.

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Dabei trägt Prävention als ein Grundprinzip pädagogischen Handelns dazu bei, die
Kinder in ihrer Entwicklung zu eigenverantwortlichen glaubens- und gemeinschafts-
fähigen Persönlichkeiten zu unterstützen.

Konkrete Umsetzung des Schutzauftrages in unserer Kindertageseinrichtung:

Unsere Aufgabe in der Kindertageseinrichtung ist es, aufmerksam zu sein, gut zu
beobachten, dies zu dokumentieren und falls es notwendig ist, die richtigen Schritte
einzuleiten, denn ein verantwortungsvoller Umgang des Personals mit dem Schutz-
beauftragten ist uns besonders wichtig. Bei den geringsten Auffälligkeiten handeln
wir unverzüglich. Je nach Fall (in begründeten Fällen) werden die Regionalleitung,
die Eltern, die insoweit erfahrene Fachkraft (ISOFAK) und das Jugendamt einge-
schaltet.

Mit Mitarbeitern von außen werden Fälle auf Grund des Datenschutzes zunächst ano-
nym besprochen. Ziel ist es, eine dem Kindeswohl entsprechende Lösung für Kinder
und Eltern anzubieten.

Gewichtige Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung können sein:

       -      Äußere Erscheinung des Kindes

       -      Verhalten des Kindes

       -      Verhalten der Erziehungsperson der häuslichen Gemeinschaft

       -      Familiäre Situation

       -      Wohnsituation

Nicht die Sorgen um problematische oder grenzwertige Erziehungs- und Lebenssitu-
ationen, sondern ausschließlich eine mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwartende
schwere Schädigung des Kindes durch sexuelle, körperliche oder seelische Gewalt
oder schwere Vernachlässigung löst ein Verfahren nach SGB VIII § 8a aus.

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Schutz von Kindern in Einrichtungen bei Gefahren, die von den dort Beschäftigten
ausgehen können:

In unserer Kindertageseinrichtung werden nur Personen beschäftigt, die sich für sie
jeweilige Aufgabe nach ihrer Persönlichkeit eignen und eine dieser Aufgaben ent-
sprechende Ausbildung haben (Fachkräfte).

Die persönliche Eignung aller Mitarbeiter/innen im Sinne des § 72 SGB VIII wird u.a.
durch die regelmäßige Vorlage eines erweiterten behördlichen polizeilichen Füh-
rungszeugnisses überprüft.

Bei begründetem Verdacht einer Gefährdung des Wohles eines Kindes durch eine/ei-
nen in der Kindertageseinrichtung Beschäftigte/n ist unverzüglich die Leitung und der
Träger zu informieren.

Der Träger und die Einrichtung werden im Rahmen des Schutzauftrages nach § 8a
SGB VIII tätig werden.

Bei begründetem Verdacht einer Gefährdung des Wohles eines Kindes durch die
Leitungskraft der Einrichtung ist unverzüglich der Träger der Einrichtung zu informie-
ren.

Der Träger wird im Rahmen des Schutzauftrages nach $ 8a SGB VIII tätig werden.

          Konzeption Kindergarten Pfarrer Paulöhrl       Stand 2022     Seite 18
8. Pädagogische Leitziele

Nach dem neuen Bildungs- und Erziehungsplan sollen folgende Fähigkeiten geför-
dert werden:

      Personale Kompetenz: Förderung des Selbstbewusstseins und der Selbst-
       wahrnehmung; Umgang mit Gefühlen; Neugier; Offenheit; Kritikfähigkeit uvm.
      Motivationale Kompetenz: Kinder lernen, dass sie ihre soziale und dingliche
       Umwelt beeinflussen können; ihr eigenes Verhalten zu steuern; Neuem ge-
       genüber aufgeschlossen zu sein; nicht nur zu Personen, sondern auch zu Din-
       gen bedeutungsvolle Beziehungen aufbauen können
      Kognitive Kompetenz: Denkfähigkeit; Wissensaneignung; Gedächtnis; Prob-
       lemlösefähigkeit; Kreativität und Fantasie
      Physische Kompetenz: Verantwortung für Gesundheit und körperliches
       Wohlbefinden; Grob- und Feinmotorik; Regulierung von körperlicher Anspan-
       nung
    Soziale Kompetenz: Gute Beziehungen zu Erwachsenen und Kindern auf-
       bauen; Einfühlungsvermögen entwickeln; Fähigkeit verschiedene Rollen ein-
       zunehmen; Kommunikationsfähigkeit; Kooperationsfähigkeit; Erlernen von
       Konfliktlösetechniken
      Entwicklung von Werten und Orientierungskompetenz: Werte und Nor-
       men verinnerlichen; moralische Urteilsbildung; Unvoreingenommenheit; Sen-
       sibilität für Andersartigkeit und Anderssein; Solidarität
      Fähigkeit und Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme: Verantwor-
       tung für das eigene Handeln; für andere Menschen, für Umwelt und Natur
      Fähigkeit und Bereitschaft zur demokratischen Teilhabe: Kinder sollen
       wissen, dass sie in einer Demokratie leben; akzeptieren und einhalten von Ge-
       sprächs- und Abstimmungsregeln; lernen eine eigene Position zu beziehen
       und sie zu vertreten; andere Meinungen zu akzeptieren und Kompromisse
       auszuhandeln
    Lernmethodische Kompetenz: „Kinder sollen lernen zu lernen“.
       Der Mensch lernt durch

           Konzeption Kindergarten Pfarrer Paulöhrl        Stand 2022   Seite 19
 Anknüpfen an Bekanntes

         Arbeiten in Gruppen

         freies Experimentieren und Ausprobieren

         selbstgesteuertes Lernen (wie kann ich etwas herausfinden)

         durch das Wiederholen (Gedächtnis)

         eine positive Einstellung zum Lernen

       Transitionskompetenz: Das Kind lernt Lebensübergänge (z. B. Eintritt in die
        Kindertageseinrichtung, Übertritt in die Schule) erfolgreich zu bewältigen

    a) Umsetzung des Bildungsauftrages

    -   durch die Berücksichtigung individueller Unterschiede

    -   das „Prinzip der Entwicklungsangemessenheit“

    -   die Abwechslung von Freispielphasen und moderierten Lernangeboten

Themenbezogene Förderschwerpunkte:

-       Ethische und religiöse Bildung und Erziehung

Dazu gehören die Auseinandersetzung und Identifikation mit religiösen Werten und
Normen, das Kennen- und Verstehenlernen von religiösen Zeichen und Symbolen,
sowie das Erzählen biblischer Geschichten. Wir arbeiten unter anderem nach der
ganzheitlich sinnorientierten religionspädagogischen Praxis (RPP n. F. Kett).

-       Sprachliche Bildung und Förderung

Pädagogisches Ziel ist es, die Kinder hinzuführen, ihr Denken sinnvoll und differen-
ziert auszudrücken (durch Gespräche, Erzählungen, Geschichten, Bücher, etc.).

           Konzeption Kindergarten Pfarrer Paulöhrl       Stand 2022     Seite 20
-      Mathematische Bildung

Es soll der Umgang mit Zahlen, Mengen und geometrischen Formen vermittelt wer-
den (z. B. abmessen von Mengen beim Backen, Brettspiele, etc.).

-      Naturwissenschaftliche und technische Bildung

Die Kinder sollen die Möglichkeit bekommen, zu experimentieren und einfache natur-
wissenschaftliche und technische Vorgänge zu beobachten.

-      Umweltbildung und –erziehung

Ziel ist es durch „Naturbegegnungen“ Werteerhaltung und Freizeitverhalten zu erler-
nen (z. B. durch Ausflüge und Exkursionen ins Umweltmuseum, Wanderungen, Müll-
trennen, etc.).

-      Medienbildung und –erziehung und elementare informationstechnische Bil-
dung

Lernziel ist ein zweckbestimmtes und kreatives Nutzen von Medien (z. B. Filmen,
Büchern, CDs, etc.).

-      Ästhetische, bildnerische und kulturelle Bildung und Erziehung

Die Phantasie und Kreativität der Kinder soll durch künstlerisches Gestalten mit un-
terschiedlichen Materialien und das Erlernen verschiedener Techniken gefördert wer-
den (z. B. Basteln, Malen, auch Besuche von Museen, etc.).

-      Musikalische Bildung und Erziehung

Musikalische Frühförderung wird bei uns durch gemeinsames Singen (auch bewe-
gungsbegleitete Lieder und einfache Tänze) und die Begleitung von Klanggeschich-
ten und Liedern mit Orffinstrumenten umgesetzt.

           Konzeption Kindergarten Pfarrer Paulöhrl    Stand 2022     Seite 21
-      Bewegungserziehung

Durch Bewegung, vor allem auch gezielte und angeleitete Übungen entwickeln die
Kinder Körperkompetenzen. Sportliche Betätigung steigert das körperliche Wohlbe-
finden und die Gesundheit, sowie die emotionale und soziale Entwicklung der Kinder.

-      Gesundheitliche Bildung und Erziehung

Das Kind lernt Verantwortung für seine Gesundheit zu übernehmen (Kleidung dem
Wetter anpassen, Händewaschen, Zähneputzen, etc.).

9. Integration

Integrationskonzept

"Bisher war es wichtig, dass jeder, der anders ist, die gleichen Rechte hat. In Zu-
kunft wird es wichtig sein, dass jeder das gleiche Recht hat, anders zu sein."
Frederik Willem De Klerk, Friedensnobelpreisträger und ehemaliger Vizepräsident von Südafrika

Bei dem Thema Integration ist der Weg das Ziel: für den täglichen Umgang zwischen
behinderten und nichtbehinderten Menschen gibt es nur eine Möglichkeit des Ler-
nens, nämlich die alltägliche Begegnung von Kindheit an. Diese Begegnungsmög-
lichkeit und die daraus resultierende Vertiefung von Empathie, Akzeptanz und Tole-
ranz sind unser pädagogischer Ansatz.

Um diesen pädagogischen Ansatz zu leben, müssen mehrere Faktoren berücksich-
tigt werden:

Team:

Neben der pädagogischen Ausbildung ist es wichtig, dass das Personal eine mensch-
liche Kompetenz für Individualität und ein ausgeprägtes Bewusstsein für Stärken und
Schwächen aufweist. Wir wollen eine Atmosphäre schaffen, in der sich jedes Kind
mit all seinen Eigenschaften aufgehoben und akzeptiert fühlt und es für selbststän-
dige Lernprozesse anregt. Ein regelmäßiger kollegialer Austausch ist von immenser
Bedeutung und bietet Transparenz im Team.

            Konzeption Kindergarten Pfarrer Paulöhrl            Stand 2022       Seite 22
Erziehungspartnerschaft und Kooperationen:

Eine besonders enge und ehrliche Zusammenarbeit zwischen Eltern und Team ist
von enormer Wichtigkeit. Außerdem ist eine enge und transparente Kooperation mit
diversen Fachdiensten (Kinderärzte, verschiedenen Therapeuten, Ämtern) eine
Grundvoraussetzung für eine gelungene Erziehungspartnerschaft. Ein regelmäßig
stattfindender Austausch mit allen am Erziehungsprozess Beteiligten (Eltern, Fach-
personal, Therapeuten) ist nicht nur notwendig, sondern auch zielführend.

Räume und materielle Ausstattung:

Unser Kindergarten ist ebenerdig gebaut und barrierefrei gestaltet. Die Räume ver-
mitteln einen einladenden Charakter und sind aber gleichzeitig gut überschaubar. Die
vorhandenen Materialien sollen das Interesse und die Neugier der Kinder wecken
und jeder Alters- und Entwicklungsstufe ermöglichen sich Bildung und Wissen indivi-
duell und ganzheitlich anzueignen.

Kindergruppe:

Durch den Integrationsstatus des Kindes ändert sich die Gruppengröße. Das bedeu-
tet, dass die Kindergruppe mit weniger Kindern gefüllt wird. Der Prozess der Integra-
tion wird aktiv mit den Kindern aus der Integrationsgruppe begleitet und gestaltet. Die
Kinder sollen lernen sich und andere so zu akzeptieren, wie sie sind. Einzigartig und
individuell.

Zielsetzung:

Integration stellt für unsere Gesellschaft eine Bereicherung da. Wir wollen grundsätz-
lich das Zusammenleben unterschiedlichster Kinder fördern, darunter fällt auch das
Absehen von klassischen Geschlechterrollen und Nationalität, stigmatisierende Leis-
tungsprinzipien und nicht der Norm entsprechenden Schwierigkeiten und Fähigkei-
ten.

               Konzeption Kindergarten Pfarrer Paulöhrl   Stand 2022     Seite 23
10.          Beobachtung und Dokumentation

Die individuellen Bedürfnisse und die positive Entwicklung des Kindes liegen uns am
Herzen. Wir begleiten und beobachten das Kind im pädagogischen Alltag und bieten
Spielräume, damit es für sich neue Fähigkeiten und Kompetenzen erwerben kann.
Wir haben die ganzheitliche Entwicklung des Kindes im Blick und dokumentieren
diese mittels der Entwicklungsbögen PERIK (positive Entwicklung und Resilienz im
Kindergartenalltag), SISIMIK (Sprachverhalten und Interesse an Sprache bei
Migrantenkindern in Kitas ) und SELDAK (Sprachentwicklung und Literacy bei
deutschsprachig aufwachsenden Kindern). Im Rahmen der Erziehungspartnerschaft
finden Elterngespräche statt, in denen die pädagogische Fachkraft gemeinsam mit
den Eltern auf die Entwicklung des Kindes blickt, um diesem möglichst günstige
Entwicklungsbedingungen und Entfaltungsmöglichkeiten zu bieten.

11.          Pädagogische Angebote

   a) Religiöse Bildung und Erziehung

Religiöse Bildung und Erziehung ist mit unterschiedlichen Bildungsbereichen wie z.
B.: naturwissenschaftliche Bildung, ästhetische Bildung, musische Bildung, sprachli-
che Bildung, sozial-emotionaler Bildung etc. vernetzt.

Sie ermöglicht eine umfassende und differenzierte Begegnung mit der Wirklichkeit
von Religion, Glaube und Kirche.
(aus Qualitätsmerkmale religiöser Bildung und Erziehung)

          Konzeption Kindergarten Pfarrer Paulöhrl       Stand 2022   Seite 24
Leitlinie der Religionspädagogischen Praxis (RPP) ist das Prinzip der Ganzheitlich-
keit. Sie will Erlebnisräume schaffen, in denen sich ein Begegnungsgeschehen ent-
wickelt. Grundsatz der Religionspädagogischen Praxis:

„Menschen in Begegnung werden zu lassen.“

Ganzheitlich wird ein Mensch gesehen, wenn er

   -   als eine Einheit von Leib, Seele und Geist,

   -   in seiner untrennbaren Beziehung zur Mit- und Umwelt,

   -   mit einer inneren personalen Mitte, die ihn in seinen Lebensprozessen zu

   leiten vermag,

   -   auf Entwicklung hin angelegt, die ihn zu seiner Selbstwerdung führen will, und
   eingebunden in einen schöpferischen Sinn- und Seinsgrund gesehen wird.

Sie will diese Ganzheit im Menschen lebendig erhalten und fördern. Zum Prinzip der
Ganzheitlichkeit gehört es, dass in jedem Teil das Ganze und im Ganzen jeder Teil
zur Wirkung kommt.
(Religionspädagogische Praxis als Weg ganzheitlicher Erziehung)

           Konzeption Kindergarten Pfarrer Paulöhrl     Stand 2022     Seite 25
Ein religionspädagogisches Angebot gliedert sich im Wesentlichen in vier Phasen:

Hinführungsphase/Sammlungsphase

   -     ermöglicht Bereitschaft und Motivation

Begegnungsphase

   -     fördert Beziehung, Welterfahrung und Welterkenntnis

Ziele:

          einem Anschauungsgegenstand aus der Natur oder anderen Lebensberei-
            chen mit allen Sinnen begegnen

          eine Geschichte, Märchen, biblische Erzählung entdecken

          Sach-, Lebens- und Weltwissen gewinnen

          das Wesentliche eines Themas erfassen

          die Wirklichkeit Gottes erahnen

Deutungsphase

   -     fasst Erlebtes zusammen und verdichtet Erfahrungen

Grundvoraussetzung: „Wer begeistern will, muss selbst begeistert sein! Wer auf
dem Glaubensweg begleiten will, muss sich selbst auf den Weg machen.“
(nach RPP Phasen einer Anschauung)

Gestaltungsphase

   -     Vertiefungsphase, fördert Ausdrucksfähigkeit

            Konzeption Kindergarten Pfarrer Paulöhrl    Stand 2022   Seite 26
b) Angebote zum Jahreskreis

Zu Beginn des Kindergartenjahres blicken wir auf die Jahreszeiten, die kirchlichen
Feste, unsere neue Gruppensituation, erzählen vom Urlaub und kommen an im
neuen Kindergartenjahr. Manchmal entwickeln sich daraus besonders interessante
Themen die wir situationsorientiert aufgreifen und erarbeiten. Durch die vielseitigen
Angebote konnten wir selbst bei den Jüngsten Interesse und Neugierde wecken. Voll
Stolz erzählten sie ihren Eltern von den gewonnenen Erfahrungen.

   c) Jahresthema

Durch jedes Kindergartenjahr begleitet uns ein gemeinsames Jahresthema, auf das
        wir immer wieder in unserer pädagogischen Arbeit eingehen können

   d) Projektarbeit

Neben den gezielten pädagogischen Angeboten, die im Kindergarten stattfinden,
möchten wir unseren Kindern zwischendurch auch die Möglichkeit bieten an einem
Projekt teilzunehmen.

Die Idee zu einem „Projektthema“ kann von allen an der Kindergartenarbeit Beteilig-
ten (Erzieher und/oder Kinder) kommen, am besten jedoch von den Kindern.

          Konzeption Kindergarten Pfarrer Paulöhrl      Stand 2022     Seite 27
Die Planung findet gemeinsam statt, alle sind gleichberechtigt und Lernende. Die
Eigenmotivation ist, nach einer bewussten Entscheidung, gegeben, das Material
wird gemeinsam beschafft. Ziele des Projekts werden gemeinsam formuliert, bei der
Zielerreichung können Zwischenschritte und Umwege gegangen werden, da der
Weg den eigentlichen Lernprozess darstellt. Nach Planung und Durchführung findet
ein gemeinsamer Projektabschluss statt, sowie eine Projektauswertung.
(Nach dem Seminar „Projektarbeit“ bei Frau Aumüller)

   e) Bewegungserziehung

Bewegungserziehung- und förderung ist grundlegender Bestandteil frühkindlicher Er-
ziehung. Kinder erschließen und entdecken die Welt wie sich selbst zu allererst über
die Bewegung.

Bewegen, Fühlen und Denken sind eng miteinander verbunden. Bewegungserfah-
rungen sensibilisieren die Wahrnehmung und stärken die Sinne und das Körperbe-
wusstsein.

   -   Freies und kreatives Erproben eigener Bewegungsmöglichkeiten fördert die
   geistige Entwicklung (kognitive Kompetenz).

   -   Gemeinsame Bewegungsspiele fördern die soziale Kompetenz.

   -   Körperliches Geschick und Leistungsfähigkeit stärken das Selbstvertrauen.

   -   Bewegung fördert die körperliche Gesundheit und Leistungsfähigkeit.

Einmal in der Woche hat jede Kindergartengruppe die Möglichkeit zu einem gezielten
Turnangebot. Jede Gruppe wird nochmals, dem Alter entsprechend, in zwei Teilgrup-
pen zu jeweils ca. 13 Kindern aufgeteilt. Die Kinder bekommen die Möglichkeit mit
verschiedenen Sportgeräten und –utensilien zu experimentieren.

Das ausgewählte Thema der Turnstunde richtet sich nach den Bedürfnissen der Kin-
der, dem Jahres- oder Gruppenthema.

             Konzeption Kindergarten Pfarrer Paulöhrl   Stand 2022    Seite 28
f) Musikalische Früherziehung

Die musikalische Früherziehung findet an zwei Vormittagen in der Woche unter dem
Namen „Orff Stunde“ und einmal unter der Bezeichnung „Chor Stunde“ statt.

Die Grundlage für die Orff-Stunde bildet das vom Orff-Institut (Abteilung für Musik-
und Tanzpädagogik der Universität Mozarteum.- Zitat: „Das Institut erprobt seit seiner
Gründung 1961 Formen der Elementaren Musik- und Bewegungserziehung auch mit
Vorschulkindern und sieht die Kultivierung des Umgangs mit Musik, Tanz, Sprache
und ihren Verbindungen als eine zentrale Aufgabe.“) entwickelten Konzept „Musik
und Tanz für Kinder“.

Dieses Unterrichtswerk entstand aus der Praxis mit Vorschulkindern. „Musik und
Tanz ist der begriffliche Rahmen für eine Musikalische Erziehung, die – dem Verhal-
ten und Lernen des Kindes entsprechend – vielseitige ästhetische Aktivitäten ein-
schließt.

Dabei werden insbesondere Einstellungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten in folgenden
Bereichen gefördert:

       •      Stimme: Singen und Sprechen

       •      Elementares Instrumentalspiel

       •      Bewegung und Tanz

       •      Musikhören

       •      Instrumente kennen lernen

       •      Erfahrungen mit Inhalten der Musiklehre.

            Konzeption Kindergarten Pfarrer Paulöhrl     Stand 2022     Seite 29
In der Chor-Stunde werden die am Vortag in der Orff-Stunde erworbenen Fähigkei-
ten zum Teil intensiviert. Das Augenmerk wird vor allem auf das Singen der dort be-
reits verwendeten Lieder und das Erlernen neuer Lieder gelegt.

Unser Kindergarten erwarb im Jahr 2019 das Zertifikat des Deutschen Chorverban-
des

                   „Die Carusos! Jedem Kind seine Stimme“

Grundsätzlich wir dabei täglich gesungen und die Tonart / Tonhöhe der kindlichen
Singstimme angepasst. Wir achten auf vielfältige und altersgemäße Liedauswahl und
die Begleitung mit kleineren Rhythmusinstrumenten, Bewegungsabfolgen und/oder
Tanz.

   g) Montessori Pädagogik

In unserem Kindergarten haben wir ein „Montessori-Zimmer“ eingerichtet, in dem wir
einige Materialien aus der Montessoripädagogik anbieten.

          Konzeption Kindergarten Pfarrer Paulöhrl     Stand 2022    Seite 30
Mit Lernmaterialien aus den Bereichen

   -   Übungen des täglichen Lebens (Ziel: Kinder tun lassen, was sie selbst können)

   -   Sinnesmaterial (dienen der Sinneswahrnehmung)

   -   Sprachmaterial (Sandpapierbuchstaben)

   -   Mathematikmaterial (Zahlen, geometrische Formen) wollen wir unseren Vor-
   schulkindern die Möglichkeit geben, sich spielerisch mit abstrakten Begriffen ver-
   traut zu machen. Maria Montessori bezeichnet ihre Materialien selbst als „materi-
   alisierte Abstraktionen“. Wichtige Grundlagen ihrer Pädagogik sind z. B.:

           o   die Sensiblen Phasen (alle Kinder haben in ihrer Entwicklung Phasen,
           in denen sie für bestimmte Dinge besonders empfänglich sind)

           o   Vorbereitete Umgebung (alles muss kindgerecht angeordnet sein)

           o   Polarisation der Aufmerksamkeit (das Kind konzentriert sich auf einen
           „Lerninhalt“)

Alle Materialien verfügen über eine „Fehlerkontrolle“, das Kind kann selbst erkennen,
ob es die Übung „richtig“ gemacht hat. Der wichtigste Grundgedanke Maria Montes-
soris: „Hilf mir es selbst zu tun!“

Die Einführung der Spielmaterialien erfolgt nach einer 3-Stufen-Lektion.

           Konzeption Kindergarten Pfarrer Paulöhrl     Stand 2022     Seite 31
Beispiel für die Einführung der Numerischen Stangen (auch blaurote Stangen):

Material:

Zehn Stangen, die in rote und blaue Abschnitte, je 10 cm lang, eingeteilt sind. Die
kürzeste Stange ist rot (10 cm lang) und die längste beginnt rot und endet blau (1 m
lang). Jede Stange repräsentiert eine Zahl.

Ziele:

Direktes Ziel:       - Erwerb der Zahlenbegriffe von 1 bis 10, Zählen von 1 bis 10

Indirektes Ziel:     - Vorerfahrungen mit dem metrischen System

Einführung des Materials

1. Umgang: Die Stangen werden der Reihe nach mit beiden Händen (rechts und
links außen, zum Erfassen der Dimension) ungeordnet auf den Teppich gelegt.

2. Erste Stufe der Namenslektion: Die kürzeste Stange wird vor dem Kind aufge-
stellt, umgriffen und benannt: „Eins“. Ebenso wird mit allen weiteren Stangen verfah-
ren. Jeweils wird jeder

Abschnitt „umgriffen“ und abgezählt.

Die Kinder wiederholen die Schritte.

Die Stangen werden in einer „Treppe“ der Größe nach geordnet (die Längste ganz
oben, die Kürzeste als Letzte unten.)

3. Zweite Stufe der Namenslektion: Einige Stangen liegen wieder ungeordnet am
Teppich. Ein Kind wird aufgefordert:

„Gib mir die 2er-Stange!“ oder „Gib mir die ...“

4. Dritte Stufe der Namenslektion: Das Kind wird aufgefordert einzelne Stangen
selbst zu benennen.

            Konzeption Kindergarten Pfarrer Paulöhrl    Stand 2022     Seite 32
Weitere Übungen:

       -     Aus verschiedenen Stangen eine herausgreifen: „Gib mir eine größere
       bzw. kleinere Stange!“ („Größer als“ und „Kleiner als“)

(Wenn die Sandpapierziffern und die „roten Zahlen“ bekannt sind)

       -     Die roten Zahlen werden den numerischen Stangen zugeordnet

       -     Die blau-roten Stangen werden nach geraden und ungeraden Stangen
       und Ziffern geordnet

       -     Erstes Rechnen:

Die Stange „Eins“ und die Stange „Zwei“ sind zusammen genauso lang wie die
Stange „Drei“, also ergibt 1 + 2 = 3.

       -     Die 10er-Stange wird auf den Teppich gelegt, darunter z. B. die 4er-
       Stange. Mit welcher Stange muss ich die 4er-Stange ergänzen um die gleiche
       Länge wie bei der 10er-Stange zu erreichen, usw.

   h) Sprachförderung für Vorschulkinder nach dem Würzburger
       Trainingsprogramm

Das Trainingsprogramm besteht aus sechs Übungseinheiten, die inhaltlich aufeinan-
der aufbauen und das Ziel verfolgen, den Vorschulkindern Einblick in die Lautstruktur
der gesprochenen Sprache zu vermitteln. Im Vordergrund steht die Abstraktion
sprachlicher Segmente wie Wörter, Reime, Silben und Phoneme, es geht nicht um
ein vorgezogenes Erlernen von Buchstaben oder Lesen- und Schreiben lernen.

Es gibt folgende Übungen:

   -   Lauschspiele (Die Kinder sollen sich auf die Geräusche in ihrer Umgebung
   konzentrieren und genau zuhören.)

           Konzeption Kindergarten Pfarrer Paulöhrl      Stand 2022    Seite 33
-   Reime (Die Kinder sollen die Struktur der gesprochenen Sprache beachten,
   es werden Reime nachgesprochen und die Kinder dürfen Reimwörter selbst bil-
   den.)

   -   Sätze und Wörter (Die Kinder lernen, dass Sätze sich in Wörter zerlegen las-
   sen. Es werden einzelne Wörter verbunden, z. B, „Schnee“ und „Mann“ zu
   „Schneemann“.)

   -   Silben (Die Kinder lernen Wörter in Silben zu zerlegen (Analyse) und dass
   mehrere Silben zu einem Wort zusammengefügt werden können (Synthese).)

   -   Anlaut (Es soll der Anlaut eines Wortes erkannt werden (z.B. Die Kinder sollen
   aus Bildkarten diejenigen aussuchen, die Wörter mit gleichem Anlaut darstellen).

   -   Phoneme (Wir konzentrieren uns auf Laute innerhalb eines Wortes.)

Bei der Durchführung des Programms werden im Kindergarten zwanzig Wochen lang
jeden Tag ca. 15 Minuten spielerische Übungen zum Laut- und Buchstabenerkennen
durchgeführt. Hören – Lauschen – Lernen. Die Kinder hören, singen, reimen, bilden
Silben, erkennen Anlaute und ordnen das Gehörte Bildern und Buchstaben zu.

   i) Kunst für Kinder

Kreatives Wirken und schöpferisches Tun sind in unseren Alltag eingebunden. Die
Kinder können malen, basteln, werken, schneiden, kleben und mit Knete modellieren.

   -   Kunst erfordert Stille und Konzentration

   -   Kunst, Kreativität ist eine Gabe

   -   Kunst schärft den Blick für die Welt

   -   Kunst schlägt die Brücke zwischen Innen und Außen und stärkt das

Selbstbewusstsein der Kinder

   -   Kunst verbindet Menschen und Zeiten

           Konzeption Kindergarten Pfarrer Paulöhrl     Stand 2022     Seite 34
-   Übung macht den Meister

   -   Mit Kindern Kunst erleben

Unsere Welt heute ist eine Welt der Bilder. Die Fähigkeit zu sehen – im Sinne von
bewusstem Betrachten, einen Blick für das Detail haben, soll bei den Kindern geför-
dert werden. Die Bildbetrachtung lädt Kinder zum aktiven Sehen und zum Verweilen
ein.

Ein Bild kann Geschichten erzählen: von den Gefühlen Pablo Picassos oder von dem
Maler Franz Marc, der einmal schrieb: „Wie sieht ein Pferd die Welt oder ein Reh
oder ein Hund?“ Das interessierte ihn am allermeisten – die Welt aus der Sicht der
Tiere zu zeigen.

12.          Vorkurs Deutsch

Kinder mit und ohne Migrationshintergrund haben mit Zustimmung der Eltern die
Möglichkeit an einem „Vorkurs Deutsch“ teilzunehmen.

An einem „Vorkurs Deutsch“ nehmen jene Kinder mit Deutsch als Erst- oder
Zweitsprache teil, die einer gezielten Begleitung und Unterstützung bei ihren
sprachlichen Bildungs- und Entwicklungsprozessen bedürfen.

Die Vorkursteilnahme verbessert Startchancen der Kinder in der Schule. Dem Vor-
kurs geht eine Erhebung des Sprachstandes des Kindes in der ersten Hälfte des
vorletzten Kindergartenjahres voraus. Die für den „Vorkurs Deutsch“ verantwortliche
pädagogische Fachkraft ermittelt über eigens dafür vorgesehene Sprachbögen
(SISMIK / SELDAK siehe 4.5) den aktuellen Sprachstand des Kindes. Der Vorkurs
beträgt insgesamt 240 Stunden, die wöchentlich je zur Hälfte von einer pädagogi-
schen Fachkraft im Kindergarten und von einer Lehrerin in der Grundschule
Zorneding in Kleingruppen erarbeitet werden.

Inhalte des „Vorkurs Deutsch“ können z. B. lebenspraktische Themen sein, die die
unmittelbare Umgebung des Kindes mit einschließen, etwa Einkaufen, Wohnen, Fa-
milie, Kindergarten, Arzt, Sport, Freunde usw. Die Kinder sollen alltagsintegriert und

          Konzeption Kindergarten Pfarrer Paulöhrl       Stand 2022     Seite 35
mit allen Sinnen sprachliche Inhalte erfahren können und dabei die Ausdrucksfähig-
keit in der deutschen Sprache schulen, sowie den Wortschatz erweitern.

13.         Zusammenarbeit mit der Grundschule

Um die Kinder möglichst umfassend auf die Schule vorzubereiten und den Übergang
in die Grundschule weitgehend fließend zu gestalten, arbeiten unsere pädagogischen
Fachkräfte mit den LehrerInnen der Grundschule Zorneding zusammen.

Praktische Umsetzung der Zusammenarbeit mit der Grundschule:

    Im letzten Kindergartenjahr werden alle schulpflichtigen Kinder in Vorschul-
      gruppen auf das kommende Schuljahr vorbereitet.

    Die Fachkräfte klären im September in einem Elterngespräch, ob ein Schul-
      eintritt für die „Korridor-Kinder“ (alle Kinder die vom 1.Juli bis 30. Septem-
      ber 6 Jahre alt werden), oder die „Kann-Kinder“ (alle Kinder die vom 30.
      September bis 31. Dezember 6 Jahre alt werden) ewünscht ist und ob diese
      Kinder mit in die Vorschulgruppen genommen werden.

          Konzeption Kindergarten Pfarrer Paulöhrl      Stand 2022     Seite 36
 Anfang November findet ein Austausch mit LehrerInnen und ErzieherInnen
   statt. Themen: u.a. Schulbeginn, Zahl neuer Schüler, Ablauf der Schulein-
   schreibung und der vorbereitenden Arbeiten, Möglichkeiten der Zusammen-
   arbeit

 Parallel zu den Vorschulgruppen findet sowohl in der Grundschule Zorneding
   als auch im Kindergarten ein Vorkurs Deutsch statt, für alle Kinder, die eine
   gezielte Unterstützung beim Spracherwerb benötigen.

 Die LehrerInnen der Grundschule Zorneding hospitieren nach Absprache mit
   den Fachkräften im Kindergarten im Zeitraum vom 1. Elternabend (Februar)
   bis zum Schulspiel (März).

 Eltern unterschreiben auf freiwilliger Basis eine Einwilligungserklärung zum
   „Dialog der Erzieher mit der Grundschule“, in dem sie dem Austausch
   zwischen Kindergarten und Schule zustimmen und so ihrem Kind die größt-
   mögliche Unterstützung zukommen zu lassen.

 Die Gruppenleitungen besprechen gemeinsam mit den Eltern den Bogen „In-
   formationen für die Grundschule“, alle Angaben sind freiwillig, der Bogen
   wird mit Einverständnis der Eltern an die Schule weitergeleitet.

 Die ErzieherInnen unterstützen und beraten die Eltern bei der Wahl der für ihre
   Kinder geeigneten Schulen, und/oder vermitteln an entsprechende Fachkräfte
   und/oder TherapeutInnen weiter.

 Vor dem Schulspiel findet im Kindergarten im Beisein der Eltern ein Schul-
   eingangsscreening statt, durchgeführt vom Landratsamt EBE.

 Im Frühjahr erhalten alle schulpflichtigen Kinder (alle Kinder die vom 1.Ok-
   tober bis 30. September des darauffolgenden Jahres 6 Jahre alt werden) die
   Aufforderung zur verpflichtenden Schulanmeldung in der Zornedinger Grund-
   schule.

 Unsere Fachkräfte sind am Schulspiel beteiligt

       Konzeption Kindergarten Pfarrer Paulöhrl      Stand 2022       Seite 37
 Die Vorschulkinder können nach Absprache mit den LehrerInnen in einer ers-
       ten oder zweiten Klasse hospitieren und einen ersten Eindruck gewinnen.

    Die Fachkräfte besuchen nach Ablauf des ersten Schuljahres die ehemaligen
       Vorschulkinder in ihren Klassen.

14.          Feiern, Fest und Ausflüge

Gemeinsame Feste, Gottesdienste und Feiern im Kindergartenjahr fördern die Zu-
sammenarbeit und stärken das tägliche Miteinander von Kindern, Eltern und Mitar-
beitern.

Feste im Jahreskreis:

   a) Erntedankfeier

Ziel der Feier bzw. dieses Gottesdienstes für unsere pädagogische Arbeit ist es, un-
seren Kindern durch einen bewussten und respektvollen Umgang mit allen „Dingen“
ein Gefühl der Wertschätzung zu vermitteln.

Gemeinsam mit den Kindern gestalten wir zu Beginn des neuen

Kindergartenjahres eine Erntedankfeier im Kindergarten oder in der Pfarrkirche

St. Martin (zeitnah zum Erntedanksonntag) einen Gottesdienst. Zu diesem Gottes-
dienst sind auch alle Eltern, Großeltern, Geschwister etc. herzlich eingeladen.

   b) St. Martinsfeier

Wir feiern das Fest des Heiligen Martin, indem wir symbolisch „Licht“ in die „Dunkel-
heit“ (mit unseren selbstgebastelten Laternen) tragen. Durch Teilen mit anderen, Zu-
wendung, Anteilnahme und Freundlichkeit (wie es der Heilige Martin gelebt hat) kön-
nen auch wir unsere Welt ein kleines Stück „heller“ machen.

Das Fest wird gemeinsam mit den Eltern bei einem Laternenumzug und anschlie-
ßend im Kindergarten gefeiert.

           Konzeption Kindergarten Pfarrer Paulöhrl     Stand 2022     Seite 38
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