Konzern-Geschäfts- bericht 2019 - Raiffeisen
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Allgemein 5 Leitungsorgane der Bank und Staatskommissäre 6 Geschäftsleitung bis 30.04.2020 7 Geschäftsleitung ab 01.05.2020 8 Vorwort Generaldirektor Dr. Günther Reibersdorfer / Dr. Heinz Konrad Konzern 10 Wesentliche Eckdaten 12 Auszug aus dem Lagebericht 39 Bilanz 42 Gewinn- und Verlustrechnung 44 Auszug aus dem Konzernanhang 64 Jahresabschluss 65 Bestätigungsvermerk Bankengruppe 66 Wesentliche Eckdaten 68 Entwicklung der Raiffeisen Bankengruppe Salzburg 72 Impressum 4
Leitungsorgane der Bank Vorstand ÖkR Sebastian Schönbuchner, Obmann Erich Zauner, Obmann-Stv. Felix Berger Blasius Reschreiter Wolfgang Pfeifenberger Ing. Franz Rathgeb Herbert Steger Ing. Herbert Sturm Aufsichtsrat Ing. Peter Burgschwaiger, Vorsitzender Thomas Winter, Vorsitzender-Stv. Friedrich Geisler Renate Hofbauer (bis 26.04.2019) Margareta Weiglmeier-Frauenschuh (seit 26.04.2019) Andrea Pichler Johann Riedl Vom Betriebsrat entsandt Bernhard Befurt (bis 26.04.2019) Staats- Hubert Dorfer Johannes Huber kommissäre Sabine Perlak (seit 26.04.2019) Staatskommissär Geschäftsleitung (bis 30.04.2020) Hofrat DDr. Marian Wakounig Generaldirektor Dr. Günther Reibersdorfer (seit 01.11.2018) GD-Stv. Dr. Heinz Konrad Dir. Mag. Andreas Derndorfer Staatskommissärin-Stv. Dir. Mag. Thomas Nussbaumer Katharina Handler, Bsc (WU) MSc Dir. Erich Ortner (seit 01.02.2018) Geschäftsleitung (ab 01.05.2020) Generaldirektor Dr. Heinz Konrad Dir. MMMag. Dr. Anna Doblhofer-Bachleitner Dir. Mag. Andreas Derndorfer Dir. Mag. Thomas Nussbaumer Dir. Manfred Quehenberger, MBA 5
Geschäftsleitung bis 30.04.2020 Dir. Mag. Thomas Dir. Mag. Andreas GD Dr. Günther GD-Stv. Dr. Dir. Erich Nussbaumer Derndorfer Reibersdorfer Heinz Konrad Ortner Servicecenter Unternehmens- Geschäfts- Firmen- Privat- & Bank steuerung führer RVS kunden Geschäftskunden Servicecenter Konto Risiko- Warenbetriebe Firmen- / Institu- Filialen & Zahlungsverkehr management tionelle Kunden Stabsstellen: Privat- & Servicecenter Rechnungswesen Bauträger & Projekt- Geschäftskunden - Raiffeisenbanken Finanzierung & Controlling gesellschaften Schwarzstraße & Wertpapier - Generalsekretariat Betriebliches Immo- - Effizienz- & Pro- Sanierungskunden Kundenhandel Servicecenter bilienmanagement zessmanagement ORG / IT Vertriebs- Vertriebsunter- Zentraler Einkauf - Öffentlichkeits- unterstützung stützung Privat- & & Expedit arbeit Firmenkunden Geschäftskunden - Recht Datenmanagement - Marketing & Data Warehouse - Personal- Meldewesen Raiffei- management Die Innenrevision, Kapitalmarkt-Compliance, sen Bankengruppe - Unternehmens- BWG-Compliance sowie Salzburg (RBGS) analyse / Kredit- der Geldwäsche-Beauf- tragte unterstehen unmit- beratung Raiff- telbar der gesamten eisenbanken Geschäftsleitung. - Treasury 6
Geschäftsleitung ab 01.05.2020 Dir. Mag. Dir. Mag. GD Dr. Dir. Manfred Dir. MMMag. Dr. Andreas Thomas Heinz Quehenberger, Anna Doblhofer- Derndorfer Nussbaumer Konrad MBA Bachleitner Unternehmens- Servicecenter Geschäftsführer RVS Privat- & Raiffeisenbanken steuerung Bank & Firmenkunden Geschäftskunden & Ware Risiko- Servicecenter Konto Firmen- / Institu- Filialen Office management & Zahlungsverkehr tionelle Kunden Raiffeisenbanken Privat- & Rechnungswesen Servicecenter Bauträger & Projekt- Geschäftskunden Raiffeisenbanken- & Controlling Finanzierung gesellschaften Schwarzstraße beratung & Wertpapier Meldewesen Vertriebs- Kundenhandel Unternehmens- Raiffeisen Banken- Servicecenter unterstützung analyse / Kredit- gruppe Salzburg ORG / IT Firmenkunden Digitale Services beratung RB & Produkt- Betriebliches Immo- Servicecenter Treasury management Recht bilienmanagement Zentraler Einkauf PGK & Expedit Stabsstellen: Warenbetriebe Datenmanagement - Generalsekretariat & Data Warehouse - Marketing Sanierungskunden - Effizienz- & Pro- Interne Revision, zessmanagement BWG-Compliance, Kapitalmarkt-Compliance - Personal- sowie der Geldwäsche- management und Outsourcing-Be- auftragte unterstehen - Öffentlichkeits- unmittelbar der gesamten arbeit Geschäftsleitung. 7
Vorwort 8
Vorwort Generaldirektor Dr. Günther Reibersdorfer Dr. Heinz Konrad gen. Die umsichtige Geschäftspolitik der ver- gangenen Jahre ermöglicht es uns, der Krise mit einer soliden Kapitalbasis und einer an- gemessenen Risikoüberwachung zu trotzen. Auf Grundlage der uns heute zur Verfügung stehenden Informationen glauben wir, dass es im laufenden Jahr zu einer Verringerung der Gesamterträge kommen könnte; aber es ist verfrüht, das Ausmaß abzuschätzen. Es Der Raiffeisenverband Salzburg kann sich wird auch vom Effekt der Krise auf einzelne über das beste Ergebnis seiner Geschichte Sektoren abhängen und wie stark die Aus- nicht wirklich freuen. Zu heftig und verhee- wirkungen auf die Wirtschaft insgesamt sein rend erschüttert das Corona-Virus praktisch werden. Die nächsten sechs Monate werden alle Länder der Erde bis in ihre Grundfesten. entscheidend sein, um zu verstehen, ob sich Was können wir tun? Nun, wir nehmen in ers- die Situation wieder normalisiert oder nicht. ter Linie unsere volkswirtschaftliche Funktion Es stellt sich nach den von der Regierung wahr und leisten unseren Beitrag, dass der beschlossenen Maßnahmen und hinsichtlich Kreditfluss an die Unternehmen nicht ver- der hoffentlich baldigen Verfügbarkeit von siegt. Die Realwirtschaft muss gerade jetzt Impfstoffen die Frage, ob es möglich sein mit Liquidität versorgt werden. Es braucht wird, die Pandemie zu stoppen. eine unkomplizierte Unterstützung all jener Kunden, die grundsätzlich solvent sind und Grundsätzlich ist es aber Gott sei Dank so, über ein nachhaltiges Geschäftsmodell ver- dass wir in Salzburg sehr viele gut aufgestell- fügen, aber aufgrund des wirtschaftlichen te Betriebe haben, die die Krise verkraften „Shutdowns“ mit existentiellen Sorgen kämp- können. Wir leben in einer Region, die über fen. Zugute kommt uns dabei, dass wir über ein solides Fundament verfügt und dank der solide Kapital- und Liquiditätspuffer verfügen, Unterstützung durch die öffentliche Hand und um den derzeitigen Turbulenzen begegnen der Banken in der Lage sein wird, die Krise zu können. zu meistern, auch wenn es nicht einfach wird. Raiffeisen Salzburg ist gut vorbereitet, um Ihr Günther Reibersdorfer mitzuhelfen, die Corona-Notlage zu bewälti- Ihr Heinz Konrad 9
Wesentliche Eckdaten des Konzern- abschlusses
in TEUR 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2019 Veränderung Bilanzsumme 7.409.528 7.668.451 7.746.532 78.081 1,0% Forderungen an Kunden 3.282.838 3.578.622 3.796.584 217.962 6,1% Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 2.866.479 2.860.529 2.919.442 58.913 2,1% Hartes Kernkapital (CET 1) 506.008 536.666 606.066 69.400 12,9% Kernkapitalquote (CET 1) 12,2% 12,3% 12,9% 0,6%-Punkte Eigenmittel 611.944 642.764 698.892 56.128 8,7% Eigenmittelquote (Gesamtrisiko) 14,7% 14,7% 14,9% 0,2%-Punkte Betriebsergebnis 44.160 48.762 50.704 1.942 4,0% Ergebnis der gewöhnlichen 26.612 40.788 54.021 13.233 32,4% Geschäftstätigkeit Cost-Income-Ratio (Bank) 68,6% 66,0% 67,5% 1,5%-Punkte Return on Equity (RoE, vor Steuern) 5,1% 7,4% 9,1% 1,7%-Punkte Durchschnittlicher Mitarbeiterstand 1.658 1.699 1.727 28 1,6% NPL- Quote (gem. EBA Risk Dashboard) 2,5% 2,2% 2,0% -0,2%-Punkte 11
RUBRIKTITEL XX Lagebericht Konzern- abschluss 2019 Auszug 12
Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage Das abgelaufene Geschäftsjahr verlief in al- (Privat- und Geschäftskunden) und Dir. Mag. len Geschäftsbereichen erfolgreich und groß- Thomas Nussbaumer (Servicecenter Bank). teils plangemäß. Die Ertragslage war sehr zufriedenstellend, verbunden mit einer der Wirtschaftliche Rahmenbedingungen allgemeinen Wirtschaftslage angemessenen Risikolage. International Die Weltwirtschaft expandierte im Jahr 2019 Mit dem Ergebnis des Geschäftsjahres 2019 gemäß Weltbank-Schätzungen um 2,4%. wurde die positive Entwicklung der vergan- Dies stellt den niedrigsten Anstieg seit der genen Jahre fortgesetzt. Maßgeblich für die- Finanzkrise und einen Wachstumsrückgang sen Trend war insbesondere die Situation im von 0,6%-Punkten im Vergleich zum Vorjahr Raiffeisenverband Salzburg eGen (folgend dar. Der Rückgang ist dabei auf eine Ab- Raiffeisenverband Salzburg), der als Mutter- schwächung des Handels und geringere In- unternehmen den Konzernabschluss eindeu- vestitionen zurückzuführen. tig dominiert. Der Handelskonflikt zwischen den USA und Die Geschäftsleitung des Raiffeisenverban- China führte zu steigender Unsicherheit und des Salzburg blieb im Berichtsjahr unverän- wirkte sich negativ auf den globalen Handel dert unter dem Vorsitz von Generaldirektor und Investitionen aus. Die USA verzeichne- Dr. Günther Reibersdorfer. Ihm zur Seite ten 2019 einen voraussichtlichen Anstieg standen GD-Stv. Dr. Heinz Konrad (Firmen- des Bruttoinlandsproduktes von 2,3%, wel- kunden), Dir. Mag. Andreas Derndorfer cher sich aufgrund von geringeren Exporten (Unternehmenssteuerung), Dir. Erich Ortner und einem Rückgang der Investitionen um 13
L A G E B E R I C H T KO N Z E R N A B S C H L U S S 2 0 1 9 * Anmerkung: Die ausgewiesenen Wachstums- und Erwartungswerte für 2020 und 2021 beruhen auf Prognosen und Umfragen, welche vor Verbreitung von COVID-19 erstellt wurden. Aufgrund der gegenwärtigen Ausbreitung des Virus sowie den von den Re- gierungen ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung ist nach derzeitigem Stand (März 2020) mit einer deutlichen Reduktion des erwarteten Wirtschaftswachstums zu rechnen. 0,6%-Punkte im Vergleich zum Vorjahr redu- Tiefstwert von 7,6% und lag damit unter dem zierte. Für das Jahr 2020 wird ein weiterer Vorjahreswert von 8,2%. Rückgang des Wachstums der US-Wirtschaft auf 1,8% prognostiziert.* Der Hauptrefinanzierungssatz im Eurosystem von 0,00% und der Spitzenrefinanzierungs- China wies laut Weltbank-Schätzungen im satz von 0,25% blieben im Jahr 2019 un- Jahr 2019 ein Wirtschaftswachstum von 6,1% verändert. Der Zinssatz der für die Banken (VJ: 6,6%) aus. Der Rückgang im Vergleich so wichtigen Einlagefazilität wurde im Sep- zum Vorjahr ist auf eine geringere heimische tember 2019 um weitere 10 Basispunkte auf Nachfrage und den Handelskonflikt zurück- -0,50% reduziert. zuführen. Gemäß Weltbank-Schätzungen soll China 2020 ein Wirtschaftswachstum von Die Weltbank rechnet für 2020 mit einer wei- 5,9% verzeichnen.* teren Verlangsamung des Wirtschaftswachs- tums auf 1,0% und erwartet für 2021 eine Für das Jahr 2020 prognostiziert die Weltbank leichte Erholung der Wirtschaft des Eurorau- einen Anstieg der weltweiten Wirtschaftsleis- mes mit einem Wachstum von 1,3%.* tung von 2,5%.* Die Wirtschaft der Indust- rieländer soll dabei um 1,4% expandieren, Österreich Schwellen- und Entwicklungsländer sollen ein Insgesamt wuchs die österreichische Wirt- Wirtschaftswachstum von 4,1% verzeichnen.* schaft gemäß Prognose der EU-Kommission um 1,5% im Vergleich zum Vorjahr. Damit Eurozone lag das Wachstum erneut über dem durch- Laut Schätzungen der EU-Kommission redu- schnittlichen Wachstum des Euroraumes, zierte sich das Wirtschaftswachstum im Eu- reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr je- roraum im Berichtsjahr auf 1,1% (VJ: 1,9%). doch um 0,9%-Punkte. Der Rückgang ist auf Gründe für den Rückgang des Wachstums geringere Ausrüstungsinvestitionen und ge- sind dabei insbesondere ein weniger güns- sunkene Exporte zurückzuführen. Getragen tiges außenwirtschaftliches Umfeld, erhöhte wurde der Anstieg des realen Bruttoinlands- Unsicherheit sowie struktureller Wandel, wel- produktes insbesondere von privatem Kon- cher sich vor allem negativ auf die verarbei- sum, welcher durch gestiegene Reallöhne, tende Industrie auswirkte. einem Beschäftigungszuwachs und Steuer- erleichterungen angekurbelt wurde sowie von Die Arbeitslosenquote gemäß Eurostat sank Bauinvestitionen, welche von einer starken laut Prognose der EU-Kommission auf einen Wohnungsnachfrage – gefördert durch güns- 14
L A G E B E R I C H T KO N Z E R N A B S C H L U S S 2 0 1 9 * Anmerkung: Die ausgewiesenen Wachstums- und Erwartungswerte für 2020 und 2021 beruhen auf Prognosen und Umfragen, welche vor Verbreitung von COVID-19 erstellt wurden. Aufgrund der gegenwärtigen Ausbreitung des Virus sowie den von den Re- gierungen ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung ist nach derzeitigem Stand (März 2020) mit einer deutlichen Reduktion des erwarteten Wirtschaftswachstums zu rechnen. tige Finanzierungsbedingungen und Bevölke- Die EU-Kommission prognostiziert sowohl für rungszuwachs – gestützt wurden. 2020 als auch für 2021 ein Wachstum der ös- terreichischen Wirtschaft von 1,4%.* Positiv entwickelte sich der österreichische Arbeitsmarkt. So wird im Berichtsjahr gemäß Salzburg EU-Kommission ein Rückgang der saisonbe- Am Salzburger Arbeitsmarkt konnte ein weite- reinigten Arbeitslosenquote gemäß Eurostat rer Rückgang der Arbeitslosigkeit verzeichnet um 0,3%-Punkte auf 4,6% erwartet. Damit lag werden. Die Arbeitslosenquote (nationale Be- die Arbeitslosenquote in Österreich erneut rechnungsmethode) lag gemäß Schätzungen deutlich unter jener der Eurozone. Gemäß des AMS Österreich im Dezember bei 4,6% Prognose der EU-Kommission wird das der- und damit deutlich unter dem österreichi- zeitige Niveau auch in den kommenden zwei schen Durchschnitt. Jahren beibehalten und so wird für die Jahre 2020 und 2021 eine Arbeitslosenquote von Herausragende Ergebnisse wurden im Be- ebenfalls 4,6% prognostiziert.* richtsjahr im österreichischen Tourismus er- zielt. Die Nächtigungen stiegen um 1,9% im Österreichweit erhöhte sich die Anzahl an Vergleich zum Vorjahr auf 152,7 Mio. Näch- Firmeninsolvenzen im Vergleich zum Vorjahr tigungen und damit auf einen neuen Höchst- um 3,0% auf 5.292, wobei sich die Zahl der wert. Mit einer Anzahl von insgesamt 30 Mio. betroffenen Arbeitsplätze auf 12.773 (-25,8%) Übernachtungen entfielen 19,6% aller Nächti- und die Passiva auf 2.181 Mio. EUR (-24,8%) gungen auf Salzburg. reduzierten. Die Anzahl der Firmeninsolvenzen in Salzburg Im Rahmen des WIFO-Konjunkturtests von erhöhte sich um 11,4% im Vergleich zum Vor- Dezember 2019 wurde ein Rückgang bzgl. jahr auf 392. Die summierten Insolvenzver- der Erwartungen österreichischer Unterneh- bindlichkeiten von 83,8 Mio. EUR lagen dabei men verzeichnet, wobei es hierbei zu bran- um 10,8% über dem Vorjahreswert. chenspezifischen Unterschieden kam. So fielen die Erwartungen von Unternehmen aus Gemäß aktueller Konjunkturumfrage der Wirt- dem Dienstleistungssektor und dem Bau- schaftskammer Salzburg wurde die derzeitige wesen weiterhin zuversichtlich aus, während Geschäftslage von den Salzburger Unterneh- sich die Erwartungen von Unternehmen aus men mehrheitlich als gut oder zufriedenstellend der Sachgütererzeugung weniger optimis- beurteilt und auch die Aussichten für 2020 sowie tisch darstellten.* die langfristigen Erwartungen fielen positiv aus.* 15
L A G E B E R I C H T KO N Z E R N A B S C H L U S S 2 0 1 9 Konzernstruktur Wesentliche Unternehmen nach Geschäftstätigkeit Der Konzern des Raiffeisenverbandes Salz- burg umfasst als Mutterunternehmen den Der Raiffeisenverband Salzburg unterteilt sei- Raiffeisenverband Salzburg eGen sowie 13 ne Beteiligungen in folgende Segmente: Tochterunternehmen, hiervon 12 Finanzinsti- • Bank/Leasing tute gemäß Art. 4 Abs. 1 Z 26 CRR sowie einen • Infrastruktur Anbieter von Nebendienstleistungen gemäß • Immobilien Art. 4 Abs. 1 Z 18 CRR. Diese Unternehmen • Holding/Beteiligungsverwaltung/Sonstige werden nach der Methode der Vollkonsolidie- rung in den Konzernabschluss einbezogen. Nachfolgend wird ein Überblick über die Seg- Die vollkonsolidierten Tochterunternehmen, mente sowie eine kurze Beschreibung der an denen der Raiffeisenverband Salzburg jeweils zugeordneten vollkonsolidierten und in allen Fällen (direkt oder indirekt) zu 100% mittels der At-Equity-Methode in den Kon- beteiligt ist, dienen im Wesentlichen als Er- zernabschluss einbezogenen Beteiligungen gänzung zum Finanzierungsgeschäft des gegeben. Bankbetriebes bzw. nehmen Aufgaben zur Unterstützung der Durchführung des Unter- Bank/Leasing nehmensgegenstandes des Raiffeisenver- In diese Kategorie werden jene Beteiligun- bandes Salzburg wahr und sind stark in den gen eingeordnet, welche einerseits den Raiffeisenverband Salzburg integriert. Beteiligungen des Raiffeisensektors oder andererseits im weitesten Sinne als Finan- Neben den vollkonsolidierten Unternehmen zierungsinstrumente (Leasingfinanzierungen fließen die Beteiligungen an folgenden fünf im Mobilien- und Immobilienbereich) dienen. Gesellschaften mittels der At-Equity-Methode So besteht der Geschäftszweck der vollkon- in den Konzernabschluss ein: solidierten Unternehmen im Wesentlichen in der Durchführung von Immobilien- bzw. Mo- • Heimat Österreich gemeinnützige Woh- bilienleasing. Daneben bietet die Hobex AG nungs- und Siedlungsgesellschaft m.b.H. Dienstleistungen im Bereich elektronischer • Fremdenverkehrs GmbH Teilkonzern Zahlungssysteme an. • Hobex AG • PPP Projektentwicklungs Infrastruktur Gesellschaft m.b.H. In diese Kategorie werden jene Beteiligun- • Techno-Z Verbund GmbH Teilkonzern gen eingeordnet, welche der Raiffeisenver- 16
L A G E B E R I C H T KO N Z E R N A B S C H L U S S 2 0 1 9 band Salzburg als Partner der Salzburger Die Techno-Z Verbund GmbH, die Technolo- Wirtschaft zur Stärkung der regionalen Infra- giestandorte entwickelt und führt und Kunden struktur eingegangen ist. Wesentliche Be- bei der Umsetzung von modernen Arbeits- teiligungen werden aktuell in den Bereichen platzkonzepten unterstützt, hat eine beein- der touristischen Infrastruktur (insbesondere druckende Erfolgsgeschichte geschrieben: Bergbahnen wie die Snow Space Salzburg Am 28. Juni 1988 wurde in Itzling, im Norden Bergbahnen AG) und der Biomasseheizkraft- der Stadt Salzburg, der erste Bauteil eröffnet. werke gehalten. Heute ist das Techno-Z, das seit dem Jahr 2002 im alleinigen Eigentum des Raiffeisen- Immobilien verbandes Salzburg steht, zu einem innovati- Der Raiffeisenverband Salzburg investiert als ven Hotspot für technologieorientierte Unter- Alternative zu Eigenveranlagungen gezielt in nehmen und Einrichtungen geworden. Unternehmen der österreichischen Immobi- lienwirtschaft. Zielmärkte dieser Investitionen Holding/Beteiligungsverwaltung/Sonstige sind das Bundesland Salzburg und aufgrund In diese Kategorie fallen alle Beteiligungen, der Wachstumspotenziale der Großraum Wien. die im Rahmen der Beteiligungsverwaltung als Holdings oder Verwaltungsbeteiligungen Investitionen erfolgen sowohl im Bereich der organisiert sind. Weiters werden dieser Kate- gewerblichen Immobilienwirtschaft als auch gorie all jene Beteiligungen zugeordnet, die im Bereich der wohnraumwirtschaftlichen keiner der anderen Beteiligungskategorien Nutzung. zugeordnet werden können. Die Haupttätigkeit der BVG Liegenschafts- Die wichtigste Holding-Gesellschaft für den verwaltung GmbH besteht in der Vermietung Raiffeisenverband Salzburg ist die Agrocon- und Verpachtung von Grundstücken, Gebäu- sult Austria Gesellschaft m.b.H, in welcher die den und Wohnungen. Aktien an der Raiffeisenbank International AG gehalten werden. Die Heimat Österreich gemeinnützige Woh- nungs- und Siedlungsgesellschaft m.b.H. errichtet und verwaltet Wohnungen im Sinne der Gemeinnützigkeit. Die wohnungswirt- schaftliche Tätigkeit erstreckt sich dabei auf die Bundesländer Salzburg, Wien, Niederös- terreich, Oberösterreich und Steiermark. 17
L A G E B E R I C H T KO N Z E R N A B S C H L U S S 2 0 1 9 Überblick Konzern-Beteiligungen Unternehmens- Eigen- Ergebnis Beteiligungs- Unternehmen rechtlicher Konso- kapital vor Steuern Stichtag Segment verhältnis** lidierungskreis in TEUR* in TEUR Agroconsult Austria Vollkonsolidiert 202.877 10.182 31.12.2019 100,0% Holding GmbH BVG Liegeschafts- Vollkonsolidiert 379 736 31.12.2019 100,0% Immobilien verwaltung GmbH Fremdenverkehrs At-Equity konsolidiert 80.374 382 30.09.2019 100,0% Infrastruktur GmbH Teilkonzern Heimat Österreich ge- meinnützige Wohnungs- At-Equity konsolidiert 161.922 13.601 31.12.2018 25,0% Immobilien und Siedlungsgesell- schaft m.b.H. Bank/ Hobex AG At-Equity konsolidiert 8.788 3.272 30.04.2019 48,9% Leasing Industriebeteiligungs- Vollkonsolidiert 15.020 522 31.12.2019 100,0% Immobilien GmbH Kienberg-Panoramastra- Bank/ Vollkonsolidiert 129 33 31.12.2019 100,0% ße Errichtungs GmbH Leasing PMN Beteiligungs- und Vollkonsolidiert 1.132 340 31.12.2019 100,0% Holding Finanzberatungs GmbH PPP Projektentwicklungs At-Equity konsolidiert 272 82 31.12.2018 100,0% Immobilien Gesellschaft m.b.H. SABAG Projekt- Bank/ errichtungs- und Vollkonsolidiert 45 26 31.12.2019 100,0% Leasing Vermietungs GmbH SABAG Schulen Bank/ Errichtungs- und Vollkonsolidiert 484 2 31.12.2019 100,0% Leasing Vermietungs GmbH Techno-Z Verbund GmbH At-Equity konsolidiert 4.702 1.550 31.12.2018 100,0% Immobilien Tinca Beteiligungs Vollkonsolidiert 11.434 2.576 31.12.2019 100,0% Holding GmbH Unternehmens- Vollkonsolidiert -822 1.190 31.12.2019 100,0% Holding beteiligung GmbH vis-vitalis Lizenz- Vollkonsolidiert 724 307 31.12.2019 100,0% Holding und Handels GmbH WECO REHA Bank/ Vollkonsolidiert -217 -15,8 31.12.2019 100,0% Leasing GmbH Leasing WEST CONSULT Bank/ Vollkonsolidiert 181 123 31.12.2019 100,0% Leasing GmbH Leasing WEST CONSULT Bank/ Objekterrichtungs- u. Vollkonsolidiert 80 7 31.12.2019 100,0% Leasing Verwaltungs II GmbH * Die Werte entsprechen dem Jahresabschluss der Tochter zum jeweiligen Stichtag (HBI). ** Ausweis des Anteils, den der Raiffeisenverband Salzburg bzw. eine direkte oder indirekte 100%-ige Tochter hält. 18
L A G E B E R I C H T KO N Z E R N A B S C H L U S S 2 0 1 9 Erläuterung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Vermögensstruktur cher Stellen und Wechsel reduzierte sich um 77,0 Mio. EUR und bilanzierte mit 638,5 Die Bilanzsumme des Raiffeisenverbandes Mio. EUR. Salzburg erhöhte sich um 78,1 Mio. EUR auf 7.746,5 Mio. EUR. Die Forderungen an Kreditinstitute verringer- ten sich insbesondere aufgrund geringerer Die Barreserve sank aufgrund eines niedri- Forderungen an ausländische Banken um geren Guthabens bei der OeNB gegenüber 63,0 Mio. EUR und wurden zum Ultimo mit dem Vorjahr um 14,4 Mio. EUR auf 47,5 2.241,9 Mio. EUR ausgewiesen. Davon ent- Mio. EUR. Der Posten Schuldtitel öffentli- fielen 65% auf die österreichische Raiffeisen +72% +1.593 Mio. EUR Forderungen an Kunden in Mio. EUR (2005 – 2019) +4% p.a. 4.000 3.797 3.579 3.500 3.285 3.259 3.238 3.283 3.193 3.107 3.023 3.000 2.899 2.740 2.883 2.500 2.417 2.204 2.210 2.000 1.500 1.000 500 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 19
L A G E B E R I C H T KO N Z E R N A B S C H L U S S 2 0 1 9 Bankengruppe. Die Forderungen an Kunden Festverzinsliche Wertpapiere und Schuldver- stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 218,0 schreibungen erhöhten sich um 10,2 Mio. Mio. EUR und bilanzierten zum Jahresende EUR auf 326,2 Mio. EUR. Der Posten Aktien mit 3.796,6 Mio. EUR. Der Anteil der gesam- und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere ten Fremdwährungskredite am Barobligo bilanzierte mit 16,9 Mio. EUR nahezu unver- wurde zum Jahresultimo mit 1,6% errechnet. ändert. Seit 2005 konnten die Ausleihungen an Pri- Die Beteiligungen wurden mit 349,9 Mio. EUR vat- und Firmenkunden um 72,0% gesteigert ausgewiesen und stiegen damit um 32,8 Mio. werden. Dies entspricht einem durchschnitt- EUR im Vergleich zum Vorjahr. Die Anteile an lichen Wachstum von 4,0% p.a. Das an Kun- verbundenen Unternehmen reduzierten sich den zugesagte Kreditvolumen verteilte sich um 31,1 Mio. EUR oder 67,4% auf 15,0 Mio. zum Bilanzstichtag prozentuell auf nachste- EUR. Diese gegenläufige Veränderung ist auf hende Branchen (ÖNACE Gliederung): Umgliederungen zwischen den Positionen Beteiligungen und Beteiligungen an verbun- Verteilung Kreditvolumen auf Branchen in % denen Unternehmen zurückzuführen. Im Be- richtsjahr wurden die Beteiligungen an Seil- 10% 9% bahnunternehmen in der Fremdenverkehrs GmbH gebündelt und werden nunmehr im 16% Konzernabschluss im Rahmen der At-Equi- 28% ty-Bewertung der Fremdenverkehrs GmbH 1% berücksichtigt. Insgesamt erhöhte sich das 11% Beteiligungsportfolio um 1,7 Mio. EUR. 3% 6% 3% 12% Die Sachanlagen und immateriellen Vermö- gensgegenstände des Anlagevermögens 9% Bauwesen waren zum Bilanzstichtag mit einem Buch- 28% Dienstleistungen wert von 193,6 Mio. EUR auszuweisen, was 3% Finanz und Versicherung einen Rückgang von 2,1 Mio. EUR im Ver- 12% Fremdenverkehr 3% Gebietskörperschaften gleich zum Vorjahr bedeutet. 6% Handel 11% Industrie Im Jahr 2019 betrug das Investitionsvolumen 1% Land- und Forstwirtschaft 16% Unselbständige 9,2 Mio. EUR. Davon entfielen 3,9 Mio. EUR 10% Verkehr und Nachrichten auf Grundstücke und Gebäude und 5,3 Mio. 20
L A G E B E R I C H T KO N Z E R N A B S C H L U S S 2 0 1 9 EUR auf Investitionen in Betriebs- und Ge- 46,1 Mio. EUR auf 2.675,4 Mio. EUR. Mehr als schäftsausstattung. 75% dieser Verbindlichkeiten entfielen auf die Raiffeisen Bankengruppe Österreich, davon Die sonstigen Vermögensgegenstände wur- stellten die Verbindlichkeiten gegenüber den den mit 103,7 Mio. EUR ausgewiesen und er- Salzburger Raiffeisenbanken die größte Ein- höhten sich damit im Vergleich zum Vorjahr zelposition dar. um 7,5 Mio. EUR. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden Die aktiven Rechnungsabgrenzungen san- wurden mit 2.919,4 Mio. EUR bilanziert und ken um 0,4 Mio. EUR und wurden mit 5,1 Mio. stiegen damit um 2,1% im Vergleich zum EUR bilanziert. Die aktiven latenten Vorjahr. Während die Spareinlagen um 36,7 Steuern bilanzierten mit 11,8 Mio. EUR und Mio. EUR sanken, steigerten sich die reduzierten sich damit um 2,3 Mio. EUR Termineinla-gen um 12,1 Mio. EUR und die im Vergleich zum Vorjahr. Giroeinlagen stiegen um 83,5 Mio. EUR. Kapitalstruktur und Eigenmittel Die Primäreinlagen stellen damit weiterhin die solide Basis für die gute Liquiditätsaus- Auf der Passivseite erhöhten sich die Ver- stattung des Raiffeisenver- bindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um bandes Salzburg dar. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (2005 – 2019) +97% +1.440 Mio. EUR +5% p.a. 3.500 3.000 2.919 2.866 2.861 2.679 2.500 2.517 2.482 2.443 2.331 2.217 2.228 2.102 2.149 2.000 1.949 1.479 1.551 1.500 1.000 500 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 21
L A G E B E R I C H T KO N Z E R N A B S C H L U S S 2 0 1 9 Seit 2005 stiegen die Einlagen von Kunden Personalrückstellungen lagen dabei mit 65,3 um 97,3% und damit um durchschnittlich Mio. EUR um 2,1 Mio. EUR über dem Vorjah- 5,0% p.a. Diese äußerst positive Entwicklung resniveau. spiegelt das große Vertrauen der Kunden in den Raiffeisenverband Salzburg wider. Das harte Kernkapital (CET 1) betrug zum Ul- timo 606,1 Mio. EUR (VJ: 536,7 Mio. EUR). Die verbrieften Verbindlichkeiten sanken im Der Anstieg von 69,4 Mio. EUR ist dabei zum Berichtsjahr um 6,2% und beliefen sich zum Großteil auf die Erhöhung der Gewinnrück- Jahresultimo auf 1.341,0 Mio. EUR. lagen zurückzuführen. Die harte Kernkapital- quote (CET 1) betrug 12,9%. Die sonstigen Verbindlichkeiten erhöhten sich um 0,6 Mio. EUR auf 45,0 Mio. EUR. Die pas- Seit 2005 erhöhte sich das harte Kernkapital siven Rechnungsabgrenzungen wurden mit um 351,5 Mio. EUR. Dies entspricht einem 5,7 Mio. EUR (VJ: 11,1 Mio. EUR) bilanziert. Anstieg von insgesamt 138,1% oder durch- schnittlich 6,4% p.a. Die gesamten Rückstellungen bilanzierten mit 78,8 Mio. EUR nahezu unverändert. Die +138% Entwicklung hartes Kernkapital in Mio. EUR (2005 – 2019) +352 Mio. EUR +6% p.a. 700 600 606 17% 537 500 506 15% 463 470 478 441 416 400 390 13% 366 12,9% 345 12,3% 313 12,2% 300 300 11% 276 11,4% 11,4% 11,3% 255 10,2% 200 9% 9,1% 9,0% 9,3% 8,4% 8,3% 8,6% 8,0% 100 7,4% 7% 2005* 2006* 2007* 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Basel I Basel II Basel III * Werte des RVS-Einzelabschlusses Kernkapital (CET1) • Harte Kernkapitalquote (CET1) 22
L A G E B E R I C H T KO N Z E R N A B S C H L U S S 2 0 1 9 Die AT-1-Anleihen erhöhten sich um 7 Mio. Mio. EUR und bilanzierte mit 33,5 Mio. EUR. EUR auf 12 Mio. EUR. Somit stieg die Kern- Das Eigenkapital (ohne Anrechnung der kapitalquote auf 13,2% und lag damit um Rücklage für den B-IPS Fond) stieg insbeson- 0,3%-Punkte über der harten Kernkapitalquote. dere aufgrund einer Erhöhung der Gewinn- rücklagen um 50,1 Mio. EUR auf 623,8 Mio. Die gesamten Eigenmittel betrugen EUR und setzte sich aus dem gezeichneten 698,9 Mio. EUR und stiegen im Vergleich Kapital, der Kapitalrücklage, den Gewinn- zum Vorjahr um 56,1 Mio. EUR. rücklagen, der Haftrücklage, dem Bilanzge- Die Eigenmittelausstattung betrug 14,9% winn und dem Fonds für allgemeine Bankri- (VJ: 14,7%) und lag somit deutlich über siken zusammen. dem gesetzlichen Mindesterfordernis von 10,5% (inkl. Kapitalerhaltungspuffer). Seit 2005 stieg das bilanzielle Eigenkapital (ohne Bilanzgewinn) um insgesamt 358,2 Das Ergänzungskapital gemäß Teil 2 Titel I Mio. EUR oder 136,9%. Dies entspricht einem Kapitel 4 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 durchschnittlichen Wachstum von 6,4% p.a. (CRR) erhöhte sich im Berichtsjahr um 5,0 +137% Entwicklung bilanzielles Eigenkapital ohne Bilanzgewinn (2005 – 2019) +358 Mio. EUR +6% p.a. 700 620 600 570 535 498 507 500 489 455 425 400 404 382 351 323 300 304 285 262 200 100 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 23
L A G E B E R I C H T KO N Z E R N A B S C H L U S S 2 0 1 9 Ertragslage und Rentabilität gesamten Zahlungsverkehr (national und grenzüberschreitend) wurden 2019 67,6 Mio. Der Nettozinsertrag, resultierend aus Zinsen Transaktionen mit einem Gesamtvolumen und ähnlichen Erträgen abzüglich Zinsauf- von 104,5 Mrd. EUR durchgeführt. 89,5% der wendungen und ähnlichen Aufwendungen, Kundenaufträge wurden elektronisch ange- reduzierte sich um 0,7 Mio. EUR auf 55,1 Mio. liefert. Die ELBA-Anwender erhöhten sich im EUR. Vergleich zum Vorjahr um rund 5,5%. Damit sind in der Raiffeisen Bankengruppe Salz- Die Erträge aus Wertpapieren und Beteili- burg per Jahresende 2019 über 159.000 EL- gungen erhöhten sich aufgrund höherer Aus- BA-Anwender registriert. schüttungen von Beteiligungen und verbun- denen Unternehmen um 2,6 Mio. EUR auf Die Provisionsüberschüsse aus dem Kredit- 21,6 Mio. EUR. geschäft bilanzierten mit 5,9 Mio. EUR und lagen damit auf dem Vorjahresniveau. Der Provisionsüberschuss, resultierend aus Provisionserträgen saldiert mit den Provi- Die Provisionsüberschüsse im Bauspar- und sionsaufwendungen, betrug 36,9 Mio. EUR Versicherungsbereich reduzierten sich um und erhöhte sich damit gegenüber dem Vor- 0,1 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr und jahr um 1,7 Mio. EUR. wurden zum Ultimo mit 4,4 Mio. EUR ausge- wiesen. Der Provisionsüberschuss aus dem Geschäft mit Wertpapieren erhöhte sich um 1,0 Mio. Die sonstigen Provisionsüberschüsse bilan- EUR und bilanzierte mit 10,5 Mio. EUR. zierten mit 1,4 Mio. EUR, was einen Anstieg von 0,4 Mio. EUR darstellt. Im abgelaufenen Jahr standen die Märkte weiterhin im Zeichen eines positiven Wirt- Der Ertragssaldo aus Finanzgeschäften schaftswachstums. In diesem Umfeld lagen konnte um 0,7 Mio. EUR auf 3,1 Mio. EUR ge- die Kundendepotvolumina mit einem Wert steigert werden. von 2,9 Mrd. EUR deutlich über dem Vorjah- resniveau von 2,6 Mrd. EUR. Die sonstigen betrieblichen Erträge steigerten sich um 2,1 Mio. EUR und betrugen zum Jah- Der Provisionsüberschuss aus dem Zah- resultimo 95,8 Mio. EUR. Darin enthalten sind lungsverkehr lag mit 14,7 Mio. EUR um 0,5 insbesondere die Erträge des Geschäftsbe- Mio. EUR über dem Vorjahresniveau. Im reiches Salzburger Warenbetriebe. 24
L A G E B E R I C H T KO N Z E R N A B S C H L U S S 2 0 1 9 Der Umsatz der Warenbetriebe konnte im Das Betriebsergebnis als Saldogröße von Be- Vergleich zum Vorjahr um 28,0 Mio. EUR auf triebserträgen und Betriebsaufwendungen 308,5 Mio. EUR gesteigert werden. Im vergan- konnte im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 Mio. genen Jahr entwickelte sich die Baukonjunk- EUR gesteigert werden und betrug zum Jah- tur positiv, wodurch deutliche Umsatz- und resultimo 50,7 Mio. EUR. Ertragssteigerungen im Baustoffbereich ge- neriert werden konnten und auch im Haus- Das Bewertungsergebnis bei den Posten For- halts-, Garten- und Werkzeugbereich wurden derungen und Wertpapiere des Umlaufvermö- Ertragssteigerungen von rund 1,0 Mio. EUR gens sowie Beteiligungen und Wertpapiere erzielt. Rückläufig im Vergleich zum Vorjahr des Anlagevermögens betrug in Summe 3,3 entwickelten sich Futtermittelnachfrage und Mio. EUR und verbesserte sich damit im Ver- Futtermittelpreise und auch im Bereich der gleich zum Vorjahr deutlich um 11,3 Mio. EUR. Landtechnik und bei den Werkstätten lagen die Ergebnisse hinter den Erwartungen. Ins- Im Berichtsjahr wurde mit 54,0 Mio. EUR das gesamt wurde von den Warenbetrieben ein höchste EGT der Konzern-Geschichte erzielt. Betriebsergebnis von 5,6 Mio. EUR erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg von 32,4% oder 13,2 Mio. EUR. In Summe stiegen die Betriebserträge um 3,1% im Vergleich zum Vorjahr auf 212,6 Mio. Die Steuerleistung belief sich auf insgesamt EUR. Die Betriebsaufwendungen betrugen im 4,9 Mio. EUR. Folglich konnte ein Jahres- Geschäftsjahr insgesamt 161,9 Mio. EUR und überschuss in Höhe von 49,1 Mio. EUR erzielt steigerten sich damit um 4,5 Mio. EUR. werden. Der Personalaufwand bilanzierte mit 105,0 Die Rücklagenbewegung ergab insgesamt Mio. EUR und wies damit einen Anstieg von eine Zuweisung von 45,4 Mio. EUR. Die Do- 3,9% auf. tierung der Gewinnrücklagen betrug 44,4 Mio. EUR. Der Sachaufwand (sonstige Verwaltungsauf- wendungen) erhöhte sich um 1,8 Mio. EUR Als Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2019 auf 42,4 Mio. EUR. wird ein Betrag von 3,8 Mio. EUR ausgewiesen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen Die Cost-Income-Ratio (CIR) für den Bankbe- betrugen 5,3 Mio. EUR und entsprachen da- trieb (bereinigt um die Warenbetriebe, ORG/IT mit in etwa dem Vorjahreswert. und Revision), als Verhältniszahl der Betriebs- 25
L A G E B E R I C H T KO N Z E R N A B S C H L U S S 2 0 1 9 aufwendungen zu den Betriebserträgen, be- eine Kennzahl, die das EGT in Relation zum trug 67,5% und erhöhte sich im Vergleich zum durchschnittlichen Eigenkapital des Jahres Vorjahr um 1,4%-Punkte. 2019 setzt – betrug im Berichtsjahr 9,1% und stieg damit um 1,7%-Punkte im Vergleich Der Return on Equity (ROE) vor Steuern – zum Vorjahr. Zweignieder- lassungen Insgesamt werden 13 besetzte Zweignie- derlassungen in der Stadt Salzburg (10), im Raum Zell am See (2) und in Oberndorf (1) betrieben. Der durchschnittliche Mitarbeiter- stand dieser 13 Zweigniederlassungen belief sich in 2019 auf 109 Mitarbeiter. 26
L A G E B E R I C H T KO N Z E R N A B S C H L U S S 2 0 1 9 Risiko- management Ein aktives Management identifizierter Risiken Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit, der ist Voraussetzung für eine nachhaltig erfolg- personellen und der technisch-organisatori- reiche Unternehmensentwicklung und somit schen Ausstattung die (Risiko-)Strategie für für den Raiffeisenverband Salzburg von zent- den Raiffeisenverband Salzburg und dessen raler Bedeutung. Konzernunternehmen fest. Darin sind die Un- ternehmensziele und die zu ihrer Erreichung Im Interesse der Kunden und Eigentümer ge- erforderlichen Maßnahmen definiert. währleistet der Raiffeisenverband Salzburg durch den Einsatz adäquater Methoden und Die von der Unternehmensstrategie abge- Systeme auf dem Gebiet des Risikomanage- leitete Risikostrategie umfasst hierbei die ments und -controllings die langfristige Si- geplante Entwicklung aller wesentlichen Ge- cherheit und Rentabilität des Unternehmens. schäftsaktivitäten und ist in Teilstrategien ge- gliedert. Zudem umfasst die Verantwortung Die Geschäftsleitung erachtet die verwen- der Geschäftsleitung auch die Einrichtung deten und im Risikohandbuch verankerten angemessener interner Kontrollverfahren. Risikomanagementsysteme dem Geschäfts- modell und der Strategie des Raiffeisenver- Vor Aufnahme neuartiger Geschäfte – darun- bandes Salzburg entsprechend als ange- ter versteht der Raiffeisenverband Salzburg messen. insbesondere neue Produkte, Dienstleistun- gen, Märkte, Geschäftstätigkeiten, Vertriebs- Risikostrategie wege und Währungen – bzw. bei wesentli- chen Veränderungen bestehender Geschäfte Die Geschäftsleitung des Raiffeisenver- sowie beim Outsourcing bestehender oder bandes Salzburg ist für alle wesentlichen neuer Geschäfte, erfolgt im Rahmen des Pro- Elemente des Risikomanagements ver- dukteinführungsprozesses eine umfassende antwortlich und legt auf Grundlage der ge- Analyse sämtlicher geschäftsspezifischer Ri- schäftspolitischen Ausgangssituation unter siken. 27
L A G E B E R I C H T KO N Z E R N A B S C H L U S S 2 0 1 9 Die Risikostrategie ist das zentrale Funda- swaps über die Bewertungsrichtlinien des ment für die Ausgestaltung der Risikokultur im Hedge Accountings. Raiffeisenverband Salzburg. Sie wird im Risi- kohandbuch veröffentlicht, regelmäßig über- Organisation des Risikomanagements arbeitet und steht in abgestimmter Form für alle identifizierten Risikoarten zur Verfügung. Der Raiffeisenverband Salzburg vermeidet Beschlüsse über erforderliche Anpassungen Interessenskonflikte durch eine konsequen- und Änderungen der Risikostrategie obliegen te aufbau- und ablauforganisatorische Tren- ausschließlich der Geschäftsleitung. nung zwischen Markt- und Marktfolgeberei- chen bis in die Ebene der Geschäftsleitung. Ergänzt wird die Risikostrategie bezüglich detaillierter Erläuterungen zu methodischen Die Funktion des zentralen und unabhängigen Regelungen durch das Risikohandbuch. Das Risikomanagements gemäß § 39 Abs. 5 BWG Risikohandbuch beschreibt insbesondere die wird durch den Abteilungsleiter Risikoma- Risikomessmethoden für die im Raiffeisen- nagement wahrgenommen. Dieser berichtet verband Salzburg quantifizierten Risikoarten. an den Geschäftsleiter Unternehmenssteue- rung sowie die gesamte Geschäftsleitung. Darüber hinaus werden die Organigramme Die Berichterstattung an den Prüfungs- bzw. und risikorelevanten Geschäftsprozesse so- Risikoausschuss des Aufsichtsrates erfolgt wie die zugehörigen operativen- und Wirk- gemeinsam durch den Abteilungsleiter Ri- samkeitskontrollen erhoben und zentral im sikomanagement und den Geschäftsleiter Raiffeisenverband-Salzburg-Prozessportal Unternehmenssteuerung. abgebildet. Die von den Marktbereichen unabhängige Der Raiffeisenverband Salzburg verfolgt ge- OE Risikosteuerung (Abteilung Risikoma- nerell eine zurückhaltende Risikopolitik. Dies nagement) stellt die Transparenz sämtlicher ist erkennbar an der konservativen Gestionie- identifizierter Risikoarten des Raiffeisenver- rung der Kredit- und Beteiligungspositionen, bandes Salzburg sicher und überwacht die dem sehr geringen Handelsbuchvolumen Risiken auf Portfolioebene und auf Gesamt- (kleines Handelsbuch) sowie dem äußerst bankebene. Zudem nimmt die OE Risiko- geringen Marktpreisrisiko. Derivative Finanz- steuerung eine Beratungsfunktion für sämt- instrumente werden grundsätzlich nur zu Ab- liche risikorelevanten Fragestellungen wahr sicherungszwecken verwendet. Dokumentiert und zeichnet sich für den Prozess der Risiko- wird diese Absicherungsstrategie bei Zins- planung und Kapitalallokation der Raiffeisen- 28
L A G E B E R I C H T KO N Z E R N A B S C H L U S S 2 0 1 9 verband Salzburg KI-Gruppe verantwortlich. Raiffeisenverband Salzburg KI-Gruppe, der Dabei erfolgt im Rahmen der jährlich durch- die Risikotragfähigkeit analysiert sowie die geführten, revolvierenden 3-Jahresplanung Limitauslastungen sämtlicher quantifizierter die Festlegung und Limitierung der geplanten Risikoarten darstellt. Risikostruktur. Der Risikobericht der Raiffeisenverband Salz- Die interne Revision überwacht als unab- burg KI-Gruppe wird monatlich durch die hängiger unternehmensinterner Bereich die Abteilung Risikomanagement an die Ge- Betriebs- und Geschäftsabläufe sowie das schäftsleitung berichtet. Der Abteilungsleiter Risikomanagement. Die Revision, die unmit- Risikomanagement und der Geschäftsleiter telbar an die Geschäftsleitung berichtet, ge- Unternehmessteuerung berichten halbjähr- währleistet damit die unabhängige Prüfung lich über die aktuelle Risikosituation im Prü- von Wirksamkeit und Angemessenheit des fungs- bzw. Risikoausschuss des Aufsichts- Risikomanagementsystems. rates. Zudem berichtet der Abteilungsleiter Risikomanagement halbjährlich an den Vor- Der Risikomanagementprozess des Raiffei- sitzenden des Risikoausschusses über die senverbandes Salzburg baut auf einem um- aktuelle Risikosituation. fassenden Instrumentarium zur Identifikation, Analyse und Bewertung, Steuerung, Überwa- Der Risikoausschuss des Aufsichtsrates be- chung sowie zum Reporting von Risiken auf. rät die Geschäftsleitung hinsichtlich der aktu- Die angewandten Methoden und Instrumen- ellen und zukünftigen Risikobereitschaft und te umfassen damit sämtliche Aktivitäten zum Risikostrategie. Er überwacht die Umsetzung systematischen Umgang mit Risiken und dieser Risikostrategie im Zusammenhang mit werden fortlaufend nach betriebswirtschaft- der Steuerung, Überwachung und Begren- lichen und aufsichtsrechtlichen Kriterien wei- zung von Risiken gemäß § 39 Abs. 2 b Z 1 bis terentwickelt. 14 BWG, der Eigenmittelausstattung und der Liquidität. Um unerwünschte Entwicklungen rechtzeitig erkennen und entsprechende Entscheidun- Risikotragfähigkeit gen treffen zu können, fließen die Ergebnisse der laufenden Risikoüberwachung in das Ri- Im Rahmen der Gesamtbanksteuerung wer- sikoberichtswesen ein. Ein zentrales Element den den quantifizierten Risiken sowohl ein des Berichtswesens ist neben täglichen Ri- Ökonomisches (Substanz des Unternehmens sikoreports der monatliche Risikobericht der / Gone Concern) als auch ein Going Concern 29
L A G E B E R I C H T KO N Z E R N A B S C H L U S S 2 0 1 9 (Sicherstellung der Unternehmensfortfüh- bzw. 67,3% des gesamten Risikodeckungs- rung) Risikodeckungspotential gegenüber- potenziales und lag somit deutlich unter den gestellt. Übergeordnetes Ziel beider Sichten eingeräumten Limits bzw. der vorhandenen ist dabei die permanente Sicherstellung eines Risikodeckungsmasse. Risikodeckungspotenziales oberhalb der ein- gegangenen Risiken. Die nachfolgende Darstellung zeigt das Kre- ditrisiko und das Beteiligungsrisiko als be- Der Raiffeisenverband Salzburg identifiziert deutendste der quantifizierten Risikoarten relevante Risiken im Rahmen der regelmäßig (Ökonomische Perspektive) des Raiffeisen- durchgeführten Risikoselbsteinschätzung. verbandes Salzburg. Abgestimmt auf die Risikostrategie werden sämtliche quantifizierten Risikoarten limitiert. Anteil der quantifizierten Risikoarten am ökonomischen Gesamtbankrisiko der Diese Limitierung erfolgt unter Berücksichti- RVS KI-Gruppe per 31.12.2019 gung der Ökonomischen Perspektive (Value- at-Risk Konfidenzniveau von 99,9% – 1 Jahr 4,8% Haltedauer) als Kernsteuerungsgröße. Die 6,6% Going Concern Perspektive (Value-at-Risk 6,1% 2,2% Konfidenzniveau von 95% – 1 Jahr Haltedau- 1,4% 45,3% er) sowie die Überwachung verschiedener Kennzahlen werden als Nebenbedingungen 25,6% in die Risikotragfähigkeitsanalyse integriert. 0,4% 0,4% 0,3% Durch laufende Überwachung im Rahmen 6,9% des Risikoreportings wird sichergestellt, dass sich die tatsächlich eingegangenen Risiken 45,3% Kreditrisiko innerhalb der vorgegebenen Limits bewegen. 0,3% FW & TT Kreditrisiko Somit wird gewährleistet, dass der Raiffeisen- 0,4% Länderrisiko 6,9% Makroökonom. Risiko verband Salzburg jederzeit in der Lage ist, die 0,4% CVA-Risiko eingegangenen Risiken auch tragen zu kön- 25,6% Beteilgungsrisiko nen. Regelmäßig durchgeführte Stresstests 1,4% Marktrisiko (integriert, revers und barwertig) ergänzen 2,2% Credit Spread Risiko 6,1% Operationelles Risiko die Risikotragfähigkeitsanalyse. Die durch- 6,6% Immobilienrisiko schnittliche Risikoauslastung betrug im Be- 4,8% Sonstige Risiken richtsjahr 81,2% des allozierten Risikolimites 0,0% Strukturelles Liquiditätsrisiko 30
L A G E B E R I C H T KO N Z E R N A B S C H L U S S 2 0 1 9 Wesentliche Risikoarten burg als eigene Risikoart definiert und in die Risikotragfähigkeitsrechnung einbezogen. Unter Risiko versteht der Raiffeisenverband Der Raiffeisenverband Salzburg verfolgt da- Salzburg ungünstige zukünftige Entwicklun- bei eine restriktive Neukreditvergabe und ist gen, die sich nachteilig auf die Vermögens-, bestrebt, seinen ohnehin geringen Anteil von Ertrags- oder Liquiditätslage des Unter- deutlich unter 5,0% des Kundenkreditvolu- nehmens auswirken können. Die für den mens weiter zu reduzieren. Raiffeisenverband Salzburg wesentlichsten Risikoarten stellen das Kreditrisiko, das Be- Ergänzend werden das Länderrisiko, das Ma- teiligungsrisiko und – aufgrund der Zentral- kroökonomische Risiko und das CVA-Risiko institutsfunktion für die Salzburger Raiffeisen- (Credit Value Adjustment) als eigene Risiko- banken – das Liquiditätsrisiko dar. arten definiert und in die Risikotragfähigkeits- rechnung einbezogen. Die im Raiffeisenverband Salzburg eingerich- teten Methoden und Instrumente gewähr- Das Länderrisiko drückt sich aus in der Ge- leisten die frühzeitige Identifikation sowie die fahr, dass Forderungen aus grenzüber- umfassende Analyse und Bewertung, Aggre- schreitenden Geschäften wegen hoheitlicher gation und Darstellung, Planung und Limitie- Maßnahmen ausfallen können (Transfer- und rung, Steuerung, Überwachung und Repor- Konvertierungsrisiko) sowie in der Gefahr, ting sämtlicher wesentlicher Risikoarten. dass die wirtschaftliche oder politische Situ- ation des Landes negative Auswirkungen auf Kreditrisiko die Bonität des Schuldners zur Folge haben. Das Kreditrisiko als bedeutendste Risikoart um- Es beinhaltet die Zahlungsunfähigkeit oder fasst neben dem klassischen Kreditrisiko auch fehlende Zahlungsbereitschaft des Landes, das Kontrahenten- und Emittentenrisiko so- dem der Geschäftspartner zugeordnet ist. wie das Leasingrisiko. Die Unterteilung erfolgt Dieses Risiko ist unabhängig vom eigentli- dabei nach den betroffenen Produktgruppen, chen Kreditnehmer. wobei Krediten das klassische Kreditrisiko, De- rivaten das Kontrahentenrisiko, Wertpapieren Das Makroökonomische Risiko resultiert das Emittentenrisiko und Leasinggeschäften aus einer – durch gesamtwirtschaftliche Ver- das Leasingrisiko zugeordnet wird. schlechterungen hervorgerufenen – Reduzie- rung der Ertragslage der Gegenpartei und ei- Das Fremdwährungs- und Tilgungsträger- ner damit einhergehenden Verschlechterung kreditrisiko wird im Raiffeisenverband Salz- der Risikoparameter. 31
L A G E B E R I C H T KO N Z E R N A B S C H L U S S 2 0 1 9 Das CVA-Risiko stellt auf die Bewertung und stellt auf das Risiko möglicher Verluste von Derivaten ab und beschreibt das Risiko aus der Bereitstellung von Eigenkapital bzw. potenzieller Marktwertverluste durch erhöh- hybrider Eigenmittelbestandteile im Bank- te Kreditrisikoprämien für die Gegenpartei – buch an direkte Tochtergesellschaften des ohne dass diese ausfällt. Raiffeisenverbandes Salzburg sowie an direk- te Tochtergesellschaften von Mitgliedern der Die OE Kreditrisikomanagement (Abteilung Raiffeisenverband Salzburg KI-Gruppe ab. Risikomanagement) ist für die Gestaltung und Umsetzung einer einheitlichen Kreditpoli- Mitglieder der Raiffeisenverband Salzburg tik und für die Qualitätssicherung der Risiko- KI-Gruppe werden direkt über die Transpa- beurteilung im Kreditgeschäft verantwortlich. renzmethode in die Gesamtbanksteuerung aufgenommen und nicht über das Beteili- So wird die Risikosituation des Kreditnehmers gungsrisiko abgebildet. laufend durch die Beurteilung der wirtschaft- lichen Situation mittels bankinterner Rating- Marktrisiko systeme sowie durch regelmäßige Bewertung Als Marktrisiko- bzw. Marktpreisrisiko be- der risikomindernden Sicherheiten betrachtet. zeichnet man das Risiko finanzieller Verluste aufgrund der Änderung von Marktpreisen. Die Kreditrisikomanagementprozesse wer- Abhängig von dem verursachenden Parame- den zeitnah an sich ändernde Bedingungen ter unterscheidet man z.B. Zinsrisiken, Wech- angepasst, wobei Wirksamkeit und Ange- selkursrisiken, Aktienkursrisiken etc. messenheit der Prozesse regelmäßig unter Berücksichtigung des Risikogehalts und der Die Aktiv/Passiv-Runde, in der alle Geschäfts- Strategie von den fachlich zuständigen Mitar- leiter vertreten sind, trägt die oberste Verant- beitern überprüft wird. Es wird sichergestellt, wortung für das Marktrisiko und legt die Stra- dass die Geschäftsaktivitäten auf der Grund- tegie fest. Im Rahmen der Aktiv/Passiv-Runde lage entsprechender, schriftlich fixierter und wird regelmäßig über die aktuelle Risikositu- den betroffenen Mitarbeitern in geeigneter ation berichtet und werden entsprechende Weise bekannt gemachter Richtlinien betrie- Steuerungsmaßnahmen getroffen. ben werden. Der Raiffeisenverband Salzburg verfolgt Beteiligungsrisiko grundsätzlich eine risikoarme Strategie be- Das Beteiligungsrisiko wird im Raiffeisenver- züglich Marktrisiken und führt lediglich ein band Salzburg als eigene Risikoart definiert kleines Handelsbuch gemäß Artikel 94 CRR. 32
L A G E B E R I C H T KO N Z E R N A B S C H L U S S 2 0 1 9 Die Messung der Marktrisiken erfolgt mit- tätsrisiko, das durch zahlreiche Maßnahmen tels aufsichtsrechtlichem Standardverfahren adäquat begrenzt und konservativ im Sinne (quartalsweise) als auch mittels internem Ver- einer Übererfüllung gesetzlicher Anforderun- fahren (monatliche VaR Messung auf Basis gen gesteuert wird. historischer Simulation). Eine wesentliche Steuerungsgröße für das Credit Spread Risiko operative Liquiditätsrisiko ist der Liquiditäts- Das Credit Spread Risiko wird als eigene puffer, der eine ausreichend lange Über- Risikoart definiert und in die Risikotragfähig- lebenszeit (Survival Period) im normalen keitsrechnung einbezogen. Es bezeichnet Geschäftsbetrieb als auch in möglichen potenzielle Verluste aufgrund sich ändernder Stressphasen gewährleistet. Der Puffer be- Marktpreise, hervorgerufen durch Änderun- stand überwiegend aus Level 1 High Quality gen von Credit Spreads bzw. der Spreadkur- Liquid Assets Wertpapieren und wies somit ve im Vergleich zum risikofreien Zinssatz. kontinuierlich eine sehr hohe Qualität auf. Liquiditätsrisiko Der Raiffeisenverband Salzburg ergreift regel- Unter dem Liquiditätsrisiko versteht der Raiff- mäßig Maßnahmen zur Steuerung von Höhe eisenverband Salzburg einerseits die Gefahr und Qualität des Liquiditätspuffers sowie der der Zahlungsunfähigkeit des Instituts (Ope- In- und Outflows zur Erfüllung der Survival Pe- ratives Liquiditätsrisiko) und andererseits die riod als auch der gesetzlich geforderten Liqui- Gefahr erhöhter eigener Refinanzierungskos- dity Coverage Ratio (LCR). Beides wurde re- ten aufgrund von Liquiditätsgaps (Strukturel- gelmäßig im laufenden Geschäftsjahr erfüllt. les Liquiditätsrisiko) bei fehlender Möglichkeit Darüber hinaus werden weitere aufsichts- zur Weiterverrechnung auf der Aktivseite. rechtliche Anforderungen wie Net Stable Fun- ding Ratio (NSFR) und Asset Encumbrance Als regionale Universalbank schöpft der Raiff- sichergestellt. eisenverband Salzburg seine Liquidität zum Großteil aus Kundeneinlagen und ist nur be- Zusätzlich zu den primären Refinanzierungs- dingt von Geld- und Kapitalmärkten abhän- quellen nimmt der Raiffeisenverband Salz- gig. Oberstes Ziel ist die Sicherstellung der burg am Tenderverfahren der EZB teil und jederzeitigen Zahlungs- und Refinanzierungs- nutzt die Möglichkeit, Credit-Claims bei der fähigkeit. Der Schwerpunkt des Liquiditätsri- OeNB bzw. Deutschen Bundesbank einzurei- sikomanagements des Raiffeisenverbandes chen. Weiters hat der Raiffeisenverband Salz- Salzburg liegt auf dem operativen Liquidi- burg Zugang zu den Handelsplattformen der 33
L A G E B E R I C H T KO N Z E R N A B S C H L U S S 2 0 1 9 Eurex Frankfurt bzw. der Schweizer Repo-of- Die Identifikation und Beurteilung operatio- Six für die EUR-/FW-Refinanzierung. neller Risiken sind Ausgangspunkte für die Definition und Evaluierung notwendiger Kont- Unter strukturellem Liquiditätsrisiko versteht rollen im Rahmen eines wirksamen und effizi- der Raiffeisenverband Salzburg die Verän- enten internen Kontrollsystems. derung der Liquiditätskosten beim Schließen von Liquiditätslücken aufgrund einer bonitäts- Hinsichtlich operationeller Risiken kommt da- bedingten Refinanzierungsverteuerung (Re- her dem Risikoassessment, der Erfassung finanzierungsrisiko). Eine bonitätsbedingte von Schadensfällen und Beschwerden sowie Refinanzierungsverteuerung kann unabhän- der Geschäftsprozessanalyse eine besonde- gig vom Zinsniveau eintreten, wenn sich die re Bedeutung zu. Bonität des Raiffeisenverbandes Salzburg verschlechtert. Strukturelles Liquiditätsrisiko Sonstige Risikoarten entsteht, wenn der Raiffeisenverband Salz- Aktuell nicht quantifizierte Risikoarten werden burg seine Forderungen auf der Aktivseite über die sonstigen Risiken mittels pauscha- nicht liquiditätsfristenkongruent refinanziert. len Aufschlages auf die quantifizierten Risiko- arten entsprechend berücksichtigt und unter- Operationelles Risiko liegen zudem einem qualitativen Controlling. Das operationelle Risiko ist die Gefahr von direkten und indirekten Schäden, die infolge Darunter subsumiert der Raiffeisenverband der Unangemessenheit oder des Versagens Salzburg die nachfolgenden Risikoarten: das der internen Infrastruktur, interner Verfahren, Risiko aus dem Geschäftsmodell, das Risiko Systeme oder Prozesse, von Mitarbeitern einer übermäßigen Verschuldung, das syste- oder infolge externer Einflüsse eintreten. Da- mische Risiko sowie das Verbriefungsrisiko. runter sind auch das Rechtsrisiko, sämtliche Vorkehrungen gegen Geldwäsche und Ter- Die Möglichkeiten zur Quantifizierung dieser rorismusfinanzierung, das Outsourcingrisiko Risikoarten befinden sich in einem kontinuier- sowie das IKT-Risiko zu verstehen. lichen Weiterentwicklungsprozess. 34
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