Kriens Gesamtverkehrskonzept - Bearbeitungsstand, 23. April 2018 - Gemeinde Kriens

 
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Kriens Gesamtverkehrskonzept - Bearbeitungsstand, 23. April 2018 - Gemeinde Kriens
Kriens
Gesamtverkehrskonzept
Bearbeitungsstand, 23. April 2018
Kriens Gesamtverkehrskonzept - Bearbeitungsstand, 23. April 2018 - Gemeinde Kriens
Kriens Gesamtverkehrskonzept - Bearbeitungsstand, 23. April 2018 - Gemeinde Kriens
Gesamtverkehrskonzept Kriens
Teil A - Grundsätze                                                                                                                                          Teil C - Fokusfelder
Grundsätze / Philosophie..................................................................................................................... S. 9           Zentrum................................................................................................................................................ S. 65

                                                                                                                                                             Horwerstrasse........ .......................................................................................................................... S. 77
Teil B - Zielbilder                                                                                                                                          Schachen- / Amlehnstrasse................................................................................................................ S. 81
Motorisierter Individualverkehr (MIV).................................................................................................. S. 21

Öffentlicher Verkehr (ÖV)..................................................................................................................... S. 27         Teil D - Langfristige Entwicklung
Veloverkehr (VV)................................................................................................................................... S. 33    Langfristige Entwicklung.................................................................................................................... S. 85

Fussverkehr (FV)................................................................................................................................... S. 39

Parkierung (P)...................................................................................................................................... S. 45
                                                                                                                                                             Teil E - Ausblick
                                                                                                                                                             Weiteres Vorgehen............................................................................................................................... S. 88
Verkehrsmanagement (VM).................................................................................................................. S. 49

Mobilitätsmanagement (MM)............................................................................................................... S. 53
                                                                                                                                                             Teil F - Anhang
Monitoring & Controlling (M&C)........................................................................................................... S. 59
                                                                                                                                                             Anhang.................................................................................................................................................. S. 89
Kriens Gesamtverkehrskonzept - Bearbeitungsstand, 23. April 2018 - Gemeinde Kriens
Impressum

Auftraggeber         Gemeinderat Kriens
                     Schachenstrasse 13
                     6010 Kriens

Verfassende          Kontextplan AG
                     Käfiggässchen 10, 3011 Bern
                     Markus Reichenbach
                     Milena Meier

Projektleitung       Cyrill Wiget, Gemeinde Kriens
Gemeinde Kriens      Stefan Oberer, Gemeinde Kriens

Weitere Beteiligte   Roman Steffen, Trafiko AG
                     Christoph Zurflüh, Trafiko AG
                     Daniel Heer, Verkehrsverbund Luzern

                                                           Kernanliegen des Gesamtverkehrskonzepts Kriens
Kriens Gesamtverkehrskonzept - Bearbeitungsstand, 23. April 2018 - Gemeinde Kriens
A   Grundsätze
                                                                                                                                                                                   1. Grundsätze / Philosophie
                                                                                                                                                                                                                      S. 9
Kurzfassung
Das Gesamtverkehrskonzept Kriens (GVKK) beurteilt         __ Steuerung der Verkehrsentwicklung                             Kernanliegen: Verkehr im Zentrum neu               B   Zielbilder
die heutige Verkehrssituation und definiert Ziele und        Die weiter wachsende Mobilitätsnachfrage wird mit             gestalten
Massnahmen für eine nachhaltige Entwicklung von              geeigneten, zusammenwirkenden Massnahmen                                                                              2. Motorisierter Individualverkehr
Kriens. Es ist im Kontext zum übergeordneten Ziel            so gelenkt, dass die resultierende Verkehrsent-        __ Vereinfachung Verkehrsregime                                   (MIV)                         S. 21
von Abstimmung Siedlung und Verkehr zu sehen. Im             wicklung siedlungsverträglich abgewickelt werden          Die Vision eines attraktiven, belebten, sicheren und
Gebiet LuzernSüd findet unter der Koordination des           kann. Der Stellenwert des ÖV und des Fuss- und            kundenfreundlichen Zentrums stellt den zentra-              3. Öffentlicher Verkehr (ÖV)
                                                                                                                                                                                                                     S. 27
Dachverbands LuzernPlus eine dynamische Sied-                Veloverkehrs wird erhöht. Das System des MIV wird         len Orientierungspunkt dar. Die Voraussetzung
lungs- und Verkehrsentwicklung statt. Eng darauf             im bestehenden Raum optimiert, insbesondere pro-          dazu bildet die Bereinigung und Vereinfachung des
                                                                                                                                                                                   4. Veloverkehr (VV)
abgestimmt beinhaltet das GVKK Massnahmen für das            fitiert der MIV von der Entwicklung der übrigen Ver-      Verkehrsregimes. Der Hauptverkehr soll auf die                                                S. 33
übrige Gemeindegebiet von Kriens. Das GVKK unter-            kehrsmittel. Mit diesem Massnahmenpaket werden            Hauptstrassen Luzerner- und Horwerstrasse kon-
stützt die Entwicklung in LuzernSüd und beschränkt           die Voraussetzungen für die geplanten Gebiets- und        zentriert werden.                                           5. Fussverkehr (FV)
gleichzeitig die Verkehrsauswirkungen auf Kriens. Die        Gemeindeentwicklungen geschaffen.                                                                                                                       S. 39

siedlungsverträgliche Verkehrsentwicklung in Kriens                                                                 __ Gestaltung Strassenraum
ist im direkten Zusammenhang mit der Attraktivierung                                                                   Mittels bewährten Massnahmen wie Tempo-30,                  6. Parkierung (P)
                                                                                                                                                                                                                     S. 45
des öffentlichen Raumes und namentlich der Auf-                  Kernanliegen: Verkehr auf Hauptrouten effizi-         Mittelstreifen als Mehrzweckbereich und der kon-
wertung des Zentrums von Kriens zu verstehen. Die                ent und attraktiv abwickeln                           sequenten Aufwertung der Seitenräume werden                 7. Verkehrsmanagement (VM)
im GVKK aufgezeigten Verkehrslösungen stellen die                                                                      diese Bereiche als belebter, urbaner Zentrums-                                                S. 49
Grundvoraussetzung dazu dar.                              __ Verkehrsmanagement                                        raum aufgewertet. Die Gallusstrasse, die Gemein-
                                                             Das Verkehrsmanagement verbessert die Verkehr-            dehausstrasse und die Fenkernstrasse werden                 8. Mobilitätsmanagement (MM)
                                                                                                                                                                                                                     S. 53
Grundsätze                                                   sabläufe innerhalb der bestehenden Infrastruktur.         verkehrsentlastet und als ruhige Begegnungs- und
Abgestimmt auf die Siedlungsentwicklung von Kriens           Die Leistungsfähigkeit des Strassennetzes und die         Aufenthaltszonen gestaltet.
                                                                                                                                                                                   9. Monitoring & Controlling (M&C)
enthält das Gesamtverkehrskonzept Kriens (GVKK) die          Zuverlässigkeit des ÖV sollen verbessert werden.                                                                                                        S. 59
Massnahmen zu einer nachhaltigen Verkehrsentwick-
lung. Die notwendige Gesamtbetrachtung des Ver-           __ Umgestaltung Horwerstrasse                                    Kernanliegen: Verkehr im Quartier verträglich      C   Fokusfelder
kehrssystems setzt voraus, dass alle Verkehrsarten           Der Strassenquerschnitt der Horwerstrasse soll                machen
(MIV, ÖV, Fussverkehr, Veloverkehr), die Parkierung          zugunsten der Siedlungsverträglichkeit, der Ver-
                                                                                                                                                                                   10. Zentrum
und das Mobilitätsverhalten betrachtet werden, so-           kehrssicherheit und eines attraktiven Velover-         __ Tempo-30-Zonen in Quartieren                                                                  S. 65
dass der Verkehr aus Mobilitätsbedürfnissen als Vo-          kehrs-Angebots modifiziert werden.                        Die in weiten Teilen eingeführte Tempo-30-Re-
raussetzung für ein attraktives Kriens auch zukünftig                                                                  gelung soll auf alle Wohnquartiere ausgedehnt               11. Horwerstrasse
                                                                                                                                                                                                                     S. 77
ermöglicht werden kann. Es braucht eine Planung, die      __ Veloschnellrouten                                         werden (zur Verbesserung von Verkehrssicherheit,
alle Aspekte von Mobilität und Verkehr miteinbezieht.        Ein attraktives Veloverkehrsangebot trägt wesent-         Lärmsituation und Qualität im öffentlichen Raum).
                                                                                                                                                                                   12. Schachen- / Amlehnstrasse
Folgend sind die Inhalte des GVKK in vier Kernanlie-         lich zur Förderung des Veloverkehrs bei. Ergänzend                                                                                                      S. 81
gen zusammenfassend beschrieben.                             zum Freigleis (Kriens/Horw-Luzern) und dem Pla-        Acht Zielbilder
                                                             netenweg (Luzern-Emmenbrücke) sollen weitere           Anhand von acht Zielbildern werden im GVKK die
                                                             Veloschnellrouten realisiert werden. Dabei ist auch    verschiedenen Handlungsfelder des Gesamtsystems
                                                                                                                                                                              D   Langfristige Entwicklung
        Kernanliegen: Verkehr besser organisieren            die Umgestaltung der Schachen-/ Amlehnstrasse          Verkehr analysiert und bezüglich zukünftiger Her-
                                                             vorgesehen. Der Strassenraum soll zugunsten der        ausforderungen ganzheitlich beurteilt. Dies erfolgt            13. Langfristige Entwicklung
                                                                                                                                                                                                                     S. 85
__ Siedlungsverträgliche Verkehrsbelastung                   Verkehrssicherheit und einer attraktiven Quar-         auf konzeptioneller, schematischer Ebene mittels der
   Auf den Hauptstrassen wie der Luzerner-/Ober-             tier- und Veloachse optimiert werden. Sie stellt das   Zielbilder. Die für diese Entwicklung erforderlichen
   nauerstrasse und der Horwerstrasse sowie den              Rückgrat des Veloverkehrs zwischen Kriens - Eich-      Massnahmen sind in den Zielbildern definiert. Diese       E   Ausblick
   stark belasteten Nebenachsen Gallusstrasse und            hof - Luzern dar.                                      sind wiederum untereinander koordiniert.
   Schachen-/Amlehnstrasse werden die Grenzen der                                                                                                                                  14. Weiteres Vorgehen
                                                                                                                                                                                                                     S. 88
   Belastbarkeit definiert. Mit geeigneten, aufeinander   __ Promenaden                                             Vom Gesamtverkehrskonzept Kriens (GVKK) profitie-
   abgestimmten Massnahmen soll die Belastbarkeit            Komfortable und attraktiv gestaltete Trottoirs sol-    ren alle. Nun folgt die schrittweise Umsetzung, welche
   eingehalten und das verträgliche, attraktive und          len wichtige / touristisch bedeutsame Ziele mitein-    gemeinsam angepackt wird.                                 F   Anhang
   sichere Miteinander der verschiedenen Nutzerinnen         ander verbinden.
   und Nutzer gewährleistet werden.                                                                                                                                                   Anhang
                                                                                                                                                                                                                     S. 89

Gesamtverkehrskonzept | April 2018
Gemeinde Kriens
Kriens Gesamtverkehrskonzept - Bearbeitungsstand, 23. April 2018 - Gemeinde Kriens
Abkürzungsverzeichnis                                  Grundlagen
AP 2G       Agglomerationsprogramm Luzern              __ Agglomerationsprogramme Luzern,                    __ Radroutenkonzept Kanton Luzern
            2. Generation                                 2. und 3.Generation                                   Kanton Luzern, 1994 (Stand 2009)
AP 3G       Agglomerationsprogramm Luzern                 Kanton Luzern, 2012 resp. 2016 (Stand Mitwirkung
            3. Generation                                 Februar 2016)                                      __ Reglement über die Abstell- und Verkehrsflächen
ASP         Abendspitzenstunde                                                                                  auf privatem Grund (Parkplatzreglement)
ASTRA       Bundesamt für Strassen                     __ Bauprojekt K4 Luzerner-, Obernaustrasse,              Gemeinde Kriens, 25. November 1999
BEHIG       Behindertengleichstellungsgesetz              Förderung ÖV, Radverkehrsanlagen
DTV         durchschnittlicher täglicher Verkehr          Kanton Luzern, in Erarbeitung                      __ Reglement über die Gebühren für das Parkieren
DWV         durchschnittlicher Werktagsverkehr                                                                  auf öffentlichem Grund
EW          Einwohnende                                __ Bauprogramm 2015 – 2018 für die                       Gemeinde Kriens, 10. Juni 2010
FG          Fussgänger                                    Kantonsstrassen
Fz          Fahrzeug                                      Kanton, 2014                                       __ Richtplan Zentrum Kriens
FVV         Fuss- und Veloverkehr                                                                               Gemeinde Kriens, 2004
FV          Fussverkehr                                __ Bebauungsplan Dorfkern
GP          Gestaltungsplan                               Gemeinde Kriens, 2013                              __ Stellungnahme zum Postulat 386, bauliche Verän-
GVKK        Gesamtverkehrskonzept Kriens                                                                        derungen im Bereich Zentrum Kriens
LSA         Lichtsignalanlage                          __ Bericht R-Bus 2014 – 2017 (Planungsbericht über       Regierungsrat Luzern
Mfz         Motorfahrzeug                                 das Konzept RBus)
MIV         motorisierter Individualverkehr               VVL, 2012                                          __ Unfalldaten Horwerstrasse 2009 - 2013
Modal Split Verteilung der Verkehrsleistung auf                                                                 Gemeinde Kriens
            die Verkehrsmittel                         __ Fachbericht zur Quartierbuserschliessung in
MSP         Morgenspitzensunde                            Stadt und Agglomeration Luzern                     __ Verordnung für das Parkieren auf Parkplätzen auf
ÖV          öffentlicher Verkehr                          VVL 2016                                              Grundstücken im Eigentum der Gemeinde Kriens
PP          Parkplatz                                                                                           Gemeinde Kriens, 8. September 2010
RF          Radfahrer                                  __ Gesamtverkehrsmodell Kriens Ist-Zustand 2015
VBGK        Verkehrs-, Betriebs- und Gestaltungs-         und Prognosezustand 2030                           __ Verkehrsrichtplan Radrouten
            konzept                                       Gemeinde, Stand 2015                                  Gemeinde Kriens, 1993
vbl         Verkehrsbetriebe Luzern
vif         Kanton Luzern, Verkehr und Infrastruktur   __ Kantonaler Richtplan                               __ Verkehrsrichtplan Gemeinde Kriens
VISUM       Software Verkehrsmodell                       Kanton Luzern, 2016                                   Gemeinde, 1993
VISSIM      Software Verkehrssimulation
VM          Verkehrsmanagement                         __ ÖV-Konzept AggloMobil Due                          __ Verkehrsrichtplan Öffentliche Fusswege
VV          Veloverkehr                                   VVL, 2012                                             Gemeinde Kriens, 1993
VVL         Verkehrsverbund Luzern
                                                       __ ÖV-Konzept AggloMobil Tre
                                                          VVL, 2015

                                                       __ ÖV-Bericht 2018 bis 2021
                                                          Kanton Luzern, 2017

                                                       __ Machbarkeitsstudie Wohn- und Geschäftshäuser
                                                          PKSL Luzerner- / Horwerstrasse
                                                          Gemeinde Kriens, 2016

                                                       __ Radroutenkonzept 2010, Vorstudie
                                                          Gemeinde Kriens, 2010

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Kriens Gesamtverkehrskonzept - Bearbeitungsstand, 23. April 2018 - Gemeinde Kriens
A   Grundsätze
                                                                                                                                                                                   1. Grundsätze / Philosophie
                                                                                                                                                                                                                       S. 9

Einleitung
                                                                                                                                                                              B   Zielbilder
Das Verkehrsnetz von Kriens ist bereits heute stark      Insbesondere das Zentrum Kriens ist in seiner Ent-       Das Grundkonzept Verkehr LuzernSüd definiert die
ausgelastet. Auf den Hauptachsen wird in den Haupt-      wicklung stark durch die Verkehrsbelastung einge-        Einflussnahme bei neuen Nutzungen in LuzernSüd.                  2. Motorisierter Individualverkehr
verkehrszeiten die Leistungsgrenze erreicht und teil-    schränkt. Das Gesamtverkehrskonzept zeigt ein Ver-       Dies ist sehr wesentlich für den Verkehr innerhalb und              (MIV)                         S. 21
weise weicht deshalb der Verkehr auf das Quartiernetz    kehrsregime auf, welches die Entwicklung zu einem        ausserhalb des Transformationsgebiets. Im Betrach-
aus. Die Verkehrsdominanz führt namentlich auch          attraktiven, belebten Zentrum ermöglicht. Massge-        tungsgebiet des Gesamtverkehrskonzepts Kriens sind               3. Öffentlicher Verkehr (ÖV)
                                                                                                                                                                                                                      S. 27
im Zentrum zu einer unattraktiven Situation für die      bende politische Grundlagen für die Erarbeitung des      keine wesentlichen Nutzungsentwicklungen absehbar.
Wohn- und Geschäftsnutzungen, zu einem unattrak-         Gesamtverkehrskonzepts sind die Strategie der räum-      Der Fokus des GVKK liegt daher bei der Optimierung
                                                                                                                                                                                   4. Veloverkehr (VV)
tiven öffentlichen Raum, zu Einschränkungen für die      lichen Entwicklung und die politische Gesamtplanung      im bestehenden Verkehr (Verkehrsmittelwahl, Ver-                                                    S. 33
Überquerbarkeit der Hauptachsen, bis hin zu Behinde-     Kriens 2016-2020. Beide Dokumente sind behörden-         besserung der Verträglichkeit im Kontext mit öffent-
rungen für den öffentlichen Verkehr.                     verbindlich. Zentrale Grundlage für die Erarbeitung      lichen Räumen). Insbesondere auch im Bereich des                 5. Fussverkehr (FV)
                                                         des Gesamtverkehrskonzepts Kriens bildet die im          Monitoring und Controllings ist eine enge Koordination                                              S. 39

Die Mobilitätsnachfrage, und damit der Verkehr im        Herbst 2015 durch den Einwohnerrat verabschiedete        zwischen den beiden Gebieten essenziell.
Raum Luzern und somit auch in Kriens, werden weiter      Strategie des Gesamtverkehrskonzepts Kriens. Sie de-     Das vorliegende Gesamtverkehrskonzept Kriens folgt               6. Parkierung (P)
                                                                                                                                                                                                                      S. 45
zunehmen. Dazu trägt vor allem auch die gewollte, dy-    finiert eine Präambel sowie Ziele und Unterziele (vgl.   den übergeordneten Grundsätzen und Erfordernissen
namische Entwicklung im Gebiet LuzernSüd bei. Das        auch „Strategie der verkehrlichen Entwicklung Kriens“    zur Abstimmung von Siedlung und Verkehr. Es legt                 7. Verkehrsmanagement (VM)
Agglomerationsprogramm Luzern sieht daher auch           auf Seite 10).                                           spezifische Lösungsansätze für die konkreten Heraus-                                                S. 49
für die Agglomerationen Zentrum, Nord, Ost und West                                                               forderungen fest, welche auf die gewünschte, mittel-
die Erarbeitung eines Gesamtverkehrskonzepts vor.        Die zentrale Anforderung, in Zukunft die Mobilitäts-     fristige Entwicklung (in ca. 15 Jahren) ausgelegt sind.          8. Mobilitätsmanagement (MM)
                                                                                                                                                                                                                      S. 53
                                                         nachfrage bzw. Verkehrsleistung zu ermöglichen,
Diese Herausforderung sowie der veraltete Ver-           steht im Konflikt mit dem bereits heute stark ausge-     Das Gesamtverkehrskonzept Kriens ist thematisch
                                                                                                                                                                                   9. Monitoring & Controlling (M&C)
kehrsrichtplan, die Planungen in Luzern Süd sowie        lasteten Verkehrsnetz. Ein Ausbau des Strassennetzes     eingebettet in die Überlegungen zum Gesamtverkehr                                                   S. 59
das Postulat Piazza (Nr. 281/11: Stopp Verkehrspro-      ist im Planungshorizont von 15 Jahren nicht umsetz-      in der Agglomeration Luzern. Die Stossrichtungen des
blem Kriens) lösten die Ausarbeitung des vorliegenden    bar und zudem im kantonalen Richtplan auch nicht         GVKK stimmen mit den Planungen der Agglomeration            C   Fokusfelder
Gesamtverkehrskonzepts Kriens aus. Das Konzept           vorgesehen. Es müssen daher neue, verkehrs-              überein.
zeigt den Weg zu einer nachhaltigen Verkehrsentwick-     planerische Ansätze verfolgt werden. Ein Paradig-
                                                                                                                                                                                   10. Zentrum
lung auf. Dabei werden alle Nutzungsansprüche an         menwechsel ist notwendig.                                                                                                                                    S. 65
den Strassenraum berücksichtigt. Die Abstimmung
von Siedlung und Verkehr bildet also eine Schlüs-        Angrenzend an den Perimeter des Gesamtverkehrs-                                                                           11. Horwerstrasse
                                                                                                                                                                                                                      S. 77
selrolle - wie das auch der kantonale Richtplan 2015     konzepts Kriens liegt LuzernSüd. Dieses Gebiet stellt
darlegt (R7).                                            ein dynamisches, gemeindeübergreifendes Entwick-
                                                                                                                                                                                   12. Schachen- / Amlehnstrasse
                                                         lungsgebiet im Raum Luzern / Kriens / Horw dar. In                                                                                                           S. 81
Die Gesamtbetrachtung der Verkehrssysteme setzt          direktem Zusammenhang mit der Innenentwicklung
voraus, dass alle Verkehrsarten (MIV, ÖV, Fussverkehr,   steht die Aufgabe der Verkehrsbewältigung. Das
Veloverkehr), die Parkierung und das Mobilitätsverhal-   Grundkonzept Verkehr LuzernSüd zeigt den Weg auf,
                                                                                                                                                                              D   Langfristige Entwicklung
ten berücksichtigt werden. Nur so können die Mobi-       wie die Mobilitätsnachfrage gesteuert und ermöglicht
litätsbedürfnisse abgedeckt werden und gleichzeitig      werden soll. Das System LuzernSüd steht in enger                                                                          13. Langfristige Entwicklung
                                                                                                                                                                                                                      S. 85
ein Grundpfeiler für ein attraktives Kriens geschaffen   Wechselwirkung mit dem System Kriens. Die Umset-
werden. Es braucht zeitlich und örtlich adäquate Ver-    zung der beiden Verkehrskonzepte setzt daher voraus,
kehrssysteme, die flexibel auf die Verhältnisse ange-    dass in den Gebieten keine gegenläufigen Grundsätze                                                                  E   Ausblick
passt sind.                                              verfolgt werden.
                                                                                                                                                                                   14. Weiteres Vorgehen
                                                                                                                                                                                                                      S. 88
                                                                                                                     N

                                                                                                                  Perimeter Gesamtverkehrskonzepte Agglomeration Luzern
                                                                                                                  (inkl. Verweis auf Verankerung im Agglomerationsprogramm)   F   Anhang
                                                                                                                                                                                      Anhang
                                                                                                                                                                                                                      S. 89

Gesamtverkehrskonzept | April 2018
Gemeinde Kriens                                                                                                                                                                                                Seite 7 von 91
Kriens Gesamtverkehrskonzept - Bearbeitungsstand, 23. April 2018 - Gemeinde Kriens
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Kriens Gesamtverkehrskonzept - Bearbeitungsstand, 23. April 2018 - Gemeinde Kriens
Teil A - Grundsätze 1. Grundsätze und Philosophie                                                    A   Grundsätze
                                                                                                          1. Grundsätze / Philosophie
                                                                                                                                              S. 9

Das vorliegende Gesamtverkehrskon-           Inhalt des Kapitels
zept Kriens (GVKK) folgt einem integralen                                                            B   Zielbilder
                                             Das Kapitel Grundsätze und Philosophie macht Aussa-
Ansatz. Das heisst, dass alle relevanten     gen zu verschiedenen Themen, welche das Grundver-            2. Motorisierter Individualverkehr
Verkehrsthemen behandelt werden. Das         ständnis für das eigentliche Gesamtverkehrskonzept              (MIV)                         S. 21
GVKK lehnt sich stark an das vorhandene      bilden:
Grundkonzept Verkehr LuzernSüd an, so-                                                                    3. Öffentlicher Verkehr (ÖV)
                                                                                                                                             S. 27
wohl methodisch als auch in Bezug auf die    __ Strategie der verkehrlichen Entwicklung
                                                (S. 10)
konzeptionellen Inhalte und Massnahmen.                                                                   4. Veloverkehr (VV)
                                                Die Strategie bildet eine Grundlage des Gesamt-                                              S. 33
Dies liegt auf der Hand, da LuzernSüd           verkehrskonzepts Kriens (GVKK). Der Kontext zur
unmittelbar an den Perimeter des GVKK           Strategie sowie ihre wesentlichen Inhalte werden          5. Fussverkehr (FV)
angrenzt und zudem hautpsächlich auf            erläutert.                                                                                   S. 39

Krienser Gemeindegebiet liegt. Somit be-
                                             __ Wichtige Begriffe und Definitionen (S. 12)                6. Parkierung (P)
stehen unmittelbare funktionale und auch                                                                                                     S. 45
                                                Die erläuterten Begriffe und Definitionen sind
politische (Entwicklungsstrategie, Verfah-
                                                wesentlich für das Verständnis der Grundsätze des         7. Verkehrsmanagement (VM)
ren) Wirkungszusammenhänge.                     GVKK:                                                                                        S. 49
                                                _ Angebotsorientierte Verkehrsplanung
                                                _ Push- and Pull-Massnahmen                               8. Mobilitätsmanagement (MM)
                                                                                                                                             S. 53
                                                _ Funktionalität von Verkehrsinfrastrukturen und
                                                  Verkehrsangeboten
                                                                                                          9. Monitoring & Controlling (M&C)
                                                _ Belastbarkeit                                                                              S. 59

                                             __ Ziele & Rahmenbedingungen des GVKK (S. 14)           C   Fokusfelder
                                                Grundsätze des GVKK werden erläutert:
                                                _ 3V-Strategie
                                                                                                          10. Zentrum
                                                _ Steuerung Verkehrsverhalten                                                                S. 65
                                                _ Monitoring und Controlling
                                                                                                          11. Horwerstrasse
                                                                                                                                             S. 77
                                             __ Abstimmung Siedlung und Verkehr (S. 16)
                                                Die Abstimmung von Siedlung und Verkehr ist ein
                                                                                                          12. Schachen- / Amlehnstrasse
                                                wesentlicher Eckpfeiler, um auch künftig die wach-                                           S. 81
                                                sende Mobilitätsnachfrage bewältigen zu können
                                                und gleichzeitig eine möglichst hohe Lebens- und
                                                Aufenthaltsqualität sicherzustellen. Die Wech-
                                                                                                     D   Langfristige Entwicklung
                                                selwirkung zwischen Siedlung und Verkehr wird
                                                erläutert.                                                13. Langfristige Entwicklung
                                                                                                                                             S. 85

                                                                                                     E   Ausblick
                                                                                                          14. Weiteres Vorgehen
                                                                                                                                             S. 88

                                                                                                     F   Anhang
                                                                                                             Anhang
                                                                                                                                             S. 89

Gesamtverkehrskonzept | April 2018
Gemeinde Kriens                                                                                                                       Seite 9 von 91
Kriens Gesamtverkehrskonzept - Bearbeitungsstand, 23. April 2018 - Gemeinde Kriens
Strategie der verkehrlichen Entwicklung
Kriens
Kontext zum GVKK                                                     Auszug aus der Strategie der verkehrlichen                                                                     Auszug aus der Strategie der verkehrlichen Ent-
Der Auftrag zur Erarbeitung eine Strategie der ver-                  Entwicklung, Kapitel 3: Präambel Gesamtver-                                                                    wicklung, Kapitel 4: Ziele
kehrlichen Entwicklung ist in der Politischen Gesamt-                kehrskonzept Kriens
planung Kriens 2015-2019 verankert. Hierzu hat die                                                                                                                                  Kriens ist attraktiv
Verkehrskommission ein umfangreiches Arbeitspapier                   Im Bestreben einer nachhaltigen Siedlungsentwick-      __ Der Prozess des Monitorings und Controllings         Kriens
erstellt. Dieses Arbeitspapier wurde im Folgeschritt                 lung von Kriens soll ein Gesamtverkehrskonzept            bedingt eine konsequente, fach- und gemein-          __ ist ein attraktiver Wohn- und Arbeitsort mit hoher
überarbeitet, mit einer Grundlagenübersicht ergänzt                  Kriens (GVKK) ausgearbeitet werden, das den Weg           deübergreifende, alle Ebenen (Bund, Kanton,             Lebens- und Aufenthaltsqualität.
und neu strukturiert. Daraus entstand die Strategie                  zur nachhaltigen Verkehrsentwicklung in Kriens            Gemeinden, LuzernPlus und ÖV-Unternehmen)            __ hat attraktive Quartiere mit hoher Wohn- und Auf-
der verkehrlichen Entwicklung (26.10.2015).                          aufzeigt. Eine Gesamtbetrachtung des Verkehrs-            integrierende Zusammenarbeit.                           enthaltsqualität.
                                                                     systems setzt voraus, dass alle Verkehrsarten (MIV,    __ Das GVKK fördert die Koordination in allen           __ ist attraktiv als Stadt-, Wirtschafts- und Land-
Die Strategie stellt – nebst den Grundlagen mit über-                ÖV, Fussverkehr, Veloverkehr), die Parkierung und         Verkehrsfragen mit den Nachbargemeinden der             schaftsraum.
geordneter Bedeutung - eine wichtige Grundlage für                   das Mobilitätsverhalten berücksichtigt werden, um         Agglomeration Luzern, und fördert aktiv insbe-
die Erarbeitung des Gesamtverkehrskonzeptes Kri-                     die Mobilitätsbedürfnisse als Voraussetzung für ein       sondere das Entwicklungskonzept LuzernSüd und        Gute Erreichbarkeit
ens (GVKK) dar. Als Input enthält sie (noch ungeprüfte               attraktives Kriens abdecken zu können. Es braucht         setzt es um.                                         Kriens
und nicht abschliessende) Massnahmenvorschläge für                   zeitlich und örtlich adäquate Verkehrssysteme, die     __ Das GVKK bedarf der Kommunikation und Parti-         __ ist im Spitzenstundenverkehr (SSV) angemessen
das GVKK.                                                            flexibel auf die Verhältnisse angepasst sind.             zipation. Es beruht auf einer angebotsorientierten      erreichbar.
                                                                     __ Die Abstimmung von Siedlung und Verkehr ist das        Planung und auf Änderung des Mobilitätsverhal-       __ trägt als Teil der Region / Agglomeration zu einem
Inhalt Strategie der verkehrlichen Entwicklung                          Kernelement.                                           tens der Bevölkerung. Es bedarf der Akzeptanz           funktionierenden und zusammenhängenden Ver-
Die Strategie der verkehrlichen Entwicklung beinhaltet               __ Das raumplanerische Ziel „Verdichtung nach             und Identifikation aller Beteiligten und Betroffe-      kehrssystem bei.
folgende Kapitel:                                                       Innen“ erfolgt womöglich ohne Kapazitätsausbau         nen.                                                 __ Die Krienser Zentren (Obernau, Dorf, Mattenhof)
                                                                        für den MIV. Das Siedlungswachstum wird durch       __ Das GVKK ist eingebettet und abgestimmt mit der         sind verkehrstechnisch rasch erreichbar, mit den
                                                                        den Ausbau des öffentlichen Verkehrs sowie des         Strategie der räumlichen Entwicklung der                Wohngebieten und mit den regionalen Zentren
                                                                        Fuss- und Veloverkehrs begleitet.                      Gemeinde Kriens. Rückkoppelungen sind mög-              verbunden.
                                                                     __ Das GVKK ist ein iteratives, „lernendes“ Projekt.      lich.
                                                                        Es gibt keinen starren Ziel- resp. Prognosezu-      __ Das GVKK stimmt alle Verkehrsträger und -ar-         Stadtverträglicher, nachhaltiger Verkehr Kriens
                                                                        stand. Die Verkehrsentwicklung wird laufend            ten untereinander ab, definiert kurz-, mittel- und   __ nutzt die vorhandenen Verkehrssysteme maximal
                                                                        beobachtet und abgestimmt auf die Siedlungsent-        langfristige Massnahmen und bestimmt wer was            effizient.
                                                                        wicklung gesteuert (Monitoring & Controlling).         beitragen muss für die Umsetzung.                    __ hat funktionsfähige, sichere, attraktive und um-
                                                                     __ Das GVKK ist ein Mehrgenerationenprojekt. Es                                                                   weltverträgliche Verkehrsanlagen.
                                                                        fördert Änderungen im Mobilitätsverhalten und                                                               __ stimmt den mot. Individualverkehr, öffentlichen
                                                                        stellt heute die Weichen für morgige Lebensqua-                                                                Verkehr, Fuss-, Radverkehr und ruhenden Verkehr
                                                                        litäten.                                                                                                       aufeinander ab, so dass jeder seinen Teil an der
                                                                                                                                                                                       Verkehrsleistung beitragen kann. Dabei wird der
                                                                                                                                                                                       Umweltverbund (ÖV, FG, RF) gefördert.
                                                                                                                                                                                    __ richtet sein Verkehrsaufkommen auf aktuell und
                                                                                                                                                                                       längerfristig verfügbare Strassenkapazitäten aus.
                                                                                                                                                                                    __ fördert ein Mobilitätsverhalten, welches zur Funk-
Inhalt / Aufbau der Strategie der verkehrlichen Entwicklung Kriens
                                                                                                                                                                                       tionsfähigkeit der Verkehrsanlagen, des Umwelt-
                                                                                                                                                                                       schutzes und hoher Wohn-, sowie Aufenthaltsqua-
                                                                                                                                                                                       lität beiträgt.
                                                                                                                                                                                    __ optimiert das Verkehrsaufkommen und die Ver-
                                                                                                                                                                                       kehrsmittelwahl an der Quelle.
                                                                                                                                                                                    __ betreibt und investiert in seine Verkehrsanlagen
                                                                                                                                                                                       wirtschaftlich nachhaltig. Der Substanzerhalt be-
                                                                                                                                                                                       stehender Infrastruktur ist sichergestellt.

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A   Grundsätze
                                                                1. Grundsätze / Philosophie
                                                                                                    S. 9

Legislaturprogramm 2016 - 2020
                                                           B   Zielbilder
Der Gemeinderat hat im Legislaturprogramm die
Herausforderungen und Ziele der laufenden Legislatur            2. Motorisierter Individualverkehr
beschrieben.                                                       (MIV)                         S. 21

Für das GVKK sind folgende Inhalte thematisch rele-             3. Öffentlicher Verkehr (ÖV)
                                                                                                   S. 27
vant:

                                                                4. Veloverkehr (VV)
Vision                                                                                             S. 33
__ Kriens handelt nachhaltig.
                                                                5. Fussverkehr (FV)
Leitlinien                                                                                         S. 39

__ Kriens bleibt Energiestadt und verbindet Siedlung,
   Nutzung und Verkehr sorgfältig und gleichwertig.             6. Parkierung (P)
                                                                                                   S. 45
__ Quartiere werden zu identitätsstiftenden Lebens-
   räumen mit hoher Aufenthaltsqualität weiterentwi-            7. Verkehrsmanagement (VM)
   ckelt. Dabei sollen das Zentrum und das Entwick-                                                S. 49
   lungsgebiet um den Mattenhof prioritär angepackt
   werden und wegweisend betreffend Aufenthalts-                8. Mobilitätsmanagement (MM)
                                                                                                   S. 53
   qualität und Weiterentwicklung sein.
                                                                9. Monitoring & Controlling (M&C)
Ziele                                                                                              S. 59
__ Kriens wird eine bewegungs- und kinderfreundli-
   che Gemeinde (UNICEF-zertifiziert) und setzt einen      C   Fokusfelder
   entsprechenden Massnahmenplan um.
__ Die Verkehrspolitik von Kriens will wirtschaftliche
                                                                10. Zentrum
   Prosperität fördern bei der Wahrung der Wohn- und                                               S. 65
   Lebensqualität. Dabei gelten die Prinzipien „Ver-
   kehr vermeiden“ (Zusammenführung von Wohnen,                 11. Horwerstrasse
                                                                                                   S. 77
   Arbeiten, Versorgung), „Verkehr verlagern“ (auf
   möglichst alle Verkehrsträger) und „Verkehr ver-
                                                                12. Schachen- / Amlehnstrasse
   träglich gestalten“ (Aufenthaltsqualität, Sicherheit,                                           S. 81
   Lärmschutz).
__ Kriens bewahrt und steigert die Wohnqualität mit-
   tels Erhalt von Wohn- und Gewerbenutzungen, der
                                                           D   Langfristige Entwicklung
   Pflege und Integration bauhistorischer Erneuerung
   bestehender Quartiere.                                       13. Langfristige Entwicklung
                                                                                                   S. 85
__ Die Aufenthaltsqualität und die ökologische Quali-
   tät der Grün- und Parkanlagen wird kontinuierlich
   erhöht.                                                 E   Ausblick
                                                                14. Weiteres Vorgehen
                                                                                                   S. 88

                                                           F   Anhang
                                                                   Anhang
                                                                                                   S. 89

Gesamtverkehrskonzept | April 2018
Gemeinde Kriens                                                                            Seite 11 von 91
Wichtige Begriffe und Definitionen

  Angebotsorienterte Verkehrsplanung                 „Push-and-Pull“-Massnahmen                                             Funktionalität

  „Die angebotsorientierte Verkehrsplanung legt      Um eine Verlagerung bei der Verkehrsmittelwahl weg vom MIV hin zu      Die Funktionalität von Verkehrsinfrastrukturen und Verkehrsangeboten ist gewährleis-
  das Infrastrukturangebot unter Berücksichtigung    einem grösseren Anteil für den ÖV sowie den Fuss- und Veloverkehr      tet, wenn im Rahmen der übergeordneten Vorgaben (Verdichten im Innern ohne Aus-
  der vorhandenen Anlagen sowie der Belastbar-       zu erreichen, ist eine Kombination von sogenannten „Push-and-Pull“-    bau der Strassen, angebotsorientierte Planung, attraktive Stadträume mit einer hohen
  keitsgrenzen von Verkehr, Umfeld und Umwelt        Massnahmen am wirkungsvollsten:                                        Lebensqualität) und unter Berücksichtigung der Belastbarkeiten folgende Anforderun-
  fest.“ Quelle: VSS-Norm SN 640 210                                                                                        gen erfüllt sind:
                                                     Die „Push“-Massnahmen erhöhen den Druck auf die Autofahrenden,
  Angebotsorientierte Verkehrsplanung orientiert     z.B. mit einer die Beschränkung der Anzahl Parkplätze bei neuen Be-     Öffentlicher Verkehr fahrplangerechter Betrieb mit möglichst kurzen Reisezei-
  sich an den Grenzen des Verkehrs, des Umfeldes     bauungen oder durch Parkplatzbewirtschaftung.                                                ten bei hoher Zuverlässigkeit sowie einem ausreichenden
  und der Umwelt. Die Mobilitätsnachfrage soll       Die „Pull“-Massnahmen schaffen im Gegenzug Anreize für die Benüt-                            Platzangebot gemäss „Verkehrskultur VBL“, ÖV steckt nicht
  durch das Angebot an Verkehrsinfrastruktu-         zung des ÖV und des Fuss- und Veloverkehrs, z.B. durch ein attrakti-                         im Stau
  ren und Verkehrsmittel beeinflusst und gelenkt     ves ÖV-Angebot und den Ausbau des Fuss- und Velowegnetzes.              Autobahn             kein Rückstau bei den Ausfahrten auf die Stammstrecke,
  werden. Die angestrebte, gewünschte Mobili-                                                                                                     Verkehrsqualität D* bei Anschlussknoten
  tätsentwicklung orientiert sich am bestehen-       Die „Push-and-Pull“-Massnahmen müssen frühzeitig geplant und                                 (Rückstau auf der Autobahn würde zu einem Ausweichen
  den Infrastruktur-/ Verkehrsmittelangebot. Die     umgesetzt werden. Es wird empfohlen, im Rahmen des Monitoring &                              auf das lokale Basisnetz führen, was zu verhindern ist)
  Strasseninfrastruktur wird nicht ausgebaut. Das    Controllings mittels eines „Aktionsplans“ die „Push-and-Pull“-Mass-     Kantonsstrassen      Regionale Hauptverbindungen, Durchleiten des wirtschaft-
  stetige Wachstum der Gesamtmobilität – insbe-      nahmen zu koordinieren und festzulegen.                                                      lich notwendigen motorisierten Individualverkehrs (An-
  sondere der Verkehrsleistung (zurückgelegte km                                                                                                  lieferung, Gütertransporte, Kunden) bei angemessenen
  pro Tag und Person) – soll wo möglich gedämpft                                                                                                  und vorhersehbaren Reisezeiten mit Verkehrsqualität D*,
  oder mit Massnahmen abgefangen werden, die                                                                                                      Erschliessung von Gemeinden und Autobahnanschlüssen
  ohne Infrastrukturausbau umgesetzt werden                                                                                  Kommunales Basisnetz Erschliessung für den wirtschaftlich notwendigen moto-
  können (z.B. Verlagerung auf den ÖV und den                                                                                                     risierten Individualverkehr (Anlieferung, Gütertransporte,
  Fuss-/Veloverkehr resp. Nutzen von Optimie-                                                                                                     Kunden) bei angemessenen und vorhersehbaren Reise-
                                                                                                                                                  zeiten mit auf angrenzenden Nutzungen abgestimmten
  rungspotenzial im bestehenden Strassennetz).
                                                                                                                                                  Geschwindigkeiten, anzustrebende Verkehrsqualität D*,
  Die konsequente Umsetzung einer angebotsori-
                                                                                                                                                  mindestens jedoch E*
  entierten Verkehrsplanung erfordert Geduld und
                                                                                                                             Fussverkehr          die Wunschlinien abdeckendes, kohärentes Wegnetz (direkt,
  Durchhaltevermögen, um den (möglicherweise
                                                                                                                                                  sicher, attraktiv, komfortabel)
  unangenehmen) Zwischenzustand vor der Anpas-
                                                                                                                             Veloverkehr          die Wunschlinien abdeckendes kohärentes Wegnetz (direkt,
  sung des Mobilitätsverhaltens in der Bevölkerung
                                                                                                                                                  sicher, attraktiv, komfortabel) sowie gedeckte Abstellplätze
  zu überbrücken.
                                                                                                                                                  unmittelbar bei den wichtigen ÖV-Haltestellen und Gebäu-
                                                                                                                                                  dezugängen

                                                                                                                            *Verkehrsqualität gemäss VSS-Norm SN 640 017a:
                                                                                                                            Die Stufen A und B kennzeichnen einen Verkehrsfluss mit geringsten Einflüssen der Verkehrsmenge auf die Fahrge-
                                                                                                                            schwindigkeiten.
                                                                                                                            In den Stufen C und D nehmen mit wachsender Verkehrsmenge die gegenseitigen Behinderungen immer mehr zu,
                                                                                                                            verbunden mit einem immer grösseren Rückgang der Fahrgeschwindigkeiten. Der Verkehrsfluss bleibt dabei aber
                                                                                                                            immer noch stabil.
                                                                                                                            An der Grenze zwischen den Stufen D und E beginnt der Verkehrsfluss zeitweise instabil zu werden. Je mehr sich
                                                                                                                            die Verkehrsqualität der Stufe F nähert, desto länger dauern die instabilen Situationen an. Die Grenze zwischen den
                                                                                                                            Qualitätsstufen E und F wird erreicht, wenn während der ganzen Spitzenstunde instabiler Verkehrsfluss mit Stau
                                                                                                                            oder „Stop-and-go-Verkehr“ herrscht.

                                                                                                                                                                                                        Quelle: Grundkonzept Verkehr LuzernSüd

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A   Grundsätze
                                                                                                                                                                                1. Grundsätze / Philosophie
                                                                                                                                                                                                                    S. 9

                                                                                                                                                                           B   Zielbilder
                                                                                                                                                                                2. Motorisierter Individualverkehr
  Belastbarkeit                                                                                                                                                                    (MIV)                         S. 21

  Die Belastbarkeit definiert, wie viel motorisierter In-                                                                                                                       3. Öffentlicher Verkehr (ÖV)
                                                                                                                                                                                                                   S. 27
  dividualverkehr auf einem Strassenabschnitt maximal
  möglich ist, unter Berücksichtigung der Anforderun-
                                                                                                                                                                                4. Veloverkehr (VV)
  gen bezüglich Luft-/Lärmemissionen sowie unter                                                                                                                                                                   S. 33
  Berücksichtigung des fahrplangerechten ÖV-Be-
  triebs, der Querbarkeit für den Fussverkehr und                                                                                                                               5. Fussverkehr (FV)
  der Attraktivität und Sicherheit für den Veloverkehr.                                                                                                                                                            S. 39

  Nebst diesen messbaren (quantitativen) Kriterien sind
  bei der Festlegung der Belastbarkeit auch qualitative                                                                                                                         6. Parkierung (P)
                                                                                                                                                                                                                   S. 45
  Aspekte, wie z.B. stadträumliche Qualitäten, die Auf-
  enthaltsqualität und die Erschliessbarkeit resp. die                                                                                                                          7. Verkehrsmanagement (VM)
  Attraktivität für angrenzende Nutzungen (z.B. Einkau-                                                                                                                                                            S. 49
  fen), zu berücksichtigen. Massgebend für die Festle-
  gung der Belastbarkeit eines Strassenabschnitts ist                                                                                                                           8. Mobilitätsmanagement (MM)
                                                                                                                                                                                                                   S. 53
  stets der tiefste dieser Belastungsgrenzwerte.
  Die Grenzen der Belastbarkeit definieren somit das
                                                                                                                                                                                9. Monitoring & Controlling (M&C)
  unter dem Aspekt der Verträglichkeit maximal trag-                                                                                                                                                               S. 59
  bare «Angebot», das dem motorisierten Verkehr zur
                                                            Beispiel für die abschnittsweise Darstellung von effektiver Belastung und Belastbarkeit (Quelle: „Nachhalti-
  Verfügung gestellt wird.                                  ge Gestaltung von Verkehrsräumen im Siedlungsbereich“, BAFU, 2011)                                             C   Fokusfelder
  Werden die Belastbarkeiten aktuell oder in absehba-
                                                                                                                                                                                10. Zentrum
  rer Zeit überschritten, müssen frühzeitig Massnah-                                                                                                                                                               S. 65
  men ergriffen werden, die entweder die MIV-Belas-
  tung reduzieren (vgl. „Push-and-Pull“-Massnahmen)                                                                                                                             11. Horwerstrasse
                                                                                                                                                                                                                   S. 77
  und/oder die Belastbarkeit neu definieren. In einer
  bestehenden Situation kann die Belastbarkeit durch
                                                                                                                                                                                12. Schachen- / Amlehnstrasse
  gezielte Massnahmen angehoben werden: z.B. kann                                                                                                                                                                  S. 81
  durch den Bau einer Mittelinsel die Querbarkeit
  einer Strasse auch bei einer höheren MIV-Belastung
  sichergestellt werden oder die Herabsenkung der
                                                                                                                                                                           D   Langfristige Entwicklung
  Geschwindigkeit bewirkt, dass die MIV-Belastung
  für das Umfeld (Anwohnende, Einkaufsgeschäfte,                                                                                                                                13. Langfristige Entwicklung
                                                                                                                                                                                                                   S. 85
  querende Fussgänger, usw.) verträglicher ist. Bei der
  Umsetzung von Massnahmen ist genügend Vorlauf-
  zeit einzuberechnen.                                                                                                                                                     E   Ausblick
                                                                                                                                                                                14. Weiteres Vorgehen
                                                                                                                                                                                                                   S. 88

                                                                                                                                                                           F   Anhang
                                                            Beispiel für die Darstellung des Homogenisierungsniveau unter Berücksichtigung von Belastungen und Be-
  Quelle: Grundkonzept Verkehr LuzernSüd                    lastbarkeiten (Quelle: „Nachhaltige Gestaltung von Verkehrsräumen im Siedlungsbereich“, BAFU, 2011)                    Anhang
                                                                                                                                                                                                                   S. 89

Gesamtverkehrskonzept | April 2018
Gemeinde Kriens                                                                                                                                                                                            Seite 13 von 91
Ziele & Rahmenbedingungen des GVKK
Rahmenbedingungen                                                                                                           Steuerung Verkehrsverhalten
Ein Ausbau des Krienser Strassennetzes ist im Pla-                                                                          Die Einflussmöglichkeit auf die Verkehrsentwicklung,   Trendentwicklung
nungshorizont von 15 Jahren nicht umsetzbar und                                                                             die Verkehrsmittelwahl und das allgemeine Mobili-      Die Mobilitätsnachfrage wächst weiter. Ohne wirk-
zudem im kantonalen Richtplan nicht vorgesehen. Das                                                                         tätsverhalten ist bei neuen Nutzungen grösser und      same Massnahmen wird sich das Verkehrsver-
Mobilitätswachstum muss daher ermöglicht werden,                                                                            einfacher als bei bestehenden Nutzungen. Bei neuen     halten bzw. die Verkehrsmittelwahl ungebrochen
ohne dass das Strassennetz für den MIV ausgebaut                                                                            Bebauungen ist ein Mobilitätskonzept zu erarbeiten,    weiterentwickeln, also hauptsächlich durch eine
wird. Für das Strassennetz des MIV gilt somit der                    __ Verkehr verlagern:                                  welches aufzeigt, wie die Verkehrsentwicklung und      starke Zunahme des MIV.
Grundsatz der Angebotsorientierung (vgl. auch Defini-                   Einerseits soll der motorisierte Verkehr zeitlich   –abwicklung gesteuert wird. Aber auch bei bestehen-
tion S. 12).                                                            verlagert werden („Brechen“ der Spitzen). An-       den Unternehmen und bei der Bevölkerung sollen         Wird die Verkehrsentwicklung mit Massnahmen
                                                                        dererseits soll der Anteil des Umweltverbunds       mittels Mobilitätsmanagement Verhaltensänderungen      gesteuert und der motorisierten Individualverkehr
Grundsätze                                                              (ÖV, Fuss-/Veloverkehr) am Modal-Split und          bewirkt werden. Zudem ist davon auszugehen, dass       in seiner Verkehrsleistung beeinflusst, so kann der
Die Umsetzung des Grundsatzes der Angebotsorien-                        damit an der zukünftigen Verkehrsleistung ver-      der Angebotsausbau beim ÖV sowie dem Fuss- und         Trendentwicklung entgegengewirkt werden. Durch
tierung erfolgt mit der 3V-Strategie:                                   grössert werden. Um dieses Ziel zu erreichen,       Veloverkehr auch bei den bestehenden Nutzungen zu      einen attraktiven Fuss- und Veloverkehr sowie ÖV
                                                                        sind Massnahmen zur Steuerung der Verkehrs-         einem Anstieg der Modal-Split-Anteile des Umwelt-      können die jeweiligen Anteile am Modal Split und
 3V-Strategie                                                           entwicklung einzusetzen (bspw. Verkehrsma-          verbundes führt.                                       damit an der Gesamtverkehrsleistung vergrössert
 __ Verkehr vermeiden:                                                  nagement, Bewirtschaftung Parkierung, Aus-                                                                 werden.
    Das Verkehrsaufkommen muss nach Möglich-                            bau und Qualität ÖV-Angebot, Massnahmen zur         Die konsequente, zielgerichtete Planung und akti-
    keit gedämpft werden, z.B. indem durch neue                         Förderung des FVV, Mobilitätskonzepte)              ve Steuerung des Gesamtverkehrs in die skizzierte
    Strukturen (wie bspw. Home Office) Wege nicht                                                                           Richtung ist zwingend für den gewünschten Spielraum
    entstehen oder durch Durchmischung von Nut-                      __ Verkehr verträglich gestalten:                      für die zunehmende Mobilitätsnachfrage. Andernfalls
    zungen und Ansiedlung von Einrichtungen der                         Innerhalb der bestehenden Strasseninfra-            nehmen die Überlastungen des limitierten Strassen-
    Nahversorgung (Einkaufsmöglichkeit für Gü-                          struktur gibt es in Bezug auf die Belastbarkeit     netzes und damit die Behinderungen des öffentlichen
    ter des täglichen Bedarfs, öffentliche Dienste,                     (vgl. Definition „Belastbarkeit“ auf 13) noch       Verkehrs rasch zu. Die Attraktivität und Sicherheit
    Kindertagesstätten etc.) „kurze Wege“ gefördert                     etwas Reserven für zusätzliches MIV-Aufkom-         für den Fuss- und Veloverkehr nimmt ab. Die künftige
    werden. Damit kann die Verkehrsnachfrage und                        men. Die Orientierung an diesen Belastbarkei-       Verkehrsmenge könnte nicht mehr bewältigt werden.
    die tatsächliche Verkehrsleistung (zurückge-                        ten ermöglicht eine verträgliche Abwicklung
    legte Kilometer pro Tag und Person) reduziert                       des MIV und damit die geforderte hohe Lebens-
    resp. „vermieden“ werden.                                           und Aufenthaltsqualität in Kriens.

                  Flächeneffizienz des stehenden Verkehrs, Münster                                                                         Steuerung Verkehrsverhalten

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A   Grundsätze
                                                                                                                                                                                1. Grundsätze / Philosophie
                                                                                                                                                                                                                    S. 9

„Monitoring & Controlling“                                Beim Monitoring und Controlling wird das bewäl-                                                                  B   Zielbilder
Der Stand der Entwicklungen in Kriens ist sehr un-        tigbare (zusätzliche) MIV-Aufkommen, d.h. die noch         Kurz & bündig:
terschiedlich. Einige Planungen sind kurz vor der         vorhandenen Reserven, ermittelt. Nur wenn die er-          Das Strassennetz ist grundsätzlich gegeben. Das            2. Motorisierter Individualverkehr
Umsetzung, bei anderen Arealen sind die Absichten         forderlichen Reserven vorhanden sind, ist die Funktio-     Netz für den MIV soll mittelfristig nicht ausgebaut           (MIV)                         S. 21
noch unklar. Auch die Entwicklung von LuzernSüd ist       nalität (siehe Definition „Funktionalität“ auf Seite 12)   werden - auch nach kantonalem Richtplan nicht.
schwer abzuschätzen und hat gewichtigen Einfluss auf      gewährleistet und die zusätzlichen Nutzungen können        Die Anliegen des öffentlichen Verkehrs, des Fuss-          3. Öffentlicher Verkehr (ÖV)
                                                                                                                                                                                                                   S. 27
das System Kriens. Das Ausrichten der Verkehrsinfra-      verwirklicht werden. Hat das bestehende Strassennetz       und Veloverkehrs, der Dienstleistungs-, Verkaufs-
struktur auf einen „vorauseilenden“ Prognosezustand,      seine Belastbarkeit erreicht oder ist absehbar, dass       und Gewerbebetriebe, der Anwohnenden und der
                                                                                                                                                                                4. Veloverkehr (VV)
der sämtliche mögliche Entwicklungen mitberücksich-       dies bald der Fall sein wird, muss vor einem nächsten      Umwelt bestimmen die Belastbarkeit der Strassen-                                              S. 33
tigt, wäre aufgrund der Unsicherheiten überdimensio-      Entwicklungsschritt zuerst die Belastung gesenkt           abschnitte (Streckenbelastbarkeit). Die maximalen
niert und auch wirtschaftlich nicht tragbar.              und/oder mittels geeigneter Massnahmen die Belast-         Knotenbelastbarkeiten richten sich nach der tech-          5. Fussverkehr (FV)
                                                          barkeit erhöht werden (vgl. Definition „Belastbarkeit“     nischen Leistungsfähigkeit der Knoten unter Ein-                                              S. 39

Das Gesamtverkehrskonzept Kriens sieht daher              auf Seite 13).                                             haltung der Funktionalität.
vor, die Verkehrsinfrastruktur auf die tatsächliche                                                                                                                             6. Parkierung (P)
                                                                                                                                                                                                                   S. 45
Entwicklung auszurichten und auf neue Nutzun-                                                                        Die Differenz zwischen der aktuellen Belastung und
gen flexibel zu reagieren. Das Verkehrsangebot soll                                                                  der Belastbarkeiten (= Reserve) bestimmt das Mass          7. Verkehrsmanagement (VM)
schrittweise weiterentwickelt werden. Hierfür braucht                                                                des zusätzlich bewältigbaren MIV-Aufkommens                                                   S. 49
es ein kontinuierliches „Monitoring“ (Beobachten) und                                                                aus erhöhtem Mobilitätsverhalten. Übersteigt die
ein gezieltes „Controlling“ (Steuern) – d.h. die aktive                                                              Belastung die Belastbarkeiten, so müssen diese             8. Mobilitätsmanagement (MM)
                                                                                                                                                                                                                   S. 53
Abstimmung von Siedlung und Verkehr.                                                                                 mit „Push and Pull“-Massnahmen wieder erreicht
                                                                                                                     werden. Erst wenn gegenüber der Belastbarkeiten
                                                                                                                                                                                9. Monitoring & Controlling (M&C)
                                                                                                                     Reserven geschaffen werden konnten, können neue                                               S. 59
                                                                                                                     Bebauungen zugelassen werden.
                                                                                                                                                                           C   Fokusfelder
                                                                                                                     Es braucht ein kontinuierliches Monitoring und
                                                                                                                     Controlling. Dieses wird zum Siedlungs- und Ver-
                                                                                                                                                                                10. Zentrum
                                                                                                                     kehrsentwicklung umfassenden Steuerungsinstru-                                                S. 65
                                                                                                                     ment der Politik für die Verkehrsentwicklung und
                                                                                                                     das Verdichten nach Innen.                                 11. Horwerstrasse
                                                                                                                                                                                                                   S. 77

                                                                                                                     Die politische Behörde und die Verwaltung erhal-
                                                                                                                                                                                12. Schachen- / Amlehnstrasse
                                                                                                                     ten dadurch neue anspruchsvolle Aufgaben, die                                                 S. 81
                                                                                                                     aufgrund ihres breiten Spektrums über die Zusam-
                                                                                                                     menarbeit bei einem herkömmlichen Verkehrspro-
                                                                                                                     jekt hinausgehen. Das Instrument eines regional
                                                                                                                                                                           D   Langfristige Entwicklung
                                                                                                                     koordinierten Monitoring und Controllings muss
                                                                                                                     noch aufgebaut und eingeführt werden, inkl. den            13. Langfristige Entwicklung
                                                                                                                                                                                                                   S. 85
                                                                                                                     gemeinsamen Entscheidungsprozessen. Ausser-
                                                                                                                     dem müssen Bauherrschaften und Planende, mög-
                                                                                                                     lichst ab Planungsbeginn, für diesen neuen Weg        E   Ausblick
                                                                                                                     motiviert und begleitet werden.
                                                                                                                                                                                14. Weiteres Vorgehen
                                                                                                                                                                                                                   S. 88

                                                                                                                                                                           F   Anhang

                                                                                                                     Quelle: Grundkonzept Verkehr LuzernSüd
                                                                                                                                                                                   Anhang
                                                                                                                                                                                                                   S. 89

Gesamtverkehrskonzept | April 2018
Gemeinde Kriens                                                                                                                                                                                            Seite 15 von 91
Abstimmung Siedlung und Verkehr
„Abstimmung Siedlung und Verkehr: Siedlungs-                    und eingesetzt werden, die Gegensteuer geben.       Meccano zur Abstimmung von
entwicklung und Verkehrssystem sind optimal                     Siedlungsentwicklungen sollen nur dann ermög-       Siedlung und Verkehr
miteinander zu koordinieren, so dass die Sied-                  licht werden, wenn die Zielgrössen eingehalten
lungsentwicklung für die Verkehrsinfrastruktur                  werden können.
tragbar ist und neue Verkehrsangebote die Sied-
lungsentwicklung nur an den raumplanerisch                      Folgend ist der Meccano zur Abstimmung von
zweckmässigen Standorten fördert.“                              Siedlung und Verkehr dargestellt und beschrieben.
Quelle: Bundesamt für Raumentwicklung, Abstimmung Siedlung
                                                                Er wird im Wesentlichen durch das Instrument
und Verkehr, Diskussionsbeitrag zur künftigen Entwicklung von   „Monitoring und Controlling“ gesteuert.
Siedlung und Verkehr in der Schweiz - Schlussbericht).
                                                                                                                                                       2                       3
Die Abstimmung von Siedlung und Verkehr stellt
ein übergeordnetes Ziel dar. Das Gesamtver-
kehrskonzept bildet eine fachliche Grundlage
dazu. Es sieht vor, die Mobilitätsentwicklung aktiv
zu steuern und siedlungsverträglich zu organisie-                                                                                                                          4
ren. Damit wird der notwendige Spielraum für die
Erschliessung der Gemeinde und Region (insbe-
                                                                                                                                                                               1
sondere Entwicklungsgebiet Luzern Süd) erwei-
tert. Die Erreichbarkeit von Kriens soll dabei allen
Verkehrsteilnehmenden sichergestellt werden.
Als gemeinsamer, zentraler Wert ist die Qualität
der öffentlichen Räume und der Strassenräume
weiterzuentwickeln.                                                                                                                   5                                            6
Dabei ist die Zusammenarbeit der Stadtentwick-
lung und Verkehrsplanung eine grundlegende
Voraussetzung. Es sollen einerseits für die er-
forderliche Mobilität optimale Voraussetzungen
geschaffen und die Abwicklung sichergestellt
werden, andererseits müssen die negativen Aus-                                                                      Meccano zur Abstimmung von Siedlung und Verkehr,
                                                                                                                    Beschreibung Teilprozesse vgl. graue Kästchen rechts
wirkungen des Verkehrs minimiert werden. Aber
auch Standorte der Siedlungsentwicklung müs-
sen sorgfältig gewählt, Siedlungsstrukturen mit
kurzen Wegen gefördert und der Raum optimal
ausgenutzt werden.

Das Kernelement zur Abstimmung von Siedlung
und Verkehr bildet das Instrument „Monitoring und
Controlling“. Analog zu Luzern Süd soll die Ver-
kehrsentwicklung mit dem Instrument periodisch
erhoben und aktiv gesteuert werden. Dabei sollen
die erhobenen Werte an den Zielgrössen „Belast-
barkeit“ und „Zielzustand Modal Split“ gemessen
werden. Verläuft die Entwicklung nicht in die ange-
strebte Richtung, sollen Massnahmen entwickelt

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A   Grundsätze
                                                                                                                                                                                1. Grundsätze / Philosophie
                                                                                                                                                                                                                    S. 9

  (1) Belastbarkeit                                    (3) Entwicklung                                       (5) Steuern des Verkehrs aus bestehenden                      B   Zielbilder
  Belastbarkeit definiert, wie viel motorisierter                                                            Nutzungen
  Individualverkehr auf einem Strassenabschnitt        Zukünftige Nutzungen                                  Um das MIV-Aufkommen aus den bestehenden                           2. Motorisierter Individualverkehr
  maximal möglich ist, unter Berücksichtigung des      Zu den zukünftigen Nutzungen zählen alle durch        Nutzungen zu reduzieren und weitere Reserven                          (MIV)                         S. 21
  fahrplangerechten ÖV-Betriebs, der Querbarkeit       Umnutzungen, Verdichtung oder Neubebauung             für neue Nutzungen zu schaffen, ist eine Kombi-
  für den Fussverkehr, der Attraktivität und Sicher-   entstehenden Bauten. Für die Abschätzung des          nation von „Push-and-Pull“-Massnahmen not-                         3. Öffentlicher Verkehr (ÖV)
                                                                                                                                                                                                                   S. 27
  heit für den Veloverkehr und den Nutzungsansprü-     Mobilitätsbedarfs und der Verkehrsbelastung           wendig. Damit soll das MIV-Aufkommen aus den
  chen der angrenzenden Siedlung (Verträglichkeit).    sind nutzungsspezifische Flächenangaben (BGF)         bestehenden Nutzungen gesenkt, die Verkehrs-
                                                                                                                                                                                4. Veloverkehr (VV)
  (vgl. auch Definition Belastbarkeit S. 13)           erforderlich.                                         mittelwahl gesteuert und die Attraktivität des ÖV                                                     S. 33
                                                       Zusätzlicher Mobilitätsbedarf                         sowie des Fuss- und Veloverkehrs erhöht werden.
                                                       Die neuen Nutzungen erzeugen einen spezifischen       Bestehende Nutzungen können in Bezug auf die                       5. Fussverkehr (FV)
  (2) Bestand                                          Mobilitätsbedarf. Es lässt sich nutzungsspezifisch    Verkehrserzeugung und die Verkehrsmittelwahl                                                          S. 39

                                                       abschätzen, wie viele Wege künftig pro Tag aus        grundsätzlich weniger rasch und weniger einfach
  Bestehende Nutzungen                                 einem bestimmten Gebiet generiert werden.             beeinflusst werden (u.a. wegen Besitzstandsga-                     6. Parkierung (P)
                                                                                                                                                                                                                   S. 45
  Die bestehenden Nutzungen und damit die beste-       Zusätzliche Verkehrsbelastung                         rantie der Parkplätze). Nach der Umsetzung der
  henden Bedürfnisse ergeben sich aus der gebau-       Der zusätzliche Mobilitätsbedarf erzeugt zusätz-      Massnahmen sind im Sinne eines iterativen Pro-                     7. Verkehrsmanagement (VM)
  ten Siedlungsstruktur. Als Ausgangslage wird der     liches Verkehrsaufkommen, also zusätzliche            zesses wieder ein Monitoring (4) und eine Gesamt-                                                     S. 49
  Zustand 2013 festgelegt. Sobald ein Projekt umge-    Bewegungen, die auf die verschiedenen Verkehrs-       betrachtung nötig. Es ist Sache der zuständigen
  setzt ist, wird diese neue Nutzung ebenfalls dem     mittel verteilt werden. Je nach Attraktivität der     politischen Organe die nötigen Entscheide zur                      8. Mobilitätsmanagement (MM)
                                                                                                                                                                                                                   S. 53
  Bestand zugeschlagen.                                verschiedenen Verkehrsmittel fällt der Modal Split    Umsetzung der Massnahmen zu fällen.
                                                       unterschiedlich aus.
                                                                                                                                                                                9. Monitoring & Controlling (M&C)
  Bestehende Verkehrsbelastung                         Monitoring des zukünftigen Verkehrsaufkommens                                                                                                               S. 59
  Die bestehende Verkehrsbelastung ergibt sich aus     Das Verkehrsaufkommen aus den verschiedenen
  den bestehenden Nutzungen und dem bestehen-          Entwicklungsgebieten wird verkehrsmittelspezi-        (6) Steuern des Verkehrs aus künftigen                        C   Fokusfelder
  den Modal Split.                                     fisch abgeschätzt. Für die Gesamtbetrachtung von      Nutzungen
                                                       Belastung und Belastbarkeit mittels Monitoring (4)    Auch bei der Steuerung des Verkehrs aus den
                                                                                                                                                                                10. Zentrum
  Monitoring des bestehenden Verkehrsaufkom-           ist v.a. das MIV-Aufkommen massgebend.                künftigen Nutzungen sind sowohl Push- als                                                             S. 65
  mens                                                                                                       auch Pull-Massnahmen umzusetzen, wie z.B.
  Das bestehende Verkehrsaufkommen muss regel-                                                               eine Reduktion der Parkfelder, eine verbesserte                    11. Horwerstrasse
                                                                                                                                                                                                                   S. 77
  mässig verkehrsmittelspezifisch gemessen und         (4) Gesamtbetrachtung von Belastung und               Anbindung des Areals an das ÖV-Netz, Taktver-
  analysiert werden. Für die Gesamtbetrachtung         Belastbarkeit                                         dichtungen auf ÖV-Linien, Mobilitätsmanagement
                                                                                                             bei ansiedelnden Unternehmen oder der Bewoh-                       12. Schachen- / Amlehnstrasse
  von Belastung und Belastbarkeit (1) ist v.a. das     Der bestehende Autoverkehr aus den bestehenden                                                                                                              S. 81
  MIV-Aufkommen massgebend.                            Nutzungen wird mit dem abgeschätzten zusätz-          nerschaft, erreicht werden. Zusätzlich kann das
                                                       lichen Verkehr aus den neuen Nutzungen addiert        Verkehrsaufkommen auch über Anpassungen
  Veränderungen Bestand                                (= Belastung) und den Belastbarkeitsgrenzwerten       der Nutzung gesteuert werden, z.B. mit einer
                                                                                                                                                                           D   Langfristige Entwicklung
  Dank den „Push-and-Pull“-Massnahmen wird             im Sinne einer Gesamtbetrachtung gegenüberge-         Reduktion des Nutzungsausmasses oder mit der
  sich das Verhalten im Bestand ändern. Dadurch        stellt. Liegt die Belastung tiefer ist als die Be-    Anpassung der Nutzungsart (weniger Verkehr er-                     13. Langfristige Entwicklung
                                                                                                                                                                                                                   S. 85
  ergibt sich zusätzlicher Freiraum. Auf der Strasse   lastbarkeit, befindet sich die Situation „im grünen   zeugende Nutzungen). Analog sind auch hier nach
  entstehen freie Kapazitäten und in den bestehen-     Bereich“. Es sind keine Massnahmen nötig. Ist         der Umsetzung der Massnahmen im Sinne eines
  den Parkierungsanlagen freie Parkplätze. Diese       dagegen die Belastung höher als die Belastbar-        iterativen Prozesses wieder ein Monitoring (4) und            E   Ausblick
  erlauben das Reduzieren der bei neuen Nutzungen      keit, fällt das System „in den roten Bereich“. Dann   eine Gesamtbetrachtung (5) nötig. Es ist Sache
  zu erstellenden Anzahl Parkplätze. Das Monitoring    sind entsprechende Massnahmen zur Steuerung           der zuständigen politischen Organe die nötigen                     14. Weiteres Vorgehen
                                                                                                                                                                                                                   S. 88
  muss auch das Ausmass solcher Veränderungen          des Verkehrs nötig.                                   Entscheide zur Umsetzung der Massnahmen zu
  zeigen.                                                                                                    fällen.
                                                                                                                                  Quelle: Grundkonzept Verkehr LuzernSüd
                                                                                                                                                                           F   Anhang
                                                                                                                                                                                   Anhang
                                                                                                                                                                                                                   S. 89

Gesamtverkehrskonzept | April 2018
Gemeinde Kriens                                                                                                                                                                                            Seite 17 von 91
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Teil B - Zielbilder                                                                                 A   Grundsätze
                                                                                                         1. Grundsätze / Philosophie
                                                                                                                                             S. 9

Die technische Leistungsfähigkeit auf dem
Zentrumsabschnitt der Luzernerstrasse                                                               B   Zielbilder
ist in Spitzenzeiten erreicht. Gleichzeitig                                                              2. Motorisierter Individualverkehr
sind in Kriens, und speziell in LuzernSüd,                                                                  (MIV)                         S. 21
Nutzungsentwicklungen geplant. Diese
erzeugen Verkehr. Wenn die Verkehrsent-                                                                  3. Öffentlicher Verkehr (ÖV)
                                                                                                                                            S. 27
wicklung entsprechend dem bisherigen
Trend fortgeschrieben wird, entsteht                                                                     4. Veloverkehr (VV)
                                                                                                                                            S. 33
eine massive Netzüberlastung mit Ver-
kehrsdruck auf die Quartiere, Behinderun-                                                                5. Fussverkehr (FV)
gen im ÖV und insgesamt einem Attraktivi-                                                                                                   S. 39

tätsverlust im Raum Kriens.
                                                                                                         6. Parkierung (P)
                                                                                                                                            S. 45

Das Gesamtverkehrskonzept sieht daher
vor, die Verkehrsentwicklung aktiv zu steu-                                                              7. Verkehrsmanagement (VM)
                                                                                                                                            S. 49
ern. Das Angebot des ÖV und des Fuss-
und Veloverkehrs sollen ausgebaut wer-                                                                   8. Mobilitätsmanagement (MM)
                                                                                                                                            S. 53
den und die Verkehrsmittelwahl hin zum
ÖV und Fuss- und Veloverkehr entwickelt                                                                  9. Monitoring & Controlling (M&C)
                                               Aktive Steuerung der Verkehrsentwicklung in Kriens                                           S. 59
werden. Gleichzeitig soll der MIV auf das
bestehende Belastungsniveau ausgerich-
tet werden, d.h. er soll plafoniert werden.                                                         C   Fokusfelder
                                                                                                         10. Zentrum
Nachfolgend werden je Verkehrsart (Ver-                                                                                                     S. 65

kehrsmittel, Verkehrsträger) Zielbilder als
Weiterentwicklung des Bestandes for-                                                                     11. Horwerstrasse
                                                                                                                                            S. 77
muliert. Dies erfolgt auf konzeptioneller,
schematischer Ebene. Die für die Entwick-                                                                12. Schachen- / Amlehnstrasse
                                                                                                                                            S. 81
lung der heutigen Situation hin zum Ziel-
bild erforderlichen Massnahmen werden                                                               D   Langfristige Entwicklung
definiert. Die Zielbilder sind untereinander
koordiniert. Sie sind als integrales, abge-                                                              13. Langfristige Entwicklung
stimmtes Massnahmenpaket zu verstehen.                                                                                                      S. 85

                                                                                                    E   Ausblick
                                               Integrales, abgestimmtes Massnahmenpaket
                                                                                                         14. Weiteres Vorgehen
                                                                                                                                            S. 88

                                                                                                    F   Anhang
                                                                                                            Anhang
                                                                                                                                            S. 89

Gesamtverkehrskonzept | April 2018
Gemeinde Kriens                                                                                                                     Seite 19 von 91
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2. Motorisierter Individualverkehr (MIV)                                                                                                                              A   Grundsätze
                                                                                                                                                                           1. Grundsätze / Philosophie
                                                                                                                                                                                                               S. 9

Ausgangslage
                                                                                                                                                                      B   Zielbilder
Handlungsbedarf                                          Ziele GVKK
Die MIV-Belastungen 2015 auf den einzelnen Stras-        In Weiterentwicklung / Ergänzung zu den Zielen der                                                                2. Motorisierter Individualverkehr
senabschnitten sind dem Gesamtverkehrsmodell             Strategie legt das GVKK folgende Zielsetzungen fest:                                                                 (MIV)                         S. 21
Kriens entnommen (Februar 2016) und im Zielbild
(S. 22) als „durchschnittlicher Werktagsverkehr“         __ Gewährleisten der Funktionalität des Strassennet-                                                              3. Öffentlicher Verkehr (ÖV)
                                                                                                                                                                                                              S. 27
(DWV) angegeben. Besonders hohe Streckenbelas-              zes für den wirtschaftlich notwendigen motorisier-
tungen sind im Ist-Zustand auf der Luzernerstrasse          ten Individualverkehr und zur Verfügung stellen des
                                                                                                                                                                           4. Veloverkehr (VV)
(Abschnitt Zentrum bis Luzern) zu verzeichnen.              dafür erforderlichen Strassenraums                                                                                                                S. 33

Das Strassensystem des MIV ist, insbesondere in den      __ Sicherstellen, dass die Belastung der Strassenab-                                                              5. Fussverkehr (FV)
Spitzenverkehrszeiten, sehr stark ausgelastet und           schnitte deren Belastbarkeit nach den Grundsätzen                                                                                                 S. 39

funktioniert an der Leistungsgrenze. Die Verträglich-       der angebotsorientierten Planung nicht überschrei-
keit mit den Nutzungsansprüchen an den Strassen-            tet                                                                                                            6. Parkierung (P)
                                                                                                                                                                                                              S. 45
raum wird als kritisch beurteilt. Die Verkehrsleistung
                                                                                                                  Luzernerstrasse, Kriens (Foto: Kontextplan, 2015)
des MIV darf nicht mehr zunehmen, da die Verträg-        __ Sicherstellen einer flüssigen und verstetigten                                                                 7. Verkehrsmanagement (VM)
lichkeit sonst nicht mehr gegeben ist. Massnahmen           Abwicklung des motorisierten Individualverkehrs                                                                                                   S. 49
bspw. zur Attraktivierung der öffentlichen Räume im         innerhalb von Kriens mithilfe eines schrittweisen
Zentrum sind unter Berücksichtigung der Verkehr-            Aufbaus eines Verkehrsmanagementsystems                                                                        8. Mobilitätsmanagement (MM)
                                                                                                                                                                                                              S. 53
sentwicklung des MIV zu prüfen.
                                                         __ Erhöhen der Verkehrssicherheit für alle Ver-
                                                                                                                                                                           9. Monitoring & Controlling (M&C)
Ziele der Strategie der verkehrlichen Entwicklung           kehrsteilnehmenden                                                                                                                                S. 59
Die Strategie definiert folgende wesentlichen Stoss-
richtungen:                                                                                                                                                           C   Fokusfelder
__ Ausrichtung des Verkehrsaufkommens auf aktuell
                                                                                                                                                                           10. Zentrum
   und längerfristig verfügbare Strassenkapazitäten                                                                                                                                                           S. 65

__ Attraktive Anbindung an das übergeordnete Stras-                                                                                                                        11. Horwerstrasse
                                                                                                                                                                                                              S. 77
   sennetz
                                                                                                                  Verträglichkeit in Quartieren, Lauerzweg Kriens
                                                                                                                  (Foto: Kontextplan, 2015)                                12. Schachen- / Amlehnstrasse
__ Ziel- und Quellverkehr rasch auf übergeordnete                                                                                                                                                             S. 81
   Achsen lenken

__ MIV verträglich (Belastbarkeiten) und flüssig durch
                                                                                                                                                                      D   Langfristige Entwicklung
   das Dorfzentrum führen
                                                                                                                                                                           13. Langfristige Entwicklung
                                                                                                                                                                                                              S. 85
__ Funktionalität für wirtschaftlich notwendigen MIV
   gewährleisten
                                                                                                                                                                      E   Ausblick
__ kein Durchgangsverkehr in Wohnquartieren
                                                                                                                                                                           14. Weiteres Vorgehen
                                                                                                                                                                                                              S. 88

                                                                                                                                                                      F   Anhang
                                                                                                                                                                              Anhang
                                                                                                                                                                                                              S. 89

Gesamtverkehrskonzept | April 2018
Gemeinde Kriens                                                                                                                                                                                       Seite 21 von 91
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