Krise Licht am Ende der Dunkelheit - Stadtkirche Leoben
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Pfarrblatt der katholischen Stadtkirche Leoben 45. Jg. / Nr. 3 / Juni - September 2020 Krise Foto: Karl-Heinz Schein Licht am Ende der Dunkelheit „Macht doch den zweiten Fensterladen auf, damit mehr Licht hereinkomme.“ Das sollen die letzten Worte von Johann Wolfgang von Goethe vor seinem Tod am 22. März 1832 gewesen sein. „Mehr Licht“ ins Dunkel der existenziellen Ge- schehnisse haben sich in den letzten Wochen viele gewünscht und wurden oft auf sich selbst zurückgeworfen. Angst, Einsamkeit und Ratlosigkeit warfen auch unfreiwillig die Fragen nach dem Sinn des Lebens auf, deren Beantwortung manchen schwer gefallen sein mag. Einige verloren sich in einem dichten Nebel düsterer Gedanken, während bei ande- ren nach und nach der Lichtstrahl der Selbsterkenntnis die Schleier durchbrach. In der Zeit der erzwungenen Selbstbe- schränkung zeigten sich die wichtigen Dinge des Lebens – die Frage nach der eigenen Berufung und dem Sinn unseres Daseins erhielt plötzlich eine Antwort. Dieses Licht der Erkenntnis hat seinen Ursprung in Gott. Dieses Licht strahlt auch in der größten Finsternis, sobald wir es zulassen. Christus ist das Licht der Welt! Dieses Licht ist Orientierung und Leitstrahl durch alle Nebel in eine hoffnungsfrohe Zukunft. MJP
Le i tart XXX i ke l Juni - September 2020 2 Interview mit Schauspieler und Regisseur Nik Hunger Zum Thema ten nicht mehr in den Händen hatte. schleunigt einige Prozesse sehr heftig Das stößt viele Prozesse an, des Nach- und sorgt auf der anderen Seite für denkens und des Vergewisserns. Ich eine extreme Verlangsamung. Da- verbringe meine Tage in Ruhe und durch werden in ein oder zwei Jahren Konzentration – mal mehr, mal weni- die Teile ganz anders zusammenge- ger. Darüber bin ich sehr froh, ich legt und wir müssen eine neue Art von habe ein großes Gefühl der Dankbar- Balance finden. Das kann eine ganz keit für die vielen Momente der Stille. spannende Geschichte werden, von der wir noch gar nicht absehen kön- Pfarrer: Unser ganzes Leben ist ge- nen, wohin sie uns führt. prägt von Krisen. Du als Charakter- Schauspieler und Regisseur Klaus darsteller verkörperst sie immer wie- Pfarrer: Ist das Coronavirus nicht Maria Brandauer der auf der Bühne und in den Filmen. ein Abbild für das Sittenbild unserer Was unterscheidet diese Krisen von Gesellschaft? Pfarrer und Brücke-Herausgeber der gegenwärtigen? Markus Plöbst: Wie sehr trifft Dich Ja, das könnte man diese Coronakrise und wie gehst Du KMB: Das kann man „Zuschauer, Schauspieler, meinen. Ich ertappe persönlich damit um? beides kaum verglei- Regisseur - nichts möchte mich auch immer wie- chen. Auf der Bühne ich immer und ausschließ- der bei dem Gedan- Klaus Maria Brandauer: Es ist eine oder im Film geht es lich sein müssen. Theater ken, dass sich die Na- besondere Situation, die Krise hat fast immer um ein In- tur einfach gegen uns und Film - auf keines von auch mich mit voller Wucht getroffen, dividuum, welches Menschen wehrt. alle meine Termine bis weit in den sich zu seinem mehr beiden möchte ich mich im- Aber das ist vielleicht Herbst waren innerhalb weniger Tage oder weniger widri- mer und ausschließlich fest- zu einfach. Der abgesagt. Auf der anderen Seite darf gen Umfeld verhal- legen müssen. Ich brauche Hauptvorwurf an die ich aber sagen: Es geht mir gut. Ich ten muss. Es geht im- das Spiel der Möglichkeiten. Fridays-for-future- habe so viel Zeit für mich selber wie mer um einen Aus- Ich brauche die Möglichkei- Bewegung war ja im- noch nie. Die nutze ich zum Lesen, üb- schnitt. Diese Krise mer, dass sich die rigens hauptsächlich zum Wieder-Le- jetzt ist allumfas- ten des Spiels. Bleiben tu‘ ganzen Forderungen sen, also Sachen, die ich schon kenne, send, sie betrifft nicht ich mir nicht. Noch nicht.“ so nicht umsetzen las- aber seit Jahren oder seit Jahrzehn- nur jeden von uns Klaus Maria Brandauer sen, dass alles viel zu gleichermaßen, son- radikal und ideolo- dern auch alle Bereiche unseres Le- gisch aufgeladen ist. Diese Antwort Zur Person bens, alle Kontinente, eigentlich unse- haben wir nun im Rekordtempo ad ab- re ganze Zivilisation. Deshalb glaube surdum geführt. Ohne hörbaren Wi- Klaus Maria Brandauer, geb. 1943 in ich nicht, dass wir danach einfach so derspruch wurden diverse Grundrech- Bad Aussee, ist Schauspieler und Re- zur Tagesordnung übergehen können. te außer Kraft gesetzt, die Bevölke- gisseur. Er lebt in Altaussee, Wien, Das wird schlicht und einfach unmög- rung hat die Politik dazu eher noch Berlin und New York. Seit 1972 En- lich sein. Es wird ja schon einmal animiert. Auch darüber wird nochmal semblemitglied am Burgtheater, 1989 schwer sein, den Zeitpunkt „Nach der zu reden sein und wir brauchen dafür Kammerschauspieler. Zahlreiche Ti- Krise“ genau zu definieren. Der brave eine große Ehrlichkeit uns selbst ge- tel- und Hauptrollen am Burgtheater, Soldat Schwejk verabredet sich ja für genüber. Gastauftritte u. a. bei den Salzburger „nach dem Krieg um sechs“ mit sei- Festspielen, wo er von 1983 bis 1988 nem Kumpel Woditschka in der Knei- Pfarrer: Welche Nachwirkungen wird den Jedermann verkörperte. Bran- pe…das hat unter heutigen Umstän- diese Krise auf unsere Kulturland- dauer führt seit den 60er Jahren den eine ganz eigene Komik. schaft haben? ebenfalls Regie. Er ist in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen zu Pfarrer: Wird diese Krise ethisch eine KMB: Umso länger die ganzen Schlie- sehen und wirkte erfolgreich in Holly- Nachhaltigkeit auf unsere Gesellschaft ßungen dauern, desto gravierender wood-Produktionen mit. Er wurde mit haben? Bzw. wird die Welt „nach Co- werden die Folgen sein. In der Kultur zahlreichen Film- und Theaterpreisen rona“ eine andere sein? werden, gerade in Österreich, gewalti- geehrt, ist Oscar-Preisträger und Eh- ge Summen umgesetzt. An den Ver- renbürger von Altaussee sowie Träger KMB: Die Welt wird keine andere lusten, die jetzt auflaufen, müssen wir des Gertrud-Eysoldt-Ringes. Seit 2013 sein, sie wird sich aber anders anfüh- uns noch Jahre abarbeiten. Das hat Ehrenmitglied des Burgtheaters, 2014 len und wir werden ihr anders gegen- zu Folge, dass die einzelnen Instituti- erhielt er den Nestroy-Theaterpreis übertreten. Diese Krise hebelt keine onen zum kommerziellen Erfolg ge- für sein Lebenswerk. Gesetzmäßigkeiten aus, doch sie be- zwungen sein werden, noch mehr als
3 Schein Juni - September 2020 Le i tart XXX i ke l Klaus Maria Brandauer KK „Krise“ das die meisten bisher schon sind. Auf Geleitwort des Stadtpfarrers der Strecke werden dabei viele weni- ger etablierte Sachen bleiben. In der Liebe Leserin! Lieber Leser! Breite sichtbar wird das erst in ein Ein Blick in den Terminkalender der paar Jahren, wenn der Mainstream letzten Ausgabe unserer Brücke (März mangels Nachwuchses und neuer Im- K. M. Brandauer mit Stadtpfarrer 2020) offenbart, was in unserer Stadt- pulse immer weiter verkümmert. Eine Plöbst im September 2004 kirche in den letzten zwei bis drei Mo- fatale Entwicklung. Wir müssen auf- naten alles nicht geschehen konnte passen, dass hier keine Lücke ent- dem kann auch mal der Wind ins Ge- und dass wir mit dem Lockdown ein- steht, die nie wieder zu schließen ist. sicht blasen ohne dass er einen um- fach überrumpelt wurden. Feste, Fei- wirft. Ich beziehe das ganz konkret Pfarrer: Ein Ziel der griechischen auf den Glauben, aber nicht nur. Wir erlichkeiten, Veranstaltungen, etc.: Tragödie wie auch der Dramen Sha- sind so viele unterschiedliche Men- Nahezu alles wurde abgesagt oder ver- kespeares ist die persönliche Läute- schen, jeder mit seinen vielen Facet- schoben. Dennoch oder gerade deshalb rung – die Katharsis – des Betrachters. ten. Wem es gelingt, diese Krise als haben sich ganz neue Facetten von Kommt diese Botschaft heute noch Chance zu begreifen, sich mit sich sel- und in unserer Kirche gezeigt. Kein beim Publikum an? Sind Krisen not- ber zu beschäftigen, eigene Prioritä- Mensch hätte damit gerechnet, dass wendig, um daran zu wachsen bzw. ten zu befragen und neue zu setzen, sich die Video- und Fernsehübertra- daraus zu lernen? der hat schon sehr viel gewonnen. gungen unserer Gottesdienste eines Deshalb bin ich sehr gern bereit, hin- derartigen Zulaufes und dieser beson- KMB: Das glaube ich auf jeden Fall. ter dem allen auch einen Plan zu se- deren Beliebtheit erfreuen. Die Seg- Krisen sind immer Wendepunkte, an hen, aber darauf kommt es gar nicht nung des Pfarrhofes in Waasen mit denen man sich neu ausrichten muss. an. Die wichtigste Botschaft ist die, Bischof Wilhelm wurde sogar über Dass Shakespeare immer noch unser dass wir uns auf uns selber besinnen größter lebender Autor ist – wie Hei- müssen! Servus TV übertragen und auch die ner Müller so treffend bemerkt hat – anschließende Ausstrahlung des liegt daran, dass er seine Figuren so Pfarrer: „In großen Krisen zerbricht Pfingstgottesdienstes in Lerchenfeld nah an uns Menschen gebaut hat, das Herz oder es wird zu Stahl“, war ein Megahit. Besonders in der dass wir bis heute von ihnen lernen schreibt Honoré de Balzac (1799- Pfarre Göß war man - über die Gottes- können, wie wir funktionieren. Wir 1850). Was sagst Du dazu? dienste hinaus - unglaublich einfalls- bleiben uns doch in großen Teilen sel- reich und kreativ. Die Kommunikati- ber rätselhaft, was vielleicht auch KMB: Was dich nicht umbringt, das on unter Pfarrmitgliedern und in den ganz gut so ist. Im Theater wird der macht dich stark – so kann man es Gruppen hatte – wenn auch fast aus- Schleier, wenn es gut läuft, ein biss- auch sagen. Mir ist dazu noch wichtig, schließlich elektronisch – einen Boom chen gelüftet. Dazu ist das Theater da dass niemand Angst haben soll. Wir erfahren. Die Hilfsbereitschaft war und das kann man dann gern Kathar- haben einen abrupten und radikalen nahezu grenzenlos. In dieser Krise sis nennen oder wie auch immer. Es Stillstand und gleichzeitig spüren wir, genügt, etwas zu spüren, der Lernef- dass große Veränderungen ablaufen. wurde viel Gutes offenkundig, das vor- fekt kommt dann schon, mitunter an- Niemand kann im Moment absehen, handen, aber unbeachtet war. Diese ders, als man denkt. wo uns das hinführt. Das kann nie- Selbstverständlichkeiten haben einen manden unberührt lassen. Vielleicht neuen Wert erfahren. Ein großes Pfarrer: Unser Herr Jesus Christus ist das ein Moment, wo es wichtig ist, Vergelt´s Gott allen! Wirtschaftlich ge- hat seine Anhänger bewusst in die mehr mit dem Herzen dabei zu sein sehen hatten wir durch den Ausfall Glaubenskrise geführt. Wird diese Kri- und die Dinge weniger zu bewerten, der Präsenzgottesdienste und Veran- se auch zu einem Pfingsten führen? sondern einfach geschehen zu lassen. staltungen einen ordentlichen Abgang. KMB: Das liegt an uns, an jedem Ein- Ich glaube, es kommt auf jeden an So haben wir uns erlaubt, in diese zelnen. Die Frage ist, wie offen wir und am Ende wird es gut. Ausgabe einen Erlagschein beizulegen sind und wie sehr wir uns irritieren und dürfen Sie bitten, uns im Rahmen lassen. Wer auf festem Grund steht, Pfarrer: Vielen Dank, lieber Klaus! Ihrer Möglichkeiten zu helfen. So schwierig diese Zeit nun war, seien Zum Titelbild dieser Ausgabe wir auch dafür dankbar und freuen Die Höhle steht symbolisch für die Krise, die wir in den letzten wir uns jetzt auf einen möglichst ent- Monaten durchlebten. Es zeigt aber auch: Am Ende jeder Krise spannenden Sommer. steht neues Leben - hier symbolisiert durch den grünen Baum. Aufgenommen in: Canyon de Chelly in Arizona (USA) Herzlichst! Foto: Karl-Heinz Schein Dr. Markus J. Plöbst Stadtpfarrer
stadtXXX ki rche Juni - September 2020 4 Altbischof Johann Weber verstorben Der Bischof von 1969 bis 2001 wurde 93 Jahre alt. Mit Leoben hatte er vielseitige Beziehungen. Pfarrchronik Hinterberg Pfarrchronik Waasen 1989: Anlässlich der Firmung am 22. April 1989 be- April 1989: Bischof Johann Weber in der Pfarre Waa- sucht der leutselige Bischof Johann Weber die Pfarre sen mit dem damaligen Bürgermeister Dir. Reinhold Hinterberg und anschließend die Siedlung Auwald. Benedek, der leider ebenfalls im Mai verstorben ist. Zum Thema unserer Ausgabe passt chenvolksbegehren, Groerkrise, Kin- wunderbar das Gedenken an unseren desmissbrauch, Priestermangel, emeritierten Diözesanbischof Johan- Rückgang der Ordensberufungen nes. Vom Anfang bis zum Ende war usw. Seine Zeit als Bischof war nicht sein Episkopat mit Krisen besetzt. gerade einfach, oftmals konfliktgela- Am 31. Dezember 1968 gab für alle den und trotzdem wird er allseits als völlig überraschend Bischof Josef Herzbischof bezeichnet. Es gab Prob- Schoiswohl seinen Rücktritt bekannt. leme über Probleme, er aber schlug Nach dem Zweiten Vatikanischen nicht mit der Faust auf den Tisch, er Konzil lag unsere Kirche für die einen suchte den Dialog. Er suchte nicht Privatarchiv Österreicher in einem unglaublichen Aufbruch und den Schuldigen, sondern war aus ge- für andere vor dem Zusammenbruch. lebter Menschen- und Gottesliebe aus Die 68er-Revolte machte auch vor den tiefstem Herzen bemüht, eine Lösung Toren der Kirche nicht Halt. Es war zu finden. So habe ich ihn sowohl in eine Monsteraufgabe, die auf Bischof meiner Zeit als Priesterseminarist als Johannes zukam, als er 1969 die Lei- auch später als Kaplan und Pfarrer tung unserer Diözese übernahm. Im am eigenen Leib erlebt. In großer 1988: Priesterweihe in der Kloster- Grunde war seine gesamte Amtszeit Dankbarkeit! kirche. Als Ministrant begrüßt der von Herausforderungen geprägt, ob Stadtpfarrer heutige Stadtpfarrorganist Mar- nun die Bischofsernennungen, Kir- Msgr. Markus J. Plöbst tin Österreicher den Bischof. Privatarchiv Plöbst Archiv Brücke 1991: Bischof Johann Weber weiht Bischof Johann Weber (M.) bei einem Besuch in St. Xaver am 3. April den heutigen Stadtpfarrer Mar- 2009: PGR-Vors. Johannes Gsaxner, Kpl. Gregor Poltorak, Altbischof kus Plöbst zum Diakon. Johann Weber, Altdechant Karl Gölles, Stadtpfr. Markus Plöbst (v.l.)
5 Juni - September 2020 stadtXXX ki rche Bischof Wilhelm Krautwaschl in Leoben Am Pfingstsonntag besuchte der Bischof Leoben: Einweihung Pfarrhof Waasen, Messe in Lerchenfeld Gsaxner (4) Gemeinsam mit Msgr. Franz Sammt (r.) zelebrierte Freude bei den Verantwortlichen: Martin Walters- Bischof Wilhelm Krautwaschl die Pfingstmesse in der dorfer, Gerald Stellwag-Carion, Markus Plöbst, Wil- Pfarrkirche Lerchenfeld. helm Krautwaschl, Walpurga Haid-Stockreiter Ein dichtes Programm absolvierte Di- özesanbischof Wilhelm Krautwaschl am Pfingstsonntag bei seinem Be- suchstag in der Stadt Leoben. Bereits um 7.30 Uhr traf der Bischof in Le- oben ein und weihte den restaurierten Pfarrhof Leoben-Waasen. Unter Teil- nahme des Pfarrgemeinderats Waa- sen und der Mitarbeiter des Jugend- zentrums Spektrum zeigte sich der Bischof angetan von der gelungenen Renovierung des Pfarrhofes, bei der schöne alte Bausubstanz mit moder- nen Elementen kombiniert wurde. Zeitig in der Früh kam Bischof Wilhelm in Leoben an und nahm die Stadtpfarrer und „Bauherr“ Markus Segnung des restaurierten „alten“ Pfarrhofes Leoben-Waasen vor. Plöbst, Pfarrgemeinderatsvorsitzende Walpurga Haid-Stockreiter und Wirt- ration mit Prof. Msgr. Franz Sammt. schaftsratsvorsitzender Gerald Stell- Eine hochkarätige Gestaltung durch wag führten durch den neuen, alten Ensembles der Bergkapelle Seegra- Pfarrhof. Kulturreferent Johannes ben, der Musik- und Kunstschule Le- Gsaxner nahm in Vertretung des Bür- oben, der Familienmusik Valenta, die germeisters und im Namen der Stadt- Sopranistinnen Corina Koller und An- gemeinde Leoben teil. Die Segnung tonia Völkl und Stadtpfarrorganist wäre schon am 25. April vorgesehen Martin Österreicher zeichnete diese gewesen, musste aber wegen der Co- Messe aus, die auch von „Servus-TV“ rona-Krise verschoben werden und live und international übertragen fand auch deshalb nur im kleinen wurde. In seiner Predigt ging Bischof Kreis statt. Wilhelm auf die aktuelle Situation im Im Anschluss ging es weiter in die Zusammenhang mit der Corona-Pan- Pfarrkirche Lerchenfeld, die die einzi- demie ein. Vor allem erinnerte er an Auch die Räume des „Spektrum“ ge Kirche der Steiermark ist, die das die in diesen Wochen wieder intensi- wurden gesegnet - hier die Verant- Patrozinium des Heiligen Geistes vierte Solidarität zwischen den Men- wortlichen Nathalie Schager und trägt. Bischof Wilhelm erinnerte dar- schen und brachte seinen Wunsch Daniel Ruderes. an, dass der Geburtstag der Kirche zum Ausdruck, dass diese positiven (Pfingsten) gleichzeitig der Namens- Seiten der Krise auch in der wieder St. Xaver, wo er den anlässlich der tag der Kirche Lerchenfeld ist. Unter einkehrenden Normalität erhalten Sonntagsmesse versammelten Gläu- Teilnahme zahlreicher Gläubiger der bleiben mögen. bigen seine Segenswünsche und eine Stadtkirche Leoben feierte der Bischof Danach machte der Bischof noch ei- kurze persönliche Botschaft mit auf dann die Heilige Messe in Konzeleb- nen Abstecher in die Stadtpfarrkirche den Weg gab.
stadtXXX ki rche Juni - September 2020 6 Wie ein Auch während der Corona-Krise entfaltete die Stadt Wie ein Vulkan kam diese Corona-Krise über uns und leg- te binnen kürzester Zeit unser Alltagsleben lahm. Kein Kindergarten mehr, keine Schule, kein „normales Arbeits- leben“, keine Gottesdienste! Was für ein Schock! Arzttermine, kulturelle Termine, Meetings, Chorproben, kirchliche Veranstaltungen – alles abgesagt! Was für ein persönlicher Zeitgewinn! Kaum Autos zu sehen, Flugzeuge zu hören, keine Großver- anstaltungen, keine Musik-Events, menschenleerer Hauptplatz. Was für eine Ruhe! „Vulkan“-Zeichnung von Matthea Sebanz Schock, Zeit und Ruhe veranlassten viele einmal, die Füße hochzulegen und diese „verordnete Pause“ auch anzuneh- men! Gut so! Ob der Heilige Geist hier dann seine (gute-bessere-Gösser) Chance sah? Es schien so, dass er mit Kraft, Stärke, Gottesfurcht, Frömmigkeit und Kreativität wirkte. Denn was in dieser Zeit alles in unserer Pfarre geschah, stand offensichtlich unter einem besonderen Segen! l Ministranten-Stunden wurden online! Per WhatsApp wurden Bibelstellen nachgestellt oder Für- bitten formuliert (und bei stillen Messen von Pfr. Martin und Joseph auch verwendet!) l Pfarrer Martin schickte die Fastenzeit hindurch erfri- schende Video-Botschaften in die Ministranten-Whats- App-Runde und erfreute damit nicht nur die Minis, son- dern mindestens gleichermaßen auch deren Eltern! l Die Ministranten baten hartnäckig um Online-Gottes- dienste! Dafür wurden schließlich neue Buß- bzw. Predigt- Modelle entwickelt: Kurzfilme, Foto-Collagen, Musikeinla- gen… l Es war die Geburt unseres unermüdlichen Online-Mes- ners Julius Keckes, der uns mit seinem technischen Kön- nen, seiner Geduld und Souveränität verblüffte! l Die 1000-Jahr-Stift Göß-Feier wurde nun online begangen – mit einem grenzgenialen Gesangs-Projekt von Familie Spitaler: Ein Lied nach dem Psalm 90,4 „1000 Jahre sind ein Tag!“ Collage der Ministranten der Pfarre Göß und der Melodie von Udo Jürgens. (Siehe auch Gösser Pfarrseite) Die Kern-Botschaft: Der Blick der Pfarre Göß geht nach VORN! Wir gestalten Zukunft! Wir wollen nicht müde werden, die FROHE BOTSCHAFT zu verkünden, zu sin- gen, zu tanzen, zu filmen,...!!! l Messen am Computer zu feiern sind das eine – aber Kreuzgang-Achterl mit Kurt & Grete Ferstl (aus Fleisch und Blut) das andere! Sie wohnten Corona-vorbildlich im Erdgeschoss mit Bal- kon auf Straßenseite! So konnte immer jemand aus dem Pfarrgemeinderat nach den Online-Gottesdiensten zu ih- nen fahren, um mit ihnen aus sicherer Entfernung anzu- stoßen! Was für eine Freude! l Die Zeit der Fleischweihe kam – Familie Farkas wollte ihre Kapelle am Windischberg für die Menschen öffnen, damit sie hier ihre Speisen segnen können. Buchsbaum- Gute Stimmung bei den Ministranten in Göß Büscherl wurden extra dafür gebunden, Einweghandschu-
7 Juni - September 2020 stadtXXX ki rche Vulkan kirche Leoben umfassende Aktivitäten - umfassender Bericht aus Göß he und Weihwasser zur Verfügung gestellt! Was für eine berührende Herzens-Aktion! l Und dann war da noch eine leere Kirche… mit stillen Messen ohne Pfarrleute. Zumindest Fotos sollten die Pfarrer an ihre Pfarrgemeinde erinnern! So wurden viele Fotos in den Kirchenbänken ver- teilt! Es waren zwar nur Fotos – dennoch brachten sie nicht nur Gesichter, sondern zusätzlich auch Freude, Zuversicht, Herz und Menschlichkeit in unsere Kirche. War diese „Wüstenerfahrung“, diese Auszeit notwendig? Sollte sie uns auf etwas hinweisen, auf etwas aufmerksam machen? Zeit, die uns zum Nachdenken bringen sollte? Zeit zur Besinnung aufs Wesentliche? Sind das nicht die religiösen Fragen einer jeden Fasten- zeit? Die „Schaltzentrale“ der Online-Gottesdienste und Immer wieder ist Jesus in seinem Leben in die Wüste ge- der verkabelte Altar der Kirche Göß gangen, um sich eine Auszeit zu nehmen. Er zeigte uns, dass es zwischendurch auch Ruhe und Stille braucht, um sich innerlich wieder neu auszurichten. Um Gottes Stimme deutlicher zu hören. Aber bei Ruhe und Stille alleine sollte es nicht unbedingt bleiben. Zu Pfingsten (zufällig auch jetzt die Zeit?) wurden die Jünger Jesu durch Gottes Geist beflügelt und mit neuer Kraft, neuen Ideen, neuer Sprache ausgestattet! War heuer nach vielen Jahren der theologischen Theorie etwa das Jahr der Glaubens-Praxis? Ganz konkrete Wüstenerfahrung – Stille – Heiliger Geist – Mut – neue Ideen! Angst wich dem Gottvertrauen… … und die Pfarre Göß blühte in neuen Farben und Formen! simoNadja Sebanz „Kreuzwegachterl“ bei Fam. Ferstl - aufgrund der Abstands-Regeln vom Balkon aus. KK (9) Bilder der „normalerweise Mess- Buchsbaum-Bünderl, liebevoll ge- Ein symbolisches „Herz aus Schu- besucher“ in der Kirche bunden für die Fleischweihe hen“ zum Muttertag
stadtXXX ki rche Juni - September 2020 8 Ein besonderer Ort zum Wandern und Beten Eine neue Sitzbank bei der Barbarakapelle lädt zum Verweilen ein Besonders in „Corona-Zeiten“ haben viele Leobener die Wanderwege der näheren Umgebung für sich entdeckt. Ein besonders beliebtes Ziel ist dabei die Barbarakapelle in Leoben-Seegra- ben. Damit man sich auch entspre- chend ausruhen und an diesem Kraft- platz verweilen kann, hat die Bio-Im- kerei Landner aus Seegraben eine neue Sitzbank gespendet. Ramona und Erich Landner ließen die Bank bei „Jugend am Werk“ in Judendorf anfertigen und stellten sie kürzlich bei der Barbarakapelle auf, die auch von ihnen mitbetreut wird. Seegrabner Knappen richteten in ei- Landner (2) ner Felsspalte, einem ehemaligen Pulvermagazin, um 1860 eine Kapel- le ein, die der heiligen Barbara ge- weiht wurde. Jahrzehntelang war die Erich und Ramona Landner beim „Probesitzen“ auf dem soeben aufge- Barbarakapelle nicht nur am Gedenk- stellten neuen Bankerl bei der Barbarakapelle Seegraben. tag ihrer Patronin (4. Dezember) ein Ort für Andachten der Bergleute. „Seegrabener“ auf Initiative von StR her wird die Kapelle als Ort der An- Nach der Schließung des Bergbaus a.D. Harald Tischhardt der traditi- dacht und des Gebetes gepflegt. Seegraben im Jahre 1964 geriet sie in onsreichen Stätte annahm und die Ein „Vergelt‘s Gott“ an Familie Land- Vergessenheit und verfiel zusehends, fast schon unkenntliche Kapelle in ner für die großzügige Spende für die ehe sich 1991 eine Gruppe engagierter mühevoller Arbeit revitalisierte. Seit- Vervollkommnung des Ensembles! Aus dem Archiv: Die „Brücke“ vor 40 und vor 25 Jahren... Die „Brücke“ vom Juni Im Juni 1995 berichtete 1980 (im Design von Josef die „Brücke“ unter ande- Hinger) berichtete unter rem über die Sanierung anderem über einen Be- bzw. den Umbau des such des polnischen Bi- Pfarrheimes Lerchenfeld schofs Hubert Bednorz (siehe Bild unten). Im aus Katowice in Leoben Zuge dieses Umbaues (siehe Bild unten). In dem wurde der bis heute beste- Artikel wurde ein Satz hende Pfarrsaal restau- aus dem Vortrag von Bi- riert. Unter anderem schof Bednorz, der von wurden, wie auf dem Bild Dechant Karl Gölles be- zu sehen, die Fenster ver- grüßt wurde, zitiert: „Die kleinert, um eine heimeli- Kirche muß ihr Herz den ge Atmosphäre zu schaf- Arbeitern in besonderer fen und, vor allem, Heiz- Weise zuwenden“. Außer- kosten zu sparen. dem wird berichtet, dass polnische Theologiestu- denten in Kotowice wäh- rend ihres Studiums in Kohlegruben geschickt werden, um „die Probleme der Arbeit kennenzuler- nen“. Archiv Brücke (2) Archiv Brücke (2) Ein weiteres Faksimile aus der Brücke vom Juni 1980 finden Sie auf Seite 12 dieser Ausgabe.
9 Stadtwallfahrt nach Seckau Juni - September 2020 XXX Zu Fuß, mit dem Rad und mit dem Auto begaben sich Gläubige aus Leoben nach Seckau Zur Stadtkirchenwallfahrt nach Seckau machten sich insgesamt über 90 Wallfahrer am Samstag, den 6. Juni, auf den Weg zur Abtei in Seckau. Viele davon starteten um 4:00 Uhr in der Früh vom Stift Göß aus, andere pilgerten von Kobenz aus, wieder an- dere gingen einen Rundwanderweg um die Abtei Seckau und auch per Rad wurde gepilgert. Dazu kamen noch einige per Auto in Seckau dazu, um die Fuß-Wallfahrer auch wieder gut nach Hause zu bringen. Am frühen Nachmittag um 14:30 Uhr wurde mit Pfarrer Martin und Seel- sorger Joseph eine gemeinsame Mes- se gefeiert. Die Bankreihen in der Ba- silika waren nicht nur aufgrund der Abstandsregeln gut gefüllt. Nach dem Gruppenfoto gab es noch eine abschließende Station der Wall- fahrt bei der Konditorei Regner. Hier wurde Erlebtes besprochen und die Energiereserven wurden wieder auf- Nach langer Wallfahrt am Ziel: Empfang vor der Kirche Seckau durch getankt. Florian Krizaj Pfarrer Martin Waltersdorfer und Kaplan Joseph Kwak KK (5) Zu vermeintlich „unchristlicher ... trafen sich die Wallfahrer und Auch der Spaß für die Kleinen Stunde“ um 4 Uhr morgens... marschierten in Richtung Seckau. kam nicht zu kurz.
stadtXXX ki rche Juni - September 2020 10 Manila-Orgel fertig Ein wertvolles Stück wird ab sofort in der Musikschule eingesetzt Freisinger (2) Stolz auf das wertvolle Stück: Kulturreferent Johannes Gsaxner, Orgel- Fertig aufgebaut: Manila-Orgel lehrer Martin Österreicher und Musikschuldirektor Heinz Moser (v.l.) von Prof. Hans Trummer Die neue Hausorgel, die die Stadt Le- Plöbst nach Leoben kam, hier wieder rent Johannes Gsaxner, Musikschul- oben vom verstorbenen Univ.-Prof. Jo- zusammengebaut (wir berichteten). direktor Heinz Moser und Orgellehrer hann Trummer geerbt hat, steht im Das Einweihungskonzert, welches für Martin Österreicher. Mit dem Einsatz Saal der Musik- und Kunstschule Le- 5. Mai geplant war, musste wegen der der neuen Hausorgel kann der überre- oben zum Einsatz bereit. In sehr auf- aktuellen Situation verschoben wer- gional gefragte Orgelunterricht an der wendiger Arbeit wurde die Orgel, die den. Die Bilder stammen noch aus der Musikschule ausgedehnt werden. ursprünglich aus Manila auf den Phi- Zeit vor der Corona-Krise, zu sehen ist Wir hoffen, in der nächsten Ausgabe lippinen stammt und wegen der Ver- eine Besichtigung anlässlich des ge- den neuen Termin für das Einwei- bundenheit mit Stadtpfarrer Markus planten Konzertes durch Kulturrefe- hungskonzert mitteilen zu können. Öffentlicher N o t a r Mag. Theo Größing und Partner Mag. Theodor G r ö ß i n g ö f f . N o t a r M e d i a t o r Mag. Friedrich K a h l e n Notar-Partner Mag. Theresa Taumberger Notarsubstitutin Anzeige www.notar-groessing.at
11 Juni - September 2020 stadtXXX ki rche Hilfe in der Krise Die Caritas-Beratungsstellen befinden seit kurzer Zeit im „alten“ Pfarrhof Waasen Vor einigen Wochen sind die Caritas - Beratungsstellen für Existenz- und Wohnungssicherung in den „alten“, renovierten Pfarrhof Waasen, das Haus der Kirche eingezogen. Im Ge- spräch mit Burgi Haid-Stockreiter, PGR Waasen, erläutert Frau Suzana Kostanjevec, Lebens– und Sozialbera- terin, ihre Tätigkeiten: Burgi Haid-Stockreiter: Wie kom- Haid-Stockreiter (2) men die hilfesuchenden Menschen zu Ihnen? Suzana Kostanjevec: Über den Kon- takt mit der Wohnsitzpfarre kommen Menschen zu uns, um Beratung und Suzana Kostanjevec Katharina Kapaun-Deutschmann Hilfe in existenzbedrohenden Situati- onen, seien sie finanzieller oder per- die Mieten, andere Rückstände nungssuche kann nicht geleistet wer- sönlicher Natur, zu erhalten. Unsere schlussendlich aber doch zurückbe- den. Klienten sind Frauen und Männer zahlt werden, wird es für viele sehr Burgi Haid-Stockreiter: Welchen gleichermaßen. Die größten Probleme schwierig werden. Wunsch haben Sie für Ihre zukünftige sind meist finanzieller Natur, da kann Arbeit hier? schnell und unbürokratisch geholfen Frau Katharina Kapaun-Deutsch- Katharina Kapaun-Deutschmann: werden. mann, zuständig für Wohnungssiche- Das schöne, renovierte Haus mit den Burgi Haid-Stockreiter: Können rung und Delogierungsprävention, im hellen Büroräumen, das Haus der Kir- Sie in dringenden Fällen auch Sach- Gespräch: che, in dem wir uns wohlfühlen, soll spenden geben? keine unüberwindbare Hemmschwel- Suzana Kostanjevec: Die armutsge- Burgi Haid-Stockreiter: Worin se- le für Menschen sein, die Nieder- fährdeten Menschen werden aber hen Sie die größten Probleme bei Ihren schwelliges gewohnt sind, was ihnen auch beispielsweise mit Brot, Gut- um Rat und Hilfe Suchenden? bisher die Hemmungen genommen scheinen für Lebensmittel und den Katharina Kapaun-Deutschmann: hat, zu den Beratungsstellen zu kom- Carla Laden unterstützt. Die größten Probleme bestehen in men. Das Haus der Kirche ist ein Burgi Haid-Stockreiter: Corona – Mietrückständen und drohenden De- Haus der Menschlichkeit, die Tür eine kommende Herausforderung für logierungen, verbunden mit schwieri- steht offen. Sie? gen Kontakten zu den Vermietern. Suzana Kostanjevec: Die Corona Nach vielen Gesprächen, Behörden- Über das neue Projekt der Caritas Krise hat sich noch nicht unmittelbar wegen, etc. gelingt es größtenteils, De- „LISA“ werden wir Sie in der nächsten ausgewirkt, müssen Heizungskosten, logierungen zu verhindern. Woh- Ausgabe der Brücke informieren. Impressum SERIÖS - EINFÜHLSAM - WÜRDEVOLL BRÜCKE - Pfarrblatt der katholischen Pfarren Leoben, Proleb, Niklasdorf 24h täglich Anschrift: 8700 Leoben, Kirchplatz 1 E-Mail: redaktion.bruecke@gmx.at Herausgeber: Dr. Markus J. Plöbst Schriftleiter: Mag. Johannes Gsaxner AUFNAHMEBÜRO u. Lektor: Mag. Nina Pongratz Titelbild: Mag. Karl-Heinz Schein VERABSCHIEDUNGSRAUM Druck: Universal-Druckerei Etschmayerstraße 1 Leoben, Gösserstr. 11 8700 LEOBEN Auflage: 15.000 Stück Roswitha Kaser Für den Inhalt der Artikel sind die Autoren 03842 / 82 444 verantwortlich. Die Meinung der Autoren muss sich nicht mit der Meinung der Redak- Anzeige tion decken. www. be st attung-wo lf.c om
Termine/Chronik XXX Juni - September 2020 12 Taufe mit Mund-Nasen-Schutz Buchtipp: Ferdinand Schuster Vor hundert Jahren wurde in Kapfenberg Ferdinand Schuster geboren, der als bedeutender steirischer Architekt auch die Schutz- engelkirche in Leoben-Hin- terberg im Sinne des II. Vatikanischen Konzils ent- warf. Anlässlich dieses Ju- biläums wird sein umfas- sendes und vielseitiges ar- chitektonisches Werk in einem Buch gewürdigt, das die Ergebnisse eines For- schungsprojekts an der TU KK Graz umfasst und am 1. Juli 2020 im Haus der Architek- Das Taufbild von Florentina wird in vielen Jahren tur in Graz präsentiert wird. Das Werk enthält auch einen wohl Fragen nach dem Grund der „Masken“ auslösen. Beitrag des Pfarrchronisten der Pfarre Leoben-Hinter- berg, Dr. Arnold R. Kräuter, über die Hinterberger Kir- Es war eine glückliche Fügung, dass der erste Gottesdienst che. Karin Lerchbammer in Göß nach den Lockerungen der Corona-Maßnahmen ausgerechnet eine Taufe war. Taufen verweisen auf den Beginn eines neuen Lebens aus dem Glauben. Gottesdienstordnung & Kontakt Verena und Patrick Rennhofer freuten sich, dass sie die Wochentagsordnung: noch vor der Krise geplante Taufe von Florentina nicht ab- Montag: 9 Uhr St. Xaver, 18 Uhr LKH sagen oder verschieben mussten. Nach zähem Hin und Dienstag: 9 Uhr St. Xaver, 18 Uhr Göß Her, was wie erlaubt ist, und mit Flexibilität und Kreativi- Mittwoch: 9 Uhr St. Xaver, 18 Uhr Göß (Caritas) tät konnte in kleinem Rahmen die Feier stattfinden – die Donnerstag: 8 Uhr Niklasdorf, 9 Uhr St. Xaver, erste Taufe in Leoben unter „Coronabedingungen“ mit et- 18 Uhr Waasen was anderen „Wehen“. Pfr. Martin Waltersdorfer Freitag: 9 Uhr St. Xaver, 18 Uhr Donawitz Samstag: 17.30 Uhr Waasen, 18.30 Uhr Göß (nicht in den Ferien) Ferien: 8.30 Uhr Kaltenbrunn, 18 Uhr Waasen Sonntagsordnung: St. Jakob 8:00 Uhr Niklasdorf 8:30 Uhr Proleb 8:30 Uhr Hinterberg 9:00 Uhr Waasen 9:30 Uhr (18 Uhr in den Ferien) St. Xaver 10:00 Uhr Lerchenfeld 10:00 Uhr Göß 10:30 Uhr Donawitz 11:00 Uhr Lerchenfeld (kroat.) 16:00 Uhr (außer am 1. Sonntag im Monat) St. Xaver 17:00 Uhr (nicht in den Ferien) Öffnungszeiten der Pfarrkanzleien: Gemeinsames Pfarramt der Stadtkirche Leoben Montag bis Donnerstag: 8 - 12 Uhr und 14 - 16 Uhr Freitag: 8 - 12 Uhr 8700 Leoben, Kirchplatz 1 Friedhofsverwaltung Mittwoch 9-11 Uhr im Stadt- pfarramt Leoben, Kirchplatz 1 Faksimilie aus der Brücke vom Juni 1980 Telefonischer Kontakt: St. Xaver, Niklasdorf, St. Jakob, KHG: Tel. 43236 Donawitz, Göß, Hinterberg, Proleb, Lerchenfeld, Waa- sen: Tel. 43236-30 Verwaltung und Pastoral: Dr. Harald Rechberger, Tel.: 0676-8742 6963 PA Gernot Schönlechner, Tel.: 0676-8742 6748 PA Mag. Andrea Reithofer, Tel. 0676-8742 6866 PM Florian Krizaj, Tel.: 0676-8742 3401
13 Juni - September 2020 XXX Termine Schon feststehende Termine Mittwoch, 16. September Mittwoch, 24. Juni 19 Uhr Marienmesse in Foirach 15.30 Uhr Hl. Messe im Seniorenzentrum Donawitz Sonntag, 20. September Sonntag, 5. Juli 13 Uhr Feldmesse auf der Mugel beim Schutzhaus 9 Uhr Hl. Messe mit Reisesegen in Hinterberg Mittwoch, 22. Juli Und außerdem … 15.30 Uhr Hl. Messe im Seniorenzentrum Donawitz … wollen wir Sie in diesen bewegten Zeiten am Laufenden hal- ten. Teilen Sie uns an leoben@graz-seckau.at Ihre E-Mail-Adres- Samstag, 25. Juli se mit und wir schicken Ihnen regelmäßig einen Newsletter, der 10 Uhr Hl. Messe beim Kletschachalm-Kreuz die aktuellen Neuigkeiten (Verlautbarungen, Gottesdienstord- Donnerstag, 13. August nung, Sonntagsbrief, Veranstaltungen etc.) enthält. Bekanntlich Wallfahrt der Pfarre Waasen nach St. Peter-Freienstein – 13 Uhr kann sich momentan wieder vieles ändern. Hl. Messe Alle weiteren Termine werden nach Maßgabe der jeweils Freitag, 14. August gültigen Corona-Schutzbestimmung über andere Kanäle 14 Uhr Kräuterwanderung mit Kräuterpädagogin Maria Haberl. kommuniziert. Näheres wird noch bekannt gegeben. Wir hoffen, dass wir Ihnen in der nächsten Ausgabe wieder Samstag, 15. August – Mariä Himmelfahrt die gewohnte, ausführliche und verlässliche Terminüber- Hl. Messen mit Kräutersegnung in den einzelnen Pfarren sicht bieten können. 10.30 Uhr Hl. Messe in Kaltenbrunn 17 Uhr Hl. Messe in der Dreifaltigkeitskirche Trofaiach Die nächste Mittwoch, 19. August 15.30 Uhr Hl. Messe im Seniorenzentrum Donawitz erscheint am Do., 10. September 2020 Samstag, 12. September 18.30 Uhr Hl. Messe in der Dreifaltigkeitskirche Trofaiach Redaktions- und Anzeigenschluss: Fr., 28. August 2020 Durch die „Corona-Krise“ sind auch unseren Pfarren finanzielle Schwierigkeiten entstanden. Dieser „Brücke“ liegt ein Erlagschein bei. Wir bitten um Ihre Spende für unser Pfarrblatt! Die „Brücke“ im Internet: www.stadtkirche-leoben.at 8-tägige Pilgerreise / Semesterferien „Mit den Flügeln der Zeit fliegt die Traurigkeit davon.“ B E S TAT T U N G L E O B E N D E r B E S TAT T E r i N L E O B E N Was wir für Sie tun können Beratung und Begleitung im und nach dem Trauerfall Einfühlsame Beratungsgespräche - auch zuhause Würdevolle, individuelle Gestaltung der Trauerfeier Überführungen im In- und Ausland Erledigung des Trauerdrucks und der anfallenden Amtswege Bereitschaftsdienst von 0 – 24 Uhr ©tiqa.at 03842/82 380 Detailinformationen und Folder: in den Pfarrkanzleien und bei Pastoralassistentin Mag.a Andrea Reithofer: 0676 8742-6866 Anzeige Mail: andrea.reithofer@graz-seckau.at 8700 Leoben, Scheiterbodenstraße 1, www.stadtwerke-leoben.at
pfar r e XXX donaw i tz Juni - September 2020 14 Die Große Krise „Kein“ Artikel zur aktuellen Krise Nein, ich schreibe nicht über die Krise. Zu der weltweiten Coronakrise wurde schon alles gesagt und geschrieben. Unzählige Experten, Ärzte aller Fach- richtungen, Psychologen und Wirt- schaftsfachleute, sowie Politiker, Heilsverkünder und Weltverschwörer erklären uns die Krise rund um und mit dem Virus. Medien aller Art un- terstützen sie in die eine und andere Richtung. Seit Monaten prasseln tagtäglich, ja stündlich die Meldungen rund um das Virus im Fernsehen, in den sozialen Medien, in allen Zeitungen auf uns ein. Talkshows, Expertenrunden, Sa- tiresendungen und Wahlkämpfe – al- les ist geprägt vom Virus. Tahedl Über der ganzen Welt schwebt die Co- ronawolke. Und jeder glaubt die Wahrheit für sich gepachtet zu haben. das „neue Gute“ in der Welt durch die- Ich gehe jetzt in den Garten, atme die Erklärer der Krise genauso wie ihre ses Virus. frische Luft nach dem Regen ein und Leugner. Das Gute in der Welt war schon und schaue in einen unwahrscheinlich Die Menschen hatten und haben ist immer da. Vielleicht manches Mal blauen Himmel. Angst und haben oftmals das Gefühl, etwas verschüttet oder verloren ge- Ein Hauch von verblühtem Flieder in der Flut von Meldungen und Mei- gangen. liegt noch in der Luft, er vermischt nungen unterzugehen. Es braucht kein Virus, um zu wirken. sich mit den Düften der Steinnelke, Es braucht wahrscheinlich nur ein den aufspringenden zarten Blüten des Nein ich schreibe nicht über die wenig mehr Zeit, Geduld, Mitgefühl, Jasmins und der Rosen. Krise. Respekt und vor allem Liebe, um es Ich hole mir ein Eis, lege die Füße auf wieder vermehrt sichtbar zu machen. den Tisch (nur wenn die Enkelkinder Ich glaube auch nicht an die „neue nicht da sind) und das Virus kann.... Normalität“, was immer das auch hei- Nein, ich schreibe also nicht über ßen mag, und glaube auch nicht an die Krise. Astrid Tahedl Veranstaltungskalender der Pfarre Donawitz Die Situation rund um Covid19 ist auch für die Pfarrkirche Donawitz eine Herausforderung und bedingt eine gewisse Planungsunsicherheit. Die Frankreich-Reise im Juli mit Ilse Dirscher ist abgesagt. Sie wird mit demselben Programm im nächsten Jahr, Juli 2021, durchgeführt. Sämtliche Herbsttermine werden kurzfristig bekannt gegeben und wir müssen uns da an die entsprechenden Gegebenheiten anpassen. Sie können dann in der nächsten Ausgabe der Brücke und den Schaukästen entnom- men werden. Wir hoffen, Sie in der nächsten Brü- ckeausgabe bereits detaillierter infor- Schein mieren zu können.
15 Juni - September 2020 pfar XXX r e göss 1000 Jahre Stift Göß Text von Familie Spitaler nach Udo Jürgens „1000 Jahre sind ein Tag“ Die Bilder dieser Seite (linke und Weißt du wieviel Menschen gingen rechte Spalte) zeigen Impressio- In dieses Stift, um hier zu singen nen von den Aufnahmen des Vi- um zu beten und zu fleh’n deos anlässlich des Jubiläums die Pracht von diesem Bau zu seh’n. „1.000 Jahre Stift Göß“. Was war hier vor tausend Jahren? Wollt ihr das nicht auch erfahren? Braute man schon immer Bier? Und war die Adula wie wir? Schon 1000 Jahre ist Göss alt, beschützt von höherer Gewalt, die Hoffnung geht uns nicht verlorn wir schaun nach vorn! Nach vorn! Nach vorn! Ein Augenblick Ein Stundenschlag Tausend Jahre sind ein Tag Der Name „Göss“ - wo kommt der her? Warum sind Kirchen jetzt so leer? Warum stehn Fotos in der Bank? Warum sind viele Menschen krank? Wie oft gab es hier schon Taufen? Darf man Stifte auch verkaufen? Wieviele fassten hier neuen Mut? und geht‘s der Pfarrerskatze gut? Schon 1000 Jahre ist Göss alt, beschützt von höherer Gewalt, die Hoffnung geht uns nicht verlorn wir schaun nach vorn! Nach vorn! Nach vorn! Ein Augenblick Ein Stundenschlag Tausend Jahre sind ein Tag Wer gab dem Pfarrhof sein neues Kleid? Was braucht der Mensch zur Seligkeit? Wie bleibt der Glaube immer neu? Wie nimmt man Menschen ihre Scheu? Ein Bischof und Napoleon sie alle nächtigten hier schon. Nun war geplant der Silberschneider stattdessen kam Corona – leider! Schon 1000 Jahre ist Göss alt, beschützt von höherer Gewalt, die Hoffnung geht uns nicht verlorn wir schaun nach vorn! Nach vorn! Nach vorn! Ein Augenblick Ein Stundenschlag KK (6) Tausend Jahre sind ein Tag Das Lied kann in Youtube unter „1000 Jahre Göss“ gefunden und angesehen werden. Sehr empfehlenswert!
pfa r r e hint XXX e r be rg Juni - September 2020 16 Erinnerungen an Altbischof Weber Er war mehrmals in Hinterberg Pfarrchronik Hinterberg (2) Bei seiner Pastoralvisitation der Pfar- Älteren Pfarrbewohnern ist noch in Mai 1968 (am Vorabend der Pfarrer- re Leoben-Hinterberg am 22.4.1989 guter Erinnerung, dass Johann We- hebungsfeier von Hinterberg!) in der ließ es sich Bischof Johann Weber ber ein Jahr vor seiner Ernennung bis auf den letzten Platz gefüllten Kir- nicht nehmen, sich von Kpm. Wal- zum Diözesanbischof zu Gast in der che eine (laut Pfarrer Georg Stoff) traud Windisch den Taktstock auszu- Hinterberger Kirche war. Als damali- „zündende“ Predigt über das Thema borgen und die Kapelle des Musikver- ger Pfarrer von Graz - St. Andrä hielt „Lebendige Pfarrgemeinde“. eins Hinterberg zu dirigieren. er beim Abendwortgottesdienst am 4. Coronazeiten in Hinterberg Vor einigen Wochen wurde unser all- Auch wenn es in Hinterberg abseits - an allen Ecken. tägliches Leben auf den Kopf gestellt. des Fußballplatzes oder der Kirche Auch – oder ob- Aufgrund der Corona-Schutzmaßnah- kaum Möglichkeiten gibt, sich in grö- wohl – man räum- men war auf einmal alles anders: kei- ßerer Runde zu treffen, so war die lich auseinander- ne sozialen Kontakte mehr, keine Veränderung doch spürbar. Verlasse- rücken musste, so Treffen mit den Eltern, keine mit an- ne Straßen und Wege, kaum Men- rückte man deren Verwandten, keine mit Freun- schen im öffentlichen Raum. Doch von menschlich zu- den. Nur unter bestimmen Vorausset- Leere konnte keine Rede sein, Solida- sammen. Die KK zungen konnte das Haus verlassen rität rührte sich in unserem Stadtteil. Menschen mach- werden. Für viele änderte sich das Nachbarschaftshilfe wurde vielerorts ten sich Gedanken um den anderen, Leben von heute auf morgen. Manche für all jene angeboten, die zuhause man grüßte und winkte denen auf der arbeiteten von zuhause aus, manche bleiben sollten. Gespräche mit Nach- anderen Seite, man war empfängli- hatten Kurzarbeit, die einen verloren barn über Balkone und Gartenzäune cher für ein paar Worte, einen Gruß, den Job, die anderen hatten befohlene wurden wahrnehmbar und mehrten ein Lächeln. Auszeit. Alles verschiedene Schicksa- sich. Mit aufkommenden Lockerun- Und man suchte gerne Orte auf, die le, die jeder auf seine eigene Art be- gen sprachen Menschen miteinander Kraft spenden und uns nahe bei IHM wältigen musste. - natürlich mit Sicherheitsabständen sein lassen. Reinhard Lerchbammer Nach Corona Ostern diesmal anders Das Osterfest in der Pfarre Hinter- berg war diesmal ein anderes. Liebe- voll waren in der Kirche Weihwasser und Palmzweige bereitgestellt wor- den, damit wir den Palmsonntag wür- dig begehen konnten. Unser PA Ger- not Schönlechner begleitete uns durch die Karwoche mit Infomaterial und Gebeten, über Internet war es mög- lich, an der Gründonnerstags-, Kar- freitags- und Osternachtsmesse aus KK Göß teilzunehmen und auf andere Art „gemeinsam“ zu feiern. Stefanie Bau- Ostern wurde zuhause gefeiert. KK Abstand und MNS-Masken prägen er gelang es, Traditionen trotz der das Bild der seit 17. Mai wieder Krise beizubehalten und Glauben Garten eine Osterspeisensegnung möglichen Sonntagsmessen nach auch daheim aktiv zu leben, indem sie durchführte. Und viele andere mach- der wochenlangen Corona-Sperre. für ihre Großfamilie im weitläufigen ten es im kleinen Kreise gleich.
17 Juni - September 2020 P fa r r e le rchenfe ld XXX Bischof Krautwaschl in Lerchenfeld Reflexion des feierlichen Gottesdienstes am Pfingstsonntag Eine Hl. Messe der besonderen Art wurde in der Heiligen–Geist–Kirche am Pfingstsonntag mit unserem Bi- schof gefeiert. Die Verantwortung für diesen Gottesdienst trug unser Stadt- pfarrer Markus Plöbst. Mit dabei: Dr. Österreicher an der Or- Krizaj gel, das Bläserquintett der Montan- uni, das Streichquartett der Musik- Die Messe mit Bischof Wilhelm wurde mit drei Kameras übertragen. und Kunstschule, die Jugendgruppe Valenta und die beiden hervorragen- den Sopranistinnen Corina Koller und Antonia Völkl. Nach der Begrüßung durch Prof. Sammt und dem Kyrie, gemeinsam mit PA Krizaj und der Jugendgruppe, folgte das Gloria mit dem Bläserquin- tett. Zwei Lesungen (Klaudia Glavas und Franz Auracher), dazwischen die Pfingstsequenz, vorgetragen von KK (2) Stadtpfarrer Markus Plöbst (leider war die Begleitmusik in der Kirche Diese Bilder wurden von Servus-TV zur Verfügung gestellt. sehr laut, in der Aufzeichnung aber sehr gut zu verstehen). Mit dem Hal- bert Stolz’s „Ave Maria“ und Frau doch nicht, wie viele Menschen mitfei- lelujaruf, dem Evangelium, dem Glau- Völkl Beethovens „Die Himmel rüh- ern wollten, keinesfalls wollten wir bensbekenntnis und den Fürbitten men“. Nach dem bischöflichen Segen jemanden an der Türe abweisen. endete der Wortgottesdienst. das feierliche „Te Deum“ aller Mitwir- Eine berührende Messfeier - beson- Zur Gabenbereitung: Corina Koller kenden. ders nach den mageren, kaum öffent- mit „Panis Angelicus“ von Cesar Es wäre für noch mehr Menschen lichen erlaubten Gottesdiensten wäh- Franck, dem Sanctus mit den Valen- Platz gewesen, einige standen im Vor- rend der Coronazeit – mit sehr vielen tas und dem gesungenen „Vater Un- raum der Kirche und konnten auf ei- Mitfeiernden aus Lerchenfeld, aber ser“, der Friedensgruß, mit freundli- nem Monitor dem Ablauf folgen. Aber auch aus den anderen Pfarren der chem Zunicken statt Händeschütteln. die Einladungen für diese Feier wur- Stadtkirche Leoben. Zur Kommunion sang Frau Koller Ro- den sparsam ausgegeben, wussten wir Helga Scherbler Krise – Leben in der Notschlafstelle Wie geht es euren Leuten in der Not- Menschen, deren gewohnte Tagesab- uns bedanken möchten. Gleichzeitig schlafstelle? Habt ihr überhaupt geöff- läufe durcheinandergewirbelt wur- möchten wir auch in den nächsten net? Braucht ihr Hilfe? den, konnten Spannungen in ihren Wochen und Monaten um Ihre Hilfe In den letzten Wochen wurde ich von Familien nicht mehr bewältigen. bitten: vielen Menschen angesprochen, wie Menschen, die in der Gastronomie tä- Haltbare Lebensmittel (wie H-Milch, unsere aktuelle Arbeit durchgeführt tig waren, haben in dieser Zeit nicht Tee, Zucker, Sugo, Dosen aller Art) – werden kann. nur ihren Job, sondern auch ihre Un- diese können im Rahmen der Aktion Das Haus Franziskus war aufgrund terkunft verloren. Herz in Kooperation mit dem SPAR der Covid-19 Krise von Mitte März bis Menschen, die mit psychischen Prob- im LCS oder im Vorraum der Waasen- Ende Mai ganztägig geöffnet, wodurch lemen wie Angst- und Panikattacken kirche abgegeben werden. unsere Nächtigungsgäste auch tags- zu kämpfen hatten, konnten nicht Zeitspenden in Form einer ehrenamt- über einen Ort hatten, wo sie sich auf- mehr allein und selbstständig woh- lichen Tätigkeit oder halten und sich damit an die Aus- nen. Geldspenden auf das Spenden- gangsbeschränkungen halten konn- Die Not hat viele Gesichter. Die letz- konto (PSK) ten. ten Wochen waren eine große Heraus- IBAN: AT34 6000 0000 0792 5700 Menschen, die in Schichtarbeit tätig forderung für viele verschiedene Men- BIC: BAWAATWW sind, kamen nicht mehr zu ihren Ru- schen. Viele konnten dies bewältigen, Verwendungszweck: Notschlaf- hezeiten, weil kein Schul- und Kinder- für andere brach das Leben jedoch wie stelle Leoben. gartenbesuch möglich war, Spannun- ein Kartenhaus zusammen. Vielen Dank für Ihr Zeichen der Soli- gen entstanden in Familien und konn- Wir haben in den letzten Wochen viel darität und Nächstenliebe! ten nicht mehr bewältigt werden. Unterstützung bekommen, wofür wir Elisabeth Pirker
P FARRE ni XXXkl asdo r f Juni - September 2020 18 Ostern der anderen Art Palm- und Fleischweihe mit Pfarrer Markus Plöbst und Bürgermeister Hans Marak KK (2) Der Palmbuschen von Bürgermeister Hans Marak Osterspeisensegnung: Die Ostereier im Hintergrund (l.) wurde am Palmsonntag von Stadtpfarrer Markus wurden von der Gemeinde Niklasdorf bereitgestellt Plöbst (r.) gesegnet. und konnten von der Bevölkerung abgeholt werden. Aus den bekannten Gründen konnte Höhepunkte wurden von Pfarrer Mar- dorfer, vorgenommen: Die Palmweihe heuer in Niklasdorf keine Osterlitur- kus Plöbst und Bürgermeister Hans am Palmsonntag und die Osterspei- gie gefeiert werden. Zwei besondere Marak, stellvertretend für die Niklas- sensegnung am Karsamstag. Aus dem Wirtschaftsrat Niklasdorf Auch wenn krisenbedingt das pfarrli- che Leben in letzter Zeit auf Spar- flamme lief, blieb der Wirtschaftsrat nicht untätig. Dennoch war er auch bei seinen Arbeiten gezwungen, die neuen Realitäten zu berücksichtigen. Die Pfarre Niklasdorf plant nun schon längere Zeit Erneuerungsschritte für die Neue Kirche. Diese umfassen eine umfassende Dachsanierung in Kombi- nation mit der Installation einer Pho- tovoltaik-Anlage. Auch Sitzheizungen wären in diesem Zusammenhang ge- plant. Leider hat die Diözese auf Grund der bekannten COVID-19 Situ- Schein ation einen generellen vorübergehen- den Baustopp verordnet. Aber ver- Für die Neue Pfarrkirche Niklasdorf bzw. deren Vorplatz sind umfas- schoben ist nicht aufgehoben. sende Erneuerungs- bzw. Renovierungsarbeiten geplant. Zur Belebung des Kirchenvorplatzes sind aber mittlerweile Entscheidun- ne der Allgemeinheit genutzt werden. voraussichtlich 2021 durchgeführt, gen gefallen. Als ersten Schritt wurde Die Gemeinschaftsräume im Keller womit die Pfarre ein starkes Zeichen dieser an die Gemeinde zur gemeinsa- unter der Kirchen stehen auch künf- in Richtung Nachhaltigkeit und Kli- men Benützung verpachtet, mit dem tig für Veranstaltungen zur Verfü- maverantwortung setzt. Ziel vor der Kirche einen neuen Zent- gung. Hier waren im letzten Jahr eini- Auch wenn nicht alle Vorhaben des ralraum für Niklasdorf zu schaffen. ge Adaptierungen notwendig gewor- Wirtschaftsrates im erhofften Zeitrah- Diese Situation schafft eine beidseiti- den, um die Bewilligung als men umgesetzt werden konnten, so ge Win-Win-Situation: Da die Pflege Veranstaltungsstätte nicht zu verlie- hat uns die Corona-Krise etwas mehr der Wege rund um die Kirche (beson- ren. Zeit für weitere Planungen verschafft. ders im Winter) von der Pfarre nicht Mit dem Ausbau der Fernwärme in Diese werden wir nutzen und hoffen mehr garantiert werden kann, über- Niklasdorf durch die KELAG wird auf eine umso ereignisreichere, erfolg- nimmt diese Aufgabe die Marktge- auch die Pfarre auf diese umwelt- reiche Zukunft für unsere Pfarre. meinde. Dafür bleiben die Wege für freundliche Heiztechnik umsteigen. die Bevölkerung offen. Darüber hin- Der geplante Anschluss an die Fern- Gott zum Gruß, für den aus kann der Kirchenvorplatz für die wärmeleitung der Kelag und damit Wirtschaftsrat der Pfarre Niklasdorf unterschiedlichen Aktivitäten im Sin- der Ausstieg aus der Ölheizung wird Andreas Steinegger
19 Juni - September 2020 pfar r eXXX prol e b Global und doch ganz persönlich Gedanken zum Thema „Krise“ Messfeiern in den Kirchen treffen Jetzt warten wir auf eine Impfung könnten? bzw. ein Medikament gegen das Coro- Die Krise dehnte sich im Wochentakt na-Virus. Unser Glaube an Wissen- auf die ganze Welt aus. Der Mensch- schaft und Forschung ist sehr groß. heit wurde ihre Verwundbarkeit und Im Hinblick auf unser begrenztes irdi- Endlichkeit drastisch vor Augen ge- sches Leben kann das nur ein Teilbe- führt. Für kurze Zeit standen nicht reich sein. Ein umfassenderer Glaube nur „Markt und Wirtschaft“ im Vor- ist meiner Meinung nach gefragt – ein Klein dergrund, es gab ein kollektives Be- Vertrauen auf Gott, den Urheber des mühen, bestimmte Menschengruppen Lebens, das uns Christen Hoffnung Wenn man vom Wortsinn einer Krise zu schützen und einander, wenn auch und Halt in unserer existentiellen Be- „Entscheidung unter Druck“ ausgeht, aus der Ferne, zu helfen. grenztheit gibt. Gisela Streitmayer trifft das auf die gegenwärtige Situa- tion in der Corona-Virus-Pandemie voll und ganz zu. Wer hätte sich noch Anfang dieses Symbolische Osterfeiern Jahres vorstellen können, dass wir uns nicht mehr zu gemeinsamen Gedenken KK (2) Der Palmbuschen von Bgm. Wer- Die Gemeinde Proleb stellte Oster- ner Scheer wurde stellvertretend eier für die Bevölkerung zur Ver- für alle Palmzweige der Gemeinde fügung, die am Karsamstag geseg- Proleb gesegnet. net wurden. KK Stehend: Klement Moder, Leopold Da die eigentlichen Oster-Gottes- germeister Werner Scheer symbolisch Städtler, Markus Plöbst; sitzend: dienste unter Ausschluss der Öffent- an der Palmweihe und der Osterspei- Josef Sallinger, Johann Weber, lichkeit gefeiert wurden, nahm Bür- sensegnung teil. Josef Steiner (v.l.) Im Gedenken an den verstorbe- nen Altbischof Johann Weber, der Innensanierung der Kirche Proleb noch 2016 nach Proleb gekommen Liebe Pfarrgemeinde, war, wollen wir dieses Bild aus die gesamte Innenrestaurierung unserer Pfarrkirche samt Orgelempore und der damaligen Brücke nochmals Sakristei steht dringend an. Spätestens seitdem im Dezember der Luster von veröffentlichen. der Decke gekracht ist, können wir nicht mehr warten. Nun liegt bereits die Anlass des Besuches war der 90. Ge- erste Kostenschätzung auf dem Tisch: Malerarbeiten (56.000 €), Restaurierung burtstag unseres Prof. Josef Steiner, der Bilder und Gemälde (32.000 €), Restaurierung Wandmalereien/Fresken der mit Bischof Weber im gleichen (50.000 €), Restaurierung Inventar/Bänke/Seitenaltäre (45.000 €), Elektroin- Jahrgang am Grazer Priesterseminar stallationen/Beleuchtung (40.000 €), Blitzschutz (8.000 €), Baumeisterarbeiten studierte und auch im selben Jahr (27.000 €), Steinmetzarbeiten (24.000 €), Tischlerarbeiten (16.000 €), Schlos- zum Priester geweiht wurde. In gesel- ser/Metallrestaurator (12.000 €), Tontechnik (12.000 €), unvorhersehbare Ne- liger Runde tauschten Altbischof We- benkosten und Reserve (50.000 €). Die Gesamtsumme der fachkundigen Schät- ber, Prof. Steiner und weitere drei zung beläuft sich auf circa 372.000 €. Die Aufträge müssen zwar erst ausge- Jahrgangskollegen angenehme Erin- schrieben werden, aber egal, ob die Restaurierung letztlich ein wenig mehr nerungen an die gemeinsame Zeit oder weniger kostet, das ist für eine kleine Pfarre schon eine ordentliche Sum- aus. me an Geld, die wir aufbringen müssen. Wir müssen uns ernsthaft überlegen, Wir werden dem verstorbenen Altbi- wie wir eine Finanzierung dieses Projektes schaffen. Ich bitte Sie alle instän- schof stets ein ehrendes Andenken be- dig: Helfen Sie und unterstützen Sie uns, das geistliche Zentrum von Proleb zu wahren. retten. Ihr Pfarrer Markus J. Plöbst
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