Nr. 50 14. Dezember 2018 - Verband Thurgauer Landwirtschaft
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Nr. 50 14. Dezember 2018
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INHALT UND EDITORIAL
Inhalt Nr. 50 vom 14. Dezember 2018 Genuss im Wandel – eine
Impressum6
Fitnesseinheit
Pflanzenbau Die Advents- und Weihnachtszeit
Zuckerbericht, 10. Woche 7 ist eine besondere Genusszeit. Wir
lieben es, viel und gut zu essen.
Management Die Rezepte für Weihnachtsguetzli
Precision-Farming-Technologien8 und Menüs haben Tradition und
Beobachtungen aus der Luft 12 werden in Familien weitergereicht.
Praxistipp: Wer erbt, wenn ich sterbe? 16 Aber unsere Vorstellungen von
Familienleben Genuss wandeln sich. Gesundheit, Nachhaltigkeit
Federkohl – winterlicher Vitaminspender 18 und Tierwohl spielen zunehmend eine Rolle. Viele
Federkohl-Pasta-Topf18 Junge, die in den Ferien in die Ferne schweifen,
Federkohltaschen19 möchten während der Festtage exotische Gerichte
Kinderecke und Auflösung sowie Gewinner Rätsel 20 auf die Teller zaubern – am liebsten mit regionalen
Rätseln und gewinnen 21 Zutaten. So übernimmt eine neue Generation die
Menüplanung, Grenzen verschmelzen, und die Essens-
Organisationen berichten kulturen verschiedener Gesellschaften verbinden
Präsidentenkonferenz der Obstbauringe 22 sich. Das erleben wir privat mal hoch erfreut, mal mit
Für die Landfrauen einem kritischen Stirnrunzeln.
Neujahrswünsche26 Als Tätige in der Land- und Ernährungswirtschaft
müssen wir dafür aber auch beruflich gewappnet
Landtechnik sein. Die Trendforscherin Hanni Rützler referiert
Frühjahrsexkursion VTL\Landtechnik 27 dazu am 7. Ostschweizer Food Forum unter dem
Veranstaltungen und Kurse Titel «Future Food – wie die nächste Generation mit
Obsalim, «Kuhsignale zur Fütterung» 28 Mission und Vision unsere Essenkultur verändert». In
Agenda30 Vertiefungsseminaren wird dem Genusswandel spä-
Kursagenda BBZ Arenenberg 31 ter noch mit Produzenten aus der Region praktisch
auf den Zahn gefühlt. Das Ostschweizer Food Forum
Marktplatz 32 vom 8. Januar findet 2019 erstmals in Kooperation
mit dem Trägerverein Culinarium statt. Es bietet für
alle die mit Ernährung zu tun haben eine einzigartige
Chance, sich bezüglich Wandel in unserer Branche
gleich zu Jahresbeginn fit zu machen. Mit den vielen
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Einschätzung Trockenheitsrisiko für den Thurgau
Das Amt für Umwelt beurteilt die Lage zum Trocken- Da es für das Auffüllen der Grundwasservorkom-
heitsrisiko für den Kanton Thurgau aufgrund der men langandauernde und ausgiebige Niederschläge
heute gemessenen Abflusswerte in den Thurgauer braucht, werden die Quellerträge weiterhin tief blei-
Oberflächengewässern und der Wetterentwicklung ben und sich nur langsam verbessern.
wie folgt: Wegen der fortgeschrittenen Jahreszeit ist der aktu-
(Klassen: gering, mittel, erheblich, gross) elle Bewässerungsbedarf von Kulturen nicht mehr
• Region Thurgau West mittel gegeben. Aufgrund dieser Ausganglage hat das
• Region Thurgau Ost gering – mittel Departement für Bau und Umwelt gestützt auf § 12
• Region Thurgau Nord und Seerücken gering – Wassernutzungsgesetz (WNG RB 721.8) die Aufhe-
mittel bung des Wasserentnahmeverbots per Freitag,
• Einzugsgebiet Murg und Lauche mittel 14. Dezember 2018, und mit Publikation im Amts-
blatt beschliessen können.
Seit Dezemberbeginn hat sich die Grosswetterlage
geändert und es regnet wieder im Einzugsgebiet der
Hinweis für die Landwirtschaft:
Thurgauer Oberflächengewässer. Die Abflussverhält-
Bei der Planung und Vorbereitung der Anbau-
nisse haben sich aufgrund der Wetterumstellung mit
saison 2019 sollte berücksichtigt werden, dass je
Niederschlägen verbessert.
nach Entwicklung der Niederschläge im Winter
Die Pegelstände der Fliessgewässer haben sich
und Frühjahr die Verfügbarkeit des Wassers einge-
erholt und liegen heute im Bereich des langjährigen
schränkt sein kann.
Mittels. Auch der Wasserstand des Bodensees ist
angestiegen.
Beim Grundwasser im Thurtal ist eine Verbesse- Frauenfeld, 11. Dezember 2018,
rung der Lage feststellbar. Die Pegel sind angestiegen. Amt für Umwelt und Landwirtschaftsamt
Gut gibts die Thurgauer Bauern.
Impressum: Chefredaktion: Jürg Fatzer (jf)
Redaktion:
Daniel Thür (dt)
Esther Fuhrimann
Mitarbeit verschiedener landwirtschaftlicher
Institutionen und Organisationen.
(früher «Der Ostschweizerische Landwirt»)
165. Jahrgang. Verlag: galledia frauenfeld ag
Offizielles Organ des Verbandes Thurgauer Landwirtschaft. Zürcherstrasse 310, 8500 Frauenfeld
Erscheint wöchentlich. Anzeigenberater: Peter Frehner
T 058 344 94 83, F 058 344 94 81
Redaktionsadresse: thurgauerbauer@galledia.ch
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6PFLANZENBAU
Kampagne 2018, 10. Woche: 3. bis 9. Dezember 2018
Bericht zur Rübenverarbeitung in den Werken
Aarberg und Frauenfeld
Nachdem in Frauenfeld die Verarbeitungsleistung von nung der Verbesserungen für die nächste Kampagne hat
Woche zu Woche gesteigert werden konnte, führte am die Interprofession entschieden, im Januar runde Tische
letzten Freitag ein technischer Defekt an der Zuckertrock- mit den Bahnunternehmen und den Verladeorganisatio-
nung zu einer Minderverarbeitung von über 6000 t. Dem- nen durchzuführen.
entsprechend musste die Rübenanfuhr zu Beginn der ak- Wie der Artikel in der Bauern Zeitung zeigt, besteht bezüg-
tuellen Woche angepasst werden. Die Störung wirkt sich lich der Lieferdaten immer noch eine gewisse Verunsiche-
auch auf die Rübenanfuhr über die Weihnachtstage aus. rung. Die Programme und Schnittstellen laufen seit eini-
Derzeit ist davon auszugehen, dass am 23., 24. und auch gen Wochen stabil und vereinzelt auftretende Fehler
am 26. Dezember eine Rübenanfuhr nötig sein wird. Die werden fortlaufend korrigiert. Die erwähnten Lieferungen,
Detailplanung wird zwischen der TO Frauenfeld und der welche noch nicht zugeordnet werden konnten, stammen
SZU laufend aktualisiert. aus dem Strassengebiet. Die Aufarbeitung erfolgt in enger
In Aarberg bleibt die Rübenqualität eine grosse Herausfor- Zusammenarbeit mit dem Rübenring nach Abschluss der
derung. Die Verarbeitungsleistung hat sich bei ca. 9500 t Kampagne. Bei Unsicherheiten sind die Pflanzer gebeten,
pro Tag eingependelt. Das Kampagnenende steht kurz sich ans Rübenbüro zu wenden. Die SZU entschuldigt sich
bevor und die Rübenanfuhr wird laufend an die Restmen- für diese Verzögerungen, aber im Moment sind alle Part-
gen angepasst. Der Bahnverlad wird bis Ende der laufen- ner stark mit der Organisation des Kampagnenabschlus-
den Woche abgeschlossen und auf der Strasse werden die ses beschäftigt.
letzten Rüben am 17. Dezember geliefert. Vorausgesetzt, Das Bundesamt für Landwirtschaft hat in einem aktuellen
die Fabrik bleibt vor grösseren Störungen verschont. Schreiben einen erneuten Antrag der Schweizer Zucker-
In der Berichtswoche mussten in der Westschweiz wieder branche abgelehnt. Sie beantragte eine Ausnahme vom
zwei Züge infolge personeller Engpässe bei den Lokfüh- Verbot der Verwendung von Neonicotinoiden bei der
rern annulliert werden. Verschärft wurde die Problematik Beizung von Zuckerrübensaatgut. Der Schweizerische Ver-
durch eine ungenügende und zu späte Kommunikation band der Zuckerrübenpflanzer, die Fachstelle und die
seitens der SZU. In der Ostschweiz ist durch die kurzfristi- Schweizer Zucker AG verlangten mindestens eine Auf-
ge Planung der Bahntransporte weiterhin die Flexibilität brauchfrist. Mit der Ablehnung des Antrags bleibt die Ver-
der Verladeorganisationen gefordert. Zur Aufarbeitung der wendung von mit Gaucho gebeiztem Restsaatgut von
Probleme in der Bahnlogistik und für eine frühzeitige Pla- 2018 offiziell verboten.
Abliefermengen Werk Aarberg in der zehnten Kampagnenwoche
Zeitraum Bahnanfuhr Strassenanfuhr
Lieferungen Zucker Fremdbesatz
Reingewicht t Reingewicht t Total t Ø % Ø %
Konventionelle Rüben
bisher 298 565 253 357 551 922 17.5 5.4
Woche 3.12. – 9.12. 29 514 33 876 63 390 16.6 7.3
Total 328 079 287 233 615 312 17.3 6.2
Abliefermengen Werk Frauenfeld in der zehnten Kampagnenwoche
Zeitraum Bahnanfuhr Strassenanfuhr
Lieferungen Zucker Fremdbesatz
Reingewicht t Reingewicht t Total t Ø % Ø %
Konventionelle Rüben
bisher 172 217 285 943 458 160 17.9 5.7
Woche 3.12. – 9.12. 18 819 42 220 61 039 17.3 7.6
Total konv. 191 036 328 163 519 199 17.8 5.9
Total SZU konv. 519 115 615 396 1 134 511 17.5 6.1
7MANAGEMENT
Projektstart, Precision-Farming-Technologien zur
Einsparung von Pflanzenschutzmitteln
Die drei Kantone Aargau, Zürich und Thurgau nologien wie satellitengesteuerte (GPS) Lenksysteme,
starten das Ressourcenprojekt Pflanzen- GPS- und sensorgesteuerte Pflanzenschutz- und
schutzoptimierung mit Precision-Farming- Hackgeräte, Robotikanwendungen, Drohnen sowie
Technologien (PFLOPF) zur Anwendungsop- betriebsspezifische Pflanzenschutz-Prognosesysteme
timierung des Einsatzes von Pflanzenschutz- erlauben eine Optimierung und Reduktion des Ein-
mitteln im Acker-, Gemüse-, Obst- und satzes von Pflanzenschutzmitteln.
Rebbau. Mit sieben technologiebasierten
Massnahmen sollen teilnehmende Betriebe 60 Pilotbetriebe gesucht
Einsparungen von mindestens 25 % errei- Der Einsatz dieser Precision-Farming-Technologien
chen. An der Teilnahme interessierte Betrie- ist in der Schweiz aus verfahrenstechnischen und
be können sich bis Mitte Februar 2019 mel- ökonomischen Gründen noch nicht stark verbreitet.
den. Das von den drei Kantonen und dem Bundesamt für
Landwirtschaft finanzierte Ressourcenprojekt PFLOPF
Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Land- (Pflanzenschutzoptimierung mit Precision Farming)
wirtschaft ist aufgrund von unerwünschten Neben- will den Nutzen und die Anwendbarkeit der verfüg-
effekten mit zum Teil negativen ökologischen Folgen baren Technologien unter Schweizer Verhältnissen
im Fokus der Öffentlichkeit. Der 2017 vom Bundes- aufzeigen. Praxisbetriebe sollen im Einsatz der Tech-
amt für Landwirtschaft lancierte Nationale Aktions- nologien unterstützt werden.
plan Pflanzenschutz zeigt Möglichkeiten auf, wie sich Das Projekt soll zu einer fachlich hochstehenden
Einträge in die Umwelt durch Massnahmen auf dem Pflanzenschutzpraxis beitragen. Über einen Zeitraum
Betrieb und dem Feld vermeiden lassen und fördert von acht Jahren sollen 60 Pilotbetriebe mit dem Ein-
Projekte, die die Landwirtschaft bei der Zielerrei- satz von Precision-Farming-Technologien auf unge-
chung unterstützen. fähr 900 Hektaren Fläche die Anwendung von Pflan-
zenschutzmitteln optimieren und die eingesetzte
Herausforderungen mit digitaler Unterstüt- Pflanzenschutzmenge um mindestens 25 % reduzie-
zung angehen ren, ohne dabei die Pflanzenschutzwirkung zu ver-
Die drei das Projekt initiierenden landwirtschaftli- mindern. Pro Kanton werden je zehn Betriebe mit
chen Zentren Arenenberg (TG), Liebegg (AG) und Ackerbau und je drei mit Gemüsebau, Obstbau und
Strickhof (ZH) und die drei kantonalen Bauernver- Rebbau als Teilnehmer gesucht. Gemischtbetriebe
bände sind sich einig, dass zur Bewältigung der He- mit mehreren der Produktionsrichtungen können
rausforderungen im Bereich Pflanzenschutzmittel ebenfalls teilnehmen.
alle Register gezogen werden müssen. Unter ande- Das Projekt wird wissenschaftlich durch Agroscope
rem sollten dazu auch die heute verfügbaren Mög- begleitet. Die kantonalen Beratungsdienste überneh-
lichkeiten digitaler Technologien genutzt werden. men spezifische Monitoring- und Beratungsaufga-
Mit sogenannten Precision-Farming-Technologien kön- ben. Die Swiss Future Farm wird als Technologieun-
nen der richtige Zeitpunkt, der richtige Ort und die terstützer und Testbetrieb für neue Technologien
richtige Art einer Pflanzenschutzmassnahme besser eine wichtige Funktion inne haben.
bestimmt und durchgeführt werden. Dies reicht von
der Vermeidung des Einsatzes von Pflanzenschutz- Sieben Massnahmen zur Auswahl
mitteln durch den Einsatz mechanischer Unkraut- Die Betriebe wählen mindestens zwei der in der Ta-
kontrollverfahren, über eine Reduktion der Behand- belle beschriebenen, sieben Massnahmen aus. Für
lungshäufigkeit durch die Ausnutzung des optimalen die Umsetzung der gewählten Massnahmen bekom-
Behandlungszeitpunkts, bis zur Eliminierung von men die teilnehmenden Betriebe in den ersten
Überlappungen innerhalb und ausserhalb des Fel- sechs der acht Projektjahre jährliche flächenbezoge-
des. Am Markt verfügbare Precision-Farming-Tech- ne Beiträge und einen Grundbeitrag.
8MANAGEMENT
Flexible Massnahmen-Umsetzung Teilnahmeinteresse melden!
Die flächenbezogenen Teilnahmebeiträge ermögli- Die Projekt-Homepage www.pflopf.ch geht Mitte
chen den Betrieben eine flexible Massnahmenum- Januar 2019 online. Bereits jetzt an einer Teilnahme
setzung, sei es mit bestehender Eigenmechanisie- interessierte Betriebe können eine E-Mail an
rung, neu angeschafften Geräten, oder über den christian.eggenberger@tg.ch senden und werden
Lohnunternehmer. So kann jeder und jede, egal ob im Januar über den weiteren Ablauf informiert. Eine
mehr oder weniger technologieinteressiert, Mass- Interessensbekundung ist bis Mitte Februar 2019
nahmen umsetzen und mit der Nutzung von Preci- möglich. Nach der Auswahl der Betriebe, Anmel-
sion-Farming-Technologien zu einer Optimierung dung der Massnahmen und Vertragsabschluss soll
des Pflanzenschutzes und Reduktion der Ausbring- ab Mitte 2019 mit der Umsetzung der Massnahmen
mengen beitragen. begonnen werden können.
Die sieben Massnahmen:
1. Betriebsspezifische Prognosedaten und Behandlungsempfehlungen
Von den kantonalen Pflanzenschutzberatungen wird
eine konsequente Nutzung der Pflanzenschutzbulle-
tins als eine der wirksamsten Möglichkeiten überhaupt
zur Optimierung und Reduktion der Fungizid- und
Insektizidbehandlungen angesehen. Es wird geschätzt,
dass bei gleichbleibendem Ertragsniveau und Schutz
etwa 15 % dieser Behandlungen eingespart werden
können. Im Projekt wird eine technologisch weiterent-
wickelte Variante der Pflanzenschutzbulletins einge-
setzt. Die Betriebe bekommen über einen elektroni-
schen Kommunikationskanal (Internet, App, E-Mail) ein
Pflanzenschutzbulletin mit betriebsspezifischen Prog-
nosedaten und Behandlungsempfehlungen. Bei Bedarf werden vor Ort Wetterstationen, Bodenfeuchte-
sensoren oder Schädlingsfallen installiert sowie satelliten- beziehungsweise drohnenbasierte Pflanzenbe-
standsaufnahmen verwendet, um die Empfehlungen zu verbessern. Auf dem Feld gehen die Betriebe
nach dem Pflanzenschutzbulletin vor. Sie bestimmen Befallsschwellen, melden diese elektronisch an die
Pflanzenschutzberatung zurück, nehmen bei Unsicherheiten mit der Pflanzenschutzberatung Kontakt auf
und führen die Pflanzenschutzbehandlung entsprechend durch. Zur Bestimmung der erforderlichen Mit-
telmenge werden Spritzmittelrechner und Düsenapps genutzt.
2. Satellitenbasierte (GPS-) Lenksysteme
In Acker- und Gemüsekulturen werden Saat und Pflan-
zung mit GPS-Lenksystemen der höchsten Genauig-
keitsstufe von +/–2,5cm durchgeführt und die Pflege-
fahrgassen exakt im Abstand der Arbeitsbreite des
Pflanzenschutzgerätes angelegt. Bei Pflanzenschutz-
massnahmen kann auch ohne GPS-Lenksystem präzise,
ohne Überlappungen zwischen den Reihen gefahren
werden. Einerseits können dadurch durchschnittlich
drei Prozent Pflanzenschutzmittel eingespart werden.
Andererseits erlauben die gerade angelegten Pflanzenreihen einen hinsichtlich Flächenleistung und Ver-
schüttungswirkung effizienteren Einsatz von nachfolgenden mechanischen Hackgeräten.
9MANAGEMENT
3. GPS-gesteuerte Pflanzenschutzgeräte mit Teilbreiten- oder Einzeldüsenschaltung
Mit einem Pflanzenschutzgerät mit GPS-gesteuer-
ter Teilbreiten- oder Einzeldüsenschaltung werden
Überlappungen im Vorgewende und Randbereich
minimiert. Abhängig von der Schlagform ist eine
Einsparung von 1 bis 4 % möglich – eine kleine
Einsparung mit grosser Wirkung: Einerseits lassen
sich unerwünschte Austräge von Pflanzenschutz-
mitteln im Bereich von Wegen vermeiden, ande-
rerseits lassen sich nicht zu behandelnde Flächen
innerhalb der Parzelle wie Schächte usw. gezielt
aussparen.
4. Bewuchsspezifische Applikation von Herbiziden mit Sensortechnik
Der Einsatz von Herbiziden erfolgt heute ganzflä-
chig ohne Berücksichtigung der tatsächlichen Ver-
unkrautung. Mit der Nutzung von Sensoren, die
auf den Feldern den Pflanzenbewuchs erkennen
und nur dort Pflanzenschutzmittel ausbringen,
kann die Menge drastisch reduziert werden: Bei
mittlerer Verunkrautung kann geschätzt bis zu
50 % Ausbringmenge eingespart werden. Es gibt
zum einen Sensoren zum Anbau an das Pflanzen-
schutzgerät und zum anderen mit Drohnen erho-
bene Pflanzenbestandskarten, die mit einem
GPS-gesteuerten Pflanzenschutzgerät abgearbei-
tet werden.
5. Sensorgesteuerte alternative Beikrautregulierung im Acker- und Gemüsebau
In Reihenkulturen im Acker- und Gemüsebau wer-
den durch GPS- oder kameragesteuerte Geräte für
die alternative Beikrautregulierung eingesetzt. Es
stehen verschiedene Varianten zur Verfügung: a)
geradlinige Aussaat der Reihenkulturen und nach-
folgendes Hacken mit GPS-gelenktem Traktor; b)
sensorgesteuertes Hacken zwischen den Reihen
mit Kamera-, Ultraschall- oder GPS-Steuerungen;
c) sensorgesteuertes Hacken auch zwischen den
Pflanzen innerhalb der Reihe, vor allem im Gemü-
se, aber auch Mais und in Zuckerrüben, mit Kame-
rasteuerungen.
Aktuelles aus dem Pflanzenbau:
Regelmässig im «Thurgauer Bauer»
10MANAGEMENT
6. Roboterbasierte alternative Beikrautregulierung im Obst- und Rebbau
In Dauerkulturen im Obst- und Rebbau wird die
herbizidfreie Beikrautregulierung mit Mulchgerä-
ten und Unterstockräumern aufgrund des hohen
Arbeitszeitaufwandes nicht so oft angewandt, wie
von den Betrieben gewünscht. Für eine autonome
Arbeitsausführung mit Sensoren und Aktoren aus-
gerüsteten Fahrzeugen lösen das arbeitswirtschaft-
liche Problem und ermöglichen die effizientere
Umsetzung herbizidfreier Verfahren.
7. Drohneneinsatz zur Ausnutzung optimaler Behandlungszeitfenster und Abdriftreduktion
im Reb- und Obstbau
Die Pflanzenschutzbehandlung ist in Rebbau-Steillagen mit herkömmlichen Weinbautraktoren zum Teil
nicht möglich. Bei feuchten Böden sind die Steillagen teilweise nicht befahrbar, was eine Ausnutzung des
optimalen Zeitfensters für eine Behandlung erschwert beziehungsweise verunmöglicht. Auch grossflächige
Behandlungen mit Helikoptern lassen sich nicht immer zum optimalen Behandlungszeitpunkt durchfüh-
ren und haben zudem das Problem hoher Abdriftraten. Diese sind auch bei der Pflanzenschutzbehand-
lung in Hochstamm-Obstbau-Anlagen eine grosse Herausforderung. Mit dem Einsatz von Drohnen wer-
den in Rebbau-Steillagen und Hochstamm-Obstbau-Anlagen die Behandlungen zum optimalen Zeitpunkt
und mit reduzierter Abdrift durchgeführt.
Martin Holpp (Agrofutura), Christian Eggenberger (BBZ Arenenberg)
KURZ ERWÄHNT
«Wintermärchen im Schloss»
Im Rahmen der Vorweihnachtszeit
«Noël! Noël» auf dem Arenenberg
nimmt die Märchenerzählerin Yvonne
Höppli kleine und grosse Gäste am
Sonntag, 16. Dezember 2018, um 10.30
Uhr und 15.30 Uhr mit auf eine Reise
in die Welt der Wintermärchen.
Vor oder nach der Führung geniessen die
Besucher die weihnächtliche Atmosphäre
auf dem Arenenberg und wer selbst aktiv (zVg)
werden möchte, kann dieses Jahr sogar
beim Weihnachtsbaumschmücken helfen. Ob Engel oder Christbaumkugel, jeder ist eingeladen, eine
Kleinigkeit mitzubringen und an den Zweigen eines Baumes seine ganz persönliche Weihnachtsbotschaft
zu hinterlassen. «Noël! Noël» dauert noch bis 23. Dezember 2018, alle Informationen und Termine unter
www.napoleonmuseum.ch.
11MANAGEMENT
Beobachtungen aus der Luft
Nutzen Sie ein aktuelles Luftbild und profitieren Sie
von Erkenntnissen aus dem Trockenjahr 2018
Nebst den grossen acker- und futterbaulichen He- wurde für weite Teile des Thurgaus ein aktuelles Luft-
rausforderungen hat uns die Trockenheit in diesem bild vom 31. Juli 2018 bereitgestellt, auf welchem
Jahr einmal mehr auch die Bedeutung des Einflusses man die Trockenheit mit aller Deutlichkeit erkennen
unterschiedlicher Böden zu Tage getragen. Die gröss- kann. Ein grosser Vorteil im Vergleich zu anderen
tenteils schweren tonhaltigen Böden bei uns auf der verfügbaren Satellitenbildern ist die hohe Auflösung
Swiss Future Farm in Tänikon waren ein grosser Vor- dieser Aufnahme. In Abbildung 1 sieht man den Ver-
teil, da die Feuchtigkeit im Boden auch während der gleich für das Gebiet um Aadorf TG zwischen dem
langen Trockenperiode gespeichert werden konnte. Sommer 2012 und 2018. Das satte Grün aus 2012
Besonders in den Zuckerrüben haben sich die Bode- wich im Jahr 2018 vielen bräunlichen Flächen.
nunterschiede innerhalb des Schlages sehr gut be-
merkbar gemacht. An Stellen mit eher leichtem Bo- Die Zuckerrüben litten am leichten Standort
den haben die Rüben im Feld deutlich stärker unter stärker
der Trockenheit gelitten als an den Stellen mit Nebst der grossflächigen Analyse der Vegetation
schwererem Boden. lassen sich über das Luftbild aber auch die Unter-
schiede innerhalb der Schläge sehr gut beobach-
Das Extremjahr 2018 aus der Vogelperspektive ten. Vor allem in Trockenphasen machen sich bo-
Die Einflüsse der Trockenheit, die man heuer im Feld denbedingte Faktoren sehr gut aus der Luft
im Detail erkennen konnte, lassen sich über den bemerkbar. Daher ist 2018 ein perfektes Jahr, um
Satelliten noch deutlicher und flächendeckender be- die Kulturen auf dem Betrieb aus der Luft zu ana-
obachten. Im kostenlosen und bekannten Programm lysieren.
Google Earth (siehe Beschreibung unten) kann man In Abbildung 2 ist die Parzelle Altkloster in Tänikon
sich seinen Betrieb aus der Luft anschauen. Die Luft- zu sehen, auf welcher in diesem Jahr Zuckerrüben
bilder sind in der Regel maximal 2 Jahre alt. Kürzlich angebaut wurden. Auf dem Satellitenbild zeigt
Abbildung 1: Auch das Luftbild zeigt die Auswirkung des ausgebliebenen Regens. Ein Vergleich zweier
Luftbilder aus dem Gebiet um Aadorf TG. Linkes Bild: 31. Juli 2018, rechtes Bild: 19. August 2012. Die
weissen Umrisse zeigen die Flächen der Swiss Future Farm. (zVg)
12MANAGEMENT
sich, an welchen Stellen die Rüben aufgrund der historischem Bodenkartenmaterial aus den 70er-
Trockenheit stärker gelitten haben. Es sind dies Jahren, das von Agroscope Reckenholz erstellt
die mittigen Stellen im westlichen Drittel des und auf der Swiss Future Farm im letzten Jahr di-
Schlages. Zur Info: Der braune Streifen innerhalb gitalisiert wurde.
des Feldes ist ein eigens für Besichtigungen ange- Nebst den Beobachtungen von noch stehenden
legter Grünstreifen. Kulturen, wie Zuckerrüben oder Mais, kann das
Die Beobachtungen decken sich mit der Einschät- Luftbild auch zur Beurteilung der zum Zeitpunkt
zung der langjährigen Betriebsmitarbeitenden auf der Aufnahme bereits geernteten Getreideflächen
dem Betrieb in Tänikon und auch mit dem groben genutzt werden.
Abbildung 2: Luftbild vom 31. Juli 2018. Auf den leichten Stellen innerhalb des Schlages haben die Rüben in
diesem Jahr stärker gelitten. (zVg)
Abbildung 3: Die historische Bodenkarte aus dem Jahr 1977 zeigt die Unterschiede innerhalb der Parzelle
und deckt sich mit den Beobachtungen aus dem Luftbild. (zVg)
13MANAGEMENT
Abbildung 4: Heterogene Parzelle Rüedimoos nach der Weizenernte. (zVg)
Abbildung 5:
Bodenkarte
aus dem
Jahr 1977
zeigt die
Bodenunter-
schiede
innerhalb
der Parzelle
Rüedimoos.
(zVg)
14MANAGEMENT
In Abbildung 4 haben wir die Fläche Rüedimoos auf- Ein weiterer Praxistipp:
grund des Luftbildes in verschiedene Bodenzonen Verlangen Sie von Ihrem Lohnunternehmer (falls
aufgeteilt. Die stark dunkle Fläche innerhalb des technisch ausgerüstet) im nächsten Jahr eine Er-
grünen Polygons widerspiegelt eine moorige Fläche tragskarte vom Mähdrescher und vergleichen Sie die
innerhalb des Schlages. Auch hier haben wir die unterschiedlichen Erträge innerhalb der Fläche mit
Beobachtungen mit der historischen Bodenkarte den Zonen, die Sie über das Google Luftbild erken-
(Abbildung 5) verglichen und sehen im Allgemeinen nen können. Sie sehen im Ansatz, wie stark sich der
eine gute Übereinstimmung der zwei Datensätze. Boden im Ertrag widerspiegelt. In einem trockenen
Jahr werden die Effekte des Bodens stärker sein.
Was kann ich mit den Erkenntnissen machen?
Nebst der Tatsache, dass der Blick auf die Flächen Wie kann ich die Bilder nutzen?
aus der Vogelperspektive immer interessante Er- Das Programm Google Earth kann kostenlos für je-
kenntnisse verspricht, haben Sie mit dem Luftbild den Windows-PC oder Mac heruntergeladen werden.
vom 31. Juli 2018 ein tolles und einfaches Werkzeug
zur Hand, um bodenbedingte Unterschiede inner-
halb einer Parzelle ausfindig zu machen. Das Bild Ankündigung:
Der Download-Link findet sich auf folgender Seite:
wurde zu einem idealen Zeitpunkt aufgenommen, Weitere interessante Tipps und Tricks rund um
https://www.google.ch/earth/
da Probleme in Kulturen wie Mais und Zuckerrüben digitale Hilfsmittel in der Landwirtschaft, wie zum
noch ersichtlich sind und das Getreide bereits geern- Beispiel
Eine digitale
detaillierte Dokumentationslösungen,
Anleitung finden Sie auf zei-
tet wurde. Aufgrund der diesjährigen Trockenheit gen Ihnen Christian Strub und Florian Abt vom
http://swissfuturefarm.ch/index.php/satellitenbild
treten bodenbedingte Unterschiede in der Fläche BBZ Arenenberg am 28. Februar 2019, um
sehr gut zu Tage und man hat die Möglichkeit, aus 13.30 Uhr im Kurs «Digitale Hilfen für die
der Luft eine grobe Bodenzonierung vorzunehmen. Landwirtschaft» auf der Swiss Future Farm
Diese Bodenzonierung ist ein erster Schritt in Rich- in Tänikon.
tung Präzisionslandwirtschaft, da sie die Basis für die Gerne nehmen wir Ihre Anmeldung entgegen:
teilflächenspezifische Bearbeitung bei der Düngung kurse.landwirtschaft@tg.ch / +41 583 45 85 00
oder Aussaat bildet. Ein Schlüsselelement für die Bo-
denzonierung bildet auf jeden Fall die langjährige
Erfahrung durch den Betriebsleiter oder die Betriebs- Weitere Informationen:
leiterin. Ein Luftbild dient ergänzend um die Zonen Florian Abt
klar von einander abzugrenzen und geografisch zu BBZ Arenenberg
erfassen. Projektmitarbeiter Swiss Future Farm
Jedes Kind dieser Welt hat das Recht, Kind zu sein. Ganz einfach. www.tdh.ch
15MANAGEMENT
Praxistipps des Arenenberger Beratungsteams
Wer erbt, wenn ich sterbe?
Niemand beschäftigt sich gerne mit seinem Wie kann der Ehepartner begünstigt werden?
eigenen Tod. Dementsprechend schiebt man Das ZGB sieht Möglichkeiten vor, wie der Ehepartner
auch Regelungen für den eigenen Todesfall gegenüber den Kindern besser gestellt werden kann.
auf – oft bis es zu spät ist. Grundsätzlich stehen Bauer Muster innerhalb der
gesetzlichen Schranken drei Varianten zur Verfü-
Erbrecht gung, um seine Ehefrau zu begünstigen. Er kann ein
Trifft jemand hinsichtlich seines Todes keine Verfü- Testament schreiben oder auf dem Notariat einen
gungen, so tritt bei seinem Ableben die gesetzliche Ehevertrag und/oder einen Erbvertrag erstellen.
Erbfolge ein. Das Erbrecht des Schweizerischen Zivil-
gesetzbuches (ZGB) bestimmt die gesetzlichen Er- Und das bäuerliche Bodenrecht?
ben und regelt die Reihenfolge und mit welchem Bauer Muster bewirtschaftete ein landwirtschaftliches
Anteil diese zum Zuge kommen. Gewerbe. Das BGBB hält fest, dass derjenige Erbe
sich das Gewerbe zuweisen lassen kann, der es sel-
Wer erbt bei Bauer Muster? ber bewirtschaftet und dafür geeignet ist. Hat Bauer
Landwirt Muster ist verheiratet und Vater von drei Muster dazu nichts festgehalten, so stehen seine
Kindern. Frau und die Kinder in einem Konkurrenzverhältnis.
Verstirbt er, so sind seine Frau und seine Kinder sei- Das Gewerbe wird dem Erben zum Ertragswert an
ne Erben und zwar erbt die Ehegattin die eine Hälfte seinen Erbteil angerechnet.
und die andere Hälfte geht an seine Kinder.
Benötigen Sie mehr Informationen? Beachten Sie die
In der Praxis wird sehr oft vergessen, dass der Kursagenda des BBZ Arenenberg.
Erbteilung die güterrechtliche Auseinander-
setzung vorausgeht.
Das heisst, dass zuerst die Vermögenswerte den
Ehepartnern zugeordnet werden müssen. Sowohl
Bauer Muster als auch seine Frau verfügen über je-
weils zwei Gütermassen, das Eigengut und die Er-
rungenschaft.
Die überlebende Ehefrau erhält dabei ihr Eigengut
zurück und die Hälfte der Errungenschaft. An die Er-
ben verteilt wird das Eigengut des Ehemannes und
die andere Hälfte der Errungenschaft.
Wird die güterrechtliche Auseinandersetzung vor der
Erbteilung nicht gemacht, so bedeutet dies eine
deutliche Schlechterstellung des überlebenden Ehe- Gesetzliche Grundlagen. (vp)
partners. BBZ Arenenberg, Vreni Peter
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KURZ ERWÄHNT
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17FAMILIENLEBEN
Ernährung und Rezepte
Federkohl – winterlicher Mineralstoff- und
Vitaminspender
Das grüne Wintergemüse hat gleich drei be- Federkohl-Pasta-Topf
kannte Namen: Federkohl, Grünkohl oder
auch Kale. Die Kohlart steckt voller gesunder Zutaten:
Vitamine und Mineralien und schafft es als Zu- 10 g getrocknete Steinpilze
tat in die legendären grünen Smoothies. Die 1 Deziliter heisses Wasser
Zubereitung ist enorm vielfältig. Federkohl 50 g Baumnüsse
schmeckt roh in einem Salat, gekocht als Bei- 1 Zwiebel
lage oder im Ofen gebacken zusammen mit 200 g Federkohl
anderem Gemüse. 200 g Rüebli
1 Esslöffel Bratbutter
Gut zu wissen 350 g Teigwaren mit 10 Minuten Kochzeit
Federkohl ist ein guter Kalzium-, Kalium-, Magnesi- 1,6 bis 1,8 Liter Wasser
um-, und Eisenlieferant. In den Wintermonaten kann 1 Teelöffel Salz
Federkohl in diversen Speisen eingesetzt werden. Pfeffer
Geschnitten passt er gut in Kartoffelgerichte und Ein- ½ Apfel
töpfe. Geerntet wird das krausblättrige Gemüse erst 2 Esslöffel Birnel
nach dem ersten Frost, da sich die enthaltene Stärke 1 Deziliter Saucenhalbrahm
dann in Zucker verwandelt und so den Geschmack 3 Esslöffel frisch gehackter Federkohl
deutlich verbessert. Federkohl ist einfach in der Kul-
tivierung und wird nicht von der gefürchteten Kohl-
hernie befallen. Grünkohl gehört zu den Kopfkohlar-
ten und ist in den Farben grün wie Kohl oder rot wie
Rotkohl erhältlich.
Tipp: Luftdicht verpackt bleiben die Blattrippen und
-stiele im Kühlschrank einige Tage frisch. Gehackt
können feine Federkohlblätter wie Peterli in Salat-
saucen, Gemüse, Suppen und Sauce verwendet
werden. In gehackter Form lässt er sich auch gut ein-
frieren und portionenweise einsetzen. Damit die
Kohlblätter uns nicht blähen, kann den Gerichten
Kümmel, Fenchelsamen oder Bohnenkraut zugege- Zutaten für Federkohl-Pasta-Topf. (rh)
ben werden.
Zubereitung: Steinpilze in heissem Wasser einwei-
Federkohl. (rh) chen. Baumnüsse grob hacken, in einer Bratpfanne
ohne Fett leicht rösten und herausnehmen. Zwiebel
fein hacken, Federkohl der Längsrippe entlang hal-
bieren und anschliessend in 1 bis 2 cm grosse Stü-
cke schneiden. Rüebli rüsten, in feine Stücke schnei-
den oder an der Röstraffel reiben. Alles in einer
hohen Pfanne in der heissen Bratbutter ca. 3 Minu-
ten andämpfen. Die Pilze mit dem Einweichwasser
beigeben. Die Teigwaren mit Kochzeit 10 Minuten in
einen Messbecher abfüllen, ablesen wieviel Deziliter
18FAMILIENLEBEN
Federkohl-Pasta-Topf zum Geniessen. (rh)
und in einer Pfanne mit doppelter Menge Wasser
dazu kochen (Pasta mit kürzerer Kochzeit etwas spä-
ter beigen, das Wasser soll einkochen). Mit Salz und
Pfeffer würzen. Apfel vom Kerngehäuse befreien Oben: So entstehen die Federkohltaschen.
und in Stifte schneiden. Kurz vor Ende der Kochzeit Unten: Fertige Federkohltaschen. (rh)
mit dem Birnel und dem Saucenhalbrahm unter das
Gericht mischen, abschmecken, anrichten, mit den Zubereitung: Für den Teig Mehl und Salz in eine
gerösteten Baumnüssen und mit frisch gehacktem Schüssel geben und mischen. Die Butter in Stücke
Federkohlgrün bestreuen. schneiden und mit dem Mehl verreiben. Quark bei-
geben, mit so viel Wasser wie nötig zu einem ge-
schmeidigen Teig zusammenfügen und kühl stellen.
Federkohltaschen Für die Füllung die Speckscheiben ohne Fett knusp-
Zutaten: rig braten, auf Haushaltpapier abtropfen lassen und
Quarkteig: in Stücke schneiden. Die Zwiebel fein hacken. Das
250 g Mehl Gemüse rüsten und fein schneiden oder raffeln. Den
1 Teelöffel Salz Federkohl von der Mittelrippe trennen, diese fein
50 g Butter schneiden und die krausen Blätter in 2 cm breite
150 g Quark Streifen schneiden. Die Bratbutter erhitzen, das Ge-
4 bis 6 Esslöffel Wasser müse darin andämpfen, mit Wasser ablöschen, das
Füllung: Gemüse weich dämpfen und erkalten lassen. Den
50 g Speckscheiben Hüttenkäse, Speck und das Eiweiss daruntermischen
1 Zwiebel und würzen. Den Teig zu einem Rechteck von
350 g Gemüse wie Rüebli, Sellerie, Kartoffel, Pastinake 30 x 40 cm auswallen und in 6 Rechtecke schneiden.
4 grössere Blätter Federkohl Je 2 Esslöffel Füllung auf eine Seite der Teigstücke
1 Esslöffel Bratbutter geben, die Ränder mit Wasser leicht benetzen und
1 Deziliter Wasser die Teigstücke zu Taschen schliessen, auf ein mit
200 g Hüttenkäse Blechreinpapier belegtes Blech legen. Eigelb mit
3 Esslöffel geriebener Käse Milch verrühren und die Federkohltaschen damit
1 Eiweiss bestreichen. Mit einer Gabel einstechen.
Salz, Pfeffer Backen: In der Mitte des vorgeheizten Ofens bei
Paprika, Curry 200 °C ca. 20 Minuten.
1 Eigelb BBZ Arenenberg,
2 Esslöffel Milch Hauswirtschaft und Familie, Rita Höpli
19FAMILIENLEBEN
Kinderecke
Finde die Wörter rund um das
Thema Weihnachtszeit
Die Wörter können von oben nach unten, rückwärts oder diagonal laufen.
FINDE DIE WÖRTER Rund ums Thema Weihnachtszeit
Die Wörter können von oben nach unten, rückwärts oder diagonal laufen.
ADVENTSKRANZ
A B T Z D Z N A R K S T N E V D A
CHRISTKIND B H I O K N G F E X A W E D F G H
ENGEL G K J M K P Ä W Y X C Z T R E W Q
GESCHENK D C E Q W E R E T Z U I O P Ü E M
X D Ö R A S D I Y X C V B N M N B
GUETZLI
Q W E D Z F G H C X I Y M U V G X
KERZEN C V B N M E E N W X L V U Z T E E
LICHTERKETTE A S D F Ä Ö N A K J Z H A G F L D
TANNENBAUM G G H J K L Ä C Y W T W B E R T Z
A S D F G H J H X C E Q N E R T Z
WEIHNACHTSBÄCKEREI
O I U Z T E E T Y X U A E F B I Ü
WUNSCHZETTEL Y A K Q W T S S X D G T N H N M O
Ä O N I U T T B R E W Q N S D F G
X D E R V E X Ä Q W E N A V D E X
Y E H D C K P C H R I S T K I N D
A H C F G R E K T Z U U U I N M V
X Y S E S E T E R D X D Ö B Z J Ä
X C E C V T D R F G H J K L Ä P O
M N G B C H Y E Y Q W W E R T Z I
Q W E R T C F I F G H J K L Ö Ü P
G F D S A I Q W E E R T Z U I O P
G H J K M L E T T E Z H C S N U W
A S D F G H J K L Ö P O I U Z T R
Auflösung und AGewinner
D V E Ndes T Sudoku-Rätsels
S K R A N Z Nr. 49
C H R I S T K I N D
vom 7. Dezember
E N2018
G E DasL Lösungswort heisst: LAMMWOLLE
Die Gewinnerin eines Thurgauer Geschenkharasses heisst: Elvira Kugler, 9314 Steinebrunn.
G E S C H E N K
Wir gratulieren und wünschen viel Spass.
G U E T Z L I
K E R Z E N
20
L I C H T E R K E T T EFAMILIENLEBEN
Rätseln und gewinnen
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Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.
21ORGANISATIONEN BERICHTEN
Präsidentenkonferenz der Obstbauringe
Im Zentrum der Präsidentenkonferenz stand men ab 1. Januar 2020 Anpassungen in der Rege-
der Rückblick auf das Jahr 2018. Vorgestellt lung von Feuerbrand eingeführt werden. Konkret
wurden auch die Schwerpunkte für 2019. bedeutet das, dass von diesem Zeitpunkt an Feuer-
brand nicht mehr melde- und bekämpfungspflichtig
Ralph Gilg, Präsident der Fachkommission Obstbau wäre. Das BLW setzt nun eine Arbeitsgruppe ein,
des VTL, freute sich über den Grossaufmarsch an der welche die Details, insbesondere die Übergangsbe-
Präsidentenkonferenz der Obstbauringe im Gast- stimmungen für eine allfällige schrittweise Umset-
haus Trauben in Weinfelden. Im Rückblick auf das zung, festlegen soll. Urs Müller stellte fest, dass der
Jahr 2018 ging er auf die Tätigkeiten des Vorstandes Kanton Thurgau die Bekämpfung der «allgemeinge-
ein: An sechs Sitzungen wurden Schwerpunkte wie fährlichen Organismen» im § 13 des Landwirtschafts-
die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative, gesetzes geregelt hat und nun abgeklärt werden
Finanzierung und künftige Form der Ernteschätzung muss, inwieweit unter Berücksichtigung dieses Para-
beim Tafelkernobst, Strukturverbesserungsmassnah- grafen die Bekämpfung des Feuerbrandes auf kanto-
men im Obstbau sowie die Trockenheit während naler Stufe aufrechterhalten werden kann.
den Sommermonaten behandelt. Im Forum Kern- Im Jahr 2018 seien erfreulicherweise kaum Feuer-
und Steinobst des SOV wurden Projektanfragen zu brand-Neuinfektionen festgestellt worden, dennoch
aktuellen Pflanzenschutzthemen wie der zuneh- wurden wegen Altbefalls ca. 50 Hochstämme und
mend stärker auftretenden marmorierten Baumwan- eine Birnenparzelle gerodet. Urs Müller gab bekannt,
ze oder dem Pflaumenwickler erfolgreich einge- dass Florian Sandrini ab 1. April 2019 Hermann
reicht. Brenner als Pflanzenschutzleiter ersetze und Lisa
Honegger ab 3. Dezember 2018 ein 60 %-Pensum als
Fachstelle Obstbau informierte Projektkoordinatorin im RP «AquaSan» übernimmt.
Urs Müller, Leiter der Gruppe Obst, Gemüse und
Beeren am BBZ Arenenberg, erklärte, dass in Anleh- Schwerpunkte im 2019
nung an das internationale Pflanzenschutzabkom- Im Jahr 2019 steht gemäss Ralph Gilg neben der Or-
Sie standen im Zentrum der Präsidentenkonferenz Obstbauern Thurgau (v.l.): Iwan Hungerbühler,
Jürg Hess, Stefan Anderes, Ralph Gilg und Urs Müller. (tos)
22ORGANISATIONEN BERICHTEN
ganisation der fix vorgegebenen Tagungen und Kon- die Aktivitäten 2018. Im Bereich Werbung stand wie-
ferenzen eine Überarbeitung der Anbauempfehlun- der das Apfelsponsoring an Sportanlässen, am Slow-
gen für den Ostschweizer Obstbau an. Weiter Up, an der OL Öpfel-Trophy im Zentrum. Die Erstel-
werden die Feuerbrandstrategie 2020+ sowie die lung der Homepage «deine-obstbauern.ch» und die
Vorbereitungen auf den Abstimmungskampf gegen Intensivierung der Nutzung von Instagram als Werbe-
die Pflanzenschutzinitiativen im Zentrum stehen. und PR-Medium haben die Kommunikation gegen-
Ebenfalls plant die Fachkommission Obstbau, zu- über Medienschaffenden und Konsumenten deut-
sammen mit dem VTL und dem Kanton ein Merkblatt lich verbessert, stellte Stefan Anderes fest.
für die Erstellung von Bewässerungsteichen und ge- Im kommenden Jahr ist an der WEGA 2019 eine
meinsamen Bewässerungsprojekten zu erarbeiten. Sonderschau zum Thema Pflanzenschutz geplant.
Weiter muss aus Sicht der Fachkommission Obstbau Die verschiedensten Branchen des VTL arbeiten mit,
die Koordination bei Kanton und Gemeinden opti- der Lead soll aber beim Obstbau liegen. Als Ziel
miert werden, um die Wassernutzung in Trockenpe- nannte Stefan Anders, die Besucherinnen und Besu-
rioden möglichst optimal zu gestalten. Für die Saison cher sachlich über den Pflanzenschutz zu informie-
2019 ist eine vereinfachte Umsetzung der Massen- ren. Thematisiert wurden auch die geplanten neuen
einwanderungsinitiative in Vorbereitung. Es wird zu Feldrandtafeln.
gegebener Zeit im Thurgauer Bauer informiert. Jürg Hess (Tafelobst), Thomas Lehner (Steinobst)
und Iwan Hugentobler (Mostobst) berichteten über
Auftritt an der WEGA 2019 die Ernte 2018 und die aktuellen Lagerbestände.
Stefan Anderes, verantwortlich für das Ressort Wer-
bung/PR des Thurgauer Obstverbandes, präsentierte Mario Tosato
für private Anzeigen ohne gewerbsmässigen Handel
Hier nehmen wir private Anzeigen für Kauf und Verkauf von Haustieren (nur Hunde und Katzen), Hausrat,
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23Sie können auch lesen
