Exklusiver Auftrittin Wels
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T O P -T H E M A / G I G A I N T E R N AT I O N A L Exklusiver Auftritt in Wels Roter Teppich für 1.500 Besucher: Erstmals führte Giga International eine Verbandsmesse durch. Über 100 Lieferanten aus der ganzen Welt präsentierten in Wels auf insgesamt 12.000 qm ihre Die Premiere der Giga- Messe war für Geschäfts- führer Gerald Socher ein voller Erfolg. Ob es das Event nun jedes Jahr zu Exklusivmodelle für das konventionelle Einrichten, mit denen die Verbundgruppe rund um XXXLutz diesem Zeitpunkt geben wird, steht noch nicht fest. Druck am Markt machen will. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen auch die 30 Eigenmarken, die bestmögliche Differenzierung gewährleisten sollen. Im „House of Brands“ wurden die Labels auf 800 qm authentisch in Szene gesetzt. Die „möbel kultur“ war vor Ort. ls Giga International im vor Ort die Lieferanten anonymi- Einkaufsausschüsse, interner und A Januar 2015 an den Start ging, hätte wohl niemand damit gerechnet, dass der Verband sieren. Selbst Hülsta fertigt für Giga ein Modell, das unter dem Hoch- wertlabel „Ambiente“ vermarktet externer Designer gemeinsam mit den Herstellern zu präsentieren. „Ich glaube, dass bei uns die viel- rund um die österreichische wird. Und das will wirklich etwas beschriebene Partnerschaft zwi- XXXLutz-Gruppe mit solch einem heißen. Denn in der Vergangenheit schen Handel und Industrie viel Tempo den Markt durcheinander- haben sich die Stadtlohner diesbe- mehr gelebt wird als in anderen bringen würde. züglich immer geziert. Auch wenn Verbundgruppen“, stellt denn auch Kein zweiter Einkaufsverband XXXLutz-Boss Dr. Andreas Seifert Giga-Geschäftsführer Gerald Socher engagiert sich derart intensiv bei diese Tatsache als ganz normale selbstbewusst fest. dem Thema Exklusivmodelle, wo- Entwicklung hinstellt, weil jeder Über 100 Lieferanten bauten in raus in kürzester Zeit allein knapp Hersteller am Markt heute flexibel nur einer Woche ihre Stände auf. Giga International rollte vor 30 Eigenmarken hervorgegangen sein müsse. Mehr als die Hälfte davon stammte dem Welser Messezentrum sind. Dazu gehören sechs Primär- So verwundert es auch nicht, aus Deutschland und Österreich. den roten Teppich für die marken – drei für den konventio- dass Giga am 23. und 24. August Mit dabei Firmen wie Ada, Bega, internationalen Gäste aus. nellen Bereich und drei fürs Junge die erste Verbandsmesse in Wels 3C-Gruppe, Gwinner und Hart- Highlight der Veranstaltung: Wohnen – und die Sekundärmar- veranstaltete, um allen Anschluss- mann genauso wie Himolla, Koi- das „House of Brands“ (u. r. ken, mit deren Hilfe die Händler häusern die akribische Arbeit der nor, Polipol, Rauch oder Venjakob die Präsentation der Marke Carry Home). 26 möbel kultur 9/2017 9/2017 möbel kultur 27
T O P -T H E M A / G I G A I N T E R N AT I O N A L XXXLutz (Österreich, Deutschland, Schweden, CEE-Länder, Bulgarien = Aiko XXXL) Mömax (Österreich, Deutschland, CEE-Länder, Kroatien, Serbien, Slowenien, Bulgarien) Möbelix (Österreich, CEE-Länder, Kroatien, Rumänien, Serbien, Slowenien) Sparkauf (Discount/ Deutschland) Zurbrüggen (Deutschland) Osca! (Discount/ Zurbrüggen) Möbelzentrum Pforzheim (Deutschland) Möbel Mahler (Deutschland) Lesnina XXXL (Kroatien, Serbien, Slowenien) But (Frankreich) ZL ZL = Zentrallager (Österreich, Deutschland, Kroatien, Slowakei) FACTS Giga International, Mergentheimer Str. 59, 97084 Würzburg Geschäftsführer: Gerald Socher Außenumsatz 2016: 6,7 Mrd. Euro Lenkungskreis Möbel: Walter Kalten- ecker, Helmuth Götz, Stefan Zur- brüggen, Magdalenc Rajko, Ekkehard Haase, Gerald Socher Anzahl der Häuser: 480 Standorte in 10 Ländern, davon 79 in Deutschland Primärmarken: „Dieter Knoll“ (Mo- dern) und „Voleo“ (konv. Vollsorti- ment), „Ambiente“ (Hochwert), „Valnatura“ (Massivholz), „Hom‘in“ und „Ti‘me“ (Junges Wohnen) www.giga-verband.com und Wöstmann. Der Rest kam aus importe in diesem Umfang können steller für ihre Stände zu berappen konzipierte und umgesetzte Fläche (Hochwertsegment), „Hom’in“, Besuchern der Messe zählten nicht Die dringlichsten der ganzen Welt von Indonesien, Indien, Malaysia und China über sich mittelständische Verbände eben nicht leisten. Zur Schau gestellt hatten, darüber hüllte sich Gerald Socher in Schweigen. Nur so viel: demonstrierte emotionale und au- thentische Wohnbilder jenseits der „Time your Style“ und „Carry Home“ (alle drei Junges Wohnen) nur die XXXLutz-Häuser sowie de- ren Beteiligungen wie Zurbrüggen, Probleme unserer Branche Rumänien, Bulgarien, Polen und die Ukraine bis hin zu Skandinavien wurden alle Sortimentsbereiche bis auf Küche und SB. Ob es dafür „Wesentlich weniger als bei ver- gleichbaren Veranstaltungen.“ typischen Warengruppendenke. So wurde beispielsweise die wichtigste fort. „Wir glauben sehr stark an diese Art der lebensnahen Darstel- Möbel Mahler oder das Möbelzen- trum Pforzheim, sondern auch die sind der Direktimport und und Benelux. Im Spiel der globalen Beschaffung belegt Giga Interna- 2018 gesonderte Veranstaltungen geben wird, müsse sich erst noch Highlight des Events auf insge- samt 12.000 qm: das „House of Kernmarke „Dieter Knoll“ für den Zweit- und Dritteinrichter modern, lung und werden unsere Handels- partner bei der konkreten Umset- neu hinzugestoßene französische Kette But, die allein über 303 der E-Commerce.“ tional zweifelsohne vordere Plätze, weil sich die österreichische Ver- zeigen. Genauso wie noch nicht feststeht, ob die Giga-Messe nun Brands“, in dem Giga seine Kern- marken lifestyleorientiert auf aber mit antiken Einzelstücken präsentiert. Dieser Stilmix setzte zung in den Läden unterstützen“, so Gerald Socher. Umfangreiches Filialen verfügt. RITA BREER, EVELYNE BECKMANN bundgruppe klare Wettbewerbsvor- regelmäßig in den Jahres-Kalender 800 qm inszenierte. Die vom sich auch bei den Marken „Valna- POS-Material kann dabei zum Dr. Andreas Seifert, XXXLutz-Inhaber teile davon verspricht. Denn Direkt- eingebucht wird. Wie viel die Aus- XXXLutz-Merchandising-Team tura“ (Echtholzmöbel), „Ambiente“ Einsatz kommen. Zu den 1.500 www.giga-verband.com 28 möbel kultur 9/2017 9/2017 möbel kultur 29
T O P -T H E M A / G I G A I N T E R N AT I O N A L „Es wird keine 1 2 Lutz-Fabriken geben“ Auch die Hersteller selber präsentierten sich schick, wie z. B. Koinor (1). 2 Gewohnt ansprechend auch Voglauer. 3 Der Giga-Schlafen-Ausschuss bei Warum ist die Markenarchitektur für die Giga-Anschlusshäuser so Wiemann: Thomas Hülsmann, VL Wiemann, Volker Schmidt, Assistent wichtig? Wie geht es mit der Expansion der XXXLutz-Gruppe weiter? Einkauf XXXL DE, Alexander Reck, Einkäufer XXXLutz AT, Josef Gerstl, Aus- schussleiter Giga, Einkäufer XXXL DE, Sebastian Hasse, Einkäufer Möbelzen- Und wie stehen die Österreicher zum Thema Vertikalisierung? Im trum Pforzheim, Markus Wiemann, GF Wiemann, Harald Wimmer, Assistent Rahmen der Verbandsmesse sprach die „möbel kultur“ mit Inhaber Einkauf XXXLutz AT, Silvio Dell, Einkäufer Zurbrüggen, Ulrich Entgelmeier, VL Wiemann (v. l.). 4 Das Marketingkonzept umfasst umfangreiches POS- Dr. Andreas Seifert und Giga-Geschäftsführer Gerald Socher über Material, das die Vermarktung der knapp 30 Eigenmarken unterstützt. 5 Mo- die Zukunftsperspektiven. dernes, italienisches Design für Schlafen und Wohnen zu attraktiven Prei- 3 sen steuerte Homes bei. 6 Wichtigste konventionelle Marke: „Dieter Knoll“. 4 möbel kultur: Warum haben Sie sich dazu entschieden, schon sehr besonders in der Branche. Wie wollen Sie eine Messe zu veranstalten? das handhaben? Gerald Socher: Aufgrund der Internationalisie- Gerald Socher: Unsere entsprechenden Aus- rung ist es nicht mehr so einfach, die verschie- schüsse im Verband stehen im wöchentlichen denen Teile der Gruppe zusammenzubringen. Kontakt mit den Herstellern. Wir haben immer Von der Vermarktungsseite aus betrachtet, wol- wieder Briefings in Würzburg mit den Liefe- len wir natürlich die Eigenmarken forcieren ranten, in denen unsere internen und externen und diesen einen noch stärkeren Stellenwert Designer dabei sind. Es gibt Produkte, die geben. Und da kann man als Gruppe natürlich mehrmals vorher gesichtet und an denen Ab- wesentlich effektiver arbeiten, wenn man hier änderungen vorgenommen werden, bis sie Die Zentrale in Wels ist für die XXXLutz- Gruppe zu klein geworden, um mit dem einen Ort hat, an dem sich alle treffen. unseren Vorstellungen entsprechen. Wachstum Schritt zu halten. Direkt gegenüber wird nun neu gebaut (siehe möbel kultur: Sie verfügen bereits über 30 Eigenmarken. möbel kultur: Wie steht die Industrie dazu, wenn auf S. 32). Investitionssumme Bau ohne Wie weit kann man das – und wie weit wollen Sie das – einmal ein großer Handelskonzern sich in die Produkt- Möbel: 6,5 Mio. Euro. noch treiben? entwicklung einmischt? Dr. Andreas Seifert: Theoretisch endlos, aber die Gerald Socher: Ich glaube, dass die Industrie nicht Frage ist, was Sinn macht. Wir sind diesbezüg- so eng am Endkunden ist wie wir. Unsere lich schon sehr weit. Die ein oder andere Ei- Einkäufer stehen im täglichen Kontakt mit 5 6 genmarke wird vielleicht noch hinzukommen, unseren Filialen. Daraus resultieren viele inte- aber das grundsätzliche Gerüst steht. ressante Anregungen, um gemeinsam neue 7 Authentischer Stilmix aus Hochwert und Antiquitäten: die Eigenmarke „Ambiente“. 8 Junges Wohnen im coo- Produkte zu kreieren. len Look: „Hom’in“. 9 Ausschließlich Echtholzmöbel in möbel kultur: Wobei Marken beim Endverbraucher nur modernem und rustikalem Look werden bei „Valnatura“ eine Bedeutung haben, wenn sie auch präsent sind. Wie möbel kultur: Also sind Ihre Einkäufer auch sehr eng mit Gerald Socher: Komplett frei. Herr Zurbüggen präsentiert. 10 Der Lenkungskreis zu Gast bei Candy: wollen Sie dafür sorgen? dem Verkauf vernetzt? beispielsweise kann sagen, dass er ein bestimm- Michael Mahler, GF Möbel Mahler, Gerald Socher, Giga- Gerald Socher: Wenn wir nur Österreich betrach- Gerald Socher: Auf jeden Fall, da gehen wir tes Produkt nicht führen möchte, weil er mit GF, Helmuth Götz, Einkaufsleiter XXXLutz Deutschland, ten, sind wir in jeder größeren und auch in sicherlich andere Wege als manch anderer in dem Lieferanten nicht zusammenarbeitet. An- Jürgen Kleinegesse, GF 3C-Gruppe, Walter Kaltenecker vielen kleineren Städten präsent und damit der Branche. ders herum hat Zurbüggen vielleicht einige Einkaufsleiter XXXLutz Österreich, Stefan Zurbrüggen, stärker als mancher Hersteller. Zusatzlieferanten, die bei Lutz nicht gelistet GF Zurbrüggen, Candy-Vertriebsleiterin Tanja Ross und möbel kultur: Glauben Sie, dass aufgrund dieser Vorge- sind. Es gibt auch Lieferanten, die Lutz Öster- 7 8 Frank Schröder, Markenbeauftragter Giga (v. l.). möbel kultur: In Deutschland sieht das allerdings hensweise insgesamt ein besseres Klima zwischen dem reich hat und Lutz Deutschland nicht. anders aus. Einkauf und den Herstellern herrscht? 9 10 Dr. Andreas Seifert: Wir haben ja noch viel vor Gerald Socher: Ich glaube, dass bei uns die viel- möbel kultur: Und das ist kein Problem? und wollen so wie in der Vergangenheit auch beschriebene Partnerschaft viel mehr gelebt Dr. Andreas Seifert: Nein, solange der Hersteller weiter wachsen und investieren, wodurch die wird als bei anderen Verbänden. Die Produkte das mit den Ausschüssen so vereinbart. Das Markenpräsenz Stück für Stück besser wird. sind im Vorfeld der Messe schon so weit ent- war im Übrigen, als wir noch bei der Begros Natürlich ist das in Deutschland viel schwerer wickelt, dass das Ganze dann eigentlich einzig waren, auch nicht anders. Es war ja nicht so, als in Österreich. Doch wir haben die Größe, und allein noch am Preis scheitern kann. dass die gesamte Begros immer ein Modell ge- um auch dort einen bedeutenden Marktanteil kauft hat. Natürlich wollen wir, wenn wir Pro- zu erlangen, wobei wir heute schon in einer möbel kultur: Aber der wird doch sicherlich im Vorfeld dukte zusammen entwickeln, dass diese auch Größenordnung rangieren, die uns sehr stolz auch schon diskutiert. möglichst häufig platziert werden. Wenn alle macht. Das war damals, als wir nach Deutsch- Gerald Socher: Trotzdem gibt es da immer mal bei der Entwicklung an einem Tisch sitzen, land gekommen sind, nicht absehbar. wieder Differenzen. identifizieren sich auch alle damit. Und dann wird auf der Messe auch ordentlich geordert. möbel kultur: Die enge Zusammenarbeit mit der Industrie möbel kultur: Und wie frei sind die Mitglieder dann noch Das ist unser Vorteil gegenüber anderen Ver- in Bezug auf Exklusivitäten und die Eigenmarken ist in ihren Entscheidungen? bänden. 30 möbel kultur 9/2017 9/2017 möbel kultur 31
T O P -T H E M A / G I G A I N T E R N AT I O N A L möbel kultur: Und dann kommen auch ganz andere Men- der Zukunft nicht lösen werden, sondern es kommen. Heute besucht der Kunde einen Om- gen zusammen, die sich dann im Preis niederschlagen. einfach immer wieder zu neuen Verschiebun- nichannel-Händler vielleicht nur noch einmal Gerald Socher: Natürlich, wenn bei uns alle kau- gen kommen wird. und informiert sich ansonsten via Bildschirm fen, dann sind das enorm viele Platzierungen, über die Produkte, legt den Liefertermin fest allein im konventionellen Bereich. möbel kultur: Das ist Ihr Hauptvorteil, dass Sie die etc. Deshalb kann ich diese Pauschalisierung Konzepte, die Sie hier vorstellen, wirklich in die Häuser in Bezug auf die Frequenzen in der Branche möbel kultur: Wie sehr hat die Fokussierung auf Eigen- bringen können, weil es ja alles Lutz-Häuser sind. nicht nachvollziehen. Das ist eine sehr einsei- labels Ihr Verhältnis zu den Industriemarken verändert? Gerald Socher: Eben, und die Marken, die wir tige Sicht, speziell derjenigen, die nicht auf Dr. Andreas Seifert: Wir haben so große Häuser, entwickeln, bleiben dann auch unsere. So wie allen Kanälen unterwegs sind. Natürlich sind dass auch die Industriemarken dort ihren Platz es bei der Begros gelaufen ist: Wir stellten dann weniger Leute vor Ort, aber sie haben finden. Ohnehin sind die meisten Brands nicht Mondo in Österreich verstärkt vor und dann genauso viel Austausch wie früher, nur anders. so bekannt, dass es sowieso völlig egal ist, ob profitiert später ein anderer davon. Das kann sie so oder so vermarktet werden. uns nicht mehr passieren, weil wir jetzt selbst möbel kultur: Wo sehen Sie Lutz in fünf Jahren? Eigentümer von „Dieter Knoll“ sind. Das ist Dr. Andreas Seifert: Einen ordentlichen Schritt möbel kultur: Sie hatten damals zum Start von Giga sehr wichtig für uns. weiter. gesagt, dass Sie auch offen sind für andere Möbelhäuser aus anderen Verbänden. Hat sich da inzwischen etwas möbel kultur: Dafür ist auch wichtig, dass Sie weiter möbel kultur: Wird es Lutz-Fabriken geben? getan? expandieren. Welche Pläne haben Sie? Dr. Andreas Seifert: Nein, wahrscheinlich nicht. Gerald Socher: Das hat sich noch nicht aufge- Dr. Andreas Seifert: Wir haben genug Investitio- drängt. Für uns ist wichtig, dass der Verband nen. Villingen-Schwenningen geht gerade ans möbel kultur: Könnten Sie abschließend noch etwas zu stabil ist und dass hier keine Befindlichkeiten Netz, es folgen in Deutschland im nächsten Ihrer umstrittenen Poco-Beteiligung sagen? herrschen, dass der eine dem anderen nichts halben Jahr Aachen, Wolfratshausen, Hamburg, Dr. Andreas Seifert: Das ist aber keine Lutz-Frage. sagen kann, weil er morgen wieder in einem Teltow, Hannover, Koblenz und Berlin. Mit Mö- anderen Verband ist, so wie es sich jetzt ja max und Lutz werden das sicherlich 15 bis 20 möbel kultur: Das ist aber ein Dr.-Seifert-Thema. wieder bei den jüngsten Verschiebungen zeigt. neue Filialen bis Ende nächsten Jahres. Darüber Dr. Andreas Seifert: Ich halte 50 Prozent der Bis jetzt sind wir mit der Politik gut durch- hinaus werden die XXXLutz-Standorte in Passau Anteile von Poco, ganz einfach. gekommen. und Böblingen vergrößert und optimiert. Ru- mänien und Serbien werden zudem 2018 als möbel kultur: Um die es gerade einen Rechtsstreit mit möbel kultur: Die Frage ist ja auch, erstens, warum sollte neue Länder hinzukommen, genauso wie die Steinhoff vorm Landgericht Dortmund gibt. Bis wann es ein Händler tun, weil er doch sehr von der Lutz-Macht Schweiz. Drei Länder allein im nächsten Jahr rechnen Sie mit einer Entscheidung? erdrückt würde, und zweitens, warum sollten Sie es neu zu erschließen ist schon ambitioniert. Um Dr. Andreas Seifert: Das dauert bei den Gerichten. machen? mit diesem Wachstum Schritt halten zu kön- RITA BREER, EVELYNE BECKMANN Dr. Andreas Seifert: Für mich stellt sich nur die nen, investieren wir gerade 6,5 Mio. Euro in Frage, warum sollten wir es machen? Für ei- den Ausbau der Zentralverwaltung in Wels. nen Händler wäre das sehr wohl interessant, weil er sich bei uns alles aussuchen könnte möbel kultur: Und kein Ende in Sicht? wie bei einem Buffet. Daraus ergeben sich für Dr. Andreas Seifert: Warum ein Ende? Händler immense Vorteile, dass sie sich si- cherlich nicht erdrückt, sondern eher gestärkt möbel kultur: Weil wir Überkapazitäten in Deutschland von den Möglichkeiten fühlen. So wie die Mit- haben und die Frequenzen gleichzeitig zurückgehen. Baustelle in Wels: Bis zum Frühjahr 2018 glieder, die bei uns hinzugekommen sind, wie Dr. Andreas Seifert: Ich glaube nicht, dass die sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. die Firma Zurbrüggen, die sich in einer sehr, Frequenzen zurückgehen, denn niemand rech- Parallel dazu wurde auch die Erweiterung sehr guten Entwicklung befindet, wahrschein- net mit ein, dass der der Deutschlandzentrale in Würzburg gerade genehmigt. lich auch deshalb, weil sie auf Dinge zurück- E-Comnmerce auch greifen kann, die bei Atlas damals nicht ange- eine Frequenz ist. Be- boten wurden. treibe ich allerdings keinen E-Commerce, möbel kultur: Könnte sich durch die neue Konstellation habe ich auch die Fre- mit VME und Union etwas daran ändern? quenzen nicht. Dr. Andreas Seifert: Verbände sind Zweckgemein- schaften und da kann sich immer und überall möbel kultur: Trotzdem ha- etwas ändern. ben Sie die Problematik, dass Sie große Häuser füh- möbel kultur: Wie bewerten Sie den Zusammenschluss ren, die mit gutem Perso- von Union und VME für die Branche? nal besetzt werden müs- Dr. Andreas Seifert: Es ist wieder eine neue Vari- sen, um erfolgreich zu sein. ante, aber keine Lösung für die dringlichsten Dr. Andreas Seifert: Wenn Probleme: die des Direktimports und die des früher jemand Möbel E-Commerces. Und daher glaube ich, dass gekauft hat, dann diejenigen Verbände, die nicht ganz eng mit- ist er wahrscheinlich einander verbunden sind, diese Hauptthemen viermal ins Haus ge- 32 möbel kultur 9/2017
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