2016 LEISTUNGSBERICHT - KOMMUNALKREDIT PUBLIC CONSULTING
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INHALT Vorwort des Vorsitzenden des Aufsichtsrates 06 Vorwort der Geschäftsführung 08 Das Unternehmen — Die KPC – der kompetente Partner für Klima- und Umweltschutzprojekte 10 — Die 5 tragenden Säulen unseres Erfolgs 12 — Highlights 2016 14 — Eigentümer und Organe 16 — Organisationsstruktur 18 — Das KPC-Team 19 Geschäftsentwicklung 2016 20 — Geschäftsfeld Förderungsmanagement 24 — Geschäftsentwicklung Internationaler Klimaschutz 38 — Geschäftsentwicklung Consulting 46 Entwicklung der KPC 61 Partner und Auftraggeber 62 Impressum 63
Sehr geehrte Damen und Herren, für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Ziel der Stiftung ist die die Kommunalkredit Public Consulting (KPC), als 90 %- Verbreitung und Umsetzung marktbasierter Klimaschutz Tochter der Kommunalkredit Austria AG konnte 2016 eine initiativen in Entwicklungsländern. positive Geschäftsentwicklung verzeichnen. Mit ihrem Leis- tungsspektrum Förderungsmanagement, internationaler Für die Kommunalkredit Austria selber ist das Geschäfts- Carbonmarkt und Consulting ist sie ein wichtiger Bestand- jahr 2016, nach der Privatisierung im Herbst 2015, erfolg- teil der Kommunalkredit-Gruppe. reich verlaufen. Es wurde ein IFRS-Jahresüberschuss von 49 Millionen Euro nach Steuern erwirtschaftet. Die Kom- Als spezialisierter Anbieter für Förderungsprogrammma- munalkredit ist als Spezialbank im stark wachsenden Markt nagement und jahrelanger Begleiter der öffentlichen Hand für öffentlichkeitsnahe Infrastrukturprojekte ausgezeichnet hat die KPC im Jahr 2016 Förderungsmittel in Höhe von positioniert. Sie bildet die Brücke zwischen den Errichtern 407,5 Millionen Euro vergeben. Es wurden 34.350 Um- von Infrastruktur auf der einen Seite und institutionellen welt- und Klimaschutzprojekte geprüft sowie 36.727 Trans Investoren wie Versicherungen oder Pensionsfonds auf der aktionen aus dem Programm „Handwerkerbonus“ von anderen. Im Fokus stehen Projekte in den Bereichen so der KPC bearbeitet. Den Projekten und Transaktionen lag ziale Infrastruktur, Verkehr sowie Energie und Umwelt. insgesamt ein Investitionsvolumen von 2.165,6 Millionen Euro zugrunde. Damit wurde, zusätzlich zu den positiven Der Geschäftsführung sowie allen Mitarbeiterinnen und Umwelteffekten, ein wichtiger Konjunkturimpuls auf regio- Mitarbeitern der KPC danke ich für den engagierten Ein- naler und lokaler Ebene gesetzt. satz im vergangenen Geschäftsjahr; ebenso den Kunden und Partnern für ihre langjährige Unterstützung und die Auch im Bereich Internationales Consulting war die KPC vertrauensvolle Zusammenarbeit. Die KPC wird sich den 2016 erfolgreich und konnte Neugeschäft von Finanz gestellten Aufgaben auch in Zukunft mit großem Engage- institutionen wie der EBRD, der OECD oder der deutschen ment und hoher Einsatzfreude widmen. Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gewinnen. Im Geschäftsfeld Internationaler Carbonmarkt wurde 2016 das Portfolio-Management ausgebaut. So wurde die KPC mit der Geschäftsbesorgung der Stiftung „Zukunft des Kohlenstoffmarktes“ beauftragt. Die Stiftung ist eine ge- Mag. Alois Steinbichler meinsame Initiative des deutschen Bundesministeriums Vorsitzender des Aufsichtsrates Leistungsbericht 2016 07
Sehr geehrte Damen und Herren, Stiftung „Zukunft des Kohlenstoffmarktes“ zeigt unter an- derem auf, dass die Expertise der KPC im Klimafinanzie- die Kommunalkredit Public Consulting (KPC) blickt auf ein rungsbereich auch international anerkannt ist. durchaus erfolgreiches Jahr 2016 zurück. Sie konnte 2016 trotz eines schwieriger werdenden Umfelds vor allem Das internationale Consulting entwickelte sich 2016 er- durch Budgetrestriktionen in den Förderungsinstrumenten freulich positiv. Als Auftraggeber und Auftraggeberinnen den Umsatz auf 17 Millionen Euro nochmals leicht steigern. für neue Projekte konnten 2016 unter anderem die OECD, UNIDO und die EBRD gewonnen werden. Im Förderungsmanagement sank zwar gegenüber dem Vorjahr die Anzahl der zugesicherten Projekte um ca. 15 % Bei all unseren Geschäftstätigkeiten ist es unser klares Ziel, und die Anzahl der Endabrechnungen um 13 %. Trotzdem durch das Management von Förderungsprogrammen und wurden mehr als 71.000 Projekte genehmigt und fast gezielte Beratungsaktivitäten einen nachhaltigen Beitrag 69.000 Projekte abgerechnet. Die Anzahl der zugesicher- zur Umwelt-, Wirtschafts- und Gesellschaftsentwicklung zu ten Projekte variiert in den letzten Jahren stärker – dies ist leisten. vor allem auf den Handwerkerbonus zurückzuführen. Die Abwicklungszahlen in den sonstigen Förderungsbereichen Wir bedanken uns im Namen der gesamten KPC bei unse- sind aufgrund der budgetären Restriktionen bei der Ent- ren Partnern, Auftraggebern und Auftraggeberinnen sowie wicklung der Förderungsbudgets leicht rückläufig. Durch dem Aufsichtsrat und dem Beirat für die vertrauensvolle die im Auftrag der Förderungsgeber betreuten Förderungs- Zusammenarbeit, die Unterstützung und das uns ent volumina von 407,5 Millionen Euro konnten Investitionen gegengebrachte Vertrauen. Unseren Mitarbeiterinnen und in Höhe von 2,17 Milliarden Euro initiiert werden. Mitarbeitern sagen wir Danke für ihr Engagement, ihre Loyalität, Flexibilität und ihre Offenheit für Neues. Im Geschäftsbereich Internationaler Klimaschutz war die KPC gemeinsam mit dem Bundesministerium für Land und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) nun das dritte Jahr in der Klimafinanzierung tätig und re- gelmäßig Teil der österreichischen Delegation zum Thema Klimafinanzierung bei den Klimaverhandlungen. Die Be auftragung der KPC durch die deutsche Kreditanstalt für DI Alexandra Amerstorfer DI Christopher Giay Wiederaufbau (KfW) mit der Geschäftsbesorgung für die Geschäftsführerin Geschäftsführer Leistungsbericht 2016 09
DIE KPC – DER KOMPETENTE PARTNER FÜR KLIMA- UND UMWELTSCHUTZPROJEKTE Die KPC ist Experte für Klima- und Umweltschutzprojekte ten managen Portfolios und haben sich als Spezialistinnen in den Bereichen erneuerbare Energie, Energieeffizienz, und Spezialisten der Klimafinanzierung und des freiwilligen Mobilitätsmanagement, Siedlungswasserwirtschaft, Schutz CO2-Offsettings etabliert. wasserwirtschaft und Altlastensanierung. Die Expertinnen und Experten der KPC beraten namhafte Seit 1993 managt die KPC Förderungen im Umweltbereich nationale und internationale Organisationen und Finanz für Gemeinden, Unternehmen und Privatpersonen. Unser institutionen in den Fachgebieten Energie und Energie größter Auftraggeber ist das BMLFUW (Bundesministerium effizienz, Wasserwirtschaft, internationale Entwicklungs für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirt- finanzierung und Klimaschutz. schaft). In dessen Auftrag managen wir das größte Förde- rungsinstrument des Bundes für Umweltschutzinvestitio- nen, die Umweltförderungen. Im internationalen Klimaschutz ist die KPC ein wichtiger Player am Carbon-Markt. Unsere Expertinnen und Exper- 10 Leistungsbericht 2016
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DIE 5 TRAGENDEN SÄULEN UNSERES ERFOLGS QUALITÄT SERVICE KOMPETENZ EFFIZIENZ FLEXIBILITÄT Immer die beste Mehr als nur Wirkt einfach Unser Vorteil Weil Wandel Lösung Business nachhaltiger im Wettbewerb kreativ sein muss KOMMUNIKATION Wir kommunizieren aktiv, offen und fair Eine nachhaltige Ausrichtung des Unternehmens ist für die Den aktuellen Nachhaltigkeitsbericht finden Sie online unter KPC Anliegen und Auftrag zugleich. Wobei das Verständnis www.publicconsulting.at/berichte-publikationen. der Aufgaben als Wirtschaftsunternehmen weit über öko- nomische Dimensionen hinausgeht. Gelebte Nachhaltigkeit in der KPC bedeutet: –– mit den Geschäftsaktivitäten zur nachhaltigen Als Unternehmen, dessen Auftraggeberinnen und Auftrag- Entwicklung beizutragen geber vor allem öffentliche Institutionen im Umwelt- und –– aktiv mit allen Dialoggruppen zu kommunizieren Entwicklungszusammenhang sind, besteht der Auftrag –– auf das Wohl der MitarbeiterInnen zu achten auch darin, im Hinblick auf soziale und ökologische Werte –– mit Ressourcen sorgsam umzugehen eine Vorbildfunktion zu erfüllen. Gemeinsam mit der Kommunalkredit Austria AG wurde ein langjährig etabliertes Umweltmanagementsystem ge- mäß EMAS1 implementiert, welches bereits 2004 zu einem 1 Environmental Management and Audit Scheme Nachhaltigkeits-Managementsystem2 erweitert wurde. 2 nach GRI (Global Reporting Initiative) zertifiziert 12 Leistungsbericht 2016
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HIGHLIGHTS 2016 19. Februar 2016 Austrian Climate Change Workshop: „Beyond Paris: Driving Solutions for the 20. Mai 2016 next Decade“ MitarbeiterInnentag 2016: Ausmalen in der Caritas WG Manou und Besuch Jänner 2016 des Energieparks Bruck an der Leitha Erfolgreiche Implementierung der neuen Förderungsricht- linien in der Siedlungs- und Schutzwasserwirtschaft 21. Juli 2016 Kommunale Sommergespräche 2016: KPC gestaltet das Forum „Klimaschutz durch Kooperation“ 24.–28. Februar 2016 KPC auf der Energie sparmesse Wels 28. Jänner 2016 Onlinegang des neuen Webauftritts der KPC 7. April 2016 Launch von UREEFF (Ukrainian Residential Energy Efficiency Financing Facility), einem Projekt der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) in Kiew. Die KPC führt für das Projekt ein Konsortium und wickelt das Projekt mithilfe eines lokalen Teams ab 1. März 2016 Start der Sanierungs- offensive 2016 14 Leistungsbericht 2016
24. Oktober 2016 Launch des KPC-Newsletters Dezember 2016 Online-Einreichung in der Schutzwasserwirtschaft geht in Betrieb September 2016 Veröffentlichung der November 2016 Broschüre „#Bestofaustria Consulting-Auftrag Umweltförderung“ im Rahmen des „Municipal services improvement“- Projektes (MSIP) der Weltbank 7.–17. November 2016 KPC nimmt als Teil der österreichischen Dezember 2016 Delegation an der Weltklimakonferenz Beauftragung der Stiftung COP22 in Marrakesch (Marokko) teil „Zukunft des Kohlenstoff- marktes“: Übernahme der Geschäftsbesorgung des Fonds Zukunft Kohlen- September 2016 stoffmarkt – erstmals neuerlicher Start übernimmt die KPC eine der Aktion Abwicklungstätigkeit in „Handwerkerbonus“ Anlehnung an das JI/CDM- Programm außerhalb Österreichs 5. Oktober 2016 7. ExpertInnentag der Umweltförderung Leistungsbericht 2016 15
EIGENTÜMER UND ORGANE Die Kommunalkredit Public Consulting (KPC) ist zu 90 % im Eigentum der Kommunalkredit Austria AG. 10 % hält die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG. 90 % Kommunalkredit Austria AG 10 % Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG Quelle: KPC, 2017 AUFSICHTSRAT BEIRAT Mag. Alois Steinbichler Generalsekretär DI DDr. Reinhard Mang Vorsitzender des Aufsichtsrates, Vorsitzender des Beirats, Bundesministerium für Vorstandsvorsitzender der Kommunalkredit Austria AG Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Mag. Wolfgang Meister Sektionschef DI Christian Holzer Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates, Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Vorstandsmitglied der Kommunalkredit Austria AG Umwelt und Wasserwirtschaft Mag. Reinhard Schwendtbauer Sektionschef DI Günter Liebel Vorstandsdirektor der Raiffeisenlandesbank OÖ AG Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft DI Dr. Regine Patek (bis 20. April 2016) Vom Betriebsrat nominiert Sektionschef DI Rupert Lindner Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, DI Moritz Ortmann (ab 21. April 2016) Umwelt und Wasserwirtschaft Vom Betriebsrat nominiert Sektionschef DI Wilfried Schimon Andreas Serfass Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Vom Betriebsrat nominiert Umwelt und Wasserwirtschaft Abteilungsleiter Dr. Wolfram Tertschnig Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Leistungsbericht 2016 17
ORGANISATIONSSTRUKTUR GESCHÄFTSFÜHRUNG DI Alexandra Amerstorfer DI Christopher Giay „Die KPC ist der kompetente Partner für Klima- und Umweltschutzprojekte. Mit der Umsetzung von Förderungen leisten wir einen nachhaltigen Beitrag zur Umwelt-, Wirtschafts- und Gesellschaftsentwicklung. Auch im inter nationalen Klimaschutz und der Klimafinanzierung hat sich die KPC als wichtiger Player am Markt etabliert. Das Know-how unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie deren Zuverlässigkeit und Sachverstand ermöglichen es uns, unsere Partner langfristig bei der Planung und Umsetzung von komplexen, multidisziplinären und inter nationalen Projekten zu begleiten. Der Blick fürs Wesentliche und die hohe Expertise im Bereich Förderungs management runden unsere Ausrichtung namhaft aus.“ ENERGY, ENVIRONMENT & KLIMA & CLIMATE CHANGE UMWELT DI Wolfgang DI Christoph DI Dr. Klaus DI Dr. Katharina Diernhofer, MBA Prandtstetten Frühmann Hopfner-Sixt Abteilungsleiter Abteilungsleiter-Stv. Abteilungsleiter Abteilungsleiterin „Wir glauben an das Potenzial im internationalen „Wir helfen Österreichs Unternehmen bei Investitionen, Consultinggeschäft, nicht nur als wichtige Einnahme- unsere Umwelt zu schützen und die Zukunft zu sichern. quelle für die KPC, sondern auch an den Mehrwert den Unsere Auftraggeber verlassen sich dabei vor allem es an der Schnittstelle zwischen Investitionsvorhaben auf das große Fachwissen und Engagement unserer und nachhaltigen Wasser-, Klima- und Energiethemen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ bringt.“ 18 Leistungsbericht 2016
DAS KPC-TEAM CENTRAL SERVICES 58 % Frauenanteil 50 % Mag. Petra Mag. Karin der Führungskräfte Fleischmann Baumgardinger sind weiblich Abteilungsleiterin Abteilungsleiterin „Der Servicegedanke ist die gemeinsame Grundlage 32 % der MitarbeiterInnen sind Teilzeitkräfte für die Vielfalt an Tätigkeiten in unserer Stabstelle. An der Schnittstelle zu Kunden und Auftraggebern, Eigentümern, Geschäftsführung und Fachabteilungen übernehmen wir effizient und professionell alle bereichs- 68 % der MitarbeiterInnen haben einen Hochschulabschluss 4,07 % übergreifenden Aufgaben.“ Fluktuation 9 Jahre durchschnittliche Firmenzugehörigkeit WASSER & WOHNEN & ALTLASTEN ENERGIE 41 Jahre Durchschnittsalter 14 % DI Dr. Johannes DI Doris der MitarbeiterInnen nehmen Laber Pühringer Heimarbeit in Anspruch Abteilungsleiter Abteilungsleiterin „Neben der professio nellen Betreuung unserer „Klare Kommunikation, kompetente Beratung 9 Tage sind die MitarbeiterInnen durch schnittlich pro Jahr im Krankenstand 3 Schulungstage Förderungsprogramme und rasche Bearbeitung liegt uns vor allem die der Förderungsanträge, operative und strate darauf setzen wir im nehmen die MitarbeiterInnen pro Jahr in Anspruch gische Weiterentwick Förderungsalltag unseren 39 % lung des Wasser- und Fokus! Wir unterstützen der MitarbeiterInnen verfügen über eine Altlastensektors am vor allem private wirtschaftswissenschaftliche Ausbildung Herzen.“ Förderungswerberinnen und Förderungswerber bei Investitionen in den Klimaschutz.“ 48 % der MitarbeiterInnen bringen Umwelttechnik-Know-how ein
GESCHÄFTSENTWICKLUNG 2016 Die Geschäfte der KPC entwickelten sich auch im vergan- zahlen bemerkbar. Über alle Förderungsinstrumente hin- genen Jahr 2016 durchwegs erfreulich. Zwar haben die weg wurden 2016 71.077 Projekte genehmigt bzw. fast Budgetrestriktionen in den Förderungsinstrumenten das 69.000 Projekte abgerechnet und Förderungsmittel in Umfeld schwieriger gemacht, so sind die Förderungsfälle Höhe von 407,5 Millionen Euro vergeben. Das damit aus- erstmals seit Jahren wieder rückläufig. Der Gesamtum- gelöste Investitionsvolumen sind 2,2 Milliarden Euro. Dies satz der KPC konnte jedoch im Vergleich zu 2015 leicht auf ist besonders für die konjunkturelle Entwicklung auf regio- 17 Millionen Euro gesteigert werden. Das ist zu maßgeb naler und lokaler Ebene von Bedeutung. lichen Teilen auf Entwicklungen im internationalen Con sulting zurückzuführen. Die Grafik auf Seite 22 zeigt die Im Geschäftsbereich Internationaler Klimaschutz wurde Umsatzentwicklung der letzten Jahre. 2016 das Portfoliomanagement ausgebaut. In der Beauf- tragung mit der Geschäftsbesorgung der Stiftung „Zukunft Die umfangreichen Aktivitäten der KPC im Förderungsma- des Kohlenstoffmarktes“ sind neben dem Portfoliomanage- nagement konnten 2016 erfolgreich weitergeführt werden. ment die operative Umsetzung der Stiftungsziele und die Die niedriger werdenden Förderungsbudgets machen sich Verwaltung beinhaltet. Die Stiftung ist eine gemeinsame in den leicht sinkenden Beurteilungs- und Abrechnungs- Initiative des deutschen Bundesministeriums für Umwelt, 20 Leistungsbericht 2016
GENEHMIGUNGSLÄUFE, AUFTRAGGEBER UND SITZUNGEN, ABGESCHLOSSENE AUFTRAGGEBERINNEN UMLAUFBESCHLÜSSE CONSULTINGPROJEKTE 7 30 18 187 3 12 2003 2016 2003 2016 2003 2016 FÖRDERUNGSFÄLLE FÖRDERUNGSFÄLLE PRO MITARBEITERIN/ UMSATZ IN DER DATENBANK MITARBEITER IN MIO. EURO 3.900 546.295 110 1.285 7,4 17,0 2003 2016 2003 2016 2003 2016 Quelle: KPC, 2017 Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und der (EBRD), die Weltbank, die deutsche Gesellschaft für Inter- Deutschen Entwicklungsbank (KfW). Ziel der Stiftung ist die nationale Zusammenarbeit (GIZ) und eine Reihe anderer Verbreitung und Umsetzung marktbasierter Klimaschutzin- internationaler Institutionen, Projekte an der Schnittstelle itiativen in Entwicklungsländern. zwischen Umwelttechnik und wirtschaftlichem Know-how durch. Als AuftraggeberInnen konnten 2016 unter ande- Im Zuge der 2014 erfolgten Beauftragung „Klimafinanzie- rem die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit rung“ durch das Bundesministerium für Land und Forstwirt- und Entwicklung (OECD) und die United Nations Industrial schaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) wurden Development Organization (UNIDO) gewonnen werden. 2016 von der KPC 13 neue internationale Klimawandel anpassungs- und CO2-Vermeidungsprojekte betreut, die Ein besonderer Erfolg war 2016 erneut von der EBRD für mit österreichischen Mitteln unterstützt werden. vier gemeinsame Projekte beauftragt zu werden und damit einen langjährigen Auftraggeber gut servicieren zu können. Im Geschäftsbereich Consulting führte die KPC auch 2016 für namhafte Auftraggeberinnen und Auftraggeber, wie die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung Leistungsbericht 2016 21
UMSATZENTWICKLUNG 2003–2016 (in Mio. Euro) 17,0 16,7 16,8 15,7 14,8 14,1 11,6 11,7 11,3 10,0 9,3 8,5 8,1 7,4 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Quelle: KPC, 2017 22 Leistungsbericht 2016
BERATEN. FÖRDERN. UMWELT SCHÜTZEN. Detaillierte Informationen zu den Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern in und Aktuelles aus der KPC finden Sie hier: www.publicconsulting.at Leistungsbericht 2016 23
GESCHÄFTSFELD FÖRDERUNGSMANAGEMENT Um den nächsten Generationen ein lebenswertes Öster- gesunkenen Förderungsbudgets im Vergleich zum Vorjahr reich übergeben zu können, müssen Luft, Wasser, Boden bemerkbar. Gegenüber dem Vorjahr sind die zugesicherten und biologische Vielfalt geschützt und bewahrt werden. Projekte um 15 %, die abgerechneten Projekte um 13 % Grundlegend dafür ist eine nachhaltige Umweltpolitik. gesunken. Die Umweltförderungen leisten einen wichtigen Beitrag, wenn es um den Schutz der Umwelt und der natürlichen Ressourcen geht. Aber nicht nur die Umwelt profitiert, son- dern auch Österreichs Wirtschaft und der heimische Ar- beitsmarkt. Die Schaffung bzw. Sicherung von green jobs, woran die Umweltförderung maßgeblich beteiligt ist, stellt einen wichtigen Konjunkturmotor dar. Im Geschäftsbereich Management von Förderungspro- grammen wurden 2016 ca. 71.000 Projekte zugesichert und ca. 69.000 Projekte abgerechnet. Hier machen sich die 24 Leistungsbericht 2016
FÖRDERUNGSMANAGEMENT Die KPC entwickelt und implementiert für ihre Auf- Zum Leistungsangebot zählen: traggeberinnen und Auftraggeber maßgeschneiderte • Formale und inhaltliche Prüfung der Förderungsprogramme vor allem im Bereich Klima- und Förderungsanträge Umweltschutz. Sie begleitet den kompletten Förderungs- • Ermittlung des Förderungsausmaßes prozess und fungiert als Schnittstelle zwischen den Auf- • Unterstützung im Entscheidungsprozess, traggeberinnen und Auftraggebern, die die finanziellen Förderungsempfehlungen Mittel bereitstellen und den Antragstellerinnen und An- • Betreuung der Entscheidungsgremien tragstellern von Förderungen. • Ausstellen von Verträgen und Ablehnungsschreiben • Bearbeitung der Endabrechnungen und Weitere Details zum Förderungsmanagement finden Sie Auszahlungsmanagement auf: www.umweltfoerderung.at • Monitoring und Berichtswesen Leistungsbericht 2016 25
ABWICKLUNGSZAHLEN KPC 2016 Beträge Endab in Mio. Euro Beurteilungen Investitionen Förderungen rechnungen Auszahlungen Umweltförderungen des Bundes 17.988 1.615,2 325,0 16.596 578,0 Wasserwirtschaft 1.948 541,7 110,3 1.703 346,3 Umweltförderung im Inland 3.041 432,1 66,0 2.893 67,2 Beratungen 2.063 4,2 1,1 0 1,1 Sanierungsoffensive Betriebe 406 86,9 15,3 362 11,6 Sanierungsoffensive Private 9.714 310,8 33,5 11.060 40,3 Altlastensanierung 16 20,4 15,2 15 19,6 Schutzwasserwirtschaft 588 121,1 60,3 432 89,9 klimaaktiv mobil 115 6,7 0,7 117 0,7 Internationale Klimafinanzierung 13 4,7 4,7 4 1,3 EU-Kofinanzierungen UFG 84 86,5 17,7 10 0,0 Klima- und Energiefonds 15.878 304,2 49,1 15.273 48,4 Photovoltaik 7.505 90,4 9,6 7.396 9,3 Holzheizungen und Solaranlagen 5.758 77,0 7,1 5.758 7,1 Mobilitätsmanagement 1.636 70,5 8,5 1.474 15,5 Arbeitsprogramme 369 43,6 21,2 227 16,5 EU-Kofinanzierungen 610 22,8 2,8 418 0,0 Sonstige Programme 37.211 246,2 33,4 37.114 17,2 Ökostrom - Wasserkraftwerke 19 107,5 16,4 68 0,0 Handwerkerbonus 36.727 105,9 15,4 36.727 15,4 Förderungsinitiative Abfallvermeidung 0 0,0 0,0 2 0,0 KLUP Salzburg 166 14,2 0,8 209 1,2 Anschlussförderung Tirol 257 16,2 0,7 77 0,5 Anschlussförderung Vorarlberg 17 2,0 0,1 7 0,0 PV Wien 25 0,4 0,0 24 0,0 SUMME 71.077 2.165,6 407,5 68.983 643,6 Quelle: KPC, 2017 Dass Förderungen gerade in wirtschaftlich schwierigen 2,2 Milliarden Euro wurden etwa 26.000 Arbeitsplätze Zeiten auch wichtige Instrumente zur Konjunkturbelebung geschaffen bzw. gesichert. Die Förderungen im Umwelt- sind, zeigt der Arbeitsplatzeffekt, der alleine mit den 2016 bereich sind ein Erfolgsbeispiel dafür, dass gleichzeitig po- vergebenen Förderungen erzielt worden ist. Durch die sitive ökologische und volkswirtschaftliche Effekte erzielt mit Förderungen ausgelösten Investitionen in Höhe von werden können. 26 Leistungsbericht 2016
Die nachstehende Tabelle zeigt den zeitlichen Verlauf der bearbeiteten und abgerechneten Projekte über die letzten Jahre: ABWICKLUNGSZAHLEN KPC 2007 – 2016 Beträge Endab in Mio. Euro Beurteilungen Investitionen Förderungen rechnungen Auszahlungen KPC gesamt – 2007 5.102 1.202,1 382,0 3.833 401,3 KPC gesamt – 2008 14.745 1.672,4 457,1 3.723 433,1 KPC gesamt – 2009 33.213 2.472,4 582,2 7.811 580,0 KPC gesamt – 2010 15.956 2.050,4 488,8 17.276 582,4 KPC gesamt – 2011 45.476 2.688,7 524,2 20.190 554,9 KPC gesamt – 2012 42.812 2.395,1 475,4 26.232 595,6 KPC gesamt – 2013 46.275 2.928,8 471,3 42.574 666,8 KPC gesamt – 2014 60.657 2.479,9 429,4 64.952 618,4 KPC gesamt – 2015 83.731 2.546,0 501,7 79.199 692,6 KPC gesamt – 2016 71.077 2.165,6 407,5 68.983 643,6 SUMME 2007 – 2016 419.044 22.602 4.720 334.773 5.769 Quelle: KPC, 2017 2,2 MRD. EURO 26.000 INVESTITIONSVOLUMEN ARBEITSPLÄTZE Eine derartige Entwicklung der Zahlen an bearbeiteten Neben der Online-Information ist der KPC die persönli- Projekten bedarf einer klaren Ablaufstruktur sowie einer che Betreuung und Beratung der Förderungswerberinnen weitgehend elektronischen und standardisierten Förde- und Förderungswerber ein besonderes Anliegen. Der „Ex- rungsabwicklung. pertInnentag der Umweltförderungen“ wurde 2016 zum siebten Mal veranstaltet. Die insgesamt 112 Teilnehmerin- Auf Ebene des Kundenservices konnte die KPC Anfang 2016 nen und Teilnehmer von Förderungsstellen, Banken, Bera- ihren neuen Webauftritt www.umweltfoerderung.at prä- tungsunternehmen und Planungsbüros wurden mit einem sentieren. Auf der Website wurden die Förderungsange Mix aus Best-Practice-Beispielen und Informationen über bote durch sogenannte Cluster leichter auffindbar gemacht. die Abwicklung und ihre Möglichkeiten informiert. Zudem Ein Newsfeed auf der Startseite gibt aktuelle Auskünfte war die KPC mit einem Stand auf der Energiesparmesse über Neuerungen in der Umweltförderung. Auch der KPC- 2016 in Wels vertreten, um dort hauptsächlich über die Sa- Newsletter, der Ende des Jahres erstmals verschickt wurde, nierungsoffensive zu informieren. Die KPC besuchte 2016 informiert künftig einmal im Quartal unter anderem auch den Städtetag und den Gemeindetag, die Kommunalen über aktuelle Themen der von der KPC abgewickelten För- Sommergespräche in Bad Aussee und diverse Veranstal- derungen. tungen rund um ihre Fachgebiete. Leistungsbericht 2016 27
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die von der KPC abgewickelten Förderungsinstrumente: ABGEWICKELTE FÖRDERUNGSINSTRUMENTE Förderung Auftraggeber Seit wann Umweltförderungen des Bundes Bundesministerium für Land- und Forst- — Siedlungswasserwirtschaft wirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft — Altlastensanierung — Umweltförderung im Inland — Betriebliche Abwassermaßnahmen — Gewässerökologie April 1993 Sanierungsoffensive Bundesministerium für Land- und Forst- 2011 wirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft und Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft Schutzwasserwirtschaft Bundesministerium für Land- und Forst- wirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft Dezember 2013 EU-Regionalförderungen Bundesministerium für Land- und Forst- — Europäischer Fonds für regionale wirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft Entwicklung (EFRE) Jänner 1995 — Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) Juni 2007 klimaaktiv mobil Förderungsprogramm Bundesministerium für Land- und Forst- Mai 2007 wirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft Handwerkerbonus Bundesministerium für Finanzen Juni 2014 Programme des Klima- und Energiefonds Klima- und Energiefonds Juli 2007 NER300 (New Entrants Reserve) Bundesministerium für Land- und Forst- November 2010 wirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft Landesförderungen Ämter der Landesregierungen — Klima- und Umweltpakt Salzburg — Amt der Salzburger Landesregierung Dezember 2010 — Energiesparen für KMU Vorarlberg — Amt der Vorarlberger Landesregierung April 2011 — Wirtschaftsförderungsprogramm Tirol — Amt der Tiroler Landesregierung Mai 2011 — Photovoltaik-Anlagen Wien — Amt der Wiener Landesregierung Jänner 2012 Quelle: KPC, 2017 28 Leistungsbericht 2016
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FÖRDERUNGEN UMWELTFÖRDERUNGEN DES BUNDES Die Umweltförderung des Bundes ist seit 1993 das För- Projekte wird knapp eine Milliarde Euro an Investitionen derungsinstrument des Bundes für Investitionen in Um- ausgelöst. Investitionen, die der Umwelt und der öster- welt- und Klimaschutzmaßnahmen. Gefördert werden reichischen Wirtschaft zugutekommen. Die Anzahl der Maßnahmen, die positive Umwelteffekte bewirken, wie die Beratungen stieg im Vergleich zum Vorjahr leicht an. Im Nutzung Erneuerbarer Energie, Energieeinsparungen, Mo- Rahmen der Kooperation mit den Regionalprogrammen bilitätsmaßnahmen, aber auch Projekte zur Vermeidung der Bundesländer wurden mehr als 2.000 Beratungen und Verringerung von Luftschadstoffen, Lärm oder gefähr- unterstützt. lichen Abfällen. Darüber hinaus zählen die Sanierung und Sicherung von Altlasten sowie die Verbesserung der Was- Eine Neuerung im Jahr 2016 stellten die Mobilitätsmaß- server- und Abwasserentsorgung zu den wichtigen Säulen nahmen da, die erstmals aus dem Budget der Umwelt der Umweltförderung. Die KPC managt seit Einführung der förderung im Inland gefördert wurden. Das Förderungs Umweltförderung im Auftrag des Bundesministeriums für angebot für E-PKW wurde stark nachgefragt. In Bezug auf Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft die Anzahl an geförderten Anträgen konnte sich dieser den gesamten Förderungsprozess. Förderungsschwerpunkt mit 1.046 Anträgen direkt an die Spitze der Umweltförderung im Inland setzen. Trotz der Die Anzahl der zugesicherten Projekte für Umwelt- und hohen Antragszahlen, wurden nur 6,6 % der Förderungs- Klimaschutzmaßnahmen (Umweltförderung im Inland) war gelder für E-PKW aufgewandt. 2016 deutlich größer als im Vorjahr. Für die etwas mehr als 5.000 Projekte wurden Förderungsmittel in Höhe von In der Wasserwirtschaft war das Jahr 2016 das erste in 58 Millionen Euro vergeben. Durch Umsetzung dieser dem die neuen Förderungsrichtlinien galten. Sowohl in der 30 Leistungsbericht 2016
Siedlungswasserwirtschaft als auch in der Schutzwasser- wurde ein Konzept für eine neue Förderungsschiene zur wirtschaft wurden die Förderungsbestimmungen auf neue Wiedereingliederung von industriellen Brachflächen in den Beine gestellt, wobei bei der Neuausrichtung der Förde- Wirtschaftskreislauf erstellt. Die Wiedernutzung ehemali- rungsberechnung innovative Ansätze gewählt wurden, die ger Industrie- und Gewerbestandorte, auch „Flächenrecy- auch zu einer Verwaltungsvereinfachung führten. Ein we- cling“ genannt, sollte durch die neue Förderungsmöglich- sentlicher Modernisierungsschritt in der Wasserwirtschaft keit angereizt werden. Voraussetzung zur Umsetzung der konnte damit erfolgreich umgesetzt werden. Im Bereich Förderschiene ist eine Novellierung des ALSAG, die noch der Siedlungswasserwirtschaft wurde durch den neuen Fi- für 2017 vorgesehen ist. Die Bundesförderung zur Altlas- nanzausgleich 2016 die Förderung für die Jahre 2017-2021 tensanierung ist ein wirksames Förderungsinstrument, das in Höhe von je 80 Millionen Euro fixiert, was einen wesent- es Gebietskörperschaften und Unternehmen finanziell er- lichen Schritt für die Planungssicherheit der Anlagenbetrei- möglicht, gefährliche Umweltschäden der Vergangenheit ber darstellt. zu beseitigen. Darüber hinaus ist gerade in diesem Bereich der Umweltförderung die Entwicklung innovativer Metho- Im Bereich der Altlastensanierung wurde 2016 an der Wei- den durch entsprechende Förderung von Forschungspro- terentwicklung des Förderungsinstruments gearbeitet. So jekten hervorzuheben. SANIERUNGSOFFENSIVE DER BUNDESREGIERUNG Basierend auf den positiven Erfahrungen des Konjunktur- zur Verfügung gestellt. Damit sollen zusätzlich zu den pakets 2009 für die Anreizfinanzierung von Projekten zur Wohnbauförderungen technologische Impulse und ein thermischen Sanierung startete 2011 die österreichische weiterer Anreiz für die Umsetzung von energieeffizienten Bundesregierung für die thermische Sanierung im privaten Gebäudesanierungen geschaffen werden. und betrieblichen Bereich die sogenannte Sanierungs offensive. Die KPC wickelt dieses Förderungsinstrument Im Rahmen der Sanierungsoffensive werden vorrangig um- nach den bewährten und effizienten Abwicklungsstruktu- fassende thermische Sanierungen gefördert, welche durch ren der Umweltförderung im Inland (UFI) seit 2009 für das Dämmung der Außenwände und Geschoßdecken, durch BMLFUW und das BMWFW ab. Erneuerung bzw. Sanierung von Fenstern und Außentüren erzielt werden. Der überwiegende Anteil an Sanierungen Die Antragstellung für Privatpersonen erfolgt über die wird im mehrgeschoßigen Wohnbau durchgeführt, gefolgt österreichischen Bausparkassen, die als Erstansprech von Ein- und Zweifamilienhäusern und betrieblich genutz- partner für die FörderungswerberInnen fungieren und die ten Gebäuden. Für denkmalgeschützte Gebäude gelten Anträge entgegennehmen. Die weitere Projektprüfung, gesonderte Förderungskriterien. das Genehmigungsverfahren sowie die Endabrechnung und Auszahlung der Förderung werden von der KPC durch- Mit der Einführung der Mustersanierung im privaten geführt. Für Betriebe erfolgen die Antragstellung und die Wohnbau wurde 2016 ein zusätzlicher Anreiz für qualitativ gesamte Abwicklung direkt durch die KPC. hochwertige Sanierungsvorhaben unter Verwendung in- novativer und energieeffizienter Haustechnik gesetzt. Ins Für 2016 wurden 43,5 Millionen Euro an Förderungsmit- gesamt wurden 2016 rund 9.900 thermische Sanierungs- teln für Maßnahmen zur thermischen Gebäudesanierung projekte zugesichert. Leistungsbericht 2016 31
KLIMA- UND ENERGIEFONDS Der Klima- und Energiefonds, der 2007 von der öster Im Rahmen der Photovoltaik-Förderungsaktion konnten reichischen Bundesregierung ins Leben gerufen wurde, 2016 neuerlich neben Privatpersonen auch Betriebe und unterstützt mittels gezielter Förderungen Forschungs- und Landwirte eine Förderung beantragen. Im Rahmen dieser Umsetzungsprojekte zur optimierten Nutzung erneuer beiden Programme wurden rund 7.500 Projekte bearbei- barer Energien und zur Verbesserung der Energieeffizienz. tet. In derselben Art und Weise wurde 2016 die Förde- Auch im Jahr 2016 wurde für den Klima- und Energiefonds rungsaktion Holzheizungen, die den Tausch fossiler Kessel wieder eine Reihe sehr unterschiedlicher Förderungspro- bzw. alter Biomassekessel im Privatbereich unterstützt, mit gramme im Rahmen der drei Programmlinien Forschung, ca. 3.900 geförderten Projekten durchgeführt. Zusätzlich Verkehr und Marktdurchdringung abgewickelt. Für rund wurde die Förderungsaktion Solaranlagen, die sich an Pri- 15.900 Projekte wurden Förderungsmittel in Höhe von vatpersonen richtet, mit rund 1.900 Projekten abgewickelt. 49,1 Millionen Euro vergeben, teils unter Inanspruchnah- me von Kofinanzierungsmitteln aus dem Europäischen Das Programm „Klima- und Energiemodellregionen“ be- Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen inhaltete im Jahr 2016 neben der Bildung von neuen und Raums (ELER). der Weiterführung von bestehenden Klima- und Energie- 32 Leistungsbericht 2016
modellregionen unter anderem Investitionsförderungen, Gesamtförderung in Höhe von rund 5,5 Millionen Euro un- ein Bewusstseinsbildungsprogramm in Schulen und eine terstützt. Unterstützung für die Entwicklung und Umsetzung grüner Business-Ideen. Insgesamt wurden rund 280 Projekte mit Mit dem Programm „Klimawandelanpassungs-Modellregi- rund 7 Millionen Euro gefördert. onen“ wurde im Jahr 2016 ein neues Programm in enger Abstimmung und Kooperation mit den Bundesländern ins In den Bereichen Solaranlagen, Sanierung und Elektro- Leben gerufen. Das Programm soll Gemeinden/Regionen mobilität wurden 2016 erneut Leuchtturmprojekte bei dabei unterstützen, sich systematisch und basierend auf der Umsetzung unterstützt. Im Rahmen des Klimafolgen- wissenschaftlichen Erkenntnissen mit dem Klimawandel forschungsprogramms ACRP (Austrian Climate Research auseinanderzusetzen und gezielt Anpassungskonzepte zu Programme) wurden im Jahr 2016 23 Projekte mit einer entwickeln sowie in weiterer Folge auch umzusetzen. EU-REGIONALFÖRDERUNGEN Im Rahmen der Betrieblichen Umweltförderung und des vor, dass jeweils 20 % der Mittel in die Bereiche „Forschung Klima- und Energiefonds können Projekte, wenn sie die und Entwicklung“ sowie „CO2-arme Wirtschaft“ fließen entsprechenden Bestimmungen erfüllen, aus EU-Regio- müssen. Das operationelle Programm für den Einsatz von nalförderungsprogrammen kofinanziert werden. EFRE-Mitteln „IWB/EFRE Österreich 2014 bis 2020“ wurde am 16. Dezember 2014 von der Europäischen Kommission Die Aufgaben des Europäischen Fonds für regionale Ent- genehmigt. Der tatsächliche Programmstart erfolgte im wicklung (EFRE) bestehen darin, Investitionen zu fördern 3. Quartal 2016. Im Jahr 2016 wurden bereits EFRE-Mittel und zum Abbau der regionalen Ungleichgewichte in der in Höhe von 9,3 Millionen Euro zugesichert. Union beizutragen. Ein Finanzierungsschwerpunkt liegt un- ter anderem beim Umweltschutz. Für die Periode 2014 bis 2020 ist es gelungen, mehr Ko- finanzierungsmittel für die Umweltförderung zu widmen. Insgesamt wurden in der EFRE-Strukturfondsperiode 2007 So stehen für die Periode im EFRE nun knapp 67 Millionen bis 2013 34,6 Millionen Euro an Kofinanzierungsmitteln Euro (2007 bis 2013: 32 Millionen Euro) zur Verfügung. ausbezahlt. Auch in der EU-Periode 2014 bis 2020 ist die KPC für die Betriebliche Umweltförderung auf einer gesamtösterrei- In der aktuellen Periode 2014 bis 2020 unterstützt der EFRE chischen Ebene die zwischengeschaltete Förderungsstelle. unter anderem das Ziel „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“. Dabei wird zwischen „stärker entwickelten Der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwick- Regionen“, „Übergangs-“ und „weniger entwickelten Regio- lung des ländlichen Raums (ELER) ist ein Förderungspro- nen“ unterschieden. Mit Ausnahme des Burgenlandes, das gramm der Europäischen Union (EU), das zur Steigerung bis 2020 den Status einer „Übergangsregion“ besitzt, zäh- der Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft, zur Verbes- len die restlichen Bundesländer zur Kategorie der „stärker serung der Umwelt, zur Steigerung der Lebensqualität im entwickelten Regionen“. Die Verordnung zur neuen Pro- ländlichen Raum und zur Diversifizierung der Wirtschaft grammperiode legt gesamtstaatlich eine thematische Kon- beitragen soll. Die KPC fungiert im gesamten Bundesgebiet zentration der Mittelbindung fest und gibt unter anderem als bewilligende Stelle. Neben der Projektbeurteilung ge- Leistungsbericht 2016 33
mäß den EU-Bestimmungen und der Abstimmung mit allen kofinanzierenden Förderungsstellen zählen die Vertrags- ausstellung, die Projektabrechnung sowie das Monitoring zu den Hauptaufgaben. Insgesamt wurden in der ELER-Strukturfondsperiode 2007 bis 2013 67,5 Millionen Euro an Kofinanzierungsmitteln ausbezahlt. Das österreichische Programm für ländliche Entwicklung für die aktuelle Periode 2014 bis 2020 „LE 14–20“ wurde am 12. Dezember 2014 von der Europäischen Kommission genehmigt. Es ist gelungen, mehr Kofinanzierungsmittel für die Umweltförderung zu sichern. So stehen für die Periode im ELER ca. 85,1 Millionen Euro (2007 bis 2013: 69 Millionen Euro) zur Verfügung. Erstmals werden in die- ser Periode nicht nur Maßnahmen der Betrieblichen Um- weltförderung kofinanziert, sondern auch die folgenden und öffentlichen Verkehrs, die zu einer Verringerung oder Programme des Klima- und Energiefonds: „Photovoltaik Vermeidung von klimarelevanten Gasen führen. in der Landwirtschaft“, „Umsetzung von Klima- und Ener- gieprojekten auf lokaler Ebene“ sowie „Klimafreundliche Im Rahmen des klimaaktiv mobil-Förderungsprogramms Mobilitätslösungen“. Im Jahr 2016 wurden ELER-Mittel in wurden im Jahr 2016 mehr als 9 Millionen Euro für rund Höhe von 8,7 Millionen Euro zugesichert. Davon entfallen 1.800 Projekte vergeben. Der Großteil des Budgets wird knapp 6 Millionen Euro auf Projekte aus dem Bereich der vom Klima- und Energiefonds zur Verfügung gestellt. Die Betrieblichen Umweltförderung. Für Projekte aus den Angebote zur Forcierung der E-Mobilität wurden stark Programmen des Klima- und Energiefonds wurden beinahe nachgefragt. Aus budgetären Gründen wurde Mitte des 2,8 Millionen Euro verwendet. Jahres ein Teil der Elektromobilitätsförderung in die Um- weltförderung im Inland übertragen. KLIMAAKTIV MOBIL LANDESFÖRDERUNGEN UND Mit dem Förderungsinstrument klimaaktiv mobil bietet REGIONALPROGRAMME das BMLFUW einen Anreiz, freiwillige Maßnahmen im Be- reich der umweltfreundlichen und klimaschonenden Mobi- Seit 2010 konnte die KPC auch immer mehr Bundeslän- lität zu setzen. Das Förderungsprogramm ist in Analogie zu der als neue Auftraggeber gewinnen: Nach dem Prinzip den klimaaktiv mobil-Beratungsprogrammen zielgruppen des „one-stop-shop“ werden Förderungsanträge aus den orientiert aufgebaut und richtet sich an die Bereiche Frei- Ländern Salzburg, Tirol und Vorarlberg von der KPC auf zeit und Tourismus, Betriebe, Städte, Gemeinden und Re- die Möglichkeit der Gewährung einer Landesförderung gionen sowie speziell auch an den Radverkehr. Gefördert geprüft und bearbeitet. Seit 2015 wickelt die KPC für werden Maßnahmen zur Forcierung des Rad-, Fußgänger- das Land Salzburg auch die Förderungsaktion „e-Mobilität 34 Leistungsbericht 2016
mehrspurige KFZ“, die sich an Privatpersonen richtet, ab. SCHUTZWASSERWIRTSCHAFT Für Tirol und Vorarlberg hat die KPC die Landesförderung für Photovoltaik von 2011 bis 2014 abgewickelt. Wien hat Seit 2014 wird die Förderung im Bereich der Schutzwasser die KPC 2012 mit der Vergabe der Landesförderungen für wirtschaft durch die KPC abgewickelt. Damit betreut die Photovoltaik-Anlagen beauftragt. Im betrieblichen Bereich KPC neben der Siedlungswasserwirtschaft und der Gewäs- konnte im Jahr 2016 eine Anschlussförderung des Landes serökologie auch die dritte wesentliche Förderungsschiene Vorarlberg dazugewonnen werden. für Maßnahmen an unseren Gewässern. Diese Entwicklung führt zu einer effizienteren Gesamtbeurteilung der geför- Die Synergien der Abwicklung von Bundes- und Landesför- derten Maßnahmen. derungen werden optimal genutzt. Für die Förderungswer- berinnen und Förderungswerber vereinfacht sich dadurch Die Schutzwasserwirtschaft verfolgt den Schutz des Men- die Abwicklung. Die Regionalprogramme der Bundesländer schen mit seinem Lebens-, Siedlungs- und Wirtschaftsraum sind eine wichtige Ergänzung bzw. Vorstufe zu den Inves- sowie die Erhaltung und den Schutz der Gewässer mit den titionsförderungen. Seit 2003 bieten sie Betrieben und Hochwasserabflussgebieten. Vorrang hat dabei die Vorsorge öffentlichen Einrichtungen unter anderem geförderte Be- (Prävention) gegenüber der Nachsorge (Schadensbehebung ratungsleistungen zur Forcierung von Umweltinvestitionen. nach Katastrophenereignissen) sowie die Erhaltung natur- Die Mittel für die Regionalprogramme werden aus dem räumlicher Schutzwirkungen gegenüber der Durchführung Budget der Umweltförderung des Bundes bereitgestellt. technischer Schutzmaßnahmen. 2016 war das erste Jahr, in dem die neuen technischen Richtlinien und die entsprechen- den Durchführungsbestimmungen Gültigkeit hatten. Neben HANDWERKERBONUS der Umsetzung von rechtlichen (EU-Hochwasserrichtlinie) und organisatorischen Änderungen war es das Ziel der neu- 2014 war die KPC zum ersten Mal vom Bundesministerium en Richtlinien, die Regelungen über die Förderbarkeit und für Finanzen (BMF) mit der Abwicklung der Förderungs das Förderungsausmaß von Hochwasserschutzmaßnahmen aktion „Handwerkerbonus“ für die Kalenderjahre 2014 und transparent und bundesweit einheitlich zu gestalten. 2015 beauftragt. Für die Jahre 2016 und 2017 stellt die österreichische Bundesregierung neuerlich Budgetmittel in der Höhe von maximal 20 Millionen Euro pro Jahr für eine WEITERE AUFTRAGGEBER UND weitere Förderungsaktion zur Verfügung. Die KPC ist auch AUFTRAGGEBERINNEN mit der Abwicklung dieser Aktion betraut. Kleinwasserkraftanlagen und sogenannte mittlere Wasser- Der „Handwerkerbonus“ unterstützt Privatpersonen, die kraftanlagen werden durch Investitionsförderungen gemäß ihren Wohnraum renovieren, erhalten oder modernisie- Ökostromgesetz über die Abwicklungsstelle für Ökostrom ren und dafür Arbeitsleistungen eines Handwerkers oder AG (OeMAG) gefördert. Die KPC ist seit 2009 von der Oe- befugten Unternehmens in Anspruch genommen haben. MAG mit der technischen Begutachtung im Rahmen der Die Förderung ist ein wichtiges Instrument, um faires Förderungsabwicklung für Wasserkraftwerke beauftragt. Wirtschaften in Österreich zu erleichtern und gleichzei- tig wachstums- und konjunkturbelebende Impulse für die Neben der Antragsbegutachtung werden vor allem die grö- Wirtschaft zu setzen. 2016 konnten vom „Handwerkerbo- ßeren Anlagen auch vor Ort im Zuge der Endabrechnung nus“ rund 36.700 Projekte gefördert werden. begutachtet und kontrolliert. Leistungsbericht 2016 35
AUSBLICK 2017 wird für das Förderungsmanagement ein herausfor- Die anderen Förderungsinstrumente sind 2017 stabil. Die derndes Jahr. Geprägt wird 2017 vor allem von restriktiven Sanierungsoffensive 2017 ist mit einem Förderungsvolu- Budgetvorgaben für einen Großteil der Förderungsinstru- men von 43,5 Millionen Euro gegenüber dem Jahr 2016 mente. Dies ist auch für die Folgejahre zu erwarten. Die konstant. Es sollen mit den zur Verfügung stehenden Mit- Herausforderung liegt dabei vor allem darin, die Förde- teln weiterhin mehr als 9.000 Projekte gefördert werden. rungsinstrumente so auszurichten, dass mit gesunkenen Budgets auch weiterhin gleiche bzw. größtmögliche Um- Die Abwicklung der Förderung von Energieeffizienzmaß- welt- und Beschäftigungseffekte erzielt werden können. nahmen gemäß Energieeffizienzgesetz ist in Vorbereitung. Das dafür verfügbare Förderungsvolumen soll aus Aus- Der Großteil der Förderungsbudgets des Bundes für 2017 gleichszahlungen der Energieversorger, die ihrer gesetzli- ist fixiert. Trotz der angespannten budgetären Lage des chen Energieeffizienzverpflichtung nicht nachkommen, ge- Bundes bleiben die Budgets für den Klima- und Energie- speist werden. Für 2017 wird hier jedoch noch mit keinen bereich ungefähr in derselben Größenordnung wie im relevanten Einnahmen gerechnet. Jahr 2016. Zu einem gewissen Grad wirken die über die EU-Strukturfonds ELER und EFRE verfügbaren zusätzlichen Die weitere Forcierung der Kooperation mit Bundeslän- Mittel ausgleichend auf die Instrumente. derförderungsprogrammen steht auch 2017 im Fokus. Hier können optimal Synergien genutzt und für den Förderungs- Für die Siedlungswasserwirtschaft konnte im Rahmen des kunden durch Schaffung eines „one-stop-shops“ deutliche Finanzausgleichs 2016 für die Jahre 2017 bis 2021 ein Zu- Vereinfachungen erreicht werden. Das Bemühen um eine sagerahmen von je 80 Millionen Euro gesetzlich verankert weitere Optimierung des Kundenservices im Sinne von werden. Für die Förderung gewässerökologischer Maßnah- „Ihre Förderung – Unser Auftrag“ wird die KPC auch weiter- men stehen lediglich Restmittel für 2017 zu Verfügung. Ein hin begleiten. Dazu gehört beispielsweise die Etablierung neues Förderungsinstrument für die Folgejahre gilt es noch einer Online-Einreichmöglichkeit in der Siedlungswasser- zu etablieren. wirtschaft, die mit 2018 in Betrieb gehen soll. 36 Leistungsbericht 2016
UMWELTFÖRDERUNGEN DES BUNDES 2016 Detaillierte Informationen zu den im Jahr 2016 geförderten Projekten entnehmen Sie bitte der Publikation „Umweltinvestitionen des Bundes 2016“ unter www.umweltfoerderung.at/berichte-publikationen KLIMAAKTIV MOBIL-LEISTUNGSBERICHT 2016 Detaillierte Informationen über die Entwicklung und Umsetzung von Klimaschutzprojekten im Verkehr entnehmen Sie bitte der Publikation „klimaaktiv mobil-Leistungsbericht des Förderungsprogramms“ unter www.umweltfoerderung.at/berichte-publikationen Leistungsbericht 2016 37
GESCHÄFTSENTWICKLUNG INTERNATIONALER KLIMASCHUTZ Mit dem Weltklimavertrag (Paris Agreement) der 2015 ge- und Anstrengungen unternommen werden, sie auf 1,5 °C schlossen wurde, haben sich die Rahmenbedingungen für zu begrenzen. Langfristig ist es Ziel, dass die globalen Treib- den internationalen Klimaschutz maßgeblich geändert. hausgasemissionen sobald wie möglich ihren Höchststand erreichen und danach rasch abnehmen, um in der zweiten Erstmals gibt es nun ein globales, ambitioniertes und Hälfte des Jahrhunderts ein Gleichgewicht zwischen Treib- rechtsverbindliches Vertragswerk zum Klimaschutz, zu hausgasemissionen und Kohlenstoffbindung in Senken zu dem Industriestaaten wie Entwicklungsländer gleicher- erreichen. Das ist gleichbedeutend damit, dass nach 2050 maßen beitragen. Mit dem Pariser Abkommen wurde der Netto-Nullemissionen erreicht werden, also ein umfassen- Ausstieg aus fossilen Energieträgern eingeläutet und die der Ausstieg aus fossilen Energieträgern erfolgt. unterschiedliche Behandlung von Industrie und Entwick- lungsländern durch das Kyoto-Protokoll weitgehend aufge- In Marrakesch / Marokko hat im November 2016 die hoben. 22. UN-Klimakonferenz (COP22) stattgefunden, die von COP-Präsident Salaheddine Mezouar als „COP of Action“ Kernstück des Abkommens ist das Übereinkommen, dass die bezeichnet worden ist. Ein Jahr nach Unterzeichnung des Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C begrenzt werden soll Pariser Abkommens wurde in Marrakesch über die konkre- 38 Leistungsbericht 2016
te Umsetzung beraten. Ziel der zweiwöchigen Konferenz für Finanzen, Bundesministerium für europäische und in- war es, vor allem in den Bereichen Klimawandel und An- ternationale Angelegenheiten), eine österreichische Klima- passung, weiterführende Verpflichtungen der teilnehmen- finanzierungsstrategie erarbeitet. Primäres Ziel derselben den Staaten zu erreichen. Im Vorfeld der COP 22 ist das ist es, einen effektiven, effizienten und transparenten Rah- Pariser Abkommen von über 170 Staaten der Welt unter- men zu schaffen, damit Österreich seinen Verpflichtungen zeichnet worden, über 90 Staaten haben es bereits formell in der internationalen Klimafinanzierung nachkommen ratifiziert, darunter auch Österreich. Am 04.11.2016 ist das kann. Abkommen damit auch formal in Kraft getreten. Dabei unterstützt die KPC das BMLFUW bereits seit dem Die KPC ist seit 2003 im internationalen Klimaschutz aktiv Jahr 2014 bei der Umsetzung von bilateralen Klimaschutz- und gilt als Know-how-Träger für Fragen zur internatio- projekten. Im Jahr 2016 wurden neun neue, internationa- nalen und EU-weiten Klimapolitik sowie den zugehörigen le Klimaschutzprojekte, welche vom BMLFUW unterstützt Emissionshandelsmärkten und der internationalen Klimafi- werden, von der KPC administriert. In der Regel erstreckt nanzierung. Mittlerweile hat sich die KPC als Ansprechpart- sich dabei die Laufzeit der Projekte über mehrere Jahre, die ner in der europäischen und internationalen Klimapolitik KPC stellt die ordnungsgemäße Projektabwicklung und die etabliert und sich wichtige Projektreferenzen in der Klima- Auszahlung der Unterstützungsgelder gemäß Projektfort- finanzierung erarbeitet. schritt sicher. Die Projekte, mit denen Förderungsverträge abgeschlossen werden, umfassen durchwegs eine breite Die Aktivitäten der KPC konzentrieren sich dabei auf Palette von Maßnahmen und Interventionen und beinhal- folgende Tätigkeitsfelder: ten Projekttypen im Bereich Anpassung an die Folgen des Klimawandels („Adaptation“), Emissionsminderung („Miti- — Unterstützung des BMLFUW im Bereich gation“) und Maßnahmen zum Schutz des Waldes und der der Klimafinanzierung Biodiversität („Cross-cutting“ Aktivitäten). Bei der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 haben die Indus- triestaaten die Zusage erneuert, den Entwicklungs- und Daneben betreut die KPC die sogenannte „Austrian NAMA Schwellenländern 100 Milliarden US-Dollar jährlich zum Initiative“ für das BMLFUW innerhalb des UN-geführten Zieljahr 2020 für die Unterstützung von klimarelevanten NAMA-Registers. Ziel dieses Registers ist es, potenzielle Maßnahmen im Bereich Vermeidung (Mitigation) und An- Geberländer mit NAMA Vorhaben in Entwicklungsländern passung (Adaptation) bereitzustellen. zusammenzubringen. Unter einem NAMA (National Appro- priate Mitigation Action) versteht man eine spezifische Ab 2020 wurde die Verpflichtung übernommen, denselben Klimaschutzmaßnahme oder ein spezifisches Klimaschutz- Betrag jährlich für weitere fünf Jahre bis zum Jahr 2025 zur programm, welches die Verminderung des Ausstoßes an Verfügung zu stellen. Für das Jahr 2025 und danach soll Treibhausgasen im Entwicklungsland zum Ziel hat. ein neues, noch ambitionierteres Klimafinanzierungsziel ausverhandelt werden. Im internationalen Klimaverhandlungsprozess unterstützt die KPC das BMLFUW mit ihrer Expertise und stellt einen In Österreich wurde in diesem Kontext seitens des dafür Experten im Bereich der internationalen Klimafinanzie- zuständigen Ressorts (Bundesministerium für Land- und rung, der die österreichischen Positionen im Rahmen der Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft) im Einver- EU-Expertengremien vertritt und Teil der österreichischen nehmen mit den betroffenen Ressorts (Bundesministerium Verhandlungsdelegation bei den COPs ist. Leistungsbericht 2016 39
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