LAND AM STROM Das Jahresmagazin von - Juni 2015 - Oesterreichs Energie

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LAND AM STROM Das Jahresmagazin von - Juni 2015 - Oesterreichs Energie
LAND
                        Juni 2015

AM
STROM
Das Jahresmagazin von
LAND AM STROM Das Jahresmagazin von - Juni 2015 - Oesterreichs Energie
EDITORIAL
                                      Dr. Barbara Schmidt,
                                      Generalsekretärin von
                                      Oesterreichs Energie.

    Ö
                sterreichs Elektrizitätsunternehmen
                leisten mehr, als Steckdosen mit
                Spannung und Strom zu versorgen.
                Damit jederzeit Strom in ausrei-
    chender Menge und Qualität zu einem fairen
    Preis verfügbar ist, müssen viele Systeme zu-
    sammenarbeiten, nicht nur in unserem Land,
    sondern in Europa. Mit der Energiewende wird
    die Elektrizitätsversorgung immer stärker auch
    international vernetzt. Zusätzlich erlebt die E-
    Wirtschaft auch eine digitale Revolution und
    eine Effizienzrevolution, die viele neue Tech-
    nologien zum Wirken bringen wird. Darüber
    wollen wir Ihnen in diesem Heft berichten.
    Doch nicht nur Strom ist unser Thema, das zei-
    gen die ganz besonderen Berufsbilder, die es in
    der E-Wirtschaft auch noch gibt. Zu guter Letzt
    bieten wir Ihnen noch einen kleinen
    Überblick über die Highlights des Jah-
    res 2014 – im Land am Strom.

    Ihre Barbara Schmidt

    Der Weg in Richtung einer weitgehend CO2-freien
    Energieversorgung im Interesse des Klimaschut-
    zes wurde von der Politik eingeleitet und wird auch
    im kommenden Jahrzehnt fortgesetzt. Strom ist in
    Österreich die einzige Energieform, die schon
    heute zu über 77 Prozent aus erneuerbaren Ener-
    gieträgern stammt. Durch kluge Investitionen und
    passende Rahmenbedingungen kann dieser Anteil
    weiter ausgebaut werden. Effiziente Energienut-
    zung trägt zusätzlich zur Emissionsreduktion bei.
    Strom aus erneuerbarer Erzeugung ist damit die
    einzig sinnvolle Alternative, um langfristig von fos-
    silen Energieträgern unabhängig zu werden, wobei
    effiziente thermische Kraftwerke noch über Jahr-
    zehnte als Brückentechnologie zur Absicherung
    der Versorgungssicherheit benötigt werden.
    Strom, die intelligente Energieform der Zukunft,
    hilft Österreich damit maßgeblich, seine Klima-
    ziele zu erreichen – für eine CO2 freie Energiezu-
    kunft.

                                                              Die umweltfreundliche Energie
                                                              Die umweltfreundliche Erzeugung von Strom aus          bau der Wasserkraft. Der Beitrag der Wasserkraft
    Als einzige Energieform wird Strom in Österreich          Wasserkraft hat in Österreich Tradition. Schon in      zur Stromerzeugung konnte um rund 300 Prozent
    schon heute zu 77 Prozent aus erneuerbaren Ener-          der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstan-       gesteigert werden. Heute werden aus Wasserkraft
    gieträgern erzeugt. Und es wird täglich mehr. Denn        den an vielen Flüssen kleine Wasserkraftanlagen,       fast 46.000 GWh umweltfreundlichen Stroms ge-
    Strom ist die intelligente Lösung für eine CO2- freie     die von regionalen Unternehmen betrieben wurden        wonnen. 352 größere Laufkraftwerke, rund 2500
    Energiezukunft.                                           und nahegelegene Betriebe und Ortschaften mit          kleinere Kraftwerke und 112 Speicherkraftwerke
                                                              Elektrizität versorgten. Der große Ausbau begann       stehen im Einsatz. Die umweltfreundliche Energie-
                                                              in den 1950er-Jahren mit dem ersten Donaukraft-        quelle böte noch erhebliches Zukunftspotenzial:
                                                              werk Ybbs-Persenbeug sowie dem Speicherkraft-          Mehr als 3500 GWh CO2-freien Stroms ließen sich
                                                              werk Kaprun. Beide Projekte waren auch Symbole         mit den bereits projektieren Wasserkraftwerken
                                                              für den Wiederaufbau und die Industrialisierung        bis 2025 noch gewinnen. Der Ausbau stockt aller-
                                                              Österreichs. Und sie boten für die damalige Zeit gi-   dings. Einerseits führen Einsprüche bei den Ge-
                                                              gantische Leistungen: Ybbs-Persenbeug erzeugte         nehmigungsverfahren zu Verzögerungen. Anderer-
                                                              nach seiner Fertigstellung zu Beginn der 1960er-       seits machen die niedrigen Strompreise an den
                                                              Jahre 1.335.900 MWh. Seit damals investierte die       internationalen Börsen den weiteren Ausbau oft
                                                              Elektrizitätswirtschaft kontinuierlich in den Aus-     unrentabel.

2   Land am Strom
LAND AM STROM Das Jahresmagazin von - Juni 2015 - Oesterreichs Energie
Bankomat. Tag für Tag ziehen Tausende           Strom aus, ist damit Schluss: Das Display
                                                    von Österreichern ihren Bargeldbedarf aus       erlischt, die Verbindung zur Bank wird
                                                    einem Bankomaten. Rund 8500 von ihnen           gekappt und im schlimmsten Fall bleibt sogar
                                                    zählte die Nationalbank im Vorjahr. Fällt der   die Karte stecken.

                                                    Europameister
                                                    bei erneuerbaren
                                                    Energien
                                                    Drei Viertel des in Österreich produzierten
                                                    Stroms stammen von erneuerbaren Energieträ-
                                                    gern. Damit stehen wir weltweit an der Spitze.
                                                    Heimische Kraftwerke sind mit modernen                diese aufgrund der Strompreisentwicklung
                                                    Rauchgasreinigungsanlagen ausgestattet.               kaum noch kostendeckend betrieben werden
                                                    Rund 80 Prozent des Stroms aus kalorischen            können. Sie werden aber gebraucht, um neben
                                                    Kraftwerken kommen überdies aus sogenann-             der Fernwärmelieferung auch die schwan-
                                                    ten Kraftwärmekopplungsanlagen, bei denen             kende Produktion von Windkraft und Photo-
                                                    die Abwärme der Stromproduktion genützt               voltaik auszugleichen.
                                                    wird – etwa für Beheizungszwecke. Der Wir-
                                                    kungsgrad einer solchen Anlage liegt deshalb          Energieform der Zukunft. Größter hei-
                                                    bei bis zu 90 Prozent. Ein Teil der Kraftwerke        mischer Stromnutzer ist die Industrie, auf sie
                                                    wird sogar mit einem erneuerbarem Energie-            entfällt fast die Hälfte des Verbrauchs, etwa ein
                                                    träger – Biomasse – betrieben.                        Viertel benötigen die privaten Haushalte, ein
                                                    Die CO-Bilanz der heimischen Stromerzeu-             Fünftel der Dienstleistungsbereich. Nach allen
                                                    gung kann sich folglich sehen lassen. Umgelegt        Prognosen wird der Stromverbrauch in Zu-
                                                    auf die Kilowattstunde fallen bei der Erzeugung       kunft weiter wachsen. Vor allem, weil die um-
                                                    in Österreich lediglich 157 Gramm an. Auch            weltfreundliche und saubere Energie andere
                                                    das ist ein europäischer Spitzenwert. Nur in          Energieträger ersetzen wird.

S
          iebenundsiebzig Prozent – also rund       Frankreich und in Schweden ist der CO-Aus-           Ein markantes Beispiel ist die Elektromobilität,
          drei Viertel des heimischen Stroms –      stoß der Stromerzeugung noch geringer. Laut           der alle Experten große Wachstumschancen
          werden heute aus erneuerbaren Ener-       Energiebericht ersparen Großwasserkraft-              prophezeien. Aber auch in vielen anderen Be-
          gieträgern gewonnen. Das ist eine         werke 13,4 Millionen, Kleinwasserkraftwerke           reichen – etwa mit Wärmepumpen – kann Elek-
internationale Spitzenleistung. Weltweit liegt      1,9 Millionen, Biomasse und Laugen 1,8 Millio-        trizität fossile Energieträger ersetzen und da-
der Anteil der Erneuerbaren an der Strompro-        nen sowie Windkraft und Photovoltaik 1,1 Mil-         mit CO-Emissionen verringern sowie
duktion gerade einmal bei 19 Prozent, selbst im     lionen Tonnen CO-Äquivalent.                         Ressourcen schonen.
EU-Durchschnitt sind es erst rund 24 Prozent –      Ein Teil des heimischen Stroms stammt – ob-           Um den wachsenden Bedarf zu decken, wird
ein Drittel des heimischen Wertes. An der Spitze    wohl die Produktion in den vergangenen zehn           Österreichs Energiewirtschaft noch stärker als
der erneuerbaren Energieträger steht in Öster-      Jahren um 1,2 Prozent pro Jahr angestiegen ist        bisher auf erneuerbare Energieträger setzen.
reich die Wasserkraft. Rund zwei Drittel des hei-   – nicht aus heimischer Erzeugung, sondern             Neben Wasserkraft werden Windkraft und
mischen Stroms werden damit erzeugt. An             muss importiert werden. 15 Prozent waren es           Photovoltaik massiv ausgebaut. Die verstärkte
zweiter Stelle folgt Windkraft mit einem Anteil     im Durchschnitt der Jahre 2002 bis 2013. Auf-         Nutzung dieser beiden Energieträger stellt auf-
von rund sieben Prozent, danach Photovoltaik.       grund des billigen Angebotes an den europäi-          grund der stark dezentralisierten und wetter-
                                                    schen Börsen stieg diese Zahl 2014 aber deut-         bedingt schwankenden Produktion aber auch
Erfreuliche CO2-Bilanz.                             lich an und betrug zeitweise bis zu 40 Prozent.       neue Anforderungen an die Steuerung der
Rund ein Viertel der österreichischen Strom-        Die Stromimporte gingen vor allem zulasten            Stromnetze. Sie müssen mit großen Investitio-
erzeugung stammt aus thermischen Kraftwer-          der umweltfreundlichen thermischen Erzeu-             nen intelligenter gemacht werden, damit die
ken. Auch hier wird Wert auf umweltfreundli-        gung in Gaskraftwerken mit Kraftwärmekopp-            hohe Versorgungssicherheit auch in Zu-
che, klimaschonende Produktion gelegt.              lung. Das Problem dieser Entwicklung ist, dass        kunft gewährleistet bleibt.

                                                                                                                                             Land am Strom    3
LAND AM STROM Das Jahresmagazin von - Juni 2015 - Oesterreichs Energie
Wie wir effizienter
     werden
     Seit 1. Jänner 2015 ist das neue Energieeffizienz-
     gesetz in Kraft. 40 Prozent der geplanten
     Einsparungen müssen im Haushalt erzielt werden.

                        Elektrizität ist Energieform der
                                    Zukunft
                  Strom macht derzeit in Österreich lediglich rund 20
               Prozent des Gesamtenergieverbrauchs aus, bei dem mit
          rund 56 Prozent fossile Brennstoffe wie Öl, Gas und Kohle domi-
           nant sind. Vor dem Hintergrund, dass von den jährlich etwa 71
          Milliarden Kilowattstunden erzeugten Strom hierzulande etwa 77
       Prozent aus nachhaltiger Produktion stammen, ergäbe sich durch die
       Umstellung verschiedenster Bereiche auf Elektrizität wie beispielsweise
        bei Raumwärme, Klimatisierung oder bei der Mobilität (E-Mobility) ein
          beachtliches Potenzial zur Einsparung von CO-Emissionen. Der
         Beitrag zur CO-Reduktion durch die E-Wirtschaft ist schon bisher
           beachtlich. Diese Emissionen sind seit 1990 so stark gesunken,
           dass sie mittlerweile unter jenen der Landwirtschaft liegen. Und
             durch das Setzen von weiteren Effizienzmaßnahmen überall
                  dort, wo Elektrizität zum Einsatz kommt, werden sie
                                       weiter sinken.

              Weniger Eis, weniger Kosten
           Oft können aber auch mit ganz einfachen
      praktischen Maßnahmen gute Sparresultate erzielt
    werden. Bei einem Kühlschrank kann sich der Energie-
     verbrauch bei starker Vereisung um zehn bis fünfzehn
Prozent erhöhen. Daher sollte spätestens bei einer Eisschicht
   von einem Zentimeter abgetaut werden. Beim Kauf eines
neuen Kühlschranks sollte auf eine möglichst hohe Energieeffi-
zienzklasse ohne Abtaufunktion geachtet werden, da für diese
zusätzliche Energie benötigt wird. A+++-Geräte mit No-Frost-                         Mehr Energieeffizienz für
   Funktion und ohne Abtauautomatik verbrauchen rund 40                                   weniger Geld
    Prozent weniger Energie als A++-Geräte mit derselben                      Ende 2014 hat der Europäische Rat die neuen
    Ausstattung. Und Haushalte, die ihre Waschmaschine                     Energie- und Klimaziele bis 2030 beschlossen: 27
          ganz befüllen, sparen jährlich rund 20 Euro.               Prozent mehr Energieeffizienz, 27 Prozent erneuerbare Ener-
                                                                    gieträger und 40 Prozent CO-Reduktion. Ein Teil dieser ambiti-
                                                                  onierten Zielsetzungen wird in Österreich seit 1. Jänner 2015 durch
                                                                    das Energieeffizienzgesetz des Bundes (EEffG) umgesetzt. Das
                                                                 Gesetz verpflichtet unter anderem große energieverbrauchende Unter-
                                                                  nehmen, ein zertifiziertes Energie- oder Umweltmanagementsystem
                                                                  einzuführen oder alle vier Jahre ein externes Energieaudit durchzu-
                                                                  führen. Darüber hinaus müssen Energielieferanten jährlich Effizienz-
                                                                    maßnahmen von 0,6 Prozent ihres vorjährigen Energieabsatzes
                                                                                               nachweisen.
                                                                     40 Prozent der Effizienzmaßnahmen müssen dabei im Haus-
                                                                         haltsbereich gesetzt werden. Das kann im Rahmen von
                                                                           Energieberatungen der Endkunden oder sonstigen
                                                                               technischen Dienstleistungen bzw. Hilfestel-
                                                                                            lungen geschehen.

 4   Land am Strom
LAND AM STROM Das Jahresmagazin von - Juni 2015 - Oesterreichs Energie
Sparen beim Kochen und
                      Backen
        Mit 20. Februar sind in der EU zu den bereits
     früher verabschiedeten drei weitere Ökodesignvor-
    schriften hinzugekommen. Die Regelungen betreffen
den Energieverbrauch und die funktionale Leistungsfähig-
 keit von mit Strom oder Gas betriebenen Haushaltsback-
öfen, Kochfeldern sowie Dunstabzugshauben. Ein Umstieg
auf die verbesserten Energiesparmodelle, die jetzt sukzes-                                        Wärmepumpen gegen den
  sive auf den Markt kommen, wird sich für den jeweiligen                                             Klimawandel
  Haushalt mit barem Geld auszahlen. Durch den Einsatz                                    Die Wärmepumpe ist nicht nur die erste Wahl für
     solcher Geräte der höchsten Energieeffizienzklasse                                   Konsumenten, die Energiekosten sparen wollen,
      spart ein Haushalt jährlich bis zu 50 Euro im Jahr,                             sondern durch die Nutzung von Umweltwärme trägt sie
         davon zehn bis 15 Euro bei Öfen, 15 bis 20                                 auch maßgeblich zur Verbesserung der Treibhausgasbilanz
            Euro bei Kochfeldern und 15 Euro bei                                 unseres Landes bei. Bei Jahresarbeitszahlen zwischen drei und
                    Dunstabzugshauben.                                           vier wird mit einer Kilowattstunde elektrischer Energie bis zu vier
                                                                                 Kilowattstunden (kWh) nutzbare Wärme erzeugt. Das heißt, dass
                                                                                  beim Einsatz einer Wärmepumpe die Umwelt drei kWh Wärme
                                                                                       kostenlos zuliefert. Nicht zuletzt deshalb sind sie beim
                                                                                  Verbrauchskostenvergleich ungeschlagen, wie die Österreichi-
                                                                                     sche Energieagentur errechnet hat. So schlagen Wärme-
                                                                                         pumpen mit Tiefenbohrung pro Jahr in thermisch
                                                                                       sanierten Gebäuden mit lediglich 583 Euro zu Buche,
                                                                                          bei Luftwärme mit nur 735 Euro. Zum Vergleich:
                                                                                               Bei einer Gaszentralheizung liegen die
                                                                                                         Verbrauchskosten bei
                                                                                                              1005 Euro.

                                                                                                  Dem Standby den Strom
                                                                                                       abschalten
                                                                                      Noch immer sind viele Hightech-Geräte wie Fernseher,
                                                                                   HiFi-Anlagen oder Sat-Receiver mit einer Standby-Funktion
                                                                                    ausgestattet. Sie unterstützt zwar unsere Bequemlichkeit,
                                                                               erhöht aber gleichzeitig auch den Stromverbrauch. Österreich steht
                              Neue Geräte sind                                  mit einem Anteil von 2,5 Prozent an Standby-Stromverbrauch am
                                Sparmeister                                    Gesamtverbrauch europaweit an zweiter Stelle. Laut Berechnungen
                    Ein durchschnittlicher Haushalt bei einer                von Experten ist für die Erzeugung des Stroms für alle sich im Standby-
              Wohnungsgröße von 90 Quadratmetern verbraucht                   Modus befindenden Geräte ein Kraftwerk mit einer Leistung von rund
            im Jahr etwa 4150 Kilowattstunden, was mit jährlichen                150 Megawatt nötig. Mit dieser Leistung könnten 2,5 Millionen
             Stromkosten von rund 747 Euro zu Buche schlägt. 27                60-Watt-Glühbirnen gleichzeitig betrieben werden. Vermeiden lässt
            Prozent davon entfallen auf Informationstechnik, TV und             sich dieser Verbrauch zum einen durch neuere Geräte mit einem
           Audio, 17 Prozent auf Kühl- und Gefriergeräte, 13 Prozent             bis zu 98 Prozent geringeren Standby-Verbrauch, zum anderen
              auf Waschen und Trocknen, elf Prozent auf Kochen,                   aber auch dadurch, dass man sie komplett vom Netz trennt.
               zehn Prozent auf Beleuchtung und 22 Prozent auf                       Schaltbare Steckerleisten hierfür gibt es im Handel. Das
              Sonstiges. Durch den Austausch von alten und den                            Einsparpotenzial wird von Experten bei einem
                Einsatz von modernen energieeffizienteren Haus-                              durchschnittlichen Haushalt mit jährlich
                   haltsgeräten können Verbrauch und Kosten                                              105 Euro beziffert.
                            deutlich gesenkt werden.

                                                                                    Wenn dem Haushalt ein Licht
                                                                                            aufgeht
                                                                           Große Einsparpotenziale für Haushalte bieten sich bei
                                                                        der Beleuchtung. Rund zehn Prozent der Stromkosten eines
                                                                       durchschnittlichen Haushalts entfallen auf diesen Bereich. Die
                                                                    erste Wahl hierbei sind LED-Lampen. Sie sind zwar in der Anschaf-
                                                                     fung etwas teuer, sparen aber langfristig eine Menge Energie. Im
                                                                 Vergleich zur Glühbirne ist beispielsweise eine Stromersparnis von bis zu
                                                                  83 Prozent möglich, und selbst die besten Energiesparlampen werden
                                                                  von den Leuchtdioden noch um bis zu 20 Prozent übertroffen. Marken-
                                                                 produkte sind außerdem mit einer Betriebsdauer von 40.000 bis 50.000
                                                                    Stunden extrem langlebig und schonen die Umwelt, da sie frei von
                                                                    giftigen Zusatzstoffen wie Quecksilber sind. Durch eine Umstellung
                                                                    auf LED-Lampen kann ein durchschnittlicher Haushalt jährlich rund
                                                                         50 Euro an Stromkosten sparen. Unternehmen der E-Wirt-
                                                                           schaft haben daher in jüngerer Zeit in Kooperation mit
                                                                            Handelsunternehmen einen Umstieg der Haushalts-
                                                                                        kunden finanziell unterstützt.

                                                                                                                                   Land am Strom       5
LAND AM STROM Das Jahresmagazin von - Juni 2015 - Oesterreichs Energie
Technologien mit
                                                                           Zukunftspotenzial

    D
              ie Zeiten, in denen der Strom fast aus-
              schließlich in einigen Großkraftwer-
              ken produziert wurde, sind bald Ge-
              schichte. Erneuerbare Energiequellen           Strommengen angemessen verbucht und wei-              ren Schritt auch zu (künstlichem) Methangas
    spielen eine immer größere Rolle. Dabei wird             tergeleitet werden. Dies kann nur über gut aus-       weiterverarbeiten, womit man einen vollwerti-
    ein wachsender Anteil des Strombedarfs de-               gebaute Netze erfolgen. Eine weitere Verbesse-        gen Ersatz für das natürliche Erdgas bekommt
    zentral von Klein- und Kleinstkraftwerken,               rung bringen intelligente Netze (Smart Grids)         (Power-to-Gas). Aus heutiger Sicht wird man
    etwa durch Photovoltaik oder Windkraft, ge-              in Kombination mit dem Einsatz von Smart-             mit keiner dieser Optionen allein in der Lage
    deckt. Der immer größere Anteil an erneuerba-            Metern.                                               sein, diese Probleme zu lösen. Dazu bedarf es
    ren Energiequellen bringt aber auch neue He-                                                                   des kombinierten Einsatzes dieser und weiterer
    rausforderungen. Wind und Sonne richten sich             Energiespeicher im Fokus. Zudem ge-                   Technologien sowie der intelligenten Vernet-
    nicht nach dem aktuellen Strombedarf.                    winnt die Frage effizienter Energiespeicher an        zung im europaweiten Elektrizitätsver-
    Neben der Aufgabe, überhaupt genügend                    Bedeutung. Neben Pumpkraftwerken gibt es              bund.
    Strom aus nachhaltigen Energiequellen zu pro-            hier eine Reihe von Lösungsansätzen. So kann
    duzieren, kommt daher noch die Problematik,              der Strom aus lokalen Photovoltaik- oder Wind-
    überschüssigen Strom effizient zu nutzen. Hier           kraftanlagen in Form von Wärmeenergie ge-
    sind grundsätzlich zwei Säulen zu nennen:                speichert und genutzt werden (Power-to-
    einerseits die Netzinfrastruktur. Um Versor-
    gungssicherheit zu gewährleisten ist ein euro-
                                                             Heat). Eine weitere Alternative ist die Produktion
                                                             von Wasserstoff. Dieser kann dann als geringer
                                                                                                                                                   Aus Sonnenenergie
    paweiter Verbund notwendig – inklusive leis-
    tungsfähiger, transnationaler Leitungen. Auf
                                                             Anteil direkt in Erdgas-Infrastruktur eingespeist
                                                             werden – oder zum Betrieb von Brennstoffzel-
                                                                                                                                                   wird Wasserstoff
    lokaler Ebene müssen ins Netz eingespeiste               len dienen. Man kann ihn aber in einem weite-                                         Wasserstoff ist ein aussichtsreicher Energieträ-
                                                                                                                                                   ger, vor allem für den Verkehr, wo Brennstoffzel-
                                                                                                                                                   len als effiziente und emissionsfreie Energiequel-
                                                                                                                                                   len dienen können (siehe Artikel rechts).
                                                                                                                                                   Wasserstoff könnte aber auch eine wichtige Rolle
                                                                                                                                                   in der zukünftigen Stromversorgung spielen –
                                                                                                                                                   und zwar als Speichermedium. Windkraft und
                                                                                                                                                   Photovoltaik sind zwar saubere Energiequellen,
    Konsumenten werden                                                                       Wärme aus Wind und                                    allerdings sind sie unregelmäßigen Fluktuationen
                                                                                                                                                   unterworfen. Überschüsse müssen zwischenge-
    zu Prosumern                                                                             Sonnenenergie                                         speichert werden.
                                                                                                                                                   Hier kann Power-to-Gas Abhilfe schaffen: Mit
    Mit dezentralen Kleinstkraftwerken und Photovol-                                         Erneuerbare Energiequellen wie Wind oder Sonnen-      dem überschüssigen Strom erneuerbarer Ener-
    taikanlagen in Verbindung mit Batterien als Spei-                                        energie haben einen Nachteil: Sie produzieren nur     giequellen wird Wasser in Sauerstoff und Was-
    cher werden die Konsumenten auf dem Strom-                                               dann, wenn das Wetter es will. In Zeiten, in denen    serstoff gespalten und der Wasserstoff danach
    markt auch zu Produzenten. Um diese „Prosumer“                                           die Nachfrage geringer ist als das Angebot, braucht   dem Gasnetz beigemischt. Alternativ zur Wasser-
    in das Netz einzubinden, braucht es eine neue, in-                                       es Möglicheiten, die Energie aus erneuerbaren         stoff-Produktion kann mittels Strom aus erneuer-
    telligentere Netzinfrastruktur, sogenannte Smart                                         Quellen zu speichern. Eine Möglichkeit sind – ge-     baren Energiequellen auch synthetisches Methan
    Grids. Die Herausforderung ist, diese so zu gestal-                                      rade im gebirgigen Österreich – Pumpspeicherkraft-    hergestellt werden. Das hat den Vorteil, dass die
    ten, dass ein stabiler und effizienter Netzbetrieb si-                                   werke. Eine andere ist die Produktion von Wasser-     Energie in natürlichen Gaslagerstätten gespei-
    chergestellt wird und Anreize für Konsumenten                                            stoff (Power-to-Gas, siehe Artikel rechts). Daneben   chert und sicher in bereits vorhandener Infra-
    entstehen, aktiv am Smart Grid teilzunehmen. Ös-           Forschung. Um für die         rückt auch Power-to-Heat immer mehr in den Fokus      struktur transportiert werden kann.
    terreich ist hier Vorreiter. Mit dem Strategieprozess     Zukunft gerüstet zu sein,      der Experten: Die Verwertung des Überschuss-          In einer Forschungsanlage der OÖ Ferngas in
    Smart Grids 2.0 unterstützt das BMVIT die Ent-           engagiert sich die österrei-    Stroms in Form von Wärmeenergie. Zu den Vorteilen     Haid bei Linz etwa wird Power-to-Gas bereits seit
    wicklung von Entscheidungsgrundlagen aus den               chische E-Wirtschaft in       dieses Verfahrens zählt, dass Strom – idealerweise    2013 erfolgreich erprobt und Sonnenstrom zur
    Erkenntnissen der Forschungs- und Pilotprojekte.               einer Reihe von           aus nachhaltigen Quellen – mit fast 100-prozenti-     Wasserstoff-Gewinnung genutzt. Die Versuchs-
    Im Rahmen der Smart Grids Week im Mai wurde                                              ger Effizienz in Wärme umgewandelt werden kann.       anlage zählt damit zu einer der ersten in Europa.
                                                              Forschungs- und Innova-
    mit der Seestadt Aspern eines der nachhaltigsten                                         Seit Kurzem ist im Salzburger Heizkraftwerk die ös-   In einem weiteren Forschungsprojekt namens
                                                                tionsprojekten. Ob im
    und innovativsten Projekte präsentiert. Die Techno-                                      terreichweit erste Power-to-Heat-Anlage im Einsatz.   Underground Sun Storage werden die noch unbe-
                                                             Bereich E-Mobility oder der
    logieplattform Smart Grids Austria präsentierte da-                                      Bei „Power2Heat“ erfolgt die Speicherung in Form      kannten Auswirkungen von Wasserstoff auf
                                                             Energieeffizienz, bei neuen
    rüber hinaus die Roadmap für Smart Grids in Ös-                                          von Wärme, die für die Fernwärmeversorgung Salz-      Untertag-Gasspeicher und die gesamte Erdgas-
    terreich: Die Umsetzung von technologischen,             Speicher- und Netztechno-       burgs genutzt wird. Dies bringt jährlich 2000 Ton-    infrastruktur erforscht. Das von einem heimi-
    regulatorischen und legistischen Maßnahmen soll          logien oder Smart-City-Lö-      nen an CO2-Einsparungen, da die Wärme nicht           schen Konsortium unter Leitung der RAG Rohöl-
    bereits 2015 beginnen, ab 2016 starten großflä-          sungen – Österreichs Ener-      durch einen Verbrennungsprozess erzeugt werden        Aufsuchungs Aktiengesellschaft durchgeführte
    chige Projekte, und ab 2017 bis 2020 soll die Im-          gieversorger sind ganz        muss. Die gesamte Regelungsleistung steht inner-      Projekt soll voraussichtlich bis 2016 abgeschlos-
    plementierungsphase erfolgen.                                  vorne mit dabei.          halb von fünf Minuten zur Verfügung.                  sen sein.

6   Land am Strom
LAND AM STROM Das Jahresmagazin von - Juni 2015 - Oesterreichs Energie
Die Energiewelt im 21. Jahrhundert ist ein
großes Experimentierlabor. Eine Auswahl
von Innovationen, die möglicherweise
schon bald zum Alltag gehören werden.

Mobilität: Brennstoff-                                 Akkus für die Eigen-
zelle als Alternative                                  stromspeicherung
Im Rennen um den Autoantrieb der Zukunft ist
Wasserstoff immer noch eine attraktive Alterna-        Manchmal hilft ein klingender Name, eine Idee der      Das Haus als
tive. Vor allem in Form der Brennstoffzelle. In die-   Umsetzung näher zu bringen. So hat der Elektro-
ser wird Wasserstoff elektrochemisch in gewöhnli-      auto-Hersteller Tesla mit der Ankündigung aufhor-      Minikraftwerk
ches Wasser umgewandelt, wobei Strom erzeugt           chen lassen, neben Auto-Akkus auch Batterien für
                                                       Eigenheime und Unternehmen zu bauen. Die nahe-         Im Zuge der Energiewende emanzipieren sich die
wird. Das geschieht praktisch emissionsfrei.
                                                       liegende Idee, Strom aus privaten Photovoltaik-        Verbraucher auch ein Stück weit von den Strom-
In der Vergangenheit galt die Erzeugung von Was-
                                                       oder Windkraftanlagen in Akkus zwischenzuspei-         versorgern. Energieautarke Häuser, die sich selbst
serstoff als energieaufwendig und ineffizient. In-
                                                       chern, ist keineswegs neu. Schon seit einigen          mit Strom und Wärme versorgen und sogar über-
zwischen gibt es mit der sogenannten Dampfre-          Jahren bietet Panasonic im Heimmarkt Japan er-         schüssige Leistung ins Stromnetz abgeben kön-
formierung ein effizientes Verfahren: Dabei            folgreich Akkus für Eigenheime an. Diese Speicher      nen, sind keine Zukunftsvisionen, sondern in Form
werden Wasserdampf und Erdgas vermischt und            können – wie die Akkus in Elektroautos – helfen,       von Pilotprojekten längst Realität. Ein Kernele-
erhitzt und reiner Wasserstoff gewonnen. Die           selbst produzierten Strom besser zu nutzen. Ein Bei-   ment solcher Systeme ist das Blockheizkraftwerk.
OMV erzeugt so jährlich rund 100.000 Tonnen            spiel, wie Akkus die Stromversorgung in größerem       Hierbei handelt es sich um einen Generator, des-
Wasserstoff.                                           Maßstab sicherstellen können, ist ein vom Unter-       sen Betriebswärme nach dem Muster der Kraft-
Neben der wirtschaftlichen Verfügbarkeit von           nehmen Yumicons für den deutschen Ökostromer-          Wärme-Kopplung genutzt wird, was einen sehr ho-
Wasserstoff – und der entsprechenden Infrastruk-       zeuger WEMA errichteter Speicher mit Lithium-Bat-      hen Gesamtwirkungsgrad und effizienten Einsatz
tur – ist bei der Einführung der zukunftsträchtigen    terien. Die Anlage mit den Ausmaßen einer              der Primärenergie ermöglicht. In Kombination mit
                                                       Sporthalle wurde im September 2014 in Betrieb ge-      Photovoltaik liefert er Strom, wenn gerade kein
Technologie auch die Automobilindustrie gefragt.
                                                       nommen und leistet bis zu fünf MW. Zum Vergleich:      Sonnenstrom verfügbar ist.
Hier erwarten Experten ab den Jahren 2020 bis
                                                       Die Spitzenlast im Wiener Netz beträgt 2000 MW.        Die Abwärme kann nicht nur zum Heizen, Kühlen
2025 ein verstärktes Interesse, da dann die Her-
                                                       Batteriespeicher können daher nur Spitzen ver-         und zur Warmwasserbereitung dienen, speziell in
steller aufgrund der gesetzlichen Vorgaben ver-        schieben oder „abschneiden“. Um bei hohem Anteil       Unternehmen kann die Abwärme von Blockheiz-
stärkt Null-Emissions-Modelle in ihren Flotten be-     erneuerbarer Energiequellen die Versorgung sicher-     kraftwerken auch zur Trocknung und Dampferzeu-
nötigen.                                               zustellen, braucht es Speicher mit höherer Kapazi-     gung, ihr CO2-Ausstoß zur Düngung – etwa von
Doch schon heute gibt es einzelne Vorreiter: Wie       tät wie etwa Pumpspeicherkraftwerke.                   Gewächshäusern – eingesetzt werden.
auch bei batteriebetriebenen Elektro- und Hybrid-                                                             General Electric hat an seinem Standort in Berlin
fahrzeugen sind es zuallererst kommunale Dienst-                                                              ein solches System in Betrieb genommen. Photo-
leister der öffentlichen Hand, die einschlägige Pi-                                                           voltaik, ein Jenbacher Blockheizkraftwerk und
lotprojekte starten. So verkehren etwa in Hamburg                                                             eine Batteriespeicherung werden dabei intelligent
und Stuttgart bereits Brennstoffzellenbusse. Auch                                                             vernetzt, sodass bedarfsgerecht Energie und
die französische Post testet in Dole Renault-E-Lkw                                                            Wärme produziert werden. Überschüssige Energie
                                                                                                              wird in das Netz eingespeist. In diesem Pilotpro-
mit Brennstoffzellen als Range-Extender.
                                                                                                              jekt geht es in erster Linie darum, zu eruieren, wel-
Den endgültigen Sprung zum Endverbraucher
                                                                                                              che Potenziale der Energieeffizienz- und -autarkie
machte die Technologie vor Kurzem mit dem ix35
                                                                                                              sich erschließen lassen.
von Hyundai. Der SUV ist ab Mai in der Version
Fuel Cell FCEV mit Brennstoffzellen-Antrieb ver-
fügbar.

                      Nahversorgung. Ohne
                      Strom bricht im Supermarkt
                      der Ausnahmezustand aus.
                      Denn nicht nur die Bank-
                      omatzahlung läuft elektro-
                      nisch, auch die Scanner an
                      der Kassa und das gesamte
                      Warenwirtschaftssystem
                      funktionieren nicht mehr.
                      Die Kühlung fällt ebenfalls
                      aus. Mitarbeitern bleibt
                      daher im Falle eines
                      (längeren) Stromausfalls
                      nur mehr die Option, das
                      Geschäft zu schließen.

                                                                                                                                                  Land am Strom       7
LAND AM STROM Das Jahresmagazin von - Juni 2015 - Oesterreichs Energie
Über Strom
    und Geld
    Strompreis ist nicht gleich Strom-
    preis. Neben den unterschiedli-
    chen Kundengruppen spielen
    auch Steuern und Gebühren eine
    große Rolle.

                                                             Industriestrompreise                                             Steuern und Abgaben
                                                             Ähnlich wie der Haushaltsstrompreis liegt in Österreich          Wer als Kunde auf die Stromrechnung blickt, ent-
                                                             auch der Industriestrompreis mit 13 Cent pro Kilowatt-           deckt, dass mehr als ein Drittel (exakt 37 Prozent)
                                                             stunde unter dem EU-Schnitt von 14,5 Cent/kWh. Öster-            des Strompreises auf Steuern und Abgaben (in-
                                                             reich belegt damit im Kreis der EU-28 Rang 15. Wie relativ       klusive Ökostromförderung) entfällt. Tendenz stei-
                                                             günstig Strom im Vergleich zu fast allen Nachbarländern ist,     gend. Denn während der Strompreis für Energie-
                                                             belegen die Eurostat-Daten von 2013 am Beispiel von              und Netzanteil – also jener Anteil, den die
                                                             Deutschland und Italien. So zahlen die südlichen und nördli-     Stromlieferanten, -erzeuger und Netzbetreiber er-
                                                             chen Nachbarn mit 20 beziehungsweise 19 Cent um sieben           halten – in den vergangenen 16 Jahren gerade
                                                             bzw. sechs Cent/kWh deutlich mehr. Ebenso wie beim               einmal halb so stark gestiegen ist wie die allge-
                                                             Haushaltsstrom zeigt sich aber auch hier neben den relativ       meine Durchschnittsteuerung im Land, sind Steu-
                                                             geringen Nettopreisen (Energie und Netz) eine vergleichs-        ern und Abgaben in die Höhe geschnellt. So mach-
                                                             weise hohe Steuerbelastung (Platz fünf in Europa) auf            ten vor der Liberalisierung Steuern und Abgaben
                                                             Strom für Großkunden.                                            für Österreichs Haushaltskunden 2,7 Cent pro Ki-
                                                             Wie aus einer Untersuchung von Energie-Control Austria           lowattstunde aus, wohingegen heute mehr als das
                                                             hervorgeht, hat die Industrie in den vergangenen 16 Jahren       Doppelte für gesetzlich vorgegebene Belastungen
    Haushaltsstrompreise                                     von der Strommarktliberalisierung für Großkunden stark
                                                             profitiert. Seit Februar 1999 können Industriebetriebe mit
                                                                                                                              zu bezahlen ist.
                                                                                                                              Was genau in die Kategorie Steuern und Abgaben
    Bevor eine Kilowattstunde verbraucht ist, leuchtet       einem Jahresverbrauch von mindestens 40 Gigawattstun-            fällt, zeigt beispielhaft die Strompreiszusammen-
    eine 100-Watt-Glühlampe zehn Stunden lang.               den ihren Stromlieferanten frei wählen. Ein Jahr später          setzung eines lokalen Anbieters im Netzbereich
    Oder es kann ein Mittagessen für vier Personen           wurde der Markt auch für Industriebetriebe mit einem jährli-     Wien (Haushaltskunden, 3500 Kilowattstunden
    gekocht, Lebensmittel können drei Tage gekühlt           chen Stromverbrauch von 20 Gigawattstunden geöffnet. Mit         per annum). Demnach beträgt die Umsatzsteuer
    oder zwei Tage im Gefriergerät gelagert, fünf Kilo-      der vollen Liberalisierung 2001/2002 halbierte sich der          16,67 Prozent des gesamten Strompreises und
    gramm Bunt- und Kochwäsche bei 60 Grad gewa-             Preis für einen Wiener Industriebetrieb von 5,65 Cent auf        stellt somit den größten Anteil der gesetzlichen
    schen bzw. 90 Minuten lang auf einem großen              2,27 Cent pro Kilowattstunde, womit ein Tiefpunkt erreicht       Belastung dar. Auf den Plätzen folgen Ökostrom-
    Plasmabildschirm ferngesehen werden. Jede ein-           wurde. Eine Studie des Wifo zeigte vor vier Jahren, dass die     förderbetrag und Ökostrompauschale (zusammen
    zelne dieser Tätigkeiten kostet für Frau und Herrn       Liberalisierung allen Unternehmen zusammen jedes Jahr            9,3 Prozent), Elektrizitätsabgabe (7,2 Prozent) und
    Österreicher rund 20 Cent – so der Preis für eine        rund eine Milliarde Euro durch geringere Strompreise er-         Gebrauchsabgabe Stadt Wien (3,78 Prozent).
    Kilowattstunde Strom in heimischen Haushalten.           spart. Der Großteil davon entfällt auf die Industrie. Die seit   Durch die Elektrizitätsabgabe wird unter anderem
    Davon entfallen 37 Prozent auf Steuern/Abgaben           2001 festgelegten Stromnetztarife brachten zusätzliche           elektrische Energie einer Besteuerung unterzogen.
    (Mehrwertsteuer, Elektrizitätsabgabe, Ökostrom-          Einsparungen von jährlich rund 170 Millionen Euro. Ohne          Die Gebrauchsabgabe ist eine von Gemeinden
    pauschale, Gebrauchsabgabe, Kosten für Förde-            Liberalisierung wäre der Strompreis laut E-Control für die       vorgeschriebene Abgabe für die Benutzung von öf-
    rung von Ökostrom), 37 Prozent auf Energie (Be-          Industrie heute um rund 56 Prozent höher.                        fentlichem Grund und Boden, zum Beispiel für
    schaffungs- und Erzeugungskosten, Vertriebs-             Nachdem die Großhandelspreise an der Börse, an denen             Stromnetze. Fakt ist, dass die Steuer- und Abga-
    kosten, Kosten für Herkunftsnachweise) und die           sich der Strompreis für Industriekunden orientiert, in den       benbelastung auf Strom für Haushaltskunden in
    verbleibenden 24 Prozent auf das Netz (Entgelt           vergangenen Jahren stark gefallen sind, gehen Experten           kaum einem anderen europäischen Land höher
    für Messleistungen, Netznutzungs- und Netzver-           davon aus, dass sich daran auch künftig wenig ändern wird.       ausfällt als in Österreich. Ähnlich stellt sich die
    lustentgelt).                                            Die reinen Energiekosten für die Lieferung von Strom zeigen      Situation für Industrie- und Gewerbekunden dar.
    Im europäischen Vergleich liegen die heimischen          weiter sinkende Tendenz, steigende Systemkosten gleichen         Hier wird die hohe Steuerbelastung in Österreich
    Strompreise im Mittelfeld auf Rang neun der EU-          diese Entwicklung jedoch aus. Insgesamt wird damit ge-           nach aktuellsten Daten der europäischen Statis-
    28. Dabei muss allerdings differenziert werden.          rechnet, dass die Stromkosten für die Industrie in Summe in      tikbehörde Eurostat nur von vier europäischen
    Während bei den Netto-Haushaltsstrompreisen              absehbarer Zukunft stabil bleiben.                               Ländern übertroffen.
    (Energie und Netz) mit 13,6 Cent pro Kilowatt-
    stunde ein moderater Wert zu Buche steht, ist die
    absolute Steuerbelastung auf Strom (6,6 Cent/
    kWh) im Vergleich zu Ländern mit ähnlichem
    Kaufkraftniveau relativ hoch. Die höchsten Strom-
    preise in Europa zahlen laut jüngsten Eurostat Er-                                       http://oesterreichsenergie.at/daten-fakten/statistik.html
    hebungen übrigens die Dänen mit 30 Cent/kWh.
    Auf den Plätzen folgen Deutschland (29,2 Cent),
    Zypern (27,6) und Irland (23). Die Haushalte in
    der Slowakei, in Malta und Großbritannien dürfen
    sich hingegen über die niedrigsten Strompreise in-
    nerhalb Europas (je 17 Cent/kWh) freuen.
    Österreichische Stromkunden profitieren jeden-
    falls von einer hohen Stabilität des Strompreises.
    Im Gegensatz zu vielen anderen vergleichbaren
    EU-Ländern, in denen starke Preissprünge im            Mehr als ein Drittel des Endverbrauchspreises für
    Halbjahresabstand nicht unüblich sind, zeigt sich
    der heimische Strompreis weitgehend konstant.
                                                          Haushaltsstrom machen Steuern und Abgaben aus.
8   Land am Strom
LAND AM STROM Das Jahresmagazin von - Juni 2015 - Oesterreichs Energie
Smart sparen
                                                                                                                                            Intelligente Stromnetze, sogenannte Smart Grids,
                                                                                                                                            gelten als eine entscheidende Komponente der
                                                                                                                                            Energieversorgung der Zukunft. Eine wichtige
                                                                                                                                            Rolle beim Management der Smart Grids spielen
                                                                                                                                            intelligente Stromzähler, Smart Meter, die künftig
                                                                                                                                            die bisher üblichen Ferraris-Zähler ersetzen wer-
                                                                                                                                            den. Ziel dieser Maßnahmen ist es auch, in Haus-
                                                                                                                                            halten eine Senkung des Energieverbrauchs zu er-
                                                                                                                                            zielen. Durch den Einbau des digitalen Zählers soll
                                                                                                                                            der Konsument in Zukunft die Möglichkeit haben,
                                                                                                                                            seinen Energieverbrauch zeitnah abzulesen und
                                                                                                                                            somit steuernd eingreifen zu können. Hoffnungen
                                                                                                                                            werden in den Smart Meter künftig auch dahinge-
                                                                                                                                            hend gesetzt, dass neue Dienstleistungen entste-
                                                                                                                                            hen (zum Beispiel Inhome-Displays, variable Tarif-
                                                                                                                                            systeme, Schnittstellen zu Smart-Home-
                                                                                                                                            Lösungen), die dem Konsumenten eine verbes-

Ökostromförderung                                    Netzgebühren                                                                           serte, leichtere Überwachung und Steuerung sei-
                                                                                                                                            ner Verbräuche ermöglichen. Am Ende steht ein
                                                                                                                                            flexibles System bei gleichzeitiger Senkung der
Strom aus erneuerbaren Energien ist in der Erzeu-    Die Stromkosten setzen sich aus drei Teilen zu-                                        Stromkosten. Denn Smart Meter werden von Ex-
gung teurer als Strom, der aus der konventionellen   sammen. Während der eigentliche Strompreis für                                         perten als Basis für den effizienten Umgang mit
Erzeugung mit fossilen Energieträgern wie Gas        die verbrauchte Energie an den Stromlieferanten                                        Strom, die Stabilisierung des Stromnetzes und
und Kohle oder aus bestehenden Wasserkraftwer-       geht und Steuern wie Abgaben dem Finanzminis-                                          den Ausbau der Elektromobilität gesehen. Smart
ken gewonnen wird. Dementsprechend wird er           ter bzw. den Gebietskörperschaften zufließen,                                          Meter können auch die neue Basis für innovative
finanziell gefördert.                                geht der Netzanteil an den Netzbetreiber. Dieser                                       Tarifangebote der E-Wirtschaft werden.
Mit Juli 2012 trat das neue Ökostromgesetz in        Netzanteil ist demnach keine Steuer, sondern
Kraft. Ziel war es unter anderem, einen neuen        dient der Finanzierung der Infrastruktur. Er be-
Mechanismus für die Aufbringung der Kosten der       inhaltet im Wesentlichen Grundgebühr, ver-
Ökostromförderung zu schaffen sowie für mehr         brauchsabhängige Gebühr, Netzverlustentgelt
Transparenz auf der Stromrechnung zu sorgen.         und Entgelt für Messleistungen. Die vom Strom-
Wurden bis 2012 dem Kunden die Ökostrom-             verbrauch unabhängige Grundgebühr (Leistungs-
mehrkosten von den Stromlieferanten in wenig         pauschale) richtet sich nach der Art des Stroman-
nachvollziehbarer Art in Rechnung gestellt, so       schlusses, ihre Höhe wird von der Regulierungs-
brachte das neue Gesetz tatsächlich mehr Klarheit    behörde in regelmäßigen Abständen pro Netzge-
für den Konsumenten. Eingeführt wurden zwei –        biet bestimmt.
gesondert auf der Stromrechnung ausgewiesene         Für sämtliche Stromkunden steigen über alle
– Komponenten, mit denen der Verbraucher zur         Netzebenen die Stromnetzentgelte im Österreich-
Finanzierung der Ökostromförderkosten beiträgt:      Schnitt um 0,33 Prozent. Dennoch zahlen alle
Zum Ersten der Ökostromförderbeitrag, der sich       Stromkunden in Österreich jährlich rund 633 Mil-
als prozentueller Aufschlag auf die Netznutzungs-    lionen Euro weniger an Netzgebühren als noch auf
und die Netzverlustentgelte errechnet, und zum       Basis der Entgelte von 2001 – und dies ohne Be-
Zweiten eine Ökostrompauschale.                      rücksichtigung der Inflation. Die relativ stabile Ent-
Mehr Kostenklarheit auf der einen Seite stehen       wicklung der Entgelte ist besonders vor dem Hin-
stetig anwachsende Kosten für die österreichi-       tergrund, dass in den Jahren 2012 und 2013 mehr
schen Haushalte auf der anderen Seite gegenüber.     investiert wurde als in den 20 Jahren zuvor, positiv
Denn der Ökostromförderbeitrag wird jährlich per     zu sehen. So sind die Investitionen mit rund 750
Verordnung neu festgelegt und erfuhr zuletzt eine    Millionen Euro pro Jahr mehr als doppelt so hoch         Kommunikation. Wenn
massive Erhöhung. Zahlte ein Durchschnittshaus-      wie in den Anfangsjahren der Regulierung zwi-            es zu einem Stromausfall
halt (3500 Kilowattstunden Stromverbrauch pro        schen 2001 und 2004. Investitionen, die im Sinn          kommt, ist Information
Jahr) 2012 noch 32 und 2013 noch 65 Euro, so         der Versorgungssicherheit für eine Zukunft der
                                                                                                              gefragt. Wie lang wird er
wiesen die Stromrechnungen für die Ökoförde-         Netze unter anderem durch Ausgaben für intelli-
                                                                                                              dauern? Was ist passiert?
rung 2014 bereits 82 Euro aus. 2015 müssen für       gentes Netzmanagement auf Basis moderner
                                                                                                              Fernseher und Radio fallen
den Ausbau bzw. die Förderung von sauberem            Informations- und Kommunikationstechnologien
                                                                                                              als Informationsquelle
Strom von den heimischen Haushalten sogar je-        bedingt sind.
weils 94 Euro gezahlt werden. Ebenso wurde die                                                                sofort aus, das Smartphone
fixe Ökostrompauschale zuletzt von elf auf 30                                                                 überdauert in der Regel nur
Euro angehoben. Haushalte mit zwei Stromzäh-                                                                  einen Tag, dann muss auch
lern (zum Beispiel Nachttarif, Wärmepumpentarif)                                                              dieses an eine Steckdose.
trifft das besonders. Sie zahlen für die Ökostrom-                                                            Das heißt: ohne Strom
pauschale fast 80 Euro (inklusive USt). Eine Aus-                                                             keine Information.
nahme bilden einkommensschwache Haushalte,
die GIS-befreit sind und somit Anspruch auf eine
Deckelung der Ökostromförderkosten haben. Kri-
tik am Kostenanstieg kam zuletzt unter anderem
von der Arbeiterkammer, die eine Reform der Öko-
stromförderung fordert, damit die aktuelle Öko-
stromfinanzierungslücke von 800 Millionen Euro
nicht auf alle Stromverbraucher übergewälzt wird.

                                                                                                                                                                               Land am Strom      9
LAND AM STROM Das Jahresmagazin von - Juni 2015 - Oesterreichs Energie
Was Österreich
                   mit Europa
                   verbindet
                   Die heimische E-Wirtschaft denkt schon lang grenzüber-
                   schreitend. Um den Strombinnenmarkt weiter auszubauen,
                   muss die EU allerdings noch einige Hausaufgaben machen.
                   Eine davon ist die Harmonisierung der Abgabenbelastung.

10 Land am Strom
Euro Bilanzsumme entweder ein zertifiziertes
                                                                                                                                      Energie- oder Umweltmanagementsystem ein-
                                                                                                                                      führen oder alle vier Jahre ein externes Ener-
                                                                                                                                      gieaudit durchführen. Energielieferanten, die
                                                                                                                                      im Vorjahr in Österreich mehr als 25 Millionen
                                                                                                                                      kWh Energie an Endkunden abgegeben haben,
                                                                                                                                      müssen wiederum jährlich Effizienzmaßnah-
                                                                                                                                      men von 0,6 Prozent des vorjährigen Energie-
                                                                                                                                      absatzes nachweisen. Für Energiedienstleister,
                                                                                                                                      die über die fachliche Eignung und Befugnis
                                                                                                                                      verfügen, ein externes Energieaudit durchzu-
                                                                                                                                      führen, ist zudem ein öffentlich zugängliches
                                                                                                                                      Register zu führen.

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                                                                                                                                      Voranschreitens der Integration auf dem
                                                                                                                                      Strombinnenmarkt haben in den vergangenen
                                                                                                                                      Jahren Netzengpässe an den Grenzen erhebli-
                                                                                                                                      che Preisdifferenzen zwischen den einzelnen
                                                                                                                                      Marktgebieten entstehen lassen. Um die ener-

M
            it über 500 Millionen Einwohnern      Wasserversorgung: Eine          spielt darin eine gewichtige Rolle. „Die heimi-     giepolitischen Gesamtziele der EU effizienter
            und einem jährlichen Strombedarf      der kritischsten Situationen    sche E-Wirtschaft ist längst europäisch“, betont    erreichen zu können, drängt Österreich auf ein
            von knapp 3,5 Millionen Gigawatt-     bei einem längeren Strom-
                                                                                  Barbara Schmidt, Generalsekretärin von Oes-         europäisches Strommarktdesign der Zukunft.
            stunden (GWh) zählt die Europäi-                                      terreichs Energie. Nur wer Allianzen sucht und      Der CO-Markt sollte dabei das Leitsystem zur
                                                   ausfall betrifft die öffent-
sche Union zu den größten Strommärkten der                                        in Europa seine Stimme erhebt, werde auch et-       Erreichung der Energiewende und zur Unter-
                                                   liche Infrastruktur wie die
Welt. Einen gemeinsamen Stromaustausch in-                                        was verändern können. Um die natürlichen            stützung des Ausbaus der Erneuerbaren bzw.
                                                   Wasserversorgung. Da die
nerhalb Europas gab es aber schon immer.                                          Standortvorteile der einzelnen Mitgliedstaaten      CO-armer Erzeugungstechnologien sein. Eine
Hatte dieser vor der Liberalisierung der Strom-    Trinkwasser- und Abwas-        beim Ausbau der erneuerbaren Energien sinn-         unabhängige, europäische CO-Kommission
märkte vor allem eine ausgleichende Funktion,       serversorgung in vielen       voll nutzen zu können, ist aus Sicht von Oester-    könnte eingerichtet werden, die den Marktme-
um Systemstabilität zu gewährleisten, so ha-      Gebieten ohne natürliches       reichs Energie ein Gemeinschaftsziel unab-          chanismus entwickelt, umsetzt und überwacht.
ben sich die Austausche im Zuge der Liberali-     Gefälle auf Pumpen ange-        dingbare Voraussetzung. So unterstützt die          Empfohlen wird eine möglichst rasche Einglie-
sierung und der Weiterentwicklung des euro-       wiesen ist, kann etwa nicht     Interessenvertretung der österreichischen E-        derung der erneuerbaren Erzeugungsanlagen
päischen Binnenmarkts deutlich erhöht.            mehr geduscht werden und        Wirtschaft die Entscheidung der EU-Kommis-          in den Wettbewerbsmarkt, mit gleichen Rech-
Während die Stromnetze vor 2001 vornehmlich         auch viele Toilettenspü-      sion vom 23. Oktober 2014, die Verringerung         ten und Pflichten wie alle übrigen Kraftwerke.
als nationale Netze gebaut wurden, sind seit-      lungen funktionieren nicht     der Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030        Auch eine vollständige Liberalisierung der
dem immer stärker grenzüberschreitende             mehr. Selbst bei Wasser-       als Hauptziel für die Mitgliedstaaten festzule-     Großhandelsmärkte für Primärenergieträger
internationale Leitungen und Systemlösungen         versorgungsnetzen, die
                                                                                  gen. Angestrebt wird das Ziel, eine Senkung der     und Strom sowie der Endverbrauchermärkte in
gefragt. Insbesondere das Bekenntnis zum                                          CO-Emissionen um 40 Prozent gegenüber              allen Mitgliedsstaaten gilt es durchzusetzen.
                                                  über ein natürliches Gefälle
Ausbau erneuerbarer Energien hat einen tief-                                      1990 zu erreichen. Im Fokus steht ebenso, den       Im Bereich der Stromproduktion müsste
                                                    verfügen, sind in vielen
greifenden Transformationsprozess in der                                          Anteil erneuerbarer Energien bis zum Jahr           außerdem eine Harmonisierung der national
                                                       Fällen Probleme
europäischen E-Wirtschaft ausgelöst. Neue,                                        2030 auf 27 Prozent (von 14,1 Prozent im Jahr       unterschiedlichen Abgabebelastung für Erzeu-
volatile und schwer prognostizierbare Erzeu-            programmiert.             2012) zu steigern. Ein Teil dieser ambitionier-     gungsanlagen erfolgen. Zusätzlich zu den
gungsformen, neue Verbrauchsmuster sowie                                          ten Zielsetzungen wird in Österreich seit 1. Jän-   marktseitigen Maßnahmen ist zur Vermeidung
steigende Preise bei fossilen Treibstoffen ma-                                    ner 2015 durch das Energieeffizienzgesetz des       von Netzengpässen bzw. Versorgungsunter-
chen das Zusammenwachsen der Systeme zur                                          Bundes (EEffG) umgesetzt. In den Bestimmun-         brechungen der Ausbau der Übertragungs-
Notwendigkeit, um gemeinsam die Herausfor-                                        gen werden vom EEffG im Wesentlichen große          netze unbedingt erforderlich.
derungen der Energiezukunft zu meistern.                                          energieverbrauchende Unternehmen, Ener-             Österreichs Experten sind überzeugt: Nur eine
                                                                                  gielieferanten mit mehr als 25 GWh Vorjahres-       europaweit harmonisierte Umsetzung dieser
Drehscheibe Strombörse.              Eine zent-                                   absatz und Energiedienstleister erfasst. So         Programmpunkte wird langfristig zu Versor-
rale Rolle für die Entwicklung des europäi-                                       müssen seit Anfang des Jahres Unternehmen           gungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Nach-
schen Strombinnenmarktes kommt dem Han-                                           mit mehr als 249 Beschäftigten oder mehr als        haltigkeit führen. Nach dem Motto:
del mit der zunehmenden Vielfalt an                                               50 Millionen Euro Umsatz und 43 Millionen           mehr Markt und weniger Regulierung.
Stromprodukten zu. Da die Unternehmen der
E-Wirtschaft im Wettbewerb stehen, müssen
sie versuchen, Strom zu möglichst attraktiven
Kosten zu beschaffen. Im Rahmen des Handels                                                        „Die heimische E-Wirtschaft ist
gewinnen die in den vergangenen zehn Jahren
entstandenen, als zentrale Drehscheiben auf-                                                        längst europäisch.“ (Barbara
tretenden Strombörsen an Bedeutung. Auf die-
sen Marktplätzen treffen Energieangebot und                                                        Schmidt, Generalsekretärin von
Energienachfrage aufeinander, wodurch die
bestmögliche Deckung des aktuellen Energie-
                                                                                                       Oesterreichs Energie)
verbrauchs erreicht werden soll. Die Preisbil-
                                                       Lebensmittel:
dung an Strombörsen erfolgt dabei nach dem
                                                  Besonders kritisch wird es
Merit-Order-Prinzip. Die Börse reiht die Strom-
                                                  bei einem längeren Strom-
lieferanten nach ihren Preisforderungen und
                                                   ausfall in der Nahversor-
bezieht den Strom vom jeweils billigsten An-
bieter, der noch über Kapazitäten verfügt und     gung. Nicht nur die logisti-
zur jeweiligen Angebots- und Nachfragesitua-        sche Infrastruktur ist in
tion auf dem Markt gerade noch kostende-           Gefahr, auch in der Land-
ckend Strom anbieten kann. Damit wird si-            wirtschaft bricht der
chergestellt, dass alle Bezieher über den           Notstand aus. Da viele
Börsenpreis die niedrigstmöglichen Kosten         Betriebe heutzutage hoch
vorfinden. Für Österreich, das seit 2001 Netto-    technisiert sind, werden
stromimporteur ist (Stromverbrauch übersteigt     viele Arbeitsschritte extrem
die Erzeugung im Inland), sind der Handel und     erschwert. Wenn beispiels-
seine Mechanismen von großer Wichtigkeit.
                                                    weise die Melkanlagen
Erst über den Stromhandel kommt es zu einem
                                                   nicht mehr funktionieren,
Ausgleich der Erzeugungskapazitäten zwi-
                                                   kann es bei den Tieren zu
schen den EU-Ländern und zu marktgerechten
                                                     Euterentzündungen
Preisen.
                                                  kommen, die in der Folge zu
Österreich ist europäisch.       Österreich        ihrem Tod führen. Bei oft
bildet zusammen mit Deutschland, Frank-            Hunderten von Tieren ist
reich, der Schweiz und den Benelux-Ländern        das Ausweichen auf Hand-
den zentraleuropäischen Strommarkt – und              melken unmöglich.

                                                                                                                                                                    Land am Strom      11
Die Strommacher
   CHRISTIAN KASPERS Arbeitstag be-
   ginnt um sechs Uhr früh. Der Straßen-
   meister der Silvretta-Hochalpenstraße
   ist mit seinem vierköpfigen Team für die
   28 Kilometer lange Passstraße mit 34
   Spitzkehren verantwortlich, die Parte-                   Alpinisten, Straßenmeister, Insektenhotelbetreiber,
   nen in Vorarlberg mit Galtür in Tirol ver-
   bindet. „Wir arbeiten im Hochgebirge                     Telefonisten, Kraftwerkserhalter, Trassenarchitekten,
   mit all den Naturgefahren wie Muren,
   Steinschlag oder Lawinen. Wenn man                       IT-Servicemanager – bei der Arbeit.
   dann bei stürmischem Wetter nicht ein-
   mal mehr sieht, wo die Straße ist, muss
   man das erst einmal bewerkstelligen“,
   so Kasper, der weiß, von welchen Ris-
   ken er spricht. Sein Vorgänger als Stra-
   ßenmeister verunglückte 2001 bei
   einem Arbeitsunfall tödlich.
   Zu den vielfältigen Aufgaben zählen
   nach dem Winter die Schneeräumung,
   die je nach Schneelage zwischen fünf
   Tagen und bis zu zehn Wochen bean-
   sprucht. Im Anschluss daran sind Kas-
   per und Kollegen gemeinsam mit dem
   Bautrupp der Illwerke intensiv mit Fels-
   räumarbeiten beschäftigt. Sobald die
   Straße und die Böschungen von losem
   Material wie Ästen, Felsen und Steinen
   befreit ist, werden rund 1500 Schnee-
   stangen entfernt und etwa 50 Verkehrs-
   schilder montiert.
   „Nach 28 Jahren in diesem Job kenne
   ich jeden einzelnen Standort auswen-
   dig. Pläne sind schon lang nicht mehr
   vonnöten“, so Kasper, der in seinem Job
   auch eine ganze Reihe nicht alltäglicher
   Dinge zu erledigen hat. Zum Beispiel die
   Begleitung des Almauf- und -abtriebs
   von Rindern oder die Pflege und In-
   standhaltung einer Kapelle. Mit seinen
   60 Jahren steht Kasper nunmehr kurz
   vor seiner Pension: „Ein Grund mehr,
   meine intensive Arbeit täglich bewusst
   zu genießen.“

                                                                                                   WOLFGANG WARMUTH ist nur selten im           die sich auf Seehöhen von über 2000 Me-
                                                                                                   Büro anzutreffen. Das Revier des Alpinis-    tern befinden.“ Kein Problem für den
                                                                                                   ten ist die bergige Natur. Wenn seine Kol-   Berg- und Skiführer, ausgebildeten
                                                                                                   legen von der Kelag und der Kärnten-Netz     Sprengbefugten sowie Elektrikermeister,
                                                                                                   Arbeiten im Hochgebirge oder in sehr         der an seiner Tätigkeit insbesondere die
                                                                                                   steilen Lagen zu erledigen haben, sorgen     Kombination der Arbeit in alpinen Regio-
                                                                                                   Alpinisten wie Warmuth für deren Sicher-     nen mit den Aufgaben im Zuge von
                                                                                                   heit.                                        Anlagenkontrollen schätzt. Des
                                                                                                   „Wir sichern zum Beispiel Personen im        besonderen Risikos im Hochgebirge ist
   KRISTINA IVANOVIC „ist für Sie da“. Die-          zu ihrem heutigen Beruf: „Ich bewarb mich     Zuge von Druckrohrleitungskontrollen.        sich Warmuth natürlich bewusst: „Unsere
   ses Gefühl will die 27-jährige Mitarbeiterin      für ein Praktikum und bekam danach die        Wenn es im Sommer nach Unwettern             Mission ist es, die Risken in jeder Situa-
   des Costumer Care Centers von Wien Ener-          Chance, als Mitarbeiterin bei Wien Energie    Vermurungen gibt, sind wir Alpinisten ge-    tion richtig zu beurteilen. Bis jetzt sind wir
   gie ihren Kunden täglich vermitteln. Eine         mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag fix    fordert, die notwendigen Sicherheits- und    mit unseren Einschätzungen zum Glück
   besonders wichtige Aufgabe, wie Ivanovic          eingestellt zu werden. Diese Anstellung er-   Räumungsarbeiten zu organisieren“, so        immer gut gelegen.“
   betont: „Wir von der Vermittlung sehen uns        möglichte mir ein unabhängigeres, selbstbe-   Warmuth, der mit seinen Kollegen zudem       Die Berge lassen den 31-jährigen Kärnt-
   als das Herz des Unternehmens und stellen         stimmteres Leben.“                            für die Kontrollen der Staudämme der         ner, der in seinem heutigen Berufsstand-
   per Telefon oft den Erstkontakt mit und für       Neben der Telefonie mit Kunden unterstützt    Speicherseen in der Kraftwerksgruppe         ort Flattach aufgewachsen ist, übrigens
   die Kunden her. Wir nehmen die Menschen           die Wienerin mit kroatischen Wurzeln die      Fragant zuständig ist. „Wir kontrollieren    auch in seiner knapp bemessenen Frei-
   ,an die Hand‘ und bringen sie mit viel            sehbehinderten Praktikanten im Unterneh-      etwa die Sickerwässer in den Drainagie-      zeit nicht los: „Klettern und Eisklettern ge-
   Freundlichkeit und Kompetenz an ihr ge-           men und gibt ihre Erfahrungen und lebens-     rungen der Dämme. Weiters sichern wir        hören zu meinen Lieblingshobbys. Berg-
   wünschtes Ziel.“                                  praktischen Fertigkeiten im Arbeitsalltag     bei jeder Witterung die Zufahrtswege zu      fex bleibt Bergfex. Sonst wäre ich für
   Eine Kooperation zwischen Wien Energie            gern weiter. Ein Alltag, den Ivanovic unter   den Krafthäusern und Pumpstationen,          diesen Job wohl auch nicht geeignet.“
   und dem Bundesblindeninstitut öffnete Iva-        das persönliche Motto „Jeden Tag eine neue
   novic, die von Geburt an vollblind ist, die Tür   positive Herausforderung!“ gestellt hat.

12 Land am Strom
CHRISTIAN KLUG macht es möglich, dass           spiel ihre Baggerschiffe auf der Donau. Der    HENRIKE BAYER ist Hotelière – mit Vor­         kästen für baumhöhlenbrütende Vögel und
                                                          sich Mensch und Maschine auf wenige Zen­        Baggerfahrer kann dann exakt erkennen, ob      liebe für tierische Gäste. Die 44­jährige      150 Nistkästen für Fledermäuse.
                                                          timeter in Lage und Höhe exakt positionie­      er mit der Baggerschaufel bereits das ge­      Grazerin von der Energie Steiermark be­        „Insgesamt betreuen wir in unserem Team
                                                          ren können. Genauer gesagt ist das von der      wünschte Sollniveau erreicht hat oder nicht.   treibt Hotels und Nistplätze für Insekten,     105 Maßnahmen für die Murkraftwerke
                                                          Wiener Netze GmbH angebotene und von            Eposa stellt ihm sozusagen ein Werkzeug        Schmetterlinge, Fledermäuse und Vögel          und lassen uns dabei von Experten bera­
                                                          Klug betreute Eposa­Service (Echtzeit Posi­     dafür zur Verfügung“, erklärt Klug. Die Her­   bei den Murkraftwerken Gössendorf und          ten“, so Bayer.
                                                          tionierung Austria) dafür verantwortlich. Zu    ausforderung bestehe darin, den                Kalsdorf.                                      Viele Fragen gilt es zu klären. Wann müs­
                                                          den Anwendungsbereichen der Echtzeit­           störungsfreien Betrieb der nötigen Server      Es begann im Rahmen des Projektes „Vom         sen einem Insektenhotel nahestehende
                                                          datendienstleistung gehören die Steuerung       und Infrastruktur zu gewährleisten. „Meine     Kraftwerk zum Insektenhotel“ mit dem Bau       Bäume und Sträucher zurückgeschnitten
                                                          von Traktoren in der Landwirtschaft für Pre­    Aufgabe ist die Koordination der dafür rel­    von drei Insektenherbergen an der Kraft­       werden, um die sonnige Lage
                                                          cise Farming, Bagger und Baggerschiffe, Lo­     vanten Abläufe und die stetige Weiterent­      werksbaustelle Gössendorf, gefertigt von       aufrechtzuerhalten? Im welchem Monat ist
                                                          komotiven, Vermessungsaufgaben, Überwa­         wicklung der Services und Angebote für den     den Schülern der neuen Mittelschule in         es am günstigsten, Erhebungen durchzu­
                                                          chungsmessungen von Rutschhängen oder           Kunden.“ Aufgaben, die unter anderem in        Feldkirchen bei Graz. „Die Insektenhotels      führen, weil gerade dann die jeweilige Tier­
                                                          Leitungsdokumentationen.                        Kooperation mit der Technischen Universität    sind eine Nist­ und Überwinterungshilfe für    art ihre Hauptaktivität hat? Von Frühjahr bis
                                                          „Zwei Baufirmen steuern damit zum Bei­          Wien erledigt werden.                          solitäre Bienen und andere Hautflügler“, er­   Herbst werden zudem Hotels und Nistkäs­
                                                                                                                                                         zählt Bayer. Die Auszeichnung des Projekts     ten besucht, um kleinere Schäden zu behe­
                                                                                                                                                         zum Unesco­Dekadenprojekt war Ansporn,         ben und Gästezahlen festzustellen. „Seit
                                                                                                                                                         die Herbergen besonders gut zu betreuen        meiner Tätigkeit gehe ich viel bewusster
                                                                                                                                                         und weitere zu errichten. Hinzu kamen ein      mit Ressourcen um“, resümiert Bayer Sinn
                                                                                                                                                         Schmetterlingshotel in Kalsdorf, 75 Nist­      Lohn ihrer Arbeit.

                                                                                                                                                                                                          ANDREAS DIGRUBER hat einen beson­
                                                                                                                                                                                                          deren Arbeitsplatz. Sein Dienstort, das
                                                                                                                                                                                                          Kraftwerk Wienerbruck, ist nicht per
                                                                                                                                                                                                          Straße, sondern nur mit einem Schräg­
                                                                                                                                                                                                          aufzug erreichbar, der in knapp sechs
                                                                                                                                                                                                          Minuten zur Bergstation führt. „Der Auf­
                                                                                                                                                                                                          zug ist neben einem Fußweg die einzige
                                                                                                                                                                                                          Möglichkeit, den Arbeitsplatz und die
                                                                                                                                                                                                          nahegelegene Familiendienstwohnung
                                                                                                                                                                                                          zu erreichen. Im Winter ist es bei
                                                                                                                                                                                                          schlechtem Wetter und starkem
                                                                                                                                                                                                          Schneefall manchmal nicht möglich,
                                                                                                                                                                                                          unseren Wohnort zu verlassen, weil zu­
                                                                                                                                                                                                          erst die Schienentrasse des Aufzugs ge­
                                                                                                                                                                                                          räumt werden muss“, erzählt Digruber.
                                                                                                                                                                                                          Zu seiner Arbeit im Dienst der Energie­
                                                                                                                                                                                                          versorgung Niederösterreich (EVN) als
                                                          SVEN ABERLE ist Experte für Ökologi­           des Sakerfalken ins Leben gerufen. Im                                                            Werkserhalter gehört neben der tägli­
Fotos: Dimo Dimov (5), Helmut Lunghammer, miromedia.net

                                                          sches Trassenmanagement und Leiter             Fokus stand die Entwicklung geeigneter                                                           chen Durchsicht des Kraftwerkes auch
                                                          einer Vielzahl von Vogelschutzprojekten.       Nistplattformen und ­kästen. Mittlerweile                                                        die Kontrolle des Speichersees des
                                                          Und das beim Übertragungsnetzbetreiber         ziehen rund zwei Drittel der österreichi­                                                        Kraftwerks Erlaufboden. „Ich erhalte
                                                          Austrian Power Grid (APG).                     schen Sakerfalkenpaare auf APG­Strom­                                                            ebenso den Istzustand der Wasserkraft­
                                                          „Technik und Natur sind nur auf den ersten     masten ihre Jungen auf. Ein großer Erfolg                                                        anlage, um den Schaden bei Defekten
                                                          Blick unvereinbar. Wir planen und betrei­      und ein nachhaltiger Beitrag zur Erhaltung                                                       und damit verbundene Ausfallszeiten
                                                          ben alle unsere Anlagen mit Rücksicht auf      einer weltweit bedrohten Greifvogelart“,                                                         gering zu halten.“
                                                          die unberührten Naturräume“, sagt der an       freut sich Aberle.                                                                               Für Reparaturen aller Art steht dem ge­
                                                          der Uni Salzburg ausgebildete Geoinfor­        Eine Idee kreieren, technische Fragen lö­                                                        lernten Schlosser eine Schlosser­
                                                          matiker.                                       sen, Projekte mit konkreten Maßnahmen                                                            werkstätte zur Verfügung, der – beson­
                                                          Dass es auch viel mehr als bloße Rücksicht     umsetzen – so lautet die Formel für einen                                                        ders bei Schneekatastrophen und der
                                                          sein kann , zeigt beispielhaft das Sakerfal­   kreativen Arbeitsalltag im Zeichen von                                                           damit verbundenen Abgeschnittenheit
                                                          kenprojekt. „Gemeinsam mit der Vet­Med­        Technik und Natur, der im Erfolgsfall „ein                                                       von der Außenwelt – besondere Bedeu­
                                                          Uni Wien haben wir ein Projekt zum Schutz      sehr gutes Gefühl“ hinterlässt.                                                                  tung zukommt.

                                                                                                                                                                                                                                  Land am Strom         13
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