Landesinfo Baden-Württemberg - DIE LINKE. Baden ...

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   Nr. 2, April, 2021

Landesinfo
Baden-Württemberg

Landtagswahl 2021                   Transformation               Bundestagswahl

Analysen der                        Massenentlassungen           Kriterien für die
Landtagswahl                        verhindern                   Landesliste
                           S. 2/3                         S. 7                            S. 10
Landtagswahl 2021                   Außenpolitik                 Bundestagswahl

Ergebnisse in allen                 Kein Verbot der HDP          Bisherige Kandidaturen
Wahlkreisen
                  S. 4                                    S. 8                       S. 10 - 19
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                                                     Schwäche in der Fläche
                                                     Ein linker Blick auf das Ergebnis der         24) nur bei 55%. Je älter, umso weniger
                                                  Landtagswahl in Baden-Württemberg             findet DIE LINKE Zustimmung, was sich
                                                     Bei den Landtagswahlen in Baden-Würt-         angesichts der Größe dieser Altersgruppe
Rüstungsexport ins Grundgesetz                 6    temberg hat sich DIE LINKE mit 3,6%           und einer erheblich höheren Wahlbeteili-
                                                     zwar um 0,7% verbessert, die 5%-Hürde         gung negativ auf das Ergebnis auswirkt.
                                                  aber zum dritten Mal verfehlt. Sie hat            Der Anteil der Wähler*innen mit „ho-
                                                     ihre besten Ergebnisse in den Hochschul-      her Bildung“ ist bei der Linken von allen
Zu Besuch beim KSK                                   und Großstädten. Hier ist DIE LINKE           Parteien am höchsten. Da fast 2/3 der
                                               8    kommunalpolitisch aktiv und öffentlich        jungen Menschen über eine Hochschul-
                                                  präsent. Das sind Wahlkreise mit ho-          reife verfügen, ist dies zunächst Ausdruck
                                                     her Bevölkerungsdichte, hohem Anteil an       ihrer Verjüngung. Von „Arbeiter*innen“
Vermögensabgabe                                     Dienstleistungsgewerbe, jüngeren Men-         (3%) wird DIE LINKE durchschnittlich
                                                9    schen und Menschen mit akademischer           stark gewählt, hat aber hier seit 2006 über
                                                  Bildung.                                      die Hälfte ihres Anteils verloren. Von
                                                          Doch wären ohne respektable Ergeb-       Gewerkschafter*innen wird sie nur leicht
Spenden                                              nisse wie im multikulturellen Heidelber-      überdurchschnittlich gewählt.
                                                9    ger Stadtteil Emmertsgrund (5,3%) die         • Hier wird zu diskutieren sein, wie äl-
                                                  guten Gesamtergebnisse in Heidelberg              tere Menschen und Wähler*innen mit
                                                     (8,4%) eben nicht möglich. Leider liegt in        eher grundlegender Bildung angespro-
Überlastung der Krankenhäuser ab-                    sozialen Brennpunkten die Wahlbeteili-            chen und wie eine bessere Sichtbarkeit
sehbar                                               gung mit weit hinter den gutbürgerlichen          in den Betrieben und bei gewerk-
                                                9    Vierteln. In der Fläche und in sozial be-         schaftlichen Aktionen erreicht werden
                                                     nachteiligten Stadtvierteln schneidet DIE         kann – und zwar kontinuierlich, nicht
                                                     LINKE bei der Briefwahl schlechter ab.            nur in der Zeit vor Wahlen.
                                                     Genau umgekehrt erzielt DIE LINKE             3. Personalisierung statt Themenwahl
                                                     etwa in Freiburg bei Briefwähler*innen        Auffällig ist, dass sich aus Mangel an
                                                     besonders gute Ergebnisse. Dies deutet        Wissen fast die Hälfte der Wahlberech-
                                                     darauf hin, dass DIE LINKE sehr unter-        tigten (42%) kein Urteil über die Lan-
                                                     schiedliche Wählergruppen anspricht.          despolitik zutraut und auch die Positio-
                                                     • Das Ansprechen einer städtisch-aka-         nen der Parteien kaum kennt. Die Rolle
                                                          demischen und einer an sozialer Ge-      von Führungspersönlichkeiten, denen die
                                                          rechtigkeit orientierten Wählerschaft    Wähler*innen „vertrauen“, wirkte bei der
                                                          auch in der Fläche dürfte über den       Wahlentscheidung sowohl in BW als auch
                                                          künftigen Erfolg der Linken entschei-    in Rheinland-Pfalz offenbar sehr stark
Beilage: KLAR, Zeitung der Fraktion DIE LIN-              den. (1)                                 und auch abgekoppelt von der realen
KE im Bundestag                                      1. Linke Schwäche in der Fläche               Politik auf Landesebene. DIE LINKE
                                                     Selbst wenn in den „Hochburgen“ 15%           dagegen war bei den vergangenen Land-
Bezug: Das Landesinfo ist das Informationsorgan      erreicht worden wäre, hätte die Stimmen-      tagswahlen jeweils mit anderen Spitzen-
der Partei DIE LINKE. Baden-Württemberg. Es          zahl nicht für den Einzug in den Landtag      kandidaten angetreten und kam in der
erscheint mehrmals im Jahr. Der Bezug des Lan-       gereicht. Dies zeigt, wie sehr eine Steige-   landespolitischen Berichterstattung kaum
desinfo ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.           rung der Ergebnisse in der Fläche nötig       vor.
                                                     ist. In keiner der Mittelstädte konnte von    • Es wäre vorteilhaft, wenn DIE LIN-
Spendenkonto:                                        der Linken die 5%-Hürde übersprungen              KE weiterhin ein „Gesicht“ und eine
DIE LINKE Baden-Württemberg                          werden. In 40 der 70 Wahlkreise liegt             Ansprechperson hätte, wie dies Sahra
Postbank Stuttgart                                   sie unter 3%. Bei genauerem Hinsehen              Mirow als Spitzenkandidatin erreicht
IBAN: DE58 6001 0070 0289 5827 00                    differenziert sich aber auch in der Fläche        hat, und von Medien, Gewerkschaften
                                                     das Bild. Das Ergebnis der Linken in              und Verbänden als landespolitischer
Herausgeber und Verlag: DIE LINKE. Baden-            Außenbezirken von Stuttgart ähnelt dem            Akteur ernstgenommen wird.
Württemberg, Falkertstraße 58, 70176 Stuttgart,      in Kleinstädten – und das Ergebnis in In-     Erhard Korn, Filippo Capezzone, Rosa
Tel: 0711/241045, Fax: 0711/241046 Mail: info@       nenbereichen von Kleinstädten kann das        Luxemburg Stiftung Baden-Württemberg
die-linke-bw.de                                      Niveau der Großstädte erreichen.              1)        Die Analyse der OB-Wahl in
                                                     • Auch wenn eine Präsenz in den Dör-          Stuttgart zeigt, dass auch trotz über-
Redaktion: Walter Kubach, David Schecher,                 fern nicht möglich sein wird, sollte     durchschnittlicher akademischer Zusam-
Bernhard Strasdeit (verantwortlich), Sahra Mirow          doch von den Mittelstädten aus eine      mensetzung der „linken“ Wählerschaft
Für Antragsmaterialien, Mitteilungen, Protokolle          Sichtbarkeit angestrebt werden.          Hannes Rockenbauch von 50% der Men-
und Adressen ist der Landesvorstand verant-          2. Wer wählt links?                           schen gewählt wurde, die ihre eigene
wortlich. Inhaltliche Beiträge, Leser*innenbriefe,   Hoffnungsfroh kann stimmen, dass DIE          wirtschaftliche Situation als schlecht be-
Stellungnahmen usw. sind herzlich willkommen.        LINKE von 8% (+2) der Jungwähler*innen        zeichnen.
Ein Anspruch auf Veröffentlichung besteht nicht.     (18-24) und 6% (+1) der 25-34jährigen ge-     2)        Eine ausführliche Fassung die-
                                                     wählt wurde. Allerdings liegt die Wahl-       ser Analyse findet sich auf der Homepage
Druck: VisitYou.de, Stuttgart                        beteiligung bei jungen Wähler*innen (18-      der RLS Baden-Württemberg.

www.die-linke-bw.de
                                                     Zur Einigung von Grünen und CDU über
Geschäftsstelle: DIE LINKE Baden-
Württemberg, Falkertstraße 58,                       Koalitionsverhandlungen
70176 Stuttgart, Tel: 0711/241045,                   Sahra Mirow, Landessprecherin der             schwarzen Landesregierung kommt es
Fax: 0711/241046 Mail: info@die-                     LINKEN Baden-Württemberg sagt:                zu einem erwartbaren Stillstand, den
linke-bw.de                                          “Mit der Fortsetzung der grün-                wir uns in Baden-Württemberg abso-
Landesinfo Baden-Württemberg - DIE LINKE. Baden ...
… Aktuelles aus der Partei                                                         Linke. Landesinfo Baden-Württemberg      Seite 3

lut nicht leisten können. Die Bilanz der     braucht soziale und ökologische Ant-         zeigt sich einmal mehr, wie sehr eine
letzten fünf Jahre Grün-Schwarz ist          worten auf die Corona-Krise und die          linke Opposition im Landtag fehlt.
katastrophal. Jedes fünfte Kind in Ba-       Umbrüche in der Automobilindustrie.          Wir werden daher gut vernetzt mit
den-Württemberg ist armutsgefährdet,         Von der Landesregierung sind bisher          Mieter:inneninitiativen auch außer-
in der Gesundheitspolitik setzen die         keine Vorschläge gekommen, die ei-           halb des Parlaments Druck auf den
Grünen weiter auf Krankenhausschlie-         nen sozial gerechten Weg aus diesen          Landtag für bezahlbare Mieten aus-
ßungen und Baden-Württemberg ist in          Krisen weisen würden. In der Woh-            üben. Berlin hat es mit dem Mieten-
den letzten zehn Jahren zum Spitzen-         nungspolitik hat die Landesregierung         deckel vorgemacht. Dieses Instrument
reiter überteuerter Mieten geworden.         komplett versagt. Wohnen ist zu der          müssen wir auch in Baden-Württem-
Die Grünen hatten zehn Jahre Zeit für        sozialen Frage unserer Zeit gewor-           berg nutzen. Die Politik muss ver-
eine Energie- und Verkehrswende, die         den. Wir erwarten von der kommen-            bindliche Mietobergrenzen festlegen
ihren Namen verdient. Sie haben die-         den Landesregierung einen radikalen          und überteuerte Mieten entsprechend
se Zeit ungenutzt verstreichen lassen.       Kurswechsel in der Wohnungspolitik           absenken. Wohnen ist zu wichtig, um
Fünf weitere Jahre mit der CDU lassen        im Sinne der Mieterinnen und Mieter.         es dem Markt zu überlassen. Mit einer
keinen Grund zur Hoffnung.”                  Wir machen uns aber keine Illusio-           neuen Wohngemeinnützigkeit müssen
Neue Wohngemeinnützigkeit                    nen, dass dieser notwendige Kurs-            Spekulation mit Wohneigentum und
Dirk Spöri, Landessprecher der LIN-          wechsel von denen im Landtag ver-            Profiten mit der Miete ein Riegel vor-
KEN ergänzt: “Baden-Württemberg              tretenen Parteien initiiert wird. Hier       geschoben werden.”
Aufwärtsbewegung in einer schwierigen Situation
Bei den Landtagswahlen in Baden-Würt-        LINKE wächst in Baden-Württemberg            schreibung spiegelt das wider: beim The-
temberg haben wir den Einzug in den          und kann selbst in einer Pandemie dazu       ma soziale Gerechtigkeit konnten wir uns
Landtag verfehlt, aber konnten uns von       gewinnen – das ist ein positives Signal      deutlich auf 11 Punkte (plus 4) steigern
2,9 auf 3,6% verbessern - unser bisher       für die Zukunft, für die Bundestagswahl      und beim Thema Wohnen werden uns nun
bestes Landtagswahlergebnis. Das war         und danach.                                  7 Punkte zugeschrieben. Das ist erfreu-
kein Selbstläufer, denn die Wahlen fan-          In einem Wahlkampf, der den öffentli-    lich, darauf wollen wir aufbauen.
den inmitten einer Pandemie statt. Vor       chen Raum für uns coronabedingt einge-           Egal wie die nächste Landesregie-
dem Verfassungsgericht mussten wir die       schränkt hat, sind wir neue Wege gegan-      rung aussehen wird, wir werden weiterhin
Absenkung der zur Wahlzulassung nöti-        gen. Viel wurde in den digitalen Raum        Druck machen für soziale Gerechtigkeit,
gen Anzahl von Unterschriften erstreiten     verlegt. Das war möglich, weil unsere        für Klimagerechtigkeit und für gute Bil-
und den Wahlkampf unter Lockdown-            neuen - überwiegend jungen - Mitglieder      dung und Gesundheit. Wir sind die au-
Bedingungen durchführen. Infostände          dies mit großer Expertise angegangen         ßerparlamentarische Opposition, die der
und Aktionen, vor allem aber das direk-      sind. An dieser Stelle danken wir unse-      nächsten Landesregierung auf die Finger
te Gespräch mit den Wählerinnen und          rem Team auf Landesebene für die tol-        schaut. Wir sind im Austausch mit den
Wählern wurde massiv erschwert. Unter        len und spannenden Digitaldiskussionen,      Verbänden, Gewerkschaften und den Be-
solchen Bedingungen war es keine Selbst-     nämlich Nadia Slim, Alex Hummel und          wegungen. Gemeinsam werden wir auch
verständlichkeit, dass wir unser Wahl-       Enes Muric. Dank unserer Pressespreche-      weiterhin eine laute Stimme für ein so-
ergebnis steigern und neue Mitglieder        rin Lisa Neher war unsere Pressearbeit       ziales und gerechtes Baden-Württemberg
gewinnen konnten.                            so professionell wie noch nie. In vielen     sein.
    Unsere besten Ergebnisse haben wir       Kreisverbänden fanden zudem kreative             Unser Volksantrag für einen Mie-
in den großen Städten und Universitäts-      Aktionen statt. Die Bustouren zu Pflege,     tenstopp ist nach wie vor aktuell. Wir
städten im Land. In Freiburg (Wahlkreis      ÖPNV und zum Mietenwahnsinn waren            wollen dazu mit euch eine großangelegte
II) haben wir mit 11,2 Prozent unser         ein Hingucker. Hier auch ein Danke an        Kampagne im ganzen Land entwickeln.
mit Abstand bestes Ergebnis erzielt. Aber    die Bundesgeschäftsstelle für ihre Unter-    Gemeinsam werden wir das Thema auf
auch in den kleineren Städten konnten wir    stützung und natürlich insbesondere auch     die Agenda bringen. Für uns ist klar:
zulegen.“ Das zeigt, dass wir trotz aller    an unsere Landesgeschäftsstelle, die uner-   Wohnen gehört in die öffentliche Hand.
Widrigkeiten einen guten und kämpferi-       müdlich für uns tätig war.                   Der Landtag wird sich mit der Frage
schen Wahlkampf geschafft haben.                 Ein ganz großes Dankeschön an un-        beschäftigen müssen wie wir mehr so-
Den Einzug in den Landtag haben wir          sere 70 Kandidatinnen und Kandida-           zialen, kommunalen und barrierefreien
leider verpasst, das war unser Ziel.         ten – ihr habt das klasse gemacht! Und       Wohnraum schaffen und Mieten einfrie-
Das bleibt auch unser Ziel.                  natürlich an alle Wahlkämpfenden, die        ren. Aber wir wollen mehr als das. Wir
Wir müssen feststellen, dass es noch im-     das Beste aus einer schwierigen Situation    wollen einen Mietendeckel nach Berliner
mer viele Menschen im Südwesten gibt,        machten und tausende von Zeitungen und       Vorbild diskutieren und das Thema in
die uns bei Kommunalwahlen und bei           Kurzwahlprogrammen in Briefkästen ge-        Baden-Württemberg verankern.
der Bundestagswahl ihre Stimme geben         steckt und bei Minustemperaturen Plakate         Wir bleiben dran. Wir werden auf
und sich bei der Landtagswahl anders         aufgehängt haben. Wahlkampf ist immer        unseren Zugewinnen aufbauen und DIE
entscheiden. Das Ein-Stimmen-Wahlrecht       Teamarbeit und wir waren ein gutes Team.     LINKE zu einer Kraft in Baden-Würt-
ohne Landesliste in Baden-Württemberg            Wir sind in diesen Wahlkampf mit         temberg machen. Der hinter uns liegende
trägt dazu bei und benachteiligt besonders   einem klaren Programm für mehr sozial-       Wahlkampf hat uns einen Schub nach
kleine Parteien, die noch nicht im Landtag   ökologische Gerechtigkeit gezogen. Die       vorne gegeben – nutzen wir ihn gemein-
sind. Wir werden nun auf den Zugewinnen      ökologische Transformation der (Auto-)       sam!
aufbauen und gemeinsam mit unseren           Industrie sozial gestalten, den ÖPNV mas-    Sahra Mirow (Landessprecherin)
(Neu-)Mitgliedern und unseren kommu-         siv ausbauen, eine echte Energiewende –
nalen Mandatsträgern Aufbaustrategien        dafür haben wir uns eingesetzt. Einen be-    Nachtrag Redaktion: Ein ganz dickes
fürs Ländle entwickeln. Eine Arbeitsgrup-    sonderen Schwerpunkt haben wir auf das       Dankeschön sprach der Landesvor-
pe im Landesvorstand hat hierzu schon        Thema bezahlbares Wohnen in öffentlicher     stand auch Sahra Mirow aus, die sich
viel Vorarbeit geleistet, das wollen wir     Hand gelegt - keine Rendite mit der Miete.   als Spitzenkandidatin im Wahlkampf
nun umsetzen. Besonders in kleineren         Wir haben uns für gute Bildung und gegen     unermüdlich einsetzte und bei öffent-
und mittleren Städten haben wir beson-       die Schließungen von Krankenhäusern          lichen Auftritten viel Lob und Zustim-
deren Unterstützungsbedarf. Aber DIE         stark gemacht. Unsere Kompetenz-Zu-          mung erhielt.
Landesinfo Baden-Württemberg - DIE LINKE. Baden ...
Seite 4    Linke. Landesinfo Baden-Württemberg                                           Wahlergebnisse Landtagswahl .…

             Landtagswahl BaWü                         2021                    2016                  Veränderung
             14. März 2021
             DIE LINKE %- Ergebnisse         Anzahl                   Anzahl                      Anzahl
             nach Wahlkreisen                Stimmen          %      Stimmen          %          Stimmen           %
                          Gesamtergebnis     173.317          3,6    156.240          2,9        17.077        0,7
             47 Freiburg II                   9.018           11,2    6.568           7,7         2.450         3,5
             34 Heidelberg                    5.582            8,4    4.189           6,1         1.392         2,3
             01 Stuttgart I                   5.125            7,5    5.333           3,7         −208          0,2
             04 Stuttgart IV                  3.822            7,0    3.755           5,9           67          1,1
             27 Karlsruhe I                   4.552            6,9    3.470           4,8         1.082         2,1
             46 Freiburg I                    5.969            6,8    4.381           4,8         1.588         2,0
             62 Tübingen                      6.185            6,7    5.223           5,4          962          1,3
             28 Karlsruhe II                  4.020            6,7    3.335           4,9          685          1,8
             35 Mannheim I                    2.889            6,2    2.734           5,1          155          1,1
             36 Mannheim II                   3.561            5,5    3.101           4,5          460          1,0
             56 Konstanz                      3.415            5,4    2.745           3,9          670          1,5
             03 Stuttgart III                 2.559            4,8    2.786           4,4         -227          0,4
             02 Stuttgart II                  2.798            4,4    2.367           3,3          431          1,1
             64 Ulm                           3.264            4,3    2.324           2,9          940          1,4
             12 Ludwigsburg                   3.266            4,2    2.509           2,9          757          1,3
             07 Esslingen                     2.724            3,8    2.335           2,8          389          1,0
             48 Breisgau                      3.162            3,7    2.347           2,6          815          1,1
             60 Reutlingen                    2.975            3,7    3.049           3,4           -74         0,3
             39 Weinheim                      2.592            3,6    2.362           3,0          230          0,6
             18 Heilbronn                     2.118            3,6    1.929           2,9          189          0,7
             69 Ravensburg                    2.777            3,4    2.145           2,5          632          0,9
             49 Emmendingen                   2.694            3,4    2.311           2,7          383          0,7
             25 Schwäbisch Gmünd              2.360            3,4    2.113           2,8          247          0,6
             22 Schwäbisch Hall               2.560            3,3    1.969           2,4          591          0,9
             42 Pforzheim                     1.618            3,3    2.018           3,4         −400         −0,1
             67 Bodensee                      2.668            3,1    2.518           2,7          150          0,4
             15 Waiblingen                    2.101            3,1    2.074           2,7            27         0,4
             40 Schwetzingen                  1.770            3,1    1.954           3,0         -184          0,1
             58 Lörrach                       2.235            3,0    2.198           2,7            37         0,3
             20 Neckarsulm                    2.167            3,0    1.955           2,5          212          0,5
             57 Singen                        1.753            3,0    1.443           2,2          310          0,8
             51 Offenburg                     1.770            2,9    1.466           2,2          304          0,7
             41 Sinsheim                      1.733            2,9    1.871           2,7         -138          0,2
             14 Bietigheim-Bissingen          2.296            2,8    2.123           2,3          173          0,5
             08 Kirchheim                     2.236            2,8    1.641           1,8          595          1,0
             30 Bretten                       2.108            2,8    1.815           2,2          293          0,6
             32 Rastatt                       1.891            2,8    1.758           2,3          133          0,5
             31 Ettlingen                     1.759            2,8    1.758           2,5             1         0,3
             37 Wiesloch                      1.732            2,8    1.851           2,6          -119         0,2
             21 Hohenlohe                     1.730            2,8    1.675           2,4            55         0,4
             68 Wangen                        2.139            2,7    1.609           1,9          530          0,8
             13 Vaihingen                     2.098            2,7    1.871           2,2          227          0,5
             26 Aalen                         2.091            2,7    2.668           3,1         -577         -0,4
             43 Calw                          1.920            2,7    1.715           2,2          205          0,5
             59 Waldshut                      1.806            2,7    1.726           2,2            80         0,5
             33 Baden-Baden                   1.523            2,7    1.512           2,4            11         0,3
             09 Nürtingen                     2.182            2,6    1.983           2,1          199          0,5
             61 Hechingen-Münsingen           1.955            2,6    1.855           2,2           100         0,4
             55 Tuttlingen-Donaueschingen     1.883            2,6    1.798           2,1            85         0,5
             29 Bruchsal                      1.867            2,6    1.905           2,4           -38         0,2
             19 Eppingen                      1.790            2,6    1.528           2,1           262         0,5
             50 Lahr                          1.731            2,6    1.748           2,4           -17         0,2
             53 Rottweil                      1.707            2,6    1.322           1,9           385         0,7
             52 Kehl                          1.692            2,6    1.616           2,3            76         0,3
             16 Schorndorf                    1.690            2,6    1.538           2,2           152         0,4
             24 Heidenheim                    1.452            2,6    1.817           2,9          -365        -0,3
             63 Balingen                      1.753            2,4    1.886           2,3          -133         0,1
             54 Villingen-Schwenningen        1.694            2,4    1.619           2,0            75         0,4
             38 Neckar-Odenwald               1.587            2,4    1.723           2,3         −136          0,1
             23 Main-Tauber                   1.534            2,4    1.962           2,8         −428         -0,4
             70 Sigmaringen                   1.473            2,4    1.225           1,8           248         0,6
             17 Backnang                      1.406            2,4    1.427           2,1           -21         0,3
             06 Leonberg                      2.082            2,3    2.097           2,2           -15         0,1
             05 Böblingen                     1.908            2,3    2.233           2,4         −325         -0,1
             44 Enz                           1.898            2,3    1.860           2,0           38          0,3
             11 Geislingen                    1.322            2,3    1.183           1,8          139          0,5
             66 Biberach                      1.823            2,2    1.743           1,9           80          0,3
             45 Freudenstadt                  1.169            2,2    1.119           1,9           50          0,3
             65 Ehingen                       1.420            2,1    1.117           1,6          303          0,5
             10 Göppingen                     1.168            2,1    1.337           2,1         −169          0,0
Landesinfo Baden-Württemberg - DIE LINKE. Baden ...
… Wahlergebnisse Landtagswahl .…                                                               Linke. Landesinfo Baden-Württemberg             Seite 5

      Regierungs-
                          Landtagswahl BaWü                          2021                    2016                     Veränderung

        bezirke
                          14. März 2021
                          DIE LINKE %-Ergebnisse           Anzahl                   Anzahl                        Anzahl
                          nach Regierungsbezierken         Stimmen          %      Stimmen           %           Stimmen              %
                                          Gesamtergebnis   173.317          3,6    156.240          2,9           17.077             0,7
                          01 Stuttgart I                    5.125           7,5     5.333           3,7           −208               0,2
                          04 Stuttgart IV                   3.822           7,0     3.755           5,9             67               1,1
                          03 Stuttgart III                  2.559           4,8     2.786           4,4           -227               0,4
                          02 Stuttgart II                   2.798           4,4     2.367           3,3            431               1,1
                          12 Ludwigsburg                    3.266           4,2     2.509           2,9            757               1,3
                          07 Esslingen                      2.724           3,8     2.335           2,8            389               1,0
                          18 Heilbronn                      2.118           3,6     1.929           2,9            189               0,7
                          25 Schwäbisch Gmünd               2.360           3,4     2.113           2,8            247               0,6
        Nordwürttemberg

                          22 Schwäbisch Hall                2.560           3,3     1.969           2,4            591               0,9
                          15 Waiblingen                     2.101           3,1     2.074           2,7             27                0,4
                          20 Neckarsulm                     2.167           3,0     1.955           2,5            212                0,5
                          14 Bietigheim-Bissingen           2.296           2,8     2.123           2,3            173                0,5
                          08 Kirchheim                      2.236           2,8     1.641           1,8            595                1,0
                          21 Hohenlohe                      1.730           2,8     1.675           2,4             55                0,4
                          13 Vaihingen                      2.098           2,7     1.871           2,2            227                0,5
                          26 Aalen                          2.091           2,7     2.668           3,1           -577               -0,4
                          09 Nürtingen                      2.182           2,6     1.983           2,1            199                0,5
                          19 Eppingen                       1.790           2,6     1.528           2,1            262                0,5
                          16 Schorndorf                     1.690           2,6     1.538           2,2            152                0,4
                          24 Heidenheim                     1.452           2,6     1.817           2,9           -365               -0,3
                          23 Main-Tauber                    1.534           2,4     1.962           2,8           −428               -0,4
                          17 Backnang                       1.406           2,4     1.427           2,1            -21                0,3
                          06 Leonberg                       2.082           2,3     2.097           2,2            -15                0,1
                          05 Böblingen                      1.908           2,3     2.233           2,4           −325               -0,1
                          11 Geislingen                     1.322           2,3     1.183           1,8            139                0,5
                          10 Göppingen                      1.168           2,1     1.337           2,1           −169                0,0
                          34 Heidelberg                     5.582           8,4     4.189           6,1           1.392               2,3
                          27 Karlsruhe I                    4.552           6,9     3.470           4,8           1.082               2,1
                          28 Karlsruhe II                   4.020           6,7     3.335           4,9            685                1,8
                          35 Mannheim I                     2.889           6,2     2.734           5,1            155                1,1
                          36 Mannheim II                    3.561           5,5     3.101           4,5            460                1,0
                          39 Weinheim                       2.592            3,6    2.362           3,0            230                0,6
        Nordbaden

                          42 Pforzheim                      1.618            3,3    2.018           3,4           −400               −0,1
                          40 Schwetzingen                   1.770            3,1    1.954           3,0           -184                0,1
                          41 Sinsheim                       1.733            2,9    1.871           2,7           -138                0,2
                          30 Bretten                        2.108            2,8    1.815           2,2            293                0,6
                          32 Rastatt                        1.891            2,8    1.758           2,3            133                0,5
                          31 Ettlingen                      1.759            2,8    1.758           2,5              1                0,3
                          37 Wiesloch                       1.732            2,8    1.851           2,6           -119                0,2
                          43 Calw                           1.920            2,7    1.715           2,2            205                0,5
                          33 Baden-Baden                    1.523            2,7    1.512           2,4             11                0,3
                          29 Bruchsal                       1.867            2,6    1.905           2,4            -38                0,2
                          38 Neckar-Odenwald                1.587            2,4    1.723           2,3           −136                0,1
                          44 Enz                            1.898            2,3    1.860           2,0             38                0,3
                          45 Freudenstadt                   1.169            2,2    1.119           1,9             50                0,3
                          47 Freiburg II                    9.018           11,2    6.568           7,7           2.450               3,5
                          46 Freiburg I                     5.969            6,8    4.381           4,8           1.588               2,0
                          56 Konstanz                       3.415            5,4    2.745           3,9            670                1,5
                          48 Breisgau                       3.162            3,7    2.347           2,6            815                1,1
       Südbaden

                          49 Emmendingen                    2.694            3,4    2.311           2,7            383                0,7
                          58 Lörrach                        2.235            3,0    2.198           2,7             37                0,3
                          57 Singen                         1.753            3,0    1.443           2,2            310                0,8
                          51 Offenburg                      1.770            2,9    1.466           2,2            304                0,7
                          59 Waldshut                       1.806            2,7    1.726           2,2             80                0,5
                          55 Tuttlingen-Donaueschingen      1.883            2,6    1.798           2,1             85                0,5
                          50 Lahr                           1.731            2,6    1.748           2,4            -17                0,2
                          53 Rottweil                       1.707            2,6    1.322           1,9            385                0,7
                          52 Kehl                           1.692            2,6    1.616           2,3             76                0,3
                          54 Villingen-Schwenningen         1.694            2,4    1.619           2,0             75                0,4
                          62 Tübingen                       6.185            6,7    5.223           5,4            962                1,3
                          64 Ulm                            3.264            4,3    2.324           2,9            940                1,4
       Südwürttemberg

                          60 Reutlingen                     2.975            3,7    3.049           3,4            -74                0,3
                          69 Ravensburg                     2.777            3,4    2.145           2,5            632                0,9
                          67 Bodensee                       2.668            3,1    2.518           2,7            150               0,4
                          68 Wangen                         2.139           2,7     1.609           1,9            530               0,8
                          61 Hechingen-Münsingen            1.955           2,6     1.855           2,2            100               0,4
                          63 Balingen                       1.753           2,4     1.886           2,3           -133               0,1
                          70 Sigmaringen                    1.473           2,4     1.225           1,8            248               0,6
                          66 Biberach                       1.823           2,2     1.743           1,9             80               0,3
                          65 Ehingen                        1.420           2,1     1.117           1,6            303               0,5
Landesinfo Baden-Württemberg - DIE LINKE. Baden ...
Seite 6    Linke. Landesinfo Baden-Württemberg                                                                  Aus dem Bundestag…

Rüstungsexportverbot muss ins Grundgesetz
Urteil gegen Heckler & Koch                         des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe am          zu können, ungeklärt. Die Linke fordert
„DIE LINKE begrüßt das Urteil des BGH,              30.März.                                        sowohl die Bekämpfung illegaler Waffen-
das die Strafzahlung von Heckler & Koch                 Hänsel weiter: „Leider bleibt die Rol-      exporte durch bessere Kontrollmechanis-
für illegale Geschäfte nach Mexiko nun              le der Geschäftsführung von Heckler &           men als auch ein generelles Verbot von
bestätigt. Dies ist ein klares Zeichen an           Koch sowie des Wirtschaftsministeriums          bisher legalen Rüstungsexporten durch
die hiesige Waffenindustrie, dass solche            und des Bundesamts für Wirtschaft und           ein Rüstungsexportverbot im Grundge-
Machenschaften verurteilt werden und                Ausfuhrkontrolle (BAFA) in dem Skandal          setz. Schließlich ist Deutschland nach
dass Verantwortliche auch persönlich haf-           um falsche Angaben bezüglich des End-           SIPRI-Angaben derzeit der viertgrößte
ten“, so Heike Hänsel, Tübinger Bundes-             verbleibs von Waffenausfuhren nach Me-          Waffenexporteur weltweit. Und jede Waffe
tagsabgeordnete der LINKEN zum Urteil               xiko, um Exportbeschränkungen umgehen           findet letztendlich ihren Krieg.“
Neustart bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie
Die Vorsitzenden von Bundestags-                    Verlauf ist schwerer, die Wahrscheinlich-            (u.a. Beschäftigte über 60 Jahre) soll-
fraktion und Partei DIE LINKE, Amira                keit zu sterben größer. Für Selbständige             ten in Bereichen, in denen kein dauer-
Mohamed Ali, Dietmar Bartsch,                       ist die Krise oft das Ende der wirtschaftli-         haftes Home-Office möglich ist, das
Janine Wissler und Susanne Hennig-                  chen Existenz. DIE LINKE fordert einen               Recht haben mit erhöhtem Kurzarbei-
Wellsow, fordern die Bundesregie-                   Strategiewechsel in der Pandemiebekämp-              tergeld freigestellt zu werden. Auftre-
rung zu einem Neustart bei der Be-                  fung, um die Infektionsketten wirksam                tende Personalengpässe müssen durch
kämpfung der Corona-Pandemie auf.                   zu unterbrechen und alle in dieser Krise             eingeschränkten Betrieb oder mehr
Deutschland ist sehenden Auges in die               sozial abzusichern. Das Pandemiema-                  Personal aufgefangen werden, Über-
dritte Welle gerauscht. Die Inzidenzen              nagement durch die Runden von Kanz-                  stunden mit gesetzlichen Zuschlägen
steigen, die Krankenhäuser füllen sich und          lerin und MPK ist gescheitert, getroffene            bezahlt werden. Diese Regelung sollte
mit den Virus-Mutationen drohen mehr                Regelungen waren nicht verbindlich und               für acht Wochen gelten.
schwere Verläufe und noch mehr gesund-              wurden nicht eingehalten. Es braucht jetzt      5.   In Kitas und Schulen, Assistenz und
heitliche Langzeitschäden. Die Pläne der            endlich einen Plan und einen bundesweit              personennahen Dienstleistungen muss
Bundesregierung vor der letzten Beratung            einheitlichen Rahmen unter parlamen-                 eine Verpflichtung zu täglichen Tests
waren unausgegoren, aber stattdessen gar            tarischer Kontrolle: der Bundestag muss              greifen, die Hygienekonzepte an den
nichts zu tun, ist verantwortungslos. So            entscheiden, das Infektionsschutzgesetz              Schulen sind an die aktuelle Infekti-
wird sich das Virus weiterverbreiten. Wir           muss entsprechend geändert werden.                   onslage anzupassen. Wenn Schulen
brauchen einen solidarischen Lockdown,              Infektionsschutz in der Arbeitswelt                  und Kitas wegen hoher Inzidenzen
um das exponentielle Wachstum zu bre-               wirksam durchsetzen!                                 geschlossen werden, müssen verbind-
chen und die Infektionszahlen zu senken,            1. Umkehr der Beweispflicht für Arbeits-             lich Notbetreuung und digitales Ler-
eine flächendeckende Teststrategie, die                  schutzmaßnahmen: Arbeitgeber müs-               nen organisiert werden. Es muss ein
Beschleunigung der Impfungen, Kontakt-                   sen pro-aktiv nachweisen, dass in den           verbindliches Recht auf Betreuungs-
nachverfolgung und kostenfreie Schutz-                   Betrieben die AHA-Regeln, Masken-               Freistellung mit einem auf 90 Prozent
ausrüstung.                                              pflicht und Arbeitsschutz einhalten.            des Lohns erhöhten Corona-Kinder-
Die Bundesregierung setzt ihre ge-                       Es wird eine Hotline für Betriebs-              krankengeld geben.
scheiterte Strategie fort:                               räte und Beschäftigte eingerichtet, bei    6.   Sammelunterkünfte für Beschäftigte
einseitige Eingriffe ins Privatleben und in              der Verstöße gegen Gesundheits- und             – etwa in der Fleischindustrie, Sai-
einzelne Branchen statt eines tragfähigen                Infektionsschutz im Betrieb anonym              sonarbeit, Baugewerbe u.a. – müssen
Konzepts zur Pandemiebekämpfung. Wir                     gemeldet werden können. Ab einer                geschlossen und sofort durch Unter-
brauchen Verbindlichkeit in der Arbeits-                 7-Tage-Inzidenz 20/100.000 Einwoh-              bringung in Hotels / Pensionen durch
welt und der Wirtschaft. Bisher werden                   ner über einen Zeitraum von 14 Tagen            die Arbeitgeber ersetzt werden. Die
Unternehmen um „Selbstverpflichtung“                     müssen Betriebe verpflichtet werden,            Arbeitgeber müssen verpflichtet wer-
gebeten, wenn es um Testangebote und                     Home-Office zu ermöglichen - und                den, zeitnah angemessenen Wohn-
einen wirksamen Infektionsschutz am                      umgekehrt nachweisen, wenn Home-                raum zur Verfügung zu stellen. Auch
Arbeitsplatz geht. Trotz Masseninfekti-                  Office nicht möglich ist.                       Sammelunterkünfte für Obdachlose
onen in verschiedenen Firmen werden                 2. Recht auf tägliche Testung für alle Be-           und Geflüchtete müssen durch Un-
Unternehmen kaum kontrolliert. In den                    schäftigten, die nicht im Homeoffice            terbringung in Hotels und Pensionen
Arbeitsschutzbehörden fehlt seit Jahren                  arbeiten können: Testangebote müssen            ersetzt werden.
Personal. Es fehlt bis heute eine verbind-               für die Arbeitgeber verpflichtend sein     7.   Pflexit verhindern: Das Pandemiema-
liche Regelung zum Homeoffice für Be-                    und die Kosten von den Arbeitgebern             nagement der Bundesregierung wird
schäftigte. Die Folge: Infektionsketten im               getragen werden. Betriebsschließun-             auf dem Rücken der Pflegekräfte aus-
Arbeitsleben werden nicht unterbrochen                   gen mit Lohnersatz bei Infektions-              getragen. Ein Drittel der Pflegekräfte
– das gefährdet die Gesundheit und das                   clustern: tritt bei den Tests ein Infek-        überlegt, den Beruf nach Corona auf-
Leben vieler Menschen. Die quälenden                     tionscluster auf, muss der Betrieb für          zugeben. Wir fordern tägliche Tests
Einschränkungen im Privatleben, das Hin                  14 Tage geschlossen werden, das Ar-             und eine sofortige Zulage von 500
und Her von Schulöffnungen und -schlie-                  beitsschutzkonzept auf den Prüfstand            Euro/Monat für alle Pflegekräfte, auch
ßungen, die Folgen des Lock-down für                     und vor Öffnung vom Gesundheitsamt              um Berufs-Rückkehrer*innen zu ge-
kleine Betriebe und den Kulturbereich                    genehmigt werden.                               winnen.
werden über Gebühr verlängert. Jetzt                3. Bei Betriebsschließungen muss Kurz-          8.   Gesundheitsämter aufstocken. Nur
werden Ausgangssperren ins Gespräch                      arbeitergeld gezahlt werden. Das                durch ein Sofortprogramm für weite-
gebracht. DIE LINKE lehnt flächende-                     Kurzarbeitergeld muss für alle Be-              res Personal in den Gesundheitsäm-
ckende Ausgangssperren ab.                               schäftigten in Kurzarbeit sofort auf            tern kann die Kontaktnachverfolgung
Corona und die Folgen treffen Men-                       90 Prozent, im Niedriglohnbereich auf           sichergestellt und bei niedrigeren In-
schen mit geringem Einkommen be-                         100 Prozent erhöht werden.                      zidenzen eine nachhaltige und sichere
sonders hart.                                       4. Beschäftigte aus besonderer Risiko-               Öffnung geschlossener Bereiche ge-
Wer ärmer ist, infiziert sich häufiger, der              gruppe schützen: Diese Beschäftigten            lingen.
Landesinfo Baden-Württemberg - DIE LINKE. Baden ...
… Aus dem Bundestag                                                                   Linke. Landesinfo Baden-Württemberg      Seite 7

9. Niemanden zurücklassen. Soziale Ab-            bildende und Studierende auf „Coro-       Pandemie gewachsen. Die Vorstände der
    sicherung und Schutz für alle Statt bü-       na-Auszeit“ (u.a. keine Anrechnung        DAX-Konzerne haben im vergangenen
    rokratischem Großaufwand für Mas-             auf BaföG-Zeiten). Schüler*innen          Jahr im Schnitt jeweils 4,9 Mio. Euro
    ken-Gutscheine: Freie Ausgabe von             sollten in der Pandemiezeit nicht be-     erhalten. Unternehmen, die Kurzarbeit
    FFP2-Masken im ÖPNV und anderen               notet werden. Eine Vergleichbarkeit       in Anspruch nehmen oder andere Staats-
    Bereichen des öffentlichen Lebens. Im         ist wegen ungleichen Voraussetzun-        hilfen erhalten haben, müssen, statt Di-
    ÖPNV muss eine FFP2-Maskenpflicht             gen bei Home-Schooling und digita-        videnden auszuzahlen, in einen Corona-
    gelten. Flächendeckend kostenfreie            ler Ausstattung nicht gegeben. Alle       Sicherungsfonds für die jeweilige Branche
    Tests, um Infektionen frühzeitig zu           Schüler*innen sollten am Ende des         einzahlen. Zur gerechten Finanzierung
    erkennen.                                     Schuljahres in die nächste Jahrgangs-     der Krisenkosten fordern wir eine einma-
10. Während der Pandemie braucht es               stufe versetzt werden (bei Möglich-       lige Vermögensabgabe, beginnend mit10
    einen Mietenstopp bei wegbrechen-             keit der freiwilligen Wiederholung der    Prozent für Privatvermögen ab 2 Milli-
    den Einkünften. Die Stundung von              Jahrgangsstufe).                          onen Euro und Betriebsvermögen ab 5
    Gewerbe-Mietrückständen und der           12. Von Betriebsschließungen/einschrän-       Millionen Euro. Das würde ausschließlich
    Kündigungsschutz, die in der ersten           kungen betroffene Unternehmen             die reichsten 0,7 Prozent der Bevölkerung
    Welle geregelt wurden, müssen rück-           müssen weitere Staatshilfen erhal-        betreffen.
    wirkend weitergeführt werden. Es darf         ten, um Unternehmensinsolvenzen           Schluss mit Lobbyismus und Klientel-
    keine Stromsperren geben. Wer ALG             zu vermeiden (u.a. Verlängerung           politik!
    II oder Grundsicherung im Alter be-           des vereinfachten Zugangs in Kurz-        Das wiederholte Versagen der Bundes-
    zieht, muss sofort einen monatlichen          arbeit). Für Solo-Selbständige und        regierung und die Korruption in den Re-
    Zuschlag von 100 Euro erhalten.               Kleinunternehmer*innen fordern wir        gierungsparteien haben das Vertrauen der
11. Bildungs-Ungerechtigkeit abfedern:            die Zahlung eines „Unternehmer-           Menschen schwer erschüttert und tragen
    Die Pandemie verschärft die schon             Lohns“ von 1200 Euro.                     erheblich zur Erschöpfung und Belastung
    bestehende Bildungsungleichheit. Es       Die Krisenkosten gerecht verteilen!           der Bevölkerung bei. Es muss umfassend
    braucht einen Anspruch für Auszu-         Die Zahl der Milliardäre ist in der Corona-   aufgearbeitet werden.
Massenentlassungen verhindern – Mitbestimmung ausbauen
In vielen Betrieben und Branchen                  Daimler ist kein Einzelfall. Die ge-      Arbeitszeitverkürzung erhalte und schaf-
sorgen sich die Beschäftigten um ihre         samte Automobil- und Zuliefererindustrie      fe Jobs, argumentieren sie, und verwei-
Arbeitsplätze. Die Linksfraktion im           befindet sich im Umbruch. Die Meldun-         sen auf erste Betriebsvereinbarungen zur
Bundestag will die Rechte der Beleg-          gen über Stellenstreichungen, Standort-       Vier-Tage-Woche.
schaften und Betriebsräte stärken, um         verlagerungen ins Ausland oder Werks-             Arbeitsplatzvernichtung findet selbst
Standortschließungen und Jobkahl-             schließungen häufen sich. Bosch droht         bei der Lufthansa statt, obwohl der Kon-
schlag zu verhindern.                         mit der Schließung der Produktionsstätte      zern mit rund neun Milliarden Euro Steu-
Die Entscheidung, getroffen in der Kon-       in Bietigheim-Bissingen; Autozulieferer       ergeld vor dem Konkurs gerettet wurde.
zernzentrale in Bonn, schlug im 450 Ki-       wie Mahle, Magna und Schaeffler planen        Nach rund 30.000 Stellen im vergange-
lometer entfernten Zwickau ein wie eine       die Vernichtung und Verlagerung von tau-      nen Jahr sollen bei der Airline weitere
Bombe: Das Management von Haribo, dem         senden Industriearbeitsplätzen. Karl Reif,    10.000 Stellen in diesem Jahr wegfal-
Weltmarktführer für Fruchtgummi, stellt       ehemaliges Betriebsratsmitglied im Mer-       len. Dass Belegschaft und Gewerkschaft
die Produktion in seinem Werk im säch-        cedes-Benz-Werk in Untertürkheim, fasst       dagegen Sturm laufen, interessiert die
sischen Wilkau-Haßlau ein. Zum 100-jäh-       die Lage zusammen: „Die Unternehmen           Chefetage nicht. Es rächt sich, dass die
rigen Firmenjubiläum verlieren nun rund       gehen in die Offensive. Auf Kosten der        Bundesregierung die staatlichen Hilfen
150 Arbeiterinnen und Arbeiter ihre Jobs.     Beschäftigten sichern sie ihre Profite.“      nicht an den Erhalt von Arbeitsplätzen
Firmenpatriarch Hans Guido Riegel recht-          Bernd Riexinger, für die Fraktion         und den klimafreundlichen Umbau des
fertigte den Beschluss mit wirtschaftli-      DIE LINKE im Wirtschaftsausschuss             Unternehmens geknüpft hat. Denn auch
chen Interessen: „Zur unternehmerischen       und selbst Gewerkschafter aus Stuttgart,      im Konzern mit dem Kranich haben Be-
Verantwortung gehört auch, unpopuläre         kritisiert, der Kahlschlag habe meist gar     legschaft und Betriebsräte kein Vetorecht
Entscheidungen zu fällen.“ Eine Entschei-     nichts mit der Coronakrise zu tun. „Es ist    gegen Massenentlassungen.
dung, die über die Köpfe der Belegschaft      ein Skandal, dass Konzerne die Gunst der          Es ist höchste Zeit, dass die Be-
und des Betriebsrats hinweg getroffen         Stunde ausnutzen, um von den Beschäf-         legschaften und ihre gewählten Interes-
wurde. Weder wurden sie gefragt, wie die      tigten Lohnverzicht zu erzwingen und          senvertretungen mitbestimmen können,
Produktion verbessert werden kann, noch       die Dividenden der Aktionäre zu erhö-         wenn es um ihre Existenz und die Zu-
konnten sie mitentscheiden, was mit ihrem     hen“, sagt Riexinger. Es sei inakzeptabel,    kunft ihres Betriebes geht. Die Demokra-
Werk passiert.                                dass Produktionsstandorte, die von den        tie darf vor den Betriebstoren nicht halt
Auch im Motorenwerk in Untertürk-             Beschäftigten über Jahrzehnte aufgebaut       machen. Die Fraktion DIE LINKE stellte
heim geht die Angst um                        worden sind, durch einen Federstrich der      deshalb im Bundestag den Antrag, dass
 – und die Wut. Die Beschäftigten sorgen      Konzernführung geschlossen werden.            Beschäftigte und ihre Betriebsräte das
sich um ihre Arbeitsplätze, seit Daim-        Petition: Umverteilung von Arbeit             Recht erhalten, über die Zukunft ihrer
ler-Boss Ola Källenius im vergangenen         statt Jobverlust                              Standorte und ihrer Arbeitsplätze mitzu-
Jahr den größten Jobkahlschlag in der         Angesichts der aktuellen Entlassungswel-      entscheiden. Auf gesetzlicher Grundla-
Geschichte des Konzerns angekündigt           le haben im Südwesten haben zahlreiche        ge sollen die Betriebsräte weitreichende
hat. Bis zu 30.000 Arbeitsplätze sollen       Gewerkschafterinnen und Betriebsräte          Mitbestimmungsrechte bei allen wichti-
gestrichen, ganze Produktionsstandorte        eine öffentliche Petition unterzeichnet.      gen Fragen erhalten: bei Betriebsände-
ins Ausland verlagert oder komplett ge-       Darin wehren sie sich dagegen, dass die       rungen, Standortverlagerungen und Ent-
schlossen werden. Gegen die Pläne des         Krise auf die Beschäftigten abgewälzt         lassungen. Denn die produktive Arbeit
Managements protestiert die Belegschaft       wird, um die Rendite hoch zu halten.          und das Wissen der Beschäftigten sei die
seit Monaten. Ihnen bleiben Kampfbereit-      Sie fordern einen „Rettungsschirm für         Grundlage für ein soziales und klimage-
schaft und Ausdauer; das Recht auf Mit-       Industriearbeitsplätze“ und schlagen eine     rechtes Wohlstandsmodell der Zukunft,
bestimmung, was mit ihren Arbeitsplätzen      Umverteilung von Arbeit als Alternative       heißt es zur Begründung dieser parla-
passiert, haben sie allerdings nicht.         zu Werksschließung und Jobverlust vor.        mentarischen Initiative.
Landesinfo Baden-Württemberg - DIE LINKE. Baden ...
Seite 8    Linke. Landesinfo Baden-Württemberg                                                    Außen- und Friedenspolitik…

Zu Besuch beim Kommando Spezialkräfte in Calw
Am 30. März war der verteidigungs-                  heit so attraktiv für Neonazis ist. Es      Geiseln hatte. Nach außen hin wird dies
politische Sprecher der Fraktion DIE                muss ja Gründe geben, warum sich hier       jedoch oft als Hauptaufgabe des KSK
LINKE Tobias Pflüger zu Besuch beim                 rechtsextreme Akteure über Jahre fest-      dargestellt. Die tatsächlichen Tätig-
Kommando Spezialkräfte (KSK) in                     setzen konnten. Da sprechen wir von         keitsfelder des KSK liegen in anderen
Calw. Unter anderem wurde über das                  strukturellen Problemen, die eine sol-      Bereichen. Im Rahmen des Besuches
Problem der Rechtsextremisten in den                che Elitekampfeinheit mit sich bringt.      kam es zu offenen Aussprachen sowohl
Reihen des KSK und über die Muni-                   Trotz der aktuell sichtbaren Bemühun-       mit der Führungsebene des KSK, als
tionsverluste gesprochen. Pflüger be-               gen sehe ich nicht, dass sich das KSK       auch mit Soldatinnen und Soldaten mit
richtet: „Das KSK geht immer offener                reformieren lässt. Auf Nachfrage hat        verschiedensten Funktionen beim KSK.
mit den eigenen Problemen um. Den-                  der Kommandeur außerdem bestätigt,          Pflüger: Insgesamt fühle ich mich darin
noch muss weiterhin darüber gespro-                 dass das KSK bislang noch keinen            bestätigt, dass wir eine solche Elite-
chen werden, weshalb diese Eliteein-                einzigen Einsatz zur Befreiung von          kampfeinheit nicht brauchen.
„Landesregierung muss Abschiebungen nach Sri Lanka sofort
stoppen!“
Michel Brandt (MdB) forderte am 31. März            Brandt weiter: „Wer sich glaubhaft als      Folter und sexualisierte Gewalt durch die
die grün-schwarze Landesregierung in                Partei der Menschenrechte präsentieren      Armee. Der heutige Präsident Gotabaya
Baden-Württemberg auf, die geplante                 möchte, darf Abschiebungen nach             Rajapaksa war als Oberbefehlshaber der
Massenabschiebung nach Sri Lanka auf                Sri Lanka unter keinen Umständen            Armee Sri Lankas am Genozid an der
der Stelle stoppen. „Die in Pforzheim               mittragen!“ Hintergrund: Ende März          tamilischen Bevölkerung 2009 beteiligt.
in     Abschiebehaft     genommenen                 wurden vermutlich rund 100 Menschen         Dieser hatte tausende Menschen das
Menschen müssen mit sofortiger                      tamilischer Herkunft in mehreren            Leben gekostet und noch immer werden
Wirkung freigelassen werden. Es ist                 Bundesländern in Abschiebehaft              140.000 Menschen vermisst. Die
unfassbar, dass in der Woche nach der               genommen und sollen offenbar                Vertreibung und Diskriminierung der
Resolution des UN-Menschenrechtsrats                morgen nach Sri Lanka abgeschoben           tamilischen Bevölkerung hält bis heute
zur Untersuchung von schweren                       werden. Auch im Abschiebegefängnis          an und hat sich Berichten zufolge zuletzt
Völkerrechtsverstößen in Sri Lanka eine             Pforzheim befinden sich mindestens          drastisch verschärft. Der Genozid an
Massenabschiebung dorthin stattfinden               fünf betroffene Personen. In Sri Lanka      der tamilischen Bevölkerung wird von
soll und der Kurs gegen Tamil*innen in              wird die tamilische Bevölkerung massiv      der singhalesischen Regierung bis heute
Deutschland derartig verschärft wird.“              diskriminiert und erfährt Enteignung,       geleugnet.

DIE LINKE Baden-Württemberg verurteilt die Offensive gegen die
Opposition in der Türkei
„Wir sind solidarisch mit unserer Schwes-           Türkei eingesetzt. Mit einer
terpartei HDP in der Türkei“, so die                solchen Haltung ermuntert
Landesprecherin der LINKEN Sahra Mi-                die Bundesregierung das
row. DIE LINKE Baden-Württemberg                    Erdogan-Regime gerade-
verurteilt die Verbotspläne gegen die               zu, gegen die Opposition
HDP in der Türkei und die Verfolgung                vorzugehen und stellt öko-
ihrer Politiker*innen durch drakonische             nomische und strategische
Haftstrafen und Inhaftierungen. Ebenso              Interessen über Menschen-
verurteilt sie die Kündigung der Istanbul-          rechte,“ so Bernd Riexin-
Konvention zur Bekämpfung von Gewalt                ger, der als Bundestagsab-
gegen Frauen. Die Mannheimer Bundes-                geordneter die Patenschaft
tagsabgeordnete Gökay Akbulut kriti-                für den inhaftierten frühe-
siert: „Mit diesem Schritt werden die täg-          ren HDP-Vorsitzenden und
lichen Frauenmorde legalisiert. Mit dem             Abgeordneten Selahattin
Vorgehen gegen die prokurdische HDP                 Demirtaş übernommen hat.
und der Kündigung der Istanbul-Konven-              Urteile des Europäischen
tion versucht Erdogan die innergesell-              Gerichtshofs, Demirtaş sofort aus der       Geheimdiensten mit der Türkei sowie
schaftlichen Konflikte zu eskalieren, um            Haft zu entlassen, werden von den türki-    die Waffenlieferungen müssen beendet
so von der tiefen türkischen Wirtschafts-           schen Institutionen ignoriert.              werden.“
und Währungskrise und seiner verfehlten                 Mit Sorge beobachtet MdB Michel             Gegen das drohende HDP-Verbot un-
Regierungspolitik abzulenken.“                      Brandt, Obmann für Menschenrechte:          terstützt DIE LINKE den Aufruf der
    Anstatt das Vorgehen des autoritä-              „Islamisten und Faschisten wie die Grau-    Amadeu Antonio Stiftung „Solidarität
ren Erdogan-Regimes zu verurteilen und              en Wölfe werden durch die Haltung der       mit der HDP – gegen die Autokratisie-
Druck gegen das Vorhaben der türkischen             Bundesregierung gegenüber der Erdo-         rung der Türkei“. Sahra Mirow erläutert
Regierung aufzubauen, verlangt der deut-            gan-Regierung und die Verfolgung kur-       die Bedeutung des Aufrufs: „Durch ihren
sche Außenminister Heiko Maas eine Di-              discher Aktivitäten mit dem PKK-Verbot      Kuschelkurs gegenüber Erdogan, trägt
stanzierung der HDP von der PKK. „Die               in Deutschland ermutigt. Dies drückt sich   die Bundesregierung eine Mitverantwor-
Forderung des Außenministers Maas ist               in zunehmenden Morddrohungen gegen          tung für das aggressive Vorgehen Erdo-
ein unglaublicher Vorgang. Seit ihrem               Kritiker*innen des politischen Kurses       gans. Um Druck auf die Bundesregierung
Bestehen hat die HDP sich stets für                 Erdogans aus. DIE LINKE fordert die so-     auszuüben, eine härtere Gangart gegen
eine friedliche Lösung der kurdischen               fortige Aufhebung des PKK-Verbots. Die      die Türkei einzuschlagen, brauchen wir
Frage sowie eine Demokratisierung der               enge Zusammenarbeit von Polizei und         möglichst breite Bündnisse.“
Landesinfo Baden-Württemberg - DIE LINKE. Baden ...
… Wirtschaft und Soziales                                                              Linke. Landesinfo Baden-Württemberg    Seite 9

Die Verkäuferin darf nicht die Krise bezahlen!
Dietmar Bartsch (Bundestags-               Normalbürger oder Kürzungen beim             Fahrplan für die Steuerreform
fraktion DIE LINKE) fordert eine           Sozialstaat und bei notwendigen Inves-       Die einmalige Vermögensabgabe ist kein
Vermögensabgabe und eine Steu-             titionen. Ein Kürzungshammer muss            Ersatz für eine große Steuerreform. Wir
erreform, die Menschen mit kleinen         verhindert werden. Die Krise zeigt: Wir      brauchen Gerechtigkeit bei der Besteue-
und mittleren Einkommen entlas-            brauchen mehr Investitionen in Schu-         rung von Erbschaften und Einkommen.
tet.                                       len, Krankenhäuser und Personal.             Im Jahr 2019 haben 40 Personen 9,4
Seit Jahrzehnten ist dies die schwerste        Wer bezahlt die Rechnung? Wir for-       Milliarden Euro geerbt bzw. geschenkt
Krise für das Land. Die Bundesregie-       dern eine einmalige Vermögensabgabe          bekommen, aber nur 170 Millionen Euro
rung hat große Bereiche des gesell-        für Multimillionäre und Milliardäre.         Steuern gezahlt.
schaftlichen Lebens heruntergefahren.      Allein die 119 Milliardäre in Deutsch-           Ein realer Steuersatz von unter 2 Pro-
Kinder und Familien leiden besonders.      land haben trotz Krise rund 100 Mil-         zent auf leistungsloses Mega-Einkom-
Hilfen für Selbstständige und Unter-       liarden Dollar mehr auf ihren Konten         men, während hart arbeitende Menschen
nehmen lassen auf sich warten. Milli-      als im März 2019. Der Eigentümer der         auf ihre Löhne sehr hohe Abgaben und
onen Existenzen sind in Gefahr. Einige     Supermarktkette Lidl konnte sein Ver-        Steuern zahlen müssen? Das muss sich
wenige profitieren.                        mögen von 22 auf 36 Milliarden Dollar        ändern. Den Grundfreibetrag bei der
    Die Corona-Krise könnte unterm         steigern. Die Verkäuferinnen und Ver-        Einkommensteuer wollen wir auf 14.400
Strich rund 1,5 Billionen Euro kos-        käufer in seinen Märkten haben davon         Euro im Jahr anheben und den Tarifver-
ten. Der Großteil der Mittel war und       kaum etwas gesehen.                          lauf glätten. Der Spitzensteuersatz sollte
ist notwendig, um Jobs und Unter-              Das Grundgesetz sieht in Artikel         nur für Spitzenverdiener gelten, später
nehmen zu retten. Aber 2022 soll die       106 einen Lastenausgleich für solche         einsetzen, aber dafür wieder angehoben
Schuldenbremse wieder gelten. Die Fra-     Krisen ausdrücklich vor. Wir haben ein       werden. Warum nicht wie zu Zeiten
ge nach der Finanzierung vertagt die       konkretes Konzept, das vom Deutschen         Helmut Kohls?
Bundesregierung auf die Zeit nach der      Institut für Wirtschaftsforschung                Menschen mit schmalem Portemon-
Bundestagswahl.                                geprüft wurde. Wir beharren nicht        naie vor den Krisenkosten schützen,
Vermögensabgabe für die reichsten          auf bestimmten Prozentsätzen, aber da-       kleine und mittlere Einkommen ent-
0,7 Prozent                                rauf, dass diejenigen, denen es sehr gut     lasten, Topverdiener belasten. Konkret:
Dann wird die Rechnung präsentiert.        geht, tatsächlich an den Kosten beteiligt    Bruttolöhne um die 3.000 Euro – das
Mit Schuldenbremse und ohne Son-           werden. Es geht nicht um die Eigen-          betrifft Millionen Beschäftigte – werden
derabgabe für Superreiche gibt es nur      heimbesitzer, sondern um die reichsten       nach unserem Steuerkonzept um über
zwei Alternativen: höhere Steuern für      0,7 Prozent.                                 100 Euro im Monat entlastet.

Überlastung der Krankenhäuser ist absehbar
Zu Ostern haben sich Beschäftigte der      nen und Patienten belegen ebenfalls          Infektionszahlen in Grenzen zu halten
baden-württembergischen Krankenhäu-        Betten auf den Intensivstationen. Der        und wieder nach unten zu bringen.“ Re-
ser, die Gewerkschaft ver.di und der       seit Jahren bestehende Personalmangel        gina Glockmann, Vorsitzende des Fach-
Marburger Bund in einer gemeinsa-          und die damit einhergehende massi-           bereichs Gesundheit & Soziales, ver.di
men Erklärung an die Öffentlichkeit        ve Arbeitsverdichtung der vergange-          Baden-Württemberg: „Wie die Politik
gewandt.                                   nen Jahre in den Krankenhäusern rächt        seit dem Beginn der Pandemie mit uns
     Sie fordern von der Landesregierung   sich in der Corona-Pandemie maximal,         Beschäftigten in den Krankenhäusern
und vom Bund wirksame und gerecht          heißt es in dem Apell. Dr. Frank Joa-        umgeht, ist beschämend Der Bundesge-
verteilte Maßnahmen, um eine Über-         chim Reuther, Vorsitzender des Lan-          sundheitsminister muss umgehend mit
lastung der Intensivstationen zu ver-      desverbands Baden-Württemberg des            einer gesetzlich vorgeschriebenen Per-
meiden. Seit über einem Jahr arbeiten      Marburger Bundes: „Die Überlastung           sonalbemessung für genügend Personal
Beschäftigte dort ohne echte Erholungs-    ist absehbar. Wenn nach der Pandemie         sorgen. Die Vorlage für ein solches Sys-
pausen unter hohem Infektionsrisiko        noch gesunde und einsatzfähige Be-           tem liegt beim Bundesgesundheitsmi-
- für sich und ihre Familien. Dramatisch   schäftigte auf den Intensivstationen zur     nister seit 15 Monaten zumindest für die
ist, dass es auch in den Zeiten zwischen   Verfügung stehen sollen, die Menschen        Pflege auf dem Tisch. Das ist fahrlässig.
den Wellen keine Entspannung der kri-      nach schweren Unfällen, Schlaganfäl-         Wir sind nicht mehr bereit das weiter
tischen Lage geben konnte, da dringend     len, Herzinfarkten oder schweren Ope-        hinzunehmen. Das gefährdet die Ge-
notwendige planbare Eingriffe nachge-      rationen behandeln sollen, dann muss         sundheit der Patientinnen und Patienten
holt wurden. Die operierten Patientin-     jetzt alles dafür getan werden, um die       und der Pflegekräfte.“

                         Bitte unterstütze uns mit deiner Spende
   Der Landtagswahlkampf ist vorbei, der Bundestagswahlkampf steht bevor. Sichtbarkeit vor Ort und Wahlkämpfe kosten
  eine Menge Geld. Anders als Grüne, CDU, SPD und FDP erhalten wir keine Großspenden von Konzernen oder aus dem
  Arbeitgeberverband Südwestmetall. Jede Spende hilft! Auch ein geringerer Betrag trägt dazu bei, die politische Arbeit in
 den Gemeinden, Kreisen, Regionen und im Ländle zu stabilisieren und zu kräftigen. Spenden, die direkt einem bestimmten
  Kreisverband zu Gute kommen sollen, bitte entweder an unser Konto mit einem Stichwort des Ortes versehen oder direkt
                                             an den Kreisverband überweisen.
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   Deine Spende und deine Beiträge an DIE LINKE können bei der Einreichung an das Finanzamt steuerbegünstigend be-
           rücksichtigt werden. Spendenbescheinigungen stellen wir jeweils nach Ablauf des Kalenderjahres aus.
Landesinfo Baden-Württemberg - DIE LINKE. Baden ...
Seite 10    Linke. Landesinfo Baden-Württemberg                                                                    Landesliste      …

Kriterien für die Landesliste zur Bundestagswahl am 26. September
Der Landesvorstand fasste am 17. Januar              4. Beruflicher und privater Werdegang,          gion Baden-Württemberg eingesetzt
folgenden Beschluss über die Kriterien                  der den Grundsätzen der Partei nicht         werden.
zur Wahl der Landesliste zur Bundes-                    widerspricht.                            10. Die Abgeordneten der LINKEN
tagswahl am 26. September 2021. Es soll              5. Bisherige Arbeit und Anerkennung             aus Baden-Württemberg bilden eine
eine Liste quotiert mit 20 Kandidatinnen                z.B. in kommunalen, sozialen, ökolo-         Landesgruppe und gewährleisten
und Kandidaten aus den Wahlkreisen                      gischen gewerkschaftlichen, antifa-          gemeinsam eine optimale politische
gewählt werden. Auf der Liste sollen                    schistischen, feministischen, interna-       Präsenz der Bundestagsfraktion mit
sowohl die Themenbreite der Partei als                  tionalistischen, antimilitaristischen        regionalen Büros. Es besteht die Be-
auch die Regionen des Landes berück-                    oder kulturellen Zusammenhängen              reitschaft, vor der Einstellung von
sichtigt sein. Der Landesvorstand unter-                - überregional oder vor Ort.                 Personal in den Wahlkreisbüros den
stützt zudem einen entsprechenden Kri-               6. Aktive Unterstützung der Arbeit des          jeweiligen Kreisvorstand und den
terien-Beschluss der Bundesebene und                    Landesverbandes, der Gewinnung               Landesvorstand anzuhören.
bittet die Bewerberinnen und Bewerber,                  neuer Mitglieder, Unterstützung des      11. Die bisherige Zusammenarbeit der
diese in Form einer politischen Verein-                 Jugendverbandes, positive Haltung            Landesgruppe und der Mitarbeiten-
barung anzuerkennen. Die Kriterien:                     zum linkspluralen Charakter der              den war erfolgreich. Für die zukünf-
1. Fähigkeit und Bereitschaft zur parla-                Partei.                                      tige Landesgruppe erwarten wir eine
    mentarischen Arbeit und zur Unter-               7. Befürwortung der Geschlechterde-             stärkere Orientierung auf landespo-
    stützung der außerparlamentarischen                 mokratie; Einhaltung der Quotierung          litische Bezüge sowie die stärkere
    Arbeit auf Grundlage des Programms                  auf der Landesliste.                         Berücksichtigung auch des ländli-
    und des auf dem Bundesparteitag zu               8. Zahlung des monatlichen Mitglieds-           chen Raums. Erwartet wird, dass die
    beschließenden Bundestagswahlpro-                   beitrags entsprechend Beitragstabel-         MdBs Teil der bestehenden Abgeord-
    gramms.                                             le plus Bereitschaft, für die Partei         netengemeinschaft werden. Über die
2. Fachliche Qualifikation in mindes-                   zusätzlich einen angemessenen Man-           Arbeit der Landesgruppe wird in den
    tens einem Politik-Bereich und Kom-                 datsträgerbeitrag zu spenden.                Landesgremien regelmäßig berichtet.
    petenz bei den zentralen inhaltli-               9. Der Landesvorstand legt Wert auf         12. Regionale und thematische Vertei-
    chen Schwerpunkten des Wahlpro-                     die Bereitschaft, das jeder/jede             lung: Die zu wählende Landesliste
    gramms.                                             Mandatsträger:in ein Wahlkreisbüro           sollte aus einem Team bestehen, bei
3. Fähigkeit zu kommunikativem Ver-                     in der Region unterhält und perso-           dem Regionen und unterschiedli-
    halten und öffentlichem Auftreten.                  nell gut ausstattet. Nach Möglich-           che Bereiche der politischen Arbeit
    Bereitschaft, bei der Wahlkampf-                    keit Zweidrittel, mindestens aber die        berücksichtigt sind. Auf den aus-
    vorbereitung mitzuarbeiten und an                   Hälfte der finanziellen Ressourcen           sichtsreichen Listenplätzen sollen
    Seminaren für die Landesliste bzw.                  und der Ressourcen für Beschäf-              Kandidatinnen und Kandidaten aus
    Wahlkreiskandidat:innen teilzuneh-                  tigung sollen für parlamentarische           allen vier Regierungsbezirken ver-
    men.                                                Arbeit im Wahlkreis und in der Re-           treten sein.

      Bundestagswahl, Bewerbungen zur Landesliste, quotierte Liste
Gökay Akbulut
38 Jahre, geb. in Pinabarski /Türkei;                Aufgrund meiner beruflichen Erfahrun-
KV Mannheim, Sozialwissenschaft-                     gen mit benachteiligten Jugendlichen
lerin, Sozialarbeiterin für benachtei-               ist für mich das Thema Bildungsgerech-
ligte Jugendliche, Berufsberaterin in                tigkeit besonders wichtig. Da ich selbst
Hauptschulen, 2014 bis 2018 Stadt-                   aus einer Arbeiterfamilie mit Migra-
rätin in Mannheim, Bundestags-                       tionsgeschichte komme, weiß ich, wie
abgeordnete seit 2017, Sprecherin                    schwer es ist, hier an¬zu¬kommen, den
für Migration- und Integration der                   eigenen Weg zu finden und wie ent-
Linksfraktion; Ausschuss für Recht &                 scheidend der Zugang zu Bildung ist.
Verbraucherschutz; stellv. Mitglied                  Struktureller Rassismus und Diskrimi-
des Europarates. Mitgliedschaften:                   nierungen erschweren das Leben von
GEW, RLS BW, Flüchtlingsrat BW,                      Geflüchteten und Migrant*innen, um
Mehr Demokratie e.V, Mannheim                        das zu ändern, kämpfe ich seit 2017
sagt JA, CENÎ - Kurdisches Frauenbü-                 als Sprecherin für Migration & Inte-
ro für Frieden e.V, Links*Kanax.                     gration in der Bundestagsfraktion für
    Liebe Genossinnen und Genossen,                  eine emanzipatorische, linke Migrati-
ich bin 2006 als Studentin aufgrund                  onspolitik. Im Rechtsausschuss habe ich
der Friedenspolitik in die DIE LINKE                 einige Parlamentarische Initiativen zur
eingetreten. Seit 2010 bin ich im Kreis-             Modernisierung des Grundgesetzes, des       schen und ökologischen Bewegungen,
und Landesverband (LAG Migration &                   Staatsange-hörigkeitsgesetzes und die       bildet die Grundlage meiner politischen
Antirassismus, Frauenpolitik, Bildung)               Beteiligung Deutschlands am UN Mig-         Arbeit. Darum liegt mir beispielswei-
aktiv. Politisiert wurde ich früh in der             rationspakt eingebracht.                    se die Hartz-IV-Beratung in Mannheim
kurdischen Bewegung, wo ich mich nach                    In den vergangenen dreieinhalb Jah-     besonders am Herzen, die ich mit aufge-
wie vor für die Rechte der oppositionel-             ren war es für mich wichtig, meine fach-    baut habe, um Betroffene aktiv zu unter-
len Kräfte in der Türkei einsetze. In den            liche Arbeit im Bundestag mit meiner        stützen. Arbeitskämpfe in Mannheim
vier Jahren als Stadträtin in Mannheim               Arbeit im Wahlkreis und im Landesver-       und der Region habe ich unterstützt. Ich
konnte ich kommunalpolitische Erfah-                 band zu verbinden. Die Zusammenarbeit       bitte um Eure Unterstützung für meine
rungen u.a. in den Ausschüssen Sicher-               mit außerparlamentarischen Kräften,         Kandidatur und freue mich auf einen
heit, Bildung und Integration sammeln.               mit sozialen, feministischen, migranti-     engagierten Wahlkampf mit Euch.
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