Landeskirchen-Forum et Rassemblement pour un Renouveau Réformé
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Landeskirchen-Forum et Rassemblement pour un Renouveau Réformé Bulletin 3/2019 Wie baut Jesus seine Gemeinde? Im Gemeindeaufbau gibt es die verschie- Auch bei dieser Abdankung hatte ich das densten Ansätze und Formen. Am meisten vorgesehen. Doch plötzlich kamen mir überzeugt mich immer noch das nüchterne, Zweifel. Kann ich das wirklich so sagen? einfache, biblische Konzept: Jesus baut sei- Hier trauern Menschen um eine naheste- ne Gemeinde durch das Hören des Wortes. hende Person. Ist es da angebracht, von Sünde und Trennung von Gott zu spre- Kurz vor einer Beerdigung kam ich ins chen? Ich bat Gott um Grübeln: Konnte und sollte ich das, was ich eine Bestätigung. Da vorbereitet hatte, sagen? Bei einer Abdan- schlug ich in der Bibel Inhalt kungspredigt ist es mir wichtig, die anwe- folgende Stelle auf: «Ver- 3 AV des SEK: Baustellen senden Menschen mit einem Bibel-Wort zu kündige das Wort, tritt 4 LKF-Tagung: Rückenwind trösten und auch das Leben nach dem Tod dafür ein, es sei gelegen für die Gemeinde zu thematisieren. Als Christen haben wir in oder ungelegen; über- 6 Diakonie für das ganze Land einer solchen Situation eine Hoffnungsbot- führe, tadle, ermahne, schaft weiter zu geben. Eine Perspektive mit aller Langmut und 7 Kolumne: Gebetsarmut über den Tod hinaus. Belehrung» (2. Timo- 8 Im Lob-Gottesdienst theus 4,2). 11 Tagungen In der Abdankungspredigt möchte ich den 12 Gebet, Kurznachrichten Menschen das Evangelium nahe bringen. Klarer konnte Gott nicht Ihnen erklären, dass es einen Schöpfergott zu mir sprechen. Und da Contenu gibt, der uns liebt und kennt. Ich spreche wusste ich, es ist auch 2 Comment Jésus bâtit auch über die Trennung, die durch die Sün- an dieser Beerdigung son Eglise ? de zwischen uns und Gott geschehen ist. angebracht, für dieses 9-11 « Arrêtez-vous et sachez Wort einzustehen. Mir que Je suis Dieu » Jesus Christus ist in die Welt gekommen, wurde bewusst, dass um diese Trennung wieder aufzuheben. eben durch das Ver- Durch ihn dürfen wir Vergebung von un- künden des ganzen Evangeliums Gottes seren Sünden haben und eine Verbindung grosse Liebe für uns Menschen erst richtig zu Gott erleben. Jeder, der an Jesus Christus zum Ausdruck kommt. Erst wenn wir als seinen Erlöser glaubt, weiss, dass mit erkennen, dass wir verloren sind, wird uns dem Tod nicht alles vorbei ist, sondern ihn klar, wie gross das Geschenk von Jesus das Dasein in Gottes absoluter Gegenwart Christus für uns Menschen ist. So predigte erwartet. ich das, was ich vorbereitet hatte, und die
Editorial Bulletin LKF 3/2019 Seite 2 Angehörigen waren sehr berührt. Von da Menschen dieser Stimme folgten und kleine an war mir klar: Ich möchte nie mehr daran Schritte im Glauben machten. Nach Abdan- zweifeln, das Evangelium zu predigen. kungen von ihnen nahestehenden Men- schen hatten drei Personen das Verlangen, Viele Menschen bedanken sich jeweils nach öfter in den Gottesdienst zu kommen. Sie der Beerdigung bei mir und sind von der merkten, dass das ihnen gut tat. Zwei von Botschaft berührt. Und doch ist es oft ein ihnen besuchen nun den Alphalive-Kurs, Säen. Ich sehe keine direkte Frucht oder weil sie sich intensiver mit dem christlichen etwas von diesem Gemeindeaufbau. Und Glauben auseinandersetzen wollen. Jesus doch weiss ich, dass es richtig ist. Jesus baut seine Gemeinde Stück für Stück durch sagte: «Meine Schafe hören meine Stim- das Hören seines Wortes. me und sie folgen mir.» Es ist Gott, der die Menschen zu sich zieht; ich bin nur seine Viviane Baud ist Pfarrerin in Winter- Dienerin, die sein Wort weitergibt. thur-Seen und Mitglied des LKF. Einige Male habe ich schon erlebt, wie Comment Jésus bâtit son Eglise ? Il y a toutes sortes d’approches et de façons Dieu ne pouvait pas me parler plus clairement. de construire l’Eglise. Celle qui me convainc le Je sus alors qu’il était opportun, aussi pour cet plus, c’est le concept sobre, simple et enterrement, d’apporter ce message. Je pris biblique : Jésus bâtit son Eglise par conscience que c’est justement par l’annonce la proclamation de la Parole. de tout l’Evangile que le grand amour de Dieu se reflète alors vraiment. Ce n’est que lorsque Peu avant un enterrement, je me suis nous reconnaissons que nous sommes perdus demandée si je pouvais et devais que nous réalisons la grandeur du cadeau dire ce que j’avais préparé. Ce qui de Jésus-Christ offert à nous les humains. Je m’importe lors d’un service funèb- prêchai donc ce que j’avais préparé et la fa- re, c’est de consoler les personnes mille fut très touchée. Depuis lors, c’était clair présentes par une parole biblique et pour moi : je n’aimerais jamais plus douter aussi de parler de la vie après la mort. Comme s’il faut prêcher l’Evangile. chrétiens, dans une telle situation, nous avons à transmettre un message d’espérance. Beaucoup de personnes touchées par le mes- sage me remercient après des enterrements. Lors du service funèbre, j’aime apporter l’Evan- Et pourtant, ce sont souvent de simples gile aux gens. Leur expliquer qu’il y a un Dieu semailles. Je ne vois pas de fruit direct ou un Créateur qui nous aime et nous connaît. Je aspect de la construction de l’Eglise. Pourtant, parle aussi de la séparation qui s’est produite je sais que c’est juste. Jésus dit : « Mes brebis entre nous et Dieu par le péché. Jésus-Christ est entendent ma voix et elles me suivent ». C’est venu dans le monde pour abolir cette sépara- Dieu qui attire les gens à lui ; je ne suis qu’une tion. Par lui, nous pouvons recevoir le pardon servante qui transmets sa Parole. de nos péchés et vivre une relation avec Dieu. Quiconque croit que Jésus est son sauveur, sait J’ai observé quelques fois déjà comment des qu’avec la mort tout n’est pas fini, mais qu’une gens ont obéi à cette voix et fait des petits pas vie l’attend dans la présence de Dieu. de foi. Après des services funèbres pour des êtres qui leur étaient chers, trois personnes C’est ce que j’avais prévu aussi pour ce service ont eu le besoin de venir plus souvent au culte. funèbre. Mais soudain, j’ai eu des doutes. Puis- Elles remarquaient que cela leur faisait du je vraiment dire cela ainsi ? Il y a ici des gens qui bien. Deux d’entre elles suivent actuellement pleurent un être cher. Est-ce opportun de parler le cours Alphalive, parce qu’elles veulent en ici de péché et de séparation d’avec Dieu ? savoir plus sur la foi chrétienne. Jésus bâtit son Je priai Dieu de me donner une confirmation. Eglise pierre par pierre, par la proclamation J’ouvris alors la Bible au verset suivant : «Prêche de sa Parole. la Parole, insiste en toute occasion, favorable ou non, reprends, censure, exhorte, avec toute Viviane Baud est pasteure douceur et en instruisant» (2 Timothée 4,2). à Winterthour-Seen.
Seite 3 Bulletin LKF 3/2019 Glaube Baustellen Der Schweizerische Evangelische Kirchenbund, 1920 gegründet, wandelt sich an Neujahr zur Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz EKS. Mehr als die Hand- lungsfelder, die sie beackern will, fallen Spannungsfelder ins Auge. In einer nationalen Synode wollen die 26 EKS-Synode werden Mitgliederkirchen künftig nicht bloss ge- die Zürcher und die meinsame Aktivitäten verhandeln und die Berner Kirche, wel- Reformierten auf Bundesebene vertreten, che die Hälfte des sondern miteinander Kirche sein. Was Sechs-Millionen-Bud- heisst das? Wie Synode und Rat arbeiten gets finanzieren, stär- sollen, ist umstritten. ker vertreten sein. Das Synode-Reglement, von einer Kom- Die vier reformierten mission erarbeitet, musste in der Abge- Hilfs- und Missions- ordnetenversammlung (AV), die am 4. und werke (HEKS, Brot für Besuch aus Genf: Die Versammlung während der Ab- 5. November in Bern stattfand, erst einen alle, mission 21, DM schiedsrede von Olav Fykse Tveit, ÖRK-Generalsekretär. Rückweisungsantrag überstehen. Dann än- Echange et mission) derten die Abgeordneten wichtige Punkte: müssen angesichts des sich wandelnden Die zwei jährlichen Versammlungen und Spendenmarkts anders (zusammen)ar- ihre Feiern sollen nicht generell unter einem beiten. HEKS und BFA planen die Fusion. Thema stehen; man will indes Ausspra- Wie werden die Missionswerke nachhaltig chesynoden. An dem im ÖRK praktizierten finanziert? In der AV prallten gegensätzliche Konsensverfahren für kontroverse Fragen Meinungen aufeinander. Die fünf Vorschlä- besteht kein Interesse; weiterhin soll die ge des Rats lösten Zustimmung wie unver- Mehrheit den Ausschlag geben. Aus Zeit- blümte Kritik aus; sie werden im Gespräch gründen brach AV-Präsident Pierre de Salis mit den Kirchen und Werken weiter erörtert. die erste Lesung nach 16 von 75 Artikeln ab. Dominiert wurde die Versammlung von den Im Juni waren die Abgeordneten auf die Fragen um «Ehe für alle». Vier von fünf Ab- Dokumentation Legislaturziele des Rats, die sein Präsident geordneten sagten Ja zur Neudefinition der auf www.sek.ch Verhandlungsberichte Gottfried Locher vorlegte, gar nicht ein- Ehe durch den Staat. Den Mitgliedkirchen auf www.lkf.ch getreten, auf Antrag von Christoph We- wird empfohlen, gleichgeschlechtliche ber-Berg (AG). Nun stellte Locher die zahl- Paare kirchlich zu trauen. Die Gewissens- Offener Brief: reichen Themen, welche die EKS bearbeiten freiheit für Pfarrerinnen und Pfarrer soll www.lkf.ch/offener-brief will, gebündelt in sechs Handlungsfeldern gewahrt bleiben. Theologische Erklärung: vor. In «strategischen Ausschüssen» sollen www.mt194.ch Fachleute mitwirken. Erörtert wurden die Die Abgeordneten folgten dem Rat und Replik: Handlungsfelder nicht. dem Argument, der Diskriminierung Ho- www.tinyurl.com/rvr5k35 mosexueller könne und müsse nun mit Der Rat plante für den EKS-Start einen neu- ihrer kirchlichen Trauung ein Ende gesetzt en Webauftritt; die Abgeordneten strichen werden. Die theologischen Gesichtspunkte, jedoch die dafür budgetierte Viertelmillion. die der Rat unterbreitet hatte, sowie die Der Rat muss erst ein Konzept vorlegen. Einwände und Warnungen in einem von über 6000 Reformierten unterzeichneten Wie solidarisch wird die schweizweite Offenen Brief und einer theologischen Er- Gemeinschaft sein? Während einige gros- klärung wurden kaum thematisiert. se Mitgliedkirchen dicke Finanzpolster pflegen, ringen andere um Luft. Der Basler Sabine Brändlin, Sprecherin des Rats, sagte, Kirchenpräsident Lukas Kundert machte in der reformierten Kirche hätten auch künf- deutlich, dass sein Rat den vorgesehenen tig verschiedene Bibel- und Ehe-Verständ- Jahresbeitrag von knapp 70‘000 Franken nisse Platz. «Es gehört zum Wesen des Pro- untragbar finde. Die AV gab der Bitte statt testantismus, ... dass wir den verschiedenen und senkte ihn auf 50‘000 Franken. In der theologischen Strömungen Raum geben.»
Bulletin LKF 3/2019 Seite 4 Gemeindeentwicklung Rückenwind für die Gemeinde Weil Christus mehr bereithält, kann die Kirche in einem geistlichen Sinn jünger, grösser und reicher werden. Die Tagung des Landeskirchen-Forums und der Thurgauer Landeskirche am 16. November in Frauenfeld machte Mut, darauf hinzuarbeiten, zu diskutieren und mehr von Christus zu erbitten. Vitale Gemeinde sionsförmigen Kirche. Bisher zeigt sich an der drehe sich das Denken um die Frucht des Heiligen Erhaltung bestehender Gemein- Geistes (Galater den – und man habe es sich 5,22). Zu Beginn leisten können, in jeder Gene- seines Vortrags be- ration dieselben Fehler zu ma- tonte Ralph Kunz chen. Eine Strukturreform könne (Bild), Professor für zwar den Schein der pastoralen praktische Theolo- Grundversorgung wahren, mit gie an der Universi- weniger Profis, die immer mehr tät Zürich: «Es ist der Menschen betreuten. Aber ei- Geist, der die Frucht gentlich werde nichts verän- hervorbringt, nicht dert. Diese «bis in die Knochen wir.» Gemeinde – konservative Strategie» werde das Mitein-ander-Sein – sei heute stärker langfristig nur etwas bringen, wenn sich zu gewichten angesichts der verbreiteten «der Leib Christi wieder bewegt». Neigung, biblische Aussagen nur aufs pri- vate christliche Leben zu deuten. Kunz verwies auf ermutigende, aber bis jetzt spärlich gesäte Experimente. Er for- Untaugliche Strategien derte die Kirchenleitungen zum Segnen Der früheren Volkskirche geht es – Kunz solcher Initiativen und die Experimen- zog den Vergleich zu den Gletschern – tierfreudigen zu beständiger Denk- und ans Lebendige. «Religion kann wieder Überzeugungsarbeit auf. «Wir müssen attraktiv werden, aber davon profitiert fragen, ob das Leben der Kirche Christus Kirche nicht.» Ihr Umbau sei während des ähnlicher wird.» andauernden Abbaus institutionalisierter Religion voranzutreiben. Als Strategien Wozu Gemeinde da ist taugten dabei weder Selbstsäkularisierung In dem Zusammenhang bestimmte der im Sinne von Anpassung an gesellschaft- Gemeindeforscher als Kennzeichen einer liche Trends noch ein Rückzug ins Réduit lebendigen Kirche: dass sie sich ausstreckt noch Selbstbehauptung mit dem stolzen nach der Mission Gottes. Wenn Christen Hinweis auf 500 Jahre Stabilität. Austausch in der Pause. Zwischen den Polen Verdampfung und Versteinerung gibt es laut Kunz den flüssigen Aggregatszustand; in diesem fluiden Raum ist zu arbeiten. Wenn sich liberale und bibelorien- tierte Kräfte darin einig seien, gelte es jedoch immer noch zu klären, «wer wir als Kirche sind, warum wir Kirche bleiben und wie wir Gemeinden grün- den, aufbauen und stärken wollen». Segnen, denken, überzeugen Der Zürcher Professor plädierte für einen Paradigmenwechsel zur mis-
Seite 5 Bulletin LKF 3/2019 Gemeindeentwicklung sterbender Baumstrunk, in dessen Mitte ein neues Bäumchen hochwächst. Bührer erinnerte an die Jesaja-Worte vom Rest. Angesichts der aktu- ellen Verflachung und des Traditionsabbruchs plädierte er für einen Mentalitätswechsel. Mit Frohmachender Glaube, Freude im Mitarbeiten und Leiten: Bischofszeller berichten. dem Buch über die 21 in Libyen vom IS geköpften sich missionarisch betätigen, «muss klar Kopten fragte er: Gehören Martyrium und sein, dass die Kirche dem Herrn gehört: Christsein nicht zu allen Zeiten zusammen? Das sind die Menschen, die Christus gehö- ren – und nicht sich selbst.» So kam Ralph Was trägt zu einem Mentalitätswechsel Kunz zur Frage: «Wie können wir eine Kul- bei? Bührer wurde konkret. Das Büchlein tur der Nachfolge stiften, die Menschen der Landeskirche zur Begleitung von Ster- einlädt, sich mit ihren Gaben der Mission benden ist gut aufgenommen worden. anheimzustellen?» In den letzten Jahren hat die Thurgauer Kirche die Popularmusik gefördert und Die Kirche österlich hinterfragen Gemeinden ermutigt, Fördervereine zu Laut dem Referenten ist ein Selbst-be- gründen. Sie steht für Glaubenskurse ein wusstes Kirche-Sein zu üben für ein ge- und investiert viel in die Förderung von sundes Sendungsbewusstsein. «Scheuen LaienpredigerInnen, um ihrem Prinzip wir uns nicht, Defizite zu benennen, aber «an jedem Sonntag in jeder Gemeinde ein stellen wir das Sein der Kirche österlich in Gottesdienst» nachzuleben. Man denke Frage.» Insgesamt gelte es, eine Kultur der neu über Professionalität nach, sagte Tiefe und Spiritualität in den Gemeinden Bührer; auch fachlich qualifizierte Ge- zu entwickeln. meindeglieder könnten als ehrenamtliche Mitarbeiter Immobilien verwalten. Kunz schloss mit einer fünffachen Gestalt des kirchlichen Dienens und einer fünffa- Klar ist: «Die Übergangszeit stellt hohe chen Frucht: Ansprüche an die Leitenden.» Das Ne- • Hören, was Gott sagt beneinander, Gegeneinander und Mitei- Freiheit, die nicht beliebig ist nander von verschiedenen Strömungen • Heilen, was zerbrochen ist in der Kirche sei sorgfältig zu reflektieren. Ausführlicher Bericht Friede der nicht bricht Wie ein guter Förster habe die Kirche aufs von der Tagung, • Heiligen, was Gott geschaffen hat Jungholz zu achten. «Es spriesst schon – Präsentationen Feuer, das nicht verbrennt erkennt ihr es nicht?» und Handout • Helfen, wo Leid einsam macht der Kirchgemeinde Freundschaft, die nicht enttäuscht Eifrig, beharrlich, kreativ Bischofszell • Hoffen, wo Verzweiflung herrscht Nach dem Stehlunch gingen die 100 Teil- auf www.lkf.ch Freude, die ewig hält. nehmenden in acht Gruppen und hörten www.evang-tg.ch miteinander im Bibellabor auf Texte aus www.internetkirche.ch Schritte zum Mentalitätswechsel den Evangelien. Dann berichteten Pfr. Paul Wilfried Bührer schöpfte für seine Bemer- Wellauer und drei engagierte Gemein- kungen zu «Vision und Perspektive» aus 16 deglieder, was sie in der Kirchgemeinde Amtsjahren als Thurgauer Kirchenratsprä- Bischofszell-Hauptwil bewegt – wie die sident. Er zeigte das Bild, das seine jüngste Gemeinde wurde, was sie ist, und was sie Tochter zur Konfirmation wählte: ein ab- trainiert, um sich weiter zu entwickeln.
Glauben und Handeln Bulletin LKF 3/2019 Seite 6 Diakonie für das ganze Land Mit der neuen Dachorganisation «Diakonie Schweiz» wird kirch- liche Diakonie vermehrt «aus einer Hand» geleistet. «Diakonie Schweiz» wurde als Konferenz jekte und Praxis. Der Stab des Kirchenbundes SEK Anfang 2017 ge- ist beim SEK angesiedelt. gründet. Die Bündelung der Leitungs- verantwortung für Diakonie war 2011 auf Die acht Ziele von Diako- die Traktandenliste des Kirchenbunds nie Schweiz (Box unten) pixabay/anemone123 gelangt. Das gewachsene Nebeneinan- belegen: Die Konferenz der von drei Leitungsgremien wurde als führt weiter, was die frü- hinderlich empfunden. Die Situation war heren Leitungsgremien unübersichtlich; es war nicht mehr klar, taten. Zudem pflegt sie welche Institutionen in wessen Auftrag Kontakte zur Forschung. welche Aufgaben ausführten. Die 2015 Aufgebaut wurde über- beschlossene Bündelung (inkl. Auflösung dies die Informationsplattform www.dia- der bisherigen Gremien) führte dazu, dass konie.ch, welche nach innen und aussen nun statt 150 Chargen noch 70 Chargen zu Auskünfte liefert. Sie zeigt auch auf, wie besetzen sind. Diakonie in die Gesellschaft hineinwirkt. Kirchenräte an einem Tisch Unterschiede im Amtsverständnis Wesentlich war die Vernetzung der kan- Die 2017 bestellten Gremien arbeiten an tonalen Kirchenleitungen: Nun treffen der Überprüfung und Weiterentwicklung sich die für Diakonie verantwortlichen der sozialdiakonischen Berufsstandards. Kirchen- und Synodalräte an einem Ort, Zu diesem Zweck führten sie 2018 in www.diakonie.ch der Plenarversammlung von Diakonie den Deutschschweizer Kantonalkirchen Schweiz. Vier von ihnen (zurzeit AG, BE, GL, eine Erhebung durch. Diese ergab grosse ZH) bilden zusammen mit den Leitern der Unterschiede im Amtsverständnis: In eini- vier Fachgruppen den geschäftsführenden gen Kantonen amten Sozialdiakoninnen Ausschuss. Die Fachgruppen kümmern und -diakone als ordinierte Gemeinde- sich um Grundlagen und Forschung, um leitungsmitglieder (ähnlich wie Diacres das Miteinander der Kirchen und Werke, in der Romandie), in anderen Kantonen um Aus- und Weiterbildung und um Pro- werden sie zu ihrem sozialen Fachauftrag beauftragt, in weiteren Kantonen besteht kein ausgearbeitetes Amts- Diakonie Schweiz verständnis. • behandelt strategische Fragen zur innerkirchlichen und zivilgesellschaft- In der Konferenz wer- lichen Positionierung des diakonischen Handelns der Kirchen, den Beispiele guter dia- • nimmt Stellung zu aktuellen sozial- und gesellschaftspolitischen Fragen, • schafft in regelmässigen Abständen Orte des Erfahrungsaustausches über konischer Praxis vorge- diakonische Anliegen und Projekte in Gemeinden, Kirchen und Werken, stellt und besprochen. • unterhält eine zentrale Informationsplattform zu Aktualitäten und Zudem erörtert man Grundlagen diakonischen Handelns, sozialpolitische He- • pflegt den Dialog mit der diakoniewissenschaftlichen Forschung, rausforderungen. Zum • fördert die sozialdiakonischen Dienste in den Kantonalkirchen und sorgt Konzept der «Caring für die Fortschreibung der Mindestanforderungen für die sozialdiakonischen communities» findet Dienste, für die Zulassung zum sozialdiakonischen Dienst und für die Weiter- am 29. November eine führung der Liste der anerkannten Ausbildungen in der Deutschschweiz, nationale Fachtagung • koordiniert und fördert in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen statt; sie ist ausgebucht. Weiterbildungsangebote im Bereich der Diakonie, • stellt die Kontakte zu europäischen Diakonienetzwerken sicher. Verschiedene Gremien sind daran, das diako- nische Verständnis zu
Seite 7 Bulletin LKF 3/2019 Gebetsarmut Gebet im Pfarrhaus ist unser Schwerpunkt, darüber waren wir (Sabine und Madeleine) uns einig in der vertiefen in Forschungs- und Pfarrhaus-WG. Über die Jahre veränderte sich aber Grundlagenfragen; sie för- einiges. Nach und nach wurden die Gebete kürzer, die dern das Zusammenwirken regelmässigen Tagzeitengebete routinierter, die freien zwischen Kirchen und diako- Gebetsmorgen seltener. nischen Werken. Und dann fiel es mir (Sabine) auf, morgens beim Auf- Gemeinsames Bewusstsein wachen, in den Minuten vor dem Aufstehen, dass ich Für Simon Hofstetter vom kaum mehr wusste, wie Beten geht. Eine Phase? – ‹Hat- SEK, der die Stabsarbeit der ten wir auch schon, jede Wüste geht zu Ende, wart’s Konferenz leitet, verleiht sie nur ab›, beschwichtigte ich mich. Aber da waren Anzei- – besonders mit dem gedie- chen in meinem Alltag, die darauf hinwiesen, dass mir genen Fachportal www.di- etwas fehlte: Meine Ungeduld mit Mitmenschen fiel akonie.ch – der Diakonie in mir auf und alte Muster, die ich überwunden zu haben den reformierten Kirchen ein glaubte, meldeten sich wieder. attraktives Gesicht. Es sei nun anerkannt, dass die Gremien der Konferenz den ei- Ausserdem geschahen Dinge, durch die wir uns vom nen Ort darstellen, an welchem wichtige Heiligen Geist angesprochen fühlten: die Warnlampe diakonische Fragen behandelt werden. ‹Achtung Motor kontrollieren›, die unvermittelt im Auto So trage die Konferenz wesentlich bei zu aufleuchtete, die Wühlmaus im Gartenbeet, die einen einem «gemeinsamen Bewusstsein über Zuckerhutsalat nach dem anderen fällte. Ein Fingerzeig die Vielfalt des diakonischen Handelns in auf unsere Gebetsarmut? den Kirchen und Gemeinden». Doch wie beten? Wenn der Sog des Alltags genau in die andere Richtung zieht und das verlassene Areal des Wenn die Entscheide anders als früher an Gebets durch eine Hürde abgesperrt ist? Wie wahr, was einem Ort fallen, kommt es darauf an, dass Paulus sagt: «Wenn ihr nach dem Fleisch lebt, müsst ihr sich zahlreiche diakonische Fachpersonen sterben» (Römer 8,13). doch weiter mit ihrem Wissen einbringen und in den Gremien engagieren. Simon Wir besannen uns, erinnerten Bibelworte: «Suchet Hofstetter: «Wenn die Kantonalkirchen Gottes Angesicht – Nicht durch Heer oder Kraft, son- und ihr Personal nicht mehr mitmachen dern durch meinen Geist…» Bis uns klar wurde, wie bzw. die Konferenz nicht als ‹ihr› Thema sich ein Ausweg auftun könnte: die Augen aufheben anerkennen, funktioniert die Konferenz und aufsehen zu Gott, so wie ein Magnet sich auf sei- nicht.» nen Gegenpol ausrichten muss, damit die Anziehungs- kraft wirksam wird. Nur so nähern sich die beiden Zweckgebundene Steuern Magnethälften an. Dabei war uns bewusst, dass wir die Als grosse Aufgabe steht die Weiterent- Hürde nicht aus unserer Kraft überwinden können. So wicklung der Mindestanforderungen für beteten wir zu Gott: «Herr, vergib uns unsere Nachläs- den sozialdiakonischen Beruf an. Das über sigkeit, und giesse bitte neu den Geist des Gebetes 20jährige Vertragswerk benötigt laut Hof- aus über uns.» stetter dringend ein Update. Als Heraus- forderung anderer Art sieht er die negative Die Antwort kam sofort in Form einer Einladung in eine Zweckbindung juristischer Kirchensteuern Nachbargemeinde. Dort stand die mit verschiedenen in manchen Kantonen: Damit erhalte das Gebetsstationen ausgerüstete Kirche für das 24-7-Ge- kirchliche diakonische Handeln oftmals bet offen. Eine ganze Woche lang. Wir gingen mehr- eine externe Steuerungsinstanz – mit wo- mals hin und genossen das Verweilen vor Gott, das möglich ungeahnten Folgen. von Herzen kommende Gespräch mit Jesus Christus, die Inspirationen des Heiligen Geistes. Der Funke der Wegen knapper Mittel können sich die Gebetsfreude war entzündet. Dankbar nahmen wir ihn Westschweizer Kirchen deutlich weniger mit heim. Nun setzen wir alles daran, das Feuer so zu in der Konferenz engagieren. Doch gerade nähren, dass es weiter brennt. für die Arbeit am Berufsprofil ist das Mit- Sabine Aschmann und Madeleine Peter einander befruchtend. sind Pfarrerinnen in Schlatt TG.
Kirche am Ort Bulletin LKF 3/2019 Seite 8 Im Lob-Gottesdienst Die Kirchgemeinde Rorbas-Freienstein-Teufen im Zürcher Unterland feiert ihre Gottesdienste in unterschiedlichen Formen und Stilen. Damit antwortet sie auf die sich wandelnden Bedürfnisse. Neu feiert sie auch einen Lob-Gottesdienst. «Schenk uns einen offenen Himmel»: Das ben: die eigenen Gefühle vor Gott zum Lied mit den Bitten des «Unser Vaters», Ausdruck bringen – und bewusst von sich das am Beginn des Gottesdienstes steht, selbst Abstand nehmen, um ihn in seiner bringt ein Verlangen der Gemeinde zum Grösse zu preisen. Zugleich lädt die Pfar- Ausdruck. Zum zweiten Mal feiert sie einen rerin die knapp hundert Anwesenden ein, Lob-Gottesdienst in dieser Form – «wir sich einzugestehen und mit Gott in einen singen mehr und reden weniger», erklärt Dialog einzutreten, wenn ein Lied in ihnen Pfarrerin Dorette Abderhalden einleitend. Widerstand auslöst. Der Wunsch sei mehrfach geäussert wor- den, nun gebe man ihm Gestalt (3-4mal Auf den Predigtinput folgt das Singen. im Jahr). Die Predigt hält Abderhalden «Lob de Herr, mini Seel – grad jetz!» Er gemeinsam mit Maja Hofer, der Sängerin kann Berge versetzen – «My God is mighty der Band. Es geht um subjektive Empfin- to save». Die Lobenden laden Gott ein, in dungen beim Lobpreis – kontrovers. ihrem Leben zu regieren. Vor dem vierten Lied wird vorab eine schweizerdeutsche Übersetzung ruhig gelesen. Als fünftes folgt «Du lahsch d Sunne hell la strahle». Den Abschluss bilden die Aufforderung «… sing wie niemals zuvor nur für Ihn» und «Immer und überall». Vielstimmige Fürbitte Die Fürbitte wird freigegeben: Wer ein Anliegen hat fürs Dorf, fürs Land, die Welt, einen Menschen, soll aufstehen und laut beten. So kommen Depressive, die Konfir- manden, Europa und seine MigrantInnen und die Kurdengebiete in den Blick. Mit Gefühle im Lobpreis: Duo-Predigt in Rorbas. dem «Unser Vater» schliesst die Gemeinde die Fürbitte ab. Die beiden gehen aus von einem Song, den sie unterschiedlich bewerten. Dorette Der Diakon Andy Altorfer berichtet mit Bil- Abderhalden erklärt, warum sie Vorbe- dern vom Konf-Lager in der Toskana. Nach halte hat gegen Lieder, die ihr bestimmte harzigem Beginn habe die Gruppe Gottes Gefühle «vorschreiben». Wie kann Maja Nähe gespürt. Infos folgen: Die Kollekte «gegen ihre Gefühle» Gott loben? Maja geht an den Gemeindeförderverein. Zum Hofer vergleicht es mit einer Luftseilbahn, Reformationssonntag wird mit den Nach- die sie aus dem Nebel ins grandiose Alpen- bargemeinden ein Gottesdienst im Embra- panorama hochhebt: «Beim Singen der chertal gefeiert. Eine Umfrage läuft: Sollen Lieder, wenn ich mir ihre Worte zuspreche, alle Gottesdienste um zehn Uhr beginnen? gewinne ich eine andere, grössere Dimen- Mit 2. Korinther 13,13 segnet und entlässt sion, in der mir Gott begegnet.» Dorette Abderhalden die Gemeinde nach 80 Minuten. Von Habakuk lernen Dorette Abderhalden kommt auf den Zum Brunch ins Kirchgemeindehaus Propheten Habakuk zu sprechen, der vor Rorbas liegt an der Töss, zwei Kilometer Gott Klage führte und ihn danach preisen vor ihrer Mündung in den Rhein. Von der konnte. Im Lobpreis soll beides Platz ha- Kirche, in den Hang gebaut, gehen die Be-
Seite 9 Bulletin LKF 3/2019 Prier et jeûner « Arrêtez-vous et sachez que Je suis Dieu » Pour la troisème année consécutive, l’équipe d’Evangile-en-chemin a invité l’Eglise réformée à s’arrêter pour écouter Dieu (du 9 au 15 septembre 2019). Une belle semaine qui s’est conclue par une célébration à la Cathédrale de Lausanne. Pourquoi donc s’arrêter ? est souvent piégé par tout ce que l’on attend • Pour venir à Dieu tel qu’il est. Sans cher- de nous. On aimerait répondre à toutes ces cher à obtenir quoi que ce soit de sa part. demandes mais, parfois, il est important de * Voir le journal Simplement être là pour lui. rappeler que l’on doit d’abord se mettre au Réformés, • Pour être déchargé-e-s de toutes les service de Dieu », plaide Hetty Overeem, pa- juillet-août 2019, obligations qui nous pèsent. L’invitation de steure, responsable d’Evangile-en-chemin.* p. 26. Jésus a résonné quotidiennement pendant cette semaine : « Venez à moi, vous tous qui Il va de soi que la démarche n’a été imposée êtes fatigués et chargés, et je vous donnerai à personne ; les paroisses ont été libres de s’y du repos » (Mt 11, 28). joindre ou non. • Pour écouter sa voix, dans la Bible et dans le silence, individuellement ou en commu- Non seulement s’arrêter mais prier et jeûner. nauté avec, à la fin, un moment de partage. Cette démarche avait pour but de pouvoir Sans aucune prétention à avoir une « ligne prendre, chaque jour, un temps avec Dieu, directe » infaillible mais avec une grande seulement pour lui (40 minutes environ), seul confiance dans le ministère de son Esprit. ou à plusieurs. Très concrètement, l’équipe d’Evangile- « Dieu doit tout le temps donner quelque cho- en-chemin a proposé d’arrêter toutes les se, faire quelque chose, dire quelque chose, activités de l’Eglise pendant trois jours, du montrer quelque chose, changer quelque vendredi 13 au dimanche 15 septembre. Une chose. Mais prenons-nous le temps de Le grève des pasteurs ? « Non, c’est plutôt le laisser juste ETRE?! Prenons-nous le temps contraire ! C’est une façon de remettre Dieu de Le laisser juste être … LUI-MÊME ?! C’est en tête de nos préoccupations. En Eglise, on TRÈS important, ça. Nous avons tendance > > sucherinnen und Besucher über die Brücke nach Freienstein. Jugendliche wirten am Charity-Brunch und sammeln Spenden für die Teen Ranch in Rumänien, die von der hiesigen Jungschar aufgebaut wurde. Das KGH an der Hauptstrasse, 2017 mit viel ehrenamtlichem Einsatz umgebaut, bietet den Jugendlichen nun einen gediegenen, hohen Dachraum. Seit 40 Jahren betreiben die Reformierten (2‘050 Mitglieder) ge- meinsam mit der Chrischona-Gemeinde am Ort eine Jungschar. Der Sonntagvormittag ist und bleibt zen- tral; Kinderhüte und Kinderprogramm einer Band begleitet und ist stärker auf gehören dazu, sagt Christoph Schweizer, Familien, Kinder, Jugendliche und Gäste der sich mit Dorette Abderhalden die ausgerichtet. Die Kirchgemeinde setzt auf derzeit 140 Pfarrstellenprozente teilt. Im Beteiligung. Christoph Schweizer: «Wer Jahresverlauf wird ungefähr die Hälfte der sich aktiv einbringt, identifiziert sich viel Gottesdienste traditionell mit Orgel und stärker mit der Gemeinde und lädt auch Piano gefeiert, die andere Hälfte wird mit eher Gäste ein.»
Prier et jeûner Bulletin LKF 3/2019 Seite 10 à inviter un dieu-fait-à- notre-image, plutôt que * voir le site qui de dire à Dieu : Viens, TOI! Martin Hoegger présente cette semaine Pour qui Tu es. TOUT-TOI, de jeûne et prière : et non pas juste la partie www.ecouterdieuensemble.ch qui nous convient. »* Le jeûne pouvait être vécu de plusieurs manières : renoncer à toute nour- riture pendant une se- Célébration lors de la semaine de prière 2017, à la Cathédrale de Lausanne. maine, ou sauter un repas par jour; ou renoncer à internet, à la télévi- cette démarche pour la vie de l’Eglise mais sion ou aux activités de loisirs ou de paroisse. on peut se faire une idée du cheminement vécu par les participants en consultant le site Appel entendu ? www.ecouterdieuensemble.ch Oui ! Cet appel a reçu – pour la première fois – l’appui du Conseil synodal de l’Eglise Voici quelques exemples de metanoia (chan- évangélique réformée du canton de Vaud gement de façon de voir/croire) vécus par les (EERV) et plus de 80 personnes se sont en- participants : gagées à participer à cette démarche. Pendant la semaine, sept lieux différents • De la toute-puissance humaine et son permettaient de vivre ce temps de silence caractère Do-it-yourself, dans laquelle Dieu et de prière avec d’autres et la célébration n'a plus Sa place de Dieu (« Je veux, je décide, du dimanche après-midi à la Cathédrale selon mes critères ... et alors JE DOIS réaliser, de Lausanne a rassemblé une centaine de réussir ... je dois être bien, faire bien, contrôler personnes. ») – à la crainte de Dieu : cette relation où chacun prend sa juste place, Dieu celle de Plus importants que les chiffres, les fruits ! Il Dieu qui règne, l'humain celle de la créature est impossible d’évaluer l’impact spirituel de qui choisit la dépendance joyeuse de Dieu. Impressum Dem Vorstand des LKF gehören an: Pfr. Richard Stern, Ittigen (Präsident) / Peter Schmid (Kommunikation) / Matthias Spiess, Zürich / Katrin Stalder, Dübendorf (Sekretariat) / Edi Wäfler, Chur / Annette Walder, Maur ZH / Pfr. Hansurs Walder, Altstätten SG Den Arbeitskreis des LKF bilden mit den Vorstandsmitgliedern: Pfr. Alfred Aeppli, BE / Pfrn. Sabine Aschmann, TG / Pfrn. Viviane Baud, ZH / Markus Dolder, BE / Marcel Grob, ZH / Astrid Schatzmann, AG / Pfr. Matthias Schüürmann, AG / Pfr. Bruno Waldvogel, SO / Andreas Wiedmer BE Patronatskomitee auf www.lkf.ch Wer erhält das LKF-Bulletin? Wir versenden dieses Bulletin an 2600 Adressen in der Schweiz: Kirchenpfleger/Innen und Kirchgemeinderäte, Synodale, Pfarrer, Sozialdiakone, Katechetinnen und Freiwillige, die sich in der reformierten Kirche engagieren und Verantwortung tragen. Gerne senden wir Ihnen die Bulletins 2 und 3 in elektronischer Form. LKF und SEA: Das Landeskirchen-Forum LKF ist ein Netzwerk reformierter Christen. Organisatorisch ist es als Arbeitsgemeinschaft angelehnt an die Schweizerische Evangelische Allianz SEA. Das Landeskirchen-Forum mit seinen Teilzeitstellen für Sekretariat und Kommunikation (je 20 %) wird durch Spenden finanziert (Konto SEA-LKF, PC 87-721525-0, IBAN CH61 0900 0000 8772 1525 0). Wir danken herzlich für Ihre Gaben. Adresse: LKF, c/o Katrin Stalder, Alte Gfennstrasse 64a, 8600 Dübendorf, 044 822 45 14, info@lkf.ch Die nicht namentlich gezeichneten Texte stammen von Peter Schmid. Druck: Druckerei Sieber AG, Hinwil Homepage: www.landeskirchenforum.ch
Seite 11 Bulletin LKF 3/2019 Prier et jeûner • D'une obéissance lourde de «il faut» – à Un appel contagieux ! l'obéissance qui devient légère par la confi- On peut souhaiter que cet appel soit enten- ance : quand tu entres dans le plan de Dieu du par beaucoup d’autres chrétiens et dans pour toi, c'est léger, car il est fait sur mesure d’autres régions du pays, puisque c’est Jésus ... pour toi! lui-même qui nous invite : • Du chemin large, qui est comme une au- « Venez auprès de moi, vous tous qui portez toroute facile mais sombre, polluée, où l'on des charges très lourdes et qui êtes fatigués, ne voit rien et où on porte des poids lourds – et moi je vous donnerai le repos. au chemin étroit, qui est comme un sentier de montagne, exigeant mais beau, qui donne Je ne cherche pas à vous dominer. Prenez des vues magnifiques et sur lequel on porte donc, vous aussi, la charge que je vous pro- seulement des petits sacs à dos. pose, et devenez mes disciples. Ainsi, vous • De nos petites tentatives de «faire du feu» trouverez le repos pour vous-mêmes. -- au grand Feu de Dieu qui brûle tout seul! Oui, la charge que je mettrai sur vous est • De la méfiance envers un dieu absent, facile à porter, ce que je vous donne à porter muet et passif – à la Confiance que Dieu est est léger. » – D’après Matthieu 11.28-29 réellement présent, qu'Il parle et qu'Il agit. • « Non, ça ne nous suffit pas que Tu règles Gérard Pella, Attalens nos problèmes pour nous... Si Tu ne viens pas Toi-Même, on ne part pas! » (selon Exode 33). Verein reformiertbewegt Nachfolge(n)reich Tagung mit Prof. Ralph Kunz, Claudia Kohli Reichenbach und weiteren Referenten Samstag, 11. Januar 2020, 9.00 bis 17.00 Uhr, Theologisches Seminar und Grossmünster, Zürich Infos und Anmeldung: www.reformiertbewegt.ch Arbeitsgemeinschaft für biblisch erneuerte Theologie AfbeT Kreuz I Wort I Rätsel Studientag mit Prof. Dr. Christian Stettler, PD Universität Zürich Samstag, 25. Januar 2020, 9.30 bis 16.30 Uhr, TDS Aarau Infos und Anmeldung: www.afbet.ch 7. bis 11. September 2020 im Kloster Kappel Mit Freude und Resonanz predigen Die bisherigen Kurse mit Michael Herbst waren ein voller Erfolg. Packe die Gelegenheit, von diesem bekannten Referenten und Experten der missionarischen Gemeinde-Entwicklung zu profitieren! Der Kurs bietet Erfahrungsaustausch, kollegiale Beratung und Impulse für die Dynamik einer guten Rede. Eigene Predigten werden in der Kursgruppe vorgestellt und wertschätzend beraten. Auskunft bei Pfr. Alfred Aeppli | Tel. 031761 30 71 | alfred.aeppli@bluewin.ch Ausschreibung und Anmeldung bis 31.12.2019 unter www.bildungkirche.ch
Bulletin LKF 3/2019 Seite 12 Gebet Komm, Christus, lang ersehnter Gast, der du die Welt in Händen hast, lass unsere Herzen dich schon sehn, dir ohne Furcht entgegengehn. Erlöst zu leben schenke uns, nach deinem Willen lenke uns. Du lebst und wirkst in Ewigkeit, führ uns in deine Herrlichkeit. Jan Hus Der Rat des Kirchenbundes SEK hat Anfang Nach der Verschärfung des Ausländer- und September die Forderungen der Konzern- Integrationsgesetzes im Jahr 2008 macht sich verantwortungsinitiative unterstützt. Er strafbar, wer einer Person in einer Notlage appellierte an die Rechtskommission des hilft, die sich illegal in der Schweiz aufhält – Ständerates, einem griffigen Gegenent- die Motive spielen keine Rolle mehr. Die Evan- wurf zum Durchbruch zu verhelfen. Die gelische Allianz SEA, die Heilsarmee und der Menschenrechte seien nicht verhandelbar. Verband Freikirchen Schweiz VFG kritisierten In einem Gegenvorschlag dürfe die Haf- am 1. November, dass Samariter wie Men- tungsfrage nicht ausgeklammert werden. schenhändler bestraft würden. Sie forderten Am 26. September verschob der Ständerat die zuständige Nationalratskommission auf, die Debatte über den indirekten Gegenvor- eine geänderte Bestimmung vorzuschlagen. schlag zur Konzernverantwortungsinitiative auf einen unbestimmten Zeitpunkt. Die Ini- An einer Tagung der Aargauer Landeskirche tianten zeigten sich enttäuscht. Der bundes- am 19. Oktober in Lenzburg wurden ihre rätliche Gesetzesentwurf über eine minimale Vorgaben für Gottesdienste, Taufe und Berichterstattungspflicht sei unzureichend. Abendmahl diskutiert. Eine kirchenrätliche Arbeitsgruppe möchte Kirchenpflegen er- Der Schweizerische Protestantische Volks- lauben, einzelne Gottesdienste an Wochen- bund SPV hat am 3. November in Zürich den tagen, ohne Pfarrperson oder zusammen Kurzmeldungen Zwinglipreis für kirchliche Innovation mit der Nachbargemeinde durchzuführen. 2019 vergeben. Der Hauptpreis ging an das Taufen sollen auch im Rahmen eines spezi- Kreuzlinger Projekt «Open Place». Laut der ellen Gottesdienstes mit der Tauffamilie, An- Jury hat es Modellcharakter für eine zu- gehörigen und Freunden stattfinden können. kunftsfähige Gemeindeorganisation, durch Der Kirchenrat strebt ein Rahmenkonzept für die Verbindung von Seelsorge, Diakonie und Gottesdienste an; die Gemeinden sollen die Bildung. Von den insgesamt 29 eingereichten verschiedenen Formen, Termine und Orte Projekten zeichnete der SPV vier weitere mit im Jahresablauf bewusster entscheiden und Anerkennungspreisen aus. planen. Der Suizid ist nicht Privatsache. Der Thurgau- Die «Fachstelle Gemeinschaftliches Leben» er Kirchenrat hat Ende August das Büchlein in Riehen, die seit 2007 besteht, hat sich «Den Weg zu Ende gehen» herausgegeben. durch langjährige Zusammenarbeit mit der Es enthält Beiträge von Fachleuten aus Theo- Berliner Pastorin Astrid Eichler und ihrem logie, Ethik, Medizin und Recht sowie Zeug- Singles-Netzwerk Soloundco weiterentwi- Berichte auf www.lkf.ch nisse von Angehörigen. An der Vernissage in ckelt, zur «Fachstelle Gemeinschaft». Seit www.brotfueralle.ch der Kartause Ittingen sagte Kirchenratspräsi- September ist die gemeinsame Plattform www.sek.ch dent Wilfried Bührer, die Kirche könne nach- online. www.evang-tg.ch haltig wirken mit der Überzeugung, «dass www.each.ch unser Leben in Gottes Hand eingebettet ist… Der Theologe und Autor Klaus Douglass (61) www.ref-ag.ch Wir tragen als Gesellschaft Verantwortung für wird ab März 2020 die Evangelische Arbeits- www.FachstelleGemeinschaft. den Schutz verletzlichen Lebens.» stelle für missionarische Kirchenentwick- net lung und diakonische Profilbildung der EKD www.mi-di.de Mit einer Mahnwache auf dem Berner Wai- leiten. Die Arbeitsstelle – Kürzel: midi – soll senhausplatz haben 200 Christen am 8. No- «als Laboratorium im gemeinsamen Raum vember auf die Not von Kurden und Chris- von Kirche, Diakonie und freien Trägern neue ten in Nordsyrien aufmerksam gemacht. Werkzeuge und Formen für die Kommuni- Laut den Organisatoren leiden besonders kation des Evangeliums in der Gesellschaft Orte mit christlicher Bevölkerung unter der entwickeln», wie Ulrich Lilie, Präsident der Offensive der türkischen Armee (Bomben auf evangelischen Diakonie, betonte. zivile Ziele) und dschihadistischem Terror.
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