LEHRVERANSTALTUNGEN WISSENSCHAFTSFORSCHUNG VORLESUNGSVERZEICHNIS HERBSTSEMESTER 2021 - Universität Luzern
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KULTUR- UND SOZIALWISSEN- SCHAFTLICHE FAKULTÄT PROFESSUR FÜR WISSENSCHAFTSFORSCHUNG LEHRVERANSTALTUNGEN WISSENSCHAFTSFORSCHUNG VORLESUNGSVERZEICHNIS HERBSTSEMESTER 2021 © Berliner Museum für Naturkunde/ Anna Eggers
Kurzübersicht Lehrveranstaltungen Professur für Wissenschaftsforschung. Art Dozent*in/Titel Zeit BA MA Die Arbeit der Wissenschaften: Wissenschaftsforschung VL Di, 14.15-16.00 X X Christoph Hoffmann Wissenschaft, Politik, Ideologie. Kartierung einer Konfliktzone PS Mo, 14.15-16.00 X Lukas Held Affenforschungsforschung. Die Wissenschaft vom Verhalten der Primaten: Ein Modellfall für die Wissenschafts- HS Do, 14.15-16.00 X X forschung Peter Berz Wissenschaft in den Medien HS Christoph Hoffmann Mi, 14.15-16.00 X X Ideen, Tatsachen, Praktiken: Grundlagentexte der Wissenschafts- HS forschung Di, 16.15-18.00 X X Christoph Hoffmann Wissenschaft und Geschlecht: Themen – Ansätze – Methoden HS Mi, 10.15-12.00 X X Barbara Orland Wissen(schaft) im Neoliberalismus HS Monika Wulz Do, 16.15-18.00 X X Was machen wir? Geistes- und Sozialwissenschaften bei der Arbeit MSE Mi, 16.15-18.00 X Christoph Hoffmann VL Vorlesung PS Proseminar HS Hauptseminar MSE Masterseminar 3
Wissenschaftsforschung studieren Wissenschaftsforschung in Luzern verbindet in der Untersuchung von Geschichte und Gegenwart der Wissenschaften historische, sozialwissenschaftliche und wissenschaftstheoretische Ansätze. Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung mit den Grundlagen, Geltungsbedingungen und Praktiken wissenschaftlichen Wissens. Darüber hinaus wird die Rolle wissenschaftlichen Wissens sowohl im politischen Entscheidungsprozess als auch im Alltag verfolgt. Wissenschaftsforschung stellt sich gegen die Spezialisierung der Disziplinen. Vielseitigkeit des Denkens und Sinn für das Detail sind ebenso gewünscht und gefordert wie die Verbindung verschiedener methodischer Werkzeuge und theoretischer Ansätze. Ziel ist es nicht, Aufgaben zu lösen, sondern Fragen zu stellen. Neugierde gegenüber den zunächst oft fremden Gegenständen und die hartnäckige Verfeinerung der eigenen Erkenntnisinteressen sind dabei hilfreich. An der Universität Luzern kann das Fach Wissenschaftsforschung auf Masterstufe im Rahmen des Integrierten Studiengangs Kulturwissenschaften (ISK) als Major studiert werden. Der ISK verbindet die Vorteile eines breiten, interdisziplinär ausgerichteten Studiums mit dem Erwerb von Kompetenzen in dem als Major gewählten Fachgebiet. Ferner kann Wissenschaftsforschung als Nebenfach (Minor) auf Bachelor- und Masterstufe mit einer Reihe von Fachstudiengängen (Geschichte, Ethnologie, Judaistik, Philosophie, Politikwissenschaft, Religionswissenschaft, Soziologie) kombiniert werden. Das Angebot steht auch Studierenden anderer Schweizer Universitäten offen. In den anderen BA- und MA-Studiengängen der Kultur- und Sozialwissen- schaftlichen Fakultät sind die Veranstaltungen, wenn nicht anders ausgewiesen, als freie Studienleistungen anrechenbar. 4
Zulassungsvoraussetzungen und Studienprogramm Studienbeginn ab HS 2021 Umfang und Dauer Das Masterstudium im ISK mit dem Major Wissenschaftsforschung umfasst 120 Credits (Cr) gemäss European Credit Transfer and Accumulation System (ECTS). Ein Credit entspricht einer durchschnittlichen Arbeitsleistung von 25 bis 30 Stunden. Die Regelstudienzeit beträgt 4 Semester (2 Jahre). Das Minorstudium (Masterstufe) umfasst 25 Credits (Cr). Studienplanung und Studienverlauf Wissenschaftsforschung als Major im ISK Das Studienprogramm gliedert sich in einen Grundlagen- und einen Vertiefungsbereich. Im Grundlagenbereich wird ein Überblick über Fragestellungen und Begrifflichkeiten der Wissenschaftsforschung geboten sowie in die methodischen Ansätze eingeführt. Der Vertiefungsbereich dient der näheren Auseinandersetzung mit den verschiedenen Aspekten wissenschaftlicher Tätigkeit entlang der drei Leitbegriffe Gegenstände, Praktiken und Konzepte. Die für den Studienabschluss benötigten Credits (Cr) sind wie folgt zu erwerben: • 14 Cr durch den geprüften Besuch der Einführungsvorlesung «Wissenschaftsforschung» (2 SWS, 2 Cr), durch den qualifizierten Besuch des Hauptseminars «Grundlagentexte der Wissenschaftsforschung» (2 SWS, 4 Cr) sowie durch den qualifizierten Besuch eines Methodenseminars im Major (2 SWS, je 4 Cr) und durch die Abfassung einer dazugehörigen Methodenseminararbeit. • 28 Cr durch den qualifizierten Besuch zweier Haupt- und zweier Masterseminare (je 2 SWS, je 4 Cr) und durch die Abfassung von zwei dazugehörigen Masterseminararbeiten im Major (je 6 Cr) (durch die belegten Veranstaltungen müssen zwei von drei Aspekten des Vertiefungsbereichs – Gegenstände, Praktiken und Konzepte – abgedeckt werden). • 10 Cr durch den qualifizierten Besuch eines Masterseminars im Schwerpunkt «Kulturwissenschaften» (2 SWS, 4 Cr) und durch die Abfassung einer dazugehörigen Masterseminararbeit in einem vom Major unterschiedenen Fach (6Cr). • 24 Cr durch freie Studienleistungen aus dem Master-Lehrangebot der KSF. • 4 Cr in Sozialkompetenz. • 10 Cr durch die Absolvierung der mündlichen Masterprüfung. • 30 Cr durch die Masterarbeit. Wissenschaftsforschung als Minor in Kombination mit einem Fachstudiengang Für den Aufbau des Minorstudiums im Bachelor und Master siehe die Musterstudienpläne Seite 7 und 8. Studienabschluss Im Rahmen des Integrierten Studiengangs Kulturwissenschaften (ISK) auf Masterebene erwerben Absolventinnen und Absolventen den Studienabschluss „Master of Arts in Kulturwissenschaften mit Major Wissenschaftsforschung“. 5
KULTUR- UND SOZIALWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT Musterstudienplan: MA Integrierter Studiengang Kulturwissenschaften mit Major Wissenschaftsforschung Studienbeginn ab HS 2021 Credits Modul Studienanforderung Beschreibung 120 Einführungsvorlesung Vorlesung1 2 Wissenschaftsforschung Grundlagetexte der Hauptseminar1 4 Wissenschaftsforschung Methodenseminar1 - 4 schriftliche - 4 Methodenseminararbeit1 Major Hauptseminar - 4 Hauptseminar - 4 Masterseminar - 4 Masterseminar - 4 schriftliche - 6 Masterseminararbeit schriftliche - 6 Masterseminararbeit weitere Studienleistungen Masterseminar im Schwerpunkt Kulturwissenschaften 4 (in einem vom Major schriftliche in einem vom Major verschiedenen verschiedenen Fach) 6 Masterseminararbeit Fach Studienleistungen, inklusive freie Studienleistungen aus dem MA-Lehrangebot der KSF 28 Sozialkompetenz (2-6 Cr) Masterverfahren MA-Arbeit - 30 Major MA-Prüfung mündliche Prüfung 10 Der Musterstudienplan entspricht der Wegleitung Masterstufe der Studien- und Prüfungsordnung 2016 vom 29. Juni 2016 (Stand 1. August 2020). Download unter: www.unilu.ch/ksf-reglemente 1Studierende, die im Bachelorstudium den Minor Wissenschaftsforschung abgeschlossen haben, belegen stattdessen weitere Studienleistungen im Fach Wissenschaftsforschung im Umfang von 14 Credits. Stand: 28. Mai 2021
KULTUR- UND SOZIALWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT Musterstudienplan: MA Wissenschaftsforschung Minor Studienbeginn ab HS 2021 Credits Modul Studienanforderung Beschreibung 120 Einführungsvorlesung Vorlesung1 2 Wissenschaftsforschung Grundlagentexte der Hauptseminar1 4 Wissenschaftsforschung Minor Masterseminar - 4 schriftliche - 6 Masterseminararbeit weitere Studienleistungen - 4 Major2 Studienleistungen - 34 Studienleistungen, inklusive im Major oder Minor aus dem MA- freie Studienleistungen 21 Sozialkompetenz (2-6 Cr) Lehrangebot der KSF Masterverfahren MA-Arbeit - 30 Major MA-Prüfung mündliche Prüfung 10 Minor MA-Prüfung schriftliche Prüfung 5 Der Musterstudienplan entspricht der Wegleitung Masterstufe der Studien- und Prüfungsordnung 2016 vom 29. Juni 2016 (Stand 1. August 2020). Download unter: www.unilu.ch/ksf-reglemente 1 Studierende, die im Bachelorstudium den Minor Wissenschaftsforschung abgeschlossen haben, belegen stattdessen weitere Studienleistungen im Fach Wissenschaftsforschung im Umfang von 6 Credits. 2 Siehe Musterstudienplan des gewählten Majors. Stand: 28. Mai 2021
KULTUR- UND SOZIALWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT Musterstudienplan: BA Wissenschaftsforschung Minor Studienbeginn ab HS 2021 Credits Modul Studienanforderung Beschreibung 180 Assessmentstufe Vorlesung Einführungsvorlesung Wissenschaftsforschung 2 aus den Bereichen Objekte, Praktiken, Proseminar 4 Konzepte Minor aus den Bereichen Objekte, Praktiken, Proseminar 4 Konzepte Proseminararbeit im Fach Wissenschaftsforschung 4 Hauptstudium Methodenseminar - 4 Methodenseminararbeit - 4 Hauptseminar Grundlagentexte der Wissenschaftsforschung 4 Minor aus den Bereichen Objekte, Praktiken, Hauptseminar 4 Konzepte aus den Bereichen Objekte, Praktiken, Hauptseminar 4 Konzepte Hauptseminararbeit im Fach Wissenschaftsforschung 6 Major1 Studienleistungen - 75 Ganzes Studium freie Studienleistungen, inklusive - 30 Studienleistungen Sozialkompetenz (2-6 Cr) Bachelorverfahren BA-Arbeit - 25 Major BA-Prüfung mündliche Prüfung 5 Minor BA-Prüfung schriftliche Prüfung 5 Der Musterstudienplan entspricht der Wegleitung Bachelorstufe der Studien- und Prüfungsordnung 2016 vom 29. Juni 2016 (Stand 1. August 2020). Download unter: www.unilu.ch/ksf-reglemente 1 Siehe Musterstudienplan des gewählten Majors. Stand: 28. Mai 2021
Lehrveranstaltungen der Professur Wissenschaftsforschung Die Arbeit der Wissenschaften: Wissenschaftsforschung Dozent/in: Prof. Dr. Christoph Hoffmann Veranstaltungsart: Vorlesung Durchführender Fachbereich: KSF \ Wissenschaftsforschung Studienstufe: Bachelor / Master Termine: Wöchentlich Di., 14:15 - 16:00, ab 21.09.2021 Wöchentlich Di., 14:15 - 16:00, ab 07.12.2021 Umfang: 2 Semesterwochenstunden Turnus: Wöchentlich Inhalt: Wissenschaftliche Erkenntnisse spielen heute in unserem Alltag mehr denn je eine zentrale Rolle. Klimawandel, Migration, Gesundheitssystem; ständig wird wissenschaftliche Expertise herangezogen, um Probleme zu lösen. Aber sind wissenschaftliche Erkenntnisse dazu geeignet, Handlungsvorgaben zu formulieren? Wie weit reicht der Geltungsanspruch von wissenschaftlichen Erkenntnissen? Was haben wir uns unter wissenschaftlichen Fakten vorzustellen? In welcher Weise sind wissenschaftliche Erkenntnisse Ergebnis sozialer Prozesse? Wie kommen Wissenschaften überhaupt zu ihren Fragen? Wie wird etwas zum Problem, das man erforschen muss? Und wie kommt etwas Neues heraus? Solche Fragen beschäftigen die Wissenschaftsforschung seit den 1970er Jahren. Für ihre Beantwortung wird vorausgesetzt, dass man wissenschaftliche Aktivitäten in der Praxis untersuchen muss, um zu verstehen, was Wissenschaft im Kern ausmacht. Wie werden Erkenntnisse gewonnen und welche Umstände und Bedingungen gehen hierbei in sie ein? Konkret bedeutet das zum Beispiel danach zu fragen, was Modelle in der Klimaforschung charakterisiert, welche Rolle ein Archiv in der Untersuchung historischer Vorgänge spielt oder was Forscher meinen, wenn Sie von ‚ihren Daten’ sprechen. In der Vorlesung wird ausgehend von der Frage, was wir uns unter Wissenschaft jeweils vorstellen, versucht, ein differenziertes Verständnis wissenschaftlicher Erkenntnisse zu vermitteln. Fakten sind stets Fakten unter bestimmten Voraussetzungen. Fallen diese weg, bestimmt sich neu, was als Fakt gilt; bisher z.B. dachte man noch fast ausschliesslich, Übergewicht mache krank, inzwischen wird nicht selten eine andere Position vertreten. Wie ist das möglich, wenn nicht gleichzeitig grundsätzlich andere Voraussetzungen gemacht werden? Letztlich geht es darum, zu lernen, wissenschaftliche Erkenntnisse zu hinterfragen. Nicht Ablehnung oder Zustimmung ist der richtige Umgang mit wissenschaftlichen Aussagen, sondern Einordnung und Analyse der getroffenen Aussagen. Die Vorlesung ist für BA- und MA-Studierende gleichermassen offen. Lernziele: Einführung in das Fach Wissenschaftsforschung, Vermittlung von Problemlagen und Forschungsansätzen. Sprache: Deutsch Anrechnungsmöglichkeit/en: Einführungsvorlesung Wissenschaftsforschung Freie Studienleistungen Kulturwissenschaften BA Freie Studienleistungen Kulturwissenschaften MA Freie Studienleistungen Wissenschaftsforschung BA Freie Studienleistungen Wissenschaftsforschung MA Wahlmodul Kultur- und Sozialwissenschaften Weitere Studienleistungen im Fach Geschichte BA Weitere Studienleistungen im Fach Geschichte MA Weitere Studienleistungen im Fach Judaistik BA Weitere Studienleistungen im Fach Judaistik MA Weitere Studienleistungen im Fach Wissenschaftsforschung MA Weitere Studienleistungen im Modul Grundlagen der Kulturwissenschaften Weitere Vorlesungen in Geschichte Prüfungsmodus / Credits: Benotete Prüfung (2 Cr) Hinweise: Die Veranstaltung zählt für den obligatorischen Grundlagenbereich. Hörer/innen: Offen für Hörer/innen 9
Kontakt: christoph.hoffmann@unilu.ch Literatur zur Anregung: Ian Hacking, Einführung in die Philosophie der Naturwissenschaften (1983/dt. 1996). Bruno Latour, Die Hoffnung der Pandora (1999/dt. 2000). Karin Knorr Cetina, Wissenskulturen (2002). Hans-Jörg Rheinberger, Epistemologie des Konkreten (2006). 10
Wissenschaft, Politik, Ideologie. Kartierung einer Konfliktzone Dozent/in: Lukas Held, MA Veranstaltungsart: Proseminar Durchführender Fachbereich: KSF \ Wissenschaftsforschung Studienstufe: Bachelor Termine: Wöchentlich Mo., 14:15 - 16:00, ab 20.09.2021 Wöchentlich Mo., 14:15 - 16:00, ab 06.12.2021 Umfang: 2 Semesterwochenstunden Turnus: Wöchentlich Inhalt: Wissenschaft scheint als 'objektive' Suche nach Wissen das Gegenteil von Ideologie zu sein. Oder kann es auch ideologische Formen von Wissenschaft geben – Wissenschaft also, die unter ideologischen Vorzeichen betrieben wird und der Durchsetzung bestimmter Politiken dient? Ist Wissenschaft im Laufe des 20. Jahrhunderts politischer und Politik wissenschaftlicher geworden? Wie und warum hat sich das Verhältnis zwischen Wissenschaft und Politik gewandelt? Im Seminar werden wir einerseits anhand von Fallstudien Konfliktzonen zwischen ideologischem und wissenschaftlichem Wissen erkunden und andererseits anhand von theoretischen Ansätzen Methoden erarbeiten, um die Ausprägungen von ideologischem Wissen im Verhältnis zu Wissenschaft zu analysieren. Lernziele: Die Studierenden lernen, das Verhältnis von Wissenschaft, Politik und Ideologie in seinem historischen Wandel zu reflektieren. Anhand der Analyse ausgewählter Fallstudien erwerben sie erste Kenntnisse zur Identifizierung und Analyse möglicher Konfliktzonen. Sprache: Deutsch Anrechnungsmöglichkeit/en: Freie Studienleistungen Wissenschaftsforschung BA Wahlmodul Kultur- und Sozialwissenschaften Prüfungsmodus / Credits: Aktive Teilnahme (Referat, Essay, Vorbereiten einer Sitzungsdiskussion) (4 Cr) Hinweise: Das Seminar zählt für den Schwerpunkt Konzepte. Kontakt: lukas.held@doz.unilu.ch lukas.held@uzh.ch Material: Materialien werden als PDF zum Download bereitgestellt. 11
Affenforschungsforschung. Die Wissenschaft vom Verhalten der Primaten: Ein Modellfall für die Wissenschaftsforschung Dozent/in: PD Dr. Peter Berz Veranstaltungsart: Hauptseminar Durchführender Fachbereich: KSF \ Wissenschaftsforschung Studienstufe: Bachelor / Master Termine: Wöchentlich Do., 14:15 - 16:00, ab 23.09.2021 Wöchentlich Do., 14:15 - 16:00, ab 02.12.2021 Umfang: 2 Semesterwochenstunden Turnus: Wöchentlich Inhalt: Die Erforschung des Primaten-Verhaltens ist ein Modellfall der Wissen- schaftsforschung. Erstens hängen hier die Näherung an das wissenschaftliche „Objekt“, hängen Verfahren, Methoden, Forschungsfragen, hängen die Person der Forscherin, des Forschers, ihre Herkunft und (Ein)Stellung so eng zusammen wie sonst selten. Hier lassen sich die Grenzen von Wissenschaft, Wissen, Erfahrung gut studieren. Zweitens bestimmt die Lebensweise der Tiere selbst – in Urwald oder Savanne, Asien oder Afrika, in Familien oder „gangs“ und „troops“ – die Art, wie die Forschung mit ihnen Kontakt aufnimmt. Das Seminar wird sich von unterschiedlichen Lebensweisen („modes d‘existence“, Latour) leiten lassen müssen: Schimpansen, Paviane, Orang-Utans, Gorillas, Makaken. Ein dritter Grund macht aus der Geschichte der Primatenforschung einen Lehrfall für die Wissenschaftsforschung. Im frühen 20. Jahrhundert ist Primatenforschung zunächst eine klassische, oft koloniale Männerdomäne (etwa bei Wolfgang Köhler oder Solly Zuckerman). Seit den 1960er Jahren aber treiben vor allem Frauen die Primatenforschung voran. Sie beginnen einen neuen Stil der Forschung zu setzen. Sie schreiben etwa neben der Publikation wissenschaftlicher Ergebnisse auch Bücher, die, halb autobiographisch, halb wissenschaftsgeschichtlich, von langjährigen Erfahrungen mit und unter ihren Tieren erzählen. Diese zum Teil berühmt gewordenen Bücher von Jane Goodall, Diane Fossey, Birute Galdikas, Shirley Strum, Barbara Smuts, u.a. werden immer wieder ein Ausgangspunkt des Seminars sein. Sprache: Deutsch Anrechnungsmöglichkeit/en: Freie Studienleistungen Wissenschaftsforschung BA Freie Studienleistungen Wissenschaftsforschung MA Hauptseminar in Wissenschaftsforschung Wahlmodul Kultur- und Sozialwissenschaften Weitere Studienleistungen im Fach Wissenschaftsforschung MA Prüfungsmodus / Credits: Aktive Teilnahme (Prüfung, Referat, Essay) (4 Cr) Hinweise: Das Seminar zählt für den Schwerpunkt Objekte. Hörer/innen: Offen für Hörer/innen Kontakt: peter.berz@doz.unilu.ch Literatur Einführend: Shirley Strum: Leben unter Pavianen. Fünfzehn Jahre in Kenya (dt. 1989, engl.: Almost Human. A Journey into the world of Baboons, 1987). Donna Haraway: „Im Streit um die Natur der Primaten. Auftritt der Töchter im Feld des Jägers, 1960 – 1980“, in: Diess., Die Neuerfindung der Natur. Primaten, Cyborgs und Frauen (hg. Carman Hammer, Immanuel Stieß), Frankfut a.M./New Yorik (Campus) 1995. S. 123 – 159. Helmut Hoege: Affen. (Reihe: Der Kleine Brehm), Ostheim an der Rhön (Verlag Engstler) 2015. Cord Riechelmann: „Die Töchter im Feld der Jäger“, taz Berlin 13. 05. 2006, https://taz.de/!433147/ . Weiterführend (Bücher): Nadeschda N. Ladygina-Kohts (Schimpansen): Infant-chimpanzee and human child (1935). 12
Jane Goodall (Schimpansen): Wilde Schimpansen. Verhaltensforschung am Gombe-Strom, Reinbek (rowohlt) 1991. Wolfgang Köhler (Schimpansen): Intelligenzprüfungen an Anthropoiden (1917); Intelligenzprüfungen an Menschenaffen (1921). Diane Fossey (Gorillas): Gorillas im Nebel, München 1989 (engl. Gorillas in the mist, 1983). Birute M. F. Galdikas (Orang-Utans): Meine Orang-Utans. 20 Jahre unter den scheuen Waldmenschen, München 1995, Taschenbuch: 1998. Shirley Strum (Paviane): Leben unter Pavianen. Fünfzehn Jahre in Kenya (dt. 1989, engl.: Almost Human. A Journey into the world of Baboons, 1987) Barbara Smuts (Paviane): Sex and friendship in baboons (1985). Solly Zuckerman (Paviane): The social life of monkeys and apes (1931) 13
Ideen, Tatsachen, Praktiken: Grundlagentexte der Wissenschaftsforschung Dozent/in: Prof. Dr. Christoph Hoffmann Veranstaltungsart: Hauptseminar Durchführender Fachbereich: KSF \ Wissenschaftsforschung Studienstufe: Bachelor / Master Termine: Wöchentlich Di., 16:15 - 18:00, ab 21.09.2021 Wöchentlich Di., 16:15 - 18:00, ab 07.12.2021 Umfang: 2 Semesterwochenstunden Turnus: Wöchentlich Inhalt: An einer Reihe von Lektüren werden im Kurs grundlegende Fragestellungen und Denkansätze der Wissenschaftsforschung entwickelt. Der Akzent liegt dabei auf einem Entwurf von Wissenschaftsforschung als Theorie und Geschichte der „Entstehung und Entwicklung wissenschaftlicher Tatsachen“ (so die Formulierung Ludwik Flecks). Zu den Lektüren zählen ausser Ludwik Fleck Texte von Thomas Kuhn, Georges Canguilhem, Michael Polanyi, Karin Knorr Cetina, Ian Hacking, Bruno Latour, Hans-Jörg Rheinberger, Michael Lynch, Andrew Pickering, Susan Leigh Star und James Griesemer. Der Kurs wendet sich ausser an Studierende der Wissenschaftsforschung auch an alle Studierenden im BA und MA, die sich begleitend zu ihrem Major mit der Arbeit der Wissenschaften auseinandersetzen möchten. Lernziele: Einführung in die Forschungsansätze und Fragestellungen der Wissenschaftsforschung. Sprache: Deutsch Anrechnungsmöglichkeit/en: Freie Studienleistungen Kulturwissenschaften BA Freie Studienleistungen Kulturwissenschaften MA Freie Studienleistungen Wissenschaftsforschung BA Freie Studienleistungen Wissenschaftsforschung MA Hauptseminar Grundlagentexte der Wissenschaftsforschung Profilierungsbereich Wahlmodul Kultur- und Sozialwissenschaften Weitere Studienleistungen im Fach Wissenschaftsforschung MA Weitere Studienleistungen im Modul Grundlagen der Kulturwissenschaften Prüfungsmodus / Credits: Bestätigte Teilnahme (Einführung Seminarlektüre) (4 Cr) Hinweise: Die Veranstaltung zählt für den obligatorischen Grundlagenbereich. Hörer/innen: Teilnahme nach Vereinbarung Kontakt: christoph.hoffmann@unilu.ch Literatur Für die erste Sitzung: Ludwik Fleck, "Wissenschaftstheoretische Probleme" (1946), in: ders., Erfahrung und Tatsache, Frankfurt a. M. 1983, 128-146. Die weitere Literatur wird zu Beginn der Veranstaltung mitgeteilt. 14
Wissen(schaft) im Neoliberalismus Dozent/in: Dr. Monika Wulz Veranstaltungsart: Hauptseminar Durchführender Fachbereich: KSF \ Wissenschaftsforschung Studienstufe: Bachelor / Master Termine: Wöchentlich Do., 16:15 - 18:00, ab 23.09.2021 Wöchentlich Do., 16:15 - 18:00, ab 02.12.2021 Umfang: 2 Semesterwochenstunden Turnus: Wöchentlich Inhalt: Der Neoliberalismus gilt als eine der einflussreichsten ökonomischen Strömungen seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Neoliberale Theorien haben aber nicht nur eine viel längere Geschichte, die in die ideologischen Kämpfe der 1930er Jahre zurückreicht. Sie sind seit damals auch aufs Engste mit Auseinandersetzungen um den Status von Wissen und Wissenschaften in der Gesellschaft verbunden. Wissenschaftstheoretiker, wie Michael Polanyi, waren Teil neoliberaler Diskussionszirkel; Ökonomen, wie Friedrich Hayek, machten sich Gedanken über dezentrierte Formen von Wissen als Teil marktwirtschaftlicher Prozesse. Sie kritisierten damit zeitgenössische Forderungen nach der Planung von Wirtschaft und Wissenschaft im Dienst gesellschaftlicher Bedürfnisse. Wettbewerb und Marktideen galten in der Folge als Motor wissenschaftlicher Entdeckungen und Erfindungen. Das Seminar vermittelt die wissenschaftstheoretischen Auseinander- setzungen der 1930er und 1940er Jahre in ihren politischen und ökonomischen Kontexten und geht der Frage nach, inwieweit die frühen theoretischen Überlegungen neoliberaler Denker/innen tatsächlich spezifische Formen der Wissen(schaft)spolitik und Forschungsfinanzierung im 20. und 21. Jahrhundert geprägt haben. Lernziele: Das Seminar fördert das Verständnis zentraler Texte der frühen Wissenschaftstheorie (M. Polanyi, J.D. Bernal, etc.) im Kontext der Auseinandersetzungen um Wissen und Wissenschaft im Zuge der ideologischen Kämpfe der 1930er und 1940er Jahre. Darüber hinaus vermittelt es Einblicke in die jüngste Forschung zu den politischen und ökonomischen Grundlagen von Wissen(schaft)spolitik und Forschungsförderung im 20. und 21. Jahrhundert. Sprache: Deutsch Anrechnungsmöglichkeit/en: Freie Studienleistungen Wissenschaftsforschung BA Freie Studienleistungen Wissenschaftsforschung MA Hauptseminar in Wissenschaftsforschung Wahlmodul Kultur- und Sozialwissenschaften Weitere Studienleistungen im Fach Wissenschaftsforschung MA Prüfungsmodus / Credits: Aktive Teilnahme (Protokolle) (4 Cr) Hinweise: Das Seminar zählt für den Schwerpunkt Konzepte. Hörer/innen: Offen für Hörer/innen Kontakt: monika.wulz@wiss.gess.ethz.ch Literaturauswahl: Martin Beddeleem: Fighting for the Mantle of Science. The Epistemological Foundations of Neoliberalism, 1931– 1951, PhD Thesis: University of Montreal 2017. Daniel Stedman Jones: Masters of the Universe. Hayek, Friedman, and the Birth of Neoliberal Politics. Princeton 2012. Philip Mirowski, Dieter Plehwe (Hg.): The Road from Mont-Pèlerin. The Making of the Neoliberal Thought Collective. Harvard 2009. Mary Jo Nye: Michael Polanyi and His Generation. Origins of the Social Construction of Science. Chicago 2011. Dieter Plehwe, Quinn Slobodian, Philip Mirowski (Hg.): Nine Lives of Neoliberalism. London 2020. Elizabeth Popp Berman: Creating the Market University. How Academic Science Became an Economic Engine. Princeton 2012. Quinn Slobodian: Globalists. The End of Empire and the Birth of Neoliberalism. Harvard 2018. 15
Wissenschaft und Geschlecht: Themen – Ansätze - Methoden Dozent/in: PD Dr. Barbara Orland Veranstaltungsart: Hauptseminar Durchführender Fachbereich: KSF \ Wissenschaftsforschung Studienstufe: Bachelor / Master Termine: Wöchentlich Mi., 10:15 - 12:00, ab 22.09.2021 Wöchentlich Mi., 10:15 - 12:00, ab 01.12.2021 Umfang: 2 Semesterwochenstunden Turnus: Wöchentlich Inhalt: Science and Gender ist eine aus dem angloamerikanischen Raum importierte Forschungsperspektive, die in den letzten drei Jahrzehnten auch im deutschsprachigen Raum ihren festen Platz in Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftsforschung gewonnen hat. Sie umfasst allerdings immer noch sehr verschiedene Vorgehensweisen. Es ist daher durchaus notwendig, sich einige Überlegungen zur Herkunft und Verwendung des Begriffes „Gender“ zu machen, bevor man im Detail studiert, welche Themen, Ansätze und Methoden die Geschlechterforschung entwickelt und in die Wissenschaftsgeschichte und -soziologie eingebracht hat. Vor diesem Hintergrund wird es in diesem Seminar weniger darum gehen, einzelne Studien zu lesen, als vielmehr die Grundprämissen, Kernfragen und spezifischen Forschungsmethoden der Science and Gender – Studies kennenzulernen. Voraussetzungen: keine Sprache: Deutsch Anrechnungsmöglichkeit/en: Freie Studienleistungen Wissenschaftsforschung BA Freie Studienleistungen Wissenschaftsforschung MA Hauptseminar in Wissenschaftsforschung Wahlmodul Kultur- und Sozialwissenschaften Weitere Studienleistungen im Fach Wissenschaftsforschung MA Prüfungsmodus / Credits: Aktive Teilnahme (Referat) (4 Cr) Hinweise: Das Seminar zählt für den Schwerpunkt Konzepte. Hörer/innen: Offen für Hörer/innen Kontakt: barbara.orland@doz.unilu.ch barbara.orland@unibas.ch Literatur Zum Einstieg: Barbara Orland, Gender Studies, in: Handbuch Wissenschaftsgeschichte, hg. von Marianne Sommer, Staffan Müller-Wille, Carsten Reinhardt, Stuttgart: Metzler Verlag 2017, S. 68-80. 16
Wissenschaften in den Medien Dozent/in: Prof. Dr. Christoph Hoffmann Veranstaltungsart: Hauptseminar Durchführender Fachbereich: KSF \ Wissenschaftsforschung Studienstufe: Bachelor / Master Termine: Wöchentlich Mi., 14:15 - 16:00, ab 22.09.2021 Wöchentlich Mi., 14:15 - 16:00, ab 01.12.2021 Umfang: 2 Semesterwochenstunden Turnus: Wöchentlich Inhalt: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind Dauergäste in den Medien. Was sie herausgefunden haben und verlautbaren (lassen), wird aufmerksam studiert und weitergetragen. Was auch immer sie sagen, ihm wird ein grundsätzlich anderer Stellenwert beigemesssen als dem sonstigen Geplauder. Und all das ist nicht erst seit zwei Jahren (erst FFF, dann Covid- 19) so. Im Seminar sollen folgenden Aspekten nachgegangen werden: Welches Verständnis wissenschaftlicher Forschung und wissenschaftlicher Erkenntnisse entsteht in den klassischen Medien (Zeitung, Fernsehen)? Wie sieht die ‘Wissenschaft der Medien’ aus? Wie definieren Wissenschaftsjournalistinnenund Wissenschaftsjournalisten ihre Tätigkeit? Wie sieht diese Tätigkeit in der Praxis aus? Was charakterisiert Expertinnen und Experten in den klassischen Medien? Wie lässt sich ihre Rolle beschreiben? Wie agieren Wissenschaftlerinnen und Wisenschaftler als ihre eigenen Vermittler, Fokus Social Media? Diese Fragestellungen sollen im Verlauf des Seminars durch die Teilnehmer- innen und Teilnehmer untersucht werden. Dafür sind eigenständig Tages- zeitungen, Fernsehsendungen und Social Media Accounts auszuwerten und die Ergebnisse zu präsentieren. Lernziele: Formung von Wissenschaftsbildern in und durch Medien; Filterfunktion von Medien in der Zirkulation wissenschaftlicher Erkenntnisse; Ziele und Vorgehensweisen in der Wissenschaftskommunikation. Sprache: Deutsch Anrechnungsmöglichkeit/en: Freie Studienleistungen Wissenschaftsforschung BA Freie Studienleistungen Wissenschaftsforschung MA Hauptseminar in Wissenschaftsforschung Studienschwerpunkt Kulturmanagement Weitere Studienleistungen im Fach Wissenschaftsforschung MA Prüfungsmodus / Credits: Aktive Teilnahme (siehe Ankündigungstext) (4 Cr) Hinweise: Das Seminar zählt für den Schwerpunkt Praktiken. Hörer/innen: Offen für Hörer/innen Kontakt: christoph.hoffmann@unilu.ch Literatur Siehe Seminarplan, der ab Einschreibebeginn im Kursordner auf OLAT liegt. 17
Was machen wir? Geistes- und Sozialwissenschaften bei der Arbeit Dozent/in: Prof. Dr. Christoph Hoffmann Veranstaltungsart: Masterseminar Durchführender Fachbereich: KSF \ Wissenschaftsforschung Studienstufe: Master Termine: Wöchentlich Mi., 16:15 - 18:00, ab 22.09.2021 Wöchentlich Mi., 16:15 - 18:00, ab 01.12.2021 Umfang: 2 Semesterwochenstunden Turnus: Wöchentlich Inhalt: Die Wissenschaftsforschung hat sich seit ihren Anfängen in den 1970er Jahren überwiegend mit den Naturwissenschaften beschäftigt. Seit etwa 10 Jahren lässt sich aber bemerken, dass auch die Arbeit der Geistes- und Sozialwissenschaften untersucht wird. Wie gehen sie vor, was wird dabei vorausgesetzt, welches Selbstverständnis prägt sie? In dem Seminar werden wir im ersten Teil eine Reihe von Studien geistes- und sozialwissenschaftlicher Praxis lesen. Neben den Beobachtungen und Resultaten werden methodische Probleme einer solchen Wissenschafts- forschung interessieren. Dies insbesondere, weil wir im zweiten Teil des Seminars erproben wollen, wie wir unser eigenes Arbeiten als Ethnologinnen, Historikerinnen, Philosophinnen, Soziologinnen etc. als Praxis der Erkenntnisproduktion in ihren Vorausetzungen und Bedingungen untersuchen können. Das Ziel bilden kleine Studien (event. Autoethnographien) aus dem Alltag unserer wissenschaftlichen Arbeit am Schreibtisch, am Rechner, in der Bibliothek, im Archiv, im Feld usw. Das Seminar richtet sich explizit an Studierende aller Fächer der KSF (und darüber hinaus), die gerne über ihre Arbeit jenseits von Methodenkursen nachdenken möchten. Lernziele: Die Erkenntnisproduktion von Geistes- und Sozialwissenschaften auf ihre Voraussetzungen und Bedingungen befragen lernen. Voraussetzungen: siehe unter Inhalt Sprache: Deutsch Anrechnungsmöglichkeit/en: Freie Studienleistungen Wissenschaftsforschung MA Masterseminar in Wissenschaftsforschung Profilierungsbereich Weitere Studienleistungen im Fach Wissenschaftsforschung MA Prüfungsmodus / Credits: Aktive Teilnahme (Anfertigung einer kleinen Feldstudie respektive Autoethnographie; kann auch Basis einer anschliessenden Hausarbeit sein. ) (4 Cr) Hinweise: Das Seminar zählt für den Schwerpunkt Praktiken. Hörer/innen: Teilnahme nach Vereinbarung Kontakt: christoph.hoffmann@unilu.ch Literatur wird zu Beginn des Semesters angegeben. Zur Einstimmung: Friedolin Krentel u.a., Library Life. Werkstätten kulturwissenschaftlichen Forschens, Lüneburg 2015. Open Access, download: https://meson.press/books/library- life/ 18
Für den Major Wissenschaftsforschung ISK (MA) anrechenbare Lehrveranstaltungen aus anderen Fachbereichen Geschichte der Digitalisierung. Informationsmaschinen und numerische Kommunikation seit ca. 1800 Dozent/in: Prof. Dr. Daniel Speich Chassé Veranstaltungsart: Vorlesung Durchführender Fachbereich: KSF \ Geschichte Studienstufe: Bachelor / Master Termine: Wöchentlich Mi., 10:15 - 12:00, ab 22.09.2021 Wöchentlich Mi., 10:15 - 12:00, ab 01.12.2021 Umfang: 2 Semesterwochenstunden Turnus: Wöchentlich Inhalt: Die Gegenwart spätmoderner Gesellschaften ist geprägt durch die Digitalisierung. Aber worin besteht sie und was sind die historischen Wurzeln? Die Vorlesung greift weit in die Kulturgeschichte der Medien- nutzung aus und rekonstruiert eine doppelte Geschichte. Einerseits geht es um die Erfindung und um die Verbreitung von Maschinen zur Informationsverarbeitung. Und andererseits widmet sich die Vorlesung der Frage, wie gesellschaftlich relevante Inhalte diesen Maschinen zugeführt werden konnten. Es geht um den Aufstieg von numerischer Kommunikation in der gesellschaftlichen Selbstverständigung. Das Zusammenführen der Technikgeschichte mit der Sozialgeschichte verspricht Aufklärung über das Phänomen der Digitalisierung. Zu beobachten ist eine eigentliche „Verdoppelung“ (Nassehi) bzw. technische Erweiterung der sozialen Welt seit ca. den 1970er-Jahren. Die Konsequenzen dieses Vorgangs sind analytisch noch offen. Sprache: Deutsch Anrechnungsmöglichkeit/en: Freie Studienleistungen Geschichte BA Freie Studienleistungen Geschichte MA Vorlesung im Modul Weltgesellschaft Vorlesung im Modul Weltgesellschaft und Weltpolitik Wahlmodul Kultur- und Sozialwissenschaften Weitere Studienleistungen im Fach Geschichte BA Weitere Studienleistungen im Fach Geschichte MA Weitere Studienleistungen im Fach Wissenschaftsforschung MA Weitere Studienleistungen im Modul Weltgesellschaft und Weltpolitik Weitere Studienleistungen im Wahlmodul Digital Cultures Weitere Vorlesungen in Geschichte Prüfungsmodus / Credits: Benotete Prüfung (2 Cr) Hörer/innen: Offen für Hörer/innen Kontakt: daniel.speich@unilu.ch Lektüre zur Vorbereitung: Gugerli, David 2018: Wie die Welt in den Computer kam. Zur Entstehung digitaler Wirklichkeit, Frankfurt a. M. S. Fischer; Nassehi, Armin 2019: Theorie der digitalen Gesellschaft, München, CH Beck. 19
Einführung in die Medizinethnologie Dozent/in: Ass.-Prof. Dr. phil. Sandra Bärnreuther Veranstaltungsart: Proseminar Durchführender Fachbereich: KSF \ Ethnologie Studienstufe: Bachelor Termine: Wöchentlich Di., 12:15 - 14:00, ab 21.09.2021 Wöchentlich Di., 12:15 - 14:00, ab 07.12.2021 Umfang: 2 Semesterwochenstunden Turnus: wöchentlich Inhalt: Medizin ist eng mit zentralen Lebenserfahrungen verknüpft und ein wichtiger Bestandteil sozialen Lebens. In diesem Proseminar beschäftigen wir uns mit Gesundheit, Krankheit und Heilung aus ethnologischer Perspektive. Lokale Medizinkulturen stehen dabei ebenso im Mittelpunkt wie Kulturen der Biomedizin und die globale Zirkulation von medizinischen Praktiken, Technologien und Substanzen. Anhand aktueller ethnographischer Studien aus unterschiedlichen Teilen der Welt diskutieren wir u.a. folgende Fragen: Wie beeinflussen Körperbilder und Krankheitsverständnisse therapeutische Praktiken in spezifischen historischen und soziokulturellen Kontexten? Wie verhalten sich biomedizinische Heilmethoden zu sogenannten alternativen Praktiken? Welche asymmetrischen politisch-ökonomischen Strukturen und globalen Dynamiken prägen das medizinische Feld? Was sind die Konsequenzen sozialer Ungleichheiten für den Zugang zu Medikamenten und medizinischer Versorgung? Und wie wirkt sich Gesundheitspolitik auf verschiedene Lebensbereiche aus? Ziel des Seminars ist es, Studierenden einen Einblick in das vielfältige Themenspektrum der Medizinethnologie zu geben. Studierende lernen ausserdem grundlegende Konzepte, theoretische Strömungen und methodische Herangehensweisen kennen, die diese Subdisziplin geprägt haben. Sprache: Deutsch Anrechnungsmöglichkeit/en: Freie Studienleistungen Ethnologie BA Wahlmodul Kultur- und Sozialwissenschaften Weitere Studienleistungen im Fach Ethnologie BA Prüfungsmodus / Credits: Aktive Teilnahme (4 Cr) Hinweise: Für Studierende der Wissenschaftsforschung zählt die Veranstaltung für den Bereich Konzepte. Kontakt: sandra.baernreuther@unilu.ch Literatur Dilger, H. und B. Hadolt. 2017. Medizinethnologie. In B. Beer, H. Fischer und J. Pauli (Hrsg.), Ethnologie. Einfu¨hrung in die Erforschung kultureller Vielfalt. Neunte Auflage. Berlin: Reimer Verlag. Singer, M. und H. Baer. 2012. Introducing Medical Anthropology. A Discipline in Action. Zweite Auflage. Lanham: AltaMira Press 20
Epistemische Ungerechtigkeiten Dozent/in: Altanian Veranstaltungsart: Proseminar Durchführender Fachbereich: KSF \ Philosophie Studienstufe: Bachelor Termine: Wöchentlich Mi., 16:15 - 18:00, ab 22.09.2021 Wöchentlich Mi., 16:15 - 18:00, ab 01.12.2021 Umfang: 2 Semesterwochenstunden Turnus: Wöchentlich Inhalt: Mit ihrem 2007 veröffentlichten Buch «Epistemic Injustice: Power and the Ethics of Knowing» hat Miranda Fricker der philosophischen Debatte über die Beziehung zwischen Wissen und Macht neuen Aufschub verliehen. Eines ihrer zentralen Anliegen war, die als zu individualistisch aufgefasste anglo-amerikanische Erkenntnistheorie um einen theoretischen Bezugsrah- men zu erweitern, der die ethischen und politischen Dimensionen unseres epistemischen Verhaltens erkennbar macht. Dadurch könnten bislang verborgene Formen der Diskriminierung und Ungerechtigkeiten innerhalb unserer Wissenspraktiken aufgedeckt werden. Damit reiht sich Fricker aber auch in eine andere Tradition ein, nämlich der feministischen, dekolonialen und critical race Theorie und Philosophie. Diese sozialen und intellektuellen Bewegungen machen schon länger auf diskriminierende Mechanismen und Strukturen aufmerksam, die Mitgliedern bestimmter Gruppen den Status als Wissenssubjekte aberkennen und ihnen dadurch die Teilnahme am gesellschaftlichen und politischen Leben auf ungerechte Weise verwehrt wird. In diesem Proseminar werden zentrale Begriffe und Theorien episte- mischer Ungerechtigkeit vorgestellt und diskutiert. Sprache: Deutsch Anrechnungsmöglichkeit/en: Freie Studienleistungen Philosophie BA Proseminar im Bereich Praktische Philosophie Weitere Studienleistungen im Fach Philosophie BA Prüfungsmodus / Credits: Aktive Teilnahme (Essay, Protokolle) (4 Cr) Hinweise: Die Veranstaltung zählt in der Wissenschaftsforschung für den Bereich Konzepte. Kontakt: melanie.altanian@gmail.com Literatur Die Literaturliste wird vor der ersten Sitzung zirkuliert. 21
Medialisierte Natur: Gletscher, Greta und Green Peace Dozent/in: Karin Stieger, MA Veranstaltungsart: Hauptseminar Durchführender Fachbereich: KSF \ Soziologie Studienstufe: Bachelor Termine: Wöchentlich Mo., 10:15 - 12:00, ab 20.09.2021 Wöchentlich Mo., 10:15 - 12:00, ab 06.12.2021 Umfang: 2 Semesterwochenstunden Inhalt: In diesem Seminar soll der Frage nachgegangen werden, wie Massen- medien an der Konstruktion und Veränderung von Natur-Vorstellungen beteiligt sind. Die Studierenden erhalten dabei einen Einblick in wichtige Erkenntnisse der Kommunikations- und Medienwissenschaften und werden das erarbeitete Wissen auf aktuelle Beispiele massenmedial beobachteter Natur anwenden. Einen Vorschlag zur Eingrenzung bieten die im Titel ge- nannten Themenkomplexe. In einem empirischen Teil des Seminars widmen wir uns der jeweils ganz eigenen Themenkarriere des Naturphäno-mens Gletscher, des Gesichts der neuen Klimabewegung Greta sowie der Non- Profit-Organisation Green Peace. Das Seminar will den Studierenden unter anderem ein Gespür für die Variabilität und Stabilität massenmedial kommu- nizierter Semantiken vermitteln und auf die Selbstverständlichkeit hinweisen, mit der im Alltag an massenmedial aufbereitetes Wissen angeschlossen wird. Sprache: Deutsch Anrechnungsmöglichkeit/en: Freie Studienleistungen Soziologie BA Hauptseminar im Modul Kommunikationsmedien Hauptseminar im Modul Medien Hauptseminar in Soziologie Hauptseminar in Wissenschaftsforschung Wahlmodul Kultur- und Sozialwissenschaften Weitere Studienleistungen im Fach Soziologie BA Weitere Studienleistungen im Fach Wissenschaftsforschung MA Prüfungsmodus / Credits: Aktive Teilnahme (Referat) (4 Cr) Hinweise: Für Studierende der Wissenschaftsforschung zählt die Veranstaltung für den Bereich Konzepte. Kontakt: karin.stieger@unilu.ch 22
Samen und Rassen: die Politik der Pflanzen- und Tierzucht aus Sicht einer Lebewesen-umfassenden Ethnologie Dozent/in: Dr. Irina Wenk Veranstaltungsart: Hauptseminar Durchführender Fachbereich: KSF \ Ethnologie Studienstufe: Bachelor / Master Termine: Wöchentlich Do., 12:15 - 14:00, ab 23.09.2021 Wöchentlich Do., 12:15 - 14:00, ab 02.12.2021 Umfang: 2 Semesterwochenstunden Turnus: Wöchentlich Inhalt: In diesem Hauptseminar betrachten wir die Politik der Pflanzen- und Tierzucht vor dem Hintergrund neuer theoretischer Ansätze der More-Than- Human Anthropology und der Ethnologie der Mensch-Tier Beziehungen. Nach einer Einführung in diese Ansätze befassen wir uns mit dem anhaltenden Prozess der Domestikation. Danach vertiefen wir uns in die globalen Zusammenhänge von Saatgutpolitik und -monopol und ihren vielfältigen Gegenbewegungen. Wir betrachten inner- und ausser- europäische Fallbeispiele und besuchen, wenn möglich, das Herz der unabhängigen Saatgutproduktion in der Schweiz. Im Bereich der Tierzucht befassen wir uns mit der Kreation und der Idee und Ideologie von (Nutz)Tierrassen und ihrer gesellschaftlichen Bedeutung. Hier werden wir, wenn möglich, eine Zuchtveranstaltung besuchen. Ziel dieser Veranstaltung ist es, die ethnologische Betrachtungsweise um die Dimension der Tiere und Pflanzen zu erweitern. Dabei erkennen wir, dass das Wie und Warum der Produktion von Lebewesen und Nahrung von gesamtgesellschaftlicher und globaler Bedeutung ist. Dieses Seminar verbindet Theorie und Praxis und kann als Auftakt zu einer Forschung zu diesem Themenbereich für eine BA- oder Masterarbeit gelten. Sprache: Deutsch Anrechnungsmöglichkeit/en: Freie Studienleistungen Ethnologie BA Freie Studienleistungen Ethnologie MA Hauptseminar im Bereich Medizin und Technologie Hauptseminar im Bereich Politik und Wirtschaft Hauptseminar im Bereich Wirtschaft und Ökologie Hauptseminar in Wissenschaftsforschung Wahlmodul Kultur- und Sozialwissenschaften Weitere Studienleistungen im Fach Ethnologie BA Weitere Studienleistungen im Fach Ethnologie MA Weitere Studienleistungen im Fach Wissenschaftsforschung MA Prüfungsmodus / Credits: Aktive Teilnahme (4 Cr) Hinweise: Für Studierende der Wissenschaftsforschung zählt die Veranstaltung für den Bereich Praktiken. Hörer/innen: Teilnahme nach Vereinbarung Kontakt: irina.wenk@uzh.ch 23
Koloniale Verflechtungen: Schweizer Missionare und Naturforscher in der europäischen Expansion Dozent/in: Prof. Dr. Patrick Kury Veranstaltungsart: Masterseminar Durchführender Fachbereich: KSF \ Geschichte Studienstufe: Master Termine: Wöchentlich Mi., 10:15 - 12:00, ab 22.09.2021 Wöchentlich Mi., 10:15 - 12:00, ab 01.12.2021 Inhalt: Das Fehlen einer staatlichen Kolonialpolitik in der Schweiz hat dazu geführt, dass die Historiografie erst spät mit der Erforschung der schweizerischen kolonialen Vergangenheit begonnen hat. Dies ist nicht zuletzt auf die im Vergleich mit den europäischen Kolonialmächten diffuse Quellenlage zurückzuführen. Die Schweiz besoldete keine Beamte in Kolonien, schickte keine Soldaten nach Übersee und besass keine entsprechende Flotte. So waren es Forscher, Missionare, Händler und Söldner, die im Schatten der europäischen Expansion agierten und das internationale Kolonialsystem für ihre persönlichen Interessen nutzten. Mittlerweile ist es jedoch common sense, dass Schweizerinnen und vor allem Schweizer eng mit der Kolonialgeschichte verflochten sind, obwohl die Schweiz keine Kolonien besass und die Regierung auch gar nicht versucht hatte, Gebiete in Afrika, Asien und Amerika zu erobern. Das Masterseminar versucht an einzelnen Schweizer Fallbeispielen einen Überblick über Felder der kolonialen Verflechtung im langen 19. Jahrhundert zu erarbeiten und damit Struktur- merkmale einer schweizerischen Kolonialgeschichte ohne Kolonien heraus- zuarbeiten. Besonderes Augenmerk erlangt dabei das Zusammenspiel von Wissenschaft, Mission und Handel. Anrechnungsmöglichkeit/en: Freie Studienleistungen Geschichte MA Masterseminar aus dem Bereich Neuzeit Masterseminar in Geschichte Masterseminar in Wissenschaftsforschung Weitere Studienleistungen im Fach Geschichte MA Weitere Studienleistungen im Fach Religionswissenschaft MA Weitere Studienleistungen im Fach Wissenschaftsforschung MA Prüfungsmodus / Credits: Aktive Teilnahme (4 Cr) Hinweise: Für Studierende der Wissenschaftsforschung zählt die Veranstaltung für den Bereich Praktiken. Kontakt: patrick.kury@unilu.ch 24
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Kontakt Universität Luzern Professur für Wissenschaftsforschung Frohburgstrasse 3 Postfach 4466 CH-6002 Luzern Prof. Dr. Christoph Hoffmann E-Mail: christoph.hoffmann@unilu.ch Tel. +41 41 229 5610 Raum 3.A40 Dr. Verena Halsmayer Stellvertretung: Oberassistentin Bis 31.07.2021: Dr. des Kris Decker E-Mail: verena.halsmayer@unilu.ch kris.decker@bluewin.ch Forschungsaufenthalt Raum 3.A54 Ab 1.8.2021: Dr. Monika Wulz monika.wulz@unilu.ch Raum 3.A54 Selina Buser Studentische Hilfskraft E-Mail: selina.buser@unilu.ch Raum 3.A19 Sekretariat: Monika Nideröst E-Mail: monika.nideroest@unilu.ch Tel. +41 41 229 5531 Raum 3.A53 www.unilu.ch/wissenschaftsforschung 26
Professur für Wissenschaftsforschung Lehrveranstaltungen im Herbstsemester 2021 MONTAG DIENSTAG MITTWOCH DONNERSTAG FREITAG 08.15-09.00 09.00-10.00 HS 10.15-11.00 Wissenschaft und Geschlecht: Themen – Ansätze – Methoden Orland 11.00-12.00 12.15-13.00 13.00-14.00 PS VL HS HS 14.15-15.00 Wissenschaft, Politik, Ideologie. Die Arbeit der Wissenschaften: Wissenschaften in den Medien Affenforschungsforschung. Die Kartierung einer Konfliktzone Wissenschaftsforschung Hoffmann Wissenschaft vom Verhalten Held Hoffmann der Primaten: Ein Modellfall für 15.00-16.00 die Wissenschaftsforschung Berz HS MSE HS 16.15-17.00 Ideen, Tatsachen, Praktiken: Was machen wir? Geistes- und Wissen(schaft) im Neoliberalis- Grundlagentexte der Wissen- Sozialwissenschaften bei der mus schaftsforschung Arbeit Wulz 17.00-18.00 Hoffmann Hoffmann 18.15-19.00 19.00-20.00
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