Leicht und ernsthaft - Museen in Bremen

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Leicht und ernsthaft - Museen in Bremen
Nr. 27 • 16. Februar 2018 bis 25. Mai 2018

                                   Leicht und ernsthaft                                                                                                         Nackheit in der Kunst
     Gerhard-Marcks-Haus zeigt „Volker März – Horizontalist“ (der Affe fällt nicht weit vom Stamm)                                                              Die Nackheit spielt nicht nur im
                                                                                                                                                                realen Leben, sondern auch in
                                                                                                                                                                der Kunst eine große Rolle: In vie-
                                                                                                                                                                len Facetten findet sie sich in den
                                                                                                                                                                unterschiedlichsten        Expona-
                                                                                                                                                                ten wieder, zumal in den unter-
                                                                                                                                                                schiedlichsten Lesarten. Auch
                                                                                                                                                                in den bremischen Museen fin-
                                                                                                                                                                den sich viele Varianten von Nack-
                                                                                                                                                                heit. Einigen davon stellen wir Ih-
                                                                                                                                                                nen auf den Panorama-Seiten vor.
                                                                                                                                                                                       Seiten 6 + 7

                                                                                                                                                               Zwischen den Zeiten
                                                                                                                                                               Der Maler und Zeichner Josef Scharl
                                                                                                                                                               zählt zur „verlorenen Generation“ und
                                                                                                                                                               hatte nicht den Erfolg, den er verdient
                                                                                                                                                               gehabt hätte. Die Museen Böttcherstra-
                                                                                                                                                               ße widmen ihm jetzt eine große Schau.
Volker März, Horizontalist, 2017, gebrannter Ton und diverse Materialien                                                         © VG Bild-Kunst, Bonn 2018    Museen Böttcherstraße          Seite 4

E
       r ging mit einer Kafka-Puppe nach     Haus zeigt ab dem 18. März eine umfassen-       sualisierung einer Idee oder einer (oftmals
       Israel, zeigte Hannah Arendt nackt    de Schau mit Werken des provokanten In-         politischen) Botschaft. Arie Hartog, der Di-                      Haus Riensberg öffnet wieder
       und sei „überhaupt immer auf der      stallations- und Performance-Künstlers. Ti-     rektor des Gerhard-Marcks-Hauses, hat in                          Nach einer längeren Umbauphase
       Suche danach, wie man Löcher in       tel der Ausstellung, die bis zum 10. Juni zu    Neu-Ulm vor einigen Jahren Werke von Vol-                         wird das Haus Riensberg des Focke-
       Tabus bohren“ könne: der in Mann-     sehen ist: „Volker März – Horizontalist“ (der   ker März gesehen und war „baff“: „Ich wollte                      Museums wiedereröffnet – ästhetisch
heim geborene und in Berlin lebende          Affe fällt nicht weit vom Stamm)                ihn unbedingt einmal nach Bremen holen.                           neu durchdacht, mit einem Tag der of-
Künstler Volker März. Das Gerhard-Marcks-       März geht es dabei zumeist um die Vi-        Er schafft es, leicht und ernsthaft zu sein.“                     fenen Tür am 25. März.
                                                                                                                               weiter auf Seite 2              Focke-Museum                 Seite 5

                                                                                                                                                               Schönes und Kurioses
                                       Eine Welt aus Glas                                                                                                      In der Bremer Kunsthalle wird am 7.
                                                                                                                                                               März die Ausstellung „Kühles Licht und
                                                                                                                                                               weite See“ eröffnet. Gezeigt werden res-
  Die Ausstellung über die Faszination von transparentem Design ist noch bis zum 22. April zu sehen                                                            taurierte niederländische Meisterzeich-
                                                                                                                                                               nungen aus dem 16.-18. Jahrhundert.
                                                                                                                                                               Kunsthalle                      Seite 8

                                                                                                                                                               Trend und Tradition
                                                                                                                                                               Die Ausstellung „Cool Japan“ im Bre-
                                                                                                                                                               mer Überseemuseum zeigt auch die
                                                                                                                                                               Bedutung der großen Feste – wie etwa
                                                                                                                                                               dem bald anstehenden Kirschblüten-
                                                                                                                                                               fest. Sie läuft noch bis zum 1. Mai.
                                                                                                                                                               Überseemuseum                    Seite 9

                                                                                                                                                               Proof of Life
                                                                                                                                                               Direktor Peter Friese zum Besonderen
                                                                                                                                                               der Ausstellung „Prof of Life“, die auf-
                                                                                                                                                               grund des großen Zuschauerinteres-
                                                                                                                                                               ses verlängert wurde.
                                                                                                                                                               Weserburg                      Seite 10
Damensandale, Beverly Feldman, 1990er Jahre                                                             © Beverly Feldman Designs; Foto: Jens Weyers, Bremen

P
        aul Auster beschrieb die „Stadt      über den, der im Glashaus sitzt bis hin         Transparentes Design“, in der das viel-
        aus Glas“, Werner Herzog dreh-       zum gläsernen Menschen. „Transparenz            schichtig-durchsichtige Sujet in den ver-
        te das „Schloss aus Glas“ und        gehört zu den Schlüsselbegriffen unse-          schiedensten Lesarten beleuchtet wird.                                Eine Sonderveröffentlichung des
        ein „Herz aus Glas“ wurde eben-      rer Gegenwart. Was wir mit dem Begriff          Die Ausstellung, die im November ver-
        falls schon besungen. Assozia-       verbinden, sagt viel über unsere Gesell-        gangenen Jahres eröffnet wurde, ist noch
tionen und Motive zum Thema Glas gibt        schaft aus“, heißt es folgerichtig in der       bis zum 22. April im Wilhelm Wagenfeld-
es unendlich viele; vom Glasperlenspiel      Broschüre zur Ausstellung „Welt aus Glas.       Haus zu sehen.           weiter auf Seite 3
Leicht und ernsthaft - Museen in Bremen
2            Gerhard-Marcks-Haus

                                                  Stetes Anregen zum Nachdenken
                                                  Volker März zeigt mit den „Horizontalisten“ Menschen, die nichts mehr wollen

                                                      E
                                                               r sei beeindruckt, mit welcher       naturgemäß nicht immer: So wurde März                                    ken und Andersdenken, so Hartog weiter
                                                               Leichtigkeit Volker März seine gro-  an der israelischen Grenze von Soldaten                                  – und schaffte eine einzigartige Bildwelt,
                                                               ßen Themen angehe, sagt Arie Har-    aufgehalten, als er mit seiner Kafka-Pup-                                in der menschliche Eigenschaften, Verhal-
                                                               tog weiter – zumal dieser seine Bot- pe einreisen wollte – die Einreise klappte                               ten und Vorurteile distanziert und gleich-
                                                               schaften ohne erhobenen Zeige-       letztlich aber doch, und der Künstler dreh-                              zeitig sehr präzise verhandelt werden.
                                                       finger transportiere und „am Ende zumeist    te einige bissige Videoclips mit Pop-Musik                               “März macht in seiner Kunst deutlich, wie
                                                       auch sehr empathisch“ sei. Auf Gegenlie-     in Tel-Aviv.                                                             wir permanent verstrickt sind. Dass es uns
                                                       be stößt diese Art von Kunstverständnis            Auch sonst polarisiert März, wo immer                              so gut geht, hat damit zu tun, dass es an-
                                                                                                         er auch agiert – ob in Zürich, Seoul oder                           deren schlecht geht“, so Hartog, der anfügt:
                                                                                                           Istanbul, ob in Museen, auf Rolltrep-                             „Zugleich ist seine Kunst aber auch sehr zu-
                                                                                                              pen oder öffentlichen Plätzen; März                            gänglich – und damit entspricht er dem
                                                                                                                ist immer in Bewegung, immer ak-                             wichtigsten kuratorischen Prinzip.“ Aber
                                                                                                                   tiv, stets bereit, den Finger in die                      auch dem Profil des Hauses, in dem Hartog
                                                                                                                     Wunde zu legen. Schwierigen                             jetzt seit 1996 arbeitet und seit 2009 als Di-
                                                                                                                       Situationen wie jener an der                          rektor tätig ist: „Wir sind in einer Nische und
                                                                                                                         israelischen Grenze begeg-                          versuchen, so gut es geht zu sein – mit dem
                                                                                                                           net er dabei meist mit Hu-                        Anspruch, die bestmögliche Kunst einem
                                                                                                                             mor, was sich durchaus                          möglichst breiten Publikum zu vermitteln.“
                                                                                                                                auch in seiner Kunst wi-                        In der Bremer Ausstellung werden – wie
                                                                                                                                 derspiegelt. Charakte-                      es der Titel schon besagt – zahlreiche „Ho-
                                                                                                                                 ristisch ebenfalls, dass                    rizontalisten“ zu sehen sein; Figuren, die
                                                                                                                                 er sich in seiner Arbeit                    dafür stehen, weder kreativ, noch progres-
                                                                                                                                verschiedenster Me-                          siv, noch gutwillig zu sein. „Der Horizon-
                                                                                                                                dien bedient und sich                        talist, das ist der Mensch, der nichts mehr
                                                                                                                               zwischen allen Formen                         will“, sagt Hartog. Zugleich gibt die Bre-
                                                                                                                               bewegt – zwischen Ma-                         mer Schau aber auch einen Einblick in die
                                                                                                                              lerei, Bildhauerei, Dich-                      gesamte Schaffenswelt des Künstlers, der
                                                                                                                             tung, Film, Installation,                       über das Erstellen seiner Tonfiguren einmal
                                                                                                                             Performance und Musik.                          gesagt hat: „Ich mach keine Skulpturen, ich
                                                                                                                            „Es ist faszinierend, wie                        bin kein Bildhauer – letztendlich ist es für
                                                                                                                            er Texte und Bilder, über-                       mich einfach wie eine Art Voodoo.“
                                                                                                                           haupt die verschiedensten                                                         (Frank Schümann)
                                                                                                                           Formen miteinander ver-
                                                                                                                                                                             Volker März – Horizontalist
                                                                                                                          bindet“, so Hartog.
                                                                                                                                                                             (der Affe fällt nicht weit vom Stamm)
                      Volker März, Scheinesserkiste, 2018, gebrannter Ton, bemalt, vergoldet und diverse                     Damit provoziere er zum
                                                                                                                                                                             18. März bis 10. Juni 2018
                      Materialien                                                       © VG Bild-Kunst, Bonn 2018        Nachdenken, zum Umden-

                                                                         Wege aus dem Bauhaus                                                                                       Daniel Wrede
                                                                             Gerhard Marcks und seine Freunde                                                                        Terms and Conditions

TERMINE
Mittwoch 28. Februar, 18 Uhr
Musik der Klassischen Moderne aus
der Zeit der Bauhaus-Epoche von
Gerhard Marcks
Ilgin Ülkü, Violine, Masterabsolventin der HfK
Bremen, Marcin Sieniawski, Violoncello, Gründer                                                                                                                              Daniel Wrede, Besonderes Handtuch,
des Szymanowski-Quartetts, Musik von Maurice           Blick in die Ausstellung, Raum: das klassische Bauhaus.          © Klassik Stiftung Weimar, Foto: Sandra Beckefeldt   2017, Videoband, Papier   © Im Besitz des Künstlers
Ravel und Erwin Schulhoff
                                                         Der Bildhauer Gerhard Marcks gehörte zu den ersten Lehrern am Bauhaus. Die Aus-                                        Der Künstler erinnert in seiner Ausstel-
Donnerstag, 1. März, 18.30 Uhr
                                                       stellung „Wege aus dem Bauhaus“ zeigt anhand von 190 Exponaten und 21 Künstlern, wie                                  lung „Terms and Conditions“ an die frühe-
Lesung
                                                       Marcks und seine Kollegen und Schüler an der berühmten Kunstschule in Weimar und in                                   re Funktion des klassizistischen Gebäudes,
Briefe, Gedanken, Eindrücke, Erinnerungen
von Gerhard Marcks über das Bauhaus                    der Zeit danach arbeiteten. Der Namensgeber des Gerhard-Marcks-Hauses stand wie kaum                                  das ursprünglich als öffentliche Toiletten-
mit Peter Lüchinger, bremer shakespeare                ein zweiter Künstler für die ursprüngliche Idee einer gemeinschaftlichen Erneuerung aller                             anlage diente. Zu sehen bis zum 4. März im
company                                                Künste durch das Handwerk. Die Ausstellung ist noch bis zum 4. März 2018 zu sehen.                                    Pavillon.
Leicht und ernsthaft - Museen in Bremen
Wilhelm Wagenfeld Haus                                     3

              Vom Durchschauen und Enthüllen
Julia Bulk, Leiterin des Wilhelm Wagenfeld Hauses, über die Faszination von transparenten Materialien

Z
         u sehen gibt es wahrlich viel in
         den Ausstellungsräumen der Wil-
         helm Wagenfeld-Stiftung – auf
         zwei Etagen in sieben Räumen,
         klug strukturiert. Der erste Raum
hat indes noch wenig mit Design zu tun,
sondern beschäftigt sich mit dem „Durch-
dringen“ und dem wissenschaftlichen
Blick. Nicht von ungefähr sind es die zu
Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckten
Röntgenstrahlen, die dem Besucher ein
erstes Highlight in der Ausstellung bieten
– ein Film über die Nahrungsaufnahme.
„Das gehört von nun an zu unserer Welt-
sicht“, erklärt Julia Bulk, die Leiterin des
Wilhelm Wagenfeld Hauses Bremen, den
wissenschaftlichen Raum: „Erst das, was
wir durch ein Mikroskop oder mit Hilfe der
Röntgnstraheln sehen, existiert für uns.“
   Die folgenden Räume tragen unter an-
derem die Titel „Durchschauen“, „Verste-
hen“, „Auflösen“ und „Enthüllen“ und zei-
gen das Prinzip der gläsernen Küche,
durchsichtige Geräte, duchsichtige Sitz-
möbel oder auch modische Accessoires.
Sieben Monate Vorlauf brauchten Julia
Bulk und ihr Team, ehe die Ausstellung im
November eröffnet werden konnte – mit
großem Erfolg übrigens. Die Enstehungs-
geschichte der Ausstellung bezeichnet
sie selbst als außergewöhnlich: „Oft ent-
stehen Ausstellungen über ein konkretes         Carl Strüwe, Bau runder Kieselalgen (Diatomeen), Mikrofotografie, 1928, Carl-Strüwe-Ar-
Projekt oder auch politische Impulse. Hier      chiv Bielefeld                                                            © VG Bild-Kunst 2017

                                                                                                                                                               TERMINE
                                                                                                                                                               Dienstag, 20. Februar 2018, 18 Uhr
                                                                                                                                                               Zeitgenossen: Gespräche zur aktuel-
                                                                                                                                                               len Kunst – Nr. 6: Welt aus Glas“
                                                                                                                                                               Mit Dr. Arie Hartog (Gerhard-Marcks-Haus),
                                                                                                                                                               Dr. Ingmar Lähnemann (Städtische Galerie) und
                                                                                                                                                               Dr. Frank Schmidt (Museen Böttcherstraße),
                                                                                                                                                               Moderation: Dr. Julia Bulk (Wilhelm Wagenfeld
                                                                                                                                                               Stiftung)

                                                                                                                                                               Samstag, 24. Februar 2018, 10 bis 18 Uhr
                                                                                                                                                               AboCardtag für Abonnenten des
Peter Schlumbohm, Kaffeebereiter                                                                                                                               Weser Kurier
„Chemex“, 1941                 © Chemex, USA    Hermès: Kelly-Bag in transparenter Ausführung, 1997                © Hermès Japon; Foto: Jens Weyers, Bremen
                                                                                                                                                               Dienstag, 6. März 2018, 18 Uhr
war es anders – uns interessierte von vor-      Mensch“ trägt – allerdings ohne zu wer-          Hauses aus Glas – und natürlich auch Ob-                      Vortrag: Des Kaisers neue Kleider:
neherein die Frage, ob es eine Verbindung       ten oder gar zu richten, sondern: es wird        jekte vom Namensgeber des Hauses, Wil-                        die Politik der Transparenz im
zwischen der politischen und der Ob-            gezeigt, auf erneut durchaus eindrucks-          helm Wagenfeld. Julia Bulk: „Er sprach bis-                   modernen Design
jekt-Transparenz gibt.“ Entsprechend ha-        volle Weise. Die Frage steht im Raum, wie-       weilen von seiner Liebe zum Glas – und                        Dr. Freyja Hartzell, Assistant Professor
be man recherchiert und geforscht – und         viel Durchsicht eine funktionierende Ge-         das kann man anhand seiner Entwürfe                           Bard Graduate Center, New York
festgestellt, dass es eine derartige Ausstel-   sellschaft braucht – die Antwort muss sich       auch sehen.“ Auch sie teile diese Faszina-                    Dienstag, 27. März 2018, 18 Uhr
lung noch nicht gegeben hat. Spannend           jeder selbst geben, die Ausstellung liefert      tion: „Es ist ein Material, das man greifen
                                                                                                                                                               Vortrag: Fortschritt, Anmut und
auch: „Ich glaube, dass der Begriff Trans-      dafür wertvolle Denkanstöße.                     kann, aber zugleich entzieht es sich dem
                                                                                                                                                               Hygiene.
parenz im 20. Jahrhundert positiv besetzt         Wer jetzt befürchtet, dass die Freu-           Zugriff. Es vereint zwei Dinge: es ist da,
war, er stand für Fortschritt, für schick und   de an einzelnen Exponaten zu kurz kom-           aber zugleich löst es sich auf. Das ist außer-
                                                                                                                                                               Die gläserne Küche der 1930er Jahre
                                                                                                                                                               Dr. Angelika Steinmetz-Oppelland, Jena
feingliedrig. Das ist heute, im 21. Jahrhun-    men könnte, der kann beruhigt sein – das         gewöhnlich.“                 (Frank Schümann)
dert nicht mehr so“, erläutert Bulk.            Gegenteil ist der Fall. Es gibt zahlreiche                                                                     Jeden Sonntag, 13 Uhr
   So führt denn die Ausstellung auch           wunderbare Ausstellungsstücke, von der                                                                         Führung
                                                                                                Welt aus Glas. Transparentes Design
zwangsläufig in den finalen siebten Raum,       gläsernen Kaffeemaschine über den auf-                                                                         Auch nach Vereinbarung unter
                                                                                                bis zum 22. April
der den Titel „Überwachen. Der gläserne         blasbaren Sessel bis zum Modell eines                                                                          Telefon: 0421 33 999 37
Leicht und ernsthaft - Museen in Bremen
4              Museen Böttcherstraße

                                                                            Echt und unverdorben
                                                                      Museen Böttcherstraße zeigen Werke von Josef Scharl: „Zwischen den Zeiten“

                                                   A
                                                              lles an ihm war echt,                                                                                           schaft Vernachlässigten – sowie
                                                              ursprünglich     und                                                                                            auf Bilder mit einer großen In-
                                                              unverdorben. Er sah                                                                                             terpretations- und Symbolkraft,
                                                              durch die Tragik und                                                                                            die ihn für manchen Kritiker
                                                              durch die Abgrün-                                                                                               auch in die Nähe von Otto Dix
                                                   de dieser Menschenwelt. Er                                                                                                 brachten. Ein „typischer Scharl“
                                                   litt darunter so stark wie sel-                                                                                            dieser Zeit mit dem Titel „Blin-
                                                   ten einer, aber nichts vermoch-                                                                                            der Bettler im Café“ zeigt nicht
                                                   te ihn dauerhaft niederzudrü-                                                                                              nur van Gogh, Gauguin und
                                                   cken.“ Große Worte, gespro-                                                                                                ihn selbst (als Bettler), sondern
    Kleckse, Kunst                                 chen am Grab von Josef Scharl
                                                   – und gesprochen von keinem
                                                                                                                                                                              auch Stresemann, Lenin und so-
                                                                                                                                                                              gar Hitler.„Und das im Jahr 1927“,
    und Abenteuer                                  Geringeren als Albert Einstein,
                                                   der mit dem Künstler befreun-
                                                                                                                                                                              sagt Schmidt, der dieses Werk
                                                                                                                                                                              auch zeigen wird: „Das sagt ei-
       Das Kinderatelier geht weiter!              det war. Den bis heute andau-                                                                                              niges über ihn aus – wie über-
    Dank der freundlichen Unter-                   ernden Ruhm Einsteins konnte                                                                                               haupt viele seiner Werke etwas
    stützung der Sparkasse Bremen                  der 1896 in München geborene                                                                                               Prophetisches an sich haben.“
    können kreative Köpfe zwischen                 Expressionist indes bei weitem                                                                                                Seine Kunst traf den Nerv der
    6 und 10 Jahren auch in 2018 alle              nicht teilen – nicht zu Lebzei-                                                                                            Zeit. Josef Scharl zählte Mit-
    zwei Wochen in den Museen                      ten, und auch nicht posthum.                                                                                               te, Ende der 20er Jahre zu den
    Böttcherstraße ihren Ideen                        Scharl ist heute trotz seines                                                                                           aufstrebendsten Künstlern in
    freien Lauf lassen. Freitagnach-               eindrucksvollen Werkes nur                                                                                                 Deutschland, fand viele Freun-
    mittags wird dort gemalt, ge-                  Wenigen bekannt. Grund ge-                                                                                                 de und Förderer, gewann Prei-
    klebt, geschnitten und gebaut.                 nug für die Museen Böttcher-                                                                                               se, reiste nach Rom und Pa-
    Die Materialkosten betragen 3 €.               straße, ihm eine Ausstellung                                                                                               ris. Nach seiner Rückkehr be-
    Um Anmeldung wird gebeten.                     zu widmen, die am 18. Febru-                                                                                               gann sich das Blatt allerdings
    Termine unter                                  ar unter dem Titel „Zwischen                                                                                               zu wenden – verbunden mit
    www.museen-boettcherstrasse.de.                den Zeiten“ eröffnet wird und                                                                                              der Machtergreifung der Nazis.
                                                   bis zum 3. Juni zu sehen ist.                                                                                              Scharls Themen wurden politi-
                                                   Museumsdirektor Dr. Frank                                                                                                  scher und noch sozialkritischer,
                                                   Schmidt sagt: „Ich möchte ihn                                                                                              was dazu führte, dass er 1935
TERMINE                                            mehr ins Bewusstsein brin-                                                                                                 mit einem Ausstellungsverbot
                                                   gen und hoffe, dass dies auch                                                                                              belegt wurde. Scharl traf dies
Sa., 24.2.2018, 15 bis 16 Uhr                      über Bremen hinaus gelingt.“                                                                                               auch finanziell hart– so fasste
Direktorenführung                                  Schmidt, der vor zwei Jahren                                                                                               er 1938 den Entschluss, auszu-
(Wieder-)Entdeckung Scharl                         aus Emden nach Bremen kam,                                                                                                 wandern. Ohne Frau und Kind
mit Dr. Frank Schmidt                              hatte das Werk von Josef Scharl                                                                                            zog er nach New York, wo er an
12 € / 10 € erm., VVK im Museum                    über die dortige Kunsthalle                                                                                                den Erfolg anzuknüpfen hoff-
Freitag, 2.3.2018, 11.30 bis 13 Uhr                kennen gelernt: „Henri Nan-                                                                                                te – dies allerdings mißlang. Er
Kunstfrühstück                                     nen war ein großer Sammler                                                                                                 kam – unter anderem aufgrund
                                                   und auch ein Bewunderer von                                                                                                der Hilfe seines Freundes Albert
Josef Scharl - zwischen Expressionismus und
Neuer Sachlichkeit                                 Scharl – in Emden wurde Ende                                                                                               Einstein, den er auch mehrfach
Rundgang mit anschließender Vertiefung bei         der 1990er Jahre die letzte gro-                                                                                           malte – zwar über die Runden,
Kaffee und Gebäck mit Donata Holz                  ße Ausstellung über Scharl ge-                                                                                             mehr aber auch nicht. „Das hat-
Anmeldung bis zum 28.2. erforderlich               macht.“ Erstaunlicherweise ha-                                                                                             te viel damit zu tun, dass die
12 €
                                                   be es seither nur sehr wenige,                                                                                             Abstraktion zu dieser Zeit dort
So., 4.3.2018, 15 bis 16 Uhr                       kleine Ausstellungen über den                                                                                              stark aufkam, mit Pollock und
Familienführung                                    Künstler gegeben: „Es war al-                                                                                              Co.“, sagt Frank Schmidt; aller-
Die Museen Böttcherstraße entdecken                so an der Zeit“, so Schmidt. Die                                                                                           dings habe sich auch Scharls Stil
Ohne Anmeldung und VVK                             umfassende Schau präsentiert                                                                                               in der neuen Heimat geändert –
3 € zzgl. Eintritt pro Erwachsener / Kinder frei   47 Gemälde aus allen Schaf-                                                                                                die Distanz zu Deutschland und
So., 11.3.2018, 15 bis 16 Uhr                      fensphasen des Künstlers.         Josef Scharl, Hierarchie, 1937, Städel Museum, Frankfurt am Main                          den damit verbundenen Belas-
                                                      Der Lebenslauf Scharls ist                                                   © Susanne Fiegel/Städel Museum - ARTOTHEK   tungen nahmen seinen Werken
Sonderführung
                                                   geradezu klassisch für einen                                                                                                Schärfe und Bissigkeit: „Die Rei-
Profan. Exzellent. Skandalös!
Rundgang zum Internationalen Frauentag mit         Künstler der verlorenen Generation – mit        runter nicht – im Gegenteil. Fasziniert vor al-              bung fiel weg“, sagt Schmidt.
Christine Holzner-Rabe                             der darin verbundenen Tragik. 1896 als          lem von der Kunst eines van Gogh (Schmidt:                        1954 starb der Figurenmaler und em-
3 € zzgl. Eintritt, VVK im Museum                  zweites von 14 Kindern in München gebo-         „sein Leitstern“), die ihn auf seinem Weg ab-                pathische Mensch, der – obwohl er selbst
                                                   ren, absolvierte er zunächst eine Ausbil-       seits der vorherrschenden Kunstrichtungen                    kaum etwas hatte – immer Care-Pakete
So., 18.3.2018, 11.30 bis 12.30 Uhr
                                                   dung als Dekorationsmaler. 1915 kam der         bestätigte, und als Kind seiner Zeit gezeich-                nach Deutschland verschickte, weitestge-
Lupenführung                                       erste Einschnitt: Scharl wurde eingezogen       net von den Erlebnissen des Krieges, schuf                   hend mittellos. „Er war ein wahrer, echter
Spurensuche im Ludwig Roselius Museum              und musste fortan am Ersten Weltkrieg teil-     er schnell die Grundlage eines Werkes,                       Mensch, der alles Verstellte hasste“, sagt
Rundgang für Kinder von 7 bis 12 Jahren
(ohne Eltern)                                      nehmen; 1918 verletzte er sich am rechten       das in den 1920er Jahren ein Begriff für das                 Schmidt, „und das ist in seinen Werken bis
Ohne Anmeldung und VVK                             Arm – was ihn nach seiner Rückkehr dazu         kunstinteressierte Publikum wurde.                           heute sehr schön zu sehen.“
Eintritt frei!                                     zwang, bis zur Genesung mit links zu ma-          Neben Landschaftsbildern und Portraits                                                   (Frank Schümann)
                                                   len. Noch im gleichen Jahr begann er ein        konzentrierte er sich immer mehr auf Moti-
Informationen und Anmeldung unter                                                                                                                               Josef Scharl. Zwischen den Zeiten
                                                   Studium an der Kunstakademie, das er aber       ve, die das Leben der so genannten einfa-
0421 33882-22 oder                                                                                                                                              18. Februar bis 3. Juni 2018
info@museen-boettcherstrasse.de                    abbrach. Die Freude an der Malerei litt da-     chen Menschen zeigten, der von der Gesell-
Leicht und ernsthaft - Museen in Bremen
Focke-Museum                                 5

                                             Eintauchen in die Vergangenheit
                                        Das Haus Riensberg wird am 25. März wiedereröffnet – „Ästhetisch neu durchdacht“

W
                er vor dem Gebäude steht
                und die Augen schließt, kann
                sich mit ein bißchen Phanta-
                sie in andere Zeiten träumen
                – und sich dabei vorstellen,
wie das Leben wohl damals so ablief. Denn
das Haus Riensberg, das seit 1953 vom Focke-
Musuem genutzt wird, atmet im sprichwört-
lichen Sinne Geschichte. Die Freunde und
Besucher des Focke-Museums, die wegen
eines größeren Vitrinenschadens rund drei
Jahre auf die Begehung des Hauses Riens-
berg verzichten mussten, dürfen sich nun
freuen: am 25. März wird das Gebäude mit
einem Tag der offenen Tür feierlich wieder-
eröffnet.
   Es ist eine weitere „Episode“ in der lan-
gen Geschichte eines Gebäudes, dessen Ur-
sprünge, urkundlich belegt, bis ins Mittelal- tierende Direktor des Focke-Museums, Ernst           europäischer Glaskunst und einer Galerie               Figuren aus der Commedia
ter zurückgehen. Im 12. Jahrhundert ist das   Grohne, hatte das Museum, das damals noch            bremischer Bürgerportraits; auch ein Kinder-           dell’Arte, 1754 modelliert von Simon
Gut als Sitz des erzbischöflichen Vogts für   im Stephaniviertel lag, 1939 geschlossen und         museum war integriert.                                 Feilner für die Porzellanmanufaktur
das Hollerland angelegt worden, später ging   in weiser Voraussicht die Ausstellungsstücke            Wenn das Haus Riensberg im März nun                 Fürstenberg – zu sehen im Haus
es in den Besitz stadtbremischer Familien     ausgelagert. Und in der Tat wurde das Mu-            wiedereröffnet wird, hat sich an den Inhal-            Riensberg.
über. Vorrangig wurde es als landwirtschaft-  seumsgebäude im Krieg zunächst stark be-             ten gar nicht so viel verändert, indes: „Wir ha-       © Focke-Museum
licher Betrieb genutzt, dem entsprach der     schädigt und später vollständig zerstört. Da         ben neue Vitrinen mit LED-Innenbeleuch-
Wirtschaftsteil in Form eines niedersächsi-   nach dem Krieg die Exponate wieder ausge-            tung, in denen die fragile Schönheit unserer
schen Hallenhauses. Erst im 18. Jahrhundert   stellt werden sollten, wurde 1953 zunächst           kunsthandwerklichen Exponate, besonders
diente es ausgedehnter Sommerfrische der      übergangsweise ein neuer Austtellungs-               die der Glaskunst, so wirkungsvoll inszeniert
Familie Schöne, die im Sinne eines gesteiger- ort gesucht, und schnell fiel die Wahl auf           werden kann wie nie zuvor“, so Bernsmeier.
ten Komforts 1768 einen zweigeschossigen      das Haus Riensberg. „So wurde es nach dem            Und: „Die neue Ästhetik knüpft zwar an die
Querbau errichten ließ. Das Gelände             Krieg der erste Sitz für die Sammlung“, sagt       alte an, ist aber stringenter und ein bisschen
drumherum wurde um die                                   Bernsmeier. Auch als elf Jahre spä-       moderner. Wir denken, dass die neuen Vitri-
darauffolgende Jahrhun-                                      ter, im Jahre 1964, das Museum        nen den Objekten ihre spezifische Würde ge-                   TERMINE
dertwende zum kleinen                                          an seinem jetzigen Standort         ben.“ Ebenfalls erfreulich: die Zahl der Expo-
Landschaftspark im eng-                                        neu errichtet wurde, behielt        nate konnte erweitert werden, unter ande-                     Sonntag, 18. Februar, 11:30 Uhr
lischen Stil umgestal-                                              das Haus Riensberg seine       rem sind einige Gläser des Jugendstils hinzu-                 Protest + Neuanfang
tet – hier sollte man                                                „neue“ Aufgabe; es eta-       gekommen. Uta Bernsmeier jedenfalls kann                      Konzert: „Ferne – Eine Hommage an
sich wohlfühlen.                                                     blierte sich im Laufe der     den Zeitpunkt der Wiedereröffnung kaum                        Zülfü Livaneli“ mit Henning Schmiedt
   Nach dem zweiten                                                 Jahrzehnte als museales        erwarten: „Ich spüre eine ganz große Freu-                    (Klavier) + Peter Dahm (Saxophon)
Weltkrieg freilich än-                                              Nebengebäude. Präsen-          de darüber, dass das Haus seine Türen wie-                    Dienstag, 27. Februar, 19 Uhr
derte sich die Bestim-                                             tiert wurde darin bis zur vo-   der öffnet – es ist einfach sehr spannend, auf                Protest + Neuanfang
mung, wie die für das                                            rübergehenden Schließung          diese Art und Weise in die Geschichte einzu-                  Film „Trassenkampf“ + Gespräch mit Konstanze
Haus Riensberg ver-                                                  vor drei Jahren die Kul-      tauchen.“                     (Frank Schümann)                Radziwill (Regisseurin)
antwortliche Kuratorin                                               turgeschichte des (bremi-
                                                                                                   Wiedereröffnung Haus Riensberg                                Mittwoch, 28. Februar, 15 Uhr
Dr. Uta Bernsmeier er- Proust Chair, Alessandro Mendini,             schen) Wohnens inklusive
                                                                                                   Sonntag, 25. März, 10 – 18 Uhr                                Bildergeschichten der Reformation
zählt: der seit 1924 am- 1978                   © Focke-Museum       einer großen Sammlung
                                                                                                                                                                 Restauratorenführung: Unwahrscheinlich echt?!

                                                                                                                                                                 Samstag, 1. März, 14:30 Uhr
                                                                                                                                                                 Der Seenotkreuzer Paul Denker
                                                       Ausgezeichnet!                                                                                            Kinderaktion zum Saisonstart

   Das Focke-Museum wurde mit dem begehr-                                                                                                                        Dienstag, 6. März, 19 Uhr
ten Museumsgütesiegel Niedersachsen und                                                                                                                          Protest + Neuanfang
Bremen ausgezeichnet. Das Siegel wird seit                                                                                                                       Führung: Im Dialog mit… Dr. Henning Scherf
2007 an Museen verliehen, deren Arbeit den                                                                                                                       Anmeldung erforderlich: 0421 - 699 600 50
festgelegten Standards und strengen Krite-                                                                                                                       Dienstag, 13. März, 18 Uhr
rien einer Kommission aus externen Fachleu-
                                                                                                                                                                 Protest + Neuanfang
ten entspricht und gilt somit als Garant für eine
                                                                                                                                                                 Café 68: Wie sieht Ihr Bremen nach `68 aus?
qualitätsvolle Museumsarbeit. Die Museums-
qualifizierung wird gemeinsam vom Nieder-                                                                                                                        Dienstag, 20. März bis
sächsischen Ministerium für Wissenschaft,                                                                                                                        Mittwoch, 21. März, 10-13 Uhr
dem Museumsverband für Bremen und Nie-                                                                                                                           Meine Bildergeschichten der Refor-
dersachsen e.V. und der Niedersächsischen                                                                                                                        mation
Sparkassenstiftung durchgeführt. „Mit dem                                                                                                                        Ferienkurs: Graphic Novel Workshop,
Gütesiegel wird die Qualität unserer täglichen                                                                                                                   ab 10 Jahren
Arbeit nun auch nach außen sichtbar“, freut                                                                                                                      Alle Veranstaltungen unter:
sich die Direktorin, Dr. Frauke von der Haar.       Freut sich über die Auszeichnung: Das Team des Focke-Museums                     © Helge Krückeberg          focke-museum.de/veranstaltungen
Leicht und ernsthaft - Museen in Bremen
6          Nacktheit in der Kunst                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          7

                                                                                                                  Die vielen Facetten der Nacktheit
                                                                                                                                                Focke-Museum                                                                         Museen Böttcherstraße                                                                                 Übersee-Museum
    Von Nacktem und Nackigen                                                                                                        Po(ssierlicher) Titan                                                                                     Enthüllt!                                                                             Nackte Wahrheit

N
           ackig, umgesprachlich für nackt, steht laut Duden für: unbe-                                                                                                 In der griechischen Mytho-                                                                     Die Geschichte der Susan-                                                                        Ein Sitzmöbel, das keines ist:
           kleidet, unbedeckt (beim Menschen), ohne Blätter / Äste, kahl                                                                                              logie ist Atlas ein Titan, der zur                                                            na im Bade findet sich in den                                                                    Dieser prächtige Zeremonial-
           (bei Pflanzen) und allgemein für blank, bloß, unverhüllt. So                                                                                               Strafe für den verlorenen Kampf                                                               Apokryphen des Alten Testa-                                                                      stuhl vom Sepik in Papua Neu-
           weit, so klar, und doch haben beide Wörter ihre eigene Les-                                                                                                gegen die Olympier das Him-                                                                   ments: Zwei angesehene al-                                                                       guinea diente den Menschen
           art und ihren eigenen Klang. "Der Bub ist nackig" klingt um                                                                                                melsgewölbe tragen muss. Ent-                                                                 te Richter lauern der Baden-                                                                     nicht als Sitzgelegenheit, son-
ein vielfaches schöner als „der Junge ist nackt“, und eine Wahrheit kann                                                                                              sprechend wird er als athleti-                                                                den im Garten ihres Anwe-                                                                        dern einflussreichen Männern
ganz sicher nackt sein, aber kaum nackig – ebensowenig wie der nack-                                                                                                  scher junger Mann dargestellt,                                                                sens auf und bedrängen sie.                                                                      bei zeremoniellen Streitgesprä-
te Wahnsinn. Wogegen der Sportreporter einen „Flitzer“ auf dem Fuß-                                                                                                   der unter der schweren Last von                                                               Um die schöne Frau gefügig                                                                       chen in den Männerhäusern als
ballfeld sowohl als nackt als auch als nackig bezeichnen darf – was auch                                                                                              Himmelskugel oder Globus den                                                                  zu machen, drohen sie ihr, sie                                                                   Rednerpult. Der Sprecher leg-
schon geschah. Die Interpretationsmöglichkeiten beider Worte (wie                                                                                                     Oberkörper beugt. In der Porzel-                                                              vor Gericht des Ehebruchs zu                                                                     te hierbei aus einer Handvoll
auch des Begriffes an sich) sind ergo auch in der Kunst vielfältig; Nackt-                                                                                            lankunst des 18. Jahrhunderts be-                                                             beschuldigen. Doch die keu-                                                                      Kokosfiederblättern für jedes
heit ist etwa im Theater bei vielen Regisseuren ein beliebtes Stilmittel,                                                                                             kommt aber auch das Erhabene                                                                  sche Susanna weigert sich.                                                                       wortgewaltig vorgebrachte Ar-
und auch in der bildenden Kunst spielen oder arbeiten viele Expona-                                                                                                   eine heitere Note. Um 1758 mo-                                                                Das Gemälde zeigt den Mo-                                                                        gument ein Blatt auf der Sitzflä-
te mit der (bisweilen auch nur angedeuteten) Nackheit. So zeigt ein in                                                                                                dellierte Johann Christof Rom-                                                                ment des Überfalls auf Su-                                                                       che ab, um seiner Meinung Aus-
der Weserburg ausgestelltes Bild von Terry Rodgers spärlich bekleidete                                                                                                brich unseren Atlas für die Por-                                                              sanna. Der erotisierte, nack-                                                                    druck zu verleihen – bis schließ-
Frauen in einer arrangierten Partyszene und bildet damit die Scheinwelt                                                                                               zellanmanufaktur Fürstenberg.                                                                 te Frauenkörper steht im                                                                         lich alle Blätter verbraucht wa-
der Reichen und Schönen als Groteske ab, während ein Künstler wie Ger-                                                                                                Ab Ende März wird er zusammen                                                                 Mittelpunkt der Darstellung.                                                                     ren. Die aufwendig gefertigte
hard Marcks die Nackheit seiner Figuren als eine Art Programm empfand                                                                                                 mit weiteren kostbaren Porzel-                                                                In der zurückhaltenden Kör-                                                                      menschengestaltige Lehne des
– Nacktfiguren wurden zum Anlass genommen, um über Kunst zu re-                                                                                                       lanskulpturen – mit Göttern, Ko-                                                              persprache Susannas spie-                                                                        Stuhls verkörpert einen rangho-
den. Und so finden sich Varianten von Nackheit – mal schlicht, mal offen-                                                                                             mödianten, Händlern und Bür-                                                                  gelt sich die ambivalente                                                                        hen mythischen Ahnen, der ge-
sichtlich, mal „um die Ecke gedacht“ – auch in den anderen bremischen                                 Atlas mit Weltkugel, modelliert von Romrich, Fürs-              gersleuten – wieder im Haus          Anonym, Susanna im Bade, 17. Jahrhundert                 Haltung des Künstlers: Wehrt                                                                     währleisten soll, dass in der Rede
Museen. Einige davon wie ein Sitzmöbel, das keines ist, im Übersee-Mu-                                tenberger Porzellan, um 1758      Focke-Museum, Martin Luther   Riensberg zu sehen sein.                                              © Museen Böttcherstraße sich die junge Frau oder gibt                                                                    die Wahrheit gesprochen wird.
seum und eine Atlas-Figur im Focke-Museum stellen wir Ihnen auf die-                                                                                                                                                                                                sie sich den Männern hin?                                                                        Der Zeremonialstuhl ist in der
sen Seiten vor.                                          (Frank Schümann)                                                                                                                                  Die Badeszene war ein beliebtes Motiv in der Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts.                                                                        Ozeanien-Ausstellung zu sehen.
                                                                                                                                                                                                           Unter dem Deckmantel der biblischen Erzählung bot sich ein legitimer Anlass, den              Zeremonialstuhl vom Sepik, Papua Neu-                             (Dr. Stephanie Walda-Mandel)
                                                                                                                                                                                                           nackten weiblichen Körper darzustellen und zu betrachten.               (Anna Schrader)       guinea      © Übersee-Museum Bremen, Foto: Matthias Haase

                                    Gerhard-Marcks-Haus                                                                                     Kunsthalle Bremen                                                                                  Weserburg                                                                           Wilhelm Wagenfeld Haus
                                Ist nackt schlimm?                                                                              Die nackte Verführung                                                                                 Nackter Rausch                                                                                Nackter als nackt
                                                                              Die meisten Men-                                                                                                                                                                                                                                                                          In den Massenmedien begeg-
                                                                           schen sehen zuallererst,                                                                                                                                                                                                                                                                  nen uns viele spärlich bekleide-
                                                                           dass Marcks‘ Figuren                                                                                                                                                                                                                                                                      te Menschen – „sex sells“, so wird
                                                                           nackt sind. Der Schwer-                                                                                                                                                                                                                                                                   das Prinzip umschrieben. Egal
                                                                           punkt der Sammlung                                                                                                                                                                                                                                                                        ob das Modell eine Shampoo-
                                                                           des Gerhard-Marcks-                                                                                                                                                                                                                                                                       Flasche hält oder vor einem Auto
                                                                           Hauses liegt auf Akt-                                                                                                                                                                                                                                                                     steht, je weniger Textilien den
                                                                           figuren:     Darstellun-                                                                                                                                                                                                                                                                  Körper verbergen, umso besser
                                                                           gen von nackten Men-                                                                                                                                                                                                                                                                      verkauft sich das Produkt. Doch
                                                                           schen. Für einen Künst-                                                                                                                                                                                                                                                                   kann der Mensch auch zu viel Ein-
                                                                           ler wie Gerhard Marcks                                                                                                                                                                                                                                                                    blick gewähren? In der Ausstel-
                                                                           verbarg sich darin ein                                                                                                                                                                                                                                                                    lung „Welt aus Glas. Transparen-
           Gerhard Marcks, Adam und Eva, 1954, Bronze, mit                 Programm. Entgegen                                                                                                                                                                                                                                                                        tes Design“ (bis zum 22.4.2018) ist
           Schülern der GSO                     © VG Bild-Kunst, Bonn 2018 der Kunst seiner Zeit,                                                                                                                                                                                                                                                                    die erste Röntgenaufnahme von
                                                                           welche die Betonung                                                                                                                                                                                                                                                                       1895 zu sehen. Die von Wilhelm
           auf Status oder ideale Schönheit setzte, suchte er eine Bildhauerei, die den Men-                   Lovis Corinth, Liegender weiblicher Akt, 1899, Kunsthalle Bremen – Der Kunst-                                                                                                                                                                         Conrad Röntgen entdeckten
           schen, so wie er ist, zum Ausgangspunkt nimmt. Er wollte nicht vordergründig                        verein in Bremen                                                    Foto: Lars Lohrisch                                                                                                                                                               X-Strahlen lassen nicht nur die
           zeigen, wie sie ausgezogen aussehen, sondern eine moderne Skulptur schaf-                                                                                                                                                                                                                                                                                 Kleidung verführerisch transpa-
           fen. Im Jahre 2014 hat das Gerhard-Marcks-Haus in Kooperation mit der Gesamt-                         Eine nackte Frau rekelt sich sinnlich auf einem weißen Stoff und zeigt sich dem               Terry Rodgers, The Palace of Automorphic Delights, 2009                 © Terry Rodgers                                                               rent erscheinen, sondern durch-
           schule Bremen-Ost und dem Bremer Rat für Integration das Projekt „Ist nackt                         Betrachter in ihrer ganzen Weiblichkeit. Dieser voyeuristische Einblick hinterlässt                                                                                                       Wilhelm Conrad Röntgen, Erste Röntgen-                      dringen auch das menschliche
           schlimm“? entwickelt. Darstellungen von nackten Menschen wurden zum An-                             den Eindruck, der Künstler hätte die Dame zu Hause besucht und sie in einem in-                    Der US-Amerikaner Terry Rodgers beleuchtet das rauschhafte Leben der High              aufnahme (Hand von Anna Bertha Rönt-                        Gewebe. Ein Röntgenfoto ist hilf-
           lass genommen über Kunst zu reden. Die Aktfiguren „Adam und Eva“ waren Aus-                         timen Moment gemalt. Tatsächlich ist bekannt, dass Maler ihre Aktdarstellungen                  Society. In seinem hyperrealistischen Gemälde, das in der Ausstellung „Proof of           gen), 1895      © Deutsches Röntgen-Museum, Remscheid       reich um Knochenbrüche zu dia-
           gangspunkt für rund 100 Schülerarbeiten, die sich mit Themen Nacktheit, Bild-                       grundsätzlich im Atelier anfertigten. Corinth stellt den weiblichen Akt leiden-                 Life / Lebenzeichen“ zu sehen ist, werden die spärlich bekleideten Frauen und                                                                         gnostizieren, für die Werbung ist
           hauerei, Körpersprache, Schönheitsideale und auch über Tabus auseinander-                           schaftlich und betont offenherzig dar, eine bewusste Provokation gegenüber                      Männer in einer arrangierten Partyszene dargestellt. Umgeben von Prunk, er-                                                                           ein Skelett aber dann doch wohl
           setzten. Dass Bremer Jugendliche aus einem sogenannten bunten Stadtteil da-                         dem konservativen Gedankengut der damaligen Gesellschaft. Seine schemen-                        muntert durch Alkohol, getrieben von sexuellem Begehren zeigt sich ein unge-                                                                          zu nackt.
           bei völlig entspannt kreativ und kontrovers arbeiteten, hat das Gerhard-Marcks-                     hafte Darstellung bietet dem Betrachter eine erotische Projektionsfläche. Kaum                  zügeltes Leben voller Dekadenz – eine ins Groteske gesteigerte Scheinwelt der
           Haus nicht überrascht.                                                                              ein anderes Motiv ist so zentral in dem Werk Corinths.           (Pauline Behrmann)             Schönen und Reichen, die beides ist: faszinierend und abstoßend zugleich!
Leicht und ernsthaft - Museen in Bremen
8             Kunsthalle

                                              ...und auf der Rückseite ein Arbeitsauftrag
                                                                  Ausstellung „Kühles Licht und weite See“ zeigt Schönes und Kurioses

    Geschenk Papier
                                            Hendrik Kobell, Seestück, 1767, Kunsthalle Bremen                                                                © Der Kunstverein in Bremen, Kupferstichkabinett

                                            R
       Noch bis zum 1. April ist die Prä-
    sentation „Geschenk Papier. Von Dü-              und 160 – 180 niederländische         fentlichkeit zugänglich machen.“ Viele der         Arbeiten werden erstmals erschlossen.
    rer bis Grosz“ im Kupferstichkabinett            Meisterzeichnungen werden ab          Zeichnungen lagen in alten Boxen, waren            Allerlei Skurriles gibt es ebenfalls zu ent-
    der Kunsthalle Bremen zu sehen.                  dem 7. März in der Kunsthalle Bre-    noch nie ausgestellt worden und in kei-            decken, etwa ein Blatt mit einer Muschel,
    Gezeigt wird eine Auswahl von et-                men zu sehen sein. Die Ausstel-       nem guten Zustand. Gesagt, getan: in akri-         auf dem zugleich eine Geschichte erzählt
    wa 40 Schenkungen, Neuerwerbun-                  lung unter dem Titel „Kühles Licht    bischer, teils sehr aufwändiger Arbeit wur-        wird. Besonders schön: Auf einer Rücksei-
    gen und Rückkäufen von Kriegsver-       und weite See“ zeigt dabei nicht nur wun-      den die Zeichnungen in einen Zustand ge-           te befindet sich ein Arbeitsauftrag für eine
    lusten, die in den letzten Jahren in    derbare Exponate aus dem 16. - 18. Jahr-       bracht, der heutigen Standards entspricht.         Schneiderei! Überhaupt werden in vie-
    die Sammlung des Kupferstichkabi-       hundert, sondern dokumentiert auch die         „Die Ausstellung schließt die Restaurie-           len Fällen Vor- und Rückseiten ausgestellt.
    netts gelangten. Darunter befinden      vorangegangene Restaurierung.                  rung quasi ab“, so Melzer.                         Christien Melzer: „Das ist schon sehr span-
    sich Werke von Albrecht Dürer, Adri-       Denn die Zeichnungen stammen alle-            Die Reduktion auf ein Fünftel des Be-            nend – für das Publikum und für Forscher.“
    an Zingg, Caspar David Friedrich und    samt aus dem fast 1000 Objekte umfas-          stands fiel naturgemäß schwer. Die Band-                                               (Frank Schümann)
    Adolph von Menzel sowie zahlreiche      senden Bestand der Kunsthalle. Kuratorin       breite der gezeigten Werke – von Anton
                                                                                                                                              Kühles Licht und weite See. Niederländi-
    Arbeiten von Künstlern des 20. Jahr-    Christien Melzer kam 2013 ans Haus und         van Dyck über Willem van de Velde bis hin
                                                                                                                                              sche Meisterzeichnungen und ihre Res-
    hunderts und der Gegenwart.             dachte sofort: „Diesem großartigen Zeich-      zu Künstlern aus dem Umfeld Rembrandts
                                                                                                                                              taurierung
                                            nungsbestand müssen wir uns systema-           – bildet die große Vielfalt der niederlän-
                                                                                                                                              7. März bis 1. Juli 2018
                                            tisch widmen – und im Endeffekt der Öf-        dischen Zeichenkunst ab; auch anonyme
TERMINE
Di. 27.02. & 27.03., 10 – 10:45 Uhr
Kunst und Baby
Monatliche Führung
                                                                   Von der Zeichnung bis zum „Dark Room“
So. 11.03., 15 – 15:45 Uhr
                                                                                    „Fokus Junge Kunst“ läuft bis zum 18. März
Kühles Licht und weite See
                                               Äußerst unterschiedliche Handschrif-                                                           stand und Abbildung erzeugt. Amina Brotz
Kuratorinnenführung
                                            ten als eindrucksvolles Gesamterlebnis – so                                                       wiederum kommt ursprünglich aus der Ma-
Do. 22.03., 13 – 13:15 Uhr                  könnte man die Ausstellung „Fokus Junge                                                           lerei, hinterfragt heute primär die Grundbe-
Kunstpause                                  Kunst. Bremen 2017“ zusammenfassen, die                                                           dingungen des künstlerischen Arbeitens in
Edvard Munch                                noch bis zum 18. März in der Kunsthalle Bre-                                                      Form von Installationen oder Performances.
                                            men zu sehen ist. In der von Eefke Kleimann                                                       Für die Bremer Ausstellung hat sie ihr gesam-
So. 25.03., 15 – 15:45 Uhr                  kuratierten Ausstellung präsentieren vier                                                         tes Atelier ausgeräumt und in die Kunsthalle
Öffentliche Führung                         in Bremen tätige Künstlerinnen und Künst-                                                         gebracht – mit der Intention, ein vermeintli-
Höhepunkte der Sammlung                     ler neue Arbeiten – und zeigen zugleich die                                                       ches Chaos neu zu ordnen. Im vierten Raum
                                            unglaubliche Vielfältigkeit junger Kunst auf                                                      schließlich stellt Conor E. Gilligan aus, sehr
Di. 26.06., 19 Uhr
                                            engem Raum. Genauer: in vier Räumen. Der       Conor E. Gilligan, Skip the Recap (Detail),        spektakulär in dunkler Atmosphäre – es gibt
Führung für Singles
                                            Besucher beginnt seinen Gang mit Matthi-       2017, Installationsansicht Kunsthalle Bre-         viel zu sehen, unter anderem geht es ihm um
Ab 40 Jahren / Anmeldung erforderlich
Für Frauen ausgebucht                       as Ruthenberg, der zarte, ungegenständli-      men                              © Melanka Helms   den Umgang mit Resten. Für alle Künstler ist
                                            che Zeichnungen mit anspielungsreichen                                                            die Ausstellung eine gute Plattform, die sie
Di. 07.08., 19 Uhr                          Chiffren und Alltagspoemen verbindet.          schwarz-weißen Fotografien über das Abbil-         zu nutzen versuchen. Ruthenberg stellver-
Führung für Singles                         Einen Raum weiter sind Werke von Michael       den an sich reflektiert, indem er in seinen        tretend: „Für uns ist das definitiv eine tolle
Ab 40 Jahren / Anmeldung erforderlich       Schmid zu sehen, der in seinen überwiegend     Werken eine Überschneidung von Gegen-              Sache.“                      (Frank Schümann)
Leicht und ernsthaft - Museen in Bremen
Übersee-Museum                                    9

                                                                Trend und Tradition
                                                  Ausstellung „Cool Japan“ zeigt auch die Bedeutung der großen Feste

D
           ie Zeit der erwachenden Blüten ist
           überall sehr beliebt – selten aber
           wird sie so sehr gefeiert wie in Ja-
           pan. Im Land der aufgehenden
           Sonne gehört das Kirschblüten-
fest, das den Frühling einleitet, zu den wich-
tigsten jahreszeitlichen Ereignissen. Über-
haupt spielen Feste in Japan eine deutlich
größere Rolle als bei uns. Dokumentiert wird
dies unter anderem sehr schön in der gro-
ßen Sonderausstellung „Cool Japan – Trend
und Tradition“ des Übersee-Museums,
die noch bis zum 1. Mai zu sehen ist. In der
Schau, die die Anfänge der Populärkultur in
der Edo-Zeit (1600 – 1868) dem neuen, von
Mangas, Karaoke und Pokémons geprägten
„Cool Japan“ gegenüberstellt, gibt es einen
Bereich, der sich mit diesen Festen ausei-
nandersetzt – und der auch Dr. Renate No-
da, der Kuratorin der Ausstellung, besonders
am Herzen liegt.
   „Viele Feste blicken auf eine lange Ge-        Noda. Entsprechend „wild“ werde gefei-           gemacht“, berichtet Noda – und der Brauch        Religiöse und jahreszeitliche
schichte zurück“, sagt sie: „Hier liegen Trend    ert – bis spät in die Nacht wird um bunt ge-     des Picknickens unter einer weißen Blüten-       Feste sind Themen in der Aus-
und Tradition zusammen.“ Das wichtigs-            schmückte Festtürme getanzt, die gleichzei-      pracht hat sich gehalten. Renate Noda weiß,      stellung „Cool Japan“
te Fest für die Japaner ist der Neujahrstag,      tig als Bühne für die beteiligten Musiker die-   wovon sie spricht, denn sie hat selbst sieben    © Übersee-Museum Bremen, Foto: Volker Beinhorn
der seit 1873 nach dem gregorianischen Ka-        nen. Zwischen dem Neujahrfest und dem O-         Jahre in Japan gelebt: „Die Atmosphäre dort
lender am 1. Januar gefeiert wird. Dem Neu-       Bon-Fest im Hochsommer liegt die Kirsch-         ist schon phantastisch. Ich hoffe, dass wir
jahrsfest folgen in punkto Bedeutung das          blütenschau (hanami), die auch bald wieder       ein bisschen davon auch in die Ausstellung
O-Bon-Fest – das Fest der Ahnen – und das         vor der Tür steht – auch sie hat in Japan eine   transportieren konnten.“ (Frank Schümann)
schon erwähnte Kirschblütenfest. Beim O-          lange Tradition. Die Kirschblüte, ein Symbol
                                                                                                   Cool Japan – Trend und Tradition
Bon-Fest kehren nach dem shintoistischen          der Vergänglichkeit, steht auch dafür, jeden
                                                                                                   bis 1. Mai 2018
Glauben die Seelen der Verstorbenen zu-           Augenblick des Lebens zu genießen. „Schon
                                                                                                   Kirschblütenfest
rück – „und man möchte sie zum Lachen             im Altertum haben die Höflinge vom Kai-
                                                                                                   21. April von 13 – 18 Uhr
bringen, möchte sie unterhalten“, erklärt         serhof Ausflüge zu den blühenden Bäumen

                                                                                                                                                            TERMINE

                                                  Leben am Polarkreis                                                                                       Freitag 23. Februar, 20.15 – 21.15 Uhr
                                                                                                                                                            Nachts im Museum
                              Für die Kabinettausstellung wurden zwei Dioramen erneuert                                                                     Taschenlampenführung
                                                                                                                                                            anmeldung@uebersee-museum.de
   Ruth Nüß, Präparatorin im Bremer Über-
                                                                                                                                                            Sonntag 25. Februar, 13.30 – 15 Uhr
see-Museum, strahlte, als sie ihren jüngs-
ten Auftrag erhielt. Der lautete: zwei alte
                                                                                                                                                            Eis. Weiß. Polarkreis.
Dioramen, die das Leben der Inuit im Som-                                                                                                                   Familienaktion
mer und Winter am Polarkreis zeigen, auf-                                                                                                                   Sonntag 4. März, 15 – 16 Uhr
zuarbeiten. „Ich habe mich über den Job to-
                                                                                                                                                            Cool Japan – Trend und Tradition
tal gefreut“, sagt die Präparatorin, die seit                                                                            Die Präparatorin Ruth
                                                                                                                                                            Öffentliche Führung
fast 20 Jahren am Hause ist. Denn: „Ich fand                                                                             Nüß arbeitet am
Eskimos schon immer besonders span-                                                                                      Diorama. Seit dem 9.               Samstag 10. März, 14.30 – 16 Uhr
nend.“ Ab dem 9. Februar haben die Diora-                                                                                Februar ist es in der              Comic- und Mangazeichnen
men auch für andere wieder eine Bedeu-                                                                                   neuen Kabinettaus-                 Offener Workshop
tung: als „Herzstücke“ der neuen Kabinett-                                                                               tellung „Leben am
ausstellung „Leben am Polarkreis“, die das                                                                               Polarkreis“ zu bewun-              Samstag 17. März, 15 – 16 Uhr
Übersee-Museum gemeinsam mit fünf Stu-                                                                                   dern.                              Die Antarktis – der weiße Kontinent
dentinnen der Uni Bremen auf die Beine ge-                                                                               © Übersee-Museum Bremen,           Wissensreise für Kinder
stellt hat. Die Ausstellung zeigt, wie geniale                                                                           Foto: Volker Beinhorn              kinderclub@uebersee-museum.de
Erfindungen – etwa Handschuhe aus Fisch-                                                                                                                    Dienstag 20. März, 19 – 20.30 Uhr
haut oder Schneebrillen – das Überleben           Museums und erzählt von Religion, Jagd,          Arm eines Jägers ersetzt werden und der
                                                                                                                                                            Samurai und Geisha – Fiktion und
am Polarkreis ermöglichten; aber auch, wie        Wohnen, Kleidung und Kunst – Spuren, die         Schnee wurde ausgetauscht, mit Hilfe von
                                                                                                                                                            Wirklichkeit
abhängig der Mensch vom Tier ist.                 bis in die Gegenwart reichen.                    Verbandwatte. Im Ergebnis zeigen die Di-
   Neben den Dioramen bietet die Ausstel-            Die Dioramen waren über 10 Jahre nicht        oramen das Leben am Polarkreis höchst le-                Vortrag mit Dr. Renate Noda
                                                                                                                                                            anmeldung@uebersee-museum.de
lung weitere Highlights: filigran geschnitz-      zu sehen. „Zunächst musste der Staub sehr        bendig.                  (Frank Schümann)
te Elfenbeinfiguren, ein Kajak aus dem 19.        sorgfältig entfernt werden“, berichtet Frau                                                               Sonntag 25. März, 15 – 16 Uhr
                                                                                                   Leben am Polarkreis
Jahrhundert und eine junge Klappmütze,            Nüß, „dann wurde der Gletscher umkolo-                                                                    Stoffe aus Afrika
                                                                                                   Kabinettausstellung
eine Robbenart. Die Schau präsentiert eine        riert, der sich verfärbt hatte.“ Viele kleine                                                             Öffentliche Führung aus der Reihe Koloniale
                                                                                                   vom 9. Februar bis 22. April
der frühesten Sammlungen des Übersee-             Handgriffe waren nötig – so musste der                                                                    Spuren
Leicht und ernsthaft - Museen in Bremen
10             Weserburg l Museum für moderne Kunst

          Junges Blut                                                             „...das ist fast große Oper“
     Inspiriert von „Proof of Life/Le-                         Interview mit Direktor, Peter Friese, zu „Proof of Life“ und den kommenden Ausstellungen
  benszeichen“ haben 13 Studierende

                                                       I
  eine Präsentation mit eigenen Arbei-
  ten entwickelt (ab 3. März). Existen-                    n der Weserburg ist noch bis zum 25.
  zielle Erfahrungsbereiche wie Tod                        März die Ausstellung „Proof of Life“
  und Leben werden auf spannen-                            zu sehen, die wegen des großen Zu-
  de Weise aufgegriffen. Eine Koope-                       spruchs verlängert wurde. Für die „Mu-
  ration zwischen der Kunstschule                          seumszeit“ sprach Frank Schümann
  Wandsbek und Weserburg.                              mit dem Direktor der Weserburg, Peter
                                                       Friese, unter anderem über die enorme
ERÖFFNUNGEN                                            Wirkmacht der 60 Werke, die aus einer pri-
Fr, 2. März 2018, 19 Uhr, Eintritt frei                vaten Sammlung stammen – wie die Voll-
                                                       plastik „Tod des Marat“ von Gavin Turk, ein
Junges Blut
                                                       Motiv, mit dem auch geworben wird.
Ausstellungs- und Kooperationsprojekt mit der
Kunstschule Wandsbek
                                                       Wie zufrieden sind Sie bis jetzt, Herr
Do, 15. März 2018, 19 Uhr, Eintritt frei               Friese?
Where Does Your Heart Belong?                          Wenn man allein vom Besucherzuspruch
Werke aus der Signum Foundation                        ausgeht, von der Akzeptanz, können wir
                                                       schon sehr zufrieden sein – es geht auf die
Do, 12. April 2018, 19 Uhr, Eintritt frei
                                                       40.000 zu (das Gespräch wurde Mitte Ja-       Direktor Peter Friese in der Ausstellung „Proof of Life/Lebenszeichen“ vor Werken von
Cia Rinne
                                                       nuar geführt, die Red.). Aber worauf es mir   Jake & Dinos Chapman und Anselm Kiefer                                        Foto: Björn Behrens
Notes for Listeners
                                                       noch mehr ankommt, ist, dass wir mit die-
Eine Ausstellung des Zentrums für
Künstlerpublikationen                                  ser Hauptausstellung eine Facette der bil-    gedächtnisses, bei dem wir auf Bilder tref-       die man hier in Bremen so noch nicht ge-
                                                       denden Kunst vorstellen, die es im nord-      fen, von denen wir glauben, sie schon ein-        sehen hat, jedenfalls in dieser Wucht... das
Do, 3. Mai 2018, 19 Uhr, Eintritt frei                 deutschen Raum so noch nicht gegeben          mal gesehen zu haben. Das funkioniert al-         ist ja fast große Oper, was da teilweise ver-
herman de vries                                        hat.                                          lerdings eher als soziales Gedächtnis – der       anstaltet wird.
Taken from Nature: Künstlerbücher, Editionen                                                         Zugang zu einem großen Fundus über
und Arbeiten auf Papier Werke aus der Samm-
                                                       Inwiefern?                                    immer wieder auftauchende Bilder. Auch            Bildgewaltig wird doch auch die nächste
lung Brokken Zijp Foundation of Art
Eine Ausstellung des Zentrums für                      Es geht um Tod, um Gewalt, um Leiden-         Herr Barschel hätte sich nicht träumen las-       Sonderausstellung?
Künstlerpublikationen                                  schaft, um Grenzbereiche, es geht um          sen, eines Tages an Marat in der Wanne zu         Ja, ab dem 19. Mai zeigen wir eine große Ein-
                                                       Transzendentalien – es gibt z.B. einen        erinnern.                                         zelpräsentation mit 60 Werken von Cindy
Fr, 18. Mai 2018, 19 Uhr, Eintritt frei
                                                       Künstler, der schreibt 10.000 Definitionen                                                      Sherman aus der Olbricht Collection. So ein
Cindy Sherman                                          Gottes auf! Der Sammler kommt ja aus          Wie haben die Besucher diese zum Teil             großes Konvolut wird es in Norddeutsch-
Werke aus der Olbricht Collection                      einem belgisch-katholischen Kontext, und      ja sehr provokanten Werke aufgenom-               land das erste Mal zu sehen geben. Auch
                                                       da ist die Wirkmächtigkeit der Bilder über-   men?                                              freue ich mich darüber, dass wir 2018 Wer-
TERMINE                                                haupt eine Grundlage ästhetischer Erfah-      Das ist das Schöne: ich denke, sie haben das      ke aus zwei neuen Sammlungen präsen-
Mi, 21. Februar 2018, 18 Uhr, Eintritt frei            rung.                                         akzeptiert, sie haben verstanden, was wir         tieren können. Die erste wird die polnische
Albrecht/d. Zum Berühmtsein eigent-                                                                  zeigen wollen. Ich hatte befürchtet, dass         Signum Foundation sein mit der Ausstel-
lich keine Zeit                                        Die Wirkmacht der Bilder war der An-          es bei manchen Einlassungen, was Gewalt,          lung sein mit der Ausstellung „Where Does
Buchvorstellung mit Peter Haury, Stuttgart             satz...                                       aber auch, was religiöse und moralische Ta-       Your Heart Belong?“, die am 15. März eröff-
                                                       Ja, das war der Ansatz gewesen, den Be-       buverletzungen angeht, zu negativen Re-           net wird. (Das Interview führte Frank Schümann.)
Do, 1. März 2018, 19 Uhr                               suchern der Weserburg etwas vorzustel-        aktionen kommen könnte – aber das war
Konzert „Inspirationen“ mit Claudia                                                                                                                    Proof of Life / Lebenszeichen
                                                       len, was bislang nur in Hamburg gedacht       nicht der Fall! Und ich habe gedacht: sie-
Janet Birkholz und Mathieu Bech                                                                                                                        bis zum 25. März 2018
                                                       werden konnte – die Vorstellung eines Bild-   he da, ich kann hier wirklich Sachen zeigen,
Aus der Reihe „Let’s Talk Musik“. In Kooperation
mit „realtime – Forum Neue Musik.
Eintritt 14/8 Euro

Mi, 07. März 2018, 20:30 Uhr
film:art 80: Play it again, Sam! - recy-                                           Keep in touch!                                                        Where Does Your
celte Filmgeschichte im Kino City 46
Ein Abend über Re-inszenierungen, Remakes,
Zitate und Neumontierungen bekannter Szenen
                                                                 Künstlerpost im Zentrum für Künstlerpublikationen                                        Heart Belong?
des kommerziellen Films durch den Kunstfilm.                                                           Briefe, Einladungen, Faxe und Postkar-
Kuratiert und eingeführt von Christine Rüffert                                                                                                                     Werke aus der
(Universität Bremen) anlässlich der Ausstellung                                                      ten von Künstlerinnen und Künstlern sind                   Signum Foundation
„Proof of Life“.                                                                                     oft selbst Kunstwerke. Geschrieben, ge-
                                                                                                     zeichnet, gestempelt oder auch in Form               Die gleichermaßen an Herz und Ver-
So, 08. April 2018, 16:30 Uhr
                                                                                                     von kleinen Objekten übermitteln sie in-          stand appellierende Ausstellung bietet
Konzert: Waldek Leczkowski & Lukasz                                                                  dividuelle Mitteilungen, häufig mit dem           eine pointierte Auswahl polnischer Kunst,
Flakus Duo                                                                                           Appell: Keep in touch! Künstlerpost dient         erweitert um internationale Positionen (ab
Latinjazz gemischt mit souligem Blues und pol-                                                       nicht nur zur Information, sondern ist auch       16. März). Die Werke stammen aus der re-
nischer Folklore. Im Rahmen der jazzahead! 2018
Eintritt 12/8 Euro                                                                                   zum Ausstellen gedacht.                           nommierten Signum Foundation in Poz-
                                                                                                       Das Zentrum für Künstlerpublikationen           nań und sind in dieser Form erstmals in
Sa, 21. April 2018, 20 Uhr                                                                           zeigt bis zum 25. März eigenhändige Nie-          Deutschland zu sehen − darunter viele
Konzert: Marcin Wasilewski Trio                                                                      derschriften, sogenannte Autografen, von          mit brisanten, gesellschaftlichen Bezügen.
Das Trio Marcin Wasilewski ist einer der hellsten                                                    John Cage, Andrzej Dudek-Dürer, Robert            Wenn der in Gdańsk lebende Andrzej Kar-
Sterne der polnischen Jazz-Szene. Die Band ver-                                                      Rehfeldt, Takako Saito und anderen.               masz in einem Selbstportrait als nigeriani-
bindet auf faszinierende und einzigartige Weise
Jazz-Traditionen mit zeitgenössischen Klängen.                                                                                                         sche Frau des Fulani Volkes erscheint, wer-
Im Rahmen der jazzahead! clubnight 2018                                                              Takako Saito, 2000. Leihgabe: Udo Seinsoth        den gleich mehrere Grenzen in verschiede-
Eintritt 25/20 Euro (Eintritt für gesamte clubnight)                                                 © VG Bild-Kunst, Bonn 2018                        ne Richtungen überschritten.
Leicht und ernsthaft - Museen in Bremen
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                                                                                                                                                                                                                                                         11:31:51 Uhr
                                                                                                                                                                                                                                            04.05.2011

                                                                                                                                                                                                            henk.indd 1
                                                                                                                                                                                            44164_Karte_Gesc

                                                                                                                                                                                                                                        85_6x54mm_F
                                                                                                                                                                                                                                                    DOU_Geschen
                                                                                                                                                                                                                                                                    kgutscheinkarte

                                                        Bargeldprämie                                                                                                                                                Gutschein                                                     _RZ_39L.indd
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   18.10.13 20:5
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 1

                                                        Als Dankeschön für die Werbung eines neuen Abonnenten                                                                                                        Einen von drei Gutscheinen im Wert von je 120 €.
                                                        erhalten Sie unsere Bargeldprämie in Höhe von 120 €.                                                                                                         Artikel-Nr.: S9999807 (Douglas)
                                                        Artikel-Nr.: G0000120                                                                                                                                        Artikel-Nr.: S9999808 (Karstadt)
                                                                                                                                                                                                                     Artikel-Nr.: S9999806 (Saturn)

                 PHILIPS Kaffeemaschine                                                                             WMF Edelstahl-Topfset                                                                            BOSE Bluetooth Lautsprecher
                 Modell „Grind & Brew“ (integriertes Mahl-und Brühsystem),                                          7-tlg. Set „PROFI SELECT“: 3 Fleischtöpfe Ø 16, 20, 24 cm,                                       Modell „SoundLink Color Bluetooth® Speaker II“, bis zu 8
                 1,2 Liter Tank für 4-10 Tassen, Multi-Bedienknopf (Kaffeestärke,                                    1 Stielkasserolle Ø 16 cm, 3 Güteglasdeckel, für Induktion                                       Stunden Musikgenuss, wasserabweisend, integrierte Frei-
                 Tassenanzahl, Mahlwerk), Tropfstopp.                                                               geeignet, spülmaschinenfest.                                                                     sprechfunktion.
                 Artikel-Nr.: 7021976                                                                               Artikel-Nr.: 9002438                                                                             Artikel-Nr.: 9075450

     Jeder kann werben!
     WESER-KURIER, Abo-Service,
     Martinistraße 43, 28195 Bremen
                                                                               0421 / 36 71 66 77                                         0421 / 36 71 10 50                     @        aboservice@weser-kurier.de                                                                    weser-kurier.de/praemien

Ich bin der neue Abonnent:                                                                                                                                                   Ich bin der Werber:

Ja, bitte liefern Sie mir den WESER-KURIER für mindestens 24 Monate
                                                                                                                                                                    17_158

                                                                                                                                                                                 Herr                          Frau
   für zzt. 34,90 € monatlich als gedruckte Ausgabe                                                                                                                                                                                                                                                   Die Prämienzusendung erfolgt 4 bis
                                                                                   Herr                           Frau                                                       Name/Vorname
   für zzt. 24,40 € monatlich als digitale Ausgabe                                                                                                                                                                                                                                                    6 Wochen nach Eingang des ersten
                                                                              Name/Vorname                                                                                                                                                                                                            vollen monatl. Bezugsgeldes des neu-
   WESER-KURIER Plus                                                                                                                                                         Str./Nr.                                                                                                                 en Abonnenten. Sollte der von mir
                                                                              Str./Nr.                                                                                                                                                                                                                geworbene Abonnent den Bezugs-
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                      so muss ich aus wettbewerbsrecht-
                                                                              PLZ/Ort                                                                                                                                                                                                                 lichen Gründen dem Verlag den Wert
    Wunschtermin              T T M M J                       J                                                                                                              Telefon                                                                                                                  der Prämie zurückzahlen. Gilt nicht
                                                                              Telefon                                                                                                                                                                                                                 für Eigenbestellung, Werbung von
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                                                                                                                                                                             Abonnenten-Nr.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      halt lebenden Personen und für das
Zahlungsweise am Monatsersten (bitte ankreuzen)                               E-Mail (Pflichtfeld bei Bestellung der digitalen Ausgabe)                                                                                                                                                               Studenten-Abo. Solange der Vorrat
                                                                                                                                                                                                                                                      (Wird vom Verlag ausgefüllt)
    eines jeden Monats                   eines jeden Vierteljahres                                                                                                                                                                                                                                    reicht. Im Bedarfsfall senden wir Ih-
                                                                              Abonnenten-Nr.                                                                                 Gewünschte Prämie:                                                                                                       nen adäquaten Ersatz. Alle Prämien-
    eines jeden Halbjahres               eines jeden Jahres                                                                                                                  Artikel-Nr.                                                                                                              beschreibungen ohne Gewähr.
                                                                                                                                           (Wird vom Verlag ausgefüllt)
                                                                                                                                                                             (Bei Auswahl der Bargeldprämie bitte Kontodaten angeben)
Kreditinstitut                                                                                                                                                               Kreditinstitut

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