"Leinen los!" Informationen für Freizeitkapitäne - MIK Brandenburg
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Vorwort Liebe Wassersportlerinnen und Wassersportler, Brandenburg ist Europas größ- tes Wasserrevier. 3.000 Seen und 33.000 km Fließgewässer, Wasser- abenteurer finden hier schier unbe- grenzte Möglichkeiten. Die gute Was- serqualität und abwechslungsreichen Möglichkeiten sportlicher, beruflicher und touristischer Betätigung im, am und unter Wasser ziehen jedes Jahr tausende Wassersportbegeisterte aus dem In- und Ausland an. Wir, die Wasserschutzpolizei des Zur Erhaltung einer gesunden, leben- Landes Brandenburg, sind für die digen Natur und Umwelt kann jeder Sicherheit und Leichtigkeit des einen Beitrag leisten. Der bewusste Schiffsverkehrs auf den Bundes- Umgang mit den Ressourcen unserer und schiffbaren Landeswasserstra- Wasserreviere sichert uns die Arbeit ßen verantwortlich. Dabei geht es in und Ihnen auch zukünftig viel Vergnü- erster Linie um die Einhaltung und gen, Spaß und Erholung. Die Was- Umsetzung der gesetzlichen Vorga- serschutzpolizei des Landes Bran- ben. Wir sind stolz auf die enge Zu- denburg tut viel dafür, dass alle die sammenarbeit zwischen Behörden, Vorzüge der schönen Brandenburger staatlichen und nichtstaatlichen Ein- Seenlandschaft ungetrübt genießen richtungen, Organisationen, Vereinen können. Ein kleiner Beitrag dazu soll und Verbänden. Aber ohne gegen- diese Informationsbroschüre sein. seitige Achtung, Rücksichtnahme Mit ihr wollen wir Ihnen Anleitung und und Toleranz jedes Einzelnen geht es Hilfe aber auch Anregungen geben, auch auf dem Wasser nicht. damit Sie bei Sport und Erholung auf dem Wasser gut informiert und sicher unterwegs sind. In diesem Sinne „All- zeit gute Fahrt und immer eine Hand- breit Wasser unter dem Kiel“. Ihre Wasserschutzpolizei Seite 1
Inhalt Die Wasserschutzpolizei im Land Brandenburg 4 Verhaltensregeln 6 Schifffahrtszeichen 16 Signalleuchten 22 Signalzeichen 23 Selbstbedienungsschleusen 24 Schiffbare Wasserstraßen und Standorte der Wasserschutzpolizei 26 Seemannschaft – Knoten und Arbeiten mit Leinen 28 Segeln30 KIFzKV-BinSch und LSchiffV 32 Biosphärenreservat Spreewald 33 Lausitzer Seenland 34 Gelbe Welle 37 Charterverkehr 38 Wasserstraßen mit „Charterschein“ 39 Wassermotorräder 40 Wasserski 42 Wasserskiflächen im Land Brandenburg 44 Sicherheit rund um das Boot 46 Zur Sicherheit: Checkliste 49 Sicherheit rund um das Boot 50 Hinweis Typische Begriffe nach der Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung 52 Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit benennen wir Personen oder Personen- gruppen in dieser Broschüre mitunter in einer Form, wobei damit immer sowohl Zuständige Behörden und Erreichbarkeiten 56 weibliche, diverse als auch männliche Personen gemeint sind. 10 goldene Regeln für die Freizeitschifffahrt 60 + Bootspass zum Heraustrennen Seite 2 Seite 3
Die Wasserschutzpolizei im Land Brandenburg leistet durch zielgerichtete Verkehrs- Zusammenarbeit mit über 435 Was- überwachung die Sicherheit und sersportvereinen für die Sicherheit Leichtigkeit des Schiffsverkehrs. In von Wassersportlern und Erholungs- der gewerblichen Schifffahrt betrifft suchenden. Dabei sieht sie sich tra- das insbesondere die Überprüfung ditionell als zuverlässiger Partner der von Schiffsbesatzungen sowie deren Berufs- und Freizeitschifffahrt. Schiffspapiere und die erforderliche Ausrüstung. In der Überwachung des Freizeitver- kehrs konzentriert sie sich auf das Im wasserreichsten deutschen Bun- burgs abgeschlossen ist, gehört auch verkehrsgerechte Verhalten aller desland sorgt die Wasserschutzpoli- das Lausitzer Seenland mit weiteren Sportbootfahrer, besonders auf die zei mit vier Wasserschutzpolizeien in 7.000 Hektar schiffbarer Wasserfläche Einhaltung der zulässigen Geschwin- den Polizeidirektionen Nord, Ost, Süd (Brandenburg und Sachsen) dazu. digkeit, die Vermeidung von schäd- und West für Sicherheit. Zur Wahrnehmung ihrer schifffahrts- lichem Sog- und Wellenschlag, die polizeilichen Vollzugsauf- Ausrüstung der Sportfahrzeuge und 1.073 km Bundeswasserstraßen gaben verfügt die Wasser- die erforderliche Fahrtüchtigkeit des 564 km Landeswasserstraßen schutzpolizei, kurz WSP, Sportbootführers. Selbstverständlich umfasst das Das schiffbare Wasser- Aufgabenspektrum auch die allge- ...davon 221 km im Oberspreewald meinpolizeilichen Aufgaben, wie die straßennetz umfasst ins- und 44 km im Unterspreewald. gesamt 1.073 km Bundes- Ermittlung und Aufklärung von Ver- und 564 km Landeswasserstraßen, über Streifenboote der Typen I, II, III, kehrsstraftaten und aller Ordnungs- davon 221 km im Ober- und 44 km trailerbare Einsatzmotorboote und ei- widrigkeiten auf den schiffbaren im Unterspreewald. Hinzu kommen nen Spreewaldkahn. Darüber hinaus Wasserstraßen sowie auch Ermitt- im Spreewald noch ca. 700 km nicht gehören spezielle Einsatztechnik und lungen zu Umweltstraftaten, Jagd- schiffbare Fließe. Wenn in wenigen Funkstreifenwagen zur Ausrüstung und Fischereidelikten. So sorgt die Jahren die Renaturierung der Braun- der Wasserschutz-Polizeibeamtinnen Wasserschutzpolizei zu Wasser aber kohletagebaue im Süden Branden- und -beamten. Die WSP gewähr- auch zu Lande in enger konstruktiver Seite 4 Seite 5
Verhaltensregeln Alkohol und Drogen Gegenseitiges Verhalten von Klein- Verhaltensregeln und anderen Fahrzeugen Wer infolge körperlicher oder geistiger Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zu verhalten, dass die Sicher- Mängel oder des Genusses von Alko- Einzeln fahrende Kleinfahrzeuge so- heit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs gewährleistet sind und dass hol oder anderer berauschender Mittel wie Schleppverbände und gekuppel- kein anderer geschädigt, gefährdet oder mehr als nach den Umständen in der sicheren Führung des Fahrzeu- te Fahrzeuge, die ausschließlich aus unvermeidbar behindert oder belästigt wird. Verkehrsvorschriften für ges behindert ist, darf ein Fahrzeug Kleinfahrzeugen bestehen, müssen das Befahren der Bundeswasserstraßen und der schiffbaren Landes- nicht führen. Die Promillegrenze ist allen übrigen Fahrzeugen den für de- dem Straßenverkehr gleichgestellt, ren Kurs und zum Manövrieren not- gewässer im Land Brandenburg regeln die Binnenschifffahrtsstraßen- das heißt: Ab 1,1 Promille Alkohol im wendigen Raum lassen. Ordnung sowie die Landesschifffahrtsverordnung. Blut besteht absolute Fahruntüchtig- Auf Strecken mit starkem Schiffsver- keit und der Bootsführer muss sich kehr, vor Badeufern und Zeltplätzen wegen Trunkenheit im Schiffsverkehr sowie in der Nähe von erkennbar Anforderungen an den Bootsführer Das Führen eines Sportbootes mit gem. § 316 StGB verantworten. ausgelegten Angel- und sonstigen Fi- einer Antriebsmaschine auf Binnen- Im Falle eines Unfalls, von Ausfall- schereigeräten dürfen Kleinfahrzeuge Der Führer eines Sportbootes ist – wasserstraßen bedarf einer Fahr- erscheinungen infolge Alkoholgenus- mit Maschinenantrieb nur so schnell wie der Schiffsführer der Berufsschiff- erlaubnis nach der Sportbootführer- ses oder einer grob verkehrswidrigen fahren, dass ihre Steuerfähigkeit ge- fahrt – verantwortlich für das richtige scheinverordnung- Binnen in der Fahrweise wird schon bei einer Gren- wahrt bleibt. Jedes behindernde oder Verhalten beim Befahren der Binnen- jeweils geltenden Fassung. Eine ze ab 0,3 Promille Alkohol im Blut ein belästigende Umfahren anderer Fahr- wasserstraßen unter Beachtung der Fahrerlaubnis ist nicht erforderlich, Strafverfahren gem. § 316 StGB oder zeuge oder das Umherfahren in der geltenden Vorschriften. Ausreichende wenn es sich um Sportboote unter wegen Gefährdung des Schiffsver- Nähe von Fischfanggeräten ist ver- Kenntnisse der Regeln zur Führung Segel oder um muskelgetriebene kehrs gem. § 315a eingeleitet. boten. des Sportbootes sind wesentliche Fahrzeuge handelt. Beim Vorbeifahren an Personen muss Faktoren zum sicheren und störungs- Ab 0,5 Promille Alkohol im Blut be- der Abstand so groß sein, dass sie freien Verkehrsablauf. Wer ein Sportboot unter Segel mit geht der Bootsführer eine Ordnungs- durch Wellenschlag oder Sogwirkung mehr als 6qm führen will, benötigt auf widrigkeit, auf der Oder bereits ab 0,2 nicht gefährdet oder mehr als nach Auf jedem in Fahrt befindlichen Fahr- ausgewählten Wasserstraßen (Anla- Promille. Das gilt auch für die Person, den Umständen unvermeidbar beläs- zeug hat der Schiffsführer sicherzu- ge 8 der SpFV) eine Fahrerlaubnis. die nur vorübergehend selbstständig tigt werden. stellen, dass das Ruder mit einer hier- Keiner Fahrerlaubnis bedürfen Per- Kurs und Geschwindigkeit des Fahr- Sportbootführer haben die Signale zu für geeigneten Person im Alter von sonen beim Führen eines Segelsurf- zeuges bestimmt. beachten, die von der Berufsschiff- mindestens 16 Jahre besetzt ist. Die brettes. fahrt gegeben werden und ihren Kurs Anforderung an das Mindestalter gilt danach zu richten. Beim Vorbeifahren nicht für ein Kleinfahrzeug, sofern die- an diesen Fahrzeugen ist ein ausrei- ses mit keiner Antriebsmaschine aus- chender Abstand zu halten. gerüstet ist. Seite 6 Seite 7
Verhaltensregeln Begegnen, Überholen und Kreuzen zeigen, wie es ausweichen will. Diese von Kleinfahrzeugen Absicht kann durch das entsprechen- de Schallzeichen angezeigt werden. Das Begegnen und Überholen ist nur gestattet, wenn das Fahrwasser Zwei Kleinfahrzeuge mit Maschi- unter Berücksichtigung aller örtlichen nenantrieb; deren Kurse sich derart Umstände und des übrigen Verkehrs kreuzen, dass die Gefahr eines Zu- hinreichend Raum für die Vorbeifahrt sammenstoßes besteht, müssen ein- gewährt. ander wie folgt ausweichen: Kleinfahrzeuge mit Maschinenantrieb ■ Wenn sie sich auf entgegen ge- müssen Kleinfahrzeugen ohne Ma- setzten oder fast entgegen gesetz- Zwei Kleinfahrzeuge unter Segel, de- ■ Wenn ein Fahrzeug mit Wind von schinenantrieb ausweichen. Klein- ten Kursen nähern, muss jedes ren Kurse sich derart kreuzen, dass die Backbord ein Fahrzeug in Luv sich- fahrzeuge ohne Maschinenantrieb, seinen Kurs nach Steuerbord so Gefahr des Zusammenstoßes besteht, tet und nicht mit Sicherheit fest- die nicht unter Segel fahren, müssen ändern, dass es an der Backbord- müssen einander wie folgt ausweichen: stellen kann, ob das andere Fahr- unter Segel fahrenden Kleinfahrzeu- seite des anderen vorbeifährt. zeug den Wind von Steuerbord hat, gen ausweichen. ■ Wenn sie den Wind nicht von der- muss es dem anderen ausweichen. ■ Wenn sich Kurse von Kleinfahr- selben Seite haben, muss das Ausweichpflichtige Kleinfahrzeuge zeugen kreuzen, muss dasjenige Fahrzeug, das den Wind von Back- Ein unter Segel fahrendes Klein- müssen beim Begegnen ihren Kurs ausweichen, welches das ande- bord hat, dem anderen ausweichen. fahrzeug am Wind, darf nicht derart rechtzeitig nach Steuerbord richten. re an seiner Steuerbordseite hat. kreuzen, dass es ein anderes Klein- Falls diese Regel aus nautischen Dies gilt auch für Kleinfahrzeuge ■ Wenn sie den Wind von derselben fahrzeug, dass auf das an seiner Gründen nicht eingehalten werden ohne Maschinenantrieb, die nicht Seite haben, muss das luvseitige Steuerbordseite gelegene Ufer an- kann, muss das ausweichpflichtige unter Segel fahren. (dem Wind zugewandt) Fahrzeug hält, zum Ausweichen zwingt. Der Kleinfahrzeug rechtzeitig und unmiss- dem leeseitigen Fahrzeug auswei- ufernahe Schutzstreifen darf nicht be- verständlich durch geeignete Manöver chen. fahren werden. Seite 8 Seite 9
Verhaltensregeln Funkzeugnisse Verbot des Stillliegens, Ankerns und Festmachens Auf Binnenschifffahrtsstraßen besteht grundsätzlich die Pflicht, Sprechfunk Fahrzeuge dürfen am Ufer von Schiff- zu benutzen. fahrtskanälen, Schleusenkanälen Ausgenommen hiervon sind nur und auf Strecken, für die ein allgemei- Kleinfahrzeuge. Ist ein Kleinfahrzeug nes Festmache- und Stillliegeverbot allerdings mit einer UKW-Sprechfunk- besteht, nicht festmachen und liegen. Geschwindigkeiten anlage ausgerüstet, dann muss es Bäume, Geländer, Pfähle, Grenzstei- dieses auch im Verkehrskreis Schiff- ne, Säulen, Eisenleitern, Handläufe, Die Geschwindigkeiten auf den ein- mender Geschwindigkeit eines Schif- Schiff auf Empfang geschaltet haben. Schifffahrtszeichen oder ähnliche Ge- zelnen Streckenabschnitten sind fes steigen. Die Person, die die Schiffsfunkstelle genstände dürfen nicht zum Festma- durch Verordnungen geregelt. Boots- Dadurch kann es zu Schädigungen bedient, muss im Besitz Sprechfunk- chen oder Verholen benutzt werden. führer haben sich vor Antritt der Fahrt anderer Nutzer der Schifffahrtsstra- zeugnisses für den Binnenschiff- Unter Brücken und Hochspannungs- über zulässige Höchstgeschwindig- ßen, der Ufer und wasserbaulichen fahrtsfunk sein. leitungen, in Fahrwasserengen, an keiten zu informieren und die auf Ta- Anlagen kommen. Bei einer Fahrt nach bzw. durch die den Mündungen, Abzweigungen und felzeichen angegebenen Geschwin- Die maximal zulässige Höchstge- Berliner Innenstadt ist zu beachten, Einmündungen von Wasserstraßen digkeiten einzuhalten. schwindigkeit auf einem See oder dass auf der Spree-Oder-Wasserstra- und Hafeneinfahrten, in der Fahrlinie Dabei hat der Bootführer stets zu be- einer seenartigen Erweiterung gilt ße vom km 12,01 (Lessingbrücke) bis von Fähren, im Kurs von Fahrzeugen achten, dass höhere Geschwindig- nicht im sogenannten „ufernahen km 17,80 im Zeitraum vom 01. April und auf Wendestellen dürfen Sport- keiten längere Anhaltewege bedeuten Schutzstreifen“. Diese umfasst eine bis 31. Oktober täglich von 10:30 Uhr boote bzw. Kleinfahrzeuge nicht still- und somit erhöhte Aufmerksamkeit 100 Meter breite parallel zur Uferlinie bis 19:00 Uhr auch die Funkpflicht liegen. erfordern. Hinzu kommt, dass Wellen- verlaufende Wasserfläche. gem. § 4.05 BinSchStrO für Kleinfahr- bildung und Sogwirkung mit zuneh- zeuge besteht. Seite 10 Seite 11
Verhaltensregeln Verhalten im Schleusenbereich mäßiger Geschwindigkeit gefahren sern sind unbedingt die Bedienungs- Voraussetzungen für eine Fahrt bei werden. Die Signallichter, Richtungs- hinweise zu beachten. unsichtigem Wetter Das Befahren von Schleusen und He- weiser und Tafelzeichen sind zu be- Die Benutzung der Schleusen ist bewerken erfordert vom Bootsführer achten. Während des Schleusen- mit einem SUP (Stand-Up-Paddle- Grundsätzlich dürfen alle Fahrzeuge das Beherrschen der Grundregeln, vorganges sind Stöße gegen die Board) verboten. Das Umtragen des die Fahrt bei unsichtigem Wetter nur besondere Aufmerksamkeit und fah- Schleusentore oder die Schutzvor- SUP umfasst nicht automatisch ein unter Einsatz eines für die Binnen- rerisches Können. richtungen sowie gegen andere Fahr- Betretungsrecht der Schleusenan- schifffahrt zugelassenen Radargerä- Die Schleusenbetriebsstelle kann aus zeuge oder Schwimmkörper zu ver- lage. Das bedarf der Erlaubnis des tes und der Sprechfunkanlage für den Gründen der Sicherheit und Leichtig- meiden. Dazu sind schwimmfähige Schleusenpersonals. Verkehrskreis Schiff-Schiff fortsetzen. keit des Verkehrs zur Beschleunigung Fender zu benutzen. Dabei ist die Sprechfunkanlage auf der Durchfahrt und zur vollen Aus- Es ist verboten, in der Schleusen- Kanal 10 oder auf den von der zu- nutzung der Schleuse Anordnungen kammer ohne Erlaubnis der Schleu- Unsichtiges Wetter ständigen Behörde zugewiesenen erteilen, die von jedem Führer eines senbetriebsstelle Fahrgäste ein- oder Kanal auf Empfang zu schalten. Sportfahrzeuges zu beachten sind. aussteigen zu lassen, zu lärmen oder Als „unsichtiges Wetter“ wird ein Zu- Im Allgemeinen erfolgt die Schleu- vor der Ausfahrt die Antriebsmaschi- stand bezeichnet, bei dem die Sicht Fahrzeuge, die nicht mit Radar und sung in der Reihenfolge des Eintref- ne sowie das Bugstrahlruder zu be- durch Nebel, Schneefall, heftige Re- Schiffsfunk ausgestattet sind, haben fens an den dafür vorgesehenen Lie- nutzen. gengüsse oder andere ähnliche Ursa- bei unsichtigem Wetter grundsätzlich geplätzen. Bei der Benutzung der Schleusen chen eingeschränkt ist. unverzüglich einen Liegeplatz auf- Im Schleusenbereich ist das Über- und Schleppen zum Selbstbedienen Sichtbeeinträchtigungen durch Dun- zusuchen. Besteht aus Gründen der holen verboten und es darf nur mit auf den schiffbaren Binnengewäs- kelheit, Dampf, Rauch oder Ausdüns- Sicherheit keine Möglichkeit zur Auf- tungen chemischer Anlagen schaffen suche eines Liegeplatzes, ist anzu- kein unsichtiges Wetter, jedoch ge- halten. Dabei ist das Fahrwasser so bietet es die nautische Sorgfalts- weit wie möglich frei zu machen. pflicht auch bei derartigen Sichtbeein- Davon abweichend kann die Fahrt bei trächtigungen die Regeln für die Fahrt unsichtigem Wetter, unter Beachtung bei unsichtigem Wetter zu beachten. der nautischen Sorgfaltspflicht und Das heißt im Interesse der Sicherheit soweit das Fahrzeug (Sportboot) mit des eigenen und anderer Fahrzeuge einer Sprechfunkanlage für den Ver- ist die Geschwindigkeit der vermin- kehrskreis Schiff-Schiff ausgestattet derten Sicht anzupassen sowie die ist, auf den folgenden Gewässern im Nachtbezeichnung (Positionslichter) Land Brandenburg fortgesetzt werden: zu setzen. ■ Spree-Oder-Wasserstraße, Berli- ner und Brandenburger Wasser- straßen Seite 12 Seite 13
Verhaltensregeln ■ Untere Havel-Wasserstraße und Havelkanal ohne Untere Havel- Wasserstraße von km 4,0 bis km 66,70 ■ Havel-Oder-Wasserstraße ! ■ Obere Havel-Wasserstraße ■ Grenzgewässer Oder, Westoder und der Lausitzer Neiße. Die Ausrüstung mit Radar ist in die- sem Fall nicht erforderlich! Meldepflichten der Wassersportler Trifft ein Fahrzeug in der Fahrwasser- straße ein störendes Hindernis an, hat der Schiffsführer die Stelle, an der das Hindernis angetroffen wurde, so genau wie möglich zu kennzeichnen und dieses einer Dienststelle der zu- ständigen Behörde oder der Polizei zu melden. Das gilt auch, wenn durch Unfälle oder aus anderen Gründen verur- sachte Veränderungen an den Schiff- fahrtszeichen wie zum Beispiel Er- löschen eines Lichtes, falsche Lage einer Tonne oder Zerstörung eines Zeichens festgestellt werden. Nach einem Unfall darf sich kein Beteiligter vom Unfallort entfernen. Er hat die Feststellung seiner Person, seines Fahrzeuges und die Art seiner Beteili- gung am Unfall zu ermöglichen. Seite 14 Seite 15
Schifffahrtszeichen Verbotszeichen Gebotszeichen oder ...vorübergehend Gesperrte Wasserfläche, oder jedoch für Kleinfahrzeuge oder oder Gebot, Schall- Gebot, unter Vorsicht beim Einfahren oder Überque- ohne Antriebsmaschine zeichen zu bestimmten ren der Hauptwasserstraße Verbot der Durchfahrt und Sperrung der Schifffahrt ...langdauernd befahrbar geben Bedingungen anzuhalten Verbot des Überholverbot Ankerverbot* Festmachverbot* 12 vorgeschriebene besondere Geschwindig- Begegnens und keitsbegren- Fahrtrichtung Vorsicht walten Überholens zung lassen Einschränkungen Zeichen für Stillliegeverbot* Fahrverbot für Fahrverbot für Fahrverbot für Fahrzeuge, Segelfahrzeuge Sportfahrzeuge die weder mit Maschinen- antrieb noch unter Segel fahren Einschränkung Einschränkung der Einschränkung der der Fahrtiefe Durchfahrtshöhe Durchfahrtsbreite oder Fahrverbot für Verbot des Vermeidung von Wellenschlag oder Sogwirkungen Abstand in Metern vom Fahrzeuge mit Segelsurfens Tafelzeichen einhalten Maschinenantrieb Hinweiszeichen LANDESWASSERSTRASSE LANDESWASSERSTRASSE Fahrverbot für Bade- und Verbot des * auf der Wasserseite, auf BRANDENBURG BRANDENBURG Wassermotorrad Schwimmverbot Wasserskilaufens der das Tafelzeichen steht Ende schiffbare Landeswasserstraße Beginn schiffbare Landeswasserstraße (Wasserscooter, Jetski usw.). Seite 16 Seite 17
Schifffahrtszeichen Pfeile oder Aufschriften Zusätzliche Schilder, Hinweiszeichen Einmündende Wasserstraßen gelten als Erlaubnis zum Nautischer Infor- Erlaubnis zum Stillliegen Nebenwasserstraßen Stillliegen* mationsfunkdienst Beispiel: Kanal 18 1000 1000 Die benutzte Wasserstraße gilt als Neben- Erlaubnis zum Fest- Wasserskistrecke Liegeverbot (auf 1000 m) wasserstraße machen* Zwei lange Töne geben 1500 Nicht frei fah- Nicht frei rende Fähre fahrende Fähre Tonnen für gesperrte in 1500 m Wasserflächen Ende eines Ver- Erlaubnis zum oder Gebotes Ankern* Gelbe Stumpftonnen und gelbe Tonnen mit oder ohne Radarreflektoren oder mit oder ohne Toppzeichen kennzeichnen eine gesperrte Wasserfläche Erlaubnis zum Kreuzung einer Fahrerlaubnis Hinweis auf ein Wehr Kitesurfen Hochspan- für ein Was- nungsleitung sermotorrad (Waterscooter, Jetski usw.) Schifffahrtszeichen oder im Online-Blätterkatalog „Sicherheit auf dem Wasser“ oder oder des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur * auf der Wasserseite, auf der https://www.bmvi.de/blaetterkatalog/index.html?catalog=368370#page_72 Erlaubnis zur Durchfahrt das Tafelzeichen steht Seite 18 Seite 19
Schifffahrtszeichen Möglichkeiten des Führens der Signalleuchten der Arbeit sowie festgefahrener oder gesunkener Fahrzeuge Tag- und Nachtbezeichnung der schwimmenden Geräte bei für Kleinfahrzeuge mit Maschinenantrieb Topplicht: in selber Höhe wie Topplicht: mindestens 1 m Topplicht: von allen Seiten die Seitenlichter und mindes- höher als die Seitenlichter sichtbares weißes helles tens 1 m vor diesen (kann auch hinter den Seiten- Licht, mindestens 1 m höher Seitenlichter: in selber Höhe lichtern geführt werden) als die Seitenlichter (kann Seitenlichter: unmittelbar ne- auch hinter den Seitenlichtern beneinander oder in einer ein- geführt werden) zigen Laterne am oder nahe Seitenlichter: unmittelbar ne- am Bug oder an beiden Seiten beneinander oder in einer ein- zigen Laterne am oder nahe Vorbeifahrt mit Abstand und nur an der Seite des Gerätes, die mit den rot/weißen Lichtern bzw. rot/ am Bug oder an beiden Seiten weißen Flaggen gekennzeichnet ist. Sogwirkung und Wellenschlag vermeiden. Möglichkeiten des Führens der Signalleuchten für Kleinfahrzeuge unter Segel fahrend Seitenlichter: unmittelbar Seitenlichter und Hecklicht: Topplicht: ein von allen Sei- nebeneinander oder in einer in einer einzigen Laterne ten sichtbares gewöhnliches einzigen Laterne am oder (3-fach-Laterne) am Topp weißes Licht (bei Annäherung nahe am Bug oder an beiden anderer Fahrzeuge muss ein Seiten zweites gewöhnliches weißes Licht gezeigt werden) Vorbeifahrt mit Abstand und nur an der Seite des Gerätes, die mit den grünen Lichtern, grünen Doppel- kegeln oder grün/weißen Tafeln gekennzeichnet ist. Einzeln weder unter Ma- Licht von allen Seiten sichtbar Licht nur über einen beschränk- Notzeichen schinenantrieb noch unter ten Horizontbogen sichtbar Bei Tag: Segeln fahrendes Kleinfahr- rote Flagge oder anderer Bei Nacht: zeug: ein von allen Seiten Ein Licht, das dem Blick des Beschauers tatsächlich entzogen ist, ist Gegenstand, der im Kreis ge- Licht, das im Kreis ge- sichtbares gewöhnliches mit einem Punkt in der Mitte versehen. schwenkt wird schwenkt wird weißes Licht Seite 20 Seite 21
Signalleuchten Signalzeichen Topplicht: weißes helles Licht kurzer Ton: von etwa 1 Sekunde Dauer Kleinfahrzeugen in Fahrt Nachtbezeichnung von Seitenlichter: steuerbord grünes helles Licht langer Ton: von etwa 4 Sekunden Dauer Schaltsignale 225° weiß backbord rotes helles Licht Hecklicht: weißes gewöhnliches Licht Ich richte meinen Kurs nach Steuerbord Es dürfen nur solche Positionslampen geführt wer- Ich richte meinen Kurs nach Backbord den, die vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Meine Maschine dreht rückwärts 112° 30ʹ 112° 30ʹ Hydrografie (BSH) zugelassen und mit einer Bau- Ich bin manövrierunfähig rot grün Man kann mich nicht überholen musternummer versehen sind. Bleib-weg-Signal (mind. 15 min) Backbord Steuerbord Vom ehemaligen deutschen Institut (DHI) zugelas- Gefahr eines Zusammenstoßes ( Folge kurzer Töne) sene Positionslampen behalten ihre Gültigkeit. Achtung! Ich wende über Steuerbord-Seite Zulassungszeichen der Signalleuchten Binnen Ich wende über Backbord-Seite Ich will an Ihrer Stb.-Seite überholen Beispiel Ich will an Ihrer Bb.-Seite überholen Ich will das Fahrwasser überqueren 135° weiß D 105 D.92.203 Zeichen bei der Einfahrt in und der Ausfahrt aus Häfen oder Nebenwasserstraßen Ich will meinen Kurs nach Stb. richten Ich will meinen Kurs nach Bb. richten Notsignale Wiederholte lange Töne oder Gruppen von Glockenschlägen %....% %....% Seite 22 Seite 23
Selbstbedienungsschleusen Foto 1 Foto 2 Seit geraumer Zeit gibt es im Land 4. Lichtsignalanlage gibt durch grü- ACHTUNG! nischen Störungen an der Schleuse ! Brandenburg Schleusen, die durch nes Licht die Einfahrt frei vom Wasser- und Schifffahrtsamt Hil- den Sportbootführer selbst bedient Vor, hinter und im un- fe angefordert werden. werden müssen. Das heißt, der ge- 5. In Schleuse einfahren (bitte mittelbaren Bereich der samte Schleusenvorgang liegt in der Rücksicht auf die nachfolgenden Schleusentore befinden sich Laser- In besonderen Fällen besteht auch Verantwortung des jeweiligen Sport- Bootsführer nehmen) und Bereit- einwegschranken (Sicherheitsbe- die Möglichkeit die Feuerwehr über bootführers. machen zum Fieren (kontrollier- reich) die das Einfahren überwachen (112) direkt zu rufen. tes Lose-Geben oder Dichtholen und gegebenenfalls den Schleusen- Handlungsanleitung am Beispiel einer Leine) vorgang automatisch unterbrechen. Störungen die in der Steuerungs- der Schleuse Zaaren: Ist der Sicherheitsbereich wieder frei, bzw. an der Antriebsanlage auftreten, Die Handhabung ist für jeden Sport- 6. Betätigung eines in der Schleu- kann mit der grünen Schaltstange der sind über den City-Ruf (Foto 2) an bootführer (Nutzer) recht einfach. senkammer angebrachten grü- Schleusenvorgang fortgesetzt wer- das Service-Personal zu melden. Fahren Sie bitte nur bei „Grün“ ein nen Hebels (Foto 1) durch den den. oder aus. In jedem anderen Fall wird zuerst Einfahrenden Aktuelle Be- der Schleusenvorgang unverzüglich In der Schleusenkammer befindet triebszeiten und unterbrochen. 7. Schleusenvorgang setzt sich nach sich eine Anzeige die den Nutzer Sperrungen der Betätigen des Hebels in Gang durch das Schleusenprogramm na- Schleusen an 1. Anmeldung zur Schleusung: Grü- vigiert. Bei auftretender Gefahr kann schiffbaren Lan- nen Schalthebel am Anlegesteg 8. Tore schließen sich und der Pe- die Anlage durch Betätigen des roten desgewässern betätigen gelstand wird hergestellt Not-Halt-Schalters neben dem grü- können online nen Weiterschleusungsschalter ge- unter www.lbv.brandenburg.de ab- 2. Elektronische Anzeige beachten 9. Pegelausgleich erfolgt stoppt werden. gerufen werden. (Informationen zur Schleusung) 10. Tore öffnen sich in Fahrtrichtung, Für den Notfall wurde eine Rufsäule Die Schleusennutzung ist für jeden 3. Öffnung der Schleusentore Ausfahrtssignal schaltet auf Grün installiert. Von dort aus kann bei tech- Freizeitkapitän kostenfrei. Seite 24 Seite 25
Seite 26 Prenzlau ! Prignitz " )1 " )2 " )3 " )4 6 Ostprignitz- " )5 " Uckermark " )7 Ruppin ! " )8 ELBE Rheinsberg ) ! Wittenberge HAVEL ! 20 ) Neuruppin " " )9 " ) 21 Kyritz ! Ober- havel " 10 ) " 14 ODER-HAVEL- ) KANAL ( ! Fehrbellin " ) 19 "11 ) " 12 ) " 13 ) Hohensaaten !" 18 FINOWKANAL " 22 ) ) " ) 17 " 16 ) " 15 ) ( Oranienburg ! Barnim Schiffbare Wasserstraßen und Havelland Märkisch- HAVEL- Oderland Standorte der Wasserschutzpolizei KANAL BERLIN " ) 23 Erkner 26 ELBE- ) 24 !" HAVEL !") HAVEL-KANAL Brandenburg !! " ) 25 (Potsdam Königs Wusterhausen ODER-SPREE- KANAL Frankfurt an der ! ( ! ! (Oder) Havel Lehnin " ) 28 " 27 ) " " 29 ) ) 31 " 30 ) " ) 32 " )34 Beeskow Eisenhütten- Potsdam- !" ) 35 Mittelmark " 33 ) stadt ! 38 " ) 37 "36 ) Oder-Spree Leibsch !") Teltow- Dahme- Fläming Lübben (Spreewald) ! Spreewald ! Lübbenau Cottbus Nr. Name Gewässer 1 Wolfsbruch Rheinsberger Gewässer (Spreewald) 2 Steinhavel Obere-Havel-Wasserstraße ! 3 Fürstenberg Obere-Havel-Wasserstraße Ober- 4 Himmelpfort Lychener Gewässer spree- Spree- 5 Bredereiche Obere-Havel-Wasserstraße Elbe- 6 Regow Obere-Havel-Wasserstraße Elster wald- Neiße 7 Zaaren Obere-Havel-Wasserstraße ELBE Lausitz 8 Schorfheide Obere-Havel-Wasserstraße 9 Zehdenick Obere-Havel-Wasserstraße " 39 10 Bischofswerder Voßkanal ) 11 Liebenwalde Malzer Kanal/Obere-Havel-Wasserstraße 12 Zerpenschleuse Finowkanal, Langer Trödel 13 Rosenbeck Werbelliner Gewässer 14 Eichhorst Werbelliner Gewässer 15 Lehnitzschleuse Havel-Oder-Wasserstraße 16 Tiergarten Ruppiner Gewässer 17 Hohenbruch Ruppiner Gewässer 18 Hakenberg Fehrbelliner Gewässer 19 Altfriesack Ruppiner Gewässer 20 Alt Ruppin Ruppiner Gewässer 21 Gnevsdorf Gnevsdorfer Vorfluter 22 Gülpe Gülper Havel 23 Kahnschleuse Bahnitz Untere-Havel-Wasserstraße 24 Vorstadtschleuse Brbg. Untere-Havel-Wasserstraße 25 Schleuse Kleinmachnow Teltowkanal 26 Schleuse Woltersdorf Rüdersdorfer Gewässer ! Ausgewählte Orte zur Orientierung 27 Schleuse Neue Mühle Dahme Wasserstraße 28 Königs Wusterhausen Nottekanal/Galluner Kanal ! ( Wasserschutzpolizei (WSP) - Dienststelle der Direktion 29 Mittenwalde Nottekanal/Galluner Kanal ! Wasserschutzpolizei - Revier 30 Mellensee Nottekanal/Galluner Kanal 31 Kummersdorf Storkower Gewässer ) " Ausgewählte Schleusen 32 Prieros Dahme-Wasserstraße Bundeswasserstraßen und sonstige Binnenwasserstraßen des Bundes 33 Hermsdorfer Mühle Dahme-Wasserstraße schiffbare Landesgewässer 34 Wendisch Rietz Storkower Gewässer nichtschiffbare Landesgewässer (Auswahl) 35 Beeskow Obere Spree Wasserstraße 36 Kossenblatt Obere Spree Wasserstraße Geobasisdaten: © Geobasis-DE/LGB, dl-de/by-2-0; 37 Alt Schadow Spree © Geobasis-DE/BKG (2019); Seite 27 38 Leibsch Spree © LfU BB, dl-de/by-2-0, gewnet25 39 Koschener Kanal Lausitzer Seenlandschaft/Überleiter 12 Ausgabe 2020
Seemannschaft – Knoten und Arbeiten mit Leinen Arbeiten mit Leinen In der täglichen Arbeit an Bord Achtknoten Kreuzknoten hat man ständig mit Leinen zu Verhindert das Ausrauschen Verbindet zwei gleichstarke Enden tun, sei es beim Festmachen, eines Endes durch einen Block beim Verholen, beim Schlep- Festmachen am Poller pen oder bei anderen see- männischen Handarbeiten. Palstek Grundsätzlich sollten alle er- Ermöglicht das Festmachen am Poller oder Pfahl oder Bergen und Sichern von Tauen forderlichen Leinen an bzw. durch ein sich nicht zuziehendes Auge unter Deck ständig in einem aufgeklarten Zustand sein (enttörnen, Aufschießen). Für das Festmachen eines Belegen eines Doppelkreuzpollers Zwei halbe Schläge Schiffes/Bootes werden Lei- Dienen zum Befestigen von Leinen, nen benötigt. Diese nennt wenn nicht zuviel Zug auf das befestigte Ende der Leine kommt; mit dem zweiten man je nach ihrer Verwen- halben Schlag soll das Aufgehen des Einfacher Schotstek dung Vorleine – Achterleine – Knotens vermieden werden Verbindet zwei unterschiedlich starke Enden Vorspring – Achterspring. Die vom Vorschiff nach ach- tern und die vom Achterschiff nach vorn reichende Leine Belegen eines Doppelpollers nennt man Spring. Doppelter Schotstek Längsseits an der Pier Verbindet zwei sehr unterschiedlich dicke Enden, die starkem Zug ausgesetzt sind Poller, Ring oder Klampe Vorspring Achterspring Vorleine Achterleine Klampe Klampe Webeleinenstek Belegen eines Endes an einem Fender Pfahl oder Poller sowie Befestigen Durch Leine und Spring wird das Schiff an einem Punkt fixiert, ohne zu viel Druck gegen die Pier. von Fendern Belegen einer Klampe Seite 28 Seite 29
Segeln Für die Fortbewegung eines unter wobei sie aber nicht killen (flattern) Kursänderungen Wende und Halse rals 90° über 180° bis kleiner 270°). Segeln fahrenden Fahrzeuges ist es dürfen. Um eine optimale Fahrt zu Bei diesem Manöver ist mit dem unerlässlich, sich mit theoretischen erreichen, ist es unter anderem not- Eine Wende ist die Kursänderung plötzlichen Umschlagen des Groß- Grundlagen zu beschäftigen. wendig, den Kurs nach der Segelstel- durch Drehen des Bugs durch den segels und mit starker Krängung un- lung zu korrigieren. Dieses geschieht Wind. Dieses Manöver geht immer mittelbar nach dem Durchlaufen des Kurse beim Manövrieren in einem durch Anlufen in dem man den Bug mit einem Geschwindigkeitsverlust Wendepunktes zu rechnen. Vollkreis in den Wind dreht, bzw. dem Abfallen einher, weil im Wendepunkt der Bug Die Segel (Großsegel) sollen stets so in dem man den Bug vom Wind weg in Richtung des Windes zeigt. Dieses Eine Kursänderung bei Segelfahrzeu- lose wie möglich gefahren werden, dreht. Manöver kommt in der Regel zum gen verlangt eine umsichtige und auf- Einsatz, wenn der Wind vorderlicher merksame Navigation insbesondere Wind (voraus) als querab weht (größer als durch den Schiffsführer und aller an 270° über 0° bis kleiner 90°). Bord befindlicher Personen. Die Halse ist die schnelle Kursände- Befinden sich an Bord eines Segel- rung, die unter Umständen mit einem fahrzeuges mehrere Personen, sollte Toter Sektor Geeignet zum Aufstoppen des Geschwindigkeitsgewinn einhergeht. der Schiffsführer (für Kurs und Ge- Fahrzeuges Das heißt, bei einer Halse dreht das schwindigkeit verantwortliche Per- Hoch am Wind Heck durch den Wind. Daraus folgt, son) ein beabsichtigtes Manöver Steuerbordbug dass dieses Manöver in der Regel rechtzeitig ankündigen. zum Einsatz kommt, wenn der Wind Amwindkurs Backbordbug recht voraus achterlicher als querab weht (größe- Backbord querab Steuerbord querab Achtung: Verletzungs- und Kenterungsgefahr! Raumwindkurs Halbwindkurs Backbordbug Steuerbordbug achteraus Wind Wind Wind Raumwindkurs Raumwindkurs Backbordbug Wende Bb-Bug Stb-Bug Steuerbordbug Vorwindkurs Vorwindkurs Bb-Bug Backbordbug Steuerbordbug Wende Halse Wende Stb-Bug Stb-Bug Bb-Bug Seite 30 Seite 31
KIFzKV-BinSch und LSchiffV Biosphärenreservat Spreewald Kennzeichnungspflicht Schifffahrtsregeln Mit der Einrichtung des Biosphären- reichenden freien Raum für die reservates im Jahr 1990 hat das Land erforderlichen Kursänderungen sowie Auf allen Bundes- und Landeswasser- Auf den schiffbaren Gewässern gilt Brandenburg die Verpflichtung über- zum Manövrieren gewähren. In die- straßen gilt für Boote und Kleinfahr- die Landesschifffahrtsverordnung nommen, diese europaweit einzig- sem Bereich befindliche Schleusen zeuge eine Kennzeichnungspflicht. (LSchiffV). Hier einige Auszüge: artige Landschaft zu schützen und zu sind als Selbstbedienungsschleusen bewahren und erhielt im März 1991 ausgeführt. Die im Schleusenbereich Diese ist sowohl in der Verordnung ■ Höchstgeschwindigkeit: beträgt für die Anerkennung als solches durch befindlichen Bedienungsvorschriften über die Kennzeichnung von auf Bin- Fahrzeuge 12 km/h, für Kleinfahr- die UNESCO. sind einzuhalten. nenschifffahrtsstraßen verkehrenden zeuge (unter 20 m Länge) 15 km/h Kleinfahrzeugen (KIFzKV-BinSch), als und in der Uferrandzone generell Damit ist das Biosphärenreservat Befinden sich zusätzlich neben den auch im § 2.02 Binnenschifffahrtsstra- 7km/h Spreewald eines von 350 großflä- Schleusen Bootsrollen, so sind diese ßen-Ordnung (BinSchStrO) geregelt. chigen Schutzgebieten weltweit. Es vorrangig zu nutzen. Dabei ist zu be- ■ Nachtfahrverbot für Sportmotor- umfasst eine Fläche ca. 480 km², die achten, dass nur das unbesetzte Boot boote in der Zeit von 22:00 Uhr bis Grundsatz: Jeder Schiffsführer darf Länge der Fließe beträgt zusammen- über die Rollen gezogen wird. Zelten, 05:00 Uhr ein deutsches Kleinfahrzeug auf den genommen rund 1.550 km. grillen und Feuer zu entzünden sind Binnenwasserstraßen nur führen, ■ Das Schleppen von bemannten im Biosphärenreservat Spreewald Im Bereich des Biosphärenreservates wenn es mit einem gültigen amtlichen Flugkörpern wie Flugdrachen, nur auf den genehmigten und als Spreewald gelten besondere Bestim- oder amtlich anerkannten Kennzei- Drachenfallschirmen und anderen solche gekennzeichneten Flächen er- mungen. Die Landesschifffahrtsver- chen versehen ist. Geräten wie zum Beispiel Kitesur- laubt. ordnung (LSchiffV) in der jeweils ak- fing ist auf schiffbaren Landesge- Für Spreewaldkähne im Spreewald gibt tuellen Fassung ist zu beachten. wässern verboten. es eine Sonderregelung. Danach kann Ein Befahren des Spreewaldes mit die Kennzeichnung dort auch an der ■ Es gilt das Verbot des Wasserski- Antriebsmaschine ist auf ausgewähl- Bordinnenwandseite geführt werden. fahrens außerhalb genehmigter ten Strecken nur den Spreewaldkäh- Strecken. nen gestattet. Für Sportboote ohne ■ Das Befahren der schiffbaren Antriebsmaschine ist ein Befahren Landesgewässer durch Amphi- des Spreewaldes möglich. In den be- bienfahrzeuge, Unterwasserfahr- sonders geschützten Bereichen des zeugen, Hovercrafts und ähnliche Biosphärenreservates Spreewald, die Kleinfahrzeuge, ist unabhängig ih- mit entsprechenden Schifffahrtszei- rer Antriebsart, generell verboten. chen gekennzeichnet sind, bestehen gesonderte Festlegungen. Das betrifft auch zeitlich begrenzte Fahrverbote. Kleinfahrzeuge müssen den im Bio- KlFzKV-BinSch LSchiffV sphärenreservat Spreewald ver- kehrenden Personenkähnen aus- Seite 32 Seite 33
länderübergreifend in Lausitzer Seenland Brandenburg Dort, wo einst Braunkohleabbau und Kiesförderung das Landschaftsbild ACHTUNG: Sportbootführer haben sich vor Fahrt- und Sachsen bestimmten - mitten in der Lausitz - antritt über die aktuellen Gegebenhei- wächst durch die Flutung früherer Ta- ten und gesetzlichen Bestimmungen gebaue die größte künstlich geschaf- des zu befahrenden Gewässers zu fene Wasserlandschaft Europas. Mit informieren. Aktuelle Sperrungen und mehr als 20 neuen Seen, zehn davon Einschränkungen sind online unter durch schiffbare Kanäle miteinander www.lbv.brandenburg.de einsehbar. verbunden, Badestränden, Yacht- Das Befahren der Sperrbereiche ist häfen (Marinas), Stützpunkten für ausdrücklich verboten, da diese noch Wasserski und Jetski, Camping und dem Bergrecht unterliegen. In diesen Gastronomie – entsteht das Lausitzer Bereichen kann keine Trittsicherheit Seenland. Der Kern der 7.000 Hektar gewährleistet werden und es be- großen schiffbaren Wasserfläche be- findet sich länderübergreifend in Bran- steht dauerhaft die Gefahr des Abrut- schens. Die Bereiche sind durch gel- Auf sächsischem Hoheitsgebiet gilt die denburg und Sachsen. ben Tonnen gekennzeichnet. Ebenso ist das Befahren ausgewählter Ufer- SächsSchiffVO Das Lausitzer Seenland bietet Erho- zonen untersagt. lungssuchenden und aktiven Wasser- Perspektivisch entstehen im gesam- Auf Brandenburger Gewässern gilt die sportlern jede Menge Möglichkeiten. ten Lausitzer Seenland eine Vielzahl Es lädt zum Bootfahren, Segeln, Sur- fen, Paddeln, Tauchen, Baden ein. an Naturschutzgebieten. Hier sind die umwelt- und naturschutzrechtlichen LSchiffV BB Seit 2007 wurde der Senftenberger Bestimmungen zu beachten. See für schiffbar erklärt. 2012 folgte mit der Öffnung des Koschener Kanals auch die Schiffbarerklärung des Geierswalder Sees. Nach und nach werden die Aussichtsturm „Rostiger Nagel“ geplanten Wasserstraßen mit Blick auf den fertiggestellt. Die Schiffbar- Sornower Kanal im Lausitzer Seenland erklärung erfolgt erst, wenn die neuen Seen ihren vor- gesehenen Wasserstand erreicht haben. Aktuelle Informationen vor Fahrtantritt online unter www.lbv.brandenburg.de Seite 34 Seite 35
Gelbe Welle Lausitzer Seenland 7.000 Hektar Die „Gelbe Welle“ ist ein bundeswei- Leichtigkeit auf dem Wasser und zur tes touristisches Hinweis- und Leit- Vermeidung unnötigen Suchverkehrs system auf dem Wasser. Als touristi- bei. sches Informationssystem erleichtert es den Gästen die Nutzung der was- Weitere Informationen unter: ser- und landseitigen Angebote. www.deutschertourismusverband.de schiffbare Die „Gelbe Welle“ fördert den Touris- mus, informiert den Wassertouristen Wasserfläche über Anlegemöglichkeiten, Service- leistungen und Routeninformationen auf seiner Reise. Gleichzeitig trägt sie zur Verbesserung der Sicherheit und Seite 36 Seite 37
Charterverkehr Wasserstraßen mit „Charterschein“ Zur Förderung des Wassersport- ten und das praktische Handling des Folgende Wasserstraßen können mit einem erworbenen „Charterschein“ im tourismus wurde wie bereits in den jeweilig gemieteten Fahrzeuges. Die Land Brandenburg führerscheinfrei befahren werden: Ländern Mecklenburg-Vorpommern, Charterbescheinigung ist jeweils auf ■ Obere Havel-Wasserstraße mit zugehörigen Haupt- und Nebenstrecken von Sachsen- Anhalt, Rheinland-Pfalz das Fahrzeug für die gemietete Zeit Malzer Kanal km 43,95 bis km 94,41 und dem Saarland auch im Land und auf bestimmte Wasserstraßen ■ Oranienburger Kanal von km 21,01 bis km 28,77 Brandenburg die Möglichkeit ge- eingeschränkt. ■ Oranienburger Havel von km 0,13 bis km 3,91 schaffen, auf bestimmten Wasser- ■ Finowkanal von km 89,30 bis km 57,37 straßen Sportboote mit einer Charter- Gemietet werden können Boote, die ■ Werbelliner Gewässer von km 2,73 bis km 4,00 sowie von km 4,00 bis km 19,80 bescheinigung zu führen. nicht schneller als 12 Stundenkilome- ■ Rüdersdorfer Gewässer mit zugehörigen Haupt- und Nebenstrecken von km ter fahren, eine Länge von ≤15 Me- 0,00 bis km 3,78 sowie Löcknitz von km 0,00 bis km 10,64 Mit diesem „Charterschein“ können tern haben und für eine Personenzahl ■ Dahme-Wasserstraße mit zugehörigen Haupt- und Nebenstrecken von km 10,3 Wassertouristen vor allem Hausboote von ≤12 zugelassen sind. bis km 26,04 nach einer gründlichen Einweisung ■ Spree-Oder Wasserstraße von km 45,11 bis km 130,16 durch den Vermieter chartern und Der Erwerb eines Sportbootführer- ■ Gosener Kanal / Seddinsee / Neuhauser Speisekanal / Drahendorfer Spree - führen, ohne im Besitz eines regulä- scheines erhöht die eigene Sicher- Gesamtstrecken ren Bootsführerscheins zu sein. Die heit! ■ Ruppiner Gewässer von Schleuse Altfriesack bis einschließlich Vielitzsee Einweisung bezieht sich auf das was- ■ Spree von Wehranlage Leibsch bis Einlauf Glower See sowie von Schwieloch- serstraßenbezogene Verkehrsverhal- see bis Schleuse Neuhaus ■ Potsdamer Havel von km 28,00 bis km 0,00 ■ Untere-Havel-Wasserstraße von km 56,00 nicht über Silokanal bis km 156,00 ACHTUNG: Bitte beachten Sie die Anlage 5 zur Binnenschifffahrt- Sportbootvermietungsverordnung (BinSch-SportbootVermV). Weitere Hinweise zum Charterverkehr unter www.ELWIS.de. Seite 38 Seite 39
Wassermotorräder Eines vorab: Im gesamten Land barer Geradeauskurs eingehalten Der Motor muss sich beim Überbord- Beim Wasserskilaufen darf ein Was- Brandenburg gibt es keine Wasserflä- wird, gehen des Fahrzeugführers automa- sermotorrad als ziehendes Fahrzeug chen, die für die Benutzung mit Was- ■ mit Dienstfahrzeugen der als ge- tisch abschalten oder automatisch eingesetzt werden, wenn es: sermotorrädern freigegeben sind. Die meinnützig anerkannten Körper- auf die kleinste Fahrstufe zurück- ■ ausreichend Platz für den Beob- nächsten freigegebenen Strecken schaften im Rettungseinsatz und schalten, wobei das Wassermotor- achter bietet, befinden sich in Sachsen-Anhalt auf ■ mit Dienstfahrzeugen des öffentli- rad dann eine Kreisbahn einschlagen ■ über ausreichenden Platz oder der Elbe im Raum Wartenburg (km chen Dienstes im Diensteinsatz. muss. Am Wassermotorrad selbst Einrichtungen verfügt, um im Not- 194,60-196,50 – rechte Stromseite), müssen gut lesbare amtliche Kenn- fall einen Wasserskiläufer retten im Raum Apollensdorf (km 224,00- Das Führen von Wassermotorrädern zeichen gemäß der Verordnung über zu können, 225,00 – rechte Stromseite) sowie ist auf den freigegebenen Wasserflä- die Kennzeichnung von auf Binnen- ■ kippstabil ist und im Raum Grieben/Schelldorf (km chen nur in der Zeit von 7:00 Uhr bis schifffahrtsstraßen verkehrenden ■ sein Typ in der amtlichen Liste des 376,00-377,50 – rechte Stromseite). 20:00 Uhr, jedoch nicht vor Sonnen- Kleinfahrzeugen (KlFzKV-BinSch) Bundesministeriums für Verkehr aufgang und nach Sonnenuntergang, angebracht sein. und digitale Infrastruktur aufge- Grundsätzlich gilt: Auf Binnenschiff- und nur bei Wetterlagen mit einer führt ist. fahrtsstraßen ist das Fahren mit Was- Sicht von mehr als 1.000 Metern er- sermotorrädern außerhalb der durch laubt. das Tafelzeichen E.22 freigegebe- nen Wasserflächen verboten. Fahrzeugführer und Begleitpersonen müssen Schwimmhilfen nach DIN EN Außerhalb dieser Flächen darf gefah- 393 tragen oder solche, die auf ande- ren werden: re Weise einen Auftrieb von mindes- ■ um die nächstgelegene freigege- tens 50 Newton gewährleisten. bene Wasserfläche auf kürzestem Weg zu erreichen oder Touren- Der Fahrer muss mindestens im Be- und Wanderfahrten durchzufüh- sitz des Sportbootführerschein-Bin- ren, wenn dabei ein klar erkenn- nen sein. Seite 40 Seite 41
Wasserski Das Wasserskilaufen ist durch die bestehen. Wasserskiläufer müssen des ziehenden Fahrzeugs befinden. Besonderheiten Wasserskiverordnung geregelt und außerdem mit einer verkehrssicher- Das Zugboot muss mit einer zweiten auf Landeswasserstraßen: auf den durch Tafelzei- heitstechnisch geeigneten Was- Person besetzt sein, die den Wasser- ■ das Schleppseil darf nicht elastisch chen E.17 hierfür frei serskiausrüstung (ausreichender skiläufer und die von ihm zu durch- sein und nicht ohne Wasserskiläufer gegebenen Strecken Auftrieb, Aufprallschutz und Bewe- fahrende Strecke beobachtet. im Wasser nachgezogen werden und Wasserflächen er- gungsfreiheit) ausgestattet sein. ■ das gleichzeitige Schleppen von laubt. Zusätzlich am Tafelzeichen E.17: Demnach muss das Zugboot auch zwei Wasserskiläufern ist verboten Tafelzeichen E.17 an- Wasserskistrecke Durch das Wasserskilaufen dürfen ausreichend Platz für den Beobach- gebrachte dreieckige andere Verkehrsteilnehmer oder an- ter bieten und über ausreichenden Hinweis: Tafeln oder Schilder zeigen den An- dere Personen im Wasser nicht ge- Platz oder Einrichtungen verfügen, Das Wasserskilaufen von mehre- fang, das Ende und ggf. die Breite der fährdet oder mehr als nach den Um- um im Notfall einen Wasserskiläufer ren Personen an einer oder meh- frei gegebenen Strecke an. ständen unvermeidbar behindert oder retten zu können. Ein Wassermotor- reren seitlich am Fahrzeug fest belästigt werden. Ufer, Reglungsbau- rad darf nur als ziehendes Fahrzeug angebrachten Stangen oder sons- In der Zeit von Sonnenaufgang bis werke, schwimmende oder feste An- eingesetzt werden, wenn es die vor- tigen Vorrichtungen sowie das Sonnenuntergang, sofern nicht durch lagen oder Schifffahrtszeichen dürfen genannten Anforderungen erfüllt. zusätzliche Schilder am Tafelzeichen nicht beschädigt werden. Dazu muss Drachen- oder Fallschirmfliegen E.17 bestimmte Zeiten festgesetzt bei der Vorbeifahrt ein ausreichender ( siehe „Wassermotorräder“ Seite 40/41) bedarf einer gesonderten Erlaub- sind, ist das Wasserskilaufen erlaubt. Abstand von mindestens zehn Me- nis der Generaldirektion Wasser- Außerdem muss eine Wetterlage tern gehalten werden und der Was- straßen und Schifffahrt. mit einer Sicht von mehr als 1.000 m serskiläufer muss sich im Kielwasser Seite 42 Seite 43
Wasserskiflächen im Land Brandenburg* Binnenschifffahrtsstraße Lage Hinweise Schiffbares Landesgewässer Hinweise – km o = oberhalb / u = unterhalb Glower See 10.06. bis 30.09. Obere Havel-Wasserstraße (generell 9-12 Uhr und 15-18 Uhr) 9.00 bis 12.00 Uhr 55,80 – 57,00 u Himmelpfort Stolp See 73,75 – 74,50 o Priepert Großer Priepertsee 85,80 – 87,00 o Groß-Trebbow Woblitz See Potsdamer Havel 8,50 – 9,50 u Eisenbahnbrücke Werder Großer Zernsee 21,05 – 21,30 o Eisenbahnbrücke Potsdam Oberer Templiner See 9-12 Uhr und 15-18 Uhr Templiner Gewässer 19,10 – 20,00 o/u Templin Fährsee 9-12 Uhr und 15-18 Uhr Untere Havel-Wasserstraße 8,80 – 9,50 u Insel Lindwerder parallel zur Havelchaussee 150m breit 38,30 – 39,00 u Ketzin Trebelsee 9-12 Uhr und 15-21 Uhr 56,17 o Spitze Pappeleck km 3,3 – 4,3 des Großes Beetzsees 63,37 o Insel Kienwerder km 3,0 – 3,8 des Möserschen Sees 75,20 – 75,80 o Tieckow-West Werbelliner Gewässer 17,10 – 17,80 o Altenhof Werbellinsee Ostufer WASSERSKI im Land 9-12 Uhr und 15-18 Uhr * freigegebene Wasserskistrecken, d.h. ohne Vereinsbindung BRANDENBURG Seite 44 Seite 45
Sicherheit rund um das Boot Sportboote, Trailer, Außenbordmoto- lichen Angaben machen oder sich Bootssicherung de nicht offen sichtbar liegen lassen, re und sonstige Bootsausstattung nicht ausweisen möchte Eine relativ zuverlässige Sicherung wenn möglich von Bord nehmen. Hilf- und -ausrüstung haben oftmals einen bieten bei Sportbooten, Beibooten reich ist in einem Schadensfall, wenn hohen materiellen Wert. Um Scha- ■ wenn bei einem neuen Boot keine und Außenbordmotoren Schlösser, Fotografien gefertigt wurden und ein den und Ärger zu vermeiden, ist ein Rumpfnummer (HIN) vorhanden ist Ketten und Alarmanlagen bzw. Weg- gewissenhaft ausgefüllter Bootspass gesundes Misstrauen angebracht. fahrsperren. Das Verschließen von vorliegt. Nach einem Diebstahl sofort Rechtzeitig vorbeugen hilft Diebstäh- ■ wenn der Verdacht besteht, dass Türen und Fenstern am Boot, auch die Polizei (Notruf 110) informieren, le zu vermeiden oder zumindest zu das Typenschild augenscheinlich bei kurzer Abwesenheit ist eine damit keine Zeit verloren geht. Es erschweren und unterstützt die Straf- entfernt bzw. verändert worden ist zweckmäßige Vorsichtsmaßnahme. kann auch hilfreich sein, potenziellen tatenaufklärung. Nachbarn und Sportfreunde über Dieben durch offene Gardinen zu si- ■ wenn der Verkäufer kein Kauf- längere Abwesenheiten zu informie- gnalisieren, dass nichts zu holen ist. Was Sie beim Kauf eines Bootes nachweis vorweisen kann ren ist hilfreich. Die Unterbrechung bzw. eines Motors beachten sollten der elektronischen Anlage sowie der Im besten Fall kommt es gar nicht Bestehen Sie immer auf einen Kauf- Kraftstoffzufuhr an einer nur dem erst zu einem Diebstahl. Sie sollten aufmerksam und skep- vertrag. Lassen Sie sich dazu einen Eigentümer bzw. Nutzer bekannten Folgende Maßnahmen der Dieb- tisch werden, Personalausweis oder Reisepass Stelle schafft zusätzliche Sicherheit stahlsprävention lassen sich schnell ■ wenn der Kaufpreis weit unter dem vorlegen und melden Sie Verdachts- für das Boot. Fensterschlösser mit umsetzen: Marktwert liegt fälle umgehend der örtlich zuständi- Sicherheitsscharnieren verringern die ■ wenn der Verkäufer keine persön- gen Wasserschutzpolizei. Gefahr des Eindringens in das Boot. Codierung Wir empfehlen auch die Beratung Lassen Sie Ihren Bootsmotor und durch einen Fachmann zu Angeboten andere hochwertige Ausrüstungs- von Sicherungen für Boote. gegenstände codieren. Hierzu wird der Gegenstand mit eine individuel- Sicherung von Inventar len Gravurnummer dauerhaft und gut Zubehör, wertintensive Gegenstän- lesbar versehen. Die Codierung wird Seite 46 Seite 47
Sicherheit rund um das Boot Zur Sicherheit: Checkliste von der Polizei durchgeführt und ist Wenn Sie dennoch Opfer eines Für den bestmöglichen Schutz Ihres Eigentums, aber auch als grundlegender kostenlos. Termine zur Bootsmoto- Diebstahls geworden sind, informie- Überblick zu möglichen Sicherungsmaßnahmen, haben wir eine Checkliste zu- rencodierung finden Sie unter www. ren Sie bitte schnellstmöglich die sammengestellt. Diese Liste soll dazu dienen, Gefahrenpotenziale zu erkennen polizei.brandenburg.de. (Wasserschutz-) Polizei. Ein Fahn- und geeignete Maßnahmen zur Sicherung zu ergreifen. Die hier aufgeführten Ihre Fragen zu anstehen- dungserfolg hängt oft von einer zeit- Punkte dienen als Orientierung - ohne Anspruch auf Vollständigkeit: den Codierungsaktionen nahen Anzeigeerstattung ab. beantwortet jede örtliche Sicherung von Boot und Beiboot zuständige Wasserschutzpolizei. Halten Sie wichtige Unterlagen zum Sicherung durch Kette/ Stahlseil und Schloss am Steg Boot (z.B. Fahrzeugregistrierung, mechanische Blockier-Systeme für Bedienelemente (z. B. für die Lenkung; Ruderanlage) anbringen Bootspass Kaufvertrag, Bootspass) sowie zu Hauptschalter und Kraftstoffabsperrung verdeckt anbringen Akustische Alarmanlagen installieren Wir empfehlen, den Bootspass (am ihrer Person bereit. Dadurch kann Einbau GPS-Tracker (zur Alarmierung, bei Demontage des Gerätes oder örtlichen Radius verlässt) Ende dieser Broschüre) sorgfältig eine schnelle Fahndungseingabe Gegenstände mit künstlicher DNA versehen auszufüllen und gegebenenfalls zu realisiert werden. Fensterschlösser und Sicherungsscharniere verschließen ergänzen. In diesem Pass können Sie alle wichtigen Informationen zum Betreten und verändern Sie den Sicherung des Außenbordmotors Boot, dem Motor sowie zum Inventar Tatort nicht, auch wenn der Drang Heckspiegel mit Stahlblech verstärken notieren. Ebenso hat sich das Foto- „Ordnung zu schaffen“ übermäch- Knebelschrauben mit Abdeckschlössern versehen Verschlussbolzen einsetzen grafieren des Fahrzeuges, der Wert- tig ist. Nur so ist die professionelle gegenstände sowie der individuellen Spurensicherung am Tatort möglich Sicherung des Trailers Markierungen bewährt. Der Pass und sinnvoll. Teilen Sie der Polizei Steckschloss in der Kupplung anbringen sollte sicher aufbewahrt werden und alle auch scheinbar bedeutungslo- Kupplungs-Kastensicherung mit Diskusschloss sichern erleichtert im Falle eines Diebstahls sen Feststellungen mit, denn auch Park- oder Radkralle an Rädern anbringen die Fahndungsarbeit sowie die Scha- diese können im Rahmen der Er- densregulierung. mittlungen relevant sein. Sicherung der Ausrüstungsgegenstände auch kleine Außenbordmotore, Tanks, Plotter, Fernglas, usw. möglichst von Bord nehmen Bitte melden Sie verdächtige Per- sonen oder Beobachtungen sofort Allgemeine Maßnahmen zum Diebstahlschutz der (Wasserschutz-) Polizei! Türen, Fenster, Luken, Backskisten beim von Bord gehen ordnungsgemäß verschließen Wertsachen verdeckt ablegen, besser von Bord nehmen elektrische Anlage und die Benzinzufuhr während der Abwesenheit unterbrechen Außenbordmotor demontieren, möglichst auch bei kurzer Abwesenheit gut einsehbaren Liege-/ Winterlagerplatz wählen (möglichst mit Außenbeleuchtung, Bewegungsmeldern, Überwachungskameras) Vorzugsweise eingezäunten, abschließbaren und bewachten Liegeplatz wählen Dieben keine „Fluchtmittel“ anbieten Nachbarn und Hafenmeister über Abwesenheiten informieren und Kontaktdaten hinterlassen regelmäßig Eigentum sichten – auch im Winterquartier Seite 48 Seite 49
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