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Leseprobe zu Eine Sparkasse baut um von Peter Vogel und Wolfgang Reiner Print-ISBN 978-3-446-46878-8 E-Book-ISBN 978-3-446-46879-5 ePub-ISBN 978-3-446-46880-1 Weitere Informationen und Bestellungen unter https://www.hanser-kundencenter.de/fachbuch/artikel/9783446468788 sowie im Buchhandel © Carl Hanser Verlag, München
Inhalt 1 Eine Sparkasse baut um . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 2 Der Markt für Regionalbanken – Resilienz in einem dynamischen Marktumfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 2.1 Ausgangssituation der Regionalbanken – Definition und Charakteristika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 2.2 Betriebswirtschaftliche Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 2.3 Die Situation im Wettbewerb und bei den Kunden . . . . . . . . . . 11 2.4 Treiber und Megatrends im Markt für Regionalbanken . . . . . . 12 2.4.1 Covid-19 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 2.4.1.1 Konjunktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 2.4.1.2 Zinsniveau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 2.4.1.3 Digitalisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 2.4.1.4 Renaissance des Staates und „besorgte Gesellschaft“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 2.4.1.5 Nachhaltigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 2.4.2 Regionalisierung versus Globalisierung . . . . . . . . . . . . 19 2.4.2.1 Implikationen für die Managementagenda in Regionalbanken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 2.4.2.2 Geschäftsmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 2.4.2.3 Neue Geschäftsfelder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 2.4.2.4 Intelligente Preispolitik zur Durchsetzung höherer Preise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
VI Inhalt 2.4.2.5 Depot-A-Management/Eigenhandel und Fristentransformation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 2.4.2.6 Omnikanalansatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 2.4.3 Betriebsmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 2.4.3.1 Verbesserung und Automatisierung . . . . . . . . 26 2.4.3.2 Kooperationsmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 2.4.3.3 Kultur und Mitarbeitende . . . . . . . . . . . . . . . . 28 3 Wir bauen neu – trotzdem! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 4 Die Sparkasse und der Markt der Zukunft . . . . . . . . . . . . . 39 4.1 Der Prozess zur Formulierung der Geschäftsstrategie in der Sparkasse Tauberfranken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 4.2 Unsere Strategie 2024 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 5 Die neue Filiale – anders gestalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 6 Die Sparkasse und ihre Kunden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 6.1 Unser Markt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 6.2 Unsere privaten Kunden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 6.2.1 Großer Stellenwert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 6.2.2 Private-Banking-Kunden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 6.3 Unternehmenskunden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 6.4 Gemeinsam sind wir stärker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 6.5 Wir kümmern uns um unsere Kunden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 6.6 Immobiliengeschäft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 6.7 Das Geschäft mit den Privatkunden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 6.8 Pilotprojekt „FinanzPunkt“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 6.9 Digitalisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 6.9.1 Die Zukunft ist wild . . . und digital . . . . . . . . . . . . . . . . 85 6.9.2 Anders arbeiten heißt digital arbeiten . . . . . . . . . . . . . 86 6.9.3 Unser Omnikanalangebot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88
Inhalt VII 6.10 Der Kunde im Mittelpunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 6.10.1 Unser Kunden-Service-Center . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 6.10.2 Beratung: online und digital . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 6.10.3 24/7 – unsere Internet-Filiale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 6.11 Was meinen unsere Kunden? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96 6.12 Verantwortung für die Region . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 6.12.1 Sparkassenstiftung Tauberfranken . . . . . . . . . . . . . . . . 98 6.12.2 Stiftergemeinschaft Tauberfranken . . . . . . . . . . . . . . . . 99 6.12.3 PS-Sparen und gewinnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 7 Die Sparkasse im Dialog – Kommunikation . . . . . . . . . . . . 103 7.1 Die Kommunikation mit den Kunden und dem Markt . . . . . . . 103 7.2 Social Media . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106 7.3 Kundendialog – anders gedacht, anders gemacht . . . . . . . . . . 109 7.4 Interne Kommunikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 8 Die Sparkasse und ihre Mitarbeitenden . . . . . . . . . . . . . . . 113 8.1 Kultur und Leitbild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 8.2 Führung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117 8.3 Mit den Mitarbeitenden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131 8.4 Personal managen – Zahlen, Daten, F akten und mehr . . . . . . . 138 9 Mehr als eine neue Filiale – der Schlussstein . . . . . . . . . . 139 9.1 Nachhaltigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142 10 Die Sparkasse Tauberfranken – wer wir sind . . . . . . . . . . . 145 11 Die Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147 12 Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151
1 Eine Sparkasse baut um Mit der Fusion der Kreissparkasse Mergentheim und der „alten“ Spar- kasse Tauberfranken im Jahr 2002 schlossen sich innerhalb eines Land- kreises zwei gesunde Kreditinstitute zusammen. Damit war die neue Sparkasse Tauberfranken geboren. Die ersten Jahre waren durch Har- monisierung von Produkten, Prozessen und der technischen Fusion in- nerhalb der damals noch getrennten Sparkassen-Rechenzentren beglei- tet. Die Finanzkrise 2007 konnte die Sparkasse dann gut, das heißt ohne Bewertungsprobleme, meistern. Unter dem Eindruck der erhöhten Kapi- talmarktvolatilitäten und aus damaliger Sicht relativ niedriger Zinsen wurde in den Jahren danach das Depot A sehr konservativ und risikoarm mit einer sehr niedrigen Laufzeit ausgerichtet. Wie von der Mehrheit der Volkswirte prophezeit, erwartete man steigende Zinsen. Das ist seit- dem niemals eingetreten. Im Gegenteil: Die Zinsen sanken weiter bis in die heutige Negativzinsphase hinein. Parallel dazu hatte die Sparkasse bis zum Start unseres Strategieprozesses 2015 einen Pfad relativ gerin- gen Wachstums im Kreditgeschäft gewählt. So orientierte sich das da malige strategische Wachstumsziel am Wachstum des Bruttoinlandspro- dukts, das zu dieser Zeit zwischen einem und zwei Prozent schwankte. Diese Ausrichtung beider dominierenden Faktoren der Aktivseite führ- ten zu einem unterdurchschnittlichen Zinsertrag der Sparkasse. Bei dem Amtsantritt von Peter Vogel als neuem Vorstandsvorsitzenden und dem gemeinsamen Neustart war klar, dass wir mit einer aktiveren und professionelleren Depot-A-Strategie einen starken Hebel für die dringend notwenige Steigerung der Erträge unserer Sparkasse hatten. Dies galt umso mehr, als unsere starke Eigenkapitalisation und die ent-
2 1 Eine Sparkasse baut um sprechende Risikotragfähigkeit uns zusätzlichen Spielraum für eine risi koorientierte ertragssteigernde Asset-Allokation ermöglichte. Im Kreditgeschäft mit unseren Kunden – sowohl im privaten Wohnungsbau wie auch im gewerblichen Kreditgeschäft – gingen wir auf einen poten- zialorientierten Wachstumskurs von 5 Prozent. Die Folge war ein deut licher Wachstumsschub im Kreditgeschäft. Das ist der zweite wichtige Hebel zur Steigerung unseres Zinsertrags. Aber nicht nur Wachstum war und ist uns auf unserem strategischen Weg zur kontinuierlichen Verbesserung unseres Instituts wichtig. Bei der Analyse unseres Betriebsmodells und unserer Kostenseite fiel uns auf, dass wir im Bereich der Sachkosten zu den besten Sparkassen gehö- ren – die Strukturen ließen durchaus Spielraum zur Modernisierung. Aus einer Flächensparkasse mit stark regional geprägter Aufbauorgani- sation galt es eine schlanke, schlagkräftigere, effizientere Organisation zu formen. So wurde aus einer Sparkasse in 2014 mit 3 Vorständen, 8 Regionaldirektoren, 56 Filialen mit Filialleitern sowie 9 Verantwort lichen für die Marktfolge und Stab heute eine Sparkasse mit 2 Vorstän- den, 4 Bereichsleitern für den gesamten Vertriebsbereich, 7 Filialbe- reichsleitern, 1 Immobilienbereichsleiter sowie 5 Verantwortlichen für Marktfolge und Stab. Unser Aufsichtsgremium leistet seinen Beitrag, indem es beschloss, sich selbst ab 2022 von 24 auf 18 Mitglieder zu ver- schlanken. Die Kultur des Unternehmens ist entscheidend für den Erfolg und die Basis für die strategische Entwicklung eines Instituts. Deshalb investier- ten wir in eine grundlegende Kulturanalyse, um auf unserem Weg zu mehr Professionalisierung unserer Führung die richtigen Ansatzpunkte zu wählen. Unsere wichtigsten Ergebnisse: 1. Die Bedeutung der Führung beziehungsweise der Führungskraft wird als sehr hoch bewertet, gerade in Veränderungsprozessen. 2. Die Bereitschaft für eigeninitiatives Mitarbeiten des Einzelnen war leider unterdurchschnittlich ausgeprägt. Diese beiden Faktoren sind wesentlich für den erfolgreichen Umbau e ines Unternehmens. Darum haben wir die Ergebnisse der Kulturana-
1 Eine Sparkasse baut um 3 lyse als Basis genommen und uns auf den Weg gemacht, unsere Spar- kasse systematisch umzubauen und damit fit für die Zukunft zu machen. Neue Arbeitsformen helfen uns dabei. Die ersten Erfolge im Umbau zei- gen sich nicht nur in unseren modernisierten Strukturen sowie der In- tensivierung und Professionalisierung unserer Führungsarbeit, sondern auch in dem kontinuierlich aufgewerteten Filialnetz. Besonders deutlich erkennbar ist das an unserem neuen Standort in Wertheim und an unse- rem deutlich verbesserten Omnikanalangebot für unsere Kunden. Dieses Buch ist ein Werkstattbericht über diesen Umbau – nicht perfekt, aber immer motiviert und mit viel Einsatz vorangetrieben. Wir sind be- sonders angetan davon, dass die Mitarbeiter nicht nur unseren Weg mit- gehen, sondern selbst zu Treibern werden. Peter Vogel Wolfgang Reiner
2 Der Markt für Regional banken – Resilienz in einem dynamischen Marktumfeld1 2.1 A usgangssituation der Regionalbanken – Definition und Charakteristika Resilienz, sagt man, wird erlernt und bezeichnet die Widerstandsfähig- keit in Krisen. Übertragen auf Regionalbanken bedeutet dies, dass diese Institute bereits die durch die Finanzmarktkrise verursachte Negativ- bzw. Niedrigzinsphase der letzten zehn Jahre gut gemeistert haben und sich nun anschicken, auch relativ glimpflich die aktuelle Coronakrise zu überstehen. Die Gründe und Treiber hierfür werden in diesem Artikel näher beleuchtet. Unter Regionalbanken werden Sparkassen und Volks- und Raiffeisen- banken subsumiert. Sie sind in regionalen und zentralen Verbänden, wie etwa dem Deutschen Giro- und Sparkassenverband (DGSV) und dem Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR), organisiert. Zentralinstitute in den beiden großen Verbünden – Rechenzentren, Lan- desbanken, Bausparkassen, Versicherungen, Servicegesellschaften und Kapitalanlagegesellschaften – versorgen die angeschlossenen Primär institute mit zentralen Dienstleistungen. Gab es 1990 770 selbstständige Sparkassen in Deutschland, waren es Ende 2020 noch 377 (- 51 Prozent), die Zahl der Genossenschaftsbanken fiel noch deutlicher um über 75 Prozent von 3344 auf 818. Im Regional- bankenmarkt kam es in den letzten drei Jahrzehnten zu einer wellen artigen Konsolidierung2. 1 Dieses Kapitel wurde von Hans-Jörg Kuttler verfasst. 2 Pertl, P.: Regionalbanken zwischen Digitalisierung, Regulierung und Niedrigzinsumfeld, Wiesbaden, 2019
6 2 Der Markt für Regionalbanken – Resilienz in einem dynamischen Marktumfeld1 Auch die Filialanzahl der Regionalbanken hat sich von 32 224 (2000) auf 16 083 (2020) um circa die Hälfte reduziert. Die klassische Bankfiliale wird immer weniger zum Anlaufpunkt täglicher Bankgeschäfte. Trotz- dem besitzen die Regionalbanken immer noch das dichteste Filialnetz auf dem deutschen Bankenmarkt. Der „Economist“ ließ eine weltweite Umfrage unter 305 Bankmanagern durchführen. Zwei von drei Befrag- ten rechnen mit dem Aussterben filialbasierter Geschäftsmodelle3. Bei den Sparkassen und Volksbanken in Deutschland macht man die Erfah- rung, dass Kunden in der Tat viele auch komplexe Produkte zunehmend online abschließen wollen. Gleichwohl bleibt der Wunsch, in besonderen Fällen persönlich und individuell beraten zu werden. Die Bedeutung der Geschäftsstellen wird in den nächsten Jahren weiter sinken. Sparkassen und Genossenschaftsbanken sind sich hinsichtlich ihrer Ge- schäfts- und Betriebsmodelle sehr ähnlich. Das Hauptunterscheidungs- merkmal ist die Rechtsform. Während Sparkassen Anstalten des öffent- lichen Rechts sind, firmieren VR-Banken überwiegend als eingetragene Genossenschaft (eG) und vereinzelt sogar als Aktiengesellschaft (AG). Unabhängig vom juristischen Firmenmantel stellen die Mitglieder einer Genossenschaftsbank ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal und einen Vorteil im Wettbewerb dar. Mitgliedschaft sind somit inhärente Loya litätsprogramme für Volks- und Raiffeisenbanken (VR-Banken) und för- dern damit langfristige Kundenbindung mehr denn je4. Auf eine noch längere Tradition, nämlich über 270 Jahre, können nur Sparkassen auf dem deutschen Bankenmarkt zurückblicken, wenngleich nicht die Mit- glieder Eigentümer der Sparkassen sind, sondern Städte und Kommu- nen. Institute beider Finanzgruppen agieren meist in einem abgesteckten re- gionalen Marktgebiet (zum Beispiel Landkreise). Häufig ist das „Regio- nalprinzip“ in den Satzungen der Institute verankert. Gerade durch die Digitalisierung kommt das Regionalprinzip immer mehr an seine Gren- zen und verschwimmt, wenn beispielsweise Immobilien von Kunden 3 Atzler, E.: Manager rechnen mit dem Ende der Bankfilialen 2026. Handelsblatt, 29. 6. 21, S. 30 4 Geschwandtner, M./Kuttler, H.-J.: „Mitgliederzweckgeschäfte: kein gesetzlich verordneter Ballast, sondern einzigartiger Unternehmenszweck“, in: Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen, 06/2009, S. 14 –18
2.2 Betriebswirtschaftliche Entwicklung 7 a ußerhalb des Geschäftsgebiets über (Vermittlungs-) Plattformen oder große überregionale Firmenkundenkredite (mit-)finanziert werden. 2.2 Betriebswirtschaftliche Entwicklung Getrieben durch die niedrigen beziehungsweise negativen Zinsen sind die Betriebsergebnisse der Regionalbanken in den letzten Jahren immer stärker unter Druck geraten. Das Zinsergebnis ist trotz des hohen Aktiv- wachstums bei privaten und gewerblichen Kunden von 2015 bis 2020 mit über 30 Prozent eingebrochen und hat sich 2020 bei Sparkassen auf 1,48 Prozent/DBS (Deckungsbeitragssumme) und bei VR-Banken auf 1,55 Prozent/DBS eingependelt (Bild 2.1). Prinzipiell gilt die Faustfor- mel: 1-Prozent-Punkt Kreditwachstum per annum erhöht das Ergebnis um 5 Basispunkte, das sind 0,05 Prozent vom Betriebsergebnis. Das Provisionsergebnis konnte 2020 auf 0,55 Prozent/DBS und 0,61 Pro- zent/DBS gesteigert werden. Es leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung und Diversifikation der Erträge der Regionalbanken. Das Sonderjahr 2020 führte jedoch dazu, dass die Provisionserträge absolut nur leicht gesteigert werden konnten, aber aufgrund des hohen Aktiv- und Passivwachstums sind die relativen Kennziffern gemessen an der Bilanzsumme zurückgegangen. Marktteilnehmer berichteten in der Co- rona-Krise, dass vor allem der (Fern-)Absatz von Versicherungs- und Bauspar-Produkten in 2020 deutlich zurückgegangen ist.
11 Die Autoren PETER VOGEL ist Vorsitzender des Vor- stands der Sparkasse Tauberfranken. In der Verantwortung für die Strategie und Steuerung der Sparkasse führt er die Dezernate Unternehmenssteuerung, Un- ternehmensentwicklung, Marktfolge so- wie Revision. Nach dem Abitur und der Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Stadtsparkasse Mönchengladbach und seinem Abschluss zum Diplom-Kauf- mann arbeitete er als Abteilungsdirektor bei der Sparkasse Paderborn. Dort war er federführend für die strategische Wei- terentwicklung in diversen Projekten Bild 11.1 Peter Vogel verantwortlich. Seine erste Stelle als Vorstand erreichte er 2005 bei der Stadt- Sparkasse Haan, von wo aus er als Vorsitzender des Vorstands im Jahr 2014 nach Tauberfranken wechselte.
148 11 Die Autoren WOLFGANG REINER ist stellvertre tender Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Tauberfranken. In seiner Ver- triebs- und Ergebnisverantwortung führt er die Dezernate Private Kunden, ein- schließlich Makler, Private Banking, Un- ternehmenskunden, Digitale Filiale und Vertriebssteuerung, sowie den Eigenhan del/Treasury der Sparkasse. Darüber hinaus vertritt er die Sparkasse als Ge- sellschafter in der Sparkassenbeteili- gungsgesellschaft Heilbronn-Franken und der S-International Baden-Würt- temberg Nord. Nach dem Abitur und der Bild 11.2 Wolfgang Reiner Ausbildung bei der damals noch selbst- ständigen Kreissparkasse Mergentheim studierte er bis zum diplomierten Sparkassenbetriebswirt berufsbeglei- tend an den verbundeigenen Akademien. Der Schwerpunkt seiner Tätig- keit lag von Anfang an im Kundengeschäft. Seit 2006 ist er im Vorstand der Sparkasse, seit 2016 stellvertretender Vorsitzender.
11 Die Autoren 149 DR. HANS-JÖRG KUTTLER ist Senior Manager bei zeb.rolfes.schierenbeck. associates gmbh am Standort München. Herr Dr. Kuttler betreut als Kundenver- antwortlicher vor allem Sparkassen in Süddeutschland mit einem 360-Grad- Blick auf deren Handlungsfelder. Nach seinem Abschluss als Diplom-Kaufmann promovierte er berufsbegleitend zum Thema „Loyalitätsprogramme in Kredit- Bild 11.3 Jörg Kuttler instituten“. Er verfügt über 20 Jahre leitende Projekterfahrung bei Regional- banken unter anderem in den Bereichen Strategie, Vertrieb, Betrieb und Steuerung in Deutschland, der Schweiz und Österreich. Darüber hinaus ist er als Referent für verschiedene Akademien, wie etwa ADG, Frank- furt School und Management Circle tätig. Er ist Autor zahlreicher Publi- kationen zu aktuellen Strategie- und Vertriebsthemen über Regional- banken.
150 11 Die Autoren Viele Menschen in der Sparkasse und aus dem Umfeld unseres Instituts haben sich mit Beiträgen beteiligt. Wir bedanken uns für die Unter stützung. Insbesondere engagiert haben sich (in alphabetischer Reihen- folge): Wolfgang Albert Sparkasse Tauberfranken Maximilian Braun Sparkasse Tauberfranken Markus Haas Sparkasse Tauberfranken Martina Hellinger Sparkasse Tauberfranken Christina Häusler Sparkasse Tauberfranken Thomas Landwehr Sparkasse Tauberfranken Alexander Leber Sparkasse Tauberfranken Burkard Peterle Sparkasse Tauberfranken Anette Schmidt Bürgermeisterin Tauberbischofsheim, Vorsitzende des Verwaltungsrats Marco Schneider Sparkasse Tauberfranken Mathias Schneider Sparkasse Tauberfranken Johannes Schwab Atelier Schwab Lena Sommer Sparkasse Tauberfranken Markus Herrera Torrez Oberbürgermeister Wertheim, stv. Vorsitzender des Verwaltungsrats Regina Tröber Tröber Raumkonzepte Johannes Tröger Architekturbüro Rüger + Tröger
12 Index A Bilanzsumme 9 Bison 11 Abweichung 44 Bundesgerichtshof 22 After-Work-Format 135 Agile Führung 130 Agilität 50, 131 C Alleinstellungsmerkmal 18 Anpassung 44 Callcenter-Telefonie 13 Arbeitsrecht 129 Chat-/Videoberatung 13 Arbeitsstättenverordnung Corona Coaching 135 57 Coachinggespräche 77 Asset Allocation 48 Covid-19 12 Atmosphäre 58 Customer Journey 136 Ausbildung zum Bankkaufmann/ Customer Relationship Management -frau 108 (CRM) 21 Azubi-Takeover 108 D B Deckungsbeitragssumme 7 BaFin 46 Depot-A-Management 23 Barbecue-Abi-Challenge 107 Design Thinking 135 Basisausbildung 128 Dialog Führungskraft – Beratungsgespräche 57 Mitarbeitende 127 Beratungszimmer 35 Digitale Agenda 135 Betrieb Digitalisierung 17, 36, 49, 57, 85, – gemeinsamer 24 87, 139 Betriebsergebnis 7 Digital Thinking 53 Beyond Banking 22 Dokumentationspflicht 46
152 12 Index E Gesamtkapitalquote 10 Gesamtkosten 8 E-Commerce-Plattformen 19 Geschäftsfeld 22 Eigenkapitalbasis 77 Geschäftsgebiet 67 Eigenkapitalquote 10 Geschäftskunden 72 Ertragslage 51 Geschäftsmodell 21 Ertragspool 21 Girogeschäft 78 Europäische Zentralbank (EZB) 9 Girokonto – kostenlos 22 F Goldene Bankregel 8 Grundsatz Facebook 107 – Information 122 Faktor Mensch 24 – Kritik 126 Farbkonzept 59 – Mitarbeiterförderung 125 FastViewer 91 – Veränderungen gestalten 126 Feedback 135 – Verantwortung 124 Filiale 31 – Ziele 125 Filiale Wertheim 35 – Zusammenarbeit 123 Financial Consultant 78 FinanzPunkt 83 Firmenkundenbetreuer 75 H Firmenkundengeschäft 11, 74 HomeBox 57 Fluktuation 115 Homeoffice 13 Frauenquote 18 Führung 120, 127 Führungskompetenz 115 I Führungskraft Immobilienfinanzierung 79 – Vorbild 114 Immobiliengeschäft 79 Führungspersönlichkeit 113 Immobilienstrategie 22 Führungsstil 114 Innovationsbereitschaft 29 Inside 112 G Instagram 107 Gebühren 22 J Geldautomaten 82 Gemeinwohl 39 Jugendmarktstudie 97 Genossenschaft 6
12 Index 153 K Mitarbeitende 51, 113 Mobiliar 59 Klimaschutz 18 Motivation 112 Kommunikation 44, 103, 113, Multikanalvertrieb 89 129 – interne 111 Kooperation 75 N Kooperationsdruck 27 N26 11 Kooperationsmodell 27 Nachhaltigkeit 18, 139, 142 Kosten-Ertrags-Relation 51 Nachjustierung 44 Kreativität 55 Nearshoring 19 Kreditgeschäft 51, 66 Negativzinsen 40 Kreditwachstum 21 Neo-Bank 11 Kultur 113, 115 Neo-Broker 11 Kulturanalyse 115 Neudefinition 139 Kundenkontakt 24 New Work 28 Kundenorientierung 20 Kunden-Service-Center 90 O L Omnikanal 92 Omnikanalangebot 88 LBS 80 Omnikanalansatz 24 Leitlinien 118 Online-Angebot 93 Leitplanken 115 Online-Beratung 91 Liquidität 13 Liquiditätsbereitstellung 9 Logopunkt 58 P Passiveinlagen 23 M Personal 138 Persönlicher Kontakt 74 Main-Achse 31 Philosophie 61 Managementzirkel 45 Plattformstrategie 26 MaRisk 46 Preispolitik 22 Marke 104 PresseCenter 106 Markt 66 Private Banking 70 Marktführer 65 Privatkunden 82 Meeting Point 59 Privatkundengeschäft 69
154 12 Index Provisionsgeschäft 51, 66 Stiftergemeinschaft Tauberfranken PS-Sparen 99 99 Strategie 39 f. Strategieentwicklung 42, 44 R Strategiehaus 20 Ratenkredit 86 Strategieprozess 41, 47 Rechtsform 6 Regelbetrieb 44 T Regeln 115 Regionalbank Telefon 89 – Stärken und Schwächen 11 Trade Republic 11 Regionalprinzip 6 Trägerschaft Releasemanagement 26 – kommunal 39 Resilienz 5 Transformation 139 Retrospektive 135 Transformationale Führung 117 Risikomanagement 46 Transformationales Modell der Führung 114 S U S-App 95 Schweizer 14 Umsetzungsplanung 42, 44 Selbstführung 129 Unique Selling Proposition 18 Selbstorganisation 130 Unternehmensführung 72 Service-Center 89 – soziale 18 Servicefläche 61 Unternehmenskultur 115, 120 S-International Baden-Württemberg Unternehmenskunden 73 Nord 75 Skype for business 91 V Social Media 106 Social-Media-Adventskalender Veränderungsbereitschaft 12 108 Verantwortung 114 Sparkasse 6 Vermittlungsplattform 26 Sparkassen-App 95 Verwahrentgelt 23 Sparkassen-Finanzgruppe 75 Verwahrentgelte 48 Sparkassenstiftung Tauberfranken Vision 65 98 Vorprojektphase 44 Sparkasse Tauberfranken 31, 145 VR-Bank 6
12 Index 155 W Y Wachstum 51 YouTube 107 Werte 115 Wertheim 31 Z Wertpapiergeschäft 66 Wettbewerbssituation 40 Zielsetzung 42 Wettbewerbsstärke 65 Zinsniveau 14, 82 Widerstandsfähigkeit 5 Zinsüberschuss 15 Wiedererkennungswert 58 Zufriedenheit 111 Working Out Loud 133 – Mitarbeitende 113 Zukunftswerkstatt 53 Zukunftswerkstatt Digitalisierung X 137 Xing 107 Zusammenarbeit 28, 120
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