Liebe Leserinnen, liebe Leser, DigitalOcean

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Praxisfieber - Info-Post 1 - 2021

  Liebe Leserinnen, liebe Leser,
  hoffentlich sind Sie alle gut und gesund ins neue Jahr gekommen!
  Leider begleitet uns die Pandemie auch im neuen Jahr. Mit Social-Distancing soll
  das Infektionsrisiko verringert werden. Social-Distancing bedeutet, den persönlichen
  Kontakt zu anderen Menschen möglichst zu vermeiden. Im privaten Rahmen schaffen
  Sie das bestimmt ganz hervorragend, aber im Arbeitsalltag mit den vielen Patienten
  und Eltern sieht das wahrscheinlich anders aus. Können Sie das gut aushalten oder sind
  Sie in Sorge um die eigene Gesundheit?
  In der letzten Praxisfieber-Infopost-Redaktionskonferenz haben wir überlegt, wie wir auf das
  allgegenwärtige Thema Corona eingehen.
  Wir haben uns gefragt, wie die Praxen in Zeiten der Pandemie arbeiten. Offenbar gibt
  es große Unterschiede. In einigen Gegenden Deutschlands berichten MFAs, dass der
  Betrieb in ihrer Kinder- und Jugendarztpraxis wie gewohnt abläuft – natürlich unter
  Beachtung neuer Hygienevorschriften. Aus anderen Praxen haben wir gehört, dass
  deutlich weniger Patienten kommen. Die Eltern haben Angst vor einer Ansteckung.
  Wie ist das in Ihrer Praxis? Business as usual oder leere Wartezimmer und eventuell
  sogar Kurzarbeit? Bestimmt haben Sie Ihre Abläufe im Alltag total umstrukturiert, um
  dem Praxisteam, den Patienten und ihren Angehörigen einen guten Schutz zu bieten.
  Wir sind gespannt auf Ihre Erfahrungen. Schreiben Sie uns.
  Was macht eine Covid-Erkrankung eigentlich bei einem Kind, gibt es Langzeitveränderungen?
  Auf jeden Fall gibt es im Schul- und Kindergartenbetreuungsangebot so viele Veränderungen
  für die Familien, dass noch gar nicht absehbar sein wird, welche Langzeitfolgen da entstehen
  – und dadurch vielleicht auf lange Sicht auch andere Themen in der Praxis angesprochen
  werden. In der aktuellen Info-Post informieren wir Sie daher über die Positionen der
  Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) und der Deutschen Gesellschaft für
  Krankenhaushygiene (DGKH).
  Nicht nur die Kinder haben einen ganz anderen Schulunterricht erhalten und auch noch vor
  sich. Ihre Auszubildenden in der Praxis werden in den meisten Fällen kaum Präsenzunterricht
  erhalten. Selbst Klassenarbeiten finden fast ausschließlich online statt. Was der Verband
  medizinscher Fachberufe (VMF) hierzu sagt, lesen Sie ebenfalls bei uns.
  In diesem Jahr wollen wir uns in jeder Ausgabe mit dem Thema „Jungenmedizin“ intensiver
  befassen. Wie Sie sicher privat und in Ihrem Berufsalltag immer wieder beobachten können,
  ist das „starke Geschlecht“ in unserer modernen Gesellschaft zunehmend mit besonderen
  Herausforderungen konfrontiert. In dieser Ausgabe beschäftigen wir uns mit der Frage: Wie
  geht es den Jungen im homeschooling, wie ihren Eltern im homeoffice? Wo knirscht es und wo
  funktioniert es gut?
  Wir hoffen, Ihnen wieder eine vielseitige und informative Lektüre an die Hand zu geben und
  wünschen viel Spaß und Freude beim Lesen
  Ihre                                                     Ihr

  Doris Schrage                                            Ralf Moebus

                                                Seite 1
Liebe Leserinnen, liebe Leser, DigitalOcean
Praxisfieber - Info-Post 1 - 2021
              Inhalt									                                                                  Seite

              •      Grußwort Chefredaktion, Doris Schrage / Ralf Moebus                       1

   1.                           News

              •     Schulen und Kitas sind systemrelevant                                      3
              •     Wenn Berufsschulunterricht fehlt                                           4-5
              •     BMG Erklärfilm "Mediensucht"                                               5
              •     Neues aus dem MeKids-Projekt                                               6

   2.                          Fortbildung
              •     #followBVKJ 2021                                                           7
              •     BVKJFortbildungstermine 2021                                               8-9
              •     Curriclumum MFA - Prävention / Sozialpädiatrie                             10

   3.                         MFA im Einsatz
         •        Serie: Kinderkrankheiten: Kawaski-Syndrom                               11-12
         •        Serie: Jungen - die Unbekannten Wesen, Teil 1                           13-15
         •        Mediennutzung und ihre Folgen                                           16-18
         •        BVKJ Service GmbH
         •            Aktuelle Abrechnung Q4/2020                                         19-21
         •            BVKJ Online-Shop                                                    22
         •        Glosse: TI - Das tägliche Ärgernis                                      23
         •        Wissen to go: Die kleine Rätselfrage                                    24

   4.                               Neues aus der Industrie
         •        HPV - Was ist das? // MSD                                               25-26

   5.                           Aus der BVKJ Geschäftsstelle
     •       Kontaktdaten BVKJ / Impressum                                               27
     •       Lösungen zur kleinen Rätselfrage / Bestellformular Praxisfieber Info-Post   28

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News
Praxisfieber - Info-Post 1 - 2021
Kinderärzte mahnen :
„Schulen und Kitas sind für Kinder systemrelevant“
Kinder und Jugendliche leiden besonders stark unter dem Lockdown. Deshalb fordern die Deutsche
Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) und die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushy-
giene (DGKH) in einer gemeinsamen Stellungnahme, die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen
bei der Virus-Bekämpfung stärker zu berücksichtigen und insbesondere Schulen und Kitas rasch zu
öffnen. Auch, weil Kinder keine Treiber der Pandemie seien.

Schulen und Kitas seien für Kinder und Jugendliche „systemrelevant“, schreiben die Infektiologen
in der Stellungnahme und leiten aus zuletzt veröffentlichen Empfehlungen und Daten zur Rolle von
Schulen und Kindertagesstätten in der Pandemie fünf Kernbotschaften ab:

•   Kinder erkranken demnach selbst „nur sehr selten schwer an Covid-19“.
•   Grundsätzlich seien Kinder jeden Alters empfänglich für das Virus und könnten es auch übertragen.
    Jüngere Kinder seien aber weniger anfällig für Infektionen; wenn sie infiziert seien, gäben sie die Infek-
    tionen seltener weiter.
•   Kinder in Gemeinschaftseinrichtungen nähmen am Infektionsgeschehen teil, seien aber nach aktuellem
    Wissensstand selbst nicht Treiber der Pandemie.
•   Überdies seien Kindertagesstätten und Schulen für die psychosoziale Entwicklung von Kindern und
    Jugendlichen entscheidend und trügen zur Prävention von Kindeswohlgefährdung bei. „Jedwede Ein-
    schränkung der Grundrechte von Kindern und Jugendlichen, die ihnen fremdnützig auferlegt werden“,
    bedürften einer strengen ethischen Abwägung sowie einer wissenschaftlich konkret belegbaren Recht-
    fertigung.
•   Schulschließungen könnten nur das letzte Mittel sein. Es gebe „eine Reihe konkret benennbarer Inter-
    ventionen“, die vor diesem letzten Mittel angewendet werden könnten. Die Fachleute schlagen etwa die
    Etablierung hygienebeauftragter Lehrerinnen und Lehrer vor oder ein strukturiertes Ausbruchsmanage-
    ment.

Um möglichst jede Ansteckung in Schulen und Kita zu vermeiden, empfehlen die Infektiologen, die
bekannten AHA+L-Regeln konsequent einzuhalten und auszuweiten, dazu ergänzende Maßnahmen
zur weiteren Verbesserung der Hygiene.
Schul- und Kitaschließungen verursachten bei Kindern und Jugendlichen psychische, soziale und
emotionale Beeinträchtigungen. Die Politik müsse für die Bedürfnisse und Rechte der Kinder und
Jugendlichen eintreten, Schließungen müssten unbedingt vermieden werden.

Link zur Website:
Aktualisierte Stellungnahme der DGPI und der DGKH zur Rolle von Schulen und KiTas in der CO-
VID-19 Pandemie (Stand 18.01.2021) » DGPI: Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie

Regine Hauch, Düsseldorf

                                                                                                Zurück zum
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Praxisfieber - Info-Post 1 - 2021
Wenn Berufsschulunterricht fehlt…
Im Januar 2021 hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) Ergebnisse einer Auszubil-
dendenumfrage unter Medizinischen Fachangestellten als BiBB-Preprint-Version veröffent-
licht. Thema waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Ausbildung von MFA.
Die Ergebnisse stehen auf www.bibb.de zum Download bereit und sollten Pflichtlektüre aller
an der Ausbildung von MFA Beteiligten werden: ausbildungsbeauftragte Kolleg*innen, Pra-
xisinhaber*innen und auch Lehrkräfte in den Berufsschulen. In der Umfrage geht es um die
Auswirkungen der Pandemie auf die Ausbildung, konkret um die Erfahrungen der Azubis von
Beginn der Pandemie bis zum Sommer 2020.

In ihrer Zusammenfassung schreiben die Autor*innen:

„Die Umfrage hat gezeigt, dass die Corona-Pandemie eine schwierige Zeit für MFA in Ausbildung
war und ist. Es ist der Eindruck entstanden, dass die Auszubildenden mit der Umfrage eine Möglich-
keit hatten, zu Wort zu kommen und diese Möglichkeit auch genutzt haben. Dies zeigt sich in der
Teilnehmendenzahl genauso wie in der großen Zahl an abschließenden Kommentaren. Auch äußer-
ten einige der Befragten ihren Dank für die Durchführung der Umfrage und die Möglichkeit, ihre
Vorschläge zu Gehör zu bringen.“

Betrachtet man allein die Angaben zum schulischen Bereich, so zeigen sich aus Sicht der Befragten
vor allem folgende Probleme: Lernmöglichkeiten sind eingeschränkt, Unterricht ist ausgefallen,
Selberlernen war schwierig, weil die Auszubildenden in den Praxen eingespannt waren und das Zu-
sammenlernen ausfiel.

Prüfungen waren mit großen Sorgen verbunden, weil nicht alle Lerninhalte vermittelt wurden, Prü-
fungsvorbereitungen und Hospitationen ausgefallen sind.

Dieses Bild, das wir selbst auch in den Praxen erlebt haben, hat sich seither kaum gebessert: Der
Präsenzunterricht in der Schule wurde mit dem zweiten Lockdown wieder abgesagt. Der Online-Un-
terricht hat sich kaum gebessert. Es fehlt an Hardware und an digitalen Kompetenzen auf beiden
Seiten des Klassenzimmers. Viele Auszubildende sind zwar viel online, doch nur am Handy über
Instagram lassen sich keine Lerninhalte erarbeiten. Selbst wenn eine Internetverbindung vorhanden
und die Lehrkraft sehr engagiert ist, fehlt der direkte Austausch mit anderen Schüler*innen. Andere
haben nicht die Chance der Rückfrage in der Schule und werden nur mit Arbeitsblättern überschüt-
tet.
Natürlich gibt es auch positive Beispiele; zum Beispiel Praxisteams, die für ihre Auszubildenden mehr
Zeit als sonst hatten und sich um sie gekümmert haben. Doch das scheint eher die Ausnahme zu
sein, zu groß waren die Ausfälle der Kolleg*innen aus Krankheits-, Quarantäne- oder Kinderbetreu-
ungsgründen.

Aber wir dürfen trotz widriger Umstände unsere Auszubildenden nicht im Stich lassen. Der Verband
medizinischer Fachberufe e.V. hat in seiner Umfrage im Frühjahr und im Winter 2020 unter anderem
die Abschlussfrage stellt: Was belastet Sie derzeit am meisten? Dass aus der Reihe der Antwortmög-
lichkeiten die Sorge um die Auszubildenden bei beiden Umfragen weit hinten lag, sollte uns stutzig
werden lassen.

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Praxisfieber - Info-Post 1 - 2021
   Was können wir tun?
   Uns allen sollte klar sein, dass Auszubildende während der Berufsschulzeit nicht im Betrieb beschäf-
   tigt werden dürfen. Wenn das Onlinelernen oder die Beschäftigung mit Arbeitsblättern zu Hause
   nicht möglich ist, könnte man überlegen, einen Rechner in der Praxis zur Verfügung zu stellen. Der
   Vorteil wäre, dass dann auch gleich Expert*innen anwesend sind, wenn etwas nicht verstanden wird.
   Zeit für das Lernen muss reserviert sein. Man kann auch in der Praxis parallel zur Theorie vermehrt
   praktische Tätigkeiten üben oder Pufferzeiten für Lernphasen in den Praxisalltag einbauen bzw.
   Freiräume dafür schaffen.

   Die BIBB-Umfrage hat gezeigt, dass sich viele MFA-Azubis nicht trauen, im stressigen Alltag ihre ei-
   gene Belastung zuzugeben und um Hilfe zu bitten. Das ist eine noble Geste. Aber sie hilft den jungen
   Menschen nicht in ihrem Lernprozess und uns als erfahrenen Kolleg*innen auch nicht bei der Aus-
   bildung eines kompetenten Berufsnachwuchses. Lassen Sie uns deshalb gemeinsam immer einen
   aufmerksamen Blick auf die Auszubildenden werfen und aktiv auf sie zugehen.

   Anita Marini
   Barbara Kronfeldner
   Verband medizinischer Fachberufe e. V.
   www.vmf-online.de

     Neuer Erklärfilm mit Schulmaterialien „Tobi Krell
  erklärt Mediensucht“

Wie gelingt gesunder Umgang mit digitalen
Medien? Arbeitsblätter und Film für die Klassen
 4-7 stärken Medienkompetenz & fördern den
    bewussten Umgang mit Bildschirmmedien.

                                                                                              Zurück zum
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Praxisfieber - Info-Post 1 - 2021

Neues aus dem MeKidS.best-Projekt
MeKidS.Praxen starten erfolgreich in die Erprobungsphase

In Vorbereitung auf die Erprobungsphase im Projekt MeKidS.best, Medizinischer Kinderschutz
im Ruhrgebiet – Einrichtungsübergreifende Zusammenarbeit zur verbesserten Detektion und
Versorgung bei Kindeswohlgefährdung wurden im November und Dezember 2020 alle 18
teilnehmenden pädiatrischen Praxen im Ruhrgebiet (MeKidS.Praxen) geschult. Neben allge-
meinen Inhalten zum Projekt und zur Datenerhebung waren Grundlagen für den Umgang bei
Verdacht auf Kindeswohlgefährdung und die Netzwerkarbeit innerhalb der gesundheitlichen
Versorgungsstruktur (z.B. MeKidS.units und MeKidS.Praxen) wesentliche Themen. Die Schu-
lung fand anders als ursprünglich geplant als Videokonferenz jeweils mit zwei MeKidS.units
und den dazugehörigen MeKidS.Praxen statt. Insgesamt wurden 33 Teilnehmer/innen aus den
pädiatrischen Praxen geschult, darunter 23 Ärzte/innen, neun Medizinische Fachangestellte/
innen sowie eine Sozialpädagogin. Trotz der pandemiebedingten Einschränkungen sind die
Schulungen insgesamt sehr gut bei den Teilnehmenden angekommen: Es war gut, mal ‚Gesich-
ter‘ zu den Stimmen zu sehen, das erleichtert die Netzwerkbildung. Darüber hinaus wurde die
Handreichung für die Praxen (wir haben im letzten Newsletter darüber berichtet) als gelungen
eingeschätzt und ein weiterer Austausch unter den MeKidS.Praxen (z. B. Vertiefung einzelner
Themen) befürwortet.

Zum 01. Januar 2021 sind die MeKidS.Praxen und die MeKidS.units von der Baseline- (Juli - De-
zember 2020) in die Erprobungsphase übergegangen. Im Zuge dessen ist auch die retrospekti-
ve Datenerhebung im Projekt gestartet. Die Arbeitsgruppe der Praxen (AG.Praxen) plant derzeit
die Ausgestaltung weiterer Netzwerkangebote, die den MeKidS.Praxen im weiteren Verlauf des
Projektes angeboten werden können.

MeKidS.best wird vom Innovationsfonds gefördert.
Für Fragen und Anregungen zum Projekt steht Ihnen Frau Dr. Hammer als direkte Ansprech-
partnerin im Projekt jederzeit gerne zur Verfügung. Weitere Informationen zum Projekt inden
Sie unter https://mekids-best.de/.

Das MeKidS.best-
Projektteam im BVKJ

    Dr. Antje Hammer, Dipl. Soz.				           Dr. Monica Naujoks		                           Dr. P.H. Andreas Plate
    Projekt- und Netzwerkmanagerin 			         Leitende Projektärztin			            Geschäftsführer & Rechtsanwalt
    Email: antje.hammer@uminfo.de			           (externe Mitarbeiterin)
                                                    Seite 6
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Fortbildung
 Praxisfieber - Info-Post 1 - 2021

                                    Veranstaltungsreihe 2021
                               Programm #followBVKJ
                                  21.04.2021 Online
 Seminarthemen MFA 13-14.30 Uhr
 Datenschutz und ärztliche Schweigepflicht in der kinder- und jugendärztlichen Praxis- Grundlagen und
 praktische Anwendungsfälle oder Moderne Kommunikation in der pädiatrischen Praxis - Videosprechstun-
 de und Vorsorge-Recall
 Seminarthemen MFA 14.45 -16.15 Uhr
 Digitale Patientenservices: weniger Telefonate & mehr Zeit für die Praxis oder Auswirkungen der Pandemie
 auf die Psyche und Sozialisation von Kindern

 Seminarthemen Kinder- und JugendärztInnen 16.30 - 18 Uhr
 Impfprävention in der Corona-Pandemie oder Kinderchirurgie in der Praxis

 Seminarthemen Kinder- und JugendärztInnen 18.15 - 19.45 Uhr
 Vertragliche Fallstricke in der kinder- und jugendärztlichen Praxis oder Praxis-App & Telekonsil - zeitgemäße
 Angebote für Eltern und Patienten

Wir danken unseren Sponsoren für die freundliche Unterstützung!          Weitere Veranstaltungen sind als
             GSK, MSD, Sanofi, BVKJ-Service GmbH                          Präsenzveranstaltungen geplant

                                                                        5. Mai in München, 25. August in Berlin,
                                                                                8. September in Frankfurt,
                                                                            27. Oktober in Düsseldorf,
                                                                            10. November in Stuttgart,
                                                                              1. Dezember in Erfurt.

          Informationen und Anmeldemöglichkeit zu allen Veranstaltungen
                               finden Sie unter

                           https://www.bvkj.de/veranstaltungen

                                                                                               Zurück zum
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Praxisfieber - Info-Post 1 - 2021

                   Fortbildungstermine 2021 des BVKJ e.V.
                                   alle Termine ohne Gewähr, Stand: 16.02.2021, sr

19.03.2021		         Online-Seminar für Medizinische Fachangestellte des Landesverband Sachsen
                     Leitung:    Stefan Mertens, Radebeul
                     Auskunft:   CCJ GmbH, Tel: 0381 8003980 / CCJ.Rostock@t-online.de,

17.04.2021		         Pädiatrie zeigt Alternativen, LV Rheinland-Pfalz und Saarland in Worms online
                     Leitung:       Dr. Christoph von Buch, Bad Kreuznach
                     Auskunft:      DI-TEXT Frank Digel, Tel.: 04736/102534, Digel.F@t-online.de

21.04.2021		         #followBVKJ online
                     Leitung:      Christiane Thiele, Viersen
                     Auskunft:     BVKJ e. V.
                     Organisation: K.I.T. Group GmbH Dresden; Tel: 0351-655730 / info@kitdresden.de

05.05.2021		         #followBVKJ in München
                     Leitung:     Dr. Dominik Ewald, Regensburg
                     Auskunft/Orga: BVKJ e. V. Tel: 0221-68909-26, Telefax: 0221-68909-78

08.05.2021		         Pädiatrie zum Anfassen, Landesverband Thüringen online
                     30. Fortbildungsveranstaltung mit praktischen Übungen
                     Leitung:      Dr. A. Lemmer, Erfurt
                     Auskunft:     CCJ GmbH, Tel: 0381 8003980 / CCJ.Rostock@t-online.de

25.-27.06.2021		     Kinder- und Jugendärztetag in Berlin / Überregional 50. Jahrestagung des BVKJ e. V.
                     Leitung:      Prof. Dr. Klaus-Michael Keller, Wiesbaden
                     Auskunft:     BVKJ e. V., Tel: 0221-68909-26, bvkj.kongress@uminfo.de
                     Organisation CCJ GmbH, Tel: 0381 8003980 / CCJ.Rostock@t-online.de,

26.-27.06.2021		     15. Praxisfieber-live Kongress für MFA in der Kinder- und Jugendarztpraxis in Berlin
Überregional		       Leitung:       Dr. Ralf Moebus, Evi Staß, Susi Boeger
                     Auskunft:      BVKJ e. V., Tel: 0221-68909-16, bvkj.kongress@uminfo.de
                     Organisation: CCJ GmbH, Tel: 0381 8003980 / www.congresscompany-jaenisch.de

25.08.2021		         #followBVKJ in Berlin
                     Leitung:     Dr. Reinhard Bartezky, Berlin
                     Auskunft/Orga: BVKJ e. V. Tel: 0221-68909-26, Telefax: 0221-68909-78

                                                                                            Zurück zum
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Weitere Informationen und Anmelde-
                                                                     formulare finden Sie unter:
Praxisfieber - Info-Post 1 - 2021                             https://www.bvkj.de/veranstaltungen

03.-05.09.2021		   Werkstatt Pädiatrie in Lübeck des BVKJ
                   Landesverbände Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen
                   Leitung:       Dr. Stefan Trapp, Bremen, Dr. Stefan Renz,. Dehtleff Banthien,
                   Dr. Volker Dittmar
                   Auskunft:      Schmidt-Römhild-Kongressgesellschaft, Lübeck,
                   Tel: 0451 7031205, kongresse@schmidt-roemhild.com

08.09.2021		       #followBVKJ in Hessen
                   Auskunft/Orga: BVKJ e. V. Tel: 0221-68909-26, Telefax: 0221-68909-78

11.09.2021		       Jahrestagung des Landesverbands Sachsen des BVKJ in Dresden
                   Leitung:     Dipl.-Med. Stefan Mertens, Radebeul
                   Auskunft:    CCJ GmbH, Tel: 0381 8003980 / Fax: 0381 8003988
                                CCJ.Rostock@t-online.de, www.congresscompany-jaenisch.de

17.-18.09.2021		   Pädiatrie zum Anfassen, Landesverband Mecklenburg-Vorpommern in Rostock
                   Leitung:      Dr. A. Michel, Greifswald / St. Büchner, Güstrow
                   Auskunft:     BVKJ e. V., Tel: 0221-68909-26,
                   Organisation: CCJ GmbH, Tel: 0381 8003980 / CCJ.Rostock@t-online.de

25.09.2021		       7. Jahrestagung des Landesverbands Sachsen-Anhalt des BVKJ in Magdeburg
                   Leitung:      Dr. Roland Achtzehn, Wanzleben
                   Auskunft/Orga:       CCJ GmbH, Tel: 0381 8003980 /CCJ.Rostock@t-online.de

27.10.2021		       #followBVKJ im Rheinland
                   Leitung: Christiane Thiele, Viersen
                   Auskunft/Orga: BVKJ e. V. Tel: 0221-68909-26, Telefax: 0221-68909-78

06.11.2021		       BVKJ LV-Tagung Niedersachsen, Hotel Niedersachsenhof in Verden/Aller
                   Leitung:    Dr. Tilman Kaethner, Nordenham / Dr. Ulrike Gitmans, Rhauderfehn
                   Auskunft:   DI-TEXT Frank Digel, Tel.: 04736/102534 / Fax: 04736/102536
                               Digel.F@t-online.de

10.11.2021		       #followBVKJ in Stuttgart
                   Leitung:     Dr. Roland Fressle
                   Auskunft/Orga: BVKJ e. V. Tel: 0221-68909-26, Telefax: 0221-68909-78

13.-14.11.2021		   Praxisabgabe Seminar des BVKJ e.V. Fulda, Romatik Hotel „Goldener Karpfen“
                   Leitung: Dr. Steffen Lüder, Berlin
                   Auskunft/Orga: BVKJ e. V. , Tel: 0221-68909-16, Telefax: 0221-68909-78

November 2021      19. Pädiatrie zum Anfassen, BVKJ Landesverband Bayern in Bamberg
                   Leitung:       Dr. Dominik Ewald, Regensburg
                   Auskunft:      DI-TEXT Frank Digel, Tel.: 04736/102534 / Digel.F@t-online.de

01.12.2021         #followBVKJ in Erfurt
                   Leitung:     Dr. Andreas Lemmer
                   Auskunft/Orga: BVKJ e. V. Tel: 0221-68909-26, Telefax: 0221-68909-78

                                                                                       Zurück zum
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Liebe Leserinnen, liebe Leser, DigitalOcean
Praxisfieber - Info-Post 1 - 2021
                                    Curriculum für Medizinische Fachangestellte
                    „PÄDIATRIE - Prävention im Kindes- und Jugendalter / Sozialpädiatrie“
Seit Anfang 2020 bietet die Dt. Akademie für Prävention und Gesundheitsförderung e.V. -DAPG - das Curriculum für
Medizinische Fachangestellte PÄDIATRIE - Prävention im Kindes- und Jugendalter / Sozialpädiatrie modularisiert an.
Das Curriculum ist durch die Bundesärztekammer autorisiert.
Die Teilnahme an dem Basismodul (30 UE) ist für beide Schwerpunkte die Voraussetzung. Die Module bzw. Schwer-
punkte Prävention (54 UE) und Sozialpädiatrie (46 UE) können einzeln oder aufeinanderfolgend absolviert werden
(siehe Abb.).

In den letzten 15 Jahren hat die DAPG bundesweit mehr als 1500 Präventionsassistentinnen ausgebildet, einige davon
haben in 2020 zusätzlich die sozialpädiatrische Assistentin absolviert und damit das Zertifikat zur SoPass erhalten. Im
AOK -Selektivvertrag in Baden-Württemberg kann damit eine zusätzliche Vergütung abgerechnet werden. Durch die
Corona Pandemie gewinnt das Thema Kindesentwicklung und Kindergesundheit noch zusätzlich an Bedeutung. Es be-
darf der Kooperation aller beteiligten Professionen und Hilfesysteme von der Gesundheitsversorgung über die Jugend-
hilfe bis zum Erziehungs- und Bildungswesen. Sie - als medizinische Fachangestellte in der Kinder- und Jugendarztpra-
xis - spielen in diesem System eine bedeutende Rolle.
Im April 2021 beginnt ein Basismodul als Onlineseminar für alle Neueinsteiger, sowie ein Modul Sozialpädiatrie für
alle bereits ausgebildeten Präventionsassistentinnen.
UNSERE TERMINE
ONLINE        17./18.04.2021 + 08./09.05.2021       Modul Sozialpädiatrie
              03.07.2021 + 18.09.2021 (in Präsenz/ Bad Orb geplant)
ONLINE        19.04. – 22.04.2021                    Basismodul
Bad Orb      23.04. – 26.04.2021 +
             16.09. – 18.09.2021                     Modul Prävention
Bochum       28./29.05. + 11.06.2021                 Basismodul
Bochum       25./26.06.2021 + 03./04.09.2021         Modul Prävention
             + 05.02.2022
                                                                                                       Zurück zum
München      23./24.07. + 08./09.10.2021             Basismodul
                                                                                                       Inhaltsvereichnis
Nürtingen    23./24.07. + 09.10.2021                Modul Sozialpädiatrie
            + 19./20.11.2021 + 22.01.2022
Weitere Termine, Informationen und ausführliche Erläuterungen zum Curriculum Pädiatrie finden Sie auf der DAPG-
Homepage unter www.dapg.info. Bei Interesse und/oder weiterführenden Fragen kontaktieren Sie uns bitte unter
post@dapg.info.
                                                         Seite 10
MFA im
Praxisfieber - Info-Post 1 - 2021                                                 Einsatz

Serie Kinderkrankheiten
Das Kawasaki syndrom

Warum heißt es so?
Der Erstbeschreiber der Erkrankung, Tomisaku Kawasaki, war ein japanischer Kinderarzt. Es bestehen
keine verwandschaftlichen Beziehungen zur Motorradindustrie. Der medizinische Name der Erkran-
kung ist: Mucokutanes Lymphknotensyndrom – Schleimhaut, Haut und Lymphknoten betreffend.

Was ist es?
Eine überschießende Reaktion des Immunsystems, häufig nach viralen oder bakteriellen Infekten.
Die Veranlagung, so zu reagieren, wird vermutlich vererbt.

Wen betrifft es?
Meist kleine Kinder, die jünger als fünf Jahre alt sind. Aber auch ältere Kinder und sogar Erwachsene
können betroffen sein.

Ist es häufig?
Nein. In Deutschland schätzt man, dass das Kawasaki-Syndrom bei etwa 7 von 100.000 Kindern vor-
kommt. In Japan ist es mit 300 Fällen pro 100.000 Kindern deutlich häufiger, und auch in den USA
kommt es mit 20 Fällen/100.000 öfter vor als bei uns.

Wie äußert es sich?
Leitsymptom ist hohes Fieber, meist > 40° über mehrere Tage bis
Wochen. Trotz hoher Entzündungswerte spricht der Körper nicht
auf Antibiotika an. Um die Diagnose „Kawasaki-Syndrom“ zu stel-
len, müssen aber mindestens vier weitere der folgenden Haupt-
symptome auftreten:

•   beidseitige Konjunktivitis ohne Eiter
•   gerötete Mundschleimhaut, hochrote „Lacklippen“ und „Him-
    beerzunge“ (wie bei Scharlach!)
•   Exanthem (Hautausschlag): meist leicht erhabene rote Flecken,
    manchmal auch feinfleckig und samtartig („scarlatiform“ – auch
    hier dem Scharlach ähnlich), zuweilen sehr „bunte“, unregelmä-
    ßige Hautveränderungen, meist am Stamm.
•   Füße und Hände können betroffen sein. Sie sind dann ge-
    schwollen (Ödeme) oder stark gerötet und schmerzen, im weite-
    ren Verlauf kann sich die Haut schälen.
•   Die Lymphknoten sind meist stark geschwollen, im Halsbereich
    u.U. bis hin zur Luftnot. Meist ist dann jedoch nur eine Seite des
    Halses betroffen.

                                                                                      Zurück zum
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                                                    Seite 11
Praxisfieber - Info-Post 1 - 2021

                                 Nebensymptome können sein:
                                 •    Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen
                                 •    Gelenkentzündungen/-schwellungen
                                 •    Husten, Schnupfen, Zeichen der Angina und/oder der Mittelohrent-
                                 zündung

                             Warum ist es so wichtig, die Krankheit zu erkennen?
                             Wegen der schweren Langzeitschäden, die die Erkrankung mit sich brin-
                             gen kann. Durch rechtzeitige Therapie können sie verhindert werden.
                             Insbesondere können die Gefäße Langzeitschäden erleiden, vor allem die
                             Herzkranzgefäße und die Aorta; es kommt zur Aneurysmenbildung. Aber
                             auch eine direkte Schädigung des Herzmuskels ist häufig. Selten, aber
                             in immerhin fünf Prozent der Fälle kommt es zum kardiogenen Schock.
Auch neurologische Komplikationen (Meningitis, Facialisparese, Hörverlust) können auftreten; es kön-
nen Augen, Gallenblase, Leber oder Pankreas betroffen sein. Das Kawasaki-Syndrom von anderen Er-
krankungen (wie z.B. Scharlach) zu unterscheiden, ist schwierig . Vor allem bei Säuglingen unter sechs
Monaten kann es auftreten, ohne dass die o.g. Symptome zu bemerken sind.

Wie wird behandelt?
Mit intravenösen Immunglobulinen (IVIG) und ASS, zuweilen auch Kortison. Die Behandlung erfolgt
immer in der Klinik, die Kinder müssen anschließend regelmäßig kardiologisch überwacht werden.
Sind Herzgefäße beteiligt, wird die Therapie mit ASS so lange fortgesetzt, bis die Veränderungen sich
zurückgebildet haben. Bei großen Aneurysmen müssen zusätzlich Antikoagulantien („Blutverdünner“),
manchmal auch ß-Blocker eingesetzt werden.

Wie ist die Prognose?
In 0,2 Prozent der Fälle ist die Erkrankung tödlich, zu solch schweren Verläufen kommt es meist in den
ersten 15 Tagen nach Ausbruch. In zwei bis drei Prozent der Fälle tritt die Erkrankung erneut auf, meist
in den ersten beiden Jahren nach Ersterkrankung. Wie sich das weitere Leben des Kindes gestaltet,
hängt in erster Linie von der Schwere der Herzerkrankung ab.

Gibt es einen Zusammenhang mit SARS-Cov II?
Im Rahmen schwerer Coronaerkrankungen wurden bei Kindern Kawasaki-Syndrom-ähnliche Sympto-
me beobachtet, vermutlich ebenfalls durch eine Überstimulierung des Immunsystems verursacht. Diese
unterscheiden sich jedoch vom Kawasaki-Syndrom und werden mit MIS-C oder PIMS bezeichnet.

Barbara Mühlfeld
Die Autorin arbeitet als niedergelassene Kinder- und Jugendärztin in Bad Homburg

                                                                                          Zurück zum
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JUNGEN,
Praxisfieber - Info-Post 1 - 2021                                 DIE (UN)BEKANNTEN WESEN

1. Was bedeutet es, Junge zu sein?

Jungen (umgangssprach-
                                       1. Menschen - sie haben eine individuelle Persönlichkeit
lich auch ‚Jungs‘ genannt)
sind…

                                        2. männlichen Geschlechts – dies wirkt sich auf den
                                        Körper, die Psyche und das Sozialverhalten aus

                              2. befinden sich in der Kindheit oder Jugendphase, also in der Entwicklung.
                              Sie sind noch nicht “fertig“. Diese Entwicklung ist an manchen Stellen gleich
                              der der Mädchen (besonders bis zur Pubertät), an vielen Stellen aber anders
                              (besonders ab der Pubertät - das „Erwachen der Männlichkeit“).

Jungen unterscheiden sich im Hinblick auf ihre Eigenheiten erheblich, schon allein nach ihrem Alter und
ihrem Entwicklungsstand, dann aber auch nach elterlichen und gesellschaftlichen Einflüssen, dem sozialen
Milieu, in dem sie aufwachsen, nach ihren Aneignungsmöglichkeiten und ihren gemachten Erfahrungen. Eine
„normal-standardisierte“ oder „natürliche“ Entwicklung von Jungen gibt es dementsprechend nicht. Eines ist
aber sicher: die Jungen von heute sind die Männer von morgen. Und wie sie dass werden und wie sie dann
sind, darauf haben auch die Frauen von heute einen großen Einfluss. Das bezieht sich nicht nur auf die Müt-
ter, sondern auf alle Frauen, die in mehr oder weniger intensivem Kontakt zum Jungen stehen – also auch auf
Sie als Medizinische Fachangestellte (MFA).

DIE „HERAUSFORDERUNGEN“ EIN JUNGE ZU WERDEN…beginnen schon kurz nach der Zeugung in
der ganz frühen Embryonalphase. Schon in der 8.
– 12. SSW entscheidet die auf dem Y-Chromosom
gelegene genetische Information der Sex-determi-
ning region (SRY) über die Aktivierung des tes-
tisdeterminierenden Faktors (TDI). Dies bedingt,
dass sich aus den undifferenzierten Gonaden die
Hoden (Testes) entwickeln. Die von diesen pro-
duzierten Androgene, insbesondere das Testos-
teron, bewirken die weitere Differenzierung des
inneren und äußeren männlichen Genitales sowie
die geschlechtstypische Gehirnentwicklung. Eine
Störung dieses Ablaufes führt unweigerlich zur
Entwicklung eines weiblichen Organismus trotz
Vorliegen des XY-Kerngeschlechtes („Am Anfang
war die Frau“). Die geschlechtstypische Gehirnent-
wicklung, die schon zu einem so frühen Zeitpunkt
der Embryogenese ihren Anfang nimmt, erklärt
auch, wieso Jungen und Mädchen von Anfang an
Verhaltensbesonderheiten aufweisen, die auf die
Geschlechtsstereotypen hinweisen, wie sie später für Erwachsene angenommen werden und auch empirisch
belegt sind (neonatales Imprinting). Dieses trägt auch entscheidend dazu bei, dass Mütter und Väter mit ihren
Söhnen schon im Säuglingsalter anders kommunizieren als mit ihren Töchtern.

                                                                                            Zurück zum
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                                                       Seite 13
Praxisfieber - Info-Post 1 - 2021

 Trotz einer erhöhten Anfälligkeit für Fehlbildungen und Erkrankungen – schon ab der frühen Embryonalphase
 beginnend – kann zum Glück gesagt werden: Die meisten Jungen sind gesund! Aber es gilt auch gleicherma-
 ßen, dass der Gesundheitszustand von Jungen teilweise alarmierend ist: viele Statistiken zu Krankheiten führen
 Jungen an.

 DAS JUNGENBEZOGENE DER GESUNDHEIT… entsteht einerseits durch Männlichkeitsbilder, die Jungen
 von Medien, Gleichaltrigen und Erwachsenen vermittelt werden, andererseits durch die körperlichen Spezifika
 des männlichen Genitals und durch Wirkungen des Testosterons, insbesondere ab dem Jugendalter (Adoles-
 zenz).
 Entgegen des immer noch vorherrschenden Meinungsbildes in der Gesellschaft, machen sich Jungen durchaus
 Gedanken um ihre Gesundheit. Sie sind also keine beratungsresistenten Gesundheitsidioten. Sie leben zwar
 im Durchschnitt risikoreicher als Mädchen, aber riskantes Verhalten wird gesellschaftlich gewünscht und als
 „männlich“ gefördert. Traditionelle Leitbilder von Männlichkeit verhindern eher ein positives Gesundheitsver-
 halten.
 Die Inanspruchnahme von Früherkennungsuntersuchungen und anderen medizinischer Leistungen bis zur
 Pubertät bei Jungen und Mädchen annähernd gleich (insgesamt geringer in Abhängigkeit von Sozialstatus und
 Migrationshintergrund). Hingegen sind Unfallverletzungen bei Jungen signifikant höher als bei Mädchen. Hier
 spielt das ausgeprägtere Bewegungsverhalten – mit bedingt durch das Testosteron - wie auch die größere Expe-
 rimentier- und Risikofreude (starke soziokulturelle Komponente) der Jungen eine entscheidende Rolle. Ab der
 Pubertät nehmen Jungen Beratungsangebote weniger in Anspruch. Aber wo gibt es ab dann überhaupt spezifi-
 sche Zuständigkeiten und Angebote? Während Mädchen ab diesem Lebensabschnitt über eine geschlechtsspe-
 zifische Beratungs- und Betreuungsinstanz verfügen (Gynäkolog*innen), gibt es eine solche für Jungen immer
 noch viel zu selten. Da wo sie angeboten wird, wird sie mit großer Dankbarkeit angenommen (…“weil ich mich
 mal endlich aussprechen kann“).
 Jungen zeigen also nicht per se ein schlechteres Gesundheitsverhalten. Vielmehr bieten die genetische Dispo-
 sition, traditionelle Leitbilder und die psychosozialen Lebensumstände eine Gefahr, dieses zu entwickeln! Das
 Spezifische, welches „Jungesein“ ausmacht, zu verstehen ist die Basis, um Gesundheit förderndes Verhalten von
 Jungen zu unterstützen und Ihnen eine gute Beratungs- und Betreuungsinstanz zu sein.

                                               DIE ENTWICKLUNG DER JUNGEN… und Mädchen
   Ich soll...                                 verläuft im Laufe der Kindheit körperlich annähernd gleich
   ... mich durchsetzen                        bezüglich des Körperbaues, Muskelmasse, Fettgewebsver-
   ...mich immer wehren                        teilung, Größe und Kraft. Erst in der Pubertät kommt es
   ..möglichst cool sein                       zu entscheidenden Entwicklungsunterschieden. Mit dem
   ...gute Noten schreiben                     Erwachen der Pubertät und der Beantwortung der Frage nach
   ...freundlich und aufmerksam sein           dem eigenen „Ich“ stellt sich für Jungen auch die Frage nach
   ...keine Sorgen machen                      der „eigenen Männlichkeit“ und der Verortung als sexuelles
   ...keine Angst haben                        Wesen. Ziel ist die Entwicklung hin zu einer – möglichst im
   ...Spaß vertragen                           Einklang mit dem jeweiligen sozialen Umfeld stehenden
   ...taper sein                               und sozial verträglichen – individuellen und authentischen
                                               „Männlichkeit“ (balancierte Männlichkeit). In den meisten
                                               Fällen ist spätestens ab der Geburt biologisch sichtbar, dass
                                               es ein Junge ist.
        Doch ich soll auch...
        ... rücksichtsvoll sein                Wie er sich psychisch und sozial entwickeln wird, ist sehr
        ...kein Raufbold sein                  stark „Umwelteinflüssen“ unterworfen. Den Ausschlag für die
        ..Verständnis aufbringen               psychosoziale Entwicklung und damit auch für die neuro-
        ...kein Streber sein                   biologische Entwicklung geben – so der aktuelle Stand der
        ...kein Weichei sein                   Diskussion – weniger die Gene als vielmehr das Abschauen
        ...nicht zu angepasst sein             und Lernen von den Rollenvorbildern. Neben individuellen
        ...nicht leichtsinnig sein             Einflüssen vermögen auch Androgene (Geschlechtshormone/
        ...meine Gefühle zeigen                Testosteron), die zu einem bestimmten Zeitpunkt vorhanden
        ...kein Draufgänger sein               sind, bestimmte Verhaltensweisen dauerhaft zu prägen.

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Praxisfieber - Info-Post 1 - 2021

    JUNGEN ENTWICKELN SICH ALSO AUCH ANDERS
    ALS MÄDCHEN… vor allem geistig und sozial. Schon                                                          Bewegung
    bei der Geburt sind Mädchen „reifer“ und haben bis zur                                 Helden und
    Pubertät ca. 2 Jahre Entwicklungsvorsprung. Erst danach                                Vorbilder
    schließen die Jungen endgültig auf. Die Entwicklung einer                                                                 Wettbewerb
    „eigenen Männlichkeit“ wird zur zentralen Entwicklungs-                                                                   und Konkur-
    aufgabe. Jungen setzen einiges daran, diesen Auftrag zu                                                                   renz
    erfüllen. Das viel zitierte gesundheitliche Risikoverhal-                                           Jungen lieben
    ten, Körperästhetisierung (Tattoos etc.), Gestaltung von
    Sexualität und reproduktiver Gesundheit (Fortpflanzung)                           Regeln / Hier-
    sowie Nutzung und Gestaltung medialer Angebote sind                               archien
    davon entscheidend geprägt. Die Entwicklung neuer
    Perspektiven des „modernisierten Mannseins“ ist stark                                                                  Rudelrituale
    durch Familie, Peers und Schule beeinflusst. Für diese gilt                                          Herausforde-
    es wiederum, die widersprüchlichen Erwartungen an die                                              rungen/ Risiko
    Jungen zu reflektieren – „das tägliche Jungs-Dilemma“
    positiv aufzulösen (s.u.).

    TESTOSTERON
    Bereits als Neugeborene haben Jungen fast so viel Testosteron im Körper wie erst wieder in der Vorpubertät.
    Nach kurzem Absinken hat sich der Testosteronspiegel im Alter von 4 Jahren fast verdoppelt. Dadurch werden
    Jungen aktiver, lauter, protziger aber auch launischer. Ab ca. dem 5.Lebensjahr sinkt der Hormonspiegel um
    dann in der Pubertät sprunghaft deutlich anzusteigen. Testosteron ist neben dem Oxytozin das wichtigste Bin-
    dungshormon beim Menschen. Auch Mädchen verfügen über dieses Hormon. Es wird vielfach auch als Sozial-
    hormon bezeichnet und hat eine wichtige Bedeutung bzgl. des sozialen Zusammenhalts. Das zeigt sich auch in
    den Vorlieben von Jungen.

    Ein neuer Blickwinkel auf Jungen kann helfen die positiven Seiten des Jungeseins mehr in den Fokus zu neh-
    men.

    Dazu folgende Beispiele:

     Jungen sind:                                 Negativer Blick                          Positiver Blick

     •    Draufgänger                             •    unvernünftig                        •    risikobereit
                                                  •    hierarchieorien-
     •    Rudelwesen                                                                       •    teamfähig
                                                       tiert
     •    Raufbolde                                                                        •    konkurrenzfähig
                                                  •    aggressiv
     •    Schatzsucher                            •    waghalsig                           •    kreativ/phanta-
     •    Kaputtmacher                            •    zerstörerisch                            siebegabt
     •    Zappelphillippe                         •    unsozial und                        •    neugierig
     •    ...                                          nervig                              •    lebendig und
                                                  •    ...                                      lebhaft
                                                                                           •    ...
Der beste Weg der Jungenförderung bis hin zu einer balancierten Männlichkeit führt über die Förderungen der
Stärken des Jungen und seines Jungeseins. Dass wird ihm helfen seine Schwächen auszugleichen.

LITERATUR ZUM WEITERLESEN:                                                                                Dr.med. Bernhard Stier, Hamburg
•      Bentheim A. und Murphy-Witt (2007) Was Jungen brauchen. Gräfe & Unzer Verlag, München              www.jungenmedizin.de
•      Schnack D. und Neutzling R. (2000) Kleine Helden in Not. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Hamburg
•      Stier B. und Höhn K. (2017) Abenteuer Pubertät. Kösel-Verlag, München                              Member of the Euteach Working
•      Waidhofer E. (2018) Jungen stärken. Fischer & Gann, Munderfing
                                                                                                          Group: www.euteach.com
•         Winter R. (2011) Jungen – eine Gebrauchsanweisung. Beltz Verlag, Weinheim
                                                                        Seite 15
Praxisfieber - Info-Post 1 - 2021
                                                       Mediennutzung und ihre Folgen
                                                       Medien sind Teil unseres Lebens und unserer Gesell-
                                                       schaft.

                                                       In Zeiten der Corona-Pandemie sind digitale Medien
                                                       für Heimarbeit, Beschulung von Kindern und Jugend-
                                                       lichen in häuslicher Umgebung, Einkäufe und soziale
                                                       Kontakte während der Kontaktbeschränkungen ein
                                                       Segen.

                                                       Medien verbreiten Informationen, Botschaften, sind
                                                       ein Kommunikationsmittel. Menschen können sich
                                                       über sie weltweit austauschen ohne zu reisen.

                                                       Sinnvoll genutzt sind Medien also eine Bereicherung!

Was versteht man unter Medien?
Definition lt. Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) : Medien ist ein Sammelbegriff für alle audiovisuelle
Mittel und Verfahren zur Verbreitung von Informationen, Bildern , Nachrichten etc.
Definition lt.Duden: Trägersysteme zur Informationsvermittlung (z.B. Presse, Hörfunk,Fernsehen).

Was versteht man unter Medienkonsum,-nutzung:
Definition lt.Duden: Nutzung des Angebots der Medien, besonders im Hinblick auf die dafür verwendete
Zeit.

Wer Medienkompetenzen erworben hat, versteht Medien, kann mit ihnen umgehen und teilnehmen am
gesellschaftlichen Leben, etwa in Debatten den eigenen Standpunkt vertreten. Medienkompetenz ist mehr als
einfach nur die richtigen Tasten auf dem Computer zu drücken.

Medienkompetenz bedeutet:
•     für sich selbst gezielt Sinnvolles und Interessantes aus dem großen Medienangebot auszuwählen
•     Inhalte einzuordnen und zu verarbeiten
•     Medienbotschaften und Werbung kritisch zu beurteilen, Quellen zu recherchieren
•     Medien auch dazu zu nutzen, kreativ zu sein und sich mit anderen auszutauschen.

Wie erlangen Kinder Medienkompetenz?
Dadurch, dass die meisten Kinder schon früh mit digitalen Medien in Berührung kommen, gehen sie ganz
selbstverständlich damit um. Sie probieren einfach aus und lernen dabei, wie Menüs funktionieren, wie man
mit der Maus umgeht, wozu die Knöpfe an der Fernbedienung da sind, wie man eine App lädt und benutzt.
Dies alles ist aber noch keine Medienkompetenz. Um Medienkompetenz zu erwerben, brauchen Kinder ihre
Eltern / Sorgeberechtigte.

Regeln und Grenzen der Medienerziehung
Das elterliche Vorbild ist die beste Medienerziehung
Zunächst zählt das Vorbild der Erwachsenen: Den eigenverantwortlichen, dem Alter entsprechenden, verant-
wortungsbewussten, zeitlich begrenzten Umgang mit Medien sollten die Eltern/ Sorgeberechtigten vorleben.
Wer selbst ständig auf sein Smartphone starrt, kann nicht erwarten, dass sein Kind lernt, seinen Medienge-
brauch sinnvoll zu kanalisieren. Außerdem beeinträchtigt die intensive Beschäftigung der Eltern mit Medien,
beispielsweise mit Smartphone oder Tablet, die Eltern-Kind-Kommunikation in den ersten Lebensmonaten
und -jahren.
                                                                                              Zurück zum
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Praxisfieber - Info-Post 1 - 2021
Sie sind zwar körperlich anwesend, können sich aber nur „nebenbei“
um ihr Kind kümmern. Diese Situation erleben wir tagtäglich im War-
tezimmer unserer Kinder- und Jugendarztpraxen. Es fehlt der Blick-
kontakt zu dem Säugling.

Eltern sollten ihren Kindern zeigen, wie sie das Gesehene und Erlebte
einordnen und wie sie damit umgehen können. Und sie sollten sie ermutigen, sich trotz aller Anziehungs-
kraft der Medien auch mit anderen Dingen zu beschäftigen, draußen zu spielen, zu klettern, zu matschen
und zu toben, drinnen zu lesen, zu malen, zu basteln etc. Denn Kinder entwickeln in den ersten Lebensjahren
ihre Fähigkeiten vor allem über vielfältige sinnliche Erfahrungen: riechen, schmecken, hören, sehen, fühlen.
Bildschirmmedien wie Fernsehen, Smartphone sprechen aber nur Augen und Ohren an, das Lernen mit allen
Sinnen entfällt.
Außerdem kann stundenlanges bewegungsloses Sitzen vor Bildschirmen zu Gewichtsproblemen führen, zu-
mal wenn dabei Chips und Süßigkeiten nebenbei gegessen werden; außerdem zu Haltungsschäden durch zu
viel und falsches Sitzen. Auch die körperliche Leistungsfähigkeit, die Alltagsmotorik und die Körperwahrneh-
mung, die geistige und gefühlsmäßige Entwicklung von Kindern werden durch zu wenig Bewegung beein-
trächtigt. Kinder, die im eigenen Zimmer über einen Fernseher, einen Internetanschluss oder eine Spielkonso-
le verfügen, gehen durchschnittlich deutlich später zu Bett und sind tagsüber merklich müder als Gleichaltrige
ohne Geräte im Kinderzimmer.
Insbesondere Filme mit Gewaltszenen und Gruselfilme können bei Kindern zu Schlafstörungen führen. Sie
brauchen abends länger um einzuschlafen und auch der Schlaf ist deutlich schlechter, teilweise auch mit Alp-
träumen.

Vor Überforderung schützen
Eltern sollten ihre Kinder vor allem vor digitaler Überforderung schützen. Wie Kinder Medien nutzen, wahr-
nehmen, verstehen und interpretieren, hängt von ihrem Entwicklungsstand ab. Es gibt verschiedene Empfeh-
lungen, unter anderem die „3-6-9-12“-Regel. Diese schlägt folgende Richtwerte vor:

              •       Keine Bildschirmmedien unter 3 Jahren
              •       Keine eigene Spielekonsole vor 6 Jahren
              •       Kein Handy oder Smartphone vor 9 Jahren
              •       Keine unbeaufsichtigte Computer-/Internetnutzung vor 12 Jahren

Dazu kommen weitere Regeln, zum Beispiel wie viel und wie lange ein Kind fernsehen oder am Computer spielen
darf, welche Sendungen es sehen und welche Spiele es spielen darf usw. Mit zunehmendem Alter kann und sollte
das Kind immer mehr in die Entscheidungen miteinbezogen werden, zum Beispiel bei der Auswahl von Spielen
und Sendungen. So kann es in kleinen Schritten zu einem immer selbstständigeren Umgang mit Medien finden.

Über Gefahren aufklären
Zur Mediennutzung gehören auch Mobbing, Datenklau und -Datenspionage, Betrügereien und Gefahren. Eltern
sollten auch darüber mit ihren Kindern sprechen und aufmerksam bleiben, damit sie rechtzeitig Gefahrenzeichen
wahrnehmen und im Notfall auch professionelle Hilfe zum Beispiel in einer Erziehungsberatungsstelle suchen.

                                                                                                Zurück zum
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Praxisfieber - Info-Post 1 - 2021

Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick:

•     Im Jahr 2020 erfuhren die Jugendlichen einen deutlichen Schub in der Ausstattung mit Mediengeräten. Der
      persönliche Besitz eines Computers oder Laptops stieg von 65 auf 72 Prozent, der eines eigenen Tablets von
      25 auf 38 Prozent..

•     Deutlich höhere Mediennutzungszeiten. Die tägliche Internetnutzungsdauer ist nach Einschätzung der
      Jugendlichen von 205 Minuten im Jahr 2019 auf 258 Minuten in 2020 deutlich gestiegen. Dabei entfällt mit
      einem Drittel der größte Anteil der Onlinenutzung auf den Bereich der Unterhaltung. Fast gleichauf liegen
      die Bereiche Kommunikation (27 %) und Spiele (28 %). Der geringste Anteil der Onlinezeit entfällt mit elf
      Prozent auf die Informationssuche.

•     Was die Kommunikation unter Jugendlichen betrifft, bleibt WhatsApp weiterhin der bedeutendste Online-
      Dienst. 94 Prozent der Jugendlichen nutzen WhatsApp mindestens mehrmals in der Woche, um sich mit
      anderen auszutauschen.

Medien in Zeiten von Corona
Das Jahr 2020 hat den Alltag von Jugendlichen auf den Kopf gestellt: Die meisten Freizeitbeschäftigungen waren
nicht möglich, Schulen waren über Wochen und Monate geschlossen und teilweise mussten Schülerinnen und Schü-
ler im Fernunterricht lernen. Dies hat auch das Medienverhalten von Jugendlichen beeinflusst. Die JIM-Studie 2020
hat die wichtigsten Kennzahlen zu Mediennutzung, Medienbesitz, Medienumgang und Nutzungsdauer untersucht.
Auch der Medieneinsatz in der Schule bzw. für die Schule unter den Voraussetzungen der Pandemie sind Teil der
aktuellen JIM-Studie.

    Über die JIM-Studie
                                                                                                     Quellennachweise:
    Die Studienreihe JIM (Jugend, Information, Medien) wird                          Bundeszentrale für politische Bildung
    vom Medienpädagogischen Forschungsverband Südwest                                                               Duden
    ( mpfs) seit 1998 jährlich in Zusammenarbeit mit dem              BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung)
    Südwestrundfunk (SWR) durchgeführt. Die repräsentative         Medienpädagogischer Forschungsverband Südwest ( mpfs)
    Studie bildet das Medienverhalten der Jugendlichen in
    Deutschland ab.

Evi Staß, Homburg

                                                                                                       Zurück zum
                                                                                                       Inhaltsvereichnis

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Praxisfieber - Info-Post 1 - 2021

ACHTUNG - WICHTIG:
Aktuelle Abrechnung (Q4/2020) – fehlende Arzteinschreibungen!

Bei der Erstellung der Abrechnung für das 4. Quartal 2020 zum Versand an die Krankenkassen ist bei
HCMB auffällig geworden, dass eine Vielzahl von Leistungen abgerechnet wurde, ohne dass von den
abrechnenden Kinder- und Jugendärzt*innen eine Teilnahmeerklärung vorliegt. Diese Leistungen konn-
ten daher nicht an die jeweiligen Krankenkassen übermittelt werden, so dass dafür zunächst auch keine
Auszahlung erfolgen wird. Eine Auszahlung im nächsten Abrechnungsquartal ist möglich, sofern uns eine
entsprechende Teilnahmeerklärung bis spätestens 15.03.2021 nachgereicht wird. Bitte beachten Sie dabei,
dass das Unterschriftsdatum VOR dem Leistungsdatum liegen muss!

Wir bitten Sie dringend zu prüfen, ob Sie alle erforderlichen Teilnahmeerklärungen bei uns eingereicht
haben. Die entsprechenden Formulare fingen Sie in unserem Intranet PädInform im Ordner Krankenkas-
senverträge.

Eine Arzteinschreibung ist erforderlich für folgende Verträge, die über HCMB abgerechnet werden:
          Bundesweite Verträge:                               Regionale Verträge:
             •   Barmer                                          •   AOK Bayern PzV (nur Bayern)
             •   BIG direkt gesund                               •   LKK Bayern PzV (nur Bayern)
             •   BKK Starke Kids                                 •   AOK Nordost (nur Berlin + BBG)
             •   Bosch BKK                                       •   Knappschaft (nur Hessen)
             •   DAK-Gesundheit                                  •   Techniker KK (nur Hessen)
             •   GWQ – clever für Kids
             •   HKK (Handels-KK)
             •   IKK Brandenburg/Berlin (IKKids)
             •   KKH (Kaufmänn. KK)
             •   Siemens BKK (SBK)

Die bundesweiten Verträge Bahn BKK und VICATIV Krankenkasse sowie IKK Südwest in Hessen können
derzeit noch ohne Arzteinschreibung abgerechnet werden.

Alle Informationen darüber, welche Verträge Sie persönlich aktuell abrechnen können und welche der von
Ihnen eingereichten Leistungen von einer Streichung betroffen sind, erhalten Sie in Ihrem HCMB-On-
line-Portal:

                                                                                           Zurück zum
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Praxisfieber - Info-Post 1 - 2021

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Praxisfieber - Info-Post 1 - 2021

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Praxisfieber - Info-Post 1 - 2021

Neuigkeiten BVK J-Online-Shop:
1. „Welche Impfungen braucht mein Kind?“ – Broschüre 2021
Aktualisierte Ausgabe 2021
Eine Entscheidungshilfe für Eltern - Autor: Dr. Uwe Goering

2. Elternfragebögen – EEE U6 bis U9
Elternfragebogen zur ergänzenden Entwicklungsbeurteilung
bei den kinderärztlichen Untersuchungen

3. Profi Luftreiniger – „PLR-Silent“
Luftreiniger zur gezielten Verbesserung der Luftqualität
mit HEPA-Filter H14 und UV-C Licht

Coronaschutzartikel :
1. Covid-19 Antigen-Schnellteste (verschiedene Hersteller)
2. Infrarot-Thermometer
3. verschiedene Bodensticker („Abstand halten“)
4. Schutzscheiben („Spuckschutz“)

                                                              …und Vieles mehr!

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                                                                                  GmbH

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Praxisfieber - Info-Post 1 - 2021                                                            Glosse

  TI -das alltägliche Ärgernis
  Da kommt man morgens in die Praxis, und schon begin-
  nen an allen Arbeitsplätzen erst einmal die alltäglichen An-
  meldeprozeduren. Nur gut, dass unsere Rechner auf dem
  neuesten Stand sind. Anmelden bei windows, anmelden
  im Arzt-Informations-System (AIS), dann anmelden im
  Labor für die DFÜ, automatische Verarbeitung aller Infor-
  mationen und – schwupp - sitzen alle in der „Laborliste“
  des AIS und warten auf die Befundung durch die Ärzt*in-
  nen. Wenn man da an die „gute alte Zeit“ zurückdenkt, als man noch haufenweise Zettel und Karteikarten
  aus riesigen Aktenschränken sortieren musste..... Digitalisierung in der Medizin ist ein Segen, glaubt man
  den Ärzt*innen, endlich können sie ihre Eintragungen zu den Patienten auch nach Jahren noch lesen, sind ja
  schließlich nicht mehr per Hand notiert. Auch die Rückfragen aus den Apotheken gibt es fast nicht mehr, denn
  die Rezepte sind leserlich. Das minimiert auch das Risiko einer Fehldosierung durch Übertragungsfehler in der
  Apotheke.

  Aber dann kommt der erste Patient des Tages und mit ihm die erste Versichertenkarte. Leider ist das alte Kar-
  tenleseterminal gerade von einer MFA belegt und die Karte muss am TI-Terminal eingelesen werden. Nach
  dem Anmelden mit achtstelligem Pincode dauert es für jeden Patienten bis zu einer Minute, bis das Versicher-
  tenstammdatenmanagement (VSDM) abgeschlossen ist. In der Zeit hat die MFA bereits drei Karten am alten
  Lesegerät verarbeitet.

  Und schon schwärmen die Ärzt*innen vom nächsten Feature der TI, der ePA (elektronische Patientenakte). Seit
  dem 1.1.2021 sind die Krankenkassen verpflichtet, den Versicherten die ePA anzubieten. Eigentlich sollte am
  1.1.21 auch die eAU starten; ist jetzt verschoben und kommt vielleicht zum 1.9.21. Dann kommt auch vielleicht
  der erste Patient, der seine ePA gefüllt haben möchte. Auf den Anmeldeprozess sind schon alle gespannt.
  Ginge es nach den Ärzt*innen, würden schon längst über das KIM (Kommunikation im Medizinwesen) alle
  Arztbriefe datensicher ausgetauscht. Leider benötigt Ärzt*in dafür den eHBA, den elektronischen Heilberu-
  feausweis, der Steckplatz für den eHBA ist aber noch leer, der Antrag vor drei Monaten gestellt, es gab wohl
  „Schwierigkeiten“. Apropos Schwierigkeiten, so ganz rund läuft das nicht mit der TI, auch wenn wir gerade in
  der Pandemie ein funktionierendes digitales Medizinwesen dringend benötigen. Gesundheitsämter melden
  per Fax, an Autobahnraststätten gehen nach Abstrichen Zettel nach SARS-CoV2 mit Patientendaten verloren
  und jeden Montag hört man vom Meldeverzug bei den Zahlen zu COVID 19. An den Laboren liegt es sicher
  nicht.

  Es ist schwer verständlich, dass man auf eine Technologie setzt, die bereits mit der zwin-
  genden Einführung veraltet war. Einige Konnektoren wurden bereits ausgetauscht, weil
  sie fehleranfällig und nicht updatefähig waren. Zu den Installationen in den Praxen und
  generell der praxisexternen Speicherung von Gesundheitsdaten bestehen Datenschutz-
  bedenken. Auch die neuen Konnektoren verlieren nach fünf Jahren ihr Sicherheitszerti-
  fikat und werden zu teurem Elektroschrott.

  Das Digitalisierungsgesetz sieht ab dem 1.1.2023 vor, dass das VSDM entfallen soll, zu
  diesem Zeitpunkt wären die Konnektoren in der Mehrzahl bereits schrottreif. Umso
  schwerer ist da zu verstehen, dass Praxen, die kein VSDM machen, mit Sanktionen be-
  legt wurden.

  Praxisteam Dr.Moebus, Bad Homburg

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                                                          Seite 23
Praxisfieber - Info-Post 1 - 2021

   Wissen to go: Die kleine Rätselfrage

   Bei einer intramuskulären Injektion (i.m.) wird ein Arzneimittel mit Hilfe einer Spritze und
   einer Kanüle in einen Skelettmuskel verabreicht. Aus dem Muskel gelangt es über die Gefä-
   ße in den Blutkreislauf und verteilt sich im Körper.
   A. Was ist bei der Verabreichung von einer Impfung zu beachten?

   1. Je nach Alter findet die Impfung im Oberarm/Oberschenkel statt. Dabei ist unbedingt neben
      dem 90° Winkel auf die Aspiration zu achten.
   2. Bei sehr kleinen, wehrhaften Patienten ist auch eine Injektion in den Musculus gluteus medius
      erlaubt.
   3. Schutzimpfungen werden ausschließlich entweder im M.deltoideus, oder z. B. bei Säuglingen/
      Kleinkindern, sollte die Muskelmasse im Oberarm zu gering ausfallen im M. vastus lateralis
      geimpft. Eine Aspiration findet nicht statt.

   B. Wo befindet sich beim Menschen der Ziliarmuskel?

   1.   Knie
   2.   Auge
   3.   Brustkorb
   4.   Kiefer

                           (Die Lösungen finden Sie auf der letzten Seite)

                                                                               Zurück zum
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                                                Seite 24
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