Life cycle Umwelt-Zertifikat für die Mercedes-Benz GLA-Klasse
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Inhalt Life Cycle – die Umwelt-Dokumentation von Mercedes-Benz 4 Interview Professor Dr. Herbert Kohler 6 Produktbeschreibung 8 Gültigkeitserklärung 16 1 Produkt-Dokumentation 17 1.1 Technische Daten 18 1.2 Werkstoffzusammensetzung 19 2 Umweltprofil 20 2.1 Allgemeine Umweltthemen 21 2.2 Ökobilanz 26 2.2.1 Datengrundlage 28 2.2.2 Bilanzergebnisse GLA 200 30 2.3 Verwertungsgerechte Konstruktion 37 2.3.1 Recyclingkonzept GLA-Klasse 38 2.3.2 Demontage-Informationen 40 2.3.3 Vermeidung von Stoffen mit Gefährdungspotenzial 41 2.4 Rezyklateinsatz 42 2.5 Einsatz nachwachsender Rohstoffe 44 3 Prozess-Dokumentation 47 4 Zertifikat 50 5 Fazit 50 6 Glossar 52 Impressum 54 Stand: Dezember 2013 2 3
Life cycle Seit Anfang 2009 präsentiert „Life Cycle“ die Umwelt- zertifikate für Fahrzeuge von Mercedes-Benz. Bei dieser Dokumentationsreihe steht vor allem ein möglichst perfekter Service für die unterschiedlichsten Interessengruppen im Mittelpunkt: Das umfangreiche und komplexe Thema „Automobil und Umwelt“ soll einerseits der Allgemeinheit leicht verständlich vermittelt werden. Andererseits müssen aber auch Spezialisten detaillierte Informationen abrufen können. Diese Anforderung erfüllt „Life Cycle“ mit einem variablen Konzept. Wer sich einen schnellen Überblick in allgemeinverständ- licher Form verschaffen will, konzentriert sich auf die kurzen Zusammenfassungen zu Beginn der jeweiligen Kapitel. Hier sind die wesentlichen Fakten stichwortartig zusammengefasst, eine einheitliche Grafik erleichtert die Orientierung. Soll das Umweltengagement der Daimler AG genauer erfasst werden, stehen übersichtliche Tabellen, Grafiken und informative Textpassagen zur Verfügung. Hier werden die einzelnen Umweltaspekte bis ins kleinste Detail exakt beschrieben. Mercedes-Benz beweist mit der serviceorientierten und attraktiven Dokumentationsreihe „Life Cycle“ erneut seine Vorreiterrolle bei diesem wichtigen Thema. Wie in der Vergangenheit, als die S-Klasse im Jahr 2005 als erstes Fahrzeug überhaupt das Umweltzertifikat des TÜV Süd erhalten hat. 4 5
Interview „Extremer Leichtbau im Detail“ Professor Dr. Herbert Kohler, Umweltbevollmächtigter der Daimler AG Luft am Heck aerodynamisch optimal abreißt. Abdich- Alukolben mit optimiertem Einbauspiel und optimiertem terialaufbau hat Mercedes-Benz insgesamt vier Patente tungen im vorderen Stoßfänger (Kühlerumfeld inkl. Low-Friction-Ringpaket, die Rollenlagerung der Lanche- angemeldet. Scheinwerferumfeld) ergänzen die aerodynamischen ster-Ausgleichswelle sowie die Verbrennungsregelung im Maßnahmen. Zylinderkopf mit Drucksensor. Wie funktioniert das neue Produktionsverfahren im Detail? Wo liegt antriebsseitig der Effizienzvorsprung? Auf Wunsch ist die neue GLA-Klasse mit dem permanenten Die acht Lagen des Verbundwerkstoffs werden auf einen Allradantrieb 4MATIC erhältlich. Wie sieht es Schlag verbunden, umgeformt, kaschiert und beschnit- Im GLA setzen wir ausschließlich moderne Vierzylinder- hier mit der Effizienz aus? ten. Diese Zusammenfassung der Produktionsschritte zu Motoren mit Turboaufladung und Direkteinspritzung ein, einem einzigen und die Verwendung von Recyclingpapier die ECO Start-Stopp-Funktion ist dabei immer serienmä- Im Vergleich zu den Allradversionen der Wettbewerber im Wabenkern verringern die CO2-Emissionen bei der ßig. Alle Motoren des GLA erfüllen schon heute die Euro- liegt das Systemgewicht der neuen 4MATIC konstrukti- Herstellung des Bauteils um 60 Prozent gegenüber dem 6-Abgasnorm, und beide Diesel sind in die Effizienzklasse onsbedingt bis zu 25 Prozent niedriger. Aus diesen Leicht- früheren Verfahren. Gleichzeitig wiegt die Gepäckraumab- A eingestuft. baumaßnahmen und dem hohen Wirkungsgrad resultiert deckung des GLA mit 1,2 Kilogramm nur noch etwa halb Herr Prof. Kohler, mit einem cW-Wert von 0,29 setzt sich der eine gute Energieeffizienz. so viel wie ein konventionelles Bauteil. GLA bei den Strömungseigenschaften an die Spitze seines Apropos Diesel: Beim GLA 200 CDI kommt jetzt Segments. Welches waren die entscheidenden Maßnahmen auch eine Variante des OM 651-Triebwerks Oftmals stecken die Öko-Innovationen im Detail. So wurde Dieser extreme Leichtbau senkt doch sicher die für dieses vorbildliche aerodynamische Verhalten? mit 2,2 Liter Hubraum zum Einsatz? die Gepäckraumablage des GLA, die einen Wabenkern aus CO2-Emissionen während der Nutzung des Fahrzeugs? Recyclingpapier besitzt, schon mehrfach ausgezeichnet. Wie immer ist es eine ganze Vielzahl von Optimierungen. Ja, damit schaffen wir die Euro-6-Abgasnorm und erzielen Ja, über den gesamten Lebenszyklus entsteht so eine CO2- Dazu zählen eine niedrige A-Säulenstufe mit angepasster mit 4,3 Liter auf 100 km einen sehr guten kombinierten Die Erfindung wurde mit dem MATERIALICA AWARD Einsparung von rund 13 Kilogramm, wie die Experten des Geometrie der A-Säule sowie aerodynamisch optimal Verbrauchswert. Dieser Motor wurde zu Gunsten der Ef- „Best of CO2“ ausgezeichnet. Außerdem gehört dieses Unternehmens bei der Analyse für dieses Umwelt-Zertifi- gestaltete Außenspiegelgehäuse. Das Heck wurde ebenso fizienz überarbeitet. Zu den Modifikationen zählen unter Bauteilprojekt zu den Siegern des „Environmental Leader- kat ermittelt haben. strömungsoptimiert. Das betrifft unter anderem die Dach- anderem die Optimierung des Riementriebs, ein Zylinder- ship Awards“, den Daimler jedes Jahr an hervorragende abrisslinie sowie die aerodynamisch geformten Rück- kopfpaket mit geänderten Wälzlagern und zusätzlicher Umweltschutzprojekte innerhalb des Konzerns verleiht. leuchten. Seitliche Heckspoiler sorgen dafür, dass die Bearbeitung (Finish), die Optimierung der Vakuumpumpe, Für das innovative Herstellungsverfahren und den Ma- 6 7
Produktbeschreibung Das Multitalent Progressiv beim Design, souverän im Alltag und mobil auch abseits befestigter Straßen: Als Wanderer zwischen den automobilen Welten interpretiert der Mercedes-Benz GLA das Segment der kompakten SUV überzeugend neu. Der erste Mercedes-Benz im schnell wachsenden Segment der kompakten SUV ist handlich in der Stadt (Länge x Breite x Höhe: 4.417 x 1.804 x 1.494 Millimeter), spritzig Die Highlights der neuen GLA-Klasse auf Land- und Passstraßen sowie dynamisch und effizient • Allrounder mit den typischen Mercedes SUV-Genen, auf der Autobahn (cW-Wert 0,29). jugendlich, skulptural und voll subtiler Spannung. • Faszinierende Designelemente und hochwertige Die hochwertige und mit viel Liebe zum Detail entwickelte Anmutung im Interieur. Ausstattung sowie der flexible Innenraum positionieren • Ausgezeichnete Aerodynamik (cW-Wert: 0,29). den GLA klar als kompaktes Premium-SUV. Als erstes • Leistungsstarke und effiziente Turbomotoren. Mercedes SUV verfügt der GLA auf Wunsch über die neue • ECO Start-Stopp-Funktion serienmäßig. • Zahlreiche Fahrassistenzsysteme, darunter der Generation des permanenten Allradsystems 4MATIC mit weiterentwickelte COLLISION PREVENTION ASSIST. vollvariabler Momentenverteilung. • Neue Generation des permanenten Allradsystems 4MATIC (Sonderausstattung). Auf dem Offroad-Bildschirm werden unter anderem Lenkwinkel, das gewählte Offroad-Fahrprogramm, Seitenneigung, Gefälle sowie Steigung angezeigt. 8 9
Auch in der Seitenansicht verkörpert der GLA Kraft und Souveränität. Frontansicht sorgen die Scheinwerfer und das LED-Tag- sowie diverse Antennen. Im Bereich der hinteren Stoß- Die „Dropping-Line“ spannt sich aus dem Scheinwerfer heraus bis zum fahrlicht. Mit einem trifunktionalen Lichtleiter wurde die- fängerverkleidung befinden sich weitere SUV-spezifische Radlauf der Hinterachse. ses ikonenhafte Mercedes-Benz Designelement weiterent- Merkmale wie ein robuster äußerer Ladekantenschutz und wickelt und gibt dem Fahrzeug seinen charakteristischen ein optischer Unterschutz. Das Design: Selbstbewusst und wertig Blick. Der vordere Stoßfänger trägt vor den Kühlluft-Öff- nungen Gitter in Rauten-Optik. Ein optischer Unterschutz Interieur: Faszinierende Designelemente Als SUV bewegt sich der neue GLA im Spannungsfeld der vorn sowie dunkelgrau abgesetzte Verkleidungen rundum und hochwertige Anmutung Design-Kernwerte Progression und Tradition und ist das verstärken den SUV-Charakter des GLA. Diese so genann- SUV der Zukunft. Er ist ein Allrounder mit den typischen ten Claddings ziehen sich wie ein Rahmen unten um das Das starke und souveräne Erscheinungsbild des Exteri- Mercedes SUV-Genen, aber jugendlicher, skulpturaler und Fahrzeug und bieten Schutz vor Steinschlag. eurs setzt sich im Interieur konsequent fort. Hinzu kommt voll subtiler Spannung. eine besonders hohe Wertanmutung, die über die Formen- Auch in der Seitenansicht verkörpert der GLA Kraft und sprache, die Auswahl und die Kombinationsmöglichkeit Das niedrige Greenhouse, der hochgesetzte Fahrzeugkör- Souveränität. Die „Dropping-Line“ spannt sich der Philoso- Die kraftvollen Schultern über der Hinterachse werden der hochwertigen Materialien erreicht wird. Die starke per und die großen Radausschnitte verleihen dem GLA phie entsprechend aus dem Scheinwerfer heraus bis zum durch den Einzug der C-Säule besonders betont. Zusam- Horizontalbetonung, das dynamische Design und die eine große Anziehung. Die klar definierten Oberflächen Radlauf der Hinterachse. Die Linie des Bordkanten-Zier- men mit den zweiteiligen Leuchten unterstreicht er die faszinierenden Designelemente sind weitere hochwertige werden ergänzt durch scharfe Linien, die Definition und stabs steigt ab der Fondtür zur C-Säule hin an. Zusammen Breite des Hecks. Die Form ist gespannt und optisch weich Merkmale. Gleiches gilt für die hohe Präzision bei Fugen Präzision geben und im Wechsel zur Skulptur des Fahr- mit der Lichtkante auf der Fallung und der auf Schweller- zugleich. und Spaltmaßen. zeugkörpers stehen, die gefühlvoll ausmodelliert und von höhe ansteigenden Gegenlinie zur Dropping-Line entsteht subtiler Spannung ist. ein besonderes Linienspiel an der Seitenwand, das dem Dieser Eindruck wird durch die gewölbte Heckscheibe Die Instrumententafel besteht aus einem Ober- und einem Fahrzeug fließende Dynamik und subtile Spannung und die geschwungene Chrom-Griffleiste zwischen den Unterteil und lässt unterschiedlich haptisch-weiche Die prominente, selbstbewusst aufgerichtete Front mit verleiht. Das Cladding folgt seitlich den Konturen der Heckleuchten verstärkt. Dank geteilter Heckleuchten fällt Oberflächenstrukturen zu. Matte und glänzende 3D-Geo- Zentralstern verleiht dem GLA einen starken, souveränen Radhäuser und Seitenschweller bis hinein in den hinteren die Ladeöffnung angenehm breit aus. Aufmerksamkeit metrien (Narbungen) erzeugen ein attraktives Lichtspiel. Ausdruck. Powerdomes strukturieren als sportliches Stoßfänger. Der Schweller zeigt zur Betonung des SUV- zieht außerdem der große, aerodynamisch sehr wirksame Das dreidimensionale Zierelement aus innovativer Folie, Merkmal die Motorhaube, und der zweilamellige Grill Charakters baggerzahnartige Vertiefungen. Serienmäßig Dachspoiler auf sich. Er nimmt die Struktur der hinteren Alu oder Holz gibt dem Interieur einen neuen, modernen betont die Breite des Fahrzeugs. Für eine eindrucksvolle bilden Dachzierstäbe den oberen Abschluss. Dachbeplankung auf und beherbergt das Zusatzbremslicht Touch. 10 11
Das starke und souveräne Erscheinungsbild des Exterieurs Die Sitzlehne der Fondsitzbank lässt sich, sofern das Die prominente, selbstbewusst aufgerichtete Front mit Zentralstern Die Motoren und Getriebe: setzt sich im Interieur konsequent fort. Hinzu kommt optionale Laderaum-Paket geordert wurde, in eine steilere, verleiht dem GLA einen starken, souveränen Ausdruck. Dynamischer Führungsanspruch eine besonders hohe Wertanmutung. so genannte Cargo-Stellung bringen. Dann vergrößert sich das Gepäckraumvolumen um 60 Liter und bietet mehr Ab einem Verbrauch von 4,3 Liter Diesel pro 100 km lässt Platz für sperrige Güter, während die Sitzbank trotzdem namisch optimal abreißt. Abdichtungen im vorderen Stoß- sich der GLA bewegen und setzt damit neue Maßstäbe in von Insassen genutzt werden kann. fänger (Kühlerumfeld inkl. Scheinwerferumfeld) ergänzen seinem Segment. Moderne Vierzylinder-Motoren mit Tur- In die Instrumententafel sind fünf runde Lüftungsdüsen die aerodynamischen Maßnahmen. boaufladung und Direkteinspritzung sowie eine serienmä- integriert. Exklusives GLA-Merkmal sind die Ringe um Die Aerodynamik: Kantig war gestern ßige ECO Start-Stopp-Funktion sorgen für den Effizienz- diese Runddüsen, deren SUV-Optik sich auf Wunsch an Die großflächige Verkleidung des Hauptbodens, eine zu- Vorsprung. Mit ihren dynamischen Fahrleistungen setzt Unterschutz und Längsträgerverkleidung anlehnt. Die Mit dem GLA setzt sich eine weitere Baureihe bei den sätzliche Verkleidung im mittleren Bereich der Hinterach- sich die neue GLA-Klasse ebenfalls an die Spitze des Strömungsrichtung der Luft lässt sich durch schmetter- Strömungseigenschaften an die Spitze ihres Segments. se und ein aerodynamisch optimierter Endschalldämpfer Segments. lingsförmige Einsätze verändern. Das große freistehende Der cW-Wert beträgt 0,29. Die Luftwiderstandsfläche mit anschließendem Diffusor verbessern die Führung des Display erhält eine hochglänzende Displayblende in Piano- cw x A, entscheidend für den Verbrauch ab etwa 60 km/h, Luftstroms unter dem Unterboden. Die Bandbreite der Benzinmotoren mit 1,6 und 2,0 Litern Black und einen flächenbündig umlaufenden Rahmen in stellt mit 0,66 m2 ebenfalls einen Bestwert dar. Hubraum reicht zunächst von 115 kW (156 PS) im GLA Silvershadow. Um die Windgeräusche zu verringern, wurden beim GLA 200 bis 155 kW (211 PS) im GLA 250. Der GLA 250 4MA- Erreicht wurde das gute Strömungsverhalten, das ent- ebenfalls zahlreiche Maßnahmen ergriffen. Dazu zählen TIC sprintet in nur 7,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h und Die große Auswahl der Sitzbezüge in Material (z. B. Leder, scheidend zum niedrigen Kraftstoffverbrauch unter zum Beispiel ein Türdichtungskonzept mit mehreren Ebe- untermauert damit den dynamischen Führungsanspruch Stoff, Stoff/Leder) und Farbkombination lässt viel Spiel- Alltagsbedingungen beiträgt, durch eine Vielzahl aerody- nen, eine zusätzliche Abdichtung der Querfuge zwischen der GLA-Klasse. Er ist bis zu 230 km/h schnell und be- raum für die Individualisierung. So erhält der Kunde als namischer Optimierungen. Dazu zählen eine niedrige Heckklappe und Dach sowie eine seitliche Abdichtung der nötigt im kombinierten Verbrauch lediglich 6,5 l/100 km Sonderausstattung eine Sport-Sitzanlage mit integrierten A-Säulenstufe mit angepasster Geometrie der A-Säule Heckklappe. Besonders steife Fensterrahmen verhindern (151 g CO2/km). Kopfstützen. Die Wertigkeit der Sport-Sitzanlage unter- sowie aerodynamisch optimal gestaltete Außenspiegel- ein Aufziehen der Türen bei höheren Geschwindigkeiten streicht der Durchbruch im unteren Kopfstützenbereich. gehäuse. Das Heck wurde ebenso strömungsoptimiert. und verringern Schwingungen. Die Außengeräusche Diese Öffnung ist auf der Rückseite der Vordersitze mit Das betrifft unter anderem die Dachabrisslinie sowie konnten zudem durch die bereits erwähnte niedrige A- einem Rahmen in Silvershadow eingefasst und lässt sich die aerodynamisch geformten Rückleuchten. Seitliche Säulenstufe und die über einen Steg mit der Karosserie auf Wunsch ambient beleuchten. Heckspoiler sorgen dafür, dass die Luft am Heck aerody- verbundenen Außenspiegel minimiert werden. 12 13
Als erstes Mercedes SUV verfügt der GLA auf Wunsch Der GLA 200 CDI verbraucht lediglich 4,3 Liter auf 100 dung an den Fahrer und leistet einen wichtigen Beitrag Mitdenker: Weiterentwickelte Assistenzsysteme über die neue Generation des permanenten Allradsystems 4MATIC km, entsprechend 114 g CO2/km. Er ist in die Effizienz- zur Gesamteffizienz, da die Lenkunterstützung nur Ener- mit vollvariabler Momentenverteilung. klasse A eingestuft. Der GLA 220 CDI schöpft aus eben- gie benötigt, wenn tatsächlich gelenkt wird. Außerdem Zahlreiche Fahrassistenzsysteme unterstützen und ent- falls 2,2 Liter Hubraum 125 kW (170 PS) und 350 Nm. ermöglicht sie verschiedene Lenkassistenz-Funktionen, lasten im GLA den Fahrer. Serienmäßig besitzt das SUV Dynamischer Durchzug gepaart mit höchster Effizienz die vom ESP® Steuergerät ausgelöst werden. unter anderem die Müdigkeitserkennung ATTENTION zeichnet auch die beiden Dieselaggregate aus: Der GLA Alle Motoren besitzen serienmäßig die ECO Start-Stopp- ASSIST und den radargestützten COLLISION PREVENTI- 200 CDI leistet 100 kW (136 PS), besitzt einen Hubraum Funktion. Kombiniert sind die Motoren mit einem Leichter durch leichtes Gelände: Offroad-Funktionen ON ASSIST mit adaptivem Bremsassistenten, der bereits von 2,2 Litern sowie ein maximales Drehmoment von Sechsgang-Schaltgetriebe oder mit der Doppelkupplungs- ab 7 km/h hilft, Kollisionen zu vermeiden. 300 Nm. Dieser Motor wurde zu Gunsten der Effizienz Automatik 7G-DCT (Serie bei GLA 250 und GLA 220 CDI Fahrzeuge mit 4MATIC besitzen serienmäßig die Bergab- überarbeitet. Zu den Modifikationen zählen unter an- sowie den 4MATIC Modellen), die Komfort und Sportlich- fahrhilfe DSR (Downhill Speed Regulation) sowie ein In Kombination mit DISTRONIC PLUS (Sonderausstattung) derem die Optimierung des Riementriebs, ein Zylinder- keit in ganz besonderer Weise miteinander verbindet. Offroad-Fahrprogramm. Über eine Bedientaste in der wird daraus der COLLISION PREVENTION ASSIST PLUS. kopfpaket mit geänderten Wälzlagern und zusätzlicher Mittelkonsole ist DSR aktivierbar, das den Fahrer bei Er verfügt über eine zusätzliche Funktion: Bei anhaltender Bearbeitung (Finish), die Optimierung der Vakuumpumpe, Das Fahrwerk: Für jede Menge Freizeitspaß anspruchsvollen Bergab-Passagen unterstützt, indem im Kollisionsgefahr und ausbleibender Fahrerreaktion kann Alukolben mit optimiertem Einbauspiel und optimiertem Rahmen der physikalischen Möglichkeiten bei Bergabfahrt das System bis zu Geschwindigkeiten von 200 km/h auch Low-Friction-Ringpaket sowie die Rollenlagerung der Das Fahrwerk des GLA verfügt über eine McPherson- eine langsame, manuell einstellbare Fahrgeschwindigkeit eine autonome Bremsung durchführen und so die Un- Lanchester-Ausgleichswelle. Vorderachse und eine Raumlenker-Hinterachse. Drei Quer- eingehalten wird. Dies geschieht mit Hilfe der Motor- und fallschwere mit langsamer fahrenden oder anhaltenden und ein Längslenker pro Rad nehmen dort die Kräfte auf. Getriebesteuerung sowie gezielten Bremseingriffen. Fahrzeugen verringern. Bis zu einer Geschwindigkeit von Längs- und Querdynamik können so unabhängig vonei- 30 km/h bremst das System auch auf stehende Fahrzeuge nander abgestimmt werden. Radträger und Federlenker Durch die Anwahl des Offroad-Fahrprogramms über den und kann bis 20 km/h Differenzgeschwindigkeit Auffahr- bestehen aus Aluminium, um die ungefederten Massen Fahrprogramm-Schalter werden die Getriebeschaltpunkte unfälle vermeiden. zu reduzieren. Insgesamt stehen drei Fahrwerksvarianten und Gaspedalkennlinien zusätzlich so angepasst, dass zur Wahl: das serienmäßige Komfortfahrwerk, das Fahrdy- die Anforderungen von Fahrten durch leichtes Gelände, Darüber hinaus gibt es im GLA bewährte Assistenz- namikpaket mit Tieferlegung um 15 mm und Sport-Direkt- insbesondere auch auf losem Untergrund, erfüllt werden systeme wie das Spurpaket mit Totwinkel- und Spurhalte- lenkung sowie das Offroad-Komfortfahrwerk (optional). können. In Kombination mit Audio 20 CD (Serie) und Assistent oder den Adaptiven Fernlicht-Assistenten als COMAND Online (Sonder¬ausstattung) kann zudem in Sonderausstattung. Automatisches Einparken in Längs- Die elektromechanische Servolenkung bietet im Vergleich der Headunit auf einen Offroad-Bildschirm umgeschaltet und Querparklücken ermöglicht der Aktive Park-Assistent zu herkömmlichen Systemen eine verbesserte Rückmel- werden. (Sonderausstattung). 14 15
Gültigkeitserklärung Gültigkeitserklärung: 1 Produkt-Dokumentation Der nachfolgende Bericht enthält eine umfassende, genaue und sachgerechte Darstellung, die auf verlässlichen und nachvollziehbaren Informationen basiert. In diesem Abschnitt werden wesentliche umweltrelevante technische Daten Auftrag und Prüfgrundlagen: Die TÜV SÜD Management Service GmbH hat die nachfolgende produktbezogene Umweltinformation der Daimler der verschiedenen Varianten der GLA-Klasse dokumentiert, auf die sich AG, bezeichnet als „Umwelt-Zertifikat Mercedes-Benz GLA-Klasse“ mit Aussagen für die Fahrzeugtypen GLA 200, GLA 250, GLA 250 4MATIC, GLA 200 CDI, GLA 200 CDI 4MATIC, GLA 220 CDI und GLA 220 CDI auch die Aussagen zu den allgemeinen Umweltthemen 4MATIC überprüft. Dabei wurden, soweit anwendbar, die Anforderungen aus den folgenden Richtlinien und Standards berücksichtigt: beziehen (Kapitel 2.1). DIN EN ISO 14040 und 14044 für die Aussagen zur Ökobilanz (Prinzipien und allgemeine Anforderungen, Festlegung des Ziels und des Untersuchungsrahmens sowie Sachbilanz, Wirkungsabschätzung, Auswertung, Kritische Prüfung) Die detailliert dargestellten Analysen zu Werkstoffen (Kapitel 1.2), DIN EN ISO 14020 (allgemeine Grundlagen von Umweltdeklarationen) und DIN EN ISO 14021 (Anforderungen an selbsterklärte Deklarationen) zur Ökobilanz (Kapitel 2.2) oder zum Recyclingkonzept (Kapitel 2.3.1) DIN Fachbericht ISO TR 14062 Integration von Umweltaspekten in Produktdesign und -entwicklung beziehen sich jeweils auf den GLA 200 in Grundausstattung. Unabhängigkeit des Prüfers: Die Unternehmensgruppe TÜV SÜD hat in der Vergangenheit und gegenwärtig keine Aufträge für die Beratung der Daimler AG zu produktbezogenen Umweltaspekten erhalten. Wirtschaftliche Abhängigkeiten der TÜV SÜD Management Service GmbH oder Verflechtungen mit der Daimler AG existieren nicht. Ablauf der Prüfung und Prüftiefe: Die Prüfung des Berichtes umfasste sowohl die Bewertung von Dokumenten als auch die Durchführung von Interviews mit wesentlichen Funktionen und Verantwortlichen für die Entwicklung der neuen GLA-Klasse. Wesentliche Aussagen in der Umweltinformation wie Angaben zu Gewichten, Emissionen und Verbrauchsangaben wurden dabei bis zu den primären Messergebnissen bzw. Daten zurückverfolgt und bestätigt. Die Zuverlässigkeit der angewandten Methode der Ökobilanzierung wurde durch eine externe Kritische Prüfung entsprechend der Anforderung der DIN EN ISO 14040/44 abgesichert und bestätigt. TÜV SÜD Management Service GmbH München, den 16.12.2013 Dipl.-Ing. Michael Brunk Dipl.-Ing. Ulrich Wegner Leiter der Zertifizierungsstelle Umweltgutachter Umweltgutachter Verantwortlichkeiten: Für den Inhalt des nachfolgenden Berichts ist vollständig die Daimler AG verantwortlich. Aufgabe der TÜV SÜD Management Service GmbH war es, die Richtigkeit und Glaubwürdigkeit der nachfolgenden Informationen zu prüfen und bei Erfüllung der Voraussetzungen zu bestätigen. 16 17
1.1 Technische Daten 1.2 Werkstoffzusammensetzung Die folgende Tabelle dokumentiert wesentliche technische Daten der Varianten der GLA-Klasse. Die Gewichts- und Werkstoffangaben für den GLA 200 wurden anhand der internen Dokumentation Die jeweils umweltrelevanten Aspekte werden ausführlich im Umweltprofil in Kapitel 2 erläutert. der im Fahrzeug verwendeten Bauteile (Stückliste, Zeichnungen) ermittelt. Für die Bestimmung der Recyclingquote und der Ökobilanz wird das Gewicht „fahrfertig nach DIN“ (ohne Fahrer und Gepäck, 90 Prozent Tankfüllung) zugrunde gelegt. Abbildung 1-1 zeigt die Werkstoffzusammensetzung des GLA 200 nach VDA 231-106. Kennzeichen GLA 200 GLA 250 GLA 250 GLA 200 CDI GLA 200 CDI GLA 220 CDI GLA220 CDI Bei der GLA-Klasse wird etwas mehr als die Hälfte des Die Werkstofffraktion der Polymerwerkstoffe ist gegliedert 4MATIC 4MATIC 4MATIC Fahrzeuggewichtes (57,5 Prozent) durch die Stahl-/Eisen- in Thermoplaste, Elastomere, Duromere und unspezifische Motorart Ottomotor Ottomotor Ottomotor Dieselmotor Dieselmotor Dieselmotor Dieselmotor werkstoffe definiert. Danach folgen die Polymerwerkstoffe Kunststoffe. In der Gruppe der Polymere haben die Ther- Zylinder (Stück) 4 4 4 4 4 4 4 mit 20,5 Prozent und als drittgrößte Fraktion die Leicht- moplaste mit 13,9 Prozent den größten Anteil. Zweitgrößte Hubraum (effektiv) [cm3] 1595 1991 1991 2143 2143 2143 2143 metalle (9,6 Prozent). Betriebsstoffe liegen bei einem An- Fraktion der Polymerwerkstoffe sind die Elastomere mit Leistung [kW] 115 155 155 100 100 125 125 teil von etwa 4,4 Prozent. Der Anteil der Buntmetalle und 4,9 Prozent (vor allem Reifen). Abgasnorm (erfüllt) EU 6 EU 6 EU 6 EU 6 EU 6 EU 6 EU 6 der sonstigen Werkstoffe (v. a. Glas) ist mit zirka 3,6 Pro- Gewicht [kg] 1320**/ 1380 1430 1430**/ 1520 1460 1520 zent bzw. zirka 3,1 Prozent etwas geringer. Die restlichen Die Betriebsstoffe umfassen alle Öle, Kraftstoffe, Kühl- (ohne Fahrer und Gepäck) 1360 1460 Werkstoffe Prozesspolymere, Elektronik und Sonderme- flüssigkeit, Kältemittel, Bremsflüssigkeit und Wasch- Abgasemissionen [g/km] talle tragen mit zirka einem Prozent zum Fahrzeugge- wasser. Zur Gruppe Elektronik gehört nur der Anteil CO2* 139–137**/ 143–141 154–151 119–114**/ 132–129 119–115 132–129 138–135 119–114 wicht bei. Die Werkstoffklasse der Prozesspolymere setzt der Leiterplatten mit Bauelementen. Kabel und Batterien NOX 0,0167**/ 0,0269 0,0269 0,0491**/ 0,056 0,056 0,056 sich in dieser Studie insbesondere aus den Werkstoffen wurden gemäß ihrer Werkstoffzusammensetzung zu- 0,0242 0,056 für die Lackierung zusammen. geordnet. CO 0,137**/ 0,1435 0,1435 0,3619**/ 0,2965 0,2965 0,2965 0,158 0,2965 HC (für Benziner) 0,0315**/ 0,0297 0,0297 – – – – 0,0334 Stahl-/Eisen- Leichtmetalle 9,6 % NMHC (für Benziner) 0,0275**/ 0,0255 0,0255 – – – – werkstoffe 57,5 % Buntmetalle 3,6 % 0,0293 Sondermetalle 0,02 % HC+NOX (für Diesel) – – – 0,0905**/ 0,0851 0,0851 0,0851 Prozesspolymere 1,0 % 0,0851 sonstige Werkstoffe 3,1 % Elektronik 0,2 % Partikelmasse 0,00069**/ 0,00025 0,00025 0,00072**/ 0,00091 0,00091 0,00091 Betriebsstoffe 4,4 % 0,00029 – - 0,00091 Polymerwerkstoffe 20,5 % Partikelanzahl [1/km] 8,87 E11**/ 1,6 E11 1,6 E11 1,47 E9**/ 2,49 E10 2,49 E10 2,49 E10 9,06 E11 2,49 E10 Kraftstoffverbrauch NEFZ 5,9**/ 6,1–6,0 6,6–6,5 4,5–4,3**/ 5,1–4,9 4,6–4,4 5,1–4,9 gesamt [l/100 km]* 5,9–5,8 4,5–4,4 Fahrgeräusch [dB(A)] 72**/ 73 73 71**/ 72 72 72 71 72 NEFZ-Verbrauch Basisvariante GLA 200 mit Handschaltgetriebe und Standardbereifung: 5,9 l/100 km. Thermoplaste 13,9 % * Werte abhängig von Bereifung. Elastomere/ ** Werte für Fahrzeug mit Handschaltgetriebe. elastomere Verbunde 4,9 % Duromere 0,8 % sonstige Kunststoffe 0,9 % Abbildung 1-1: Werkstoffzusammensetzung GLA 200 18 19
2.1 Allgemeine Umweltthemen 2 Umweltprofil Das Umweltprofil dokumentiert zum einen allgemeine Umweltfeatures der GLA-Klasse zu Themen wie Verbrauch und Abgasemissionen. Zum anderen werden spezifische Analysen der Umweltperformance wie die Ökobilanz, das Recyclingkonzept sowie der Einsatz von Rezyklaten und nachwachsenden Rohstoffen dargestellt. Bei der GLA-Klasse stehen aktuell zwei Benziner mit hochgenauer Piezo-Einspritzung und zwei Dieselvarianten zur Auswahl. In der untersuchten Basisvariante GLA 200 Bausteine für eine kommt der 4-Zylinder- Ottomotor der neuesten Genera- hervorragende Umweltperformance tion (M270) zum Einsatz, der Verbrauch liegt bei diesem Modell bei günstigen 5,9 l/100 km. • Downsizing-Strategie bei den Motoren. • Anzeige des Kraftstoffverbrauchs im Display. • Spezielles „ECO Fahrtraining“ von Mercedes-Benz. Auch bei den Dieselvarianten ist eine hohe Effizienz • Zertifiziertes Umweltmanagementsystem im sichergestellt. Der GLA 200 CDI weist einen Kraftstoff- Werk Rastatt. verbrauch von 4,5 – 4,3 l/100 km auf, was einer CO2- • Effizienter Antriebsstrang mit Start-Stopp-System Emission von 119 bzw. 114 g/km entspricht. für alle verfügbaren Motorisierungen. Der GLA 220 CDI liegt mit 4,6 – 4,4 l/100 km • Aerodynamische Optimierung. • Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen ebenfalls auf diesem sehr günstigen Niveau. und Kunststoffrezyklaten. Die hohe Effizienz wird durch ein intelligentes Maß- nahmen-Paket sichergestellt. Hierunter sind Optimie- rungsmaßnahmen im Bereich des Antriebsstrangs, des Energiemanagements, der Aerodynamik, rollwiderstands- optimierte Reifen, Gewichtsreduzierung durch Leichtbau und Fahrerinformationen zur energiesparenden Fahr- weise zusammen gefasst. 20 21
Reibungsoptimierte Motoren Reibungsoptimierte Getriebe Optimierte Aerodynamik (optimierte Unterboden- und Hinterachs- Generator-Management ECO Start-Stopp-System verkleidung, Kühlerjalousie und Aerorad) Optimierter Riementrieb mit Decoupler ECO Anzeige im Kombiinstrument Klimakompressor mit Magnet-Kupplung Geregelte Kraftstoff- und Ölpumpe Die Bandbreite der Benzinmotoren mit 1,6 und 2,0 Litern Hubraum reicht Dynamischer Durchzug gepaart mit höchster Effizienz zeichnet ebenso die zunächst von 115 kW (156 PS) im GLA 200 bis 155 kW (211 PS) im GLA 250. beiden Dieselaggregate aus: Der GLA 200 CDI leistet 100 kW (136 PS), hat einen Hubraum von 2,2 Litern sowie ein maximales Drehmoment von 300 Nm. Der GLA 220 CDI verfügt ebenfalls über 2,2 Liter Hubraum und leistet 125 kW (170 PS) sowie 350 Nm. Neben den fahrzeugseitigen Verbesserungen hat der Auch bezüglich der Abgas-Emissionen wird eine hohe Effizi- Fahrer selbst einen entscheidenden Einfluss auf den enz sichergestellt. Alle neuen Motoren erfüllen bereits heute Kraftstoffverbrauch. Deshalb informiert ein Display in die ab 2015 gültige Abgasnorm Euro 6. Bei den Ottomotoren Kühlerjalousie Gewichtsoptimierung Reibungsreduzierte Rollwiderstandsarme der Mitte des Kombiinstruments über den aktuellen wird selbst der nochmals strengere Partikelanzahlgrenzwert modellabhängig durch Leichtbaumaterialien Radlager Reifen Kraftstoffverbrauch. Das übersichtliche Balkendiagramm der Euro-6-Norm ohne zusätzliche Abgasnachbehandlung un- reagiert spontan, sobald der Autofahrer den Fuß vom terschritten. Der GLA 220 CDI ist mit einer Mehrwege-Abgas- Abbildung 2-1: Verbrauchsreduzierende Maßnahmen in der neuen GLA-Klasse Gaspedal nimmt und beispielsweise die Schubabschaltung rückführung ausgerüstet, die den Stickoxidausstoß reduziert. des Motors nutzt. Auch in der Betriebsanleitung der Die wichtigsten Maßnahmen sind: • Der Einsatz von rollwiderstandsoptimierten Reifen. GLA-Klasse sind zusätzliche Hinweise für eine wirtschaft- Die GLA-Klasse wird im Mercedes-Benz Werk Rastatt her- • Radlager mit deutlich reduzierter Radlagerreibung. liche und umweltschonende Fahrweise enthalten. Weiter- gestellt. Diese Fertigungsstätte verfügt bereits seit vielen • Für alle Otto- und Dieseltriebstränge: Reibungs- • Gewichtsoptimierungen durch Leichtbaumaterialien. hin bietet Mercedes-Benz seinen Kunden ein „Eco Fahr- Jahren über ein nach der EU-Ökoauditverordnung und der optimierte Motoren mit Turboaufladung, Direkt- • Geregelte Kraftstoff- und Ölpumpe können die Pum- training“ an. Die Ergebnisse dieses Trainings zeigen, dass ISO-Norm 14001 zertifiziertes Umweltmanagementsystem. So einspritzung und Wärmemanagement; penleistung je nach angeforderter Last anpassen. sich der Kraftstoffverbrauch eines Personenwagens durch ist zum Beispiel die Lackiertechnik der GLA-Klasse nicht nur Ottomotoren mit Camtronic (GLA 200). • Das intelligente Generatormanagement in Verbindung wirtschaftliche und energiebewusste Fahrweise um bis zu technologisch auf höchstem Niveau, sie zeichnet sich durch • Reibungsoptimierte 6-Gang-Schaltgetriebe und mit einem effizienten Generator sorgt dafür, dass 15 Prozent vermindern lässt. die konsequente Verwendung von Wasserbasislacken mit we- 7-Gang-Doppelkupplungsautomatikgetriebe, beide die Verbraucher bei Beschleunigungsvorgängen aus niger als 10 Prozent Lösemittelanteil, durch Umweltverträg- mit langen Gangauslegungen. der Batterie versorgt werden, beim Bremsen wird ein Die GLA-Klasse ist auch bezüglich der Kraftstoffe fit für lichkeit, Effizienz und Qualität aus. Dieses Lackierverfahren • Das ECO Start-Stopp-System serienmäßig bei allen Teil der anfallenden Energie rekuperiert und in die die Zukunft. Die EU-Pläne sehen einen steigenden Anteil ermöglicht einen geringen Lösemitteleinsatz und reduziert verfügbaren Motorisierungen. Batterie zurückgespeist. an Biokraftstoffen vor. Diesen Anforderungen wird die den Lackverbrauch durch elektrostatische Applikation um 20 • Die aerodynamische Optimierung durch optimierten • Hocheffizienter Klimakompressor mit optimiertem Öl- GLA-Klasse selbstverständlich gerecht, indem bei Otto- Prozent. Diffusor, optimierte Unterboden- und Hinterachsver- management, reduziertem Hubvolumen und Magnet-- motoren ein Bioethanol-Anteil von 10 % (E 10) zulässig kleidung, Heckseitenspoiler und Dachspoiler mit kupplung, welche die Verluste durch die Schlepp- ist. Für Dieselmotoren ist ebenfalls ein 10 % Biokraft- Auch bei der Energieeinsparung konnten in Rastatt beacht- cW-optimierten Dichtungen, Kühlerjalousie und Aero- leistung vermeidet. stoffanteil in Form von 7 % Biodiesel (B 7 FAME) und 3 % liche Erfolge erzielt werden. In dem werkseigenen Blockheiz- Radzierblenden. • Optimierter Riementrieb mit Decoupler. hochwertigem, hydriertem Pflanzenöl zulässig. kraftwerk (BHKW) werden Elektrizität und Heizenergie mit 22 23
Die neue Karosserie-Rohbauhalle im Werk Rastatt ist mit einer geothermischen Anlage ausgerüstet, die die Heizung im Winter und die Kühlung im Sommer Auch in den Bereichen Vertrieb und After Sales sind GmbH (GTC) gegründet. Mit den qualitätsgeprüften sowie die Kühlung der Schweißanlagen übernimmt. Dazu wird Grundwasser bei Mercedes-Benz hohe Umweltstandards in eigenen Gebrauchtteilen ist das GTC ein fester Bestandteil des über fünf Entnahmebrunnen gefördert und über sechs Infiltrationsbrunnen Umweltmanagementsystemen verankert. Bei den Händ- Service- und Teilegeschäfts für die Marke Mercedes-Benz zurückgeführt. lern nimmt Mercedes-Benz seine Produktverantwortung und leistet einen wichtigen Beitrag zur zeitwertgerechten durch das MeRSy Recyclingsystem für Werkstattabfälle, Reparatur der Fahrzeuge. hohem Wirkungsgrad aus sauberem Erdgas gewonnen. Fahrzeug-Alt- und Garantieteile sowie für Verpackungs- Ebenso bedeutend sind die sogenannten Wärmeräder. material wahr. Auch wenn es bei den Mercedes-Personenwagen aufgrund Überall dort, wo große Luftmengen ausgetauscht werden ihrer langen Lebensdauer in ferner Zukunft liegt, bietet – zum Beispiel bei der Lüftung der Werkhallen und der Mit dem 1993 eingeführten Rücknahmesystem hat Mercedes-Benz einen neuen innovativen Weg, Fahrzeuge Lackierkabinen --, werden solche Rotationswärmetauscher Mercedes-Benz auch im Bereich der Werkstattentsorgung umweltgerecht, kostenlos und schnell zu entsorgen. Für eingesetzt. Durch Wärmeräder wird das Wärmerückge- und des Recyclings eine Vorbildfunktion innerhalb der eine einfache Entsorgung steht Mercedes-Kunden ein winnungspotenzial der Hallen- und Prozessabluft genutzt. Automobilbranche inne. Diese beispielhafte Service- flächendeckendes Netz an Rücknahmestellen und Demon- Der Effekt: Im Jahresmittel wird mehr als ein Drittel der leistung im Automobilbau wird durchgängig bis zum tagebetrieben zur Verfügung. Heizenergie eingespart. Ebenso wird die Kondensati- brunnen zurückgeführt. Es werden dort keine fossilen Kunden angewandt. Die in den Betrieben gesammelten onswärme aus den Rauchgasen der Heizkessel genutzt. Brennstoffe benötigt. Durch alle Energiesparmaßnah- Abfälle, die bei Wartung/Reparatur der Produkte anfallen, Unter der Nummer, 00800 1 777 7777 können sich Alt- Weitere CO2-Emissionen werden durch die Nut- men zusammen werden pro Jahr ca. 14.300 Tonnen werden über ein bundesweit organisiertes Netz abgeholt, autobesitzer kostenlos informieren und erhalten umge- zung einer Solaranlage zur Brauchwassererwärmung ein- CO2-Emissionen vermieden. Damit die Besucher und aufbereitet und der Wiederverwertung zugeführt. Zu den hend Auskunft über alle wichtigen Details über die Rück- gespart. Für die neue Karosserie-Rohbauhalle wurde zur Mitarbeiter auch einen Einblick in die tägliche Praxis des „Klassikern“ zählen unter anderem Stoßfänger, Seitenver- nahme ihres Fahrzeugs. Heizung im Winter und zur Kühlung im Sommer sowie Umweltschutzes bekommen, wurde im Werk Rastatt ein kleidungen, Elektronikschrott, Glasscheiben und Reifen. zur Kühlung der Schweißanlagen eine geothermische An- Umwelt-Infopfad eingerichtet. Dort werden direkt vor Ort Die Wiederverwendung gebrauchter Ersatzteile hat bei lage installiert. Dazu wird Grundwasser über fünf Ent- die einzelnen Maßnahmen zum Umweltschutz bei der Mercedes-Benz ebenfalls eine lange Tradition. Bereits nahmebrunnen gefördert und über sechs Infiltration- Produktion in und rund um das Werk erläutert. 1996 wurde die Mercedes-Benz Gebrauchteile Center 24 25
2.2 Ökobilanz Entscheidend für die Umweltverträglichkeit eines Fahrzeugs ist die Umweltbelastung durch Emissionen und Ressourcenverbrauch über den gesamten Lebenszyklus (vgl. Abbildung 2-2). Das standardisierte Werkzeug zur Bewertung der Umweltverträglichkeit ist die Ökobilanz. Sie erfasst sämtliche Umweltwirkungen eines Fahrzeuges von der Wiege bis zur Bahre, das heißt, von der Rohstoffgewinnung über Produktion und Gebrauch bis zur Verwertung. In der Mercedes-Benz Pkw-Entwicklung werden Ökobilanzen für die Bewertung und den Vergleich Bis ins kleinste Detail verschiedener Fahrzeuge, Bauteile und Technologien • Mit der Ökobilanz erfasst Mercedes-Benz alle umwelt- eingesetzt. Die Normen DIN EN ISO 14040 und relevanten Auswirkungen eines Fahrzeugs von der DIN EN ISO 14044 geben den Ablauf und die Entwicklung über die Produktion und den Betrieb bis erforderlichen Elemente vor. zur Entsorgung. • Für eine umfassende Beurteilung werden innerhalb jeder Lebenszyklusphase sämtliche Umwelteinträge Die Elemente einer Ökobilanz sind: bilanziert. • Viele Emissionen werden weniger durch den Fahrbetrieb als durch die Kraftstoffherstellung verursacht, zum 1. Untersuchungsrahmen Beispiel die Nicht-Methan-Kohlenwasserstoff (NMVOC-)* und Schwefeldioxid-Emissionen. stellt Ziel und Rahmen einer Ökobilanz klar. Abbildung 2-2 : Überblick zur ganzheitlichen Bilanzierung • Die detaillierten Untersuchungen umfassen unter anderem den Verbrauch und die Weiterverarbeitung von 2. Sachbilanz Bauxit (Aluminiumherstellung), Eisen- oder Kupfererz. * NMVOC (non-methane volatile organic compounds) erfasst die Stoff- und Energieströme während aller Schritte des Lebensweges: wie viel Kilogramm eines Rohstoffs fließen ein, wie viel Energie wird verbraucht, welche Abfälle und Emissionen entstehen usw. 3. Wirkungsabschätzung beurteilt die potenziellen Wirkungen des Produkts auf die Umwelt, wie beispielsweise Treibhauspotenzial, Sommersmogpotenzial, Versauerungspotenzial und Eutrophierungspotenzial. 4. Auswertung stellt Schlussfolgerungen dar und gibt Empfehlungen. 26 27
2.2.1 Datengrundlage Mit der Ökobilanz wird die ECE-Basisvariante Der zugrunde gelegte Schwefelgehalt im Kraftstoff beträgt Im Rahmen der Ökobilanz werden die Umweltlasten untersucht. Als Basisvariante der GLA-Klasse wurde der 10 ppm. Somit ergeben sich bei der Verbrennung von der Verwertungsphase anhand der Standardprozesse GLA 200 mit Handschaltgetriebe (115 kW) zugrunde einem Kilogramm Kraftstoff 0,02 Gramm Schwefeldioxid- Trockenlegung, Schredder sowie energetische Verwertung gelegt. Nachfolgend werden die wesentlichen Randbedin- Emissionen. Die Nutzungsphase wird mit einer Lauf- der Schredderleichtfraktion (SLF) abgebildet. gungen der Bilanz tabellarisch dargestellt. leistung von 160.000 Kilometern berechnet. Ökologische Gutschriften werden nicht erteilt. Projektziel Projektumfang (Fortsetzung) Projektziel • Ökobilanz über den Lebenszyklus der neuen GLA-Klasse als ECE-Basisvariante in der Motorisierung GLA 200. Abschneidekriterien • Für Materialherstellung, Energiebereitstellung, Verarbeitungsverfahren und Transporte wird auf GaBi-Datensätze • Überprüfung Zielerreichung „Umweltverträglichkeit“ und Kommunikation. und die dort zugrunde gelegten Abschneidekriterien zurückgegriffen. Projektumfang • Kein explizites Abschneidekriterium. Alle verfügbaren Gewichtsinformationen werden verarbeitet. Funktionsäquivalent • GLA-Klasse Pkw (Basisvariante; Gewicht nach DIN-70020). • Lärm und Flächenbedarf sind in Sachbilanzdaten heute nicht verfügbar und werden deshalb nicht berücksichtigt. Systemgrenzen • Lebenszyklusbetrachtung für die Pkw-Herstellung, -Nutzung und -Verwertung. • „Feinstaub-“ bzw. Partikel-Emissionen werden nicht betrachtet. Wesentliche Feinstaubquellen (v. a. Reifen- und Bremsabrieb) Die Bilanzgrenzen sollen nur von Elementarflüssen (Ressourcen, Emissionen, Ablagerungsgüter) überschritten werden. sind unabhängig vom Fahrzeugtyp. Datengrundlage • Gewichtsangaben Pkw: MB-Stücklisten (Stand: 09/2013). • Wartung und Fahrzeugpflege sind nicht ergebnisrelevant. • Werkstoffinformationen für modellrelevante fahrzeugspezifisch abgebildete Bauteile: Bilanzierung • Lebenszyklus; in Übereinstimmung mit ISO 14040 und 14044 (Produktökobilanz). MB Stückliste, MB-interne Dokumentationssysteme, IMDS, Fachliteratur. Bilanzparameter • Werkstoffzusammensetzung nach VDA 231-106. • Fahrzeugspezifische Modellparameter (Rohbau, Lackierung, Katalysator etc.): MB-Fachbereiche. • Sachbilanzebene: Ressourcenverbrauch als Primärenergie, Emissionen wie z. B. CO2, CO, NOx, SO2, NMVOC, CH4, etc. • Standortspezifische Energiebereitstellung: MB-Datenbank. • Wirkungsabschätzung: Abiotischer Ressourcenverbrauch (ADP), Treibhauspotenzial (GWP), Photochemisches Oxidantien- • Werkstoffinformationen Standardbauteile: MB-Datenbank. bildungspotenzial (POCP), Eutrophierungspotenzial (EP), Versauerungspotenzial (AP). • Nutzung (Verbrauch, Emissionen): Typprüf-/Zertifizierungswerte. Diese Wirkungsabschätzungsparameter basieren auf international akzeptierten Methoden. Sie orientieren sich an den im Nutzung (Laufleistung): Festlegung MB. Rahmen eines EU-Projektes LIRECAR von der europäischen Automobilindustrie unter Beteiligung zahlreicher Stakeholder • Verwertungsmodell: Stand der Technik (siehe auch Kapitel 2.3.1.) gewählten Kategorien. Die Abbildung von Wirkungspotenzialen zu Human- und Ökotoxizität ist nach heutigem Stand der • Materialherstellung, Energiebereitstellung, Verarbeitungsverfahren und Transporte: Wissenschaft noch nicht abgesichert und deshalb nicht zielführend. GaBi-Datenbank Stand SP22 (http://documentation.gabi-software.com); MB-Datenbank. • Interpretation: Sensitivitätsbetrachtungen über Pkw-Modulstruktur; Dominanzanalyse über Lebenszyklus. Allokationen • Für Materialherstellung, Energiebereitstellung, Verarbeitungsverfahren und Transporte wird auf GaBi-Datensätze Softwareunterstützung • MB DfE-Tool. Dieses Tool bildet einen Pkw anhand des typischen Aufbaus und der typischen Komponenten, einschließlich und die dort zugrunde gelegten Allokationsmethoden zurückgegriffen. ihrer Fertigung, ab und wird durch fahrzeugspezifische Daten zu Werkstoffen und Gewichten angepasst. Es basiert auf der • Keine weiteren spezifischen Allokationen. Bilanzierungssoftware GaBi 6 (http://www.pe-international.com/gabi). Auswertung • Analyse der Lebenszyklusergebnisse nach Phasen (Dominanz). Die Herstellphase wird nach der zugrunde liegenden Pkw- Tabelle 2-1: Randbedingungen der Ökobilanz Modulstruktur ausgewertet. Ergebnisrelevante Beiträge werden diskutiert. Dokumentation • Abschlussbericht mit allen Randbedingungen. 28 29
2.2.2 Bilanzergebnisse GLA 200 Pkw-Herstellung Kraftstoffherstellung Fahrbetrieb Verwertung POCP [kg Ethen-Äquiv.] 8 ADP (fossil) [GJ] 435 EP [kg Phosphat-Äquiv.] 4 AP [kg SO2-Äquiv.] 48 30 GWP100 [t CO2-Äquiv.] 33 25 CH4 [kg] 37 CO2 -Emissionen [t/Pkw] 20 SO2 [kg] 29 15 21,9 NMVOC [kg] 13 10 NOX [kg] 21 5 CO [kg] 45 5,8 3,5 0,3 Primärenergiebedarf [GJ] 470 0 Herstellung Nutzung Verwertung CO2 [t] 32 Fahrbetrieb 0% 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % 100 % Kraftstoffherstellung Abbildung 2-3: Gesamtbilanz der Kohlendioxid-Emissionen (CO2) in Tonnen Abbildung 2-4: Anteil der Lebenszyklusphasen an ausgewählten Parametern Über den gesamten Lebenszyklus des GLA 200 ergeben 81 bzw. 78 Prozent dominant (vgl. Abbildung 2-3/2-4). Weiterhin muss für eine ganzheitliche und damit nach- Belastungen der Umwelt durch Emissionen in Wasser die Berechnungen der Sachbilanz beispielsweise einen Der Gebrauch eines Fahrzeuges entscheidet jedoch nicht haltige Verbesserung der mit einem Fahrzeug verbun- ergeben sich infolge der Herstellung eines Fahrzeuges ins- Primärenergieverbrauch von 470 Gigajoule (entspricht ausschließlich über die Umweltverträglichkeit. denen Umweltwirkungen auch die End-of-Life-Phase besondere durch den Output an anorganischen Substan- dem Energieinhalt von zirka 14.600 Litern Otto-Kraftstoff), berücksichtigt werden. Aus energetischer Sicht lohnt sich zen (Schwermetalle, NO3- und SO42- -Ionen) sowie durch einen Umwelteintrag von rund 32 Tonnen Kohlendioxid Einige umweltrelevante Emissionen werden maßgeblich die Nutzung bzw. das Anstoßen von Recyclingkreisläufen. organische Substanzen, gemessen durch die Größen AOX, (CO2), etwa 13 Kilogramm Nicht-Methan-Kohlenwasser- durch die Herstellung verursacht, zum Beispiel die SO2- Für eine umfassende Beurteilung werden innerhalb jeder BSB und CSB. stoffe (NMVOC), zirka 21 Kilogramm Stickoxide (NOX) und und NOX-Emissionen (vgl. Abbildung 2-4). Daher muss die Lebenszyklusphase sämtliche Umwelteinträge bilanziert. 29 Kilogramm Schwefeldioxid (SO2). Neben der Analyse Herstellungsphase in die Betrachtung der ökologischen Um die Relevanz der Umweltwirkungen einordnen zu der Gesamtergebnisse wird die Verteilung einzelner Um- Verträglichkeit einbezogen werden. Neben den oben dargestellten Ergebnissen wurde können, werden die Wirkkategorien fossiler abiotischer weltwirkungen auf die verschiedenen Phasen des Lebens- beispielsweise ermittelt, dass Siedlungsabfälle und Ressourcenverbrauch (ADP), Eutrophierungspotenzial zyklus untersucht. Während der Fahrzeugnutzung wird heute eine Vielzahl Haldengüter (vor allem Erzaufbereitungsrückstände und (EP), Photochemisches Oxidantienbildungspotenzial von Emissionen weniger durch den Fahrbetrieb selbst, als Abraum) hauptsächlich der Herstellungsphase entstam- (Sommersmog, POCP), Treibhauspotenzial (GWP) und Die Relevanz der jeweiligen Lebenszyklusphasen hängt vielmehr durch die Kraftstoffherstellung dominiert, zum men, während die Sonderabfälle wesentlich durch die Versauerungspotenzial (AP) für den Lebenszyklus des von den jeweils betrachteten Umweltwirkungen ab. Beispiel für die NOX- und SO2-Emissionen sowie die damit Kraftstoffherstellung in der Nutzungsphase verursacht GLA 200 in normierter Form dargestellt. Für die CO2-Emissionen und auch den Primärenergie- wesentlich verbundenen Umweltwirkungen wie Eutro- werden. verbrauch ist die Nutzungsphase mit einem Anteil von phierungspotenzial (EP) und Versauerungspotenzial (AP). 30 31
9,E-10 Fahrzeug gesamt (Lackierung) 8,E-10 Fahrgastzelle-Rohbau Verwertung Nutzung Klappen/Kotflügel 7,E-10 Herstellung Türen CO2 [%] 6,E-10 Cockpit SO2 [%] GLA-Klasse 5,E-10 Herstellung gesamt Anbauteile außen CO2 5,8 t SO2 15,5 kg Anbauteile innen 4,E-10 Sitzanlage 3,E-10 Elektrik/Elektronik 2,E-10 Bereifung Fahrzeug-Bedienung 1,E-10 Kraftstoffanlage 0,E+00 Hydraulik ADP (fossil) EP POCP GWP AP Motor-/Getriebeperipherie Abbildung 2-5: Normierte Darstellung des Lebenszyklusses [–/Pkw] Motor Getriebe Bei der Normierung wird das Bilanzergebnis in Bezug Neben der Analyse der Gesamtergebnisse wird die Vertei- zu einem übergeordneten Referenzsystem gestellt, um lung ausgewählter Umweltwirkungen auf die Herstellung Lenkung ein besseres Verständnis der Bedeutung jedes Indikator- einzelner Module untersucht. Exemplarisch ist in Abbil- Vorderachse wertes zu erreichen. Als Referenzsystem wurde Europa dung 2-6 die prozentuale Verteilung der Kohlendioxid- zugrunde gelegt. Zur Normierung wurden die europä- und der Schwefeldioxid-Emissionen auf einzelne Module Hinterachse ischen (EU 25+3) Jahresgesamtwerte verwendet, der dargestellt. Lebenszyklus des GLA 200 wurde auf ein Jahr aufge- 0% 5% 10 % 15 % 20 % 25 % 30 % schlüsselt. In Bezug auf die europäischen Jahreswerte Während bezüglich der Kohlendioxid-Emissionen der Emissionen Pkw-Herstellung [%] nimmt der GLA 200 bei ADP fossil den größten Anteil Rohbau aufgrund des Massenanteils dominiert, ist bei ein, danach folgt GWP (vgl. Abbildung 2-5). Die Relevanz den Schwefeldioxid-Emissionen eine höhere Relevanz dieser beiden Wirkkategorien bezogen auf das Referenz- bei Modulen mit Edel- bzw. NE-Metallen sowie mit Glas Abbildung 2-6: Verteilung ausgewählter Parameter (CO2 und SO2) auf die Module system EU 25+3 ist somit höher als die der restlichen zurückzuführen, die bei der Materialherstellung hohe untersuchten Wirkkategorien. Bei der Eutrophierung Schwefeldioxid-Emissionen verursachen. ist der Anteil am geringsten. 32 33
Input-Ergebnisparameter Ressourcen, Erze GLA-Klasse Kommentar 1000 400 Bauxit [kg] 313 Aluminiumherstellung. Dolomit [kg] 102 Magnesiumherstellung. 350 Eisen [kg]** 862 Stahlherstellung. 800 Edelmetall Erz /Seltene Erden Erz [kg] ** 172 v. a. Motor-/Getriebeperipherie (Katalysatorbeladung) 300 Buntmetalle (Cu, Pb, Zn) [kg] ** 122 v. a. Elektrik (Leitungssätze/Batterie) und Zink 250 600 Energieträger GLA-Klasse Kommentar 200 ADP fossil* [GJ] 435 v. a. Kraftstoffverbrauch. 400 150 Primärenergie [GJ] 470 ca. 78 % aus der Nutzung. Anteil aus 100 200 Braunkohle [GJ] 10 ca. 83 % aus Pkw-Herstellung. 50 Erdgas [GJ] 61 ca. 51 % aus der Nutzung. Erdöl [GJ] 334 ca. 95 % aus der Nutzung. 0 0 Steinkohle [GJ] 29 ca. 94 % aus Pkw-Herstellung. Bauxit Dolomit Eisenerz Buntmetalle Braunkohle Steinkohle Erdöl Erdgas Uran Regenerier- [kg] [kg] [kg]** (Cu, Pb, Zn) [GJ] [GJ] [GJ] [GJ] [GJ] bare Uran [GJ] 12 ca. 85 % aus Pkw-Herstellung. [kg]** energetische Ressourcen Regenerierbare energetische Ressourcen [GJ] 23 ca. 44 % aus Pkw-Herstellung. ** dargestellt als elementare Ressourcen [GJ] Tabelle 2-2: Übersicht der Ergebnisparameter der Ökobilanz (I) Stoffliche Ressourcen [kg/Pkw] Energetische Ressourcen [GJ/Pkw] Output-Ergebnisparameter Emissionen in Luft GLA-Klasse Kommentar Abbildung 2-7: Verbrauch an ausgewählten stofflichen und energetischen Ressourcen [Einheit/Pkw] GWP* [t CO2-Äquiv.] 33 v. a. bedingt durch CO2-Emissionen. AP* [kg SO2-Äquiv.] 48 v. a. bedingt durch SO2-Emissionen. Abbildung 2-7 zeigt den Verbrauch relevanter stofflicher In Tabelle 2-2 und Tabelle 2-3 werden einige weitere EP* [kg Phosphat-Äquiv.] 4 v. a. bedingt durch NOX-Emissionen. und energetischer Ressourcen. Die Pkw-Herstellung Ergebnisparameter der Ökobilanz in der Übersicht darge- POCP* [kg Ethen-Äquiv.] 8 v. a. bedingt durch NMVOC-Emissionen. dominiert den Bedarf an stofflichen Ressourcen, wie zum stellt. Die grau hinterlegten Zeilen in den Tabellen stellen Beispiel den Bedarf an Eisenerz und Bauxit. Energetische übergeordnete Wirkkategorien dar. Sie fassen Emissionen CO2 [t] 32 v. a. aus Fahrbetrieb. Ressourcen (vor allem Erdöl) werden dagegen größtenteils gleicher Wirkung zusammen und quantifizieren deren CO [kg] 45 Zu etwa 56 % aus Nutzung, davon ca 86 % Fahrbetrieb in der Nutzungsphase verbraucht. Beitrag zu der jeweiligen Wirkung über einen Charakteri- NMVOC [kg] 13 Zu etwa 77 % aus Nutzung, davon ca. 43 % Fahrbetrieb sierungsfaktor, zum Beispiel den Beitrag zum Treibhaus- CH4 [kg] 37 Zu etwa 35 % aus Pkw-Herstellung. Der Rest v. a. aus der Kraftstoffherstellung. potenzial in Kilogramm-CO2-Äquivalent. Der Fahrbetrieb trägt nur zu ca. 2 % bei. NOX [kg] 21 Zu etwa 45 % aus Pkw-Herstellung. Der Rest aus der Pkw-Nutzung. Der Fahrbetrieb trägt nur ca. 13 % zu den Stickoxidemissionen bei. SO2 [kg] 29 Zu etwa 53 % aus Pkw-Herstellung. Der Rest aus der Kraftstoffbereitstellung. Emissionen in Wasser GLA-Klasse Kommentar BSB [kg] 0,1 ca. 61 % aus Pkw-Herstellung. Kohlenwasserstoffe [kg] 0,4 ca. 52 % aus Nutzung. - NO3 [g] 3548 ca. 91 % aus Nutzung. 3- PO4 [g] 70 ca. 70 % aus Nutzung. SO4 2- [kg] 13 ca. 65 % aus Herstellung. * CML 2001, Stand: November 2010 ** als elementare Ressource Tabelle 2-3: Übersicht der Ergebnisparameter der Ökobilanz (II) 34 35
Sie können auch lesen