DEUTSCHLAND PROPERTY REPORT 2019 - RESEARCH - IHK ZU LEIPZIG
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Inhalt LOGISTIKMARKT Deutschland 2019 Inhalt Executive Summary....................................................................................................................................... 3 Logistikregionen Deutschland..................................................................................................................... 4 Die deutschen Logistikmärkte im Überblick............................................................................................ 5 Logistik-Investment....................................................................................................................................... 8 Berlin................................................................................................................................................................ 10 Düsseldorf........................................................................................................................................................ 12 Frankfurt.......................................................................................................................................................... 14 Hamburg.......................................................................................................................................................... 16 Köln................................................................................................................................................................... 18 Leipzig............................................................................................................................................................... 20 München.......................................................................................................................................................... 22 Ruhrgebiet....................................................................................................................................................... 24 Impressum Herausgeber und Copyright: BNP Paribas Real Estate GmbH Titelfoto: Oliver Schöning Bearbeitung: BNP Paribas Real Estate Consult GmbH Stand: Januar 2019 Realisierung: KD1 Designagentur, Köln Auflage: 2.100 klimaneutral natureOffice.com | DE-140-829359 gedruckt Dieser Property Report ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung ist im Einzelfall mit schriftlicher Zustimmung der BNP Paribas Real Estate GmbH möglich. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die von uns getroffenen Aussagen, Informationen und Prognosen stellen unsere Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts dar und können sich ohne Vorankündigung ändern. Die Daten stammen aus unterschiedlichen Quellen, die wir als zuverlässig erachten, aber für deren Richtigkeit und Genauigkeit wir keine Gewähr übernehmen. Dieser Bericht stellt explizit keine Empfehlung oder Grundlage für Investitions- oder Ver- / Anmietungsentscheidungen dar. BNP Paribas Real Estate übernimmt keine Gewähr und keine Haftung für die enthaltenen Informationen und getroffenen Aussagen.
LOGISTIKMARKT Deutschland 2019 Executive Summary Executive Summary Erstmals mehr als 7 Mio. m² Flächenumsatz ▸▸ D er Aufwärtstrend der letzten Jahre hat sich fortgesetzt: Der deutsche Lager- und Logistikflächenmarkt erzielt mit einem Flächenumsatz von 7,6 Mio. m² einen neuen Rekordwert und durchbricht erstmals die 7-Mio.-m²-Marke. Damit wurde das Vorjahres ergebnis um 17 % und der zehnjährige Durchschnitt sogar um 38 % übertroffen. ▸▸ D ie großen Standorte legen um knapp 2 % auf 2,7 Mio. m² zu: Frankfurt verzeichnet dabei mit 675.000 m² eine neue Bestmarke. Während Hamburg zulegt (483.000 m²), bleibt der Berliner Markt in etwa stabil (430.000 m²), und auch Leipzig stellt einen neuen Rekord auf (383.000 m²). Rückgänge müssen dagegen Düsseldorf (280.000 m²), München (243.000 m²) und Köln (225.000 m²) hinnehmen. ▸▸ L agen außerhalb der großen Ballungsräume profitierten nicht zuletzt von dem geringen Flächenangebot in den Logistik-Hubs und stellen mit 4,9 Mio. m² ein neues Allzeithoch auf. Es liegt knapp 28 % über dem Vorjahreswert und sogar 56 % über dem langjährigen Durchschnitt. Logistikdienstleister mit höchstem Anteil ▸▸ Die Verteilung des Umsatzes auf die Branchen wird von Logistikdienstleistern angeführt, die gut 37 % erzielen und damit ihre traditionelle Führungsposition unterstreichen. ▸▸ P roduktionsunternehmen folgen auf Platz zwei (knapp 32 %), Handelsunternehmen zeichnen für ein Viertel des Resultats verantwortlich und belegen damit den dritten Rang. Mieten ziehen an ▸▸ D urch die hohen Flächenumsätze der vergangenen Jahre sowie die gestiegenen Grund- stückspreise und Baukosten sind die Mieten an mehreren Standorten gestiegen. ▸▸ A uf dem Berliner Stadtgebiet ist mit 7,20 €/m² ein Preissprung zu verzeichnen (+37 %). Zugelegt haben die Höchstmieten auch in Hamburg (6 €/m²), München (7 €/m²), Köln (5,10 €/m²) und Leipzig (4,50 €/m²). ▸▸ In Frankfurt (6,30 €/m²), Düsseldorf (5,40 €/m²) und dem Ruhrgebiet (4,70 €/m²) sind sie dagegen noch stabil.
LOGISTIKMARKT Deutschland 2019 Überblick Die deutschen Logistikmärkte im Überblick ERWARTUNGEN ETWAS GEDÄMPFT Logistik-indikator Deutschland Der in den ifo Konjunkturumfragen erhobene Logistik-Indi- Klima Lage Erwartungen Quelle: BVL / ifo kator lag 2018 insgesamt auf einem hohen Niveau, was sich in einer entsprechend dynamischen Marktentwicklung wi- 150 derspiegelte. Das Geschäftsklima erreichte im Januar 2018 © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 seinen höchsten Stand, schwankte aber im Jahresverlauf 125 und ist schließlich auf 107,2 gesunken. Dabei hat der Teil- indikator der aktuellen Lage zwar auch nachgegeben, weist mit 114,5 jedoch nach wie vor einen vergleichsweise ho- 100 hen Wert auf. Die Erwartungen für die ersten sechs Monate 2019 sind mit 100,4 dagegen spürbar weniger optimistisch als noch Anfang 2018 (107,2). Insbesondere die Risiken, die 75 von schwelenden Handelskonflikten, dem Brexit und dem langsameren Wachstum in China ausgehen, dürften dabei 50 die Stimmung trüben. Nichtsdestotrotz besteht nach wie 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 vor ein insgesamt positives Marktumfeld. Lager- und Logistikflächenumsatz in Deutschland REKORD: 7-MIO.-m²-SCHWELLE KLAR ÜBERTROFFEN in m2 Ø 5.519.000 m² 7.599.000 Mit einem bundesweiten Flächenumsatz von 7,6 Mio. m² 6.845.000 wurde 2018 ein neuer Rekordwert erzielt. Gleichzeitig 6.493.000 8.000.000 5.985.000 wurde erstmals die 7-Mio.-m²-Marke durchbrochen. Das 5.842.000 7.000.000 bereits sehr gute Vorjahresergebnis wurde um 17 %, der 5.195.000 © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 5.087.000 4.638.000 zehnjährige Schnitt sogar um stolze 38 % übertroffen. Die 6.000.000 4.345.000 Logistik- und Lagerflächenmärkte haben den kontinuier- 5.000.000 3.165.000 lichen Aufwärtstrend der letzten Jahre also unvermindert 4.000.000 fortgesetzt. Auch das im zweiten Halbjahr spürbar geringe- re Wirtschaftswachstum hat zu keinem Nachfragerückgang 3.000.000 geführt. Verantwortlich hierfür ist die anhaltende Dynamik 2.000.000 von Umstrukturierungsprozessen, wie der weiter steigende Anteil des E-Commerce oder Outsourcing-Maßnahmen der 1.000.000 Industrie, die sich in zunehmenden Flächenbedarfen wider- spiegeln. Der Eigennutzeranteil hat mit 40 % seine große 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Bedeutung erneut bestätigt. Flächenumsatz nach Branchen in deutschland LOGISTIKDIENSTLEISTER MIT HÖCHSTEM ANTEIL in % Angeführt wird die Rangliste der Branchengruppen von Lo- gistikdienstleistern, die gut 37 % zum Ergebnis beitragen und damit ihre traditionelle Führungsposition unterstrei- 5,5 Logistikdienstleister chen. Darüber hinaus zeigt dieses Ergebnis, dass der sehr 37,5 Industrie / Produktion gute Flächenumsatz aus einer breiten Nachfragebasis re- 25,2 Handelsunternehmen sultiert und nicht nur durch einzelne Entwicklungen wie Sonstige dem E-Commerce getrieben wird. Auf Platz zwei folgen Pro- duktionsunternehmen (knapp 32 %). Komplettiert wird das Spitzentrio von Handelsunternehmen, die für ein Viertel des Resultats verantwortlich zeichnen. Gerade bei dieser Ziel- 31,8 gruppe konnte aber eine ganze Reihe von Gesuchen, die im Zusammenhang mit der Last-Mile-Logistik auf innenstadt- nahe Standorte gerichtet war, aufgrund eines zu geringen © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 Flächenangebots nicht vollständig umgesetzt werden. 4|5
NEUBAUANTEIL WEITER GESTIEGEN Kennzahlen Logistikmarkt Deutschland Der Neubauanteil beläuft sich auf knapp 70 % und hat ge- Trend 2017 2018 genüber dem Vorjahreswert um 10 Prozentpunkte zuge- 2019 legt. Diese Entwicklung zeigt, dass die Märkte nach wie vor Flächenumsatz 6.493.000 m² 7.599.000 m² durch ein geringes Angebot an großflächigen, modernen Be- standsflächen gekennzeichnet sind. Der Großteil der Nach- – davon Eigennutzer 41,6 % 39,6 % frage ist demzufolge nur in Neubauprojekten, häufig als Built-to-suit-Lösungen, umzusetzen. Aufgrund der hohen – davon Neubau 59,6 % 69,4 % Grundstückspreise in den Ballungsräumen rücken dabei © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 zunehmend auch Standorte außerhalb der Logistik-Hubs in den Blickpunkt. LAGER- UND LOGISTIKFLÄCHENUMSATZ NACH REGIONEN GROSSE LOGISTIK-HUBS STABIL 2017 2018 Veränderung (m²) (m²) (%) Die großen Standorte (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Ham- burg, Köln, Leipzig, München) legten beim Flächenumsatz Bedeutende Logistikmärkte gegenüber 2017 um knapp 2 % auf 2,7 Mio. m² zu und bewe- Berlin 435.000 430.000 -1,1 % gen sich damit das dritte Jahr hintereinander auf stabilem Düsseldorf 452.000 280.000 -38,1 % Niveau. Lediglich 2011 wurde ein noch besseres Ergebnis erzielt. Spitzenreiter bleibt das Frankfurter Marktgebiet, wo Frankfurt 673.000 675.000 0,3 % mit 675.000 m² eine neue Bestmarke verzeichnet wurde. Um Hamburg 461.000 483.000 4,8 % knapp 5 % zugelegt hat auch Hamburg, wo 483.000 m² um- Köln 250.000 225.000 -10,0 % gesetzt wurden, was im bundesweiten Vergleich Rang zwei bedeutet. Auf dem Bronzeplatz liegt Berlin mit 430.000 m², Leipzig 110.000 383.000 248,2 % was in etwa dem Vorjahresresultat entspricht (-1 %). Einen München 287.000 243.000 -15,3 % neuen Rekord hat Leipzig mit 383.000 m² (+248 %) aufge- Zwischensumme 2.668.000 2.719.000 1,9 % stellt. Rückgänge mussten dagegen Düsseldorf (280.000 m²; -38 %), München (243.000 m²; -15 %) und Köln (225.000 m²; Sonstige Standorte* -10 %) hinnehmen. Ruhrgebiet 475.000 524.000 10,3 % übrige Logistikregionen 1.885.000 2.052.000 8,9 % (siehe Karte) NEUES HOCH AUSSERHALB DER GROSSEN STANDORTE restliches Bundesgebiet 1.465.000 2.304.000 57,3 % Außerhalb der großen Ballungsräume wurde mit 4,9 Mio. m² ein neues Allzeithoch aufgestellt, das knapp 28 % höher Zwischensumme 3.825.000 4.880.000 27,6 % ausfällt als 2017. Der langjährige Durchschnitt wurde so- Gesamt 6.493.000 7.599.000 17,0 % gar um 56 % getoppt. Profitiert haben die übrigen Regio- nen nicht zuletzt von der geringen Grundstücksverfügbar- * Abschlüsse ≥ 5.000 m² © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 keit bei gleichzeitig hohen Preisen an den Top-Standorten, was in gewissem Maße zu Ausweichreaktionen geführt hat. Ein Gewinner dieser Entwicklung war das Ruhrgebiet, wo der Umsatz um gut 10 % auf 524.000 m² zugelegt und den zweitbesten jemals registrierten Wert erreicht hat. Auf die 13 wichtigsten Logistikregionen, die BNP Paribas Real Estate zusätzlich analysiert, entfielen 2,05 Mio. m², was einem An- stieg um rund 9 % entspricht. Besonders deutlich legte der Umsatz im restlichen Bundesgebiet zu, wo 2,3 Mio. m² er- fasst wurden, womit der Vorjahreswert um 57 % übertroffen wurde.
LOGISTIKMARKT Deutschland 2019 Überblick STEIGENDE MIETEN AN MEHREREN STANDORTEN Höchstmieten in bedeutenden Logistikmärkten Die sehr guten Flächenumsätze der letzten Jahre haben in in € / m² Verbindung mit gestiegenen Grundstückspreisen und Bau- kosten die Mieten an mehreren Standorten steigen lassen. Berlin 7,20 Einen Preissprung verzeichnete die Spitzenmiete auf dem © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 Berliner Stadtgebiet, wo jetzt 7,20 €/m² (+37 %) notiert Düsseldorf 5,40 werden. Aber auch in Hamburg (6 €/m²; +3 %), München Frankfurt 6,30 (7 €/m²; +2 %), Köln (5,10 €/m²; +2 %) und Leipzig (4,50 €/m²; +1 %) haben die Höchstmieten in den letzten zwölf Mo- Hamburg 6,00 naten zugelegt. Eine vergleichbare Entwicklung ist an den Köln 5,10 meisten Standorten auch bei den Durchschnittsmieten zu beobachten. Demgegenüber zeigen sich die Spitzenmieten Leipzig 4,50 in Frankfurt (6,30 €/m²), Düsseldorf (5,40 €/m²) und dem München 7,00 Ruhrgebiet (4,70 €/m²) noch stabil. Aber auch in diesen Re- gionen ist eine Aufwärtstendenz zu verspüren, sodass an- 0,00 1,00 2,00 3,00 4,00 5,00 6,00 7,00 8,00 ziehende Mieten nur noch eine Frage der Zeit sein dürften. Bedeutende Vertragsabschlüsse in deutschland PERSPEKTIVEN Fläche Quartal Lage Unternehmen Für die weitere Entwicklung der deutschen Logistik- und (m²) Lagermärkte müssen die in den letzten Monaten gesenk- Q1 Oelde E-Commerce Unternehmen 130.000 ten Konjunkturprognosen berücksichtigt werden, da Kon- sum und Industrieproduktion wesentlich zur Nachfrage Q2 Eschweiler Hammer 103.000 beitragen. Trotzdem spricht aus heutiger Sicht vieles dafür, dass die Logistikmärkte auch 2019 ein überdurchschnittli- Q3 Ostercappeln Häcker Küchen 102.000 ches Umsatzergebnis erreichen können. Ausschlaggebend hierfür sind vor allem zwei Gründe: Zum einen wird sich Q4 Ansbach Hermes 68.000 das Wachstumstempo der deutschen Wirtschaft zwar ver- Q3 Halle (Saale) home24 65.000 langsamen, im langjährigen Vergleich aber immer noch überproportional ausfallen und wichtige Nachfrageimpulse © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 leisten. Zum anderen werden die angesprochenen struktu- rellen Veränderungen anhalten und damit eine relativ hohe Grundnachfrage auslösen. Vor diesem Hintergrund besteht eine realistische Chance, dass der Flächenumsatz erneut die 6-Mio.-m²-Schwelle übertreffen kann. Ob dies auch so eintritt, hängt aber in erster Linie davon ab, ob Risiken wie beispielsweise der Zollstreit zwischen den USA und Chi- na sowie der Brexit gelöst oder aber zumindest entschärft werden können. An mehreren Standorten sind darüber hin- aus weitere Mietpreisanstiege nicht auszuschließen. 6|7
Logistik-Investment ZWEITBESTER UMSATZ ALLER ZEITEN Logistik-Investments in Deutschland Die Rallye mit Logistik-Investments hat sich fortgesetzt. Einzeldeals in Mio. € Portfoliodeals in Mio. € Mit einem Transaktionsvolumen von 7,2 Mrd. € wurde der Vorjahresrekord zwar erwartungsgemäß verfehlt (-21,5 %), 6.224 7.000 trotzdem aber das zweitbeste Resultat aller Zeiten erzielt. © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 6.000 Der Rückgang resultiert aus einem geringeren Portfolioum- satz, da 2017 mehrere große paneuropäische Logistikplatt- 5.000 4.009 formen veräußert wurden. Bei Einzelverkäufen wurde da- 3.193 gegen mit gut 3,19 Mrd. € eine neue Bestmarke aufgestellt. 4.000 2.956 2.611 2.473 Neben klassischen Logistikobjekten und -paketen wurden 2.235 2.175 3.000 1.998 1.825 zunehmend auch Light-Industrial-Verkäufe registriert, die 1.623 1.327 1.134 bei Investoren verstärkt ins Blickfeld rücken. Ausschlagge- 1.016 2.000 879 bend hierfür sind einerseits die vergleichsweise attraktiven 651 426 361 1.000 150 Renditen sowie ein breiterer und damit weniger anfälliger 54 Nutzungsmix. Die markantesten Beispiele sind das Laetitia- 2009 2010 2011 2010 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 sowie das Optimus-Prime-Portfolio. Logistik-Investments nach GröSSenklassen VIEL BEWEGUNG IN ALLEN MARKTSEGMENTEN 2017 in %, gesamt 9.179 Mio. € Zwar tragen Abschlüsse im dreistelligen Millionenbereich 2018 in %, gesamt 7.202 Mio. € mit 49 % erneut am meisten zum Umsatz bei, verlieren 100 aber gut 13 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahres- wert. Hiervon haben alle übrigen Größenklassen profitiert. © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 Absolut betrachtet wurde in Deals bis 100 Mio. € sogar 80 49,0 mehr investiert als 2017. Dies gilt vor allem für Objekte bis 62,3 ≥100 Mio. € 10 Mio. € (+32 %) und von 10 bis 25 Mio. € (+16 %). Das Er- 60 50-
LOGISTIKMARKT Deutschland 2019 Logistik-Investment BALLUNGSRÄUME FAST AUF VORJAHRESNIVEAU Logistik-Investments in bedeutenden Logistikmärkten Auch die großen Ballungsräume haben von der starken 2017 in Mio. €, gesamt 2.056 Mio. € Nachfrage profitiert und mit knapp 1,95 Mrd. € ihr Vorjah- 2018 in Mio. €, gesamt 1.949 Mio. € resergebnis nur unwesentlich (-5 %) verfehlt. Einige Stand- orte, z. B. Berlin, Düsseldorf, Hamburg und Stuttgart, konn- 500 444 © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 ten den Umsatz sogar noch einmal steigern. Mit Abstand 401 395 am meisten investiert wurde in Berlin (444 Mio. €). Aber 400 342 auch München (342 Mio. €), Hamburg (296 Mio. €), Düs- 296 290 272 270 266 seldorf (290 Mio. €), Stuttgart (238 Mio. €) und Frankfurt 300 238 216 (216 Mio. €) weisen vor allem im langfristigen Vergleich 188 180 sehr gute Resultate auf. Spürbar schwächer fielen dagegen 200 die Umsätze in Köln (97 Mio. €) und Leipzig (26 Mio. €) aus. 97 84 Verantwortlich hierfür war in erster Linie allerdings ein 100 26 nicht ausreichendes Angebot. Berlin Düsseldorf Frankfurt Hamburg Köln Leipzig München Stuttgart RENDITEN WEITER SPÜRBAR GESUNKEN Die gestiegene Nachfrage nach Logistik-Investments in Ver- Entwicklung der Netto-Spitzenrenditen bindung mit einem begrenzten Angebot an hochwertigen Berlin Düsseldorf Frankfurt Hamburg Core-Produkten hat den Wettbewerb der Investoren weiter Köln Leipzig München Stuttgart steigen und damit auch die Netto-Spitzenrenditen nochmal sinken lassen. In den wichtigsten Ballungsräumen (Berlin, 8,0 % Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart) © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 haben sie im vergangenen Jahr um weitere 45 Basispunk- 7,0 % te auf jetzt 4,05 % nachgegeben. Auch in Leipzig, wo in der Regel ein etwas niedrigeres Preisniveau zu verzeichnen ist, 6,0 % hat sich die Netto-Spitzenrendite vergleichbar entwickelt und liegt mittlerweile bei 4,50 %. 5,0 % 4,0 % PERSPEKTIVEN Logistik-Investments haben das deutlich höhere Niveau, auf dem sie sich seit einigen Jahren bewegen, erneut be- 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 stätigt. Daran dürfte sich auch mittelfristig nichts ändern. Wesentliche Trends, die zu einer hohen Flächennachfrage beitragen und damit die Grundlage für erfolgreiche und Logistik-Investments nach Herkunft des Kapitals nachhaltige Investments bilden, laufen weiter. Hierzu ge- in % hört vor allem die kontinuierlich steigende Bedeutung des 1,8 1,9 E-Commerce, die zusätzliche Flächennachfrage auslöst. Aber auch andauernde Rationalisierungs- und Outsourcing- 12,7 Deutschland Prozesse in der Industrie kommen den Logistikmärkten zu- Asien gute. Da die deutsche Wirtschaft 2019 gleichzeitig solide Nordamerika wachsen wird, trotz leicht reduzierten BIP-Prognosen und 15,2 48,1 Europa rückläufigen Stimmungsindikatoren, wird das Interesse der Nahost Investoren unverändert anhalten. Vor diesem Hintergrund Sonstige ist auch 2019 ein überdurchschnittlicher Investmentumsatz 20,3 zu erwarten. Wie hoch er letztendlich ausfallen wird, hängt vor allem vom Umfang größerer Portfoliotransaktionen ab. © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 8|9
Berlin SEHR GUTES SCHLUSSQUARTAL Lager- und Logistikflächenumsatz in Berlin Der Berliner Markt für Lager- und Logistikflächen ist im in m² Ø 379.000 m² 470.000 Schlussquartal noch einmal richtig durchgestartet: Von 435.000 434.000 430.000 500.000 den 430.000 m², die im Jahresverlauf umgesetzt wurden, 407.000 385.000 entfallen stolze 180.000 m² und damit fast 42 % auf die © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 340.000 340.000 letzten drei Monate. Nach der eher durchschnittlichen 400.000 310.000 Zwischenbilanz von Ende September konnte damit zum 235.000 Jahresende doch noch ein äußerst ansehnliches Ergebnis 300.000 erzielt werden, das den zehnjährigen Schnitt um fast 14 % überschreitet. Dass das Schlussquartal so gut ausgefallen 200.000 ist, ist in erster Linie drei Großabschlüssen zu verdanken, jeder von ihnen steuerte allein rund 40.000 m² zum Re- 100.000 sultat bei. So mietete Decathlon 40.000 m² in Genshagen an; Chefs Culinar / CITTI sowie die Deutsche Post DHL Group sorgten darüber hinaus für Umsätze in der jeweils gleichen 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Größe in Ludwigsfelde. Vor dem Hintergrund dieser gro- ßen Eigennutzerabschlüsse ist ihr Anteil im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Mit rund 22 % liegt er aber immer Flächenumsatz nach Branchen in Berlin noch deutlich unter dem bundesweiten Niveau. Rund jeder in % zweite Quadratmeter entfällt auf Neubauobjekte. 0,3 1,0 8,2 HANDELSUNTERNEHMEN BLEIBEN AN DER SPITZE 5,7 Handelsunternehmen Nach wie vor dominieren Handelsunternehmen den Ber- Logistikdienstleister liner Logistikmarkt. Dank mehrerer Großabschlüsse, unter Industrie / Produktion 52,3 ihnen auch der bereits erwähnte Vertrag von Decathlon, Baugewerbe / Handwerk entfallen mehr als 52 % allein auf diese Nachfragegruppe. 32,5 Ver- / Entsorgung Der zweite Rang wird wie im Vorjahr von Logistikdienst- Sonstige leistern wie die Deutsche Post DHL Group belegt, die knapp ein Drittel beisteuern. Auf einen deutlich geringeren Um- satz als im Vorjahr kommen Nachfrager aus dem Bereich Industrie und Produktion. Gegenüber dem Vorjahr büßen sie mehr als 8 Prozentpunkte ein und erreichen 2018 ge- © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 rade einmal knapp 6 %. Alle übrigen Branchen, unter ihnen das Baugewerbe / Handwerk sowie Ver- und Entsorgungs- unternehmen steuern in der Summe etwa knapp 10 % bei. Flächenumsatz nach GröSSenklassen in Berlin in % VERTEILUNG NACH GRÖSSENKLASSEN AUSGEWOGEN Die Verteilung des Umsatzes nach Größenklassen fällt 20,2 ≥20.001 m² recht ausgeglichen aus, was die breit aufgestellte Nach- 32,6 12.001–20.000 m² frage erneut unterstreicht: Rund die Hälfte des Umsatzes 8.001–12.000 m² wurde mit Verträgen unter 12.000 m² generiert, die andere 7,3 5.001–8.000 m² Hälfte entfällt auf Großabschlüsse über 12.000 m². Dank 3.001–5.000 m² der außergewöhnlichen Verträge aus dem Schlussquartal 14,2 ≤3.000 m² liegt das Segment über 20.000 m² mit 33 % in Führung, die 18,5 7,2 kleinste Kategorie bis 3.000 m² belegt mit 20 % Rang zwei, wiederum gefolgt von der Klasse 12.000-20.000 m² mit 18,5 %. Die Anteile der übrigen Segmente liegen zwischen 7 % und 14 %. © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018
LOGISTIKMARKT Deutschland 2019 Berlin MIETEN ZIEHEN IM STADTGEBIET AN Bedeutende Verträge in Berlin Die Jahre nahezu stabiler Mieten scheinen zumindest für Fläche Quartal Lage Unternehmen das Stadtgebiet beendet. So liegt die Spitzenmiete mit (m²) 7,20 €/m² stolze 37 % über dem Vorjahreswert, worin sich Q4 Genshagen Decathlon 40.000 der Flächenmangel in den zentralen, stark nachgefragten Lagen deutlich widerspiegelt. Hierzu zählt speziell das Q4 Ludwigsfelde Chefs Culinar/CITTI 40.000 Autobahndreieck Charlottenburg, aber auch generell La- gen entlang der Stadtautobahn. Die Durchschnittsmiete Q4 Ludwigsfelde Deutsche Post DHL Group 40.000 ist ebenfalls gestiegen (5,50 €/m²; +22 %). Dennoch gibt es auch tendenziell weniger begehrte Standorte wie das Q1 Genshagen Def Shop 20.000 nördliche oder östliche Umland, in denen diese Entwick- Q3 Spreeau Getränke Essmann 16.600 lung nicht zu beobachten ist. Aber auch in guten Lagen mit höherer Verfügbarkeit außerhalb Berlins wie Großbeeren © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 haben sich die Mieten mit 4,00-4,50 €/m² in der Spitze auf einem deutlich niedrigeren Niveau nur stabil entwickelt. Kennzahlen Logistikmarkt Berlin 2017 2018 Trend 2019 PERSPEKTIVEN Die Weichen für eine anhaltend lebhafte Nachfrage sind Höchstmiete 5,25 € / m² 7,20 € / m² gestellt. Nach wie vor dürfte sich der Angebotsengpass in den zentralen Lagen zwar limitierend auf den Flächenum- Durchschnittsmiete 4,50 € / m² 5,50 € / m² satz auswirken, einen positiven Effekt dürften allerdings Fertigstellungen einiger spekulativ errichteter Objekte im Flächenumsatz 435.000 m² 430.000 m² Umland haben. Das Grundstücksangebot für neue Entwick- lungen bleibt jedoch auch im Neubausegment das Nadel- – davon Eigennutzer 15,1 % 22,1 % öhr. Vor diesem Hintergrund kann ein weiterer Anstieg der – davon Neubau 48,5 % 50,9 % Mieten nicht ausgeschlossen werden. Etwas wahrscheinli- cher ist es jedoch, dass sie sich in den nächsten Quartalen © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 erst einmal auf dem neuen Niveau verfestigen werden. 10 | 11
Düsseldorf GUTES ERGEBNIS TROTZ UMSATZRÜCKGANG Lager- und Logistikflächenumsatz in Düsseldorf Auf dem Düsseldorfer Lager- und Logistikflächenmarkt in m² Ø 282.000 m² (inklusive Umland) wurde 2018 ein Flächenumsatz von 452.000 500.000 280.000 m² registriert. Damit liegt das Resultat deutlich 395.000 unter dem Rekord des Vorjahres (-38 %), der insbesonde- © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 341.000 re durch den 140.000-m²-großen Abschluss von Amazon in 400.000 280.000 280.000 278.000 Mönchengladbach begünstigt wurde. Der Langzeitvergleich 267.000 234.000 verdeutlicht, dass das Ergebnis nahezu dem 10-Jahres- 300.000 Schnitt entspricht (282.000 m²). In diesem Zeitraum konnte 167.000 nur dreimal ein höheres Flächenvolumen erzielt werden. 130.000 200.000 Gerade in der zweiten Jahreshälfte 2018 war das Marktge- schehen spürbar dynamischer: Mit zusammen 193.000 m² 100.000 zeigten sich die letzten beiden Quartale für rund 69 % des Gesamtumsatzes verantwortlich. Ein Aktivposten ist wie- derholt die äußere Peripherie, wo aufgrund eines adäqua- 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 ten Angebots etwa jeder zweite Quadratmeter umgesetzt wurde. Eigennutzer machten mit 17 % einen ähnlich hohen Anteil wie im Vorjahr aus. Flächenumsatz nach Branchen in Düsseldorf in % LOGISTIKER ÜBERNEHMEN DIE FÜHRUNG 0,3 Bei der Branchenverteilung setzen sich Logistikdienstleister 7,1 mit deutlichem Vorsprung an die Spitze des Tableaus und 13,8 Logistikdienstleister tragen fast die Hälfte zum Flächenumsatz bei. Getragen Handelsunternehmen wird dieses starke Ergebnis nicht unwesentlich von Groß- 49,1 Industrie / Produktion abschlüssen. So fällt mit der Anmietung von rund 35.000 m² Baugewerbe / Handwerk Hallenfläche im Gewerbegebiet Blankenwasser in Neuss Sonstige durch Seacon auch der bedeutendste Vertrag des Jahres in 29,7 diese Kategorie. Ein deutliches Minus (20 Prozentpunkte) müssen hingegen mit einem Anteil von etwa 30 % Handels unternehmen hinnehmen, die zuvor drei Jahre in Folge den Branchenprimus darstellten. Komplettiert werden die Po diumsplätze durch Unternehmen aus dem Bereich Industrie © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 und Produktion, die insgesamt rund 14 % zum umgesetzten Volumen beisteuern. Flächenumsatz nach GröSSenklassen in Düsseldorf in % GUTE NACHFRAGE IN FAST ALLEN GRÖSSENKLASSEN Die Größenklassen zeigen insgesamt eine recht breite Ver- 7,6 teilung der Nachfrage über die verschiedenen Flächenseg- 23,6 ≥20.001 m² mente. Insbesondere in den drei mittleren Größenklassen 19,4 12.001–20.000 m² zwischen 3.000 und 12.000 m² kann eine deutliche Kon- 8.001–12.000 m² zentration beobachtet werden. Zusammen kommen sie 5.001–8.000 m² auf einen Anteil von nahezu 60 %, was einem Anstieg um 9,4 3.001–5.000 m² über 17 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr entspricht. 13,8 ≤3.000 m² Auch Großabschlüsse über 20.000 m² spielen mit etwa 24 % 26,2 wieder eine signifikante Rolle, büßen jedoch aufgrund des limitierten Angebots in dieser Flächenkategorie ihre domi- nierende Stellung aus 2017 ein (-17 Prozentpunkte). © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018
LOGISTIKMARKT Deutschland 2019 Düsseldorf GROSSE FLÄCHEN WEITERHIN KAUM VERFÜGBAR Bedeutende Verträge in Düsseldorf Durch eine erhöhte Neubauaktivität und spekulative Pro- Fläche Quartal Lage Unternehmen jektentwicklungen wurden dem Markt großteilige Flächen- (m²) kapazitäten zugeführt, die jedoch nahezu vollständig wie- Q4 Neuss Seacon 35.000 der absorbiert wurden. Dies bestätigt auch der mit 48 % hohe Neubauflächenanteil. Aufgrund dessen können Ge- Q3 Dormagen E-Commerce-Unternehmen 31.000 suche für moderne Flächen ab 5.000 m² überwiegend nur durch Built-to-suit-Lösungen bedient werden. Gleichzeitig Q3 Willich Rhenus 11.400 stellt sich die Wettbewerbssituation für ältere und nicht mehr marktgerechte Bestandsflächen als schwierig dar. Q4 Krefeld DSV 11.000 Während die Spitzenmiete stabil bei 5,40 €/m² liegt, steigt Q1 Haan Aperam 10.000 die Durchschnittmiete um 9 % auf 4,90 €/m². © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 PERSPEKTIVEN FÜR 2019 Das rege Marktgeschehen in der zweiten Jahreshälfte sowie Kennzahlen Logistikmarkt Düsseldorf das erneut gestiegene Mietpreisniveau sind wichtige Indi- 2017 2018 Trend 2019 katoren für die weiterhin lebhafte Nachfrage. Jedoch dürf- te sich das knappe Angebot an Großflächen weiterhin als Höchstmiete 5,40 € / m² 5,40 € / m² Restriktion erweisen. Nichtsdestotrotz könnten die grund- sätzlich weiterhin positiven konjunkturellen Aussichten für Durchschnittsmiete 4,50 € / m² 4,90 € / m² ein gutes Ergebnis über dem langfristigen Mittel sorgen. Entscheidend hierfür wird auch sein, ob sich für Unterneh- Flächenumsatz 452.000 m² 280.000 m² men mit großflächigen Gesuchen bei der vorherrschenden Grundstücksverknappung weiterhin Built-to-suit-Lösungen – davon Eigennutzer 17,8 % 17,0 % realisieren lassen. Bezüglich der Spitzenmiete deutet wei- – davon Neubau 49,9 % 48,4 % ter vieles auf eine Seitwärtsbewegung hin, wohingegen die Durchschnittsmiete weiter anziehen könnte. © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 12 | 13
Frankfurt REKORDUMSATZ DES LETZTEN JAHRES BESTÄTIGT Lager- und Logistikflächenumsatz in Frankfurt Der Frankfurter Logistik- und Lagerflächenmarkt zeigte in m² Ø 485.000 m² 675.000 673.000 sich 2018 erneut von seiner besten Seite und hat den erst 599.000 700.000 2017 aufgestellten Rekordumsatz bestätigt. Mit insgesamt 675.000 m² wurde der Bestwert sogar minimal übertroffen 498.000 © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 600.000 470.000 463.000 und der zehnjährige Schnitt um gut 39 % getoppt. Mit aus- 445.000 432.000 schlaggebend dafür war auch das sehr starke zweite Halb- 500.000 jahr, in dem der Umsatz noch einmal deutlich angezogen 320.000 400.000 270.000 hat. Dabei haben die letzten beiden Quartale jeweils fast 190.000 m² zum Resultat beigesteuert. Im bundesweiten 300.000 Vergleich setzt sich der Frankfurter Markt zum zweiten 200.000 Mal in Folge an die Spitze der Standorte und untermau- ert damit seinen hohen Stellenwert eindrucksvoll. Zu den 100.000 größten Abschlüssen gehören 40.000 m² von ID Logistics in Hammersbach, 39.000 m² von RWL in Trebur, 32.000 m² von 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Rewe in Kelsterbach und 30.000 m² von toom Baumarkt in Rodgau. Mit Ausnahme von toom handelt es sich bei allen Mietverträgen um Flächen in Neubauentwicklungen. Flächenumsatz nach Branchen in Frankfurt in % GEWOHNTES BILD BEI DER BRANCHENVERTEILUNG 1,4 1,2 7,0 Auch im vierten Quartal hat sich an der Beteiligung der Bran- chengruppen nicht viel geändert, sodass sich insgesamt ein Logistikdienstleister 14,6 Handelsunternehmen gewohntes Bild ergibt. Über die Hälfte des Umsatzes (54 %) entfällt auf die traditionell starken Logistikdienstleister, die Industrie / Produktion 53,8 damit ihr langjähriges Mittel etwas übertreffen. Auf Platz Ver- / Entsorgung zwei finden sich erwartungsgemäß Handelsunternehmen, Baugewerbe / Handwerk die auf einen Anteil von 22 % kommen. Bei einem größeren 22,0 Sonstige Angebot an citynahen Flächen, die von dieser Zielgruppe mehr und mehr gesucht werden, wäre das Ergebnis voraus- sichtlich noch höher ausgefallen. Vervollständigt wird das Führungstrio von Produktionsunternehmen, die für knapp 15 % verantwortlich sind und damit das außergewöhnlich © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 gute Vorjahresresultat nicht ganz wiederholen können. Flächenumsatz nach GröSSenklassen in Frankfurt GROSSABSCHLÜSSE MIT HOHEM ANTEIL in % Der registrierte Rekordumsatz ist ohne starke Beteiligung von Großabschlüssen kaum zu erreichen. Vor diesem Hin- 12,2 tergrund verwundert es nicht, dass Verträge über 20.000 m² ≥20.001 m² mit knapp 39 % am meisten zum Ergebnis beitragen und 11,3 12.001–20.000 m² ihren langjährigen Schnitt um rund sechs Prozentpunkte 38,9 8.001–12.000 m² übertreffen. Aber auch in den übrigen Marktsegmenten ist 5.001–8.000 m² eine sehr lebhafte Nachfrage zu beobachten. Kleinere Ver- 12,3 3.001–5.000 m² mietungen bis 5.000 m² kommen beispielsweise auf einen ≤3.000 m² Umsatzanteil von 23,5 % und können damit trotz des abso- 7,5 17,8 lut deutlich gestiegenen Resultats ihren üblichen Wert er- neut erreichen, wodurch die breite Nachfragebasis bestätigt wird. © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018
LOGISTIKMARKT Deutschland 2019 Frankfurt NEUBAU WEITER DOMINIEREND Bedeutende Verträge in Frankfurt Auch 2018 hat sich der bereits in den Vorjahren zu be- Fläche Quartal Lage Unternehmen obachtende Bedeutungszuwachs von Neubauflächen mit (m²) knapp 56 % bestätigt. Möglich wurde dies auch durch ein Q3 Hammersbach ID Logistics 40.000 gestiegenes Angebot, nicht zuletzt durch spekulativ errich- tete Flächen, die auf eine große Nachfrage trafen und zügig Q4 Trebur RWL 39.000 absorbiert wurden. Deutlich niedriger als im langjährigen Schnitt ist erneut der Eigennutzeranteil mit nur 12 %. Ob- Q2 Kelsterbach REWE 32.000 wohl bei den Mieten ein tendenzieller Aufwärtstrend zu verzeichnen ist, beläuft sich die Spitzenmiete nach wie vor Q1 Rodgau toom Baumarkt 30.000 auf 6,30 €/m². Die Durchschnittsmiete zieht dagegen leicht Q3 Kelsterbach Group 7 25.500 auf 4,95 €/m² an. Das Durchbrechen der 5 €/m²-Schwelle scheint aber nur noch eine Frage der Zeit zu sein. © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 PERSPEKTIVEN Kennzahlen Logistikmarkt Frankfurt Die stabil hohe Nachfrage wird aus heutiger Sicht auch 2019 2017 2018 Trend 2019 anhalten. Daran dürften auch die aktuell nach unten korri- gierten Prognosen für das Wirtschaftswachstum nichts än- Höchstmiete 6,30 € / m² 6,30 €/m² dern. Grundsätzlich ist aber nicht auszuschließen, dass sich eine etwas gebremste konjunkturelle Entwicklung in einem Durchschnittsmiete 4,90 € / m² 4,95 €/m² so dynamischen Markt auch im Flächenumsatz widerspie- gelt. Trotzdem deutet alles darauf hin, dass auch 2019 ein Flächenumsatz 673.000 m² 675.000 m² Ergebnis spürbar über dem durchschnittlichen Umsatz zu erwarten ist. Ob allerdings erneut die 600.000-m²-Marke – davon Eigennutzer 13,7 % 11,8 % übertroffen werden kann, bleibt abzuwarten – nicht zuletzt – davon Neubau 39,0 % 55,6 % aufgrund der Tatsache, dass sich das Angebot wieder etwas rückläufig entwickeln dürfte. © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 14 | 15
Hamburg LEICHTES UMSATZPLUS Lager- und Logistikflächenumsatz in Hamburg Mit einem Flächenumsatz von 483.000 m² vermeldet der in m² Ø 541.000 m² 745.000 Hamburger Logistikmarkt eine Zunahme um 5 % gegenüber 667.000 800.000 dem Vorjahr und liefert damit einen weiteren Beweis für 617.000 595.000 seine beeindruckende Stabilität; auch unterjährig verteilt 565.000 700.000 © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 sich der Umsatz relativ gleichmäßig. In mittelfristiger Per- 483.000 461.000 600.000 450.000 450.000 spektive erscheint das Ergebnis zwar etwas schwächer und 375.000 liegt etwa 11 % unterhalb des 10-Jahres-Schnitts, dies liegt 500.000 aber vor allem daran, dass moderne Flächen in zentralen 400.000 Lagen weiterhin Mangelware sind. Daher konnten zahlrei- 300.000 che Flächengesuche in verschiedenen Größenklassen nicht umgesetzt werden. Hiervon profitierten die peripheren La- 200.000 gen, die dank der Ausweichbewegung ins Umland einen 100.000 signifikant höheren Umsatzanteil erreichten als noch 2017. Bemerkenswert ist auch, dass etwa 29 % des Gesamt 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 umsatzes auf Neubauten entfallen, d.h. dem Markt kommt die anziehende Bauaktivität langsam zu Gute. Flächenumsatz nach Branchen in Hamburg in % LOGISTIKDIENSTLEISTER BLEIBEN VORNE Der Hamburger Logistikmarkt wird nach wie vor von den Logistikdienstleistern dominiert, die ihren Marktanteil 5,6 von knapp 44 auf stolze 55 % ausbauen können und da- 18,3 bei von mehreren Großabschlüssen profitieren. So kann Logistikdienstleister die Logistikbranche mit den Verträgen von BOR Consulting Industrie / Produktion (29.000 m²), inTime Express Logistik (28.000 m²), Kühne + Handelsunternehmen Nagel (22.000 m²) und nord logistic (21.500 m²) gleich vier 54,8 Sonstige 21,3 der fünf größten Abschlüsse auf sich vereinen. Auf Platz zwei folgen die Industrieunternehmen, die mit einem Umsatzan- teil von knapp 21 % in etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen. Von besonderem Interesse ist hier der Abschluss von Getriebebau Nord über 27.000 m². Einen nennenswerten Ergebnisbeitrag liefern auch die Handelsunternehmen, die © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 ähnlich wie im Vorjahr für gut 18 % des Umsatzes verant- wortlich zeichnen. Flächenumsatz nach GröSSenklassen in Hamburg in % VERTEILUNG NACH GRÖSSENKLASSEN AUSGEWOGEN Die Verteilung des Umsatzes nach Größenklassen fällt sehr ausgeglichen aus, was als Indiz für die breit aufgestellte 23,5 26,4 ≥20.001 m² Nachfrage zu werten ist. Dabei lassen sich bei genauerer 12.001–20.000 m² Betrachtung vier annähernd gleich große Umsatzkategori- 8.001–12.000 m² en identifizieren: Dank mehrerer Großabschlüsse führt die 5.001–8.000 m² Größenklasse ab 20.000 m² das Feld mit einem Umsatz- 10,3 8,4 3.001–5.000 m² anteil von gut 26 % an. Es folgen die kleineren Abschlüs- ≤3.000 m² se unter 3.000 m², die fast ein Viertel zum Gesamtumsatz 13,0 18,4 beitragen. Und auch die mittleren Größenklassen zwischen 3.000 und 8.000 m² sowie 8.000 bis 20.000 m² erreichen ei- nen Anteil von etwa einem Viertel. © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018
LOGISTIKMARKT Deutschland 2019 Hamburg MIETEN ZIEHEN AN Bedeutende Verträge in Hamburg Nachdem sich die Spitzenmiete zuletzt auf einem Niveau Fläche Quartal Lage Unternehmen von 5,80 €/m² seitwärts entwickelte, hat das Preisniveau für (m²) Logistikflächen im vierten Quartal 2018 wieder angezogen Q3 Hamburg BOR Consulting 29.000 und liegt jetzt bei 6,00 €/m². Erzielt wird die Höchstmie- te im Hafen sowie in Altenwerder und Bahrenfeld. In der Q1 Buchholz in der inTime Express Logistik 28.000 Nordheide Peripherie können Mieter allerdings auch zu günstigeren Konditionen zum Zug kommen, so etwa in Rade oder Win- Q3 Bargteheide Getriebebau Nord 27.000 sen / Luhe, wo die Spitzenmiete bei etwa 5 €/m² liegt. Zum ersten Mal seit Ende 2013 legt auch die Durchschnittsmiete Q2 Hamburg Kühne + Nagel 22.000 wieder zu, im Schnitt sind für Logistikflächen im Hamburger Q2 Hamburg nord logistic 21.500 Marktgebiet jetzt 4,90 €/m² fällig. © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 PERSPEKTIVEN Auch für 2019 wird eine anhaltend hohe Nachfrage erwar- Kennzahlen Logistikmarkt Hamburg tet. Zwar sorgen die Handelsstreitigkeiten zwischen den 2017 2018 Trend 2019 USA und China für Irritationen, gleichzeitig sollte sich ein weiterhin stabiles konjunkturelles Umfeld unterstützend Höchstmiete 5,80 € / m² 6,00 €/m² auf den Logistikmarkt auswirken. Die wesentliche Heraus- forderung liegt auf der Angebotsseite: Um dringend benö- Durchschnittsmiete 4,85 € / m² 4,90 €/m² tigte neue Logistikflächen zu entwickeln, sollen vor allem im Umland neue Gewerbegebiete ausgewiesen werden. Flächenumsatz 461.000 m² 483.000 m² Auch über Nachverdichtungen soll das Angebot mittelfris- tig erweitert werden. Es bleibt jedoch fraglich, ob dies aus- – davon Eigennutzer 19,1 % 20,4 % reicht, um den Angebotsengpass nachhaltig zu überwinden. – davon Neubau 21,0 % 28,5 % Insofern spricht vieles für einen in etwa gleichbleibenden Jahresumsatz in einem stabilen Preisumfeld. © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 16 | 17
Köln ERFREULICHES ERGEBNIS TROTZ KNAPPEM ANGEBOT Lager- und Logistikflächenumsatz in Köln Mit einem Flächenumsatz von 225.000 m² knüpft der Köl- in m² Ø 212.000 m² ner Logistikmarkt an die guten Ergebnisse der letzten Jahre 305.000 350.000 an und erzielt ein Resultat, das gut 6 % über dem langjähri- 268.000 gen Schnitt liegt. Allerdings zeigte sich die Nachfrage nach 250.000 © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 300.000 237.000 225.000 drei fulminanten Quartalen in den letzten drei Monaten des 210.000 Jahres etwas verhaltener, sodass am Ende ein erneuter An- 192.000 250.000 167.000 griff auf die Marke von 250.000 m² ausblieb. Basis für das 145.000 200.000 insgesamt erfreuliche Ergebnis waren sechs Abschlüsse im 118.000 fünfstelligen Bereich, was vor allem vor dem Hintergrund 150.000 eines zunehmend knappen Angebots speziell an größeren 100.000 Flächen umso bemerkenswerter ist. Denn häufig werden Flächen bereits vor Auszug des Vormieters weitervermietet, 50.000 und spekulativ errichtete Objekte sind oft bereits vor Fer- tigstellung voll vermietet, da die Nachfrage im gesamten 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Stadtgebiet das Angebot übertrifft. Flächenumsatz nach Branchen in Köln LOGISTIKDIENSTLEISTER GEBEN DEN TON AN in % Knapp die Hälfte des Flächenumsatzes wird von den 2,5 Logistikdienstleistern erzielt, die damit mit deutlichem Ab- stand die Spitzenposition einnehmen. Die Abschlüsse sum- mieren sich insgesamt auf fast 112.000 m². Dies ist das 22,3 Logistikdienstleister zweitbeste Ergebnis der Branche aller Zeiten, das insbe- Industrie / Produktion sondere von der größten Anmietung des Jahres beeinflusst Handelsunternehmen wird: Offergeld Logistik konnte sich 35.000 m² Lagerfläche in 49,7 Sonstige Frechen sichern. Auf dem zweiten Platz folgen die Industrie- unternehmen, die über 57.000 m² (knapp 26 %) beisteuern 25,5 und damit das bisherige Rekordvolumen aus dem Jahr 2012 (59.000 m²) nur knapp verpassen. Der überwiegende Teil des Umsatzes wurde dabei in Standorten der Peripherie erzielt, von denen besonders die Großabschlüsse in Leverkusen (24.000 m²) und Kerpen (12.000 m²) zu nennen sind. Han- © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 delsunternehmen, im Vorjahr noch umsatzstärkste Branche in Köln, landen 2018 nur auf dem dritten Rang (22 %). Flächenumsatz nach GröSSenklassen in Köln in % REKORDERGEBNISSE BEI DEN MITTLEREN KLASSEN Zwei Abschlüsse jenseits der 20.000 m² mit zusammen 5,0 über 59.000 m² (gut 26 %) bedeuten für diese Größenklas- 13,1 26,4 ≥20.001 m² se den zweiten Platz. Sie muss sich lediglich der Katego- 12.001–20.000 m² rie 8.000–12.000 m² geschlagen geben (gut 31 %), die mit 8.001–12.000 m² insgesamt über 70.000 m² Umsatz das beste Ergebnis aller 18,5 5.001–8.000 m² Zeiten erzielt. Auch das Segment 5.000-8.000 m² erzielt mit 5,8 3.001–5.000 m² fast 42.000 m² eine neue Bestmarke und landet auf Rang ≤3.000 m² drei. Die Gruppe 3.000-5.000 m² trägt ebenfalls einen zwei- 31,2 stelligen Anteil (gut 13 %) bei und bestätigt damit die große Bedeutung der mittleren Flächengrößen für den Markt. © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018
LOGISTIKMARKT Deutschland 2019 Köln ANGEBOTSENGPASS LÄSST DIE MIETEN STEIGEN Bedeutende Verträge in Köln Der Kölner Logistikmarkt, an dem Eigennutzer wie im Vor- Fläche Quartal Lage Unternehmen jahr einen Anteil von knapp 11 % haben, wird weiterhin (m²) durch ein spürbares Angebotsdefizit bestimmt. Neue Objek- Q1 Frechen Offergeld Logistik 35.000 te werden dringend benötigt, gestiegene Grundstückpreise und Baukosten erschweren jedoch wirtschaftlich rentable Q3 Leverkusen Industrieunternehmen 24.000 Projekte und hemmen somit die Bautätigkeit. Durch das fehlende Angebot beträgt der Neubauanteil daher auch nur Q1 Köln Handelsunternehmen 13.000 13 % – der geringste Wert im bundesweiten Vergleich. Die- se angespannte Marktlage schlägt sich schließlich in den Q2 Kerpen Industrieunternehmen 12.000 Mieten nieder: Die Spitzenmiete ist erstmals seit über 10 Q3 Bedburg Logistikdienstleister 12.000 Jahren wieder auf 5,10 €/m² gestiegen, und auch die Durch- schnittsmiete klettert erneut auf nun 4,35 €/m². © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 PERSPEKTIVEN Kennzahlen Logistikmarkt Köln 2019 ist am Kölner Logistikmarkt erneut mit einem dynami- 2017 2018 Trend 2019 schen Jahr zu rechnen, auch wenn die Nachfrage mit Blick auf die eingetrübten Konjunkturaussichten etwas zurück- Höchstmiete 5,00 € / m² 5,10 €/m² haltender ausfallen könnte. Sie dürfte das verfügbare Ange- bot dennoch weiterhin deutlich übersteigen, wodurch auch Durchschnittsmiete 4,10 € / m² 4,35 €/m² ein erneutes Anziehen der Mieten nicht auszuschließen ist. Neue Flächen, wie sie im Norden und Westen des Marktes Flächenumsatz 250.000 m² 225.000 m² entstehen, treffen also auf einen unverändert hohen Bedarf. Eine ausreichende Entlastung des Marktes kann durch die – davon Eigennutzer 10,8 % 10,6 % vorhandenen Planungen aber noch nicht erreicht werden. – davon Neubau 39,5 % 13,1 % Allen Unsicherheiten zum Trotz ist ein Volumen oberhalb von 200.000 m² jedoch durchaus realistisch. © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 18 | 19
Leipzig LOGISTIKMARKT IM HÖHENFLUG Lager- und Logistikflächenumsatz in Leipzig Nachdem der Leipziger Markt für Logistik- und Lagerflä- in m² Ø 212.000 m² 383.000 chen 2017 nicht an die kontinuierlich gestiegenen Flächen 400.000 umsätze zwischen 2013 und 2016 anknüpfen konnte, melde- 320.000 te er sich 2018 fulminant zurück. Mit 383.000 m² überflügelt 350.000 © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 270.000 die Messestadt nicht nur ihre Vorjahresbilanz (110.000 m²) 250.000 300.000 um ein Vielfaches (+248 %), sondern übertrumpft auch den 219.000 210.000 187.000 bisherigen Rekord von 2011 (320.000 m²) um ein Fünftel. 250.000 Ein Ausnahmeergebnis erzielen Neubauflächen, die mit 200.000 310.000 m² und anteilig 81 % nie in einem größeren Umfang 110.000 150.000 90.000 am Volumen partizipiert haben. Somit verwundert es nicht, 85.000 dass die bedeutendsten Verträge, wie u. a. die Abschlüsse 100.000 des Onlinehändlers Home24 (70.000 m²) und von Bobcat 50.000 (43.000 m²) in Halle sowie BMW in Leipzig (50.000 m²), alle auf das Neubausegment entfallen. Dies spiegelt auch 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 die allgemeine Marktentwicklung wider: Gerade Gesuche ab 10.000 m² können immer seltener in Bestandsobjekten abgebildet werden, was sich zudem in einer zunehmenden Flächenumsatz nach Branchen in Leipzig Bereitschaft, auch spekulativ zu bauen, niederschlägt. in % 0,4 3,3 INDUSTRIE UND HANDEL MIT NEUEN BESTMARKEN 8,5 Industrie- und Handelsunternehmen stellen ihre Bilanzen Industrie / Produktion aus den vergangenen Jahren mit neuen Allzeithochs deutlich Handelsunternehmen in den Schatten. Besonders beeindruckend ist hierbei die Logistikdienstleister Performance der Branche Industrie / Produktion, die nicht Ver- / Entsorgung 31,7 56,1 nur drei der fünf größten, sondern auch die meisten Deals Sonstige und damit rund 56 % des Umsatzes auf sich vereint. Im Handelssegment (fast 32 %) treten vor allem E-Commerce- Unternehmen als Nachfragergruppe in Erscheinung: Neben Home24 lässt sich auch Zalando (35.000 m²) im Gewerbe- gebiet Starpark in Halle ein neues Logistikzentrum errich- ten. Logistikdienstleister, die mit dem Eigennutzerdeal von © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 Hermes (10.000 m²) lediglich einen größeren Vertrag verbu- chen, blieben 2018 mit fast 9 % dagegen unterrepräsentiert. Flächenumsatz nach GröSSenklassen in Leipzig in % AUSSERGEWÖHNLICH VIELE GROSSVERTRÄGE Während großvolumige Abschlüsse mit mindestens 7,5 20.000 m² traditionell eher in geringer Anzahl auftreten, 6,1 ≥20.001 m² können 2018 gleich sechs Deals dieser Größenordnung 3,1 12.001–20.000 m² registriert werden. Demzufolge ist diese Kategorie mit 11,0 8.001–12.000 m² gut 68 % am Umsatz beteiligt. Dies soll jedoch nicht dar- 5.001–8.000 m² über hinwegtäuschen, dass auch die Größenklassen unter 3,9 3.001–5.000 m² 20.000 m² in der Summe ein überdurchschnittliches Re- 68,4 ≤3.000 m² sultat erzielen. Kleinere Verträge bis 5.000 m² stellen rund 69 % aller Abschlüsse (fast 14 %), im mittleren Segment sind Deals zwischen 8.000 und 12.000 m² mit gut 11 % am umfangreichsten am Gesamtergebnis beteiligt. © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018
LOGISTIKMARKT Deutschland 2019 Leipzig STABILE MIETEN, JEDOCH STEIGENDE TENDENZEN Bedeutende Verträge in Leipzig Sowohl die Spitzen- als auch die Durchschnittsmiete bewe- Fläche Quartal Lage Unternehmen gen sich mit 4,50 €/m² bzw. 3,70 €/m² auf einem vergleich- (m²) baren Level wie zum Jahresende 2017. Vor dem Hintergrund Q3 Halle (Saale) Home24 70.000 der sehr positiven Marktentwicklung sowie des sich ver- schärfenden Angebotsengpasses ist jedoch von steigenden Q4 Leipzig BMW 50.000 Tendenzen des Mietpreisniveaus auszugehen. Erzielt wird die Spitzenmiete für moderne Flächen in unmittel barer Q4 Halle (Saale) Bobcat 43.000 Nähe des Flughafens Leipzig-Halle. Erfreulich ist zudem, dass sich neben dem Kerngebiet auch Lagen der peripheren Q3 Halle (Saale) Schaeffler 40.000 Logistikregion wie der Starpark Halle sehr dynamisch ent- Q4 Halle (Saale) Zalando 35.000 wickeln und u. a. für Akteure des E-Commerce als strategi- sche, verkehrsgünstige Standorte wahrgenommen werden. © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 PERSPEKTIVEN Kennzahlen Logistikmarkt Leipzig Der Leipziger Logistikmarkt blickt auf ein außergewöhnlich 2017 2018 Trend 2019 starkes Jahr zurück, und es deuten alle Anzeichen darauf hin, dass sich die dynamische Marktentwicklung 2019 wei- Höchstmiete 4,45 € / m² 4,50 €/m² ter fortsetzen wird. Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass nicht in jedem Jahr mit einer derart hohen Zahl großflä- Durchschnittsmiete 3,65 € / m² 3,70 €/m² chiger Verträge zu rechnen ist. Insgesamt wird sich jedoch erneut weniger die Nachfrage als vielmehr das Angebot als Flächenumsatz 110.000 m² 383.000 m² limitierender Faktor für den Flächenumsatz herauskristal- lisieren. Inwieweit die anziehende Neubautätigkeit für Ent- – davon Eigennutzer 51,6 % 20,5 % lastung sorgen kann, bleibt abzuwarten. Nichtsdestotrotz – davon Neubau 59,3 % 81,1 % stehen die Chancen für ein weiteres überdurchschnittliches Resultat gut. © BNP Paribas Real Estate Industrial Services, 31. Dezember 2018 20 | 21
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