Ältere Erwerbspersonen in Zeiten der Covid-19-Pandemie
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Alterssicherung 223 Ältere Erwerbspersonen in Zeiten der Covid-19-Pandemie Prof. Dr. Ulrich Walwei, Nürnberg Ältere Personen zählten zu den Gewinnerinnen und Gewinnern des Beschäftigungsauf- schwungs zwischen der Finanzkrise und der Covid-19-Pandemie. Die Erwerbstätigen- quoten der über 50-Jährigen nähern sich immer mehr denjenigen der jüngeren Alters- gruppen an. Gleichzeitig legte auch die Zahl derjenigen Erwerbstätigen spürbar zu, die nach Erreichen der Regelaltersgrenze noch am Arbeitsmarkt aktiv sind. Es stellt sich die Frage, wie sich die Covid-19-Pandemie bereits auf die Beschäftigungssituation älterer Erwerbspersonen ausgewirkt hat und welche Konsequenzen sich daraus für deren zu- künftige Partizipation am Arbeitsmarkt ergeben könnten. Die Ergebnisse zeigen, dass Äl- tere in der Tendenz zwar weniger häufg von Beschäftigungsverlusten betroffen sind, sich eine Rückkehr in den Arbeitsmarkt aber als schwierig darstellt. Durch die langanhaltende Krise und die wohl noch längere Zurückhaltung bei den Neueinstellungen könnte sich dieses Problem im Nachgang zur Covid-19-Pandemie als noch gravierender erweisen als in früheren Rezessionen. Erschwerend kommt hinzu, dass die gesundheitlichen Risiken der Covid-19-Pandemie für Ältere besonders hoch sind, was deren Erwerbsfähigkeit und -neigung sowie die Präferenz von Arbeitgebern beeinfussen kann. 1. Einleitung setzen aber dem Arbeitsmarkt noch immer schwer zu. Die Erwerbstätigkeit war in 2020 Aufgrund der Alterung der Bevölkerung und seit geraumer Zeit erstmals wieder stark ge- der sukzessiven Umsetzung der „Rente mit 67“ sunken und die Arbeitslosigkeit deutlich ge- stehen dem hiesigen Arbeitsmarkt immer stiegen. Die Frage ist nun, wie sich diese in mehr ältere Erwerbspersonen zur Verfü- vielfacher Hinsicht besondere Krise bereits gung. Dabei ist von Bedeutung, dass sich auf die Beschäftigungssituation älterer Er- der Arbeitsmarkt für diesen Personenkreis werbspersonen ausgewirkt hat und welche in den letzten beiden Dekaden deutlich ver- Konsequenzen sich daraus für deren zukünf- bessert hat (Schneider und Rinne 2019). Die tige Partizipation am Arbeitsmarkt ergeben Erwerbstätigenquoten der 50- bis 60-Jäh- könnten. Dabei ist insbesondere zu berück- rigen nähern sich immer mehr denjenigen sichtigen, welche Erkenntnisse zur früheren der jüngeren Altersgruppen an und auch die und aktuellen Krisenbetroffenheit Älterer vor- über 60-Jährigen sind deutlich stärker am liegen. Arbeitsmarkt präsent, als dies in der Vergan- Der Beitrag beginnt mit einer Bestandsauf- genheit der Fall war. Gleichzeitig legte auch nahme der Beschäftigungssituation älterer die Zahl derjenigen Erwerbstätigen spürbar Personen vor der Covid-19-Pandemie (Ab- zu, die nach Erreichen der Regelaltersgrenze schnitt 2). Danach werden ausgehend von noch am Arbeitsmarkt aktiv sind. Diese Ent- den Konsequenzen früherer Wirtschaftskri- wicklungen führten dazu, dass Deutschland sen die möglichen Folgen der Covid-19-Pan- im internationalen Vergleich kontinuierlich zu demie für die Arbeitsmarktpartizipation älte- Ländern mit hohen Erwerbstätigenquoten rer Erwerbspersonen erörtert (Abschnitt 3). bei den Älteren aufschließen konnte. Im Anschluss daran werden die bisher vor- Die geschilderten Trends bilden den Zeitraum liegenden empirischen Befunde während der vor der Covid-19-Pandemie ab. Die Folgen Covid-19-Pandemie dargelegt und mögliche der noch andauernden Covid-19-Pandemie Folgen daraus für die nahe Zukunft abgelei-
224 Deutsche Rentenversicherung 3/2021 Tabelle: Erwerbstätigenquoten nach Alter in ausgewählten Ländern, 1993 und 2018, in Prozent Deutsch- Frank- Großbri- Schwe- OECD Italien USA land reich tannien den total Erwerbstätigenquote nach Alter 25 – 54 76,8 78,0 76,3 66,7 83,2 78,5 74,4 1993 55 – 64 35,9 30,1 46,6 30,4 63,4 53,8 46,1 25 – 54 84,9 80,6 83,6 69,8 86,6 79,4 78,4 2018 55 – 64 71,5 52,2 65,1 53,7 78,2 63,1 61,4 Erwerbstätigenquote nach Geschlecht, Alter 55 – 64 männlich 47,8 36,5 55,9 48,2 65,9 63,1 59,7 1993 weiblich 24,2 24,2 37,6 14,1 60,9 45,3 33,4 männlich 76,1 54,0 70,2 64,2 80,5 69,1 70,2 2018 weiblich 66,9 50,4 60,2 43,9 75,8 57,5 53,1 Erwerbstätigenquote 65 + 2018 7,4 3,0 10,5 4,7 16,9 18,9 15,1 Quelle: OECD (2021), Employment/population ratio, aufgerufen am 05.05.2021. tet (Abschnitt 4). Im Fazit werden schließlich hend von ihrem bereits in den 1990er-Jahren die Ergebnisse zusammengetragen und der vergleichsweise hohem Niveau – unter den arbeitsmarktpolitische Handlungsbedarf dis- hier ausgewählten Ländern den geringsten kutiert (Abschnitt 5). Anstieg auf. Gleichzeitig verzeichneten die USA in 2018 den höchsten Anteil an Er- werbstätigen, die älter als 65 Jahre sind. In 2. Bestandsaufnahme: Erwerbsarbeit Frankreich und Italien sind diese Anteile am vor der Covid-19-Pandemie geringsten. Deutschland liegt hier im unteren Mittelfeld. Dennoch gibt es auch hierzulan- Die Bundesrepublik Deutschland gehört in- de einen Aufwärtstrend, denn der Anteil der zwischen zu den OECD-Ländern mit einer 65- bis 69-jährigen Erwerbstätigen hat sich Erwerbstätigenquote der Älteren, die deut- in den letzten zehn Jahren verdoppelt (Sta- lich oberhalb des Durchschnitts liegt und nur tistisches Bundesamt 2021a). noch von wenigen Ländern übertroffen wird. Vergleicht man die Beschäftigungsentwick- Die Länderauswahl in der Tabelle zeigt, dass lung der älteren Arbeitskräfte mit jüngeren die Erwerbstätigenquote älterer Arbeitneh- Arbeitskräften, wird zudem deutlich, dass merinnen und Arbeitnehmer (55 bis 64 Jahre) Ältere klar als Gewinner der letzten Dekaden im Jahr 2018 in Schweden am höchsten war, gelten können. Betrachtet man die hiesigen was sowohl für Männer als auch für Frauen Erwerbstätigenquoten der 55- bis 64-Jähri- gilt. Während unter den betrachteten Ländern gen noch etwas genauer, ist zudem festzu- der größte Anstieg der Erwerbstätigenquote stellen, dass alle Geburtsjahrgänge dieser älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Gruppe von dem Aufwuchs proftieren konn- zwischen 1993 und 2018 in Deutschland zu ten. Allerdings sinkt das Niveau der Erwerbs- beobachten war, wiesen die USA – ausge- tätigenquote mit dem Alter (Dietz und Walwei
Alterssicherung 225 2011). Eine wichtige Ursache hierfür ist, dass keren Arbeitsmarktpartizipation Älterer ge- mit zunehmendem Alter mehr Übergänge in stellt haben (Steiner 2017). Zu erwähnen den Ruhestand zu beobachten sind. Zu dem sind hier rentenpolitische Entscheidungen Anstieg der Erwerbstätigenquoten der Älte- wie etwa die Einführung der „Rente mit 67“ ren passt, dass auch rentenberechtigte Per- oder auch arbeitsmarktpolitische Refor- sonen stärker auf dem Arbeitsmarkt in Er- men wie die Einführung der Grundsicherung scheinung treten. Empirische Befunde legen (Hartz IV), die einen vorzeitigen Ausstieg nahe, dass Betriebe vor der Covid-19-Pan- von Arbeitslosen aus dem Erwerbsleben demie vermehrte Anstrengungen unternom- erschwert haben. Ein wichtiges Indiz dafür, men haben, rentenberechtigte Mitarbeiterin- dass die institutionellen Änderungen Effekte nen und Mitarbeiter zu halten (Czepek et al. ausgelöst haben könnten, ist der empirische 2017). Befund, dass die sozialversicherungspfich- Die vorteilhafte Entwicklung der Beschäfti- tige Beschäftigung der Älteren vor allem zu- gungssituation Älterer hierzulande in der Ver- genommen hatte, weil weniger (vorzeitige) gangenheit ist auf mehrere Faktoren zurück- Abgänge zu verzeichnen waren (Dietz und zuführen (Walwei 2018). Zunächst einmal Walwei 2011; BA-Statistik 2019). Ledig- begünstigt eine allgemein positive Arbeits- lich die 2014 in Kraft getretene „Rente mit marktentwicklung tendenziell die Beschäfti- 63“ wirkte den Anreizen zu einer stärkeren gungssituation aller Altersgruppen. Das be- Arbeitsmarktpartizipation Älterer entgegen. rühmte Kennedy-Zitat „A rising tide lifts all Langjährig Versicherte können seither ohne boats“ bringt dies in einem anschaulichen Abschläge zu einem früheren Zeitpunkt in Bild zum Ausdruck. Des Weiteren sind hier Rente gehen. Analysen zufolge proftieren zwei soziodemografsche Trends zu berück- hiervon im Durchschnitt jedoch weniger ge- sichtigen, die der Beschäftigung Älterer zu- sundheitlich stark beanspruchte Arbeiterin- gutekommen. Zum einen führt die seit eini- nen und Arbeiter als vielmehr Versicherte mit gen Jahrzehnten kontinuierlich wachsende höheren Rentenansprüchen (Börsch-Supan Frauenerwerbsbeteiligung dazu, dass es in- et al. 2014). zwischen für Frauen auch im Alter selbstver- Die günstige Entwicklung der Älteren am ständlicher geworden ist, weiter am Arbeits- Arbeitsmarkt darf aber nicht darüber hin- markt teilzuhaben. Zum anderen hat das wegtäuschen, dass Alter weiterhin als ein Qualifkationsniveau der Erwerbspersonen Risikomerkmal am Arbeitsmarkt zu betrach- im Zeitablauf zugelegt (Bosch 2011; Buslei ten ist. Dies gilt insbesondere dann, wenn et al. 2018). Der Anteil der Akademikerinnen ältere Arbeitskräfte einmal ihren Arbeits- und Akademiker in der Erwerbsbevölkerung platz verloren haben oder aber von unste- stieg und der entsprechende Anteil der Ge- tigen Erwerbsbiografen betroffen sind. So ringqualifzierten sank. Da höhere Qualifka- zeigt sich, dass sich selbst in dem langge- tion auch mit längerfristig höheren Arbeits- zogenen Arbeitsmarktaufschwung in den marktchancen einhergeht, stärkt dies den 2010er-Jahren die Zugangsraten Älterer in Beschäftigungstrend zugunsten der Älteren. eine sozialversicherungspfichtige Beschäfti- Neben der Beschäftigungsfähigkeit kommt gung nicht nennenswert erhöht haben (Wal- auch der Erwerbsfähigkeit eine zentrale wei 2017). Auch Analysen zu den Abgangs- Rolle für die Weiterbeschäftigung Älterer zu. chancen von Leistungsempfängerinnen und Der Ausbau der Angebote der Deutschen Leistungsempfängern im SGB II legen nahe, Rentenversicherung in den Bereichen beruf- dass (ein höheres) Alter unter Kontrolle wei- liche Rehabilitation und Prävention leistete terer soziodemografscher Merkmale den hierzu einen wichtigen Beitrag. (Wieder-)Einstieg in eine existenzsichernde Von großer Bedeutung ist schließlich die Beschäftigung erschwert (Beste und Trapp- Rolle institutioneller Reformen, welche hier- mann 2016). Die Beschäftigungschancen zulande die Weichen in Richtung einer stär- älterer Arbeitsloser werden weiter dadurch
226 Deutsche Rentenversicherung 3/2021 geschmälert, dass sie im Vergleich zu jünge- zudem zu Nachfrageeinbrüchen. Die auf- ren Altersgruppen weniger häufg an arbeits- grund der Eindämmungsmaßnahmen vollzo- marktpolitischen Maßnahmen teilnehmen, gene Schließung ganzer Wirtschaftszweige häufger langzeitarbeitslos sind und in stär- wie Gastwirtschaften, Hotels und Tourismus kerem Maße mit gesundheitlichen Proble- sowie das Verbot von Großveranstaltungen men konfrontiert sind (BA-Statistik 2019). in Bereichen wie Kultur, Sport, Freizeit und Dem steht lediglich entgegen, dass es Älte- Wirtschaftsmessen ist ein Novum und wirkt ren weniger häufg als Jüngeren an einer for- bis zum aktuellen Rand fort. Im Vorjahresver- malen Qualifkation fehlt. Dabei ist jedoch zu gleich verringerte sich das BIP in 2020 um berücksichtigen, dass sich deren Fähigkei- ungefähr 5 Prozent. Im Zuge des zögerlichen ten und Kompetenzen durch längere Arbeits- Erholungsprozesses ist wohl erst Ende 2021 losigkeit oder Strukturwandel ganz oder teil- mit einem Erreichen des Vorkrisenniveaus weise entwertet haben könnten. der Volkswirtschaft zu rechnen. Im Vergleich zur Finanzkrise von 2008 bis 2010, die einen ähnlich starken BIP-Rück- 3. Die Covid-19-Pandemie: gang mit sich brachte, weist die Covid- Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt 19-Pandemie eine ganze Reihe von Be- sonderheiten auf. Die Finanzkrise war Die Covid-19-Pandemie hat die Weltwirt- hierzulande durch einen V-Verlauf mit relativ schaft und auch die hiesige Volkswirtschaft schneller Erholung, einer ihr vorausgehen- in eine schwere und lang andauernde Krise den Boomphase der Volkswirtschaft, einer gestürzt. Vor allem für vorerkrankte und le- starken Betroffenheit des exportorientierten bensältere Menschen bestehen durch das verarbeitenden Gewerbes und einer ver- Virus SARS-CoV-2 erhebliche gesund- gleichsweise geringen Bedeutung struktu- heitliche Risiken. Zur Eindämmung des In- reller Begleitfaktoren gekennzeichnet. Im fektionsgeschehens kamen und kommen Gegensatz dazu vollzieht sich im Rahmen umfassende Maßnahmen zum Einsatz: der Covid-19-Pandemie nicht zuletzt durch Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen, die langgezogenen Lockdown-Maßnahmen weitreichende Hygienemaßnahmen (wie in weiten Teilen Europas eine wesentlich län- zum Beispiel Abstandsregelungen und das gere Erholungsphase (langes V). Erschwe- Tragen von Mund-Nase-Bedeckungen), rend kommt hinzu, dass der Covid-19-Pan- eine stärkere Nutzung des Arbeitens von demie bereits eine leicht rezessive Tendenz zu Hause und vermehrte Testungen. Der der Wirtschaft vorausging, die Branchenbe- Schlüssel für eine nachhaltige wirtschaftliche troffenheit deutlich breiter ist und sich eine Erholung liegt anders als in früheren Krisen offenbar forcierte Transformation der Wirt- nicht zuallererst im Spielfeld der Wirtschafts- schaft, insbesondere durch die schneller vo- und Finanzpolitik, sondern ist in erster Linie ranschreitende Digitalisierung, vollzieht (ifo- im Bereich des globalen Gesundheitsschut- Institut 2020). zes zu verorten. Als zentral erscheint dabei Die Diffusion digitaler Technologien hat das eine möglichst weitgehende Immunisierung für die Eindämmung der Pandemie wichti- der Bevölkerung durch wirksame Impfstoffe. ge Social Distancing unterstützt. Zuallererst Die Covid-19-Pandemie hat bereits schwe- sind hier die zuletzt stark gewachsenen Mög- ren wirtschaftlichen Schaden angerichtet. lichkeiten des Arbeitens von zu Hause zu Während des ersten Lockdowns im Frühjahr nennen. Befragungen zeigen, dass im Früh- 2020 wurden Absatzwege und Lieferket- jahr 2021 rund zwei Drittel der Beschäftigten ten durchbrochen, was den internationalen in Betrieben arbeiteten, in denen zumindest Handel vorübergehend erheblich beeinträch- eine Arbeitnehmerin beziehungsweise ein tigte. Durch die damit verbundene enorme Arbeitnehmer von zu Hause arbeiten kann Abschwächung der Weltwirtschaft kam es (Frodermann et al. 2021). Von den Beschäf-
Alterssicherung 227 Abbildung 1: Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Prozentpunkten und der sozialversiche- rungspfichtig Beschäftigten in Tausend von Februar 2018 bis Februar 2021 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, aufgerufen am 05.05.2021. tigten in diesen Betrieben üben wiederum je- 2021). Die Erwerbstätigkeit und sozialver- weils die Hälfte Tätigkeiten aus, die aufgrund sicherungspfichtige Beschäftigung gingen der zu verrichtenden Tätigkeiten nicht von zurück und die Arbeitslosigkeit erhöhte sich zu Hause erledigt werden können. Was die (vgl. Abbildung 1). Stabilisiert wurde der letztere Gruppe angeht, zeigen Befragungs- Arbeitsmarkt einerseits durch wirtschaftliche ergebnisse, dass das Potenzial im Zuge Hilfen für Unternehmen und andererseits der Pandemie immer stärker ausgeschöpft durch den massiven Einsatz von Kurzarbeit. wurde. Während vor der Covid-19-Pande- In der Spitze (Frühjahr 2020) gab es rund mie noch knapp die Hälfte dieser Homeof- sechs Millionen kurzarbeitende Leistungs- fce-Möglichkeiten ganz oder tageweise ge- empfängerinnen und -empfänger, was unter nutzt wurde, waren es im April 2021 mehr als Berücksichtigung des Arbeitsausfalls einem 80 Prozent. Eine weitere wichtige Rolle zur Beschäftigungsvolumen von rund drei Mil- Eindämmung der Pandemie am Arbeitsplatz lionen entsprach. Hierdurch konnten Ent- ermöglichten virtuelle Konferenzen, durch lassungen in großem Stil verhindert werden, die Kontakte im betrieblichen Kontext weiter weil die danach wieder rückläufge Kurz- begrenzt werden konnten. arbeit nicht mit einer wachsenden Arbeits- Insgesamt hat die Covid-19-Pandemie den losigkeit einherging (Walwei 2021a). Gleich- Arbeitsmarkt schwer getroffen. Der hierzu- zeitig führen Krisenpuffer wie die Kurzarbeit lande bis 2019 anhaltende Beschäftigungs- aber dazu, dass diese bei wirtschaftlicher boom wurde in 2020 gestoppt (Bauer et al. Erholung wieder zurückgefahren werden
228 Deutsche Rentenversicherung 3/2021 müssen und dadurch andernfalls notwendi- Älteren sind über die Sektoren in etwa so ge Neueinstellungen bremsen. Auswirkun- verteilt wie Jüngere, jedoch etwas seltener in gen hat dies vor allem für diejenigen Men- der Zeitarbeitsbranche tätig und etwas häu- schen, die Zugang zum Arbeitsmarkt fnden fger in der öffentlichen Verwaltung vertreten. wollen. Hierzu zählen (Langzeit-)Arbeitslose, Zudem arbeiten Ältere etwas öfter unterhalb Berufseinsteigerinnen und -einsteiger sowie der tarifvertraglich festgelegten Arbeitszeit, Berufsrückkehrerinnen und -rückkehrer. We- auch wegen der Nutzung von Altersteilzeit- niger Neueinstellungen begrenzen auch die modellen (BA-Statistik 2019). Ältere sind Aufwärtsmobilität sowie Karrierechancen vor und nach Renteneintritt zudem stärker von Beschäftigten, können den Rückzug in Minijobs und Selbstständigkeit vertreten vom Arbeitsmarkt beschleunigen und zum (Walwei 2018a). Aufbau einer sogenannten stillen Reserve Weil die Gesundheitsrisiken der Covid- beitragen. 19-Pandemie mit dem Alter zunehmen und Typisch für Wirtschaftskrisen sind deren durch die Eindämmungsmaßnahmen gleich- asymmetrische Effekte. Dies gilt sowohl in zeitig wirtschaftliche Aktivitäten gebremst sektoraler Hinsicht als auch für verschiede- werden, ergeben sich für ältere Erwerbs- ne Beschäftigungsformen (Walwei 2021b). personen zwei wesentliche Konsequenzen So hat sich die oft auch als Große Rezession negativer Art. Zum einen können deren Be- bezeichnete schwere Finanzkrise (2008 bis schäftigungschancen durch die Pandemie 2010) in erster Linie in einem Rückgang der negativ beeinfusst werden. Zum anderen Erwerbstätigkeit im verarbeitenden Gewer- kann sich durch die Gesundheitskrise ihre Er- be bemerkbar gemacht. Im Gegensatz dazu werbspräferenz verändern. Während der Fi- bewegten sich die Erwerbstätigenzahlen in nanzkrise zeigte sich, dass Ältere tendenziell den Dienstleistungsbereichen nahezu unver- weniger von Beschäftigungsverlusten be- mindert weiter nach oben. Im Ergebnis führ- troffen waren als Jüngere. Gleichwohl legen te dies dazu, dass insbesondere unbefristete die Befunde nahe, dass Ältere es im Nach- Vollzeitbeschäftigung und Leiharbeit beson- gang schwer hatten, wieder in den Arbeits- ders stark von der Krise betroffen waren. In markt zurückzukommen (BA-Statistik 2019). der Covid-19-Pandemie zeigt sich ein etwas Durch die Folgen der Covid-19-Pandemie anderes Bild. Zwar war am Anfang durch den könnten sich weitreichendere Konsequen- Einbruch des Welthandels eine ähnliche Ent- zen für die Älteren ergeben. Die Zurückhal- wicklung wie in der Finanzkrise zu beobach- tung bei den betrieblichen Neueinstellungen ten. Doch mit der Wiederherstellung der Lie- kann sich durch mögliche Gesundheitsrisi- ferketten und Absatzwege erholten sich die ken weiter verstärken. Gleichzeitig erleichtert Industrie und das produzierende Gewerbe. aber die stärkere Nutzung von Homeoffce Dagegen waren Dienstleistungsbereiche wie den Betrieben die Möglichkeit, bestimmte zum Beispiel das Gastgewerbe über lange Gruppen, zum Beispiel Älteren mit Wissens- Zeit weitreichenden Beschränkungen ausge- und Bürotätigkeiten, in Beschäftigung zu setzt. Dadurch werden anders als in der Fi- halten. Für andere Ältere könnte die Pande- nanzkrise die in diesen Branchen stärker vor- mie gesundheitliche Folgen nach sich gezo- kommenden sozialversicherungspfichtigen gen haben, die ihnen eine Erwerbsarbeit er- Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse, Minijobs schweren. Wiederum andere Ältere möchten und selbstständige Tätigkeiten mehr in Mitlei- oder müssen gegebenenfalls noch länger denschaft gezogen als in der Vergangenheit. arbeiten, haben aber eventuell vergleichs- Je nachdem, wie sich Personengruppen weise geringe Chancen eines Zugangs zum auf verschiedene Sektoren und Erwerbs- Arbeitsmarkt. Nachfolgend sollen die bisher formen verteilen, können sie demnach in vorliegenden (empirischen) Befunde zur Be- unterschiedlicher Weise von Wirtschaftskri- schäftigung Älterer in der Covid-19-Pande- sen betroffen sein. Die hier interessierenden mie dargelegt werden.
Alterssicherung 229 4. Befunde zur Beschäftigungssituation gesamt günstigen Entwicklung und Stabili- Älterer in der Covid-19-Pandemie sierung der sozialversicherungspfichtigen Beschäftigung dürfte der bereits erwähnte Die Erkenntnisse zu den Auswirkungen der starke Einsatz von Kurzarbeit einen maßgeb- Covid-19-Pandemie auf die Beschäftigungs- lichen Beitrag geleistet haben. Mit Blick auf situation Älterer können naheliegenderweise die individuelle Betroffenheit von Kurzarbeit noch nicht als abgeschlossen gelten. Gleich- erweist sich auch unter Kontrolle anderer wohl zeichnen sich erste wichtige Tendenzen Faktoren das Alter nicht als signifkante De- ab, die auch in der mittleren und längeren terminante (IAB 2020). Frist zu beachten sein werden. Etwas anders stellt sich die Situation dar, Die Entwicklung der Arbeitslosenquoten wenn die Entwicklung der altersbezogenen nach Altersgruppen illustriert zunächst ein- Erwerbstätigkeit in der Covid-19-Pandemie mal, dass Jüngere (15 bis 24 Jahre) – wie betrachtet wird. Zu den Erwerbstätigen zäh- schon in vergangenen Krisen – im Zuge der len neben den sozialversicherungspfich- Folgen der Covid-19-Pandemie anfangs be- tig Beschäftigten auch Beamte, Minijobber, sonders stark betroffen waren und Ältere Selbstständige und mithelfende Familien- (55 bis 64 Jahre) zunächst eher glimpfich angehörige. Hier ist ein Rückgang bei den davongekommen waren (vgl. Abbildung 2). Ältesten von knapp 1,6 Prozentpunkten im Mit dem Voranschreiten der Pandemie zeigt vierten Quartal 2020 zum Vorjahresquartal sich jedoch, dass die Arbeitslosenquoten und von 0,6 Prozentpunkten im ersten Quar- Älterer kontinuierlich zunehmen, was auf die tal 2021 zum Vorjahresquartal zu beobach- bereits angesprochenen Probleme der Grup- ten (vgl. Abbildung 5). Auch die anderen Al- pe beim Zugang zum Arbeitsmarkt hinweist. tersgruppen verzeichnen Rückgänge bei den Deutlich wird dies auch bei der Entwicklung Erwerbstätigenquoten, insbesondere die 15- der Langzeitarbeitslosigkeit, die gerade zu- bis 24-Jährigen. letzt wieder stark gestiegen ist. Insgesamt Durch die starke Krisenbetroffenheit be- weisen die Älteren über den gesamten Be- stimmter Dienstleistungsbereiche (zum Bei- trachtungszeitraum seit Anfang 2019 und spiel dem Gastgewerbe oder auch dem auch zuletzt im April 2021 die mit Abstand Einzelhandel) ist – wie bereits erwähnt – ins- höchste anteilige Langzeitarbeitslosenquo- besondere die Zahl der Minijobs deutlich te (3,0 Prozent) auf (vgl. Abbildung 3). Aller- eingebrochen. Hier zeigt sich jedoch, dass dings ist festzustellen, dass sich der Anstieg – obwohl Ältere Minijobs eher überpropor- der anteiligen Langzeitarbeitslosenquoten tional ausüben – insbesondere die 15- bis der 55- bis 64-Jährigen leicht unter dem Auf- 54-Jährigen stärker vom Rückgang dieser wuchs der 25- bis 54-Jährigen bewegt. Beschäftigungsform betroffen sind (vgl. Ab- Blickt man auf die Entwicklung der sozial- bildung 6). versicherungspflichtigen Beschäftigung Starke Auswirkungen der Pandemie zeigen nach Altersgruppen, ergeben sich im Zeit- sich schließlich für die Gruppe der Selbst- raum Oktober 2019 bis Oktober 2020 für die ständigen, bei denen Ältere ebenfalls über- 15- bis 24-Jährigen (minus 0,6 Prozentpunk- proportional vertreten sind (Walwei 2021b). te) und die 15- bis 54-Jährigen (minus 1,0 Nachdem zwischen 2015 und 2019 die Prozentpunkte) leichte Rückgänge bei den Zahl der Selbstständigen (einschließlich betreffenden Quoten (vgl. Abbildung 4). Da- mithelfender Familienangehörige) mit Ver- gegen zeigt sich bei den Älteren sogar eine änderungsraten zwischen – 1,2 Prozent und Fortsetzung des bereits vorher zu beobach- – 1,7 Prozent jährlich bereits kontinuierlich tenden Aufwärtstrends. Die Quote der so- gesunken waren, weisen Zahlen des Statis- zialversicherungspfichtigen Beschäftigung tischen Bundesamtes für 2020 einen Rück- unter den 55- bis 64-Jährigen stieg von gang von 142 000 beziehungsweise 3,4 Pro- 54,4 auf 56,3 Prozent spürbar. Zu der ins- zent aus (Destatis 2021b). Für 2021 gehen
230 Deutsche Rentenversicherung 3/2021 Abbildung 2: Arbeitslosenquoten nach verschiedenen Altersgruppen von Januar 2019 bis April 2021, in Prozent Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Datenstand: April 2021. Abbildung 3: Anteilige Langzeitarbeitslosenquote nach verschiedenen Altersgruppen von Januar 2019 bis April 2021, in Prozent Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Datenstand: April 2021.
Alterssicherung 231 Abbildung 4: Quote der sozialversicherungspfichtig Beschäftigten nach verschiedenen Altersgruppen von Januar 2019 bis Oktober 2020, in Prozent Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Datenstand: April 2021. Abbildung 5: Erwerbstätigenquoten nach verschiedenen Altersgruppen vom 1. Quartal 2019 bis zum 1. Quartal 2021, in Prozent Quelle: OECD (2021), Employment rate by age group (indicator), doi: 10.1787/084f32c7-en.
232 Deutsche Rentenversicherung 3/2021 Abbildung 6: Ausschließlich geringfügig entlohnte Beschäftigte nach verschiedenen Altersgruppen, von Januar 2019 bis Oktober 2020 Anmerkung: Index Januar 2019 = 100. Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit für Deutschland (Arbeitsort), Datenstand: April 2021. vorliegende Prognosen von einem nochmal tegekommen sein, andererseits sind aber ähnlich großen Rückgang aus (Bauer et al. auch vorzeitige Geschäftsaufgaben wegen 2021). Bisherige Analysen deuten zudem der ohnehin nicht mehr langen Erwerbsper- darauf hin, dass insbesondere Selbststän- spektiven ebenfalls im Bereich des Mögli- dige in den Krisenbranchen durch Umsatz- chen. rückgänge und damit verbundene Einkom- Für die Eindämmung der Pandemie und mensverluste teils schwer von der Krise in den gleichzeitigen Erhalt von Beschäftigung Mitleidenschaft gezogen wurden (Rat der spielte und spielt die Nutzbarmachung des Arbeitswelt 2021). Zudem berichten viele Homeoffces eine wichtige Rolle. Bei einem Selbstständige durch die andauernde Krise Vergleich der Altersgruppen zeigt sich keine über Existenzrisiken. Ein verstärktes Insol- besonders stark erhöhte Inanspruchnahme venzgeschehen ist in der nahen Zukunft seitens der Älteren, anders als man das auf- wahrscheinlich. Bisher liegen keine syste- grund ihrer gesundheitlichen Risiken hätte matischen Informationen dazu vor, wie ver- erwarten können. Die mittleren Altersgrup- schiedene Altersgruppen unter den Selbst- pen sind hier gemessen an ihrer Repräsen- ständigen durch die Krise gekommen sind. tanz in den Belegschaften am stärksten ver- Einerseits könnten ihnen höhere Rücklagen treten (Frodermann et al. 2021). Von Interesse im Vergleich zu jungen Gründerinnen und ist in diesem Zusammenhang auch, dass Äl- Gründern bei der Existenzsicherung zugu- tere mit den Eindämmungsmaßnahmen ins-
Alterssicherung 233 gesamt eher zufriedener waren als Jüngere nicht von Verlusten der sozialversiche- (Westermeier 2020). rungspfichtigen Beschäftigung betroffen. Schließlich betrifft die Covid-19-Pandemie Im Gegenteil: Es zeigt sich ein weiterer An- nicht nur die Nachfrageseite am Arbeits- stieg. Dagegen stellt sich eine Rückkehr in markt. Fehlende Beschäftigungsoptionen den Arbeitsmarkt als schwierig dar. Durch und beträchtliche gesundheitliche Risiken die langanhaltende Krise und die wohl können zum Rückzug vom Arbeitsmarkt noch längere Zurückhaltung bei den Neu- beitragen. Bei der Analyse der Entwicklung einstellungen könnte sich dieses Problem des Erwerbspersonenpotenzials kommt im Nachgang zur Covid-19-Pandemie als gerade dies in der Covid-19-Pandemie zum noch gravierender erweisen als in früheren Tragen. Dies gilt vor allem für die Gruppe Rezessionen. Darüber hinaus ist diese Krise der über 65-Jährigen, die als Selbststän- aber auch aus zwei weiteren Gründen eine dige oder Minijobber teils besonders stark besondere Herausforderung für Ältere. Zum von der Pandemie betroffen waren (Fuchs einen sind die gesundheitlichen Risiken et al. 2020). der Covid-19-Pandemie für Ältere beson- Internationale Vergleiche bestätigen weitge- ders hoch, was deren Erwerbsfähigkeit und hend die Entwicklung in Deutschland. Ins- -neigung sowie die Präferenz von Arbeit- gesamt sind Jüngere nahezu überall stärker gebern beeinfussen kann. Mit Blick auf die von der Krise betroffen als Ältere, dennoch demografsche Entwicklung und den sich legen ähnlich wie hierzulande am aktuellen abzeichnenden Nachwuchsmangel wäre Rand die Arbeitslosenquoten der Älteren dies ein schwerer Rückschlag. Gleichzei- zu. US-Studien verweisen darauf, dass ins- tig ist aber auch festzustellen, dass Ältere besondere Personen, die älter als 65 Jahre mit dem Krisenmanagement der Regierung alt sind, besonders häufg ihren Job verlo- zufriedener sind als Jüngere (Westermeier ren hätten (Economic Observatory 2020). 2020). Zum anderen vollzieht sich gerade Sie belegen zudem, dass Ältere früher in eine transformative Rezession, die vermut- den Ruhestand gegangen sind als sie dies lich mit einer schnelleren Humankapitalent- eigentlich geplant hatten. Generell deuten wertung einhergeht. Zwar gibt es Hinweise, die vorliegenden Befunde darauf hin, dass dass Ältere im Zuge der Krise ihre digitalen sich Ältere durch den Digitalisierungsschub Skills weiterentwickeln konnten. Ob dieser vermehrt digitale Kompetenzen angeeignet Prozess aber mit der Geschwindigkeit der haben beziehungsweise aneignen mussten, Diffusion digitaler Technologien Schritt hält, die ihre Beschäftigungsfähigkeit in der nahen ist offen. Gerade Personen, die länger nicht Zukunft positiv beeinfussen könnten (Kuop- in Arbeit sind, könnten hierdurch leicht den pamäki und Östund 2020; Beier et al. 2020; Anschluss zum Arbeitsmarkt verlieren. Morrow-Howell et al. 2020). Anders als für Ausgehend von den bestehenden renten- Deutschland zeigt sich für Schweden, dass rechtlichen Rahmenbedingungen und den die Gruppe der über 60-Jährigen in Zeiten Konsequenzen der demografschen Ent- der Covid-19-Pandemie die höchste Ho- wicklung ist ein hohes Beschäftigungsniveau meoffce-Affnität aufwiesen (Foucault und der Älteren nach wie vor eine der wichtigen Galasso 2020). Säulen für die längerfristige Stabilisierung des Erwerbspersonenpotenzials. Dem Erhalt und der Weiterentwicklung der Beschäfti- 5. Fazit gungs- und Erwerbsfähigkeit durch lebens- langes Lernen und gesundheitliche Vorsor- Bei den Älteren zeigt sich in der Covid- ge wird entscheidende Bedeutung dafür 19-Pandemie im Großen und Ganzen das zukommen, ob weiter mit der immer größer altbekannte Bild aus früheren Phasen des werdenden Gruppe der Älteren am Arbeits- wirtschaftlichen Abschwungs. Sie sind markt gerechnet werden kann.
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