MÄRZ BIS 21. APRIL 2019 - Interlaken Classics
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PROGRAMMHEFT 3 1 . M Ä R Z B I S 2 1 . A P R I L 2 0 19 Hauptsponsoren: Medien: Co-Veranstalter und Sponsor:
42 2016 INTERLAKEN CLASSICS 2019 1 WILLKOMMEN «Musik braucht die Menschen gar nicht zum Denken zu bringen, es wäre genug, wenn sie sie zum Zuhören brächte.» Claude Debussy Was uns mit Musikern verbindet, ist die Liebe Das diesjährige Konzertprogramm 2019 umfasst einschliesslich des Prix du Piano Bern dreizehn Ver- ZUR PERFEKTEN anstaltungen. Nebst den Konzerten im Umfeld der Meisterkurse und den Orchesterkonzerten findet KOMPOSITION. am 10. April das traditionelle Kinderkonzert mit «Peter und der Wolf» statt. Am 7. April spielt Helmut Freitag in der Kirche Ringgenberg Orgelwerke von Felix Mendelssohn, Robert Schumann und Johannes Brahms; sie alle waren mit unserer Gegend eng verbunden, Zudem hat Mendelssohn selbst sehr oft auf der Ringgenberger Orgel gespielt. Am 31. März wird das Equilibris Klaviertrio in der Dorfkirche Grindelwald wundervolle Kammermusik erklingen lassen. In den Sinfoniekonzerten 1 und 2 sind solistisch das Violinkonzert e-Moll, op. 64 von Felix Mendelssohn und das Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll, op. 23 von Tschaikowski zu hören. Die jungen Solistinnen, Elea Nick, Violine, und Olga Scheps, Klavier, werden keine Wünsche offenlassen. Als zusätz- licher Leckerbissen wird am 13. April die Ouvertüre zum «Freischütz» von Carl Maria von Weber aufgeführt, der sich im Sommer 1811 ebenfalls längere Zeit in Interlaken aufhielt. Abgesehen vom breiten Spektrum des DAS IST CLARIANT: diesjährigen Programms gilt es, einen Umstand besonders hervorzu- LEIDENSCHAFTLICHER FÖRDERER DER KÜNSTE heben: Im dritten Sinfoniekonzert am 21. April werden Teo Gertler das Das perfekte Zusammenspiel von Harmonie, Tempo Violinkonzert Nr. 3 G-Dur KV 216 und Han Kim das Klarinettenkonzert und Rhythmus erschafft Musik, die uns alle bewegt. A-Dur KV 622 von Mozart zur Aufführung bringen. Mit der 13-jährigen Fast wie bei uns: Denn wenn wir etwas bewegen Alma Deutscher wird im Rahmen desselben Konzerts schliesslich eine wollen, entstehen aus Engagement, Know-how und Musikerin zu hören sein, die wohl zu Recht als Wunderkind bezeichnet Forschung innovative Lösungen für die Spezial- wird. Sie spielt ihr eigenes Klavierkonzert Nr. 1 Es-Dur. Ausserordentlich ist in diesem Zusammenhang vor allem, dass ihr Werk romantisch klingt. chemie, die Emissionen senken, Rohstoffe sparen – Lassen Sie sich – nebst den anderen Konzerten – dieses Ereignis nicht und nachhaltig Wert schaffen. entgehen. Wir freuen uns, wenn Sie nach den Konzerten beglückt nach Das ist uns wichtig. Hause gehen, wofür allen Künstlern herzlich gedankt sei. Im Namen aller Beteiligten danke ich Ihnen für Ihre Treue ebenfalls sehr herzlich. Unser Dank geht nicht zuletzt an alle Sponsoren und Gönner sowie an die öffentliche Hand, ohne deren Unterstützung unser Festival nicht denkbar wäre. Dr. Peter Hollinger, Präsident Interlaken Classics
INTERLAKEN CLASSICS 2019 3 KONZERTPROGRAMM 2019/170 - Programm Interlaken Classics / Kirchhofer - 001HS - 120 x 210 mm - Suisse - 13/03/19 Sonntag, 31. März 2019, 17.00 Uhr, Dorfkirche Grindelwald 9 Equilibris Klaviertrio Mittwoch, 3. April 2019, 19.30 Uhr, Victoria-Jungfrau, Interlaken 13 Meisterkonzert Zakhar Bron, Violine Sonntag, 7. April 2019, 17.00 Uhr, Burgkirche Ringgenberg 18 Orgelkonzert mit Helmut Freitag Dienstag, 9. April 2019, 19.30 Uhr, Haus der Musik, Interlaken 21 Abschlusskonzert Meisterkurs Violine Mittwoch, 10. April 2019, 17.00 Uhr, 23 Lindner Beau Rivage, Interlaken Kinderkonzert «Peter und der Wolf» Freitag, 12. April 2019, 19.30 Uhr, Kirche Unterseen 27 Meisterkonzert Jeroen Berwaerts und Reinhold Friedrich, Trompete Samstag, 13. April 2019, 19.30 Uhr, Kursaal Interlaken 33 1. Sinfoniekonzert – Zakhar Bron Festival Orchestra Solistin: Elea Nick, Violine Sonntag, 14. April 2019, 17.00 Uhr, Haus der Musik, Interlaken 39 Abschlusskonzert Meisterkurs Trompete Donnerstag, 18. April 2019, 19.30 Uhr, Kursaal Interlaken 41 2. Sinfoniekonzert – Zakhar Bron Festival Orchestra Solistin: Olga Scheps, Klavier Karfreitag, 19. April 2019, 19.30 Uhr, Victoria-Jungfrau, Interlaken 47 Meisterkonzert David Geringas, Violoncello Karsamstag, 20. April 2019, 18.00 Uhr, Schlosskirche Interlaken 51 Abschlusskonzert Meisterkurs Violoncello HAPPY SPORT COLLECTION Ostersonntag, 21. April 2019, 17.00 Uhr, Kursaal Interlaken 55 3. Sinfoniekonzert – Zakhar Bron Festival Orchestra Solisten: Teo Gertler, Violine, Han Kim, Klarinette und Alma Deutscher, Klavier ÖFFENTLICHE MEISTERKURSE: Nähere Informationen über die drei Meisterkurse finden Sie auf Seite 65. Programmänderungen vorbehalten. Aktuelle Informationen finden Sie unter www.interlaken-classics.ch
INTERLAKEN CLASSICS 2019 5 U N S E R E PA RT N E R HAUPTSPONSOREN: C O - V E R A N S TA LT E R U N D S P O N S O R : Individuelles KONZERTSPONSOREN: Adventure Package GRINDELWALD-FIRST – TOP OF ADVENTURE Mit dem First Flieger nach Schreckfeld fliegen, mit dem First Glider wie ein Adler durch die Luft gleiten, mit dem Mountain Cart nach Bort donnern oder doch lieber mit dem Trottibike über Asphalt nach Grindelwald sausen? Sie haben die Wahl. Stellen Sie sich Ihr F E S T I VA L S P O N S O R E N : Adventure Package individuell zusammen. Beim Kauf eines dieser Angebote legen Sie die gewünschte Anzahl Aktivitäten fest und entscheiden sich dann auf dem Berg für Ihren Favoriten. Die Gondelbahn darf unbegrenzt benutzt werden. Täglich bis 28. Oktober 2018 (Falls es die Wetterverhältnisse zu lassen). Fly to Schreckfeld with the First Flyer, soar through the air like an eagle with the First Gli- der, thunder down to Bort in a Mountain Cart, or perhaps whizzing to Grindelwald along smooth asphalt is more your thing? The choice is entirely yours to make. Put your ad- M E D I E N PA RT N E R : venture package together entirely to your liking. When purchasing one of these offers, firstly think about how many activities you wish to undertake, then, on the mountain, you can opt for your favourites. The gondola lift can be used without limitation. Daily to 28 October 2018 (If weather conditions allow). Beiträge der öffentlichen Hand: Kanton Bern/Amt für Kultur, jungfrau.ch/adventure-package die Standortgemeinden Interlaken, Unterseen und Matten sowie die Gemeinden der Regionalkonferenz Oberland-Ost. Die Interlaken Classics danken allen Partnern, Mitgliedern und Gönnern für die finanzielle Unterstützung.
INTERLAKEN CLASSICS 2019 7 O R G A N I S AT I O N VORSTAN D Dr. Peter Hollinger, Präsident Stephan Oehrli Ursula Zybach, Grossrätin Beat Günther GE SCHÄF TSF ÜHRE R Nando von Allmen PROGRAMMVE RFASSE R Peter Keller, Urte Knefeli ÖF F E N TL ICHE R VORVE RKAUF www.kulturticket.ch Genusswelt Postfach, 4009 Basel Tel. 0900kultur oder 0900 585 887 Montag bis Freitag, 10.30 –12.30 Uhr (1.20 / Min. ab Festnetz) Wählen Sie online Ihren Sitzplatz aus: www.kulturticket.ch (Bezahlung mit Visa, Mastercard, Postcard oder gegen Rechnung) Sowie in sämtlichen Vorverkaufsstellen von Kulturticket Die Bern: Thun: tonträger music & more (Spitalgasse 38) Thun-Thunersee Tourismus Interlaken: Interlaken Tourismusbüro im Berner Oberland Meiringen: Haslital Tourismus Zürich: Musikhaus Jecklin Basel: BaZ am Aeschenplatz, Billettkasse im Stadtcasino Fribourg: Fribourg Tourisme Luzern: KKL, LZ Corner Olten: Stadttheater Riehen: Infothek-Kulturbüro Riehen Solothurn: Zentrale Vorverkaufsstelle GE SCHÄF TSSTE L L E Interlaken Classics, Postfach 162, CH-3800 Interlaken Telefon +41 (0)33 821 21 15, Fax +41 (0)33 821 21 16 info@interlaken-classics.ch, www.interlaken-classics.ch In der Rugen Gnuss-Wält finden Sie nebst feinen Rugenbräu-Bieren auch das gesamte ABE N DKASSE Die Abendkasse öffnet jeweils 1 Stunde vor Konzertbeginn. Weinsortiment des Rugen Wy-Chäller, Türöffnung für alle Veranstaltungen: 30 Minuten vor Konzertbeginn. den Swiss Mountain Whisky, den Crystal Gin, Spirituosen, Spezialitäten und E RMÄSSIGUN GE N G Geschenke. Schüler, Lehrlinge und Studenten erhalten 50 % Reduktion UG auf die Eintrittspreise. U HF inem HF 5 TS T C bei e ab C S CC 10.– Rugenbräu AG HH 10 Wagnerenstrasse 40, CH-3800 Interlaken EE IN Ei 0.– Tel. +41 (0)33 826 46 49, rugenbraeu.ch nk au IN nicht kumulierbar f
INTERLAKEN CLASSICS 2019 9 K A M M E R M U S I K M I T S TA R S V O N M O R G E N Sonntag, 31. März 2019, 17.00 Uhr KO N Z ERTS PO N S O R : Dorfkirche Grindelwald EQ U ILIB R IS K LAV IERTR I O mit Igor Andreev, Klavier, Anna Abbühl, Violoncello und Simon Wiener, Violine PROGRAMM Ludwig van Beethoven (1770–1827) 28 Min. Klaviertrio c-Moll, op. 1 Nr. 3 (1795) Allegro con brio Andante cantabile con variazioni Menuetto: Quasi allegro Finale: Prestissimo Johannes Brahms (1833–1897) 22 Min. Klaviertrio c-Moll, op. 101 (1886) Allegro energico Presto non assai ZUM KENNENLERNEN Andante grazioso Allegro molto ***** PACKAGE «FIRST TOUCH» CHF 10.00 Maurice Ravel (1875–1937) 28 Min. • Freier Eintritt Klaviertrio a-Moll (1914) • Welcome Drink (exkl. Spirituosen) Modéré Pantoum: Assez vif • Glücksjetons oder Promoticket im Wert v. CHF 10.00 Passacaille: Très large • Kleines Geschenk aus dem Sortiment des Casinos Final: Animé Interlaken Konzertdauer: ca. 1 Std. 40 Min., inklusive Pause • Gratis Parken Nur gültig beim Ersteintritt Eintrittspreis: CHF 30.–, unnummerierte Plätze DINNER FOR WINNER CHF 79.00 • Aperitif und 3 Gang Menu im Restaurant „Ristorante e Pizzeria Sapori“ im VICTORIA-JUNGFRAU Grand Hotel & Spa • Gratis Eintritt und Glücksjetons für CHF 25.00 im Casino Interlaken • Gratis Parkplatz im VICTORIA-JUNGFRAU Grand Hotel & Spa Tischreservation im Restaurant „Ristorante e Pizzeria Sapori“ unter 033 828 28 28. Glücksjetons und Promotickets können nicht gegen Bargeld umgetauscht werden www.casino-interlaken.ch
INTERLAKEN CLASSICS 2019 10 INTERLAKEN CLASSICS 2019 11 K A M M E R M U S I K M I T S TA R S V O N M O R G E N K A M M E R M U S I K M I T S TA R S V O N M O R G E N E Q U I L I BRIS Opus 1 bedeutet nicht etwa, dass es Beethovens erste Komposition war, Das Equilibris Klaviertrio wurde 2018 von zwei Schweizer Streich- denn er hatte schon über zwei Dutzend komponiert, sondern den bewusst musikern – Anna Abbühl (Cello) und Simon Wiener (Violine) – gemeinsam gesetzten Anfang einer Karriere als Komponist in Wien. Dass er die drei mit dem russischen Pianisten Igor Andreev gegründet. Trios Joseph Haydn widmete, verlieh dem Opus 1 noch mehr Gewicht. Anna hat bei Professoren wie Antonio Meneses, Martti Rousi und Ivan «Willst Du die alte Freundin ganz hintanstellen, dass Du ihr gar Nichts Monighetti studiert, sie ist Gewinnerin des Bischofszell-Wettbewerbs. schickst», schrieb Clara Schumann an Brahms, als er im Herbst 1881 Simon ist ehemaliger Student von Zakhar Bron und Renaud Capuçon, aus Thun zurückkehrte. Was zog den Zorn von Clara Schumann auf sich? Stimmführer der Sinfonietta de Lausanne und Gewinner des Kiefer- Ganz einfach: Brahms schickte seit den Anfängen seiner Freundschaft Hablitzel-Wettbewerbs. Igor ist Konzertpianist und dazu noch Korrepeti- mit Clara alle Kompositionsentwürfe und anschliessend auch die fertigen tor an der Hochschule der Künste Bern, unter anderem ist er Gewinner Kompositionen an seine Freundin und erwartete ihren Kommentar. Diese des renommierten Rina-Sala-Gallo-Klavierwettbewerbs. Alle drei jungen hielt mit ihren Kommentaren nicht hinter dem Berg. Wenn sie lobte, Musiker sind international solistisch tätig, haben aber als passionierte konnte Brahms weiterarbeiten, wenn sie tadelte, hiess es für den Kom- Künstler mit einer gemeinsamen Leidenschaft für die Kammermusik ponisten noch einmal korrigieren, verbessern oder gar neu komponieren. zusammengefunden. Daraus ergab sich für Brahms, der einen geordneten Tages- und Jahres- Das Equilibris Klaviertrio gibt 2019 Konzerte am Interlaken-Classics- ablauf über alles schätzte, dass er mit ersten Skizzen für neue Werke in Festival und St.-Petersburg-Klaviertrio-Festival sowie dem Jegenstorf- die Sommerferien fuhr, dort komponierte, anschliessend alles Neue an Schlosskonzerte-Festival; ebenso sind Auftritte auf Zypern, in Deutsch- Clara sandte, im Herbst letzte Korrekturen anbrachte und im Winter die land, Italien und der Schweiz geplant. neuen Kompositionen selber aufführte oder von Freunden aufführen liess. Für mehr Informationen: www.equilibristrio.com Doch im Sommer 1886 in Thun war alles anders. In bester Laune musi- zierte er bei seinem Freund Johann Viktor Widmann in dessen Haus in WERKE Bern zusammen mit dem Dirigenten Friedrich Hegar aus Zürich und Anfang des Jahres 1794 lud Fürst Carl Lichnowsky alles, was Rang und dessen Bruder Julius. Die Cellosonate op. 99 wurde gespielt, die Violin- Namen in der Wiener Musikwelt hatte, zu einer Matinee ein. Joseph sonate op. 100 und das Klaviertrio op. 101. Clara war für den Moment Haydn hatte seine Zusage gegeben, was der Veranstaltung noch mehr vergessen, sie erhielt die Noten dieser drei Werke nicht zur Beurteilung. Gewicht gab. Lichnowsky, der vier Instrumentalisten übers ganze Jahr zu Die bereits gedruckten Noten erhielt sie erst ein Jahr später. Die Verstim- Konzerten in seinem Haus verpflichtet hatte und diese auch das ganze mung hatte sich unterdessen gelegt, Clara erhielt wieder Entwürfe zum Jahr besoldete, liess drei neue Klaviertrios von seinem jüngsten Schütz- Lesen, Brahms blieb seinem Rhythmus von Komponieren und Aufführen ling, dem 24-jährigen Beethoven, einstudieren und bei der besagten treu. «Ja, ich arbeite, und mit der Sicherheit und Hellsicht eines Verrück- Matinee vortragen. Beethoven selber spielte den Klavierpart, Ignaz ten. Aber währenddessen arbeitet der Trübsinn auch. Seit vorgestern Schuppanzigh, der später viele Streichquartette Beethovens uraufführte, diese Sturmglocke, diese weinenden Frauen und vor allem der grauen- spielte Violine und Antonin Kraft, dessen Cellokonzert man lange Zeit hafte Enthusiasmus der jungen Leute ... Sie glauben, ich arbeite nicht für ein Werk von Haydn hielt, spielte Cello. Zeitgenossen haben viel über mehr? Ich habe nie so viel mit einer verrückteren und heroischeren Wut dieses Konzert geschrieben, es muss offenbar, schon wegen der Anwe- gearbeitet.» Ravel schrieb diese Zeilen am 4. August 1914, vier Tage, senheit von Altmeister Haydn, etwas ganz Besonderes gewesen sein. nachdem in Frankreich die Sturmglocken den Beginn des Ersten Haydn selber soll dem jungen Komponisten geraten haben, die beiden Weltkriegs angezeigt hatten. Das Werk, das er in jenem Sommer in ersten Trios zu veröffentlichen, das dritte aber, das Trio op. 1, c-Moll, Saint-Jean-de-Luz im Baskenland begonnen hatte und an dem er mit noch einmal gründlich zu überarbeiten, es sei doch zu fehlerhaft. «heroischer Wut arbeitete», war sein Klaviertrio a-Moll. Ob man dem Beethoven nahm sich Haydns Rat zu Herzen, korrigierte und verbes- Werk die heraufziehende Katastrophe anhöre, fragten sich Publikum und serte an vielen Stellen und publizierte ein Jahr später alle drei Klaviertrios Musikkenner schon bald nach der Uraufführung. Die vertrackten zusammen als Opus 1. Auf einen Aufruf des Verlegers hin gab es vor Rhythmen im ersten Satz und das Finale mit seinen Metren im 5/4- und 7/4-Takt im Stil der Volksmusik von Ravels baskischer Heimat sowie Druckbeginn bereits 241 Bestellungen für die Noten der drei Trios. Ein ganz bemerkenswerter Einstand für einen jungen Pianisten und Kompo- eine neobarocke Strenge im langsamen Satz, der die barocke Form der nisten, der gerade erst gut zwei Jahre in Wien war. Passacaglia aufgreift, wurde und wird jedenfalls von vielen als Ravels Aus- einandersetzung mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs in Verbindung gebracht. Die Zeit unbeschwerten Musizierens ist für ihn jedenfalls vorbei.
INTERLAKEN CLASSICS 2019 13 MEISTERKONZERT Mittwoch, 3. April 2019, 19.30 Uhr Victoria-Jungfrau Grand Hotel & Spa, Salle de Versailles Z A KHA R BRON, V IOLINE Irina Vinogradova, Klavier PROGRAMM Ludwig van Beethoven (1770-–827) 17 Min. Violinsonate Nr. 3 Es-Dur, op. 12 Nr. 3 Allegro con spirito Adagio con molt’espressione Rondo: Allegro molto Z’Menu Vo Hie Francis Poulenc (1899–1963) Sonate für Violine und Klavier op. 119 Allegro con fuoco 19 Min. Von der Region, auf den Tisch. Intermezzo. Très lent et calme Presto tragico ***** Dmitri Schostakowitsch (1906–1975) 12 Min. Zehn Präludien für Klavier, arrangiert für Violine und Klavier von Dmitri Zyganow Camille Saint-Saëns (1835–1921) 10 Min. Havanaise E-Dur, op. 83 Maurice Ravel (1875–1937) 10 Min. Tzigane Konzertdauer: ca. 1 Std. 50 Minuten, inklusive Pause Eintrittspreis: CHF 40.–, unnummerierte Plätze Beenden Sie den musikalischen Abend in gemütlicher Atmosphäre und lassen Sie sich von Stefan Beer im Restaurant La Terrasse mit dem lokalen Menü verzaubern. Gerne reservieren wir einen Tisch für Sie +41 (0) 33 828 26 02 Höheweg 41 ∙ CH-3800 Interlaken ∙ Telefon +41 (0)33 828 26 02 gastronomie@victoria-jungfrau.ch ∙ www.victoria-jungfrau.ch
INTERLAKEN CLASSICS 2019 14 INTERLAKEN CLASSICS 2019 15 MEISTERKONZERT MEISTERKONZERT ZA K H A R B R O N sonaten op. 12 sind für professionelle Spieler gedacht, die sich mit Ernst ist ein ebenso inspirierender wie bewegender Geiger. Auf einer Vielzahl von ins Studium stürzen und intensiv proben. Für Gelegenheitsinterpreten sind eindrücklichen CD-Einspielungen wie auch in Konzertsälen bewundern die sie nicht gemacht. Zuhörer seine makellose Technik und sein Verständnis für die sensibelsten Interpretationen der gesamten klassischen Musikliteratur. Er war Preis- Francis Poulenc, Mitglied der legendären Komponistengemeinschaft träger bei den renommiertesten Wettbewerben, einschliesslich des Prix «Groupe des Six», kannte «tout Paris» – Picasso, Cocteau, Diaghilev, Concours Reine Elisabeth und des Wieniawski-Wettbewerbs. Dichter und Maler seiner Zeit und liebte wie sein Freund Darius Milhaud Schon früh, direkt nach seinem Hochschulabschluss, hat sich Bron ent- Vaudevilles und Music-Halls. Gleichzeitig war er gläubiger Katholik – man schlossen, junge Talente zu fördern. Seit über 40 Jahren verfolgt er diese bezeichnete ihn als «moine et voyou», Mönch und Schelm. Lebensaufgabe mit Leidenschaft und Beharrlichkeit. Viele berühmte Geiger Die ungarische Geigerin und spätere Spiritistin Jelly d’Aranyi, für die Ravel wie Vadim Repin, Maxim Vengerov, Vadim Gluzman, Daniel Hope, Daishin die Tzigane schrieb, wollte Poulenc eine Geigensonate entlocken, Kashimoto oder David Garrett besuchten über viele Jahre seinen Unter- doch ohne Erfolg, Poulenc wollte nicht. Erst der Violinistin Ginette Neveu richt. Prof. Zakhar Bron unterrichtet heute an der Escuela Superior de (1919 – 1949) gelang es, Poulenc zur Komposition eines Werks für Música Reina Sofía in Madrid und an der Zakhar-Bron-Akademie in Inter- Violine zu bringen. Die Violinsonate op. 119 wurde 1943 im besetzten laken. Er wird für Meisterkurse in die USA, nach Südamerika, Asien und Paris uraufgeführt. Sie ist dem Andenken des spanischen Dichters und Europa eingeladen und entwickelt seit 2010 viele spannende Projekte mit Musikers Federico Garcia-Lorca (1898 – 1936) gewidmet, der von den den Interlaken Classics. Als Solist auf der grossen Konzertbühne und als Faschisten ermordet worden war. Trotz Tragik verlässt der Schalk Juror an vielen internationalen Wettbewerben bereist er die ganze Welt. Poulenc nicht: Jeder Satz zitiert einmal den Schlager «Tea for two», der Im Jahr 2017 wurde er zum Botschafter von Interlaken ernannt. im besetzten Frankreich verboten war. Zitat und Widmung waren ein Für mehr Informationen: www.zakharbron.com stiller Protest gegen die deutsche Okkupation. Poulenc, der einmal sagte: «Je n’aime pas le violon au singulier», liess sich I R I N A V INOGRADOVA von Ginette Neveu bei der Ausgestaltung der Solostimme beraten, doch studierte am legendären Moskauer Tschaikowski Konservatorium in der trotzdem reagierten Publikum und Presse kritisch bis ablehnend. Klasse von Prof. Lew Naumow. 1993 war sie Preisträgerin des Prager Kla- vierwettbewerbs. Nach mehreren Jahren mit solistischer Tätigkeit war sie «Von meinen Präludien für Klavier hat Dmitri Michailowitsch Zyganow von 1977 bis 1989 selber als Professorin am Konservatorium in Moskau ausgezeichnete Bearbeitungen für Violine und Klavier gefertigt. Als ich tätig. Mit Zakhar Bron hat sie mehrere erfolgreiche Tonträger eingespielt. die Stücke in dieser Form hörte, vergass ich, dass ich sie eigentlich für Gemeinsam treten sie regelmässig in Europa und Asien auf. Klavier geschrieben hatte. So geigerisch klingen sie.» Mit diesen Worten empfahl Dmitri Schostakowitsch die Arrangements seines Freundes Dmitri Michailowitsch Zyganow, dem er auch sein 12. Streichquartett widmete. Zyganow machte eine typisch sowjetrussische Karriere, ganz WERKE im Gegensatz zu Schostakowitsch.1919 trat Zyganow als Freiwilliger in «Es ist unleugbar, Herr van Beethoven geht einen eigenen Gang; aber was die Rote Armee ein. Er wurde Konzertmeister des Sinfonieorchesters der ist das für ein bizarrer, mühseliger Gang! Ja, wenn man es genau nimmt, Politischen Abteilung der Südostfront, war dort erster Geiger eines so ist auch nur gelehrte Masse da, ohne gute Methode, ein Anhäufen von Streichquartetts und trat als Solist auf. Nach dem Krieg setzte er sein Schwierigkeit auf Schwierigkeit, dass man alle Geduld und Freude dabei Studium am Moskauer Konservatorium fort und erhielt zum Abschluss die verliert.» So urteilte die Leipziger Allgemeine Musikzeitung im Jahr 1799 Medaille in Gold verliehen.1923 gründete er das Streichquartett des über Beethovens Violinsonaten op. 12. Der Verriss geht noch ein Stück Moskauer Konservatoriums, das sich später in Beethoven-Streichquartett weiter, aber das wollen wir uns ersparen. Der Rezensent ist offenbar nicht umbenannte. Von 1956 bis 1981 leitete er den Lehrstuhl für Violine am in der Lage, den Klavierpart dieser Sonaten zu spielen. Aber das ist ja Moskauer Konservatorium. Er starb 1992. nicht so schlimm, dann soll er halt üben. Das will der Rezensent aber nicht, sondern schliesst seine Besprechung mit dem Satz: «Wenn Herr Der französische Komponist Camille Saint-Saëns wurde sieben Jahre v. B. nur den Gang der Natur einschlagen wollte, könnte er viel Gutes nach Beethovens Tod geboren, erlebte den Ersten Weltkrieg und starb liefern.» Gerade das wollte Beethoven aber nicht. Seine drei Violin- 1921 im hohen Alter von 86 Jahren. Er startete als Wunderkind aller-
INTERLAKEN CLASSICS 2019 16 Natürlich, schön und gesund: 17 INTERLAKEN CLASSICS 2019 MEISTERKONZERT erster Kategorie. Schon als Dreieinhalbjähriger schrieb er seine erste Ihre DROPA Komposition auf und trat bereits sehr früh als Pianist in Erscheinung. Er entwickelte sich zu einem glänzenden, hochkultivierten, stilsicheren Pianisten und gelangte als Organist an der Église de la Madeleine mit seinen Improvisationen zu Weltruhm. Überliefert ist Franz Liszts Ausruf: «Saint-Saëns ist der beste Organist der Welt!». Doch mit gut 40 Jahren hängte er seinen Beruf als Organist an den Nagel, verzichtete auf alle Klavierrezitals und wollte sich nur der Komposition widmen. Saint-Saëns war nicht nur ein universeller Musiker, er war überhaupt ein universeller Geist, der sich auch als Astronom, Dichter, Philosoph, Archäologe und Biologe auf der Höhe seiner Zeit bewegte und teilweise beachtliches Ansehen genoss. Bis ins hohe Alter blieb er ununterbrochen tätig und war immerzu auf Reisen, ein unentwegt produktiver Mensch und bewegter Geist, der weit mehr tat als «nur» Komponieren. Mit der Gründung der Société Nationale de Musique gelang es ihm zudem, die besten Kräfte der französischen Musikwelt zusammenzu- bringen und eigene Konzerte zu veranstalten, die nur Uraufführungen ent- halten durften. Eine davon war die Havanaise für Violine und Klavier. EIGENHEIM IN DER JUNGFRAU REGION? Mit 20-jähriger Erfahrung für Sie da. DROGERIE GÜNTHER Jan Ewert Sandro Bolton Bahnhofstrasse 25, 3800 Unterseen Telefon 033 826 40 40 GriwaTreuhand AG | Kauf | Verkauf | Dauermiete | Verwaltung dropa.guenther@dropa.ch T: 033 854 11 60 | info@griwatreuhand.ch | www.griwatreuhand.ch Filiale Interlaken Ost, 3800 Interlaken Telefon 033 823 80 30 dropa.interlaken@dropa.ch
INTERLAKEN CLASSICS 2019 18 INTERLAKEN CLASSICS 2019 19 ORGELKONZERT ORGELKONZERT Sonntag, 7. April 2019, 17.00 Uhr Burgkirche Ringgenberg Deutsche Romantiker im Berner Oberland H E L M U T FREI TA G O R G ELKO N ZE RT MI T H E L M U T F R E I TA G wurde in Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz geboren. Seine Studien absolvierte er an den Musikhochschulen und der Universität in P ROGRA MM Saarbrücken, Düsseldorf und Genf. Nach dem Helmut Freitag spielt und erläutert Staatsexamen in Geschichte und Musik für das BRAHMS – SCHUMANN – MENDELSSOHN Lehramt an Gymnasien sowie dem Musik- lehrerexamen mit Hauptfach Orgel (mit Johannes Brahms (1833–1897) Auszeichnung) legte er das evangelische A- Praeludium und Fuge g-Moll, op. posth. Kantorenexamen und die Konzertreifeprüfun- «Schmücke dich, o liebe Seele» Nr. 5, op. 122 gen als Pianist und Organist ab. «Herzlich tut mich erfreuen» Nr. 3, op. 122 «Herzlich tut mich verlangen» Nr. 9, 10, op. 122 Seine Orgellehrer waren Prof. A. Luy und Prof. L. Rogg aus Genf. In der Fuge as-Moll (1864) Rhonestadt legte er auch sein «examen de perfectionnement» ab. Seine ***** Klavierlehrer waren Prof. J. Micault und Prof. N. Barrett. Das Orchester- Robert Schumann (1810–1856) dirigentendiplom schloss er in der Klasse von GMD Prof. H. Drewanz mit B-A-C-H-Fugen Nr. 1 bis 3 aus op. 60 Auszeichnung ab. Von 1988 bis 1991 war er Leiter der Musikschule des Landkreises Kaiserslautern und seit Ostern1991 Bezirkskantor an der ***** Stiftskirche Kaiserslautern. Von 1991 bis 2016 hatte er einen Lehrauftrag Felix Mendelssohn (1809–1847) an der Musikhochschule Heidelberg-Mannheim für Gesangskorrepetition Sonate Nr. 2 c-Moll, op. 65 inne. 2001 wurde er durch die pfälzische Landeskirche zum Kirchen- Grave musikdirektor ernannt. Adagio Allegro maestoso e vivace Mit dem Kammerorchester Kaiserslautern reiste er von 1989 bis 2001 Fuge. Allegro moderato mehrmals in die USA, nach Skandinavien, in die Schweiz sowie nach Andante D-Dur (1844) Mallorca und Italien. Seine solistischen Orgelkonzerte haben ihn in nahe- Praeludium und Fuge d-Moll, op. 37 zu alle europäischen Länder und bis nach Island und Japan geführt. Eine Geburtstags-CD mit bekannten Bach’schen Orgelwerken diente als Konzertdauer: ca. 1 Std. 20 Min., inklusive Pause Grundstock für das von ihm initiierte Glockenspiel mit 47 Glocken für die Stiftskirche Kaiserslautern. Eintrittspreis: CHF 30.– Mit Beginn des Sommersemesters 2002 wurde er als Musikdirektor an die Universität des Saarlandes berufen. Im Januar 2005 gastierte er als Botschafter der Stadt Kaiserslautern für ein Orgelkonzert in Tokio. Ein Jahr später arbeitete er als Dozent in Südkorea und erhielt den Kunst- und Kulturpreis der Stadt Bad Kreuznach. 2007 wurde er durch die Universi- Foto: Manuel Kehrli, Zimmerwald tät des Saarlandes zum Professor ernannt. Seit 2007 amtet er zusätzlich als Organist I der Stephanuskirche im Spiegel bei Bern und seit 2014 als Hauptorganist an der Schlosskirche Interlaken. 2017 wurde Freitag mit der Dissertation Komponisten der Naheregion. Studien zur regionalen Kirchenmusik unter besonderer Berücksichtigung der Werke für Orgel zum Dr. phil. promoviert.
INTERLAKEN CLASSICS 2019 21 ABSCHLUSSKONZERT Dienstag, 9. April 2019, 19.30 Uhr Haus der Musik Interlaken A BSC HLUSSKONZ ERT V IOLINE MIT STUDENTINNEN UND STUDENTEN VOM MEISTERKURS FÜR VIOLINE MIT PROF. ZAKHAR BRON Klavier/Begleitung: Irina Vinogradova Konzertdauer: ca. 2 Stunden, inklusive Pause Eintrittspreis: CHF 20.–, unnummerierte Plätze (Kinder und Jugendliche gratis) Das genaue Programm wird erst in der gemeinsamen Arbeitswoche fest- gelegt und damit kurzfristig bekannt gegeben. Das Konzert ist der Höhe- punkt einer intensiven Kurswoche. Freuen Sie sich auf Perlen aus dem Repertoire für Violine. Nähere Informationen zum Meisterkurs finden Sie auf Seite 65. Wir wünschen Ihnen ein genussvolles 59. Interlaken Classics! Bank EKI Genossenschaft Rosenstrasse 1 3800 Interlaken www.bankeki.ch
INTERLAKEN CLASSICS 2019 23 KINDERKONZERT Mittwoch, 10. April 2019, 17.00 Uhr Lindner Grand Hotel Beau Rivage, Interlaken «P ETER UND DER WOLF» Ensemble des Zakhar Bron Festival Orchestra Leitung: Lena-Lisa Wüstendörfer Erzähler und Darsteller: Jeannot Hunziker Fagott: Javier Sanchez Gonzalez Flöte: Diego Conde Hörner: Albert Mieczyslaw Galka, David Sebastian und Pau Catalá Garrigos Klarinette: Raúl Traver Oboe: n.n. Posaune: Constantino Llopis Trompete: Rubén Simó Llácer Perkussion: Michael Barmet und n.n. Streicher: Viola: Stanislav Sagdeyev und Anna Firsanova Violine: Matteo Calosci, Kamran Omarli, Arsenis Selalmazidis, Charlotte Jonen, Sofia Nikoska und Weronika Dziadek Violoncello: Stamen Nikolov und Valentina Dubrovina Kontrabass: Timur Babashyn PROGRAMM Sergej Prokofjew (1891 – 1953) Peter und der Wolf Konzertdauer: ca. 50 Minuten (inkl. Vorstellung der Instrumente) Eintrittspreis: CHF 10.– für Schüler und Studenten CHF 20.– für Erwachsene KON Z ERT SPON SOREN :
INTERLAKEN CLASSICS 2019 24 INTERLAKEN CLASSICS 2019 25 KINDERKONZERT KINDERKONZERT LE NA-LISA WÜST EN DÖRFER SE R G E J P R O KO F JE W ist eine international gefragte Dirigentin. Engage- hatte Russland nach der Oktober-Revolution 1917 verlassen, lebte zuerst ments führen sie zu renommierten Klangkörpern in den USA und ab 1922 in Paris. 1934 kehrte er zurück in seine Heimat wie dem Luzerner Sinfonieorchester, Zürcher und nahm in Moskau Wohnsitz. Seine Zeitgenossen schauten eher Kammerorchester, Thailand Philharmonic Orches- skeptisch auf den Rückkehrer, der sich vor allem in Paris einen grossen tra, Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Namen gemacht hatte, der aber auch mit der Modernität seiner Kompo- Musikkollegium Winterthur, zur Filharmonia sitionen auffiel. Prokofjew selber spürte die Ablehnung der russischen Pomorska, Camerata Schweiz, Basel Sinfonietta Kollegen, die meist linientreu entlang der sowjetischen Kulturdoktrin oder der Sinfonietta Bern. Ausserdem ist sie arbeiteten. Doch er war schlau genug, um seinen Kritikern ein Schnipp- ständige Dirigentin des Uniorchester Bern – des chen zu schlagen. 1936 präsentierte er sich mit «Peter und der Wolf», Symphonieorchesters der Universität Bern – und einer Musik für Kinder, die spielerisch etwas über Musikinstrumente künstlerische Leiterin des Berner Bach-Chors. erfahren sollten. Das Werk hatte einen durchschlagenden Erfolg, und bis In der Saison 2018/19 ist sie etwa mit dem Orches- heute gehört «Peter und der Wolf» zu den bekanntesten musikalischen tra of Europe und der Sopranistin Rachel Harnisch Märchen überhaupt und hat nichts von seiner Anziehungskraft verloren. in einem Programm mit Highlights aus W. A. Peter lebt mit seinem Grossvater im ländlichen Russland. Eines Tages Mozarts Schaffen zu hören oder bringt mit dem lässt er die Gartentür offen, und die Ente nutzt die Gelegenheit, um im Capriccio-Barockorchester Bachs h-Moll-Messe nahen Teich schwimmen zu gehen. Bald darauf kommt der Wolf aus dem zur Aufführung. Wald ... Amüsant für kleine und grosse Kinder entwickelt sich das 1983 in Zürich geboren, studierte Lena-Lisa Märchen und zeigt dabei immer wieder andere Orchesterinstrumente. Das Wüstendörfer an der Hochschule für Musik in Basel Märchen spricht auf einfache, aber überzeugende Art und Weise wesent- Violine und Dirigieren sowie an der Universität Basel liche Themen des Lebens an: das Leben, die Lebenslust, die Beziehung Musikwissenschaft und Volkswirtschaft. Sie ver- zu den Grosseltern, die Liebe zwischen Freunden, unsere Beziehung zu tiefte ihre Studien bei Sylvia Caduff und Sir Roger den Tieren und, nicht zu vergessen, der Tod. Die Melodien der Figuren Norrington und war Assistenzdirigentin von Claudio sind unglaublich klar gestaltet: Der Vogel zwitschert, die Ente quakt, der Abbado. Mit einer Dissertation zur Interpretations- Grossvater nörgelt ein wenig, die Katze hüpft auf Samtpfoten, der Wolf geschichte von Gustav Mahlers vierter Symphonie ist furchteinflössend. Und Peter – diese Melodie ist einfach von jugend- wurde sie an der Universität Basel promoviert. lichem Stolz erfüllt. Für mehr Informationen: Sergej Prokofjew schafft es mit seinem Märchen auch, einige der www.wuestendoerfer.com wichtigsten Instrumente des Orchesters vorzustellen und sein Publikum mit dem Klang der Instrumente vertraut zu machen. Jede Figur wird durch ein bestimmtes Instrument dargestellt. J EANN OT HUN ZIKER Der Schauspieler, Regisseur und Theaterpäda- Vogel – die Flöte goge Jeannot Hunziker ist seit seiner Kindheit ein Ente – die Oboe passionierter Spieler und Musikant. Sein stetiger Katze – die Klarinette Drang zum Theater führte ihn nach Paris an die Grossvater – das Fagott Ecole Jacques Lecoq, wo er sein Diplom erwarb. Wolf – drei Hörner Die Weiterbildung bei Karl Wagner in Zürich runde- Schiessende Jäger – Pauken te seine schauspielerische Ausbildung ab. Seither Peter – das Streichorchester ist Jeannot Hunziker Theaterschaffender in drei Bereichen der freien Theaterszene und gründete sein eigenes Unternehmen SPIEL – REGIE – WERKSTATT. Für mehr Informationen: www.jeannothunziker.ch
INTERLAKEN CLASSICS 2019 27 DO RE MEISTERKONZERT Freitag, 12. April 2019, 19.30 Uhr, Kirche Unterseen MI FA J EROEN BERWA ERTS & REINHOL D F RIE DRICH, RI CO LA TROM P ETE Eriko Takezawa, Klavier PROGRAMM George Antheil (1900 – 1959) 23 Min. Sonate für Trompete und Klavier (1951) Allegretto Dolce, espressivo Scherzo: Vivace Stars weltweit schwören auf Ricola Kräuterzucker, damit ihnen Allegretto – Allegro auf der Bühne nicht die Stimme versagt. Der Klassiker aus dreizehn Théo Charlier (1868 – 1944) 8 Min. Schweizer Kräutern ermöglicht aber nicht nur künstlerische Second solo de concours für Trompete und Klavier Höchstleistungen, sondern ist auch für das geneigte Publikum ein Frédéric Chopin (1810 – 1849) 9 Min. wohltuender Genuss zwischendurch. Ballade g-Moll, op. 23 für Klavier Johannes Brahms (1833 – 1897) 5 Min. ricola.com Andantino für Trompete Solo Toshio Hosokawa (geb. 1955) «Reflection» für Trompete Solo Raymond Gallois-Montbrun (1918 – 1994) 4 Min. Sarabande et Finale für Trompete und Klavier ***** Anonymus (17. Jh.) Sinfonia a due trombe e organo Alessandro Marcello (1669 – 1747) 11 Min. Konzert d-Moll Andante Kompetenz in Immobilien Adagio Presto seit über 20 Jahren Giuseppe Tartini (1692 – 1770) 10 Min. Konzert D-Dur Die Stärke unserer Dienstleistung liegt in der Grandioso Bewirtschaftung von Mietliegenschaften Andante Allegro grazioso und Stockwerkeigentum, Verkauf und Schätzung Antonio Vivaldi (1678 – 1741) 7 Min. von Immobilien sowie der Erstvermietung. Konzert C-Dur für zwei Trompeten, RV537 Allegro Largo Marktgasse 17 | Postfach 167 | 3602 Thun | T 033 222 20 22 Allegro www.ruchtitreuhand.ch Konzertdauer: ca. 2 Stunden, inklusive Pause Eintrittspreise: CHF 40.–, unnummerierte Plätze
INTERLAKEN CLASSICS 2019 28 INTERLAKEN CLASSICS 2019 29 MEISTERKONZERT MEISTERKONZERT WE R K E Trompeter haben es nicht leicht. Nur wenige Komponisten haben Solo- stücke für sie geschrieben, und auch die Auswahl an Konzerten ist nicht eben gross. Wenn man noch die Kompositionen abzählt, die nur für Wett- bewerbszwecke geschrieben wurden oder rein technisch anspruchsvolle Etüden sind, dann bleibt nicht mehr viel. Da braucht es schon den Spürsinn eines Solisten vom Format eines Reinhold Friedrich oder eines Jeroen Berwaerts, die mit offenen Augen und wachem Geist die inspirier- ten und inspirierenden Kompositionen finden. 1924 begann George Antheil zusammen mit Fernand Léger und Dudley Murphy mit dem Projekt «Ballet mécanique». Léger und Murphy JE R O E N B ERWAE RTS schufen einen der ersten abstrakten Filme, den Antheils Musik mit Der belgische Trompeter Jeroen Berwaerts (1975) ist ein musikalisches sechzehn mechanischen Klavieren begleiten sollte. Allerdings konnten die Kraftwerk. Als Solist konzertierte er u.a. mit den Wiener Symphonikern, Klaviere weder untereinander noch mit dem Film synchronisiert werden. dem Konzerthausorchester Berlin, dem NDR-Sinfonieorchester oder dem Trotzdem war die Aufführung so spektakulär, dass sie dem Komponisten Orchestre Philharmonique de Strasbourg. Berwaerts studierte in Karls- langanhaltende Aufmerksamkeit sicherte. Antheil machte später eine ruhe bei Reinhold Friedrich. Zu seinen Wettbewerbserfolgen gehören Fassung für acht Klaviere, vier Xylophone, zwei elektrische Klingeln, zwei Preise beim Concours Maurice André und dem internationalen Musikwett- Flugzeugpropeller, Tamtam, vier grosse Trommeln und Sirenen. Diese bewerb des Prager Frühlings. Fassung, meist ohne dazugehörigen Film aufgeführt, machte das Ballet mécanique zur einzigen bekannten Komposition Antheils, obwohl er R EINHOLD FRIEDRICH bis zu seinem Lebensende sehr produktiv war. So schrieb er unter ist seit seinem Erfolg beim ARD-Wettbewerb 1986 anderem mehrere Opern, sechs Sinfonien, Solokonzerte, Kammermusik, auf allen wichtigen Podien der Welt zu Gast. Sein Lieder, Klaviermusik und ganz am Schluss seines Lebens die Sonate für Debüt bei den Berliner Festwochen (1982) mit Trompete. «Sequenza X» von Luciano Berio sowie das Debüt im Wiener Musikvereinsaal (1994) mit dem Trompe- Théo Charlier durchlief die seinerzeit bekannteste Trompetenschule am tenkonzert von Joseph Haydn beschreiben das Konservatorium von Lüttich und lernte dort den Trompetenstil des grosse Spektrum seiner Aktivitäten. 2003 ernannte 19. Jahrhunderts, der sich durch einen weichen, vollen und warmen Ton Claudio Abbado (†) Reinhold Friedrich zum ständi- auszeichnete und das brillant strahlende Register der Trompete vermied. gen Solo-Trompeter des Lucerne Festival Orchestra. Darum spielte man in Lüttich auch mehr Kornett als klassische Trom- Für mehr Informationen: pete. Charlier war der Erste, der mit dieser Manier brach. Er legte das www.reinhold-friedrich.de Kornett beiseite, studierte Trompetenpartien von Bach und anderen Barockkomponisten und legte Lehrwerke für virtuoses, brillantes Trom- petenspiel vor. Er soll der erste Solist gewesen sein, der Bachs Trom- E R I KO TAKE Z AWA petenpartie im zweiten Brandenburgischen Konzert in der Originallage mit wurde in Hiroshima (Japan) geboren und erhielt seit dem fünften Lebens- einer originalen Trompete spielen konnte. Seine Schul- und Lehrwerke jahr Klavierunterricht. 1984 kam sie nach Deutschland und studierte bei und seine zahlreichen Etüden sichern ihm bis heute einen Platz in der Naoyuki Taneda und Wolfgang Manz an der Staatlichen Hochschule für Geschichte der Trompete. Sein Solo de Concours ist ein Paradestück Musik Karlsruhe. 1995 schloss sie das Konzertexamen mit Auszeichnung für den von ihm gelehrten brillanten Ton. ab. Meisterkurse bei Jürgen Uhde, Edith Picht-Axenfeld oder Detlef Kraus rundeten ihre Ausbildung ab. Eriko Takezawa errang Auszeichnungen bei Wettbewerben auf nationaler und internationaler Ebene, zuletzt solis- tisch den ersten Preis beim internationalen Klavierwettbewerb in Ostuni (Italien).
INTERLAKEN CLASSICS 2019 31 MEISTERKONZERT Frédéric Chopin hat als Erster einem Klavierstück den Namen «Ballade» gegeben. Mit einem Gedicht hat das Werk aber wenig zu tun, es wird einem auch keine Ballade musikalisch erzählt, vielmehr hat der Komponist verschiedene musikalische Episoden mit einem immer wiederkehrenden Motiv im 6/4 -Takt, das wie ein langsamer Walzer klingt, zusammengefasst. Mit Ausnahme von Anfang und Schluss steht die ganze Ballade im 6/4 -Takt, der aber so virtuos verschleiert und rhythmisch umgedeutet wird, dass er oft nur als kaum wahrnehmbarer untergründi- ger Fluss da ist. Toshio Hosokawa wurde 1955 in Hiroshima geboren. Nach ersten Klavier- und Komposi- tionsstudien in Tokio kam er 1976 nach Berlin, um an der Hochschule der Künste bei Isang Yun Komposition zu studieren. Seit 2001 ist er musikalischer Leiter des Takefu International Music Festival in Fukuj. 2004 wurde er als ständiger Gastprofessor ans Tokyo College of Music berufen. Hosokawa lebt in Nagano, Japan, und in Mainz. Letztes Jahr spielte Jeroen Berwaerts seine Komposition «Im Nebel», die ihm gewidmet ist, dieses Jahr bringt er «Reflections» mit. Raymond Gallois-Montbrun gewann 1944 den Premier Grand Prix de Rome. Nach dem mit dem Preis verbundenen Aufenthalt in der Villa Medici in Rom besuchte er von 1952 bis 1954 Kurse für Violine und Komposition am Institut Français in Tokio. 1955 wurde er als Komponist mit dem Prix de la Ville Paris ausgezeichnet, von 1962 bis 1983 stand er dem Conservatoire de Paris vor, daneben bis 1967 auch dessen Société des Concerts, und von 1983 bis 1992 leitete er den renommierten Concours international Long-Thibaud. «Sarabande et Finale» ist eines der wenigen Werke von Gallois-Montbrun, die im Konzertleben noch heute zu finden sind. Alessandro Marcellos bekanntestes Werk ist das Konzert für Oboe und Orchester in d-Moll. Seine Popularität verdankt das Konzert der fensterbau Cembalo-Bearbeitung (BWV 974) von Johann Sebastian Bach. Bis ins Fabrikstrasse 74, 3800 Interlaken bruchglasservice 19. Jahrhundert wurde das Werk Vivaldi zugeschrieben, dann hielt man Tel. 033 822 33 41, fenster@gmx.ch bauschreinerei es für eine Komposition von Benedetto Marcello, bis es in jüngster Zeit www.ruegsegger-fenster.ch korrekt als Werk seines Bruders Alessandro bezeichnet worden ist. Vom originalen Oboenkonzert gibt es eine zeitgenössische Bearbeitung des holzbau Fabrikstrasse 74, 3800 Interlaken 2. und 3. Satzes für Trompete; der erste Satz hingegen ist in Marcellos innenausbau Tel. 033 822 33 41, holzbau@gmx.ch Sammlung «La Cetra» von 1738 vorhanden, aber nicht in der Fassung für fassaden/dächer www.ruegsegger-holzbau.ch Trompete, sondern vermutlich für Oboe.
INTERLAKEN CLASSICS 2019 33 SINFONIEKONZERT 1 Samstag, 13. April 2019, 19.30 Uhr ente Kursaal Interlaken Klassische Mom Z A KHA R BRON FESTIVA L ORCHE STRA Leitung: Solistin: PROGRAMM ZAKHAR BRON ELEA NICK, VIOLINE Schweizer Radio SRF 2 Kultur zeichnet dieses Konzert auf und sendet es zu einem späteren Zeitpunkt Carl Maria von Weber (1786 – 1826) 10 Min. Ouvertüre zur Oper «Der Freischütz» Felix Mendelssohn (1809 – 1847) 26 Min. Violinkonzert e-Moll, op. 64 Allegro molto appassionato Andante Allegro ***** Unser Top-Angebot für Sie: + 1 Übernachtung inkl. ¾-Geniesser-Pension Franz Schubert (1797 – 1828) 47 Min. + Transfer zum Konzert und zurück zum Hotel Sinfonie Nr. 8 C-Dur, D944 + Champagner bei der Hinfahrt Andante. Allegro ma non troppo + Verpflegung vor und nach dem Konzert Andante con moto + Konzerttickets auf Wunsch buchbar Scherzo. Allegro vivace im Zweibettzimmer Nord ab CHF 224.– p. P. / Zusatznacht ab CHF 172.– p. P. Allegro vivace Gültig bis 22. April 2019. Konzertdauer: ca. 2 Stunden, inklusive Pause Eintrittspreise: CHF 95.– / 75.– / 50.–, nummerierte Plätze BEATUS Wellness- & Spa-Hotel, Seestrasse 300, 3658 Merligen-Thunersee, 033 748 04 34, welcome@beatus.ch, www.beatus.ch
INTERLAKEN CLASSICS 2019 35 SINFONIEKONZERT 1 ZA K H A R B R O N F E ST IVA L O R C H E STRA Im 2011 gegründeten Zakhar Bron Chamber Orchestra vereint Zakhar Bron internationale Meisterschüler, allesamt angehende Solistinnen und Solisten mit vielversprechender Perspektive, zu einem einzigartigen Klang- körper. Das Orchester überzeugt mit einer fast nicht zu überbietenden musikalischen Qualität und Virtuosität. Ein Zusammenspiel von Perfek- tion, Hingabe und Leidenschaft. 2015 debütierte das Orchester in der Berliner Philharmonie, in der Kölner Philharmonie und im Concertgebouw Amsterdam. Das für Interlaken Classics zu einem Sinfonieorchester erweiterte Ensemble konzertierte mit berühmten Künstlern wie Sabine Meyer, Alice Sara Ott, Daniel Hope, Natalia Gutman, Konstantin Lifschitz oder Mischa Maisky. Eine Tournee anlässlich des 70. Geburtstags von Zakhar Bron führte das Orchester im Dezember 2017 von Baden nach Berlin, Düsseldorf und Rotterdam. Viele ehemalige Studenten wie Maxim Vengerov, David Garrett oder Vadim Repin traten dabei als Solisten auf. E L E A NIC K feierte schon viele internationale Erfolge. Sie gewann u. a. erste Preise an den Violinwettbewerben von Nowosibirsk (2013), Lipinski-Wieniawski in Lublin (2015) oder «Young Virtuosos» in Sofia (2017). Elea tritt mit pro- minenten Orchestern auf, u. a. mit dem Bayerischen Rundfunkorchester und dem Symphony Orchestra St. Petersburg. Ihr Debüt im grossen Saal der Tonhalle Zürich erfolgte 2016 mit den Zürchern Symphonikern. Elea GRAFIK. Nick brillierte mit dem Violinkonzert in D-Dur von Peter I. Tschaikowski. Sie studiert seit 2012 an der Zakhar-Bron-Akademie in Interlaken. Ein Team des Schweizer Fernsehens begleitete Elea Nick und Zakhar DESIGN. Bron während eines Jahres. Der daraus resultierende Dokumentarfilm «Meisterschülerinnen – der Traum einer Solokarriere» wurde im März 2016 in der Sendung «Sternstunde für Musik» auf SRF ausgestrahlt. WWW.NUFERGRAFIK.CH Für weitere Informationen: www.eleanick.ch
INTERLAKEN CLASSICS 2019 36 INTERLAKEN CLASSICS 2019 37 SINFONIEKONZERT 1 SINFONIEKONZERT 1 WERKE Carl Maria von Webers populäre Ouvertüre zur Oper «Der Freischütz» Felix Mendelssohn war nicht nur ein begnadeter Komponist, Dirigent und ist eine Inhaltsangabe und Zusammenfassung der ganzen Oper, ganz im Interpret, und ein guter Maler dazu, sondern auch ein Kenner alter und Gegensatz zu Ouvertüren von Mozart oder Rossini, bei denen die Musik neuer Musikgeschichte, der in seinen Konzerten Meilensteine setzte: für sich selbst steht und wenig mit der folgenden Oper zu tun hat. Der 1829, damals gerade zwanzig Jahre alt, führte er als Erster nach Bachs dunkle, blasse Unisonoklang im ersten Takt kündet in Verbindung mit Tod dessen Matthäuspassion auf. Zehn Jahre später, 1839, brachte er dem bedrohlich wirkenden Crescendo schon das nahende Unheil an, das Schuberts Grosse C-Dur-Sinfonie zur Uraufführung und nochmal fünf folgende Hornthema beschreibt die beschauliche Welt des Jägers und Jahre später verhalf er Beethovens Violinkonzert mit dem jungen Star am erklingt in reinem C-Dur. Doch diese Idylle ist nicht von Dauer und wird Geigenhimmel, Joseph Joachim, zum grossen Durchbruch. Schubert von dämonischen Kräften gestört: Das schnelle Tempo mit rhythmischen schrieb die C-Dur-Sinfonie in den Jahren 1825 bis 1828. Vorangetrieben Akzenten stiftet Unruhe, und der Hörer befindet sich plötzlich in der Welt wurde die Komposition vor allem während der Sommeraufenthalte in der Dämonen. Sie offenbart sich zunächst in leisen, aus der Tiefe auf- Gmunden und Bad Gastein. Nach Abschluss fügte Schubert auf der steigenden Tonfolgen, wird dann aber immer gegenwärtiger und gipfelt ersten Seite des Manuskripts ein Datum ein: «März 1828» heisst es da in einem Ausbruch des Orchesterklangs. Das Böse hat die Oberhand und «Frz. Schubert mpia» (manu propria, eigenhändig geschrieben). Eine gewonnen, doch nur vorübergehend. Das Ende der Ouvertüre in strah- Aufführung erlebte der Komponist nicht mehr. Ja, die Aufführungs- lendem C-Dur lässt keinen Zweifel: Das Gute hat über das Böse gesiegt. geschichte ist kein Ruhmesblatt für das Wiener Musikleben. Bei der ersten Probe für das Werk im Dezember 1828 streikten die Musiker, weil «Ich möchte Dir wohl auch ein Violinkonzert machen für nächsten Winter, sie die Sinfonie als zu lang taxierten. Zehn Jahre später wollte das gleiche eins in e-Moll steckt mir im Kopfe», schreibt Mendelssohn seinem Orchester nur zwei statt vier Sätze spielen und diese durch eine Arie aus Freund, dem grossen Geiger Ferdinand David. Allerdings geht es dann der Oper «Lucia di Lammermoor» trennen. Was denn auch geschah. doch eine ganze Weile, bis der Komponist nach mehr als einem Jahr Nochmals fünf Jahre später misslang ein weiterer Anlauf, das Werk in wieder an David schreibt: «Das ganze erste Solo soll aus einem hohen e Wien zu spielen, obwohl der Veranstalter wohlweislich nur den vierten bestehen.» Und nochmals vergehen drei Jahre, bis endlich im Herbst Satz aufs Programm gesetzt hatte. Das Orchester streikte. 1844 das Violinkonzert e-Moll, op. 64 fertiggestellt ist. Es wird sogleich Erst 1850 hörte das Wiener Publikum Schuberts C-Dur-Sinfonie mit allen an Ferdinand David verschickt, der es im März des folgenden Jahres in vier Sätzen. Nicht besser erging es dem Werk 1842 in Paris, wo die Leipzig zur Uraufführung bringt. Allerdings bringt er mit Einwilligung des Musiker bei der Probe zum zweiten Satz die Instrumente niederlegten. Zu Komponisten noch einige Änderungen an. Trotzdem gerät die Aufführung schwierig, zu lang, lautete das Verdikt. Das Gleiche geschah noch 1844 nicht ganz nach Wunsch von Komponist und Interpret, vor allem ist das in London. Umso bedeutender ist Mendelssohns Leistung zu würdigen, Publikum von der im gleichen Programm aufgeführten Musik zu den die Sinfonie 1839 in Leipzig mit dem Gewandhausorchester zur ersten «Ruinen von Athen» von Beethoven ungleich mehr angetan als vom neuen integralen Aufführung zu bringen. Solokonzert Mendelssohns. Komponist und Interpret beschliessen, das ganze Werk einer eingehenden Bearbeitung zu unterziehen. Weniger als sechs Monate später ist die Umarbeitung beendet und das Werk wird erneut aufgeführt. Der Komponist, jetzt überzeugt von seiner neuesten Komposition, steht diesmal selbst am Dirigentenpult. Das Violinkonzert macht nun so viel Furore, dass sich nur ein Monat später das Wunder- kind Joseph Joachim, damals kaum vierzehn Jahre alt, mit Mendelssohns neuester Komposition dem Publikum in Dresden vorstellte.
DIE NR. 1 AUGENZENTRUM IM BERNER OBERLAND INTERLAKEN CLASSICS 2019 39 ABSCHLUSSKONZERT Sonntag, 14. April 2019, 17.00 Uhr Haus der Musik Interlaken A BSC HLUSSKONZ ERT TROMPE TE MIT STUDENTINNEN UND STUDENTEN VOM MEISTERKURS FÜR TROMPETE MIT REINHOLD FRIEDRICH UND JEROEN BERWAERTS Klavier/Begleitung: Eriko Takezawa JETZT ZUM Konzertdauer: ca. 1 Std. 30 Min., inklusive Pause KOSTENLOSEN Eintrittspreis: CHF 20.–, unnummerierte Plätze KURZCHECK (Kinder und Jugendliche gratis) ANMELDEN! BRILLENFREI IN DEN FRÜHLING KLAR SEHEN – AUCH OHNE BRILLE VOR DER NASE. TERMINVEREINBARUNG UNTER Wer Abschlusskonzerte von Meisterkursen besucht hat, erinnert sich T. 033 343 55 55 gerne an die hochkarätigen Darbietungen. Freuen Sie sich auf ein schönes Konzert mit den Stars der Zukunft! Das genaue Programm wird erst in der gemeinsamen Arbeitswoche festgelegt und damit kurzfristig auf www.interlaken-classics.ch bekannt gegeben. Nähere Informationen zu den Meisterkursen finden Sie auf Seite 65. Kammistrasse 13 · CH-3800 Interlaken T. 033 343 55 55 · info@augenzentrum-interlaken.ch www.augenzentrum-interlaken.ch
INTERLAKEN CLASSICS 2019 41 SINFONIEKONZERT 2 Donnerstag, 18. April 2019, 19.30 Uhr Kursaal Interlaken Z A KHA R BRON FESTIVA L ORCHE STRA Leitung: ZAKHAR BRON Solistin: OLGA SCHEPS, KLAVIER PROGRAMM Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) 8 Min. Ouvertüre zu «Egmont» op. 84 Ludwig van Beethoven 29 Min. Sinfonie Nr. 5 c-Moll, op. 67 Allegro con brio Andante con moto Allegro MANON Allegro ***** Peter Tschaikowski (1840 – 1893) 36 Min. Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll, op. 23 Allegro non troppo e molto maestoso Andantino semplice Allegro con fuoco Konzertdauer: ca. 1 Std. 50 Min., inklusive Pause Eintrittspreise: CHF 95.– / 75.– / 50.–, nummerierte Plätze Partner Opernhaus Zürich ab Oper von Jules Massenet www.opernhaus.ch/manon PREMIERE 7 APR 2O19
INTERLAKEN CLASSICS 2019 43 GRANDE DAME – SINFONIEKONZERT 2 ZWISCHEN BERGWELT UND TRADITION. Wer hier eintritt, soll verwöhnt werden! Exzellenter Service, kulinarische Highlights und stilvolle Tagungs- und Bankett- möglichkeiten runden das Hotel- konzept für anspruchsvolle Menschen mit Liebe zur Tradition ab. O L G A SC H E P S begann mit fünf Jahren die ersten Melodien und Stücke zu spielen und lernte Klavierspielen wie sie sprechen, laufen und lesen lernte. 1992 zog ihre Familie nach Deutschland, Olga Scheps’ neue Heimat. Mit 16 Jahren begann sie als Jungstudentin an der Musikhochschule Köln ihr Studium, das sie 2013 mit Auszeichnung bei Prof. Pavel Gililov abschloss. Während des Studiums war sie Stipendiatin der Deutschen Stiftung Musikleben. Olga Scheps gab ihre ersten Konzerte unter anderem im Rahmen der Preisträgerkonzerte von «Jugend Musiziert». Daraufhin wurde sie zu mehreren Konzertreihen und Festivals wie dem Rheingau- Musik-Festival eingeladen, all diese Konzerte waren sensationelle Erfolge. Bald debütierte sie beim Klavier-Festival Ruhr, bei dem sie auch bis heute regelmässig und gerne auftritt. NICHT NUR BESSER. ANDERS. Seit 2009 ist Olga Scheps Exklusivkünstlerin von Sony Classical und spielte vor Kurzem ihr bereits siebtes Album ein. Dieses Solo-Album mit Werken von Erik Satie erschien im Mai 2016 und erreichte in Deutschland Lindner Grand Hotel Beau Rivage die Nr. 1 der offiziellen Klassik Charts. Für ihr Album «Chopin» erhielt Olga Höheweg 211 • CH-3800 Interlaken • Tel. +41 33 82670-07 Scheps einen ECHO Klassik in der Kategorie «Newcomerin des Jahres». info.interlaken@lindnerhotels.ch • www.lindnerhotels.ch Für weitere Informationen: www.olgascheps.com
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