Wir wählen ein soziales Europa - für Frieden, Solidarität und Gerechtigkeit am 26.05 - Pro Pressbaum SPÖ
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Pressbaumer Mitteilungen / April 2019 April 2019 www.pro-pressbaum.at Wir wählen ein soziales Europa am 26.05. für Frieden, Solidarität und Gerechtigkeit
Pressbaumer Mitteilungen / April 2019 POLITIK Liebe Pressbaumerinnen, liebe Pressbaumer, zur Versachlichung der EU Wahl am 26.Mai 2019 veranstalten wir am 28.04.2019 ab 11:00 im Hotel Wiental einen EU Lunch. Dieses gemeinsame sonntägige Mittagsmahl wird um 12.00 von Nationalrat Mag. Andreas Schieder als SPÖ-Spitzenkandidaten eröffnet. Unser Thema dabei ist: Was hat uns die EU in den letzten 25 Jahren gebracht? Und wo geht die Reise hin? Jetzt ist die richtige Zeit für persönliche Reflexionen und den Austausch von Erfahrungswerten. Mein persönlicher Standpunkt ist die Reisefreiheit: Aufgewachsen in den 60er Jahren – war zwar Österreich gemäß Staatsvertrag frei, aber in der Realität war der Bewegungsspielraum über die Staatsgrenzen hinaus, eingeschränkt. Für eine Urlaubsreise hat es trotz Grenzkontrollen praktisch nur Italien gegeben. Die Schweiz und die Bundesrepublik Deutschland waren kaum leistbare Destinationen. Richtung Osten verhinderte der Eiserne Vorhang den Besuch anderer Länder und es bestand überall Visapflicht. Mit Einschränkungen und mit strengen Grenzkontrollen ging es in das Reich Titos nach Jugoslawien. Vergleichbar mit den heutigen Grenzgepflogenheiten zwischen Ungarn und Serbien. Stundenlange Wartezeiten, Zollformalitäten und Einfuhrzölle haben Viele zu Schmugglern von Leder- waren und Wein werden lassen. In den 70er u. 80er Jahren nahm dann der Flugverkehr zu und vor jeder Reise stand die Frage, welche Bank hat zu welchen Konditionen Valuten vorrätig. In den ländlichen Regionen Österreichs waren dafür Bestellvorgänge für das Fremdgeld notwendig. Die in vielen Haushalten vorrätigen italienischen Lira verloren durch die Inflation innerhalb von Monaten ständig an Wert. So war es damals. Bis zu unserem EU-Beitritt 1996. 20 Jahre später erfreuen wir uns über Reisefreiheit, Währungsunion und Frieden – und das soll so bleiben. Für ganz Österreich und natürlich auch für Pressbaum. Deshalb am 26.Mai PRO EU. Hingehen und SPÖ wählen. Ihr Reinhard Scheibelreiter. UNSERE themen IM APRIL 2019 Politik Gesellschaft und Soziales 5 EU-Wahlauftakt: Für Menschen statt Konzerne 21 Verhalten bei Stromausfall 7 Dr. Günther Sidl: Für einen starken 22 Magic Valentino NÖ-Botschafter in Brüssel 22 Erstes Pressbaumer Eisstockturnier 8 Wir wählen ein soziales Europa 23 Pensionistenverband: Programmrückblick 11 Julia Herr: Für die Jugend ins EU-Parlament 24 Vernissage Maria Moser 12 EU-Wahl: Jetzt redest Du 25 Ball der FF-Rekawinkel 13 Klima- und Energiepolitik als soziale Dimension 25 E-Mobil „Robert“ 14 Verlosung zur EU-Wahl 25 In Memoriam Franz Hagenbichler 14 Glosse: Angezündeltes Budget 26 Interwiev mit Inge Holzer 15 Projekt Stadterneuerung: Verkehrskonzept 27 KSV-Landesmeisterschaft 27 Erfolge unserer U 13 Fußballer Wirtschafts, Verkehr, Umwelt, Arbeitswelt 27 SPÖ-Spende für Ballfangzaun 16 Positiver Rechchnungsabschluß 2018 27 Faschingskrapfenverteilung 17 Neujahrsempfang 2019 des SWV Dabei in Pressbaum 18 Halbstundentakt der Schnellbahn 28 Duckhüttler Fasching 19 ÖBB-Kundenvertreibung 29 Attwenger als „Die Goas“ Bahnhaltestelle Pressbaum 29 Die Strottern & Blech 20 Der Rudroff hat´s 30 Die Musikkanten 20 Geheimtipp: Kaufhaus Langer 31 Pressbaumer Kulturvorschau IMPRESSUM Herausgeber: SPÖ-Pressbaum, Kremslehnergasse 3/1,3021 Pressbaum, spoe.pressbaum@kabsi.at.Redaktion: Dr. Peter Grosskopf, 0664 430 75 95, peter.grosskopf@a1.net; Layout: Christine Lüdemann; Druck: Hartmann und Partner KG, Bennogasse 8/11, 1080 Wien 2
Pressbaumer Mitteilungen / April 2019 POLITIK Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, dass dieser Winter zu Ende ist und sonnige Zeiten kommen sollen, das sollte uns alle in positive Stimmung versetzen. Politisch ist aber derzeit für einen Sozialdemokraten die Eiszeit schon angebrochen.Für mich persönlich wird die derzeitige Regierung immer mehr zum Ärgernis. Die Versprechen des derzeitigen Kanzlers und seines Koalitionspartners aus dem rechten „Off“ sind nicht eingehalten worden. Auch ihren Wählern muss man die Frage stellen: „Bekommen Sie mehr, wenn man jemandem Anderen etwas wegnimmt?“ Wenn man das Regierungsprogramm von Schwarz- Blau analysiert, dann merkt man, sie machen nichts „Neues“, sondern es wird Politik gegen die Mehrheit der ÖsterreicherInnen gemacht. Bundeskanzler Kurz hat seine Wähler getäuscht und sein Vize Strache hat sie verraten. Sie dürfen jetzt wieder 12 Stunden pro Tag arbeiten, Studenten wieder Studiengebühren bezahlen. Für ArbeiterInnen, Arbeitslose und AlleinerzieherInnen ist das Leben noch härter geworden. Dafür können sich die Großspender von Herrn Kurz über Steuergeschenke in Milliardenhöhe freuen und wer gedacht hat, dass die FPÖ die Partei der ArbeiterInnen und des, so genannten, kleinen Mannes ist, der dachte auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten. Weniger Arbeitslosengeld, Schikanen für Arbeitslose, Öffnung des Arbeitsmarktes für Drittstaatenangehörige, Kippen des Rauchverbotes, Ziffernnoten wieder ab der 1. Klasse, alle Sicherheitsressorts bei der FPÖ, statt Steuergerechtigkeit – Milliarden Steuergeschenke für Konzerne, Kinderbonus nur für wohlhabendere Familien, Mietpreiswucher als Programm, etc., etc…..Es sei hier auch noch die Kürzung der Mindestsicherung erwähnt, die besonders kinderreiche Familien trifft, sowie die Einsparungen bei der Unfallversicherung. Auch um das AMS muss ich mir als Sozialdemokrat Sorgen machen. Ursprünglich hat das AMS für 2018 mit 1,94 Milliarden Euro staatlicher Förderung gerechnet. Bekommen hat es dann 1,4 Milliarden Euro, eine Kürzung um fast 30%. Das bedeutete z.B. das Ende der Aktion 20.000, die älteren Langzeitarbeitslosen Jobs ermöglicht hat. Meine große Hoffnung ist, dass die Wähler erkennen, was hier auch demokratiepolitisch passiert. Eine Veränderung von einer liberalen Demokratie zu einer Illiberalen Demokratie. Es geht schleichend, siehe Ungarn. Ich möchte nicht in so einer Regierungsform erwachen. Daher heißt es jetzt aufwachen. Unsere Kinder haben sich etwas Besseres verdient und wir sind ihnen das auch schuldig. Beginnen wir bei der Europawahl, zeigen wir gemeinsam, dass wir Europa nicht den Rechtspopulisten überlassen. Unsere Antwort kann nur eine sozialdemokratische sein. VzBm Alfred Gruber spoe.gruber@kabsi.at &$)(5(67$85$17=(,7/26 3UHVVEDXP+DXSWVWUDH7HO0DLO]HLWORV#NDEVLDW &$)(5(67$85$1738%6&+$77,*(5*$57(1 STIFTSKA H RPFEN AU natur oder S GERAS MAR ausgem gebacken ILLE ac NKN hte ÖDE LN 0RQWDJELV)UHLWDJ $OOH,QIRVXQGXQVHUHQZ|FKHQWOLFKHQ0HQSODQ¿QGHQ6LHDXFKLP,QWHUQHWXQWHU gϑQXQJV]HLWHQ JlQJLJHV0(1h¼ 0RQWDJ)UHLWDJYRQ8KU YRQ8KU ZZZ]HLWORVSUHVVEDXPDW 6RQQWDJYRQ8KU OFFENLEGUNG Gemäß § 25 Mediengesetz:Name des Mediums:Pressbaumer Mitteilungen,Namen des Medieninhabers: SPÖ- Pressbaum, Sitz: 3021 Pressbaum, Kremslehnergasse 3/1, der Medieninhaber ist zu 100% Eigentümer Mitglieder des Parteivorstandes: Obmann: STR. Reinhard Scheiblreiter, Kassierin: Ingrid Hoffmann, Schriftführer: GR Dr. Peter Grosskopf,Redaktionsmitglieder: STR. Alfred Gruber, STR. Reinhard Scheiblreiter, Ing. Walter Hoffmann,Dr. Fritz Ro- senberger, GR Ing. Anton Strombach, GR Michael Soder MSc, Gerhard Soder.Grundlegende Richtung: Regelmäßige objektive Information der Pressbaumer Bevölkerung über Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und das Ortsgeschehen. 3
Pressbaumer Mitteilungen / April 2019 POLITIK EU-Wahlauftakt für Menschen statt Konzerne Am 26. Mai wird das EU-Parlament gewählt. Beim EU- Wahlkampfauftakt im Rahmen des Landesparteitages in Krems stellten die SPÖ-Kandidaten ihre Positionen vor. Sie sehen sich als Gegenpol zu Nationalisten und Konservativen. „Wir wollen ein Europa, in dem die Menschen zählen und nicht die Profitgier. Es ist nicht akzeptabel, dass bei immer mehr Groß- Konzernen der Portier beim Eingang mehr Steuern zahlt als der gesamte Konzern“, zeigt sich der NÖ Spitzenkandidat zur EU-Wahl und dritter auf der Bundesliste, Landtagsabgeordneter Günther Sidl kämpferisch. Es brauche eine starke Sozialdemokratie „Auf europäischer Ebene sind gerade zerstörerische Kräfte, Demagogen und Rechtspopulisten am Werk: Die Nationalisten wollen Europa zerstören, die Konservativen schauen bei all dem zu. Ihnen geht es um ein Europa, das Spaltung, Nationalismus und Politik für Konzerne und Reiche fördert. Dem gegenüber braucht es eine starke Sozialdemokratie – wir stehen für einen Kurswechsel und für eine Alternative gegen Rechtsruck und Konzernpolitik“, erklärt Günther Sidl. Weitere Themen seines Wahlkampfes sind Arbeit, Bildung und Gesundheit: Der Schutz unseres Wassers und des sozialen Wohnbaus als Garant für leistbares Wohnen sowie ein Nein zu gesundheitsgefährdenden Pestiziden in der Landwirtschaft. Politik für die Menschen Auch Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner ließ es sich nicht nehmen, in die Fachhochschule Krems zu kommen und KandidatInnen wie FunktionärInnen für den EU-Wahlkampf zu motivieren. „Wir SozialdemokratInnen machen Politik für die Menschen, die nicht auf die Butterseite des Lebens gefallen sind. Diese Menschen zu unterstützen, ist unsere Aufgabe und unser Leitgedanke seit 130 Jahren. Und diese Überzeugung unterscheidet uns von allen anderen politischen Mitbewerbern“, erklärte Rendi-Wagner Garant für mehr Fairness und Gerechtigkeit Andreas Schieder, der Listenerste der SPÖ in Österreich misst der Europawahl ebenfalls eine große Bedeutung bei: „Wir stehen vor den wohl wichtigsten Europawahlen aller Zeiten. Die Rechtsnationalisten um Orban, Salvini und Vilimsky wollen Europa zerstören. Das Resultat wäre Chaos und wirtschaftlicher Niedergang wie beim Brexit. Die einzige glaubwürdige Alternative dazu ist die Sozial- demokratie. Nur wir können die EU vor dem Rechtsruck bewahren und Europa zum Besseren verändern, ist Schieder sicher. Der Jugend gehört Europa Günther Sidl, promovierter Politikwissenschaftler, ist auf dem dritten Platz gereiht und hat damit hervorragende Chancen, Österreich und Niederösterreich in Brüssel zu vertreten. Die SPÖ NÖ setzt auf ein junges Team rund um den niederösterreichischen Spitzenkandidaten. Sidl: “Uns ist es zu wenig, Politik für junge Menschen zu machen, wir wollen Politik mit jungen Menschen machen. Denn junge Menschen denken weniger in Grenzen, sondern fühlen sich ganz selbstverständlich als EuropäerInnen. Der Jugend gehört die Zukunft, der Jugend gehört Europa. Die Europawahl Die Europawahl findet am 26. Mai 2019 statt und ist die neunte Direktwahl zum Europäischen Parlament. Insgesamt werden in den 27 Mitgliedstaaten 705 Abgeordnete gewählt, 19 kommen aus Österreich. Die Redaktion 5
Pressbaumer Mitteilungen / April 2019 Gesundheit &tŽŚůďĞĮŶĚĞŶ CRANIO SACRAL im WIENTAL Michael Swoboda Hauptstrasse 23 Mobil: 0676 35 95 677 3021 Pressbaum www.cranio-sacral-wiental.at APOTHEKE DROGERIE ZUR HEILIGEN DREIFALTIGKEIT PRESSBAUM Mag. H. Griessler KG Homöopathie Hauptstraße 1 Reisemedizin 3021 Pressbaum Wasseranalyse Naturkosmetik Tel.: 02233 524 37-0 Schüssler Salze Fax: 02233 524 37-4 Milchpumpenverleih Mail: info@apotheke-pressbaum.at Thermalwasserkosmetik Web: www.apotheke-pressbaum.at Pferdepflege & Tierarzneimittel MO-FR: 8:00 - 18:00 | SA: 8:00 - 12:30 Der neue Schon ab € 13.290,–* ! Verbrauch „kombiniert“: 4,0–4,9 l/100 km, CO2-Emission: 90–110 g/km. Mehr auf www.suzuki.at Žĸ ĐĞΛŬŽĞŇĞƌ͘ĞƵ 3013 Tullnerbach-Preßbaum, Hauptstraße 35, Tel. +43 2233 523 81 * Unverbindlich empfohlener Richtpreis inkl. 20 % MwSt. und NoVA sowie inkl. der Maximalbeträge für § 6a NoVAG-Ökologisierungsgesetz. Mehr Infor- mationen auf www.suzuki.at oder bei Ihrem Suzuki Händler. Druckfehler, Irrtümer und Änderungen vorbehalten. Symbolfoto. 6 Koefler_Gemeinde_100x130_v2.indd 1 30.05.2017 16:13:12
Pressbaumer Mitteilungen / April 2019 POLITIK Dr. Günther Sidl FüR EINEN STARKEN NÖ-BOTSchAFTER IN BRüSSEL Am 26. mai 2019 wählen wir ein neues Europaparlament. Der Spitzenkandidat der SPÖ NÖ ist der derzeitige Landtagsabgeordnete Dr. Günther Sidl aus dem Bezirk melk. Er schaffte es auf die Nummer 3 der bundesweiten SPÖ-Liste. Wir führten mit ihm ein Gespräch über seine Moti- vation, die wichtigsten Anliegen und Vorhaben. Warum ist es bei dieser Europawahl wichtig, die SPÖ zu unterstützen? Die Europawahl 2019 ist nicht irgendeine Wahl, denn es steht sehr viel auf dem Spiel: Auf europäischer Ebene haben zerstörerische Kräfte, Demagogen und Rechtspopulisten gerade Hochsaison. Sie schüren gekonnt Angst und Unsicherheit. Leider haben auch die beiden Regierungsparteien in Österreich hier eine führende Rolle eingenommen. Sie stehen an der Seite von Orban, Salvini, Le Pen und der AfD. Sie spalten Europa, unsere Gesellschaft und gefährden unsere Zukunft. Wir leben erstmals seit vielen Jahren wieder in einer Zeit des Abbaus der Demokratie. Das halte ich für alarmierend und brandgefährlich. Demgegenüber braucht es eine starke Sozialdemokratie. Man muss sich dem Trend des Gegeneinanders, des Zerstörens eines gemeinsamen Europas sowie dem Rückbau von Freiheiten entgegenstellen. Und man darf nicht der Steigbügelhalter einer solchen Politik sein. Was ist derzeit für dich die größte Ungerechtigkeit in der Europäischen Union? Für mich ist es nicht akzeptabel, dass bei immer mehr Groß-Konzernen der Portier beim Eingang mehr Steuern zahlt als der gesamte Konzern. 1000 Milliarden € gehen jedes Jahr verloren, weil Steuer-Tricks möglich sind und Steuer-Oasen in der EU diesen Trend noch fördern. Wenn sich die Großen zurücknehmen und keinen gerechten Beitrag leisten, so frage ich mich: Wie finanzieren wir in Zukunft unser Gesundheitssystem, unser Pensionssystem oder die große Herausforderung der Zukunft - die Pflege? Und woher soll etwa das Geld für die Forschung und Entwicklung von neuen Medikamenten kommen? Für uns ist klar: Es braucht ein konsequentes Vorgehen gegen Steueroasen und Steuertricks. Steuern müssen dort gezahlt werden, wo auch die Gewinne gemacht werden. Wie wirst du deine Rolle anlegen und welches Thema interessiert dich ganz besonders? Vieles was wir in Niederösterreich umsetzen, wird in Straßburg und Brüssel entschieden. Daher ist es für unser Land nicht egal, wer dort arbeitet und mitbestimmt. Ich möchte meine Rolle sehr aktiv anlegen. Ich werde mich sicher nicht in Brüssel verstecken, sondern mich für mehr Dialog und Austausch zwischen Niederösterreich und der EU einsetzen. Ich möchte ein starker Niederösterreich-Botschafter in Brüssel sein. Europa muss ein Stück weit österreichischer werden. Wir sind Vorbild bei der Qualität unserer Lebensmittel und dem hohen Bio-Anteil, hinsichtlich der Qualität unseres Wassers, den Umweltstandards und im Gesundheitssystem. Deshalb würde mich der Ausschuss für Umwelt, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit besonders interessieren. Ganz konkret möchte ich mich zum Beispiel für ein europaweites Verbot von tödlichen Umweltgiften einsetzen. Dafür braucht es auch einen klaren Auftrag der Wählerinnen und Wähler. Daher ersuche ich um eine persönliche Vorzugsstimme durch Hinschreiben meines Namens. Danke für das Gespräch und viel Erfolg am 26.05.2019. Für einen starken NÖ-Botschafter in Brüssel: x VORZUGSSTIMME NUTZEN: SIDL HINSCHREIBEN! Sidl 7
Pressbaumer Mitteilungen / April 2019 POLITIK Für Frieden, Solidarität und Gerechtigkeit WIR WÄHLEN EIN SOZIALES EUROPA Am 26.Mai 2019 wird das EU-Parlament neu gewählt. Es steht viel auf dem Spiel. Der Frieden, der seit fast 75 Jahren dank der Europäischen Union in Europa herrscht ist durch Rechtspopulisten und Nationalismus gefährdet. Sie stellen das nationale Interesse vor das gemeinsame Wohl und wollen die EU spalten oder sogar zerstören. Dagegen muss etwas geschehen. Europa verändert sich und die EU muss es auch. Sie muss geeinter, schlagkräftiger und sozial gerechter werden. Daher warten große Herausforderungen. Auf alle. Auch in Österreich. Übermächtige Konzerne, die nur ihren Profit im Auge haben. Der von den Menschen verursachte Klimawandel, der unsere Lebensgrundlagen zerstört. Sozialabbau durch globalen Neo- Liberalismus, Korruption und nationalistische Angriffe auf die Demokratie. Und nicht zuletzt die Migrations- und Menschenrechtsfrage. Kein Land kann all die Probleme für sich allein lösen und allein gewinnen. Nur solidarisch gemeinsam können wir Europa besser gestalten, um den Frieden zu sichern und Wohlstand sozial gerecht zu verteilen. Dafür stehen die Sozialdemokratie und ihre Vertreter im EU-Parlament. Sie entscheiden mit Ihrer Stimme den künftigen Weg Europas und die Zukunft der nächsten Generation. Lernen aus der Geschichte Am 08.Mai 1945 endete in Europa der 2. Weltkrieg. Seither herrscht Frieden. Seit fast 75 Jahren. Solange wie noch nie in Europa. Das war und ist nicht selbstverständlich und für alle Ewigkeit gesichert. Alle jene, die nach dem Ende dieses von größenwahnsinnigen Deutschnationalisten vom Zaun gebrochenen mörderischen Krieges, der 60 Millionen Menschen das Leben kostete, geboren wurden, kennen in Europa nur einen Zustand. Frieden. Viele von ihnen betrachten das heute als einfach so gegeben. Ist es aber nicht, denn die nationalistischen Totengräber sind bereits wieder unterwegs. Ob nun von außen wie Trump oder Putin aus Amerika und Russland. Oder von innen innerhalb Europas. Wie sie auch heißen: Die Brexitiers in England, Salvini in Italien, Le Pen in Frankreich, Orban in Ungarn, Kaczynski in Polen, Wilders in Belgien oder Vilimsky von unserer blau/braunen FPÖ. Alles Rechtspopulisten und Nationalisten, die nichts aus der Geschichte gelernt haben und mit einer aus dem 19. Jahrhundert stammenden Politik europafeindlich die gemeinsame Zukunft sowie den Frieden aller aufs Spiel setzen Die europäische Union: mehr als nur eine Wirtschaftsgemeinschaft Ursprünglich ging es bei der EU vor allem um rein wirtschaftliche Vorteile für die Gründerstaaten. Durch den Wegfall der Zölle unter den Mitgliedern konnten die Länder günstiger Waren kaufen und ihre selbst produzierten Produkte anderswo verkaufen. Ihre Wirtschaft und darauf basierende Wohlstand wuchs und immer mehr. Andere europäische Länder wollten sich der erfolgreichen Staatengemeinschaft anschließen. Durch den EU-Beitritt konnten die Staaten auch politisch enger zusammenarbeiten, gemeinsame Ziele verfolgen und sie zusammen besser erreichen als allein. Um das unterschiedliche Wohlstandsniveau der Mitgliedsstaaten einander anzunähern, erhielten ärmere Länder finanzielle Unterstützung und erhalten sie auch heute noch. Dadurch wurde und wird der Unzufriedenheit der Menschen in diesen Ländern vorgebeugt und mögliche Kriegsursachen entweder verhindert oder das Risiko kriegerischer Auseinandersetzungen reduziert. Einerseits also gut für die ärmeren Länder und Regionen. Anderseits bangen wohlhabendere Länder der EU, dass durch diese Zahlungen an ärmere Mitgliedsländer, ihr eigener Wohlstand gefährdet werden könnte. Dieser Mangel an Solidarität aber ist der Nährboden für den Nationalismus und die Rechtspopulisten. Viele befürchten auch, 8
Pressbaumer Mitteilungen / April 2019 POLITIK dass als Folge der Niederlassungsfreiheit immer mehr Menschen aus den neuen, aber ärmeren Staaten der EU oder als Wirtschaftsflüchtlinge aus Afrika einwandern und auf Kosten des reicheren Staates Sozialleistungen in Anspruch nehmen. Auch fürchten manche, dass diese Menschen bei der Suche nach einem Arbeitsplatz zur Konkurrenz werden. Hier sind die EU-Kommission und das EU-Parlament gefordert, einerseits im Sinne der Menschenrechte zu handeln und anderseits für soziale Gerechtigkeit zu sorgen und dabei so unbürokratisch wie möglich vorzugehen. Solidarität und soziale Gerechtigkeit sind gefragt Das Funktionieren des Miteinanders erfordert für alle EU-Staaten einzuhaltende Regeln in Form von Verordnungen und Richtlinien. Dabei ist der Grundsatz verstärkt zu beachten, dass der Apparat in Brüssel nicht alles und jedes im Detail zu reglementieren versucht. Siehe Gurkenkrümmung und Glühbirnenverordnung oder Pommes-frites Bräunung. Sondern sich auf das gemeinsam Wichtige beschränkt und sich auf jene Probleme fokussiert, die nicht vom jeweiligen Land allein, schneller und oft besser geregelt werden können als durch Vorschriften aus Brüssel. Trotzdem erfordert die Mitgliedschaft in der EU für alle Staaten, um der Sicherheit und des gemeinsamen Erfolgs willen, einerseits weniger Selbstbestimmung für das einzelne Land, aber andererseits Solidarität. Das aber stört die nationalistisch regierten Mitgliedsstaaten wie Ungarn und Italien oder die fundamental konservativ geführten Länder wie Polen oder Tschechien, die sich alle entweder nichts von der EU vorschreiben lassen wollen, sich deshalb nicht nach den gemeinsamen Beschlüsse richten möchten, aber dennoch bei EU-Unterstützungsgeldern die Hand aufhalten. Oder wie England, das die EU überhaupt verlassen will, weil es sich als einstige Großmacht nicht an die gemeinsamen Spielregeln der EU halten möchte. Die Demokratie und Europas Zukunft stehen auf dem Spiel Um sie für uns und die nächste Generation zu sichern, kommt dem europäischen Parlament eine immer wichtiger werdende Aufgabe zu. Es ist daher wichtig, dass dort nicht jene nationalistischen Kräfte an die Macht kommen, die die EU ideologisch ins 19. Jahrhundert zurückführen wollen, sondern solche Parteien, die Demokratie und den Frieden in Europa sichern sowie für den Erhalt des Wohlstands aller und für seine sozial gerechte Verteilung sorgen. All das entscheiden Sie am 26. Mai mit Ihrer Stimme. Machen Sie daher von Ihrem Wahlrecht Gebrauch und wählen Sie ein sozialdemokratisch humanistisches Europa für unsere gemeinsame Zukunft. Dr. Peter Grosskopf peter.grosskopf@a1.net 9
Pressbaumer Mitteilungen / April 2019 POLITIK Julia Herr FÜR DIE JUGEND INS EU-PARLAMENT Am 26.05.2019 finden die Wahlen zum Europäischen Parlament statt. Die 26- jährige Julia Herr kandidiert dabei für die SPÖ als Jugendkandidatin auf Platz 6. In diesem Interview spricht sie mit uns über ihre Beweggründe zur Kandidatur und ihre Ideen für die Zukunft Europas: PM: Liebe Julia, zu Beginn wollen wir wissen: Wie kam es dazu, dass du für die SPÖ bei der EU Wahl kandidierst? JH: Seit meinem 16ten Lebensjahr engagiere ich mich jugendpolitisch. Angefangen hat alles während meiner Schulzeit, wo ich einen Schulstreik mitorganisiert und mein erstes Transparent gemalt habe. Mittlerweile sind es wohl weit über 100 Transparente geworden. 2014 wurde ich dann zur bisher jüngsten und ersten weiblichen Vorsitzenden der Sozialistischen Jugend Österreich gewählt. Darauf werde ich mein Leben lang stolz sein. Nun will ich für das EU Parlament kandidieren, sodass dort wieder Politik für uns und nicht nur für Konzerne gemacht wird. PM: Zum Beispiel? JH: Da gibt es viele Themen, die uns in Österreich und in ganz Europa bewegen. Ein ganz einfaches Beispiel: Wie kann es sein, dass sich jeder Würstelstand, jeder Kebabstand und jeder Dorfladen an Regeln halten muss und seine Gewinne unter strengen Auflagen versteuert während sich andererseits große Unternehmen wie Starbucks und McDonalds aus der Verantwortung stehlen. Schon in meiner Schulzeit habe ich mich mit Ungerechtigkeiten nicht abfinden können und ich werde jetzt ganz sicher nicht damit anfangen. Großkonzerne müssen endlich ihren gerechten Beitrag zu unserer Gesellschaft leisten! Der Steuerbetrug in der Europäischen Union kostet uns jährlich 1000 Milliarden €, das können wir uns nicht leisten. PM: Du forderst im Wahlkampf die Macht der Konzerne zu brechen. Wie kann das ausschauen? JH: Die EU muss unsere Interessen vertreten und nicht die der Banken, Konzerne oder MillionärInnen. Dazu gehört Transparenz! In Brüssel sind zehntausende, bezahlte VertreterInnen von Konzernen unterwegs, die versuchen unsere Gesetze zu beeinflussen (sogenannte Lobbyisten). Auf einen Arbeitervertreter in Brüssel kommen über 50 Vertreter von Unternehmen! Beim Ausverhandeln von TTIP (zwischenzeitig gestopptes internationales Handelsabkommen) hat sich die Europäische Kommission zu fast 90% mit VertreterInnen von Unternehmen getroffen. So etwas darf nicht sein. Wir fordern: eine Offenlegungspflicht, wie viel Geld für Lobbying von europaweit tätigen Konzernen ausgegeben wird, und ein verbindliches Lobbyistenregister, in das sich alle eintragen müssen. PM: Ist Umwelt Thema für dich ein großes Thema? JH: Auf jeden Fall! Denn es ist 5 vor 12 – wir müssen endlich aufwachen. Wir steuern auf eine Zukunft voller Klimakatastrophen zu. Hitzewellen, Ernteausfälle oder Wasserknappheit drohen, wenn wir nicht endlich aktiv werden. Gerade in Österreich muss uns das Thema wichtig sein, denn unsere Gletscher drohen zu verschwinden. Mit jedem heißen Sommertag schmilzt der Dachsteingletscher um 10 cm. Bis 2050 wird er verschwunden sein. Deshalb fordern wir einen Ausstieg aus klimaschädlicher Kohle Produktion oder auch Güter nicht mehr mit LKWs sondern per Zug zu transportieren. In den letzten 30 Jahren haben sich LKW-Abgase verdoppelt. Ich fordere aber auch, dass regionale Produkte gefördert werden, da diese gute Arbeitsplätze in unseren Gemeinden schaffen und das Klima schonen. PM: Klingt nach einem sehr umfangreichen Programm. Gibt es zum Abschluss noch etwas, was du den WählerInnen für den 26.05.2019 mitgeben möchtest? Wieso sollen sie gerade dir eine Vorzugsstimme geben? JH: Wir erleben gerade, dass in Europa immer mehr rechtsextreme Parteien an die Macht kommen, die Europa zerstören wollen. Die Superreichen und Konzerne werden immer reicher, während Sozialleistungen gestrichen werden. Wir dürfen dabei nicht länger zusehen – diese Wahl muss ein Weckruf für uns alle sein. Ein Weckruf für unser Europa. Wir müssen zeigen, dass Menschenrechte und unsere Demokratie rote Linien sind, die nicht überschritten werden dürfen. Gerade deswegen ist es so wichtig am 26. Mai wählen zu gehen, denn diese Wahl entscheidet über die Zukunft Europas. Wir müssen uns fragen: Wollen wir eine antidemokratische Politik, Sozialabbau und Spaltung oder wollen wir Frieden, Demokratie und eine soziale Politik für alle Menschen? Wenn wir uns diese Frage stellen, ist die Antwort eigentlich ganz einfach. Genau dafür setze ich mich jetzt und hoffentlich auch in Zukunft im Europäischen Parlament ein. PM: Danke für das Interview Julia! 11
Pressbaumer Mitteilungen / April 2019 EU-Wahl: JETZT redest DU Symbolfoto Die SPÖ startete zur EU-Wahl österreichweit mehrere Debattencamps bei denen allen Interessierten ein umfangreiches Programm zu wichtigen europäischen Politikfeldern geboten wurde. Neben einleitenden Worten der SpitzenkandidatInnen zur EU-Wahl Andreas Schieder, Evelyn Regner, Günther Sidl u.v.m. gab es auch ExpterInnenvorträge u.a. mit Stephan Schulmeister, Laura Wiesböck, Michael Soder, Niki Kowall, Tamara Ehs und der Möglichkeit aller TeilnehmerInnen sich in einen intensiven Diskussionsprozess über die Herausforderungen und Lösungen auf europäischer Ebene einzubringen. Die Inhalte des Vortrags unseres GR Michael Soder zum Thema Nachhaltigkeit am 01.03.2019 in Leonding, OÖ finden sich zum Nachlesen im folgenden Beitrag über Klima- und Energiepolitik. Aber das ist noch nicht alles! Der Beteiligungsprozess geht weiter: Mitmachen unter https://europa.spoe.at/ 12
Pressbaumer Mitteilungen / April 2019 POLITIK Klima- und Energiepolitik Die ignorierte soziale Dimension Vor einigen Monaten kam es auf der 24. Klimakonferenz in Kattowitz nach zähen und langwierigen Verhandlungen doch noch zu einem gemeinsamen Beschluss. Gefeiert von den VerhandlerInnen, gescholten von der Klimawissenschaft und von Nichtregierungsorganisationen in Sachen Umwelt. Beschäftigt sich die globale, europäische und nationale Politik im Grunde immer noch mit dem Vorwort anstelle mit dem ersten Kapitel für eine taugliche Klima- und Energiepolitik. Während über Zielpfade und die Messung der Zielerreichung fleißig verhandelt und diskutiert wird, herrscht bei der Umsetzung große Ratlosigkeit und die zentralen Fragen nach der Organisation eines umfassenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandels werden geflissentlich ausgeblendet. Offene Fragen Wie geht man mit den notwendigen Abschreibungen der Milliarden schweren Vermögenswerte in der fossilen Industrie um? Wie organisiert man einen Ausstieg aus Technologien und ganzen Industriezweigen? Was passiert mit den Beschäftigten in diesen Branchen und welche Perspektive kann ihnen geboten werden? Wie kann Konsum- und Mobilitätsverhalten (re)organisiert werden? Im Grunde müsste dies alles in den nächsten 11 Jahren zumindest angegangen worden und die großen Stellschrauben zum Erreichen der Klimaziele gestellt sein. „Gelbwesten“ und die vernachlässigte soziale Dimension der Klima- und Energiepolitik Während man in den Debatten rund um Zielpfade und Fortschrittsmessung feststeckt, setzt man weiterhin blindlings auf die Hoffnung, die technologische Entwicklung wird den Tag schlussendlich retten und komplexe Änderungen können hintangehalten werden. Jedoch zeigt sich bereits jetzt in der Praxis, dass eine Klima- und Energiepolitik nur dann tragfähig sein kann, wenn nicht ausschließlich auf Technologie und eine verengte ökonomische Betrachtung abgestellt wird. Ein aktuelles Beispiel dazu bieten die politischen Entwicklungen in Frankreich. Die Initialzündung für den Ausbruch der „Gelbwesten-Proteste“ lieferte die Ankündigung, die Steuern auf fossile Treibstoffe aufgrund ökologischer Ziele zu erhöhen. Die geplanten Preiserhöhungen bei Benzin und Diesel bildete aber nur einen kleinen Teil des Unmuts, der sich in den Demonstrationen entlud. Das Fundament der Proteste bildete die wachsende soziale und ökonomische Ungleichheit innerhalb der Gesellschaft, die zusätzlich durch eindimensional geplante klimapolitische Maßnahmen weiter befeuert wird. Damit trat auch markant zu Tage, dass klima- und energiepolitische Maßnahmen nur dann breite Akzeptanz in der Bevölkerung erfahren, wenn die sozialen und verteilungspolitischen Aspekte mitberücksichtigt werden. Geschieht dies nicht, droht die Gefahr, dass Widerstände in der Bevölkerung verstärkt werden und zu guter Letzt auch die Klimapolitik daran scheitert. Die Konsequenz: enorme soziale und ökonomische Verwerfungen und ein politisches System, das ins Wanken gerät. Was zu tun ist Um weg von einer Schreckensvision und hin zu einer positiven Utopie zu kommen, bedarf es daher einer Klima- und Energiepolitik, die die ökologische, soziale und ökonomische Dimension miteinander verknüpft. Während einige Konzepte – wie sozial-ökologische Steuerreformen mit Rücksicht auf verteilungspolitische Auswirkungen – bereits lange in den Schubladen auf ihre Stunde warten, zeigen sich auf europäischer und internationaler Ebene erste zarte Pflänzchen in Form von „Just Transition Fonds“ zur Finanzierung eines gerechten Strukturwandels. Jedoch fristen diese derzeit noch ein ziemlich unbeachtetes Dasein. Ziel solcher Fonds ist es, den notwendigen Strukturwandel weg von fossilen Energieträgern in Branchen und Gemeinden zu begleiten und negative soziale Auswirkungen abzufedern. Mit voranschreitender Zeit und dem immer kleiner werdenden Zeitfenster zur Umsetzung von Maßnahmen müssten jedoch Fragen eines sozial ausgewogenen und gerechten Wandels viel breiter und intensiver in die Debatten einfließen als sie es derzeit tun. Michael Soder Msc.PhD michael.soder@gmx.at 13
Pressbaumer Mitteilungen / April 2019 POLITIK VERLOSUNG ZUR EU-WAHL Wie hat die EU Ihr Leben positiv beeinflusst? Am 26. Mai 2019 stehen wieder Wahlen zum EU-Parlament an. Deshalb verlost Pro Pressbaum SPÖ drei Bücher zur Zukunft der Europäischen Union. Zur Verlosung gelangen: „Weniger Markt, mehr Politik“: Europa rehabilitieren von Björn Hacker „Europa in der Falle“ von Claus Offe „Warum Europa eine Republik werden muss“: Eine politische Utopie von Ulrike Guérot Die Verlosung und die Teilnahme daran Einfach eine kurze persönliche Nachricht auf www.facebook.com/propressbaum/ mit dem Inhalt, wie die EU Ihr Leben positiv beeinflusst hat, schicken. Unter allen eingelangten Nachrichten und Kommentaren werden die Bücher verlost. Die GewinnerInnen werden per E-Mail oder PN verständigt und die besten Kommentare in der nächsten Ausgabe der Pressbaumer Mitteilungen veröffentlicht. Glosse ANGEZÜNDELTES BUDGET Normalerweise ruft man die Feuerwehr, wenn‘s brennt. Was aber tun, wenn‘s beim Budget brennt und die Feuerwehr die Ursache ist. So passiert in Pressbaum mit dem Budgetvoranschlag 2019 und die Folgejahre, denn die enorm hohen Kosten der Ansiedlung unserer Feuerwehr auf dem gesamten ehemaligen großen ASFINAG- Gelände und der wegen der zu geringen Eigenmittel der Gemeinde nur über einen mehr als 3 Millionen € hohen Kredit zu finanzierende Bau eines neuen Feuerwehrhauses samt Grundkauf und dem ganzem Drumherum erhöht die Gemeindeschulden so stark, dass die nö. Landesregierung für ihre Zustimmung von der Gemeinde jährliche Einsparungen im ordentlichen Haushalt von 200 -250.000 € verlangt. Und da brennt der Hut, denn jetzt muss ein, diese Einsparungen berücksichtigender Nachtragsvoranschlag für 2019 und die Folgejahre erstellt und dem Land vorgelegt werden. Denn sonst gibt’s kein ok seitens der Landesregierung zur Kreditfinanzierung, weil sie das jährliche Gemeindebudget 25 Jahre lang mit knapp 150.000 € pro Jahr belastet. Also muss bei den Ermessensausgaben der Gemeinde gespart werden und das betrifft Ausgaben für bisher freiwillige Leistungen der Gemeinde. Zur Kostendeckung gewisser Leistungen sollen auch Gebührenerhöhungen vorgenommen werden. Das alles aber könnte wehtun. Vor allem denen, die davon unmittelbar betroffen sind, weil sie jetzt weniger Zuschüsse kriegen, Gebührenerhöhungen in Kauf nehmen müssen oder weniger in Instandhaltung von Straßen und Anlagen investiert wird. Und weil bei der Landesregierung der Amtsschimmel kräftig wiehert, wird die Zustimmung der Landesregierung zum Kredit für das Feuerwehrprojekt noch einige Zeit dauern. Ob dadurch der Spatenstich für den unbedingt notwendigen, aber leider auch sehr teuren Bau unserer neuen Feuerwehr auf der gesamten Fläche von 5.600 m2 noch heuer erfolgen kann, ist fraglich. Böse Zungen behaupten zwar, dass die Inanspruchnahme des gesamten Grundstücks, das sonst zumindest teilweise gewinnbringend genutzt hätte werden können, vor allem durch den Platzbedarf der Feuerwehr für das jährliche Feuerwehrfest gewünscht wird. Aber das sind natürlich nur Latrinengerüchte. pegro 14
Pressbaumer Mitteilungen / April 2019 POLITIK Projekt Stadterneuerung VERKEHRSKONZEPT WIRD AUSGESCHRIEBEN In den zentralen Arbeitskreisen, die sich seit vorigem Jahr mit verschiedenen Themen der Stadterneuerung beschäftigen, hat sich herausgestellt, dass das Thema Mobilität zwar in einem eigenen Arbeitskreis behandelt wird, jedoch eine Querschnittsfunktion aufweist. So hat Mobilität maßgebenden Einfluss auf die Energie- und Umweltsituation unserer Stadt als Klimaschutzgemeinde. Aber auch die Zentrumsgestaltung, mit der sich ein weiterer Arbeitskreis beschäftigt, hängt entscheidend vom Thema Mobilität ab. Derzeit rollen in 24 Stunden über 10.000 Kraftfahrzeuge auf der B44 durch Pressbaum. Das heißt, dass eine verkehrsberuhigte Zentrumsgestaltung als Ort der Begegnung nur realisierbar ist, wenn es gelingt, den Kfz-Verkehr auf der B44 deutlich zu verringern. Das aber wird nur aufgrund eines Verkehrskonzepts möglich, wenn Maßnahmen zur Verkehrsvermeidung, Maßnahmen zur Verkehrslenkung und infrastrukturelle Maßnahmen, also Straßenbaumaßnahmen, geplant und verwirklicht werden. So würde zum Beispiel der Bau einer A1-Anschlussstelle bei Wolfsgraben den Kfz-Verkehr in Pressbaum auf der B44 um rd. 40% reduzieren. Und es müssten Möglichkeiten für kleinere oder größere Umfahrungen des Zentrums gesucht und auf ihre Realisierbarkeit geprüft werden. Für diese Planungen sind allerdings aufwändige Untersuchen notwendig. Erhebungen über den lokalen, regionalen und teils überregionalen Mobilitätsbedarf unter Einschluss des LKW-Schwerverkehrs müssen vorgenommen und anschließend genau analysiert werden. Auch der nichtmotorisierte und der öffentliche Verkehr mit Bahn und Bus müssen erfasst und deren Entwicklugnsmöglichkeiten untersucht werden. Erst dann können gezielte Lenkungsmaßnahmen und infrastrukturelle Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur überlegt, bewertet, geplant und realisiert werden. Diese Notwendigkeiten können allerdings nicht von Organen der Gemeindeverwaltung erarbeitet werden. Dazu sind Experten erforderlich, deren Expertise nun mittels einer Ausschreibung gesucht werden soll. Vom Koordinator des Projekts Stadterneuerung DI Brüll von der nö. Regonal GmbH wurde ein Entwurf für eine solche konkrete Ausschreibung der erforderlichen Leistungen erstellt und gemeindeintern überarbeitet. Der aus dem Bürgermeister und seinen beiden Vizes bestehende Projektbeirat hat für die Projektleitung durch die Gemeinde Herrn DI Florian Denk von der Ingenieur Denk GmbH gewinnen können. Er wird nun nach Beratung der Ausschreibung dieses Gemeindeauftrags im Bau- und Straßenausschuss sowie nach Beschluss im Gemeinderat die Erstellung eines Verkehrskonzepts aufgrund einer vorzunehmenden Mobilitätserhebung und Analyse eine Reihe von möglichen Interessenten unter Fristsetzung zur Angebotslegung einladen. Aufgrund der einlangenden Stefan Burger Angebote kann dann über die Vergabe dieses wichtigen Dipl. Tierarzt Auftrags entschieden werden. Auch der Arbeitskreis Labor, Röntgen, Chirurgie, Hausbesuche Mobilität soll in entsprechender Form eingebunden werden. Nach Möglichkeit sollen die Vorarbeiten und die Erstellung des Verkehrskonzepts bis Jahresende abgeschlossen sein, Hauptstraße 9 was nur bei engagierter Beteiligung 3021 Pressbaum und straffer Projektleitung möglich Tel. 02233 52455 Ordiantion: sein wird. Mobil 0664 165 85 31 Mo - Fr 10.00 - 11.00 burgerstefan44@gmx.at und 17.30 - 20.00 VzBm Alfred Gruber www.tierarztburger.at Sa 13.00 - 15.00 spoe.gruber@kabsi.at 15
Pressbaumer Mitteilungen / April 2019 WIRTSCHAFT, VERKEHR, UMWELT, ARBEITSWELT Gemeindehaushalt POSITIVER RECHNUNGSABSCHLUSS 2018 Wie gesetzlich vorgeschrieben, wurde der Rechnungsabschluss über den Gemeindehaushalt 2018 ab dem 25.03.2019 für zwei Wochen öffentlich aufgelegt. Die Bevölkerung hatte also die Möglichkeit, Einsicht zu nehmen und Stellungnahmen dazu abzugeben. Allerdings war es auch heuer wieder so, dass diese Möglichkeit - zumindest bis zum Redaktionsschluss - nicht genützt wurde. Jedenfalls ist dieser Rechnungsabschluss der vorletzte, der noch nach den bisher gültigen kameralistischen Abrechnungsvorschriften erstellt wurde. Ab 2020 wird er dann nach der neuen „Voranschlags- und Rechnungsabschlussverordnung 2015“ verfasst werden. Hierfür gibt es eine grundlegende Änderung im Buchhaltungssystem. Statt der Kameralistik kommt ab 2020 die doppelte Buchführung zum Einsatz. Statt dem bisherigen Rechnungsabschluss wird es dann eine Gewinn- und Verlustrechnung sowie eine Bilanz geben. Im Gegensatz zum im Dezember 2017 erstellten und vom Gemeinderat beschlossenen Voranschlag, der ein ausgeglichenes Ergebnis vorsah, wurde 2018 im ordentlichen Haushalt, in dem die laufenden Einnahmen und Ausgaben verbucht werden, ein Budgetüberschuss von 500.000 € erwirtschaftet. Dieses Ergebnis wurde durch einen ins Jahr 2018 übertragenen Überschuss aus 2017 in der Höhe von 585.497 € positiv beeinflusst. Auch die Tatsache, dass die Ertragsanteile aus dem allgemeinen Steuertopf mit 6,1 Mio. € um 185.373 € höher waren als veranschlagt, wirkte sich günstig aus. Ebenso positiv wirkte eine Steigerung der Einnahmen aus der Aufschließungsabgabe um knapp 35.000 €. Auch die Gebarung des Wirtschaftshofs (ohne dem Fuhrpark) trug zum positiven Gesamtergebnis bei. Entgegen dem Voranschlag lagen hier die Einnahmen aus verrechneten Eigenleistungen um 137.344 € höher, während um 202.232 € weniger als veranschlagt ausgegeben wurde. Auch für den Fuhrpark des Wirtschaftshofes wurden gegenüber dem Voranschlag fast 10% gespart. Weniger ausgegeben wurde auch bei der Volkschule, nämlich um 109.833 € od. 11,8% und bei der Neuen Mittelschule um 44.981 € od. 6%. Positiv wirkten sich ferner bei den Kindergärten Einnahmensteigerungen und geringer als veranschlagte Ausgaben positiv aus. Im außerordentlichen Haushalt, wo kreditfinanzierte Maßnahmen verbucht werden, blieben am Jahresende 2018 rd. 2,7 Mio. € über. Das heißt, die verfügbaren Mittel wurden im vergangenen Jahr etwa zur Hälfte nicht in Anspruch genommen, stehen aber weiter für die geplanten Vorhaben zur Verfügung. Im Rechnungsquerschnitt, wo die laufenden Einnahmen und Ausgaben sowie die Vermögens- und Finanzgebarung erfasst werden, ergab sich im abgelaufenen Rechnungsjahr ein positiver Gesamtsaldo von 450.955 €. Nicht ganz zufriedenstellend war 2018 die Eigenfinanzierungsfähigkeit. Sie liegt mit 97,3 % unter der Fähigkeit, die laufenden Ausgaben durch die laufenden Einnahmen zu decken. Auch die Quote der sogenannten Freien Finanzspitze ist mit 6,5 % sehr gering. Das heißt, dass die Finan- zierung von Investitionen kaum aus eigenen Mitteln, sondern nur über Kredite und steigender Verschuldung erfolgen könnte. Derzeit beträgt die Verschuldungsquote rd. 11 %, was eher günstig zu beurteilen ist. Die kommenden hohen Kredite für den Feuerwehrneubau werden allerdings hier die Kennziffern deutlich negativ beeinflussen. Dr. Peter Grosskopf peter.grosskopf@a1.net Bei Interesse: Wir suchen: Verschönerungsverein Pressbaum Geschickte Hände mit Liebe zum Detail, Obfrau Christine Herrmann, die ein bisschen ihrer Freizeit opfern, damit unsere Stadt christineherrmann@a1.net noch schöner wird und es auch bleibt! 16
Pressbaumer Mitteilungen / April 2019 WIRTSCHAFT, VERKEHR, UMWELT, ARBEITSWELT Pressbaum Neujahrsempfang 2019 des SWV im Hotel Wiental Foto (vl): SWVÖ-Präsident Dr. Christoph Matznetter, KommR Martina Klengl, KommR Herbert Kraus, LR Ulrike Königsberger-Ludwig, SWV NÖ-Präsident KommR Thomas Schaden, KommR Monika Retl, AKNÖ-Präsident Markus Wieser, KommR Christian Klug Der Neujahrsempfang des sozial- demokratischen Wirtschaftsverbands NÖ am 11.Jänner 2019 stand diesmal unter dem Motto „Dinner und Show im orientalischen Glanz“. Über 100 Wirtschaftstreibende aus ganz Niederösterreich hatten der Einladung des SWV Folge geleistet. Hoteldirektor KommRat Manfred Rieger, Spartenleiter des SWV NÖ für Tourismus und Freizeitwirtschaft und sein Team verwöhnten die Gäste mit kulinarischen Köstlichkeiten. EnormenAnklang fanden auch die mitreißenden tänzerischen Einlagen aus tausendundeiner Nacht. Thomas Schaden, Präsident des SWV NÖ betonte in seiner Begrüssung das Bemühen des SWV, die soziale Absicherung der Selbstständigen zu verbessern und die Wettbe- werbsfähigkeit der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie der Einpersonenunternehmen (EPU) steuerlich zu entlasten. Er forderte Steuererleichterungen bei Firmen-PKW und für die Unternehmer selbst die Abschaffung des Selbstbehalts bei der Krankenversicherung. SWV Österreich-Präsident Dr. Christoph Matznetter erklärte in seinem Statement, dass sich der Wirtschaftsverband auch künftig mit aller Kraft für die Anliegen der Einpersonenunternehmen und der kleinen und mittleren Betriebe einsetzen wird. Die Unternehmen sollen steuerlich echt entlastet und im Wettbewerb gestärkt werden. Effektiver als die geplante Senkung der Körperschaftssteuer durch die türkis/blaue Regierung wären steuerliche Anreize für Investitionen, also ein entsprechender Investitionsfreibetrag und die Möglichkeit einer vorzeitigen Abschreibung. Immerhin wurde der im November 2018 vom SWV eingebrachte Antrag zur Anhebung der Umsatzgrenze auf 35.000 € für Kleinunternehmen durch das Wirtschaftsparlament angenommen. Soziallandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig unterstrich die Bedeutung der KMU für das Bundesland Niederösterreich. In diesen Betrieben ist die Verbindung zwischen UnternehmerInnen und ArbeitnehmerInnen besonders eng. Mit ihrer täglichen Arbeit in diesen Betrieben schaffen sie gemeinsam nicht nur eine Vielzahl an Produkten und Leistungen, sondern sie stärken auch den Wirtschaftsstandort und die Regionen. Für seine Verdienste für die niederösterreichische Sozialpartnerschaft ehrte Thomas Schaden AKNÖ- Präsident Markus Wieser mit der Goldenen Ehrennadel des Wirtschaftsverbandes NÖ. In seiner Dan- kesrede hob Markus Wieser hervor, dass der permanente Dialog und gemeinsame Lösungen der Ar- beitnehmer –und Arbeitgebervertretungen entscheidend dafür sind, dass neue Herausforderungen im Wirtschafts- und Arbeitsleben zukunftsgerecht bewältigt werden können. Gerade weil die Arbeitswelt durch die Digitalisierung in einem Umbruch ist, müsse die Sozialpartnerschaft noch ausgebaut werden. 17
Pressbaumer Mitteilungen / April 2019 WIRTSCHAFT, VERKEHR, UMWELT, ARBEITSWELT Erfolg unserer Hartnäckigkeit in Sicht Halbstundentakt der Schnellbahn Schon bei der letzten Gemeinderatswahl hat die SPÖ- pro Pressbaum den Halbstundentakt der Schnellbahn S 50 gefordert. Dabei ging es vor allem um mehr Züge für Dürrwien und Rekawinkel. Aber auch für die Haltestellen bis Neulengbach, denn mit der Verlängerung der derzeit nur bis Tullnerbach Pressbaum verkehrenden Schnellbahnzüge bis Neulengbach wären nicht nur alle diese Verkehrsstellen besser bedient, sondern auch ein wirtschaftlicher Zugumlauf gegeben. Nun hat der Verkehrsverbund Ostregion (VOR) Anfang Dezember 2018 die Verdichtung des Schnellbahnverkehrs rechtskonform ein Jahr im Voraus im EU-Amtsblatt angekündigt. Allerdings nur bis Eichgraben und auch nicht den ganzen Tag über, aber immerhin in der Hauptverkehrszeit am Morgen sowie am Nachmittag und Abend. Ab Fahrplanwechsel am 15.12.2019. Wir wollen aber noch ein Zugpaar am Morgen und am Abend. In den letzten Jahren wurde diese Forderung des Halbstundentakt auf der Schnellbahn bis Neulengbach von der SPÖ-pro Pressbaum immer wieder an die Entscheidungsträger herangetragen und mit der Bevölkerungs- und Siedlungsentwicklung, mit der Verkehrsbelastung auf der B44, mit der notwendigen CO2-Einsparung etc. etc. begründet. Herangetragen an die Verkehrsplaner der Landesregierung, an den früheren Verkehrslandesrat und nunmehrigen Landtagspräsidenten Wilfing, an den Geschäftsführer des VOR und die dortigen Fahrplanbearbeiter und an die ÖBB. Vom Generaldirektor bis zum Fahrplanchef. Allseits wurde uns ständig versichert, dass diese Forderung berechtigt sei und durchaus anerkannt wird, aber entweder noch nicht die nötige politische Priorität besitzt oder kein Geld (rund 2 Mio. €/Jahr) hierfür vorhanden wäre. Im April 2017 wurde dann ein diesbezüglicher Resolutionsantrag der SPÖ im Pressbaumer Gemeinderat beschlossen und mit den beteiligten Bürgermeistern das Einvernehmen hergestellt. Diese Unterstützung ist auch von allen erfolgt. Bis auf die der Gemeinde Maria Anzbach, die jetzt allerdings das Nachsehen hat, denn der Halbstundentakt wird nur bis Eichgraben und nicht bis Neulengbach eingerichtet werden. Bei einer von mir im Oktober 2018 initiierten Besprechung zwischen den Fahrplanbearbeitern der ÖBB und des VOR kamen dann die ersten Andeutungen, dass ab Dezember 2019 viele der Pressbaumer Anliegen erfüllt werden könnten. Dann Anfang Dezember 2018: die Veröffentlichung der Landesbestellung für den Verkehrsdienstevertrag zwischen Bund, den Ländern Wien, NÖ und Burgenland sowie den ÖBB im Amtsblatt der EU. Diese Fahrplanankündigung sieht nun vor, dass in Verbindung mit den Schnellbahnzügen nach und von Neulengbach am Morgen zwischen 04:58 und 07:28 ab Wien West bzw. zwischen 06:19 und 07:49 ab Eichgraben ein Halbstundentakt angeboten werden soll. Ebenso am Nachmittag und Abend ab Eichgraben zwischen 14:49 und 19:49 Richtung Wien West. Auch in der Gegenrichtung zwischen 13:28 und 18:58 ab Wien West mit Ankünften in Eichgraben zwischen 14:46 und 19:41 im 30 Minuten Takt. Bei dieser Fahrplanverdichtung handelt es sich bis auf eine Ausnahme um Verlängerungen der Schnellbahn von und nach Tullnerbach Pressbaum. Durch diese Planung, die im neuen Verkehrsdienstevertrag ab Dezember 2019 leistungsmäßig und finanziell verankert werden soll, wird das Bahnangebot in der Hauptverkehrszeit von Montag bis Freitag insbesondere für die Haltestellen Dürrwien und Rekawinkel aber auch für die Haltestellen Pressbaum und Eichgraben deutlich attraktiver, was entsprechende Nachfragesteigerungen für die ÖBB Züge und eine gewisse Entlastung der B 44 nach sich ziehen wird. Noch attraktiver und wegen der Ladenöffnungs- und Schließzeiten in Wien nachfragegerechter wäre die Führung eines weiteren Zugpaares am Morgen mit Abfahrt in Wien West um 07:58 und retour ab Eichgraben um 08:49 sowie am Abend um 19:58 ab Wien West mit Ankunft in Eichgraben um 20:41. Dadurch würde der Halbstundentakt um eine weitere Stunde verlängert werden. Der hierfür notwendige von der SPÖ pro Pressbaum bei der Gemeinderatssitzung am 09.04.2019 eingebrachte Resolutionsantrag wurde beschlossen und wird der Landesregierung noch im April übermittelt werden. Der Ball liegt dann bei ihr. Dr. Peter Grosskopf peter.grosskopf@a1.net 18
Pressbaumer Mitteilungen / April 2019 WIRTSCHAFT, VERKEHR, UMWELT, ARBEITSWELT Bahnhaltestelle Pressbaum BETREIBEN ÖBB KUNDENVERTREIBUNG? Seit Mai vorigen Jahres ist nun schon die Stiege zur und von der ÖBB-Haltestelle Pressbaum gesperrt und soll vielleicht überhaupt abgetragen werden. Denn die ÖBB - konkret die ÖBB-Infrastruktur AG - negierte seit Monaten Schreiben der Gemeinde mit dem Ersuchen, die Stiege zu reparieren und den Zugang wieder zu öffnen. Zuletzt führte eine Intervention der SPÖ pro Pressbaum beim Vorstand dieser ÖBB-Aktiengesellschaft zu einer Reaktion. Die ÖBB signalisierte Bereitschaft, den Stiegenauf- und abgang wieder herzustellen, wenn sich die Gemeinde daran beteiligt. Darüber muss aber noch verhandelt werden. Wie kam es zur Sperre? Es ist schon über zehn Jahre her, als die damaligen ÖBB-Vertreter an die Gemeinde mit dem Vorschlag herantraten, statt dem 90 Jahre alten Übergangssteg, der abgetragen werden musste, einen neuen Übergangssteg mit einem Aufzug an jeder Seite zu errichten. Allerdings unter der Voraussetzung, die Gemeinde übernimmt die Wartung der Aufzüge. Die Gemeinde lehnte damals ab, weil man zu hohe Kosten befürchtete. Also beschlossen die ÖBB, keinen neuen Übergangssteg zu bauen, sondern einen für sie um mehr als die Hälfte billigeren Personentunnel an der Ostseite der Bahnsteige. Von diesem Plan wurde angeblich nur Bürgermeister Schmidl Haberleitner informiert, aber weder der Gemeinderat noch die Bevölkerung. Also geschah es unwidersprochen. Seither müssen die Bahnkunden aus der Karriegelsiedlung einen weiten Umweg in Kauf nehmen, um den Bahnsteig nach Wien zu erreichen. Dazu konnten sie den direkten Stiegenabgang bei der zwischenzeitig geschlossenen und vor sich hin modernden Jausenstation benützen oder einen steilen, rutschigen Schotterweg, der für ältere Menschen - besonders im Winter - eine nicht ungefährliche Zumutung darstellt. Bei einer Besich- tigung des Abgangs im Frühjahr 2016 durch ÖBB- Vertreter der INFRA-AG wurde den damals auch anwesenden Gemeinderäten Heise, Tweraser und mir die Sanierung der Stiege im nächsten Budgetjahr zuge- sichert. Ein Jahr später im Mai 2017 plötzlich die Sperre aus Sicherheitsgründen. Die Stiegenplatten hatten sich gelockert und waren teilweise ausgebrochen. Was dann geschah! Als sich längere Zeit nichts rührte und keine Sanierungsarbeiten erfolgten, intervenierte die Gemeinde offiziell bei der Regionalleitung der ÖBB-Infrastruktur in St.Pölten. Dort erklärte man nach längerer Nichtreaktionszeit, dass der Stiegenauf- und abgang nur in Verbindung mit dem seinerzeitigen Übergangssteg gebaut wurde. Da dieser nicht mehr existiert, hat er laut ÖBB-Stellungnahme keine Berechtigung mehr. Dass er den kürzesten und direkten Zugang zum wettergeschützten Haltestellengebäude mit Fahrkartenautomat darstellt, wurde von den ÖBB-Beamten einfach ignoriert. Die ÖBB hätten ohnehin für zwei sogar behindertengerechte Zugänge westlich und östlich des Bahnsteigs gesorgt. Dass der östliche Zugang für die vorhandenen und möglichen Bahnkunden der Karriegelsiedlung unerreichbar ist und der westliche Zugang von der rechten Bahngasse für die Bewohner in der Othmar Mayerstraße sowie in der Karriegel- und Siedlungsstraße einen gewaltigen Umweg bedeutet, war den ÖBB-Technikern „wurscht“. Auch der steile, rutschige Schotterweg, galt für sie als möglicher Zugang. Erst nach meiner Intervention bei Vorstandsdirektor Seiser der Infrastruktur AG und seiner Anweisung kam nun die schriftlich belegte Bereitschaft, die Stiege zu sanieren, wenn sich die Gemeinde entsprechend beteiligt. Wie, darüber werden jetzt Verhandlungen aufgenommen. Schauen wir, was dabei herauskommt. Dr. Peter Grosskopf peter.grosskopf@a1.net 19
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