Wir wählen ein soziales Europa - für Frieden, Solidarität und Gerechtigkeit am 26.05 - Pro Pressbaum SPÖ

 
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Wir wählen ein soziales Europa - für Frieden, Solidarität und Gerechtigkeit am 26.05 - Pro Pressbaum SPÖ
Pressbaumer Mitteilungen / April 2019

                           April 2019
                www.pro-pressbaum.at

     Wir wählen
ein soziales Europa

        am
       26.05.

       für Frieden, Solidarität
            und Gerechtigkeit
Wir wählen ein soziales Europa - für Frieden, Solidarität und Gerechtigkeit am 26.05 - Pro Pressbaum SPÖ
Pressbaumer Mitteilungen / April 2019

    POLITIK

     Liebe Pressbaumerinnen, liebe Pressbaumer,
     zur Versachlichung der EU Wahl am 26.Mai 2019 veranstalten wir am 28.04.2019 ab 11:00
     im Hotel Wiental einen EU Lunch. Dieses gemeinsame sonntägige Mittagsmahl wird um
     12.00 von Nationalrat Mag. Andreas Schieder als SPÖ-Spitzenkandidaten eröffnet.
     Unser Thema dabei ist: Was hat uns die EU in den letzten 25 Jahren gebracht? Und wo
     geht die Reise hin?
     Jetzt ist die richtige Zeit für persönliche Reflexionen und den Austausch von Erfahrungswerten.
     Mein persönlicher Standpunkt ist die Reisefreiheit: Aufgewachsen in den 60er Jahren – war
     zwar Österreich gemäß Staatsvertrag frei, aber in der Realität war der Bewegungsspielraum
     über die Staatsgrenzen hinaus, eingeschränkt. Für eine Urlaubsreise hat es trotz
     Grenzkontrollen praktisch nur Italien gegeben. Die Schweiz und die Bundesrepublik
     Deutschland waren kaum leistbare Destinationen. Richtung Osten verhinderte der Eiserne Vorhang den Besuch
     anderer Länder und es bestand überall Visapflicht. Mit Einschränkungen und mit strengen Grenzkontrollen ging
     es in das Reich Titos nach Jugoslawien. Vergleichbar mit den heutigen Grenzgepflogenheiten zwischen Ungarn
     und Serbien. Stundenlange Wartezeiten, Zollformalitäten und Einfuhrzölle haben Viele zu Schmugglern von Leder-
     waren und Wein werden lassen.
     In den 70er u. 80er Jahren nahm dann der Flugverkehr zu und vor jeder Reise stand die Frage, welche Bank hat
     zu welchen Konditionen Valuten vorrätig. In den ländlichen Regionen Österreichs waren dafür Bestellvorgänge
     für das Fremdgeld notwendig. Die in vielen Haushalten vorrätigen italienischen Lira verloren durch die Inflation
     innerhalb von Monaten ständig an Wert.
     So war es damals. Bis zu unserem EU-Beitritt 1996. 20 Jahre später erfreuen wir uns über Reisefreiheit,
     Währungsunion und Frieden – und das soll so bleiben. Für ganz Österreich und natürlich auch für Pressbaum.
     Deshalb am 26.Mai PRO EU. Hingehen und SPÖ wählen.
                                                                                               Ihr Reinhard Scheibelreiter.

                             UNSERE themen IM APRIL 2019

        Politik                                                        Gesellschaft und Soziales
      5 EU-Wahlauftakt: Für Menschen statt Konzerne               21   Verhalten bei Stromausfall
      7 Dr. Günther Sidl: Für einen starken                       22   Magic Valentino
        NÖ-Botschafter in Brüssel                                 22   Erstes Pressbaumer Eisstockturnier
      8 Wir wählen ein soziales Europa                            23   Pensionistenverband: Programmrückblick
     11 Julia Herr: Für die Jugend ins EU-Parlament               24   Vernissage Maria Moser
     12 EU-Wahl: Jetzt redest Du                                  25   Ball der FF-Rekawinkel
     13 Klima- und Energiepolitik als soziale Dimension           25   E-Mobil „Robert“
     14 Verlosung zur EU-Wahl                                     25   In Memoriam Franz Hagenbichler
     14 Glosse: Angezündeltes Budget                              26   Interwiev mit Inge Holzer
     15 Projekt Stadterneuerung: Verkehrskonzept                  27   KSV-Landesmeisterschaft
                                                                  27   Erfolge unserer U 13 Fußballer
        Wirtschafts, Verkehr, Umwelt, Arbeitswelt                 27   SPÖ-Spende für Ballfangzaun
     16 Positiver Rechchnungsabschluß 2018                        27   Faschingskrapfenverteilung
     17 Neujahrsempfang 2019 des SWV                                   Dabei in Pressbaum
     18 Halbstundentakt der Schnellbahn                           28   Duckhüttler Fasching
     19 ÖBB-Kundenvertreibung                                     29   Attwenger als „Die Goas“
        Bahnhaltestelle Pressbaum                                 29   Die Strottern & Blech
     20 Der Rudroff hat´s                                         30   Die Musikkanten
     20 Geheimtipp: Kaufhaus Langer                               31   Pressbaumer Kulturvorschau

                                                        IMPRESSUM
            Herausgeber: SPÖ-Pressbaum, Kremslehnergasse 3/1,3021 Pressbaum, spoe.pressbaum@kabsi.at.Redaktion:
                    Dr. Peter Grosskopf, 0664 430 75 95, peter.grosskopf@a1.net; Layout: Christine Lüdemann;
                                 Druck: Hartmann und Partner KG, Bennogasse 8/11, 1080 Wien

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Wir wählen ein soziales Europa - für Frieden, Solidarität und Gerechtigkeit am 26.05 - Pro Pressbaum SPÖ
Pressbaumer Mitteilungen / April 2019

POLITIK

 Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
 dass dieser Winter zu Ende ist und sonnige Zeiten kommen sollen, das sollte uns alle
 in positive Stimmung versetzen. Politisch ist aber derzeit für einen Sozialdemokraten die
 Eiszeit schon angebrochen.Für mich persönlich wird die derzeitige Regierung immer mehr
 zum Ärgernis. Die Versprechen des derzeitigen Kanzlers und seines Koalitionspartners aus
 dem rechten „Off“ sind nicht eingehalten worden.

 Auch ihren Wählern muss man die Frage stellen: „Bekommen Sie mehr, wenn man
 jemandem Anderen etwas wegnimmt?“ Wenn man das Regierungsprogramm von Schwarz-
 Blau analysiert, dann merkt man, sie machen nichts „Neues“, sondern es wird Politik gegen
 die Mehrheit der ÖsterreicherInnen gemacht.

 Bundeskanzler Kurz hat seine Wähler getäuscht und sein Vize Strache hat sie verraten. Sie dürfen jetzt wieder
 12 Stunden pro Tag arbeiten, Studenten wieder Studiengebühren bezahlen. Für ArbeiterInnen, Arbeitslose und
 AlleinerzieherInnen ist das Leben noch härter geworden. Dafür können sich die Großspender von Herrn Kurz über
 Steuergeschenke in Milliardenhöhe freuen und wer gedacht hat, dass die FPÖ die Partei der ArbeiterInnen und des,
 so genannten, kleinen Mannes ist, der dachte auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten. Weniger Arbeitslosengeld,
 Schikanen für Arbeitslose, Öffnung des Arbeitsmarktes für Drittstaatenangehörige, Kippen des Rauchverbotes,
 Ziffernnoten wieder ab der 1. Klasse, alle Sicherheitsressorts bei der FPÖ, statt Steuergerechtigkeit – Milliarden
 Steuergeschenke für Konzerne, Kinderbonus nur für wohlhabendere Familien, Mietpreiswucher als Programm,
 etc., etc…..Es sei hier auch noch die Kürzung der Mindestsicherung erwähnt, die besonders kinderreiche Familien
 trifft, sowie die Einsparungen bei der Unfallversicherung. Auch um das AMS muss ich mir als Sozialdemokrat
 Sorgen machen. Ursprünglich hat das AMS für 2018 mit 1,94 Milliarden Euro staatlicher Förderung gerechnet.
 Bekommen hat es dann 1,4 Milliarden Euro, eine Kürzung um fast 30%. Das bedeutete z.B. das Ende der Aktion
 20.000, die älteren Langzeitarbeitslosen Jobs ermöglicht hat.

 Meine große Hoffnung ist, dass die Wähler erkennen, was hier auch demokratiepolitisch passiert. Eine Veränderung
 von einer liberalen Demokratie zu einer Illiberalen Demokratie. Es geht schleichend, siehe Ungarn. Ich möchte nicht
 in so einer Regierungsform erwachen. Daher heißt es jetzt aufwachen. Unsere Kinder haben sich etwas Besseres
 verdient und wir sind ihnen das auch schuldig. Beginnen wir bei der Europawahl, zeigen wir gemeinsam, dass wir
 Europa nicht den Rechtspopulisten überlassen. Unsere Antwort kann nur eine sozialdemokratische sein.

                                                                                                                        VzBm Alfred Gruber
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                                                           OFFENLEGUNG
Gemäß § 25 Mediengesetz:Name des Mediums:Pressbaumer Mitteilungen,Namen des Medieninhabers: SPÖ-
Pressbaum, Sitz: 3021 Pressbaum, Kremslehnergasse 3/1, der Medieninhaber ist zu 100% Eigentümer Mitglieder
des Parteivorstandes: Obmann: STR. Reinhard Scheiblreiter, Kassierin: Ingrid Hoffmann, Schriftführer: GR Dr. Peter
Grosskopf,Redaktionsmitglieder: STR. Alfred Gruber, STR. Reinhard Scheiblreiter, Ing. Walter Hoffmann,Dr. Fritz Ro-
senberger, GR Ing. Anton Strombach, GR Michael Soder MSc, Gerhard Soder.Grundlegende Richtung: Regelmäßige
objektive Information der Pressbaumer Bevölkerung über Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und das Ortsgeschehen.

                                                                                                                                                            3
Wir wählen ein soziales Europa - für Frieden, Solidarität und Gerechtigkeit am 26.05 - Pro Pressbaum SPÖ
Pressbaumer Mitteilungen / April 2019

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Wir wählen ein soziales Europa - für Frieden, Solidarität und Gerechtigkeit am 26.05 - Pro Pressbaum SPÖ
Pressbaumer Mitteilungen / April 2019

POLITIK
EU-Wahlauftakt
für Menschen statt Konzerne
Am 26. Mai wird das EU-Parlament gewählt. Beim EU-
Wahlkampfauftakt im Rahmen des Landesparteitages in Krems
stellten die SPÖ-Kandidaten ihre Positionen vor. Sie sehen
sich als Gegenpol zu Nationalisten und Konservativen.

„Wir wollen ein Europa, in dem die Menschen zählen und nicht
die Profitgier. Es ist nicht akzeptabel, dass bei immer mehr Groß-
Konzernen der Portier beim Eingang mehr Steuern zahlt als der
gesamte Konzern“, zeigt sich der NÖ Spitzenkandidat zur EU-Wahl
und dritter auf der Bundesliste, Landtagsabgeordneter Günther Sidl
kämpferisch.
Es brauche eine starke Sozialdemokratie
„Auf europäischer Ebene sind gerade zerstörerische Kräfte,
Demagogen und Rechtspopulisten am Werk: Die Nationalisten
wollen Europa zerstören, die Konservativen schauen bei all dem
zu. Ihnen geht es um ein Europa, das Spaltung, Nationalismus und
Politik für Konzerne und Reiche fördert. Dem gegenüber braucht es
eine starke Sozialdemokratie – wir stehen für einen Kurswechsel
und für eine Alternative gegen Rechtsruck und Konzernpolitik“,
erklärt Günther Sidl. Weitere Themen seines Wahlkampfes sind
Arbeit, Bildung und Gesundheit: Der Schutz unseres Wassers
und des sozialen Wohnbaus als Garant für leistbares Wohnen
sowie ein Nein zu gesundheitsgefährdenden Pestiziden in der
Landwirtschaft.

Politik für die Menschen
Auch Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner ließ es sich nicht nehmen, in die Fachhochschule Krems zu
kommen und KandidatInnen wie FunktionärInnen für den EU-Wahlkampf zu motivieren. „Wir SozialdemokratInnen
machen Politik für die Menschen, die nicht auf die Butterseite des Lebens gefallen sind. Diese Menschen zu unterstützen,
ist unsere Aufgabe und unser Leitgedanke seit 130 Jahren. Und diese Überzeugung unterscheidet uns von allen anderen
politischen Mitbewerbern“, erklärte Rendi-Wagner

Garant für mehr Fairness und Gerechtigkeit
Andreas Schieder, der Listenerste der SPÖ in Österreich
misst der Europawahl ebenfalls eine große Bedeutung
bei: „Wir stehen vor den wohl wichtigsten Europawahlen
aller Zeiten. Die Rechtsnationalisten um Orban, Salvini
und Vilimsky wollen Europa zerstören. Das Resultat wäre
Chaos und wirtschaftlicher Niedergang wie beim Brexit.
Die einzige glaubwürdige Alternative dazu ist die Sozial-
demokratie. Nur wir können die EU vor dem Rechtsruck
bewahren und Europa zum Besseren verändern, ist
Schieder sicher.

Der Jugend gehört Europa
Günther Sidl, promovierter Politikwissenschaftler, ist auf dem dritten Platz gereiht und hat damit hervorragende
Chancen, Österreich und Niederösterreich in Brüssel zu vertreten. Die SPÖ NÖ setzt auf ein junges Team rund um den
niederösterreichischen Spitzenkandidaten. Sidl: “Uns ist es zu wenig, Politik für junge Menschen zu machen, wir wollen
Politik mit jungen Menschen machen. Denn junge Menschen denken weniger in Grenzen, sondern fühlen sich ganz
selbstverständlich als EuropäerInnen. Der Jugend gehört die Zukunft, der Jugend gehört Europa.

Die Europawahl
Die Europawahl findet am 26. Mai 2019 statt und ist die neunte Direktwahl zum Europäischen Parlament. Insgesamt
werden in den 27 Mitgliedstaaten 705 Abgeordnete gewählt, 19 kommen aus Österreich.
                                                                                                  Die Redaktion

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Pressbaumer Mitteilungen / April 2019

                                                                                                                                Gesundheit
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                                                                                                                         im WIENTAL
                                                                                                                                                Michael Swoboda
                                                                                                                    Hauptstrasse 23                        Mobil: 0676 35 95 677
                                                                                                                    3021 Pressbaum
                                                                                                                         www.cranio-sacral-wiental.at

                      APOTHEKE                 DROGERIE
                      ZUR HEILIGEN DREIFALTIGKEIT

                                 PRESSBAUM
    Mag. H. Griessler KG                                                  Homöopathie
    Hauptstraße 1                                                          Reisemedizin
    3021 Pressbaum                                                        Wasseranalyse
                                                                         Naturkosmetik
    Tel.: 02233 524 37-0                                                 Schüssler Salze
    Fax: 02233 524 37-4                                            Milchpumpenverleih
    Mail: info@apotheke-pressbaum.at                            Thermalwasserkosmetik
    Web: www.apotheke-pressbaum.at                       Pferdepflege & Tierarzneimittel

                           MO-FR: 8:00 - 18:00 | SA: 8:00 - 12:30

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                                                                                           Koefler_Gemeinde_100x130_v2.indd 1                                                        30.05.2017 16:13:12
Wir wählen ein soziales Europa - für Frieden, Solidarität und Gerechtigkeit am 26.05 - Pro Pressbaum SPÖ
Pressbaumer Mitteilungen / April 2019

POLITIK
Dr. Günther Sidl
FüR EINEN STARKEN
NÖ-BOTSchAFTER IN
BRüSSEL
Am 26. mai 2019 wählen wir ein neues Europaparlament. Der
Spitzenkandidat der SPÖ NÖ ist der derzeitige Landtagsabgeordnete Dr. Günther Sidl aus dem Bezirk melk. Er
schaffte es auf die Nummer 3 der bundesweiten SPÖ-Liste. Wir führten mit ihm ein Gespräch über seine Moti-
vation, die wichtigsten Anliegen und Vorhaben.

Warum ist es bei dieser Europawahl wichtig, die SPÖ zu unterstützen?
Die Europawahl 2019 ist nicht irgendeine Wahl, denn es steht sehr viel auf dem Spiel: Auf europäischer Ebene
haben zerstörerische Kräfte, Demagogen und Rechtspopulisten gerade Hochsaison. Sie schüren gekonnt Angst und
Unsicherheit. Leider haben auch die beiden Regierungsparteien in Österreich hier eine führende Rolle eingenommen.
Sie stehen an der Seite von Orban, Salvini, Le Pen und der AfD. Sie spalten Europa, unsere Gesellschaft und gefährden
unsere Zukunft. Wir leben erstmals seit vielen Jahren wieder in einer Zeit des Abbaus der Demokratie. Das halte ich für
alarmierend und brandgefährlich. Demgegenüber braucht es eine starke Sozialdemokratie. Man muss sich dem Trend
des Gegeneinanders, des Zerstörens eines gemeinsamen Europas sowie dem Rückbau von Freiheiten entgegenstellen.
Und man darf nicht der Steigbügelhalter einer solchen Politik sein.

Was ist derzeit für dich die größte Ungerechtigkeit in der Europäischen Union?
Für mich ist es nicht akzeptabel, dass bei immer mehr Groß-Konzernen der Portier beim Eingang mehr Steuern zahlt als
der gesamte Konzern. 1000 Milliarden € gehen jedes Jahr verloren, weil Steuer-Tricks möglich sind und Steuer-Oasen
in der EU diesen Trend noch fördern. Wenn sich die Großen zurücknehmen und keinen gerechten Beitrag leisten,
so frage ich mich: Wie finanzieren wir in Zukunft unser Gesundheitssystem, unser Pensionssystem oder die große
Herausforderung der Zukunft - die Pflege? Und woher soll etwa das Geld für die Forschung und Entwicklung von neuen
Medikamenten kommen? Für uns ist klar: Es braucht ein konsequentes Vorgehen gegen Steueroasen und Steuertricks.
Steuern müssen dort gezahlt werden, wo auch die Gewinne gemacht werden.

Wie wirst du deine Rolle anlegen und welches Thema interessiert dich ganz besonders?
Vieles was wir in Niederösterreich umsetzen, wird in Straßburg und Brüssel entschieden. Daher ist es für unser Land
nicht egal, wer dort arbeitet und mitbestimmt. Ich möchte meine Rolle sehr aktiv anlegen. Ich werde mich sicher nicht
in Brüssel verstecken, sondern mich für mehr Dialog und Austausch zwischen Niederösterreich und der EU einsetzen.
Ich möchte ein starker Niederösterreich-Botschafter in Brüssel sein. Europa muss ein Stück weit österreichischer
werden. Wir sind Vorbild bei der Qualität unserer Lebensmittel und dem hohen Bio-Anteil, hinsichtlich der Qualität
unseres Wassers, den Umweltstandards und im Gesundheitssystem. Deshalb würde mich der Ausschuss für Umwelt,
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit besonders interessieren. Ganz konkret möchte ich mich zum Beispiel für ein
europaweites Verbot von tödlichen Umweltgiften einsetzen. Dafür braucht es auch einen klaren Auftrag der Wählerinnen
und Wähler. Daher ersuche ich um eine persönliche Vorzugsstimme durch Hinschreiben meines Namens.

Danke für das Gespräch und viel Erfolg am 26.05.2019.

     Für einen starken NÖ-Botschafter in Brüssel:

                                                  x
     VORZUGSSTIMME NUTZEN: SIDL HINSCHREIBEN!

                                                                                                    Sidl
                                                                                                                          7
Wir wählen ein soziales Europa - für Frieden, Solidarität und Gerechtigkeit am 26.05 - Pro Pressbaum SPÖ
Pressbaumer Mitteilungen / April 2019

    POLITIK
    Für Frieden, Solidarität und Gerechtigkeit

    WIR WÄHLEN EIN SOZIALES EUROPA
    Am 26.Mai 2019 wird das EU-Parlament neu gewählt.
    Es steht viel auf dem Spiel. Der Frieden, der seit
    fast 75 Jahren dank der Europäischen Union in
    Europa herrscht ist durch Rechtspopulisten und
    Nationalismus gefährdet. Sie stellen das nationale
    Interesse vor das gemeinsame Wohl und wollen die
    EU spalten oder sogar zerstören. Dagegen muss
    etwas geschehen. Europa verändert sich und die EU
    muss es auch. Sie muss geeinter, schlagkräftiger
    und sozial gerechter werden. Daher warten große
    Herausforderungen. Auf alle. Auch in Österreich.
    Übermächtige Konzerne, die nur ihren Profit im
    Auge haben. Der von den Menschen verursachte
    Klimawandel,     der   unsere     Lebensgrundlagen
    zerstört.    Sozialabbau durch globalen Neo-
    Liberalismus, Korruption und nationalistische Angriffe auf die Demokratie. Und nicht zuletzt die Migrations-
    und Menschenrechtsfrage. Kein Land kann all die Probleme für sich allein lösen und allein gewinnen. Nur
    solidarisch gemeinsam können wir Europa besser gestalten, um den Frieden zu sichern und Wohlstand sozial
    gerecht zu verteilen. Dafür stehen die Sozialdemokratie und ihre Vertreter im EU-Parlament.
    Sie entscheiden mit Ihrer Stimme den künftigen Weg Europas und die
    Zukunft der nächsten Generation.

                                                                   Lernen aus der Geschichte
                                                                   Am 08.Mai 1945 endete in Europa der 2. Weltkrieg. Seither
                                                                   herrscht Frieden. Seit fast 75 Jahren. Solange wie noch
                                                                   nie in Europa. Das war und ist nicht selbstverständlich und
                                                                   für alle Ewigkeit gesichert. Alle jene, die nach dem Ende
                                                                   dieses von größenwahnsinnigen Deutschnationalisten
                                                                   vom Zaun gebrochenen mörderischen Krieges, der 60
                                                                   Millionen Menschen das Leben kostete, geboren wurden,
                                                                   kennen in Europa nur einen Zustand. Frieden. Viele von
                                                                   ihnen betrachten das heute als einfach so gegeben. Ist
                                                                   es aber nicht, denn die nationalistischen Totengräber sind
                                                                   bereits wieder unterwegs. Ob nun von außen wie Trump
                                                                   oder Putin aus Amerika und Russland. Oder von innen
                                                                   innerhalb Europas. Wie sie auch heißen: Die Brexitiers in
    England, Salvini in Italien, Le Pen in Frankreich, Orban in Ungarn, Kaczynski in Polen, Wilders in Belgien oder Vilimsky
    von unserer blau/braunen FPÖ. Alles Rechtspopulisten und Nationalisten, die nichts aus der Geschichte gelernt haben
    und mit einer aus dem 19. Jahrhundert stammenden Politik europafeindlich die gemeinsame Zukunft sowie den
    Frieden aller aufs Spiel setzen

    Die europäische Union: mehr als nur eine Wirtschaftsgemeinschaft
    Ursprünglich ging es bei der EU vor allem um rein wirtschaftliche Vorteile für die Gründerstaaten. Durch den Wegfall der
    Zölle unter den Mitgliedern konnten die Länder günstiger Waren kaufen und ihre selbst produzierten Produkte anderswo
    verkaufen. Ihre Wirtschaft und darauf basierende Wohlstand wuchs und immer mehr. Andere europäische Länder wollten
    sich der erfolgreichen Staatengemeinschaft anschließen. Durch den EU-Beitritt konnten die Staaten auch politisch enger
    zusammenarbeiten, gemeinsame Ziele verfolgen und sie zusammen besser erreichen als allein. Um das unterschiedliche
    Wohlstandsniveau der Mitgliedsstaaten einander anzunähern, erhielten ärmere Länder finanzielle Unterstützung
    und erhalten sie auch heute noch. Dadurch wurde und wird der Unzufriedenheit der Menschen in diesen Ländern
    vorgebeugt und mögliche Kriegsursachen entweder verhindert oder das Risiko kriegerischer Auseinandersetzungen
    reduziert. Einerseits also gut für die ärmeren Länder und Regionen. Anderseits bangen wohlhabendere Länder der
    EU, dass durch diese Zahlungen an ärmere Mitgliedsländer, ihr eigener Wohlstand gefährdet werden könnte. Dieser
    Mangel an Solidarität aber ist der Nährboden für den Nationalismus und die Rechtspopulisten. Viele befürchten auch,

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Wir wählen ein soziales Europa - für Frieden, Solidarität und Gerechtigkeit am 26.05 - Pro Pressbaum SPÖ
Pressbaumer Mitteilungen / April 2019

POLITIK
dass als Folge der Niederlassungsfreiheit immer mehr Menschen aus den
neuen, aber ärmeren Staaten der EU oder als Wirtschaftsflüchtlinge aus
Afrika einwandern und auf Kosten des reicheren Staates Sozialleistungen
in Anspruch nehmen. Auch fürchten manche, dass diese Menschen bei
der Suche nach einem Arbeitsplatz zur Konkurrenz werden. Hier sind die
EU-Kommission und das EU-Parlament gefordert, einerseits im Sinne der
Menschenrechte zu handeln und anderseits für soziale Gerechtigkeit zu
sorgen und dabei so unbürokratisch wie möglich vorzugehen.

Solidarität und soziale Gerechtigkeit sind gefragt
Das Funktionieren des Miteinanders erfordert für alle EU-Staaten
einzuhaltende Regeln in Form von Verordnungen und Richtlinien. Dabei ist
der Grundsatz verstärkt zu beachten, dass der Apparat in Brüssel nicht alles
und jedes im Detail zu reglementieren versucht. Siehe Gurkenkrümmung
und Glühbirnenverordnung oder Pommes-frites Bräunung. Sondern sich auf
das gemeinsam Wichtige beschränkt und sich auf jene Probleme fokussiert,
die nicht vom jeweiligen Land allein, schneller und oft besser geregelt
werden können als durch Vorschriften aus Brüssel. Trotzdem erfordert
die Mitgliedschaft in der EU für alle Staaten, um der Sicherheit und des
gemeinsamen Erfolgs willen, einerseits weniger Selbstbestimmung für das
einzelne Land, aber andererseits Solidarität. Das aber stört die nationalistisch
regierten Mitgliedsstaaten wie Ungarn und Italien oder die fundamental
konservativ geführten Länder wie Polen oder Tschechien, die sich alle
entweder nichts von der EU vorschreiben lassen wollen, sich deshalb nicht
nach den gemeinsamen Beschlüsse richten möchten, aber dennoch bei
EU-Unterstützungsgeldern die Hand aufhalten. Oder wie England, das die
EU überhaupt verlassen will, weil es sich als einstige Großmacht nicht an die
gemeinsamen Spielregeln der EU halten möchte.

Die Demokratie und Europas Zukunft stehen auf dem Spiel
Um sie für uns und die nächste Generation zu sichern, kommt dem
europäischen Parlament eine immer wichtiger werdende Aufgabe zu. Es
ist daher wichtig, dass dort nicht jene nationalistischen Kräfte an die Macht
kommen, die die EU ideologisch ins 19. Jahrhundert zurückführen wollen,
sondern solche Parteien, die Demokratie und den Frieden
in Europa sichern sowie für den Erhalt des Wohlstands
aller und für seine sozial gerechte Verteilung sorgen.
All das entscheiden Sie am 26. Mai mit Ihrer Stimme.
Machen Sie daher von Ihrem Wahlrecht Gebrauch und
wählen Sie ein sozialdemokratisch humanistisches
Europa für unsere gemeinsame Zukunft.
                                        Dr. Peter Grosskopf
                                    peter.grosskopf@a1.net

                                                                                                                 9
Wir wählen ein soziales Europa - für Frieden, Solidarität und Gerechtigkeit am 26.05 - Pro Pressbaum SPÖ
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Pressbaumer Mitteilungen / April 2019

POLITIK
Julia Herr
FÜR DIE JUGEND
INS EU-PARLAMENT
Am 26.05.2019 finden die Wahlen zum Europäischen Parlament statt. Die 26-
jährige Julia Herr kandidiert dabei für die SPÖ als Jugendkandidatin auf
Platz 6. In diesem Interview spricht sie mit uns über ihre Beweggründe zur
Kandidatur und ihre Ideen für die Zukunft Europas:

PM: Liebe Julia, zu Beginn wollen wir wissen: Wie kam es dazu, dass du für
die SPÖ bei der EU Wahl kandidierst?
JH: Seit meinem 16ten Lebensjahr engagiere ich mich jugendpolitisch.
Angefangen hat alles während meiner Schulzeit, wo ich einen Schulstreik mitorganisiert
und mein erstes Transparent gemalt habe. Mittlerweile sind es wohl weit über 100 Transparente geworden.
2014 wurde ich dann zur bisher jüngsten und ersten weiblichen Vorsitzenden der Sozialistischen Jugend Österreich
gewählt. Darauf werde ich mein Leben lang stolz sein. Nun will ich für das EU Parlament kandidieren, sodass dort
wieder Politik für uns und nicht nur für Konzerne gemacht wird.

PM: Zum Beispiel?
JH: Da gibt es viele Themen, die uns in Österreich und in ganz Europa bewegen. Ein ganz einfaches Beispiel: Wie kann
es sein, dass sich jeder Würstelstand, jeder Kebabstand und jeder Dorfladen an Regeln halten muss und seine Gewinne
unter strengen Auflagen versteuert während sich andererseits große Unternehmen wie Starbucks und McDonalds aus
der Verantwortung stehlen. Schon in meiner Schulzeit habe ich mich mit Ungerechtigkeiten nicht abfinden können und
ich werde jetzt ganz sicher nicht damit anfangen. Großkonzerne müssen endlich ihren gerechten Beitrag zu unserer
Gesellschaft leisten! Der Steuerbetrug in der Europäischen Union kostet uns jährlich 1000 Milliarden €, das können wir
uns nicht leisten.

PM: Du forderst im Wahlkampf die Macht der Konzerne zu brechen. Wie kann das ausschauen?
JH: Die EU muss unsere Interessen vertreten und nicht die der Banken, Konzerne oder MillionärInnen. Dazu gehört
Transparenz! In Brüssel sind zehntausende, bezahlte VertreterInnen von Konzernen unterwegs, die versuchen unsere
Gesetze zu beeinflussen (sogenannte Lobbyisten). Auf einen Arbeitervertreter in Brüssel kommen über 50 Vertreter von
Unternehmen! Beim Ausverhandeln von TTIP (zwischenzeitig gestopptes internationales Handelsabkommen) hat sich
die Europäische Kommission zu fast 90% mit VertreterInnen von Unternehmen getroffen. So etwas darf nicht sein. Wir
fordern: eine Offenlegungspflicht, wie viel Geld für Lobbying von europaweit tätigen Konzernen ausgegeben wird, und
ein verbindliches Lobbyistenregister, in das sich alle eintragen müssen.

PM: Ist Umwelt Thema für dich ein großes Thema?
JH: Auf jeden Fall! Denn es ist 5 vor 12 – wir müssen endlich aufwachen. Wir steuern auf eine Zukunft voller
Klimakatastrophen zu. Hitzewellen, Ernteausfälle oder Wasserknappheit drohen, wenn wir nicht endlich aktiv werden.
Gerade in Österreich muss uns das Thema wichtig sein, denn unsere Gletscher drohen zu verschwinden. Mit jedem
heißen Sommertag schmilzt der Dachsteingletscher um 10 cm. Bis 2050 wird er verschwunden sein. Deshalb fordern
wir einen Ausstieg aus klimaschädlicher Kohle Produktion oder auch Güter nicht mehr mit LKWs sondern per Zug zu
transportieren. In den letzten 30 Jahren haben sich LKW-Abgase verdoppelt. Ich fordere aber auch, dass regionale
Produkte gefördert werden, da diese gute Arbeitsplätze in unseren Gemeinden schaffen und das Klima schonen.

PM: Klingt nach einem sehr umfangreichen Programm. Gibt es zum Abschluss noch etwas, was du den
WählerInnen für den 26.05.2019 mitgeben möchtest? Wieso sollen sie gerade dir eine Vorzugsstimme geben?
JH: Wir erleben gerade, dass in Europa immer mehr rechtsextreme Parteien an die Macht kommen, die Europa zerstören
wollen. Die Superreichen und Konzerne werden immer reicher, während Sozialleistungen gestrichen werden. Wir dürfen
dabei nicht länger zusehen – diese Wahl muss ein Weckruf für uns alle sein. Ein Weckruf für unser Europa. Wir müssen
zeigen, dass Menschenrechte und unsere Demokratie rote Linien sind, die nicht überschritten werden dürfen. Gerade
deswegen ist es so wichtig am 26. Mai wählen zu gehen, denn diese Wahl entscheidet über die Zukunft Europas. Wir
müssen uns fragen: Wollen wir eine antidemokratische Politik, Sozialabbau und Spaltung oder wollen wir Frieden,
Demokratie und eine soziale Politik für alle Menschen? Wenn wir uns diese Frage stellen, ist die Antwort eigentlich ganz
einfach. Genau dafür setze ich mich jetzt und hoffentlich auch in Zukunft im Europäischen Parlament ein.
PM: Danke für das Interview Julia!

                                                                                                                           11
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                     EU-Wahl:
                     JETZT redest DU
     Symbolfoto

                  Die SPÖ startete zur EU-Wahl österreichweit mehrere
                  Debattencamps bei denen allen Interessierten ein
                  umfangreiches Programm zu wichtigen europäischen
                  Politikfeldern geboten wurde. Neben einleitenden
                  Worten der SpitzenkandidatInnen zur EU-Wahl Andreas
                  Schieder, Evelyn Regner, Günther Sidl u.v.m. gab es auch
                  ExpterInnenvorträge u.a. mit Stephan Schulmeister, Laura
                  Wiesböck, Michael Soder, Niki Kowall, Tamara Ehs und der
                  Möglichkeit aller TeilnehmerInnen sich in einen intensiven
                  Diskussionsprozess über die Herausforderungen und
                  Lösungen auf europäischer Ebene einzubringen.
                  Die Inhalte des Vortrags unseres GR Michael Soder zum
                  Thema Nachhaltigkeit am 01.03.2019 in Leonding, OÖ
                  finden sich zum Nachlesen im folgenden Beitrag über
                  Klima- und Energiepolitik.
                  Aber das ist noch nicht alles! Der Beteiligungsprozess geht
                  weiter:
                  Mitmachen unter https://europa.spoe.at/

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Pressbaumer Mitteilungen / April 2019

POLITIK
Klima- und Energiepolitik
Die ignorierte soziale Dimension
Vor einigen Monaten kam es auf der 24. Klimakonferenz in Kattowitz
nach zähen und langwierigen Verhandlungen doch noch zu einem
gemeinsamen Beschluss. Gefeiert von den VerhandlerInnen, gescholten
von der Klimawissenschaft und von Nichtregierungsorganisationen
in Sachen Umwelt. Beschäftigt sich die globale, europäische und
nationale Politik im Grunde immer noch mit dem Vorwort anstelle
mit dem ersten Kapitel für eine taugliche Klima- und Energiepolitik.
Während über Zielpfade und die Messung der Zielerreichung fleißig
verhandelt und diskutiert wird, herrscht bei der Umsetzung große
Ratlosigkeit und die zentralen Fragen nach der Organisation eines
umfassenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandels
werden geflissentlich ausgeblendet.

Offene Fragen
Wie geht man mit den notwendigen Abschreibungen der Milliarden schweren Vermögenswerte in der fossilen Industrie
um? Wie organisiert man einen Ausstieg aus Technologien und ganzen Industriezweigen? Was passiert mit den
Beschäftigten in diesen Branchen und welche Perspektive kann ihnen geboten werden? Wie kann Konsum- und
Mobilitätsverhalten (re)organisiert werden?
Im Grunde müsste dies alles in den nächsten 11 Jahren zumindest angegangen worden und die großen Stellschrauben
zum Erreichen der Klimaziele gestellt sein.

„Gelbwesten“ und die vernachlässigte soziale Dimension der Klima- und Energiepolitik
Während man in den Debatten rund um Zielpfade und Fortschrittsmessung feststeckt, setzt man weiterhin blindlings
auf die Hoffnung, die technologische Entwicklung wird den Tag schlussendlich retten und komplexe Änderungen
können hintangehalten werden. Jedoch zeigt sich bereits jetzt in der Praxis, dass eine Klima- und Energiepolitik nur
dann tragfähig sein kann, wenn nicht ausschließlich auf Technologie und eine verengte ökonomische Betrachtung
abgestellt wird. Ein aktuelles Beispiel dazu bieten die politischen Entwicklungen in Frankreich. Die Initialzündung
für den Ausbruch der „Gelbwesten-Proteste“ lieferte die Ankündigung, die Steuern auf fossile Treibstoffe aufgrund
ökologischer Ziele zu erhöhen. Die geplanten Preiserhöhungen bei Benzin und Diesel bildete aber nur einen kleinen
Teil des Unmuts, der sich in den Demonstrationen entlud. Das Fundament der Proteste bildete die wachsende
soziale und ökonomische Ungleichheit innerhalb der Gesellschaft, die zusätzlich durch eindimensional geplante
klimapolitische Maßnahmen weiter befeuert wird. Damit trat auch markant zu Tage, dass klima- und energiepolitische
Maßnahmen nur dann breite Akzeptanz in der Bevölkerung erfahren, wenn die sozialen und verteilungspolitischen
Aspekte mitberücksichtigt werden. Geschieht dies nicht, droht die Gefahr, dass Widerstände in der Bevölkerung
verstärkt werden und zu guter Letzt auch die Klimapolitik daran scheitert. Die Konsequenz: enorme soziale und
ökonomische Verwerfungen und ein politisches System, das ins Wanken gerät.

Was zu tun ist
Um weg von einer Schreckensvision und hin zu einer positiven Utopie zu kommen, bedarf es daher einer Klima-
und Energiepolitik, die die ökologische, soziale und ökonomische Dimension miteinander verknüpft. Während einige
Konzepte – wie sozial-ökologische Steuerreformen mit Rücksicht auf verteilungspolitische Auswirkungen – bereits
lange in den Schubladen auf ihre Stunde warten, zeigen sich auf europäischer und internationaler Ebene erste zarte
                                                            Pflänzchen in Form von „Just Transition Fonds“ zur
                                                            Finanzierung eines gerechten Strukturwandels. Jedoch
                                                            fristen diese derzeit noch ein ziemlich unbeachtetes
                                                            Dasein. Ziel solcher Fonds ist es, den notwendigen
                                                            Strukturwandel weg von fossilen Energieträgern in
                                                            Branchen und Gemeinden zu begleiten und negative
                                                            soziale Auswirkungen abzufedern. Mit voranschreitender
                                                            Zeit und dem immer kleiner werdenden Zeitfenster zur
                                                            Umsetzung von Maßnahmen müssten jedoch Fragen
                                                            eines sozial ausgewogenen und gerechten Wandels
                                                            viel breiter und intensiver in die Debatten einfließen als
                                                            sie es derzeit tun.               Michael Soder Msc.PhD
                                                                                               michael.soder@gmx.at

                                                                                                                         13
Pressbaumer Mitteilungen / April 2019

     POLITIK

      VERLOSUNG ZUR EU-WAHL

      Wie hat die EU Ihr Leben positiv beeinflusst?
      Am 26. Mai 2019 stehen wieder
      Wahlen zum EU-Parlament an.
      Deshalb verlost Pro Pressbaum
      SPÖ drei Bücher zur Zukunft der
      Europäischen Union.

      Zur Verlosung gelangen:
      „Weniger Markt, mehr Politik“:
      Europa rehabilitieren von Björn
      Hacker
      „Europa in der Falle“ von Claus
      Offe
      „Warum Europa eine Republik
      werden muss“:
      Eine politische Utopie von Ulrike
      Guérot

      Die     Verlosung     und    die
      Teilnahme daran
      Einfach eine kurze persönliche
      Nachricht auf www.facebook.com/propressbaum/ mit dem Inhalt, wie die EU Ihr Leben positiv beeinflusst hat,
      schicken. Unter allen eingelangten Nachrichten und Kommentaren werden die Bücher verlost. Die GewinnerInnen
      werden per E-Mail oder PN verständigt und die besten Kommentare in der nächsten Ausgabe der Pressbaumer
      Mitteilungen veröffentlicht.

     Glosse
     ANGEZÜNDELTES BUDGET
     Normalerweise ruft man die Feuerwehr, wenn‘s brennt. Was aber tun, wenn‘s beim Budget brennt und die
     Feuerwehr die Ursache ist. So passiert in Pressbaum mit dem Budgetvoranschlag 2019 und die Folgejahre, denn
     die enorm hohen Kosten der Ansiedlung unserer Feuerwehr auf dem gesamten ehemaligen großen ASFINAG-
     Gelände und der wegen der zu geringen Eigenmittel der Gemeinde nur über einen mehr als 3 Millionen €
     hohen Kredit zu finanzierende Bau eines neuen Feuerwehrhauses samt Grundkauf und dem ganzem Drumherum
     erhöht die Gemeindeschulden so stark, dass die nö. Landesregierung für ihre Zustimmung von der Gemeinde
     jährliche Einsparungen im ordentlichen Haushalt von 200 -250.000 € verlangt. Und da brennt der Hut, denn jetzt
     muss ein, diese Einsparungen berücksichtigender Nachtragsvoranschlag für 2019 und die Folgejahre erstellt
     und dem Land vorgelegt werden. Denn sonst gibt’s kein ok seitens der Landesregierung zur Kreditfinanzierung,
     weil sie das jährliche Gemeindebudget 25 Jahre lang mit knapp 150.000 € pro Jahr belastet. Also muss bei den
     Ermessensausgaben der Gemeinde gespart werden und das betrifft Ausgaben für bisher freiwillige Leistungen der
     Gemeinde. Zur Kostendeckung gewisser Leistungen sollen auch Gebührenerhöhungen vorgenommen werden. Das
     alles aber könnte wehtun. Vor allem denen, die davon unmittelbar betroffen sind, weil sie jetzt weniger Zuschüsse
     kriegen, Gebührenerhöhungen in Kauf nehmen müssen oder weniger in Instandhaltung von Straßen und Anlagen
     investiert wird. Und weil bei der Landesregierung der Amtsschimmel kräftig wiehert, wird die Zustimmung der
     Landesregierung zum Kredit für das Feuerwehrprojekt noch einige Zeit dauern. Ob dadurch der Spatenstich für
     den unbedingt notwendigen, aber leider auch sehr teuren Bau unserer neuen Feuerwehr auf der gesamten Fläche
     von 5.600 m2 noch heuer erfolgen kann, ist fraglich. Böse Zungen behaupten zwar, dass die Inanspruchnahme
     des gesamten Grundstücks, das sonst zumindest teilweise gewinnbringend genutzt hätte werden können, vor allem
     durch den Platzbedarf der Feuerwehr für das jährliche Feuerwehrfest gewünscht wird. Aber das sind natürlich nur
     Latrinengerüchte.
                                                                                                                 pegro

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Pressbaumer Mitteilungen / April 2019

POLITIK

 Projekt Stadterneuerung
 VERKEHRSKONZEPT WIRD AUSGESCHRIEBEN
                                                 In den zentralen Arbeitskreisen, die sich seit vorigem Jahr mit
                                                 verschiedenen Themen der Stadterneuerung beschäftigen,
                                                 hat sich herausgestellt, dass das Thema Mobilität zwar in
                                                 einem eigenen Arbeitskreis behandelt wird, jedoch eine
                                                 Querschnittsfunktion aufweist.
                                                 So hat Mobilität maßgebenden Einfluss auf die Energie- und
                                                 Umweltsituation unserer Stadt als Klimaschutzgemeinde. Aber
                                                 auch die Zentrumsgestaltung, mit der sich ein weiterer Arbeitskreis
                                                 beschäftigt, hängt entscheidend vom Thema Mobilität ab.

                                                 Derzeit rollen in 24 Stunden über 10.000 Kraftfahrzeuge auf der
                                                 B44 durch Pressbaum. Das heißt, dass eine verkehrsberuhigte
                                                 Zentrumsgestaltung als Ort der Begegnung nur realisierbar ist,
                                                 wenn es gelingt, den Kfz-Verkehr auf der B44 deutlich zu verringern.
                                                 Das aber wird nur aufgrund eines Verkehrskonzepts möglich,
                                                 wenn Maßnahmen zur Verkehrsvermeidung, Maßnahmen
                                                 zur Verkehrslenkung und infrastrukturelle Maßnahmen, also
                                                 Straßenbaumaßnahmen, geplant und verwirklicht werden.
                                                 So würde zum Beispiel der Bau einer A1-Anschlussstelle bei
                                                 Wolfsgraben den Kfz-Verkehr in Pressbaum auf der B44 um
                                                 rd. 40% reduzieren. Und es müssten Möglichkeiten für kleinere
                                                 oder größere Umfahrungen des Zentrums gesucht und auf ihre
                                                 Realisierbarkeit geprüft werden.

                                                     Für diese Planungen sind allerdings aufwändige Untersuchen
 notwendig. Erhebungen über den lokalen, regionalen und teils überregionalen Mobilitätsbedarf unter Einschluss
 des LKW-Schwerverkehrs           müssen vorgenommen und anschließend genau analysiert werden. Auch der
 nichtmotorisierte und der öffentliche Verkehr mit Bahn und Bus müssen erfasst und deren Entwicklugnsmöglichkeiten
 untersucht werden. Erst dann können gezielte Lenkungsmaßnahmen und infrastrukturelle Investitionen in die
 Verkehrsinfrastruktur überlegt, bewertet, geplant und realisiert werden. Diese Notwendigkeiten können allerdings
 nicht von Organen der Gemeindeverwaltung erarbeitet werden. Dazu sind Experten erforderlich, deren Expertise
 nun mittels einer Ausschreibung gesucht werden soll.

 Vom Koordinator des Projekts Stadterneuerung DI Brüll von der nö. Regonal GmbH wurde ein Entwurf für eine
 solche konkrete Ausschreibung der erforderlichen Leistungen erstellt und gemeindeintern überarbeitet. Der
 aus dem Bürgermeister und seinen beiden Vizes bestehende Projektbeirat hat für die Projektleitung durch die
 Gemeinde Herrn DI Florian Denk von der Ingenieur Denk GmbH gewinnen können. Er wird nun nach Beratung der
 Ausschreibung dieses Gemeindeauftrags im Bau- und Straßenausschuss sowie nach Beschluss im Gemeinderat die
 Erstellung eines Verkehrskonzepts aufgrund einer vorzunehmenden Mobilitätserhebung und Analyse eine Reihe
                                                         von möglichen Interessenten unter Fristsetzung zur
                                                         Angebotslegung einladen. Aufgrund der einlangenden
    Stefan Burger                                        Angebote kann dann über die Vergabe dieses wichtigen
    Dipl. Tierarzt                                       Auftrags entschieden werden. Auch der Arbeitskreis
   Labor, Röntgen, Chirurgie, Hausbesuche                Mobilität soll in entsprechender Form eingebunden
                                                         werden. Nach Möglichkeit sollen die Vorarbeiten und
                                                         die Erstellung des Verkehrskonzepts
                                                         bis Jahresende abgeschlossen sein,
   Hauptstraße 9                                         was nur bei engagierter Beteiligung
   3021 Pressbaum                                        und straffer Projektleitung möglich
   Tel. 02233 52455                         Ordiantion: sein wird.
   Mobil 0664 165 85 31            Mo - Fr 10.00 - 11.00
   burgerstefan44@gmx.at             und 17.30 - 20.00                       VzBm Alfred Gruber
   www.tierarztburger.at               Sa 13.00 - 15.00                    spoe.gruber@kabsi.at

                                                                                                                        15
Pressbaumer Mitteilungen / April 2019

     WIRTSCHAFT, VERKEHR, UMWELT, ARBEITSWELT

      Gemeindehaushalt

      POSITIVER RECHNUNGSABSCHLUSS 2018
      Wie gesetzlich vorgeschrieben, wurde der Rechnungsabschluss
      über den Gemeindehaushalt 2018 ab dem 25.03.2019 für zwei
      Wochen öffentlich aufgelegt. Die Bevölkerung hatte also die
      Möglichkeit, Einsicht zu nehmen und Stellungnahmen dazu
      abzugeben. Allerdings war es auch heuer wieder so, dass diese
      Möglichkeit - zumindest bis zum Redaktionsschluss - nicht
      genützt wurde. Jedenfalls ist dieser Rechnungsabschluss
      der vorletzte, der noch nach den bisher gültigen
      kameralistischen Abrechnungsvorschriften erstellt wurde.
      Ab 2020 wird er dann nach der neuen „Voranschlags- und
      Rechnungsabschlussverordnung 2015“ verfasst werden. Hierfür gibt es eine grundlegende Änderung im
      Buchhaltungssystem. Statt der Kameralistik kommt ab 2020 die doppelte Buchführung zum Einsatz. Statt
      dem bisherigen Rechnungsabschluss wird es dann eine Gewinn- und Verlustrechnung sowie eine Bilanz
      geben.
      Im Gegensatz zum im Dezember 2017 erstellten und vom Gemeinderat beschlossenen Voranschlag, der ein
      ausgeglichenes Ergebnis vorsah, wurde 2018 im ordentlichen Haushalt, in dem die laufenden Einnahmen und
      Ausgaben verbucht werden, ein Budgetüberschuss von 500.000 € erwirtschaftet. Dieses Ergebnis wurde
      durch einen ins Jahr 2018 übertragenen Überschuss aus 2017 in der Höhe von 585.497 € positiv beeinflusst.
      Auch die Tatsache, dass die Ertragsanteile aus dem allgemeinen Steuertopf mit 6,1 Mio. € um 185.373 € höher
      waren als veranschlagt, wirkte sich günstig aus. Ebenso positiv wirkte eine Steigerung der Einnahmen aus der
      Aufschließungsabgabe um knapp 35.000 €. Auch die Gebarung des Wirtschaftshofs (ohne dem Fuhrpark) trug
      zum positiven Gesamtergebnis bei. Entgegen dem Voranschlag lagen hier die Einnahmen aus verrechneten
      Eigenleistungen um 137.344 € höher, während um 202.232 € weniger als veranschlagt ausgegeben wurde. Auch für
      den Fuhrpark des Wirtschaftshofes wurden gegenüber dem Voranschlag fast 10% gespart. Weniger ausgegeben
      wurde auch bei der Volkschule, nämlich um 109.833 € od. 11,8% und bei der Neuen Mittelschule um 44.981 €
      od. 6%. Positiv wirkten sich ferner bei den Kindergärten Einnahmensteigerungen und geringer als veranschlagte
      Ausgaben positiv aus.
      Im außerordentlichen Haushalt, wo kreditfinanzierte Maßnahmen verbucht werden, blieben am Jahresende 2018
      rd. 2,7 Mio. € über. Das heißt, die verfügbaren Mittel wurden im vergangenen Jahr etwa zur Hälfte nicht in Anspruch
      genommen, stehen aber weiter für die geplanten Vorhaben zur Verfügung.

      Im Rechnungsquerschnitt, wo die laufenden Einnahmen und Ausgaben sowie die Vermögens- und Finanzgebarung
      erfasst werden, ergab sich im abgelaufenen Rechnungsjahr ein positiver Gesamtsaldo von 450.955 €. Nicht
      ganz zufriedenstellend war 2018 die Eigenfinanzierungsfähigkeit. Sie liegt mit 97,3 % unter
      der Fähigkeit, die laufenden Ausgaben durch die laufenden Einnahmen zu decken. Auch die
      Quote der sogenannten Freien Finanzspitze ist mit 6,5 % sehr gering. Das heißt, dass die Finan-
      zierung von Investitionen kaum aus eigenen Mitteln, sondern nur über Kredite und steigender
      Verschuldung erfolgen könnte. Derzeit beträgt die Verschuldungsquote rd. 11 %, was eher
      günstig zu beurteilen ist. Die kommenden hohen Kredite für den Feuerwehrneubau werden
      allerdings hier die Kennziffern deutlich negativ beeinflussen.
                                                                                Dr. Peter Grosskopf
                                                                            peter.grosskopf@a1.net

                                                                                   Bei Interesse:
                           Wir suchen:                                     Verschönerungsverein Pressbaum
              Geschickte Hände mit Liebe zum Detail,                          Obfrau Christine Herrmann,
     die ein bisschen ihrer Freizeit opfern, damit unsere Stadt                christineherrmann@a1.net
               noch schöner wird und es auch bleibt!

16
Pressbaumer Mitteilungen / April 2019

WIRTSCHAFT, VERKEHR, UMWELT, ARBEITSWELT

 Pressbaum
 Neujahrsempfang 2019 des SWV im Hotel Wiental

 Foto (vl): SWVÖ-Präsident Dr. Christoph Matznetter, KommR Martina Klengl, KommR Herbert Kraus, LR Ulrike Königsberger-Ludwig, SWV
 NÖ-Präsident KommR Thomas Schaden, KommR Monika Retl, AKNÖ-Präsident Markus Wieser, KommR Christian Klug

                                         Der     Neujahrsempfang     des      sozial-
                                         demokratischen Wirtschaftsverbands NÖ
                                         am 11.Jänner 2019 stand diesmal unter dem
                                         Motto „Dinner und Show im orientalischen
                                          Glanz“. Über 100 Wirtschaftstreibende
                                          aus ganz Niederösterreich hatten der
                                          Einladung des SWV Folge geleistet.
                                          Hoteldirektor KommRat Manfred Rieger,
                                          Spartenleiter des SWV NÖ für Tourismus
                                           und Freizeitwirtschaft und sein Team
                                           verwöhnten die Gäste mit kulinarischen
                                           Köstlichkeiten. EnormenAnklang fanden
                                            auch die mitreißenden tänzerischen
                                            Einlagen aus tausendundeiner Nacht.

                                          Thomas Schaden, Präsident des
                                          SWV NÖ betonte in seiner Begrüssung das
             Bemühen des SWV, die soziale Absicherung der Selbstständigen zu verbessern und die Wettbe-
 werbsfähigkeit der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie der Einpersonenunternehmen (EPU) steuerlich
 zu entlasten. Er forderte Steuererleichterungen bei Firmen-PKW und für die Unternehmer selbst die Abschaffung
 des Selbstbehalts bei der Krankenversicherung.

 SWV Österreich-Präsident Dr. Christoph Matznetter erklärte in seinem Statement, dass sich der
 Wirtschaftsverband auch künftig mit aller Kraft für die Anliegen der Einpersonenunternehmen und der kleinen
 und mittleren Betriebe einsetzen wird. Die Unternehmen sollen steuerlich echt entlastet und im Wettbewerb
 gestärkt werden. Effektiver als die geplante Senkung der Körperschaftssteuer durch die türkis/blaue Regierung
 wären steuerliche Anreize für Investitionen, also ein entsprechender Investitionsfreibetrag und die Möglichkeit
 einer vorzeitigen Abschreibung. Immerhin wurde der im November 2018 vom SWV eingebrachte Antrag zur
 Anhebung der Umsatzgrenze auf 35.000 € für Kleinunternehmen durch das Wirtschaftsparlament angenommen.
 Soziallandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig unterstrich die Bedeutung der KMU für das Bundesland
 Niederösterreich. In diesen Betrieben ist die Verbindung zwischen UnternehmerInnen und ArbeitnehmerInnen
 besonders eng. Mit ihrer täglichen Arbeit in diesen Betrieben schaffen sie gemeinsam nicht nur eine Vielzahl
 an Produkten und Leistungen, sondern sie stärken auch den Wirtschaftsstandort und die Regionen.

 Für seine Verdienste für die niederösterreichische Sozialpartnerschaft ehrte Thomas Schaden AKNÖ-
 Präsident Markus Wieser mit der Goldenen Ehrennadel des Wirtschaftsverbandes NÖ. In seiner Dan-
 kesrede hob Markus Wieser hervor, dass der permanente Dialog und gemeinsame Lösungen der Ar-
 beitnehmer –und Arbeitgebervertretungen entscheidend dafür sind, dass neue Herausforderungen im
 Wirtschafts- und Arbeitsleben zukunftsgerecht bewältigt werden können. Gerade weil die Arbeitswelt
 durch die Digitalisierung in einem Umbruch ist, müsse die Sozialpartnerschaft noch ausgebaut werden.

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Pressbaumer Mitteilungen / April 2019

     WIRTSCHAFT, VERKEHR, UMWELT, ARBEITSWELT

      Erfolg unserer Hartnäckigkeit in Sicht
      Halbstundentakt der Schnellbahn
                                                    Schon bei der letzten Gemeinderatswahl hat die SPÖ-
                                                    pro Pressbaum den Halbstundentakt der Schnellbahn S
                                                    50 gefordert. Dabei ging es vor allem um mehr Züge für
                                                    Dürrwien und Rekawinkel. Aber auch für die Haltestellen
                                                    bis Neulengbach, denn mit der Verlängerung der
                                                    derzeit nur bis Tullnerbach Pressbaum verkehrenden
                                                    Schnellbahnzüge bis Neulengbach wären nicht nur alle
                                                    diese Verkehrsstellen besser bedient, sondern auch
                                                    ein wirtschaftlicher Zugumlauf gegeben. Nun hat der
                                                    Verkehrsverbund Ostregion (VOR) Anfang Dezember 2018
                                                    die Verdichtung des Schnellbahnverkehrs rechtskonform
                                                    ein Jahr im Voraus im EU-Amtsblatt angekündigt. Allerdings
                                                    nur bis Eichgraben und auch nicht den ganzen Tag über,
      aber immerhin in der Hauptverkehrszeit am Morgen sowie am Nachmittag und Abend. Ab Fahrplanwechsel
      am 15.12.2019. Wir wollen aber noch ein Zugpaar am Morgen und am Abend.

      In den letzten Jahren wurde diese Forderung des Halbstundentakt auf der Schnellbahn bis Neulengbach von der
      SPÖ-pro Pressbaum immer wieder an die Entscheidungsträger herangetragen und mit der Bevölkerungs- und
      Siedlungsentwicklung, mit der Verkehrsbelastung auf der B44, mit der notwendigen CO2-Einsparung etc. etc.
      begründet. Herangetragen an die Verkehrsplaner der Landesregierung, an den früheren Verkehrslandesrat und
      nunmehrigen Landtagspräsidenten Wilfing, an den Geschäftsführer des VOR und die dortigen Fahrplanbearbeiter
      und an die ÖBB. Vom Generaldirektor bis zum Fahrplanchef. Allseits wurde uns ständig versichert, dass diese
      Forderung berechtigt sei und durchaus anerkannt wird, aber entweder noch nicht die nötige politische Priorität
      besitzt oder kein Geld (rund 2 Mio. €/Jahr) hierfür vorhanden wäre. Im April 2017 wurde dann ein diesbezüglicher
      Resolutionsantrag der SPÖ im Pressbaumer Gemeinderat beschlossen und mit den beteiligten Bürgermeistern
      das Einvernehmen hergestellt. Diese Unterstützung ist auch von allen erfolgt. Bis auf die der Gemeinde Maria
      Anzbach, die jetzt allerdings das Nachsehen hat, denn der Halbstundentakt wird nur bis Eichgraben und nicht bis
      Neulengbach eingerichtet werden.

      Bei einer von mir im Oktober 2018 initiierten Besprechung zwischen den Fahrplanbearbeitern der ÖBB und
      des VOR kamen dann die ersten Andeutungen, dass ab Dezember 2019 viele der Pressbaumer Anliegen
      erfüllt werden könnten. Dann Anfang Dezember 2018: die Veröffentlichung der Landesbestellung für den
      Verkehrsdienstevertrag zwischen Bund, den Ländern Wien, NÖ und Burgenland sowie den ÖBB im Amtsblatt
      der EU. Diese Fahrplanankündigung sieht nun vor, dass in Verbindung mit den Schnellbahnzügen nach und von
      Neulengbach am Morgen zwischen 04:58 und 07:28 ab Wien West bzw. zwischen 06:19 und 07:49 ab Eichgraben
      ein Halbstundentakt angeboten werden soll. Ebenso am Nachmittag und Abend ab Eichgraben zwischen 14:49
      und 19:49 Richtung Wien West. Auch in der Gegenrichtung zwischen 13:28 und 18:58 ab Wien West mit Ankünften
      in Eichgraben zwischen 14:46 und 19:41 im 30 Minuten Takt. Bei dieser Fahrplanverdichtung handelt es sich bis
      auf eine Ausnahme um Verlängerungen der Schnellbahn von und nach Tullnerbach Pressbaum.

      Durch diese Planung, die im neuen Verkehrsdienstevertrag ab Dezember 2019 leistungsmäßig und finanziell
      verankert werden soll, wird das Bahnangebot in der Hauptverkehrszeit von Montag bis Freitag insbesondere für
      die Haltestellen Dürrwien und Rekawinkel aber auch für die Haltestellen Pressbaum und Eichgraben deutlich
      attraktiver, was entsprechende Nachfragesteigerungen für die ÖBB Züge und eine gewisse Entlastung der B
      44 nach sich ziehen wird.

      Noch attraktiver und wegen der Ladenöffnungs- und Schließzeiten in Wien nachfragegerechter wäre die
      Führung eines weiteren Zugpaares am Morgen mit Abfahrt in Wien West um 07:58 und retour ab Eichgraben
      um 08:49 sowie am Abend um 19:58 ab Wien West mit Ankunft in Eichgraben um 20:41. Dadurch würde der
      Halbstundentakt um eine weitere Stunde verlängert werden. Der hierfür notwendige von der SPÖ pro Pressbaum
      bei der Gemeinderatssitzung am 09.04.2019 eingebrachte Resolutionsantrag wurde beschlossen und wird der
      Landesregierung noch im April übermittelt werden. Der Ball liegt dann bei ihr.
                                                                                                Dr. Peter Grosskopf
                                                                                            peter.grosskopf@a1.net

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Pressbaumer Mitteilungen / April 2019

WIRTSCHAFT, VERKEHR, UMWELT, ARBEITSWELT

 Bahnhaltestelle Pressbaum
 BETREIBEN ÖBB KUNDENVERTREIBUNG?
 Seit Mai vorigen Jahres ist nun schon die Stiege zur
 und von der ÖBB-Haltestelle Pressbaum gesperrt und
 soll vielleicht überhaupt abgetragen werden. Denn die
 ÖBB - konkret die ÖBB-Infrastruktur AG - negierte seit
 Monaten Schreiben der Gemeinde mit dem Ersuchen, die
 Stiege zu reparieren und den Zugang wieder zu öffnen.
 Zuletzt führte eine Intervention der SPÖ pro Pressbaum
 beim Vorstand dieser ÖBB-Aktiengesellschaft zu einer
 Reaktion. Die ÖBB signalisierte Bereitschaft, den
 Stiegenauf- und abgang wieder herzustellen, wenn sich
 die Gemeinde daran beteiligt. Darüber muss aber noch
 verhandelt werden.

 Wie kam es zur Sperre?
 Es ist schon über zehn Jahre her, als die damaligen ÖBB-Vertreter an die Gemeinde mit dem Vorschlag herantraten,
 statt dem 90 Jahre alten Übergangssteg, der abgetragen werden musste, einen neuen Übergangssteg mit einem
 Aufzug an jeder Seite zu errichten. Allerdings unter der Voraussetzung, die Gemeinde übernimmt die Wartung
 der Aufzüge. Die Gemeinde lehnte damals ab, weil man zu hohe Kosten befürchtete. Also beschlossen die ÖBB,
 keinen neuen Übergangssteg zu bauen, sondern einen für sie um mehr als die Hälfte billigeren Personentunnel
 an der Ostseite der Bahnsteige. Von diesem Plan wurde angeblich nur Bürgermeister Schmidl Haberleitner
 informiert, aber weder der Gemeinderat noch die Bevölkerung. Also geschah es unwidersprochen. Seither müssen
                                                           die Bahnkunden aus der Karriegelsiedlung einen
                                                           weiten Umweg in Kauf nehmen, um den Bahnsteig
                                                           nach Wien zu erreichen. Dazu konnten sie den direkten
                                                           Stiegenabgang bei der zwischenzeitig geschlossenen
                                                           und vor sich hin modernden Jausenstation benützen
                                                           oder einen steilen, rutschigen Schotterweg, der für
                                                           ältere Menschen - besonders im Winter - eine nicht
                                                           ungefährliche Zumutung darstellt. Bei einer Besich-
                                                           tigung des Abgangs im Frühjahr 2016 durch ÖBB-
                                                           Vertreter der INFRA-AG wurde den damals auch
                                                           anwesenden Gemeinderäten Heise, Tweraser und mir
                                                           die Sanierung der Stiege im nächsten Budgetjahr zuge-
                                                           sichert. Ein Jahr später im Mai 2017 plötzlich die Sperre
                                                           aus Sicherheitsgründen. Die Stiegenplatten hatten sich
                                                           gelockert und waren teilweise ausgebrochen.

 Was dann geschah!
 Als sich längere Zeit nichts rührte und keine Sanierungsarbeiten erfolgten, intervenierte die Gemeinde offiziell
 bei der Regionalleitung der ÖBB-Infrastruktur in St.Pölten. Dort erklärte man nach längerer Nichtreaktionszeit,
 dass der Stiegenauf- und abgang nur in Verbindung mit dem seinerzeitigen Übergangssteg gebaut wurde. Da
 dieser nicht mehr existiert, hat er laut ÖBB-Stellungnahme keine Berechtigung mehr. Dass er den kürzesten und
 direkten Zugang zum wettergeschützten Haltestellengebäude mit Fahrkartenautomat darstellt, wurde von den
 ÖBB-Beamten einfach ignoriert. Die ÖBB hätten ohnehin für zwei sogar behindertengerechte Zugänge westlich
 und östlich des Bahnsteigs gesorgt. Dass der östliche Zugang für die vorhandenen und möglichen Bahnkunden
 der Karriegelsiedlung unerreichbar ist und der westliche Zugang von der rechten Bahngasse für
 die Bewohner in der Othmar Mayerstraße sowie in der Karriegel- und Siedlungsstraße einen
 gewaltigen Umweg bedeutet, war den ÖBB-Technikern „wurscht“. Auch der steile, rutschige
 Schotterweg, galt für sie als möglicher Zugang. Erst nach meiner Intervention bei Vorstandsdirektor
 Seiser der Infrastruktur AG und seiner Anweisung kam nun die schriftlich belegte Bereitschaft,
 die Stiege zu sanieren, wenn sich die Gemeinde entsprechend beteiligt. Wie, darüber werden
 jetzt Verhandlungen aufgenommen. Schauen wir, was dabei herauskommt.
                                                                                Dr. Peter Grosskopf
                                                                           peter.grosskopf@a1.net

                                                                                                                       19
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