Markets Weekly - Sparkasse Bremen
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Markets Weekly Aktienmärkte Konjunktursorgen führen zu hohen Kursschwankungen 09.07.2021 Nachdem die Ergebnisse des US-Arbeitsmarktberichts der vorherigen Woche nahezu verpufften, breitete sich am Markt die Sorge aus, dass die konjunkturelle Erholung ins Stocken geraten könnte. Verstärkt wurden die Bedenken durch Anzeichen eines Arbeitskräftemangels und Engpässen in den Lieferketten. Der zuletzt genannte Punkt sorgte auch für einen Rückgang der deutschen Industrieproduktion im Mai. Zusätzlich wurde am Markt über Inflationssorgen diskutiert, welche die Strategieüberprüfung der EZB auslöste (siehe Seite 2). Unter hohen Schwankungen fiel der DAX auf Wochenbasis um 1,2 Prozent auf 15.510 Punkte, der EuroStoxx50 um 2,1 Prozent auf 4.022 Punkte. Der Dow Jones verlor auf Wochensicht knapp 1 Prozent. Die Aufmerksamkeit der Märkte wird nun zur Berichtssaison in den USA wechseln. Diese wird in der kommende Woche mit den Zahlen der US- Investmentbanken J.P.Morgan und Goldman Sachs starten. Renten und Volkswirtschaft OPEC uneinig – ISM-Index auf hohem Niveau rückläufig Der Ölpreis schwankte in den vergangenen Tagen kräftig. Grund hierfür waren die gescheiterten Verhandlungen zur Ausweitung der Fördermengen der Ölallianz OPEC. Hierbei eskalierte ein Streit um Förderquoten und die Verhandlungsgespräche endeten daraufhin ohne Ergebnis. Das von Saudi-Arabien dominierte Ölkartell Opec und seine von Russland angeführten Kooperationspartner diskutierten seit letztem Donnerstag darüber, ob sie ihre Tagesproduktion ab August um 400.000 Barrel pro Monat anheben könnten, um die sich erholende Weltwirtschaft zu versorgen. Die Vereinigten Arabischen Emirate forderten zudem die Zuteilung einer höheren Förderquote. Diese Sonderrechte wollte Saudi-Arabien dem benachbarten Golfstaat aber nicht zugestehen. Nach dem ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe gab im Juni auch der Wert für den Dienstleistungsbereich nach und verfehlte die Markterwartungen. Mit einem Wert von 60,1 Punkten liegt dieser US-Index aber immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Erfahren Sie mehr! Unsere Meinung zu Börse & Märkte finden Sie auch auf unserem Youtube-Channel: s.de/uyt
09.07.2021 Markets Weekly EZB stellt neue Strategie vor Mehr Flexibilität dürfte im Ergebnis zu einer lockeren Geldpolitik führen Früher als erwartet hat EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Donnerstag die Ergebnisse der EZB-internen Strategiediskussion vorgestellt. Die neue Strategie enthält folgende Punkte: Neues Inflationsziel: Das oberste Ziel der EZB ist die Erhaltung der Preisniveaustabilität im Euroraum. Wann das Preisniveau stabil ist, ist allerdings eine Sache der Definition. Als die EZB im Sommer 1998 antrat, galt Preisniveaustabilität als erreicht, wenn die jährliche Inflationsrate zwischen null und zwei Prozent lag. Seit 2003 gilt das Ziel „nahe bei, aber unter zwei Prozent“. Nun wird das Inflationziel auf glatt zwei Prozent erhöht. Symmetrische Betrachtung des Inflationsziels: Das Ziel von zwei Prozent Inflation gilt nicht mehr als Obergrenze, sondern soll im Durchschnitt über einen mittleren Zeitraum erreicht werden. Lag die Inflation also eine Zeit lang unter zwei Prozent, dann darf sie im Anschluss auch eine Zeit lang über zwei Prozent liegen, ohne dass die Notenbank hierauf mit Zinserhöhungen reagieren wird. Erweiterung des Warenkorbs: Der Warenkorb zur Messung der Inflation soll um die Kosten für das selbstgenutzte Wohneigentum erweitert werden. Durch diese Änderung werden die Immobilienpreise indirekt in die Inflationsberechnung einfließen. In welcher Form und wie schnell diese Änderung in die relevanten Statistiken eingebaut werden kann, ist im Moment aber noch offen. Berücksichtigung des Klimaschutzes: Seit Jahren kauft die EZB Unternehmensanleihen. Hierbei wurde bisher nicht auf den CO2-Fußabdruck der Firmen geachtet. Aus diesem Grund wird nun ein Konzept für eine klimagerechtere Aufteilung der Käufe erarbeitet. Nach unserer Einschätzung sind das neue Inflationsziel und seine symmetrische Betrachtung die einschneidensten Änderungen. Die EZB gibt sich hierdurch mehr Flexibilität, was im Ergebnis dazu führen wird, dass die Geldpolitik sehr locker ausgestaltet werden kann. Hierdurch werden die Zinsen im Euroraum noch länger niedrig bleiben als bisher zu erwarten war. Eine direkte Reaktion an den Märkten war nach Bekanntgabe der Strategie nicht zu erkennen. Vielmehr stiegen die Anleihekurse im Euroraum bereits seit Dienstag kräftig an. Im Gegenzug sanken die Renditen. Im Falle der marktbestimmenden Bundesanleihen mit zehn Jahren Laufzeit fiel die Rendite von minus 0,23 Prozent am vergangenen Freitag auf aktuell minus 0,33 Prozent. Unternehmens-News Mangel an Personal und Abschreibungen belasten Shop Apotheke – VW verkauft Bugatti Der angespannte Arbeitsmarkt und der Umzug an den neuen Standort Sevenum sorgten bei der Shop Apotheke für Probleme in der Logistik. Durch die bestehenden Probleme verlangsamte sich das Umsatzwachstum. Dies sei allerdings ein vorübergehender Effekt, so das Unternehmen. Der Onlinehändler für Arzneimittel hält zunächst an seiner Jahresprognose fest, die Umsätze im laufenden Jahr um 20 Prozent steigern zu wollen. Ob eine Anpassung der Prognose vorgenommen werden müsse, hänge von Entwicklungen der nächsten Wochen ab. Die Aktie rutschte nach Bekanntgabe der Nachricht am Dienstag um 8 Prozent ab. Der Automobilkonzern Volkswagen verkauft die Mehrheit an seiner prestigeträchtigen Luxusmarke Bugatti. Das gaben Porsche, innerhalb des VW-Konzerns für den Sportwagensektor zuständig, und der neue Haupteigentümer Rimac am Montag bekannt. Das neue Gemeinschaftsunternehmen Bugatti-Rimac soll im vierten Quartal gegründet werden. Porsche will an dem Joint-Venture mit einem Minderheitsanteil von 45 Prozent beteiligt bleiben. Zu den finanziellen Konditionen wurden keine Details genannt. Die Aktie von Volkswagen tendierte nach der Bekanntgabe leichter. Seite 2 | 5 Erfahren Sie mehr! Unsere Meinung zu Börse & Märkte finden Sie auch auf unserem Youtube-Channel: s.de/uyt
09.07.2021 Markets Weekly Zentrale Marktdaten Aktienindex Indexwert 52-W-Hoch 52-W-Tief Prozentuale Veränderung 1 Woche 1 Monat 3 Monate 12 Monate DAX 15.509 15.803 11.450 - 1,1 % - 1,4 % + 1,4 % + 23,4 % EuroStoxx 50 4.032 4.166 2.921 - 2,1 % - 2,6 % + 0,4 % + 21,5 % Dow Jones 34.505 35.085 25.455 - 1,1 % - 0,1 % + 1,8 % + 33,9 % S&P 500 4.320 4.362 3.116 + 0,0 % + 2,2 % + 5,5 % + 36,3 % ZEW-Index mit gespaltenem Bild im Juli Lage wird erneut deutlich besser eingeschätzt, Erwartungen lassen etwas nach Die monatlich vom ZEW-Institut befragten Volkswirte und Kapitalmarktexperten schätzen die aktuelle Konjunkturlage in Deutschland zum ersten Mal seit Juni 2019 wieder positiv ein. Der Wert für die Lage- Einschätzung verbesserte sich von minus 9,1 auf plus 21,9 Punkte im Juli (siehe Grafik). Mit einer Verbesserung um 31,0 Punkte wurde wie im Vormonat ein rekordhoher Zuwachs erreicht. Dieser deutliche Anstieg ergibt sich insbesondere aus der Belebung des Dienstleistungssektors nach Aufhebung zahlreicher Corona-Beschränkungen. Im Gegenzug entwickelte sich die Einschätzung für die Erwartungen rückläufig. Mit 63,3 Punkten liegt der Wert aber noch weit im positiven Bereich. Allein aus psychologischen Gründen würden wir diesen Rückgang nicht überbewerten: Jemand, dem es schlecht geht, der erwartet eine Verbesserung. Wer aber sagt, dass es ihm gut gehe, dem fehlt meist die Vorstellung, dass es sogar noch besser werden könnte. ..................................................................................................................................................................................................................................... Ausgewählte wichtige Termine 13.07.2021 Inflationsrate (USA) 15.07.2021 Bruttoinlandsprodukt (China) Seite 3 | 5 Erfahren Sie mehr! Unsere Meinung zu Börse & Märkte finden Sie auch auf unserem Youtube-Channel: s.de/uyt
09.07.2021 Markets Weekly Wir sind für Sie da Die Spielregeln der Finanzwelt haben sich fundamental verändert. Erfolgreiche Vermögensanlage ist heute eine kom- plexe Herausforderung. Gefragt sind maßgeschneiderte Lösungen für Sie und Ihr Vermögen – transparent, flexibel, in- dividuell und komfortabel. Hierfür stehen wir als Sparkasse Bremen mit unserem Finanzkonzept. Zusätzlich bieten wir einen umfassenden Service und aktuelle Informationen. ....................................................................................................................................................................................................................................... Ihr Ansprechpartner für Ihr Ansprechpartner für Ihr Ansprechpartner für Aktienmärkte und Rohstoffe: volkswirtschaftliche Analysen, Notenban- volkswirtschaftliche Analysen: ken und Rentenmärkte: Dr. Sascha Otto Björn Mahler Steffen Dierking Leiter Wertpapier- und Chefanalyst Wertpapier- und Portfolio- Analyst Wertpapier- und Portfolio- Portfoliomanagement management management 0421 179-3542 0421 179-1450 0421 179-1475 sascha.otto@sparkasse-bremen.de bjoern.mahler@sparkasse-bremen.de steffen.dierking@sparkasse-bremen.de Seite 4 | 5 Erfahren Sie mehr! Unsere Meinung zu Börse & Märkte finden Sie auch auf unserem Youtube-Channel: s.de/uyt
09.07.2021 Markets Weekly Rechtliche Hinweise Diese Veröffentlichung dient ausschließlich zu Informations- Die Inhalte dieser Veröffentlichung sind nicht als Angebot oder zwecken. Die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Informatio- Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten o- nen stammen aus Quellen, die von der Die Sparkasse Bremen AG der irgendeiner anderen Handlung beabsichtigt und dienen als zuverlässig erachtet werden, ohne allerdings zwingend von nicht als Grundlage oder Teil eines Vertrages. Weder diese Ver- unabhängigen Dritten verifiziert worden zu sein. Es besteht öffentlichung noch eine Kopie dieser Veröffentlichung, auch keine Garantie oder Gewährleistung im Hinblick auf Genauigkeit, nicht auszugsweise, darf ohne die vorherige schriftliche Erlaub- Vollständigkeit oder Eignung für einen bestimmten Zweck. Alle nis der Die Sparkasse Bremen AG an unberechtigte Personen o- Meinungsäußerungen, Schätzungen oder Prognosen geben die der Unternehmen verteilt oder übermittelt werden, es sei denn, aktuelle Einschätzung des Verfassers bzw. der Verfasser zum die Weitergabe ist vertraglich gestattet. Die Art und Weise wie Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und können sich ohne dieses Produkt vertrieben wird, kann in bestimmten Ländern, vorherige Ankündigung ändern. einschließlich der USA, weiteren gesetzlichen Beschränkungen unterliegen. Personen, in deren Besitz dieses Dokument ge- Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind langt, sind verpflichtet, sich diesbezüglich zu informieren und kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Entwicklung eines solche Einschränkungen zu beachten. Finanzinstruments. Es besteht keinerlei Zusage, dass ein in die- ser Veröffentlichung genanntes Portfolio oder eine Anlage eine günstige Anlagerendite erzielt. ...................................................................................................................................................................................................................................... Die Sparkasse Bremen Quellenangaben Dr. Sascha Otto Charts & Marktdaten: Die Sparkasse Bremen AG/ Universitätsallee 14 S-Investor/Thomson Reuters/Bloomberg/vwd 28359 Bremen 0421 179-3542 Grafik auf Seite 3: eigene Darstellung auf Basis von ZEW-Daten sascha.otto@sparkasse-bremen.de www.sparkasse-bremen.de Seite 5 | 5 Erfahren Sie mehr! Unsere Meinung zu Börse & Märkte finden Sie auch auf unserem Youtube-Channel: s.de/uyt
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