Markets Weekly - Sparkasse Bremen

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Aktienmärkte
Konjunktursorgen führen zu hohen Kursschwankungen
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Nachdem die Ergebnisse des US-Arbeitsmarktberichts der vorherigen
Woche nahezu verpufften, breitete sich am Markt die Sorge aus, dass
die konjunkturelle Erholung ins Stocken geraten könnte. Verstärkt
wurden die Bedenken durch Anzeichen eines Arbeitskräftemangels
und Engpässen in den Lieferketten. Der zuletzt genannte Punkt sorgte
auch für einen Rückgang der deutschen Industrieproduktion im Mai.
Zusätzlich wurde am Markt über Inflationssorgen diskutiert, welche die
Strategieüberprüfung der EZB auslöste (siehe Seite 2).
Unter hohen Schwankungen fiel der DAX auf Wochenbasis um 1,2
Prozent auf 15.510 Punkte, der EuroStoxx50 um 2,1 Prozent auf 4.022
Punkte. Der Dow Jones verlor auf Wochensicht knapp 1 Prozent. Die
Aufmerksamkeit der Märkte wird nun zur Berichtssaison in den USA
wechseln. Diese wird in der kommende Woche mit den Zahlen der US-
Investmentbanken J.P.Morgan und Goldman Sachs starten.

Renten und Volkswirtschaft
OPEC uneinig – ISM-Index auf hohem Niveau rückläufig
Der Ölpreis schwankte in den vergangenen Tagen kräftig. Grund
hierfür waren die gescheiterten Verhandlungen zur Ausweitung der
Fördermengen der Ölallianz OPEC. Hierbei eskalierte ein Streit um
Förderquoten und die Verhandlungsgespräche endeten daraufhin
ohne Ergebnis. Das von Saudi-Arabien dominierte Ölkartell Opec und
seine von Russland angeführten Kooperationspartner diskutierten
seit letztem Donnerstag darüber, ob sie ihre Tagesproduktion ab
August um 400.000 Barrel pro Monat anheben könnten, um die sich
erholende Weltwirtschaft zu versorgen. Die Vereinigten Arabischen
Emirate forderten zudem die Zuteilung einer höheren Förderquote.
Diese Sonderrechte wollte Saudi-Arabien dem benachbarten Golfstaat
aber nicht zugestehen.
Nach dem ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe
gab im Juni auch der Wert für den Dienstleistungsbereich nach und
verfehlte die Markterwartungen. Mit einem Wert von 60,1 Punkten
liegt dieser US-Index aber immer noch auf einem sehr hohen Niveau.

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09.07.2021
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EZB stellt neue Strategie vor
Mehr Flexibilität dürfte im Ergebnis zu einer lockeren Geldpolitik führen
Früher als erwartet hat EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Donnerstag die Ergebnisse der EZB-internen
Strategiediskussion vorgestellt. Die neue Strategie enthält folgende Punkte:
       Neues Inflationsziel: Das oberste Ziel der EZB ist die Erhaltung der Preisniveaustabilität im Euroraum. Wann
        das Preisniveau stabil ist, ist allerdings eine Sache der Definition. Als die EZB im Sommer 1998 antrat, galt
        Preisniveaustabilität als erreicht, wenn die jährliche Inflationsrate zwischen null und zwei Prozent lag. Seit
        2003 gilt das Ziel „nahe bei, aber unter zwei Prozent“. Nun wird das Inflationziel auf glatt zwei Prozent erhöht.
       Symmetrische Betrachtung des Inflationsziels: Das Ziel von zwei Prozent Inflation gilt nicht mehr als
        Obergrenze, sondern soll im Durchschnitt über einen mittleren Zeitraum erreicht werden. Lag die Inflation
        also eine Zeit lang unter zwei Prozent, dann darf sie im Anschluss auch eine Zeit lang über zwei Prozent liegen,
        ohne dass die Notenbank hierauf mit Zinserhöhungen reagieren wird.
       Erweiterung des Warenkorbs: Der Warenkorb zur Messung der Inflation soll um die Kosten für das
        selbstgenutzte Wohneigentum erweitert werden. Durch diese Änderung werden die Immobilienpreise
        indirekt in die Inflationsberechnung einfließen. In welcher Form und wie schnell diese Änderung in die
        relevanten Statistiken eingebaut werden kann, ist im Moment aber noch offen.
       Berücksichtigung des Klimaschutzes: Seit Jahren kauft die EZB Unternehmensanleihen. Hierbei wurde bisher
        nicht auf den CO2-Fußabdruck der Firmen geachtet. Aus diesem Grund wird nun ein Konzept für eine
        klimagerechtere Aufteilung der Käufe erarbeitet.
Nach unserer Einschätzung sind das neue Inflationsziel und seine symmetrische Betrachtung die einschneidensten
Änderungen. Die EZB gibt sich hierdurch mehr Flexibilität, was im Ergebnis dazu führen wird, dass die Geldpolitik sehr
locker ausgestaltet werden kann. Hierdurch werden die Zinsen im Euroraum noch länger niedrig bleiben als bisher zu
erwarten war. Eine direkte Reaktion an den Märkten war nach Bekanntgabe der Strategie nicht zu erkennen. Vielmehr
stiegen die Anleihekurse im Euroraum bereits seit Dienstag kräftig an. Im Gegenzug sanken die Renditen. Im Falle der
marktbestimmenden Bundesanleihen mit zehn Jahren Laufzeit fiel die Rendite von minus 0,23 Prozent am
vergangenen Freitag auf aktuell minus 0,33 Prozent.

Unternehmens-News
Mangel an Personal und Abschreibungen belasten Shop Apotheke – VW verkauft Bugatti
Der angespannte Arbeitsmarkt und der Umzug an den neuen Standort Sevenum sorgten bei der Shop Apotheke für
Probleme in der Logistik. Durch die bestehenden Probleme verlangsamte sich das Umsatzwachstum. Dies sei
allerdings ein vorübergehender Effekt, so das Unternehmen. Der Onlinehändler für Arzneimittel hält zunächst an
seiner Jahresprognose fest, die Umsätze im laufenden Jahr um 20 Prozent steigern zu wollen. Ob eine Anpassung der
Prognose vorgenommen werden müsse, hänge von Entwicklungen der nächsten Wochen ab. Die Aktie rutschte nach
Bekanntgabe der Nachricht am Dienstag um 8 Prozent ab.
Der Automobilkonzern Volkswagen verkauft die Mehrheit an seiner prestigeträchtigen Luxusmarke Bugatti. Das
gaben Porsche, innerhalb des VW-Konzerns für den Sportwagensektor zuständig, und der neue Haupteigentümer
Rimac am Montag bekannt. Das neue Gemeinschaftsunternehmen Bugatti-Rimac soll im vierten Quartal gegründet
werden. Porsche will an dem Joint-Venture mit einem Minderheitsanteil von 45 Prozent beteiligt bleiben. Zu den
finanziellen Konditionen wurden keine Details genannt. Die Aktie von Volkswagen tendierte nach der Bekanntgabe
leichter.

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Zentrale Marktdaten
  Aktienindex                  Indexwert                   52-W-Hoch                    52-W-Tief                   Prozentuale Veränderung

                                                                                                                    1 Woche                     1 Monat                   3 Monate                     12 Monate

  DAX                          15.509                      15.803                       11.450                      - 1,1 %                     - 1,4 %                   + 1,4 %                      + 23,4 %

  EuroStoxx 50                 4.032                       4.166                        2.921                       - 2,1 %                     - 2,6 %                   + 0,4 %                      + 21,5 %

  Dow Jones                    34.505                      35.085                       25.455                      - 1,1 %                     - 0,1 %                   + 1,8 %                      + 33,9 %

  S&P 500                      4.320                       4.362                        3.116                       + 0,0 %                     + 2,2 %                   + 5,5 %                      + 36,3 %

ZEW-Index mit gespaltenem Bild im Juli
Lage wird erneut deutlich besser eingeschätzt, Erwartungen lassen etwas nach
 Die monatlich vom ZEW-Institut befragten Volkswirte
 und Kapitalmarktexperten schätzen die aktuelle
 Konjunkturlage in Deutschland zum ersten Mal seit Juni
 2019 wieder positiv ein. Der Wert für die Lage-
 Einschätzung verbesserte sich von minus 9,1 auf plus
 21,9 Punkte im Juli (siehe Grafik). Mit einer
 Verbesserung um 31,0 Punkte wurde wie im Vormonat
 ein rekordhoher Zuwachs erreicht. Dieser deutliche
 Anstieg ergibt sich insbesondere aus der Belebung des
 Dienstleistungssektors nach Aufhebung zahlreicher
 Corona-Beschränkungen.
 Im Gegenzug entwickelte sich die Einschätzung für die
 Erwartungen rückläufig. Mit 63,3 Punkten liegt der Wert
 aber noch weit im positiven Bereich. Allein aus
 psychologischen Gründen würden wir diesen Rückgang
 nicht überbewerten: Jemand, dem es schlecht geht, der
 erwartet eine Verbesserung. Wer aber sagt, dass es ihm
 gut gehe, dem fehlt meist die Vorstellung, dass es sogar
 noch besser werden könnte.

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Ausgewählte wichtige Termine
  13.07.2021                     Inflationsrate (USA)                                                                15.07.2021                     Bruttoinlandsprodukt (China)

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Wir sind für Sie da
Die Spielregeln der Finanzwelt haben sich fundamental verändert. Erfolgreiche Vermögensanlage ist heute eine kom-
plexe Herausforderung. Gefragt sind maßgeschneiderte Lösungen für Sie und Ihr Vermögen – transparent, flexibel, in-
dividuell und komfortabel. Hierfür stehen wir als Sparkasse Bremen mit unserem Finanzkonzept. Zusätzlich bieten wir
einen umfassenden Service und aktuelle Informationen.

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Dr. Sascha Otto                                                               Björn Mahler                                                                  Steffen Dierking

Leiter Wertpapier- und                                                        Chefanalyst Wertpapier- und Portfolio-                                        Analyst Wertpapier- und Portfolio-
Portfoliomanagement                                                           management                                                                    management

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sascha.otto@sparkasse-bremen.de                                               bjoern.mahler@sparkasse-bremen.de                                             steffen.dierking@sparkasse-bremen.de

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zwecken. Die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Informatio-                                                      Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten o-
nen stammen aus Quellen, die von der Die Sparkasse Bremen AG                                                         der irgendeiner anderen Handlung beabsichtigt und dienen
als zuverlässig erachtet werden, ohne allerdings zwingend von                                                        nicht als Grundlage oder Teil eines Vertrages. Weder diese Ver-
unabhängigen Dritten verifiziert worden zu sein. Es besteht                                                          öffentlichung noch eine Kopie dieser Veröffentlichung, auch
keine Garantie oder Gewährleistung im Hinblick auf Genauigkeit,                                                      nicht auszugsweise, darf ohne die vorherige schriftliche Erlaub-
Vollständigkeit oder Eignung für einen bestimmten Zweck. Alle                                                        nis der Die Sparkasse Bremen AG an unberechtigte Personen o-
Meinungsäußerungen, Schätzungen oder Prognosen geben die                                                             der Unternehmen verteilt oder übermittelt werden, es sei denn,
aktuelle Einschätzung des Verfassers bzw. der Verfasser zum                                                          die Weitergabe ist vertraglich gestattet. Die Art und Weise wie
Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und können sich ohne                                                           dieses Produkt vertrieben wird, kann in bestimmten Ländern,
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Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind                                                          langt, sind verpflichtet, sich diesbezüglich zu informieren und
kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Entwicklung eines                                                    solche Einschränkungen zu beachten.
Finanzinstruments. Es besteht keinerlei Zusage, dass ein in die-
ser Veröffentlichung genanntes Portfolio oder eine Anlage eine
günstige Anlagerendite erzielt.
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Die Sparkasse Bremen                                                                                                 Quellenangaben

Dr. Sascha Otto                                                                                                      Charts & Marktdaten: Die Sparkasse Bremen AG/
Universitätsallee 14                                                                                                 S-Investor/Thomson Reuters/Bloomberg/vwd
28359 Bremen
0421 179-3542                                                                                                        Grafik auf Seite 3: eigene Darstellung auf Basis von ZEW-Daten

sascha.otto@sparkasse-bremen.de
www.sparkasse-bremen.de

                                                                                                                                                                                                                    Seite 5 | 5

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