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Seite 1 von 5 Weekly Markets 10.08.2018 Aktienmärkte Sommertheater oder berechtigte Sorgen? Lange Zeit sah es so aus, als würden die meisten Nachrichten dieser Woche an den Aktienkursen abprallen. Die USA haben neue Zölle gegen China verhängt, worauf Peking mit Gegenmaßnahmen reagiert hat. Nach den Sanktionen gegen die Türkei und den Iran folgten noch neue Maßnahmen gegen Russland. All diese Meldungen bewegten die Aktienmärkte kaum. Die zahlreichen Quartalsberichte der Unternehmen sorgten zwar für Bewegungen bei den einzelnen Aktien (s. Seite 2), wirkten aber nicht auf den gesamten Markt. Am heutigen Freitag kam hingegen Kursdruck auf. Die kräftige Abwertung der türkischen Lira (s. unten) weckte Sorgen um die Stabilität des Landes. Aufgrund ihrer internationalen Verflechtungen gerieten die Kurse europäischer Bank-Aktien unter Druck, was die gesamten Indices belastete. Ob es sich hierbei – mangels anderer Themen – nur um eine Episode im „Sommer- theater“ handelt oder ob das Thema Türkei mehr Ungemach bringt, werden erst die nächsten Handelstage zeigen. Renten & Volkswirtschaft Italienische Anleihen und Türkische Lira unter Druck Zwischen den beiden Regierungsparteien und dem Finanzminister wird in Italien über den Haushaltsentwurf für 2019 gerungen. Die rechtspopulistische Lega möchte ihre Pläne zur radikalen Vereinfachung des Steuersystems und zur Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens umsetzen. Dies hätte eine Ausweitung der Staatsverschuldung zur Folge, was wiederum zu einer Reaktion der Rating-Agenturen führen könnte. Die Märkte zeigten sich deshalb unruhig und die Kurse italienischer Staats- anleihen standen unter Druck. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg seit Mitte Juli von 2,5 % auf rund 2,9 % an. Gleichzeitig waren Bundesanleihen erneut kräftig gefragt. Die neuen Sanktionen der USA gegen die Türkei haben ihre Wirkung an den Märkten nicht verfehlt. Die Türkische Lira beschleunigte ihren Wertverfall. Gab es zu Beginn des Jahres noch 4,55 Lira pro Euro, so müssen aktuell 6,85 Lira für einen Euro gezahlt werden. Dies ergibt eine Abwertung von rund 50 Prozent allein im laufenden Jahr. Private Exzellenz. Seit 1825.
Seite 2 von 5 Weekly Markets 10.08.2018 Quartalsergebnisse der Unternehmen Adidas rennt weiter – E.ON steckt noch im Konzernumbau fest • Adidas: Trotz des schwachen Abschneidens der deutschen Mannschaft war die Fußball-WM für Adidas ein voller Erfolg. Der Umsatz legte im zweiten Quartal um 4,4 Prozent auf 5,26 Milliarden Euro zu. Die größten Zuwächse wurden hierbei in China und Nordamerika verzeichnet. Der Gewinn vor Steuern lag mit 588 Millionen Euro sogar um 20,9 Prozent über dem Wert des Vorjahresquartals. Vor diesem Hintergrund bestätigte der Vorstand seine Ziele für die Gewinnentwicklung im laufenden Jahr. Auch die defizitäre Tochter Reebok soll in den nächsten zwei Jahren wieder profitabel werden. Diese Nachrichten kamen an der Börse gut an und die Adidas-Aktie legte am Donnerstag um 9,4 Prozent zu. • Commerzbank: Der Bericht für das zweite Quartal enthielt keine Überraschungen sondern eher erfreuliche Zahlen. So hat es die Bank geschafft, die Guthabenzinsen für ihre Kunden stärker zu senken als die Kreditzinsen gefallen sind. Aus diesem Grund legte der Zinsüberschuss zu. Bei einem stagnierenden Provisionsüberschuss und nur leicht steigenden Kosten sorgte dieser Effekt dafür, dass sich das operative Ergebnis gegenüber dem Vorjahresquartal auf 389 Millionen Euro verdoppelte. Vor diesem Hintergrund stellte der Vorstand eine Dividende von 20 Cent für das Geschäftsjahr in Aussicht. An der Börse kamen diese Nachrichten anscheinend nicht an. Ohnehin kursieren dort Gerüchte, dass die Bank-Aktie im September aus dem DAX ausscheiden könnte. Mit einem Kursabschlag von 1,5 Prozent war das Papier der Commerzbank am Dienstag der größte Verlierer im DAX. • Deutsche Post: Der Logistik-Konzern hatte bereits im Juni vor rückläufigen Erträgen gewarnt. Genau so kam es nun. Während der Umsatz im zweiten Quartal mit 15 Milliarden Euro noch um 1,4 Prozent über dem Wert des Vorjahresquartals lag, sank der Gewinn vor Steuern und Zinsen um 11,2 Prozent auf 747 Millionen Euro. Der Hauptgrund hierfür waren steigende Kosten im Bereich des klassischen Brief- und Paketgeschäfts. Die übrigen Geschäftsbereiche konnten zwar zulegen, aber trotzdem den Gewinn- rückgang nicht kompensieren. Das Management hielt an seinem im Juni gesenkten Ausblick für das laufende Geschäftsjahr fest. Die Börse konnte mit den vorgelegten Zahlen gut leben. Mit einem Kursplus von 3,8 Prozent war die Post-Aktie am Dienstag der Tagesgewinner im DAX. • E.ON: Der Energie-Konzern steckt immer noch mitten in einer Neuordnung. Während die eigene Tochter Uniper verkauft wurde, wird E.ON die RWE-Tochter innogy erwerben. Vor diesem Hintergrund standen die aktuellen Zahlen (operativer Gewinn vor Steuern und Zinsen im zweiten Quartal: 658 Millionen Euro; 9,7 Prozent unter dem Wert des Vorjahresquartals) eher im Hintergrund. Das Management sieht den Konzern aber weiterhin auf einem guten Weg und will die Dividende von 30 auf 43 Cent je Aktie erhöhen. Die Börse ignorierte diese Aussagen allerdings. Stattdessen gab der Kurs der E.ON-Aktie am Mittwoch um 3,4 Prozent nach. • Münchener Rück: Die Zahlen der zweitgrößten Rückversicherung der Welt kamen an der Börse nicht gut an. Die Bruttoprämien für die Versicherungen lagen mit 11,2 Milliarden Euro um 5,2 Prozent niedriger als im Vorjahresquartal. Aufgrund zahlreicher Schäden gab das operative Ergebnis sogar um 13,7 Prozent auf 997 Millionen Euro nach. Als Konsequenz war die Aktie am Mittwoch mit einem Abschlag von 2,2 Prozent einer der größten Verlierer im DAX. Private Exzellenz. Seit 1825.
Seite 3 von 5 Weekly Markets 10.08.2018 Zentrale Marktdaten Aktienindex Indexwert 52-W-Hoch 52-W-Tief Prozentuale Veränderung 1 Woche 1 Monat 3 Monate 12 Monate DAX 12.676 13.597 11.727 + 1,0 % + 1,1 % - 2,1 % + 4,3 % EuroStoxx 50 3.494 3.709 3.262 + 0,7 % + 1,0 % - 2,1 % + 0,7 % Dow Jones 25.509 26.617 21.600 + 0,7 % + 3,0 % + 3,9 % + 15,7 % S&P 500 2.854 2.873 2.417 + 0,9 % + 2,5 % + 5,8 % + 15,3 % Verschwindet Tesla von der Börse? Aktienkurs des Elektroauto-Pioniers haussiert In den letzten Monaten gab es bereits viele Berichte über Aktienkurs Tesla in US-Dollar den US-Autohersteller Tesla, der konsequent auf Elektromobilität setzt. Im Zentrum der Berichte stand die Frage, ob das Unternehmen den Sprung von der Manufaktur zum Massenhersteller schafft. Zusätzlich wurden für das zweite Quartal hohe Verluste gemeldet. Am Dienstagabend verbreitete dann der Vorstandsvorsitzende und Groß- aktionär Elon Musk über sein Twitter-Account die Nachricht, dass er überlege, alle Aktien zu 420 US-Dollar pro Stück aufzukaufen und die Börsen-Notierung von Tesla ein- zustellen. Da er für diesen Schritt rund 80 Milliarden US- Dollar aufbringen müsste, kamen Zweifel an der Ernst- haftigkeit dieser Aussagen auf. Der Kurs der Tesla-Aktie reagierte natürlich prompt auf diese Meldungen und legte kräftig zu. In den Folgetagen wurden diese Gewinne aber zu großen Teilen wieder abgegeben. US-Arbeitsmarkt entwickelt sich weiter stabil Arbeitslosenquote sinkt auf 3,9 Prozent Im Juli wurden in den USA 157.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Dieser Wert lag zwar unter den durchschnitt- lichen Erwartungen der Analysten, trotzdem zeigten die Märkte bei der Veröffentlichung am Freitagnachmittag der Vorwoche keine nennenswerte Reaktion. Ausgewählte wichtige Termine 14.08.2018: Bruttoinlandsprodukt 2. Quartal (Deutschland) 15.08.2018: Einzelhandelsumsätze und Industrieproduktion (USA) Private Exzellenz. Seit 1825.
Seite 4 von 5 Weekly Markets 10.08.2018 Wir sind für Sie da Die Spielregeln der Finanzwelt haben sich fundamental verändert. Erfolgreiche Vermögensanlage ist heute eine komplexe Herausforderung. Gefragt sind maßgeschneiderte Lösungen für Sie und Ihr Vermögen – transparent, flexibel, individuell und komfortabel. Hierfür stehen wir als Sparkasse Bremen mit unserem Finanzkonzept. Zusätzlich bieten wir einen umfassenden Service und aktuelle Informationen. Ihr Ansprechpartner für: Aktienmärkte & Rohstoffe Dr. Sascha Otto Leiter Wertpapier- & Portfoliomanagement Telefon: 0421 179 3542 E-Mail: sascha.otto@sparkasse-bremen.de Ihr Ansprechpartner für: Volkswirtschaftliche Analysen, Notenbanken & Rentenmärkte Björn Mahler Telefon: 0421 179 1450 E-Mail: bjoern.mahler@sparkasse-bremen.de Ihr Ansprechpartner für: Volkswirtschaftliche Analysen Patrick Paech Telefon: 0421 179 1475 E-Mail: patrick.paech@sparkasse-bremen.de Private Exzellenz. Seit 1825.
Seite 5 von 5 Weekly Markets 10.08.2018 Rechtliche Hinweise Diese Veröffentlichung dient ausschließlich zu Informationszwecken. Die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Informationen stammen aus Quellen, die von der Die Sparkasse Bremen AG als zuverlässig erachtet werden, ohne allerdings zwingend von unabhängigen Dritten verifiziert worden zu sein. Es besteht keine Garantie oder Gewährleistung im Hinblick auf Genauigkeit, Vollständigkeit oder Eignung für einen bestimmten Zweck. Alle Meinungsäußerungen, Schätzungen oder Prognosen geben die aktuelle Einschätzung des Verfassers bzw. der Verfasser zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Entwicklung eines Finanzinstruments. Es besteht keinerlei Zusage, dass ein in dieser Veröffentlichung genanntes Portfolio oder eine Anlage eine günstige Anlagerendite erzielt. Die Inhalte dieser Veröffentlichung sind nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder irgendeiner anderen Handlung beabsichtigt und dienen nicht als Grundlage oder Teil eines Vertrages. Weder diese Veröffentlichung noch eine Kopie dieser Veröffentlichung, auch nicht auszugsweise, darf ohne die vorherige schriftliche Erlaubnis der Die Sparkasse Bremen AG an unberechtigte Personen oder Unternehmen verteilt oder übermittelt werden, es sei denn, die Weitergabe ist vertraglich gestattet. Die Art und Weise wie dieses Produkt vertrieben wird, kann in bestimmten Ländern, einschließlich der USA, weiteren gesetzlichen Beschränkungen unterliegen. Personen, in deren Besitz dieses Dokument gelangt, sind verpflichtet, sich diesbezüglich zu informieren und solche Einschränkungen zu beachten. Quellenangaben: Charts & Marktdaten: Die Sparkasse Bremen AG/S-Investor/Thomson Reuters/vwd/Bloomberg Die Sparkasse Bremen AG Private Banking Dr. Sascha Otto Am Brill 1-3 28195 Bremen Telefon: 0421 179 3542 sascha.otto@sparkasse-bremen.de www.sparkasse-bremen.de Private Exzellenz. Seit 1825.
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