Markets Weekly - Sparkasse Bremen
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Markets Weekly Aktienmärkte Neue Zölle und der Vorwurf der Währungsmanipulation vom 09.08.2019 setzen die Kurse unter Druck Er hat es wieder getan: nur einen Monat nach dem letzten G20-Gipfel ist US-Präsident Donald Trump der Geduldsfaden gerissen und er hat via Twitter neue Strafzölle gegen China verkündet. Ab September sollen Importe von Konsumgütern in einem Umfang von 300 Milliarden US-Dollar mit 10 Prozent Zoll belegt werden. Damit geht der Handelskrieg zwischen China und den USA in eine neue Runde. Zusätzlich beschuldigte Trump die Regierung in Peking der Wechsel- kursmanipulation. So würde China seine Währung bewusst abwerten, um eigene Waren im Ausland günstiger verkaufen zu können. Tatsächlich ist der Wechselkurs des chinesischen Renminbis zum US- Dollar auf den tiefsten Stand seit über zehn Jahren gesunken. Allerdings lässt sich das auch mit der schwächeren Konjunkturlage in China begründen. Diese Nachrichten setzten die Aktienkurse kräftig unter Druck. Gute Unternehmensberichte sorgten nur bei einzelnen Titeln (siehe Seite 2) für Kursgewinne. In diesem Umfeld waren Gold und Anleihen (siehe Seite 3) stark gefragt. Ab dem Donnerstag kam es zu leichten Erholungsansätzen bei den Aktienkursen. Renten und Volkswirtschaft US-Arbeitsmarkt stabil – Koalition in Rom vor dem Aus Auch im Juli zeigte sich der Arbeitsmarkt in den USA stabil. Mit 164.000 neu geschaffenen Jobs wurden die Erwartungen erfüllt. Während die Arbeitslosenquote bei 3,7 Prozent verharrte, legten die Stundenlöhne gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent zu. Die Regierungskoalition in Italien steht vor dem Aus. Die wahrschein- lichen Neuwahlen dürften der rechtspopulistischen Lega den Wahl- sieg bescheren. Diese Nachrichten sorgten heute für Kursdruck bei italienischen Staatsanleihen und stützten somit erneut die Kurse von Bundesanleihen. Erfahren Sie mehr! Unsere Meinung zu Börse & Märkte finden Sie auch auf unserem Youtube-Channel: s.de/uyt
vom 09.08.2019 Markets Weekly Die Quartalsberichte der Unternehmen Beiersdorf und die Post überraschen positiv – Commerzbank enttäuscht Beiersdorf: Nach überzeugenden Quartalszahlen legte die Aktie von Beiersdorf am Dienstag um 3,4 Prozent zu. Der Umsatz stieg um 4,7 Prozent auf 1,89 Milliarden Euro und auch der operative Gewinn legte leicht zu. Insgesamt erreichte das Unternehmen damit seine eigenen Prognosen. Ein Treiber des Umsatzwachstums ergibt sich aus der Anfang Februar diesen Jahres gestarteten neuen Investitionsstrategie „C.A.R.E.+“. So investiert Beiersdorf beträchtliche Summen in die Internationalisierung, Innovationen, Digitalisierung sowie Mitarbeiterqualifizierung. Ziel der Strategie ist es, das organische Wachstum und die Gewinnmarge im Bereich der Konsumentenprodukte (zum Beispiel Produkte der Marke “Nivea”) zu steigern. Eine Belastung für die Unternehmensentwicklung stellt vor allem die Schwäche der Automobilbranche dar. Hier liefert Beiersdorf Klebstoffe, da viele Bauteile bei Automobilen nicht mehr geschweißt oder genietet sondern geklebt werden. Commerzbank: Das operative Quartalsergebnis der Bank lag mit 298 Millionen Euro um 25,5 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Dieser Wert enttäuschte die Börse und sorgte am Mittwoch für einen Rückgang des Aktienkurses von 6,4 Prozent. Die auschlaggebenden Faktoren für den Gewinnrückgang waren die Kosten für die Risikovorsorge, welche im Vergleich zum Vorjahr um 94 Millionen Euro zulegten, und die rückläufigen Erträge aus Wertpapier- bewertungen, die im Vergleich zum Vorjahr um 172 Millionen Euro sanken. Immerhin konnte die Bank aber leicht steigende Zinserträge und einem Zuwachs von rund 232.000 neuen Privatkunden vermelden. Dank eines niedrigen Steueraufwands lag wenigstens das Nettoergebnis mit 271 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Deutsche Post: Das Geschäft der Post ist im zweiten Quartal 2019 insgesamt positiv verlaufen. Die einzelnen Segmente entwickelten sich allerdings recht unterschiedlich. Insgesamt legten aber sowohl der Konzernumsatz (+ 3,0 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro) als auch der operative Gewinn (+ 2,9 Prozent auf 769 Millionen Euro) zu und übertrafen somit die Erwartungen. Die Deutsche Post hat demensprechend ihre eigene Zielsetzung für das Geschäftsjahr nach oben angepasst und erwartet nun ein operatives Konzernergebnis von 4 bis 4,3 Milliarden Euro. Für das Jahr 2020 wird sogar ein Bruttogewinn von mehr als 5 Milliarden Euro angestrebt. Der Aktienkurs legte nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen am Dienstag um 2,3 Prozent zu. Wirecard: Der FinTech-Konzern konnte auch im zweiten Quartal seinen Wachstumskurs fortsetzen. So legte der Umsatz um 37,4 Prozent auf 643 Millionen Euro zu. Der größten Zuwächse ergaben sich hierbei aus der Expansion nach Asien. Vor diesem Hintergrund hob das Management auch seine Wachstumsziele für das Jahr 2020 an. Dank einer niedrigeren Steuerbelastung legte der Nettogewinn im zweiten Quartal sogar um 56,6 Prozent auf 131,4 Millionen Euro zu. Die Börse hatte solche Zahlen anscheinend erwartet, denn der Aktienkurs zeigte keine deutliche Reaktion auf diese Nachrichten. Schwache Konjunkturdaten aus Deutschland Produktion rückläufig – Bruttoinlandsprodukt wird im zweiten Quartal nicht gewachsen sein Die Reihe schwacher Konjunkturdaten aus Deutschland setzt sich fort. Nach schwachen Auftragseingängen im Vormonat gab nun die Industrieproduktion im Juni um 1,5 Prozent nach. Damit lag die Produktion im zweiten Quartal insgesamt um 1,8 Prozent unter dem Durchschnitt des ersten Quartals. Dies lässt den Schluss zu, dass das gesamte deutsche Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal leicht geschrumpft ist. Der tatsächliche Wert wird am nächsten Mittwoch vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht. Bei den Auftragseingängen gab es im Juni zwar einen deutlichen Zuwachs von 2,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Dieser entpuppte sich auf den zweiten Blick allerdings als Enttäuschung. Rechnet man einige Großaufträge aus dem Ausland heraus, dann bleibt hier ein leichter Rückgang übrig. Seite 2 | 5 Erfahren Sie mehr! Unsere Meinung zu Börse & Märkte finden Sie auch auf unserem Youtube-Channel: s.de/uyt
vom 09.08.2019 Markets Weekly Zentrale Marktdaten Aktienindex Indexwert 52-W-Hoch 52-W-Tief Prozentuale Veränderung 1 Woche 1 Monat 3 Monate 12 Monate DAX 11.845 12.697 10.279 - 3,3 % - 5,6 % - 2,8 % - 6,2 % EuroStoxx 50 3.375 3.574 2.909 - 3,3 % - 4,2 % - 1,2 % - 3,4 % Dow Jones 26.287 27.409 21.713 - 0,4 % - 1,5 % + 2,1 % + 3,4 % S&P 500 2.938 3.028 2.347 - 0,5 % - 1,3 % + 2,0 % + 2,8 % Zinsen auf Talfahrt Unsicherheit, schwache Konkturdaten und Spekulation lassen Renditen sinken Handelskrieg lähmt Investitionen Mit den neuen Zöllen und dem Vorwurf der Währungs- manipulation hat sich der Konflikt zwischen China und den USA ausgeweitet. Aus Furcht vor negativen Folgen für das eigene Geschäft stellen viele Firmen deshalb ihre Investitionen zurück, was die Konjunkturschwäche weiter verschärft. Dieser Entwicklung will die EZB mit niedrigen Zinsen entgegenwirken. Spekulation lässt Renditen sinken An den Märkten wuchs deshalb die Hoffnung auf neue Anleihekäufe der Notenbank. Die Hausse am Renten- markt gewann weiter an Fahrt. Die Renditen für Bundesanleihen (unsere Grafik zeigt die durchschnitt- liche Rendite aller umlaufenden Bundespapiere) sanken auf nie zuvor erreichte Tiefststände. Erstmals rutschten auch die Zinsen für Bundesanleihen mit dreißig Jahren Laufzeit ins Minus. Laufe des Jahres erneute Anleihekäufe beschließen, ist Risiko einer Gegenreaktion steigt diese Spekulation aufgegangen. Wenn die Spekulanten Aus unserer Sicht erscheint die Entwicklung am dann ihre Gewinne mitnehmen, droht – wie im Frühjahr Rentenmarkt übertrieben. Sollte die EZB tatsächlich im 2015 – eine kräftige Gegenreaktion. ..................................................................................................................................................................................................................................... Ausgewählte wichtige Termine 13.08.2019 Inflationsrate (USA) 14.08.2019 Bruttoinlandsprodukt (Deutschland & Euroraum)) Seite 3 | 5 Erfahren Sie mehr! Unsere Meinung zu Börse & Märkte finden Sie auch auf unserem Youtube-Channel: s.de/uyt
vom 09.08.2019 Markets Weekly Wir sind für Sie da Die Spielregeln der Finanzwelt haben sich fundamental verändert. Erfolgreiche Vermögensanlage ist heute eine komplexe Herausforderung. Gefragt sind maßgeschneiderte Lösungen für Sie und Ihr Vermögen – transparent, flexibel, individuell und komfortabel. Hierfür stehen wir als Sparkasse Bremen mit unserem Finanzkonzept. Zusätzlich bieten wir einen umfassenden Service und aktuelle Informationen. ....................................................................................................................................................................................................................................... Ihr Ansprechpartner für Ihr Ansprechpartner für Ihr Ansprechpartner für Aktienmärkte und Rohstoffe: volkswirtschaftliche Analysen, volkswirtschaftliche Analysen: Notenbanken und Rentenmärkte: Dr. Sascha Otto Björn Mahler Patrick Paech Leiter Wertpapier- und Chefanalyst Wertpapier- und Wertpapier-Analyst Portfoliomanagement Portfoliomanagement 0421 179-3542 0421 179-1450 0421 179-1475 sascha.otto@sparkasse-bremen.de bjoern.mahler@sparkasse-bremen.de patrick.paech@sparkasse-bremen.de Seite 4 | 5 Erfahren Sie mehr! Unsere Meinung zu Börse & Märkte finden Sie auch auf unserem Youtube-Channel: s.de/uyt
vom 09.08.2019 Markets Weekly Rechtliche Hinweise Diese Veröffentlichung dient ausschließlich zu Informations- Die Inhalte dieser Veröffentlichung sind nicht als Angebot oder zwecken. Die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten Informationen stammen aus Quellen, die von der Die Sparkasse oder irgendeiner anderen Handlung beabsichtigt und dienen Bremen AG als zuverlässig erachtet werden, ohne allerdings nicht als Grundlage oder Teil eines Vertrages. Weder diese zwingend von unabhängigen Dritten verifiziert worden zu sein. Veröffentlichung noch eine Kopie dieser Veröffentlichung, auch Es besteht keine Garantie oder Gewährleistung im Hinblick auf nicht auszugsweise, darf ohne die vorherige schriftliche Genauigkeit, Vollständigkeit oder Eignung für einen Erlaubnis der Die Sparkasse Bremen AG an unberechtigte bestimmten Zweck. Alle Meinungsäußerungen, Schätzungen Personen oder Unternehmen verteilt oder übermittelt werden, oder Prognosen geben die aktuelle Einschätzung des es sei denn, die Weitergabe ist vertraglich gestattet. Die Art Verfassers bzw. der Verfasser zum Zeitpunkt der und Weise wie dieses Produkt vertrieben wird, kann in Veröffentlichung wieder und können sich ohne vorherige bestimmten Ländern, einschließlich der USA, weiteren Ankündigung ändern. gesetzlichen Beschränkungen unterliegen. Personen, in deren Besitz dieses Dokument gelangt, sind verpflichtet, sich Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind diesbezüglich zu informieren und solche Einschränkungen zu kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Entwicklung beachten. eines Finanzinstruments. Es besteht keinerlei Zusage, dass ein in dieser Veröffentlichung genanntes Portfolio oder eine Anlage eine günstige Anlagerendite erzielt. ...................................................................................................................................................................................................................................... Die Sparkasse Bremen Quellenangaben Dr. Sascha Otto Charts & Marktdaten: Die Sparkasse Bremen AG/ Am Brill 1–3 S-Investor/Thomson Reuters/Bloomberg/vwd 28195 Bremen 0421 179-3542 sascha.otto@sparkasse-bremen.de www.sparkasse-bremen.de Seite 5 | 5 Erfahren Sie mehr! Unsere Meinung zu Börse & Märkte finden Sie auch auf unserem Youtube-Channel: s.de/uyt
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