Marktkommentar Mai 2020 - FERI Investment Research FERI Investment Research

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Marktkommentar Mai 2020 - FERI Investment Research FERI Investment Research
FERI Investment Research
Marktkommentar Mai 2020

                           FERI Investment Research

                           Marktkommentar
                           Mai 2020
FERI Investment Research
Marktkommentar Mai 2020

 Für Ihre Notizen:

                                             Kernthesen

         Weltwirtschaft 2020 in historisch tiefer Rezession („CoViD19-Schock“)
           Massive Einbrüche der Weltwirtschaft in Q2 und Q3 / Ausgeprägte Belastungsfaktoren
         Vielzahl negativer Effekte durch „CoViD19“ („Zweit- und Drittrundeneffekte“)
           Massive Arbeitslosigkeit / Unternehmenspleiten / Abbruch globaler Produktions- und Lieferketten
         Anlaufen massiver globaler Stützungspakete (Koordinierte Geld- und Fiskalpolitik)
           Stärkster globaler Stimulus seit 2008 / Massive Hilfen / Ende der „schwarzen Null“ in DEU
         China trotz partieller Belebung weiter labil (Globale CoViD19-Effekte)
           Virus-Epidemie weitgehend überwunden / Konjunktur aber stark abhängig von Weltwirtschaft
         Emerging Markets mit stark erhöhten Risiken (CoViD19-Folgeeffekte)
           Globale Rezession als Belastungsfaktor / Hohe Verschuldung erzeugt finanzielle Fragilität
         Globale Deflationsrisiken nehmen erneut zu (Inflationstrend fällt deutlich)
           CoViD19-Schock wirkt (vorerst) klar deflationär / Ölpreis-Einbruch ebenfalls stark preisdämpfend
         Ölpreis nach scharfem Einbruch auf tiefem Niveau (Globaler Nachfrageschock)
           Massiver Nachfrageausfall durch CoViD19-Rezession / Angebotskürzung im Kartell OPEC+
         Globale Geldpolitik betreibt offene Staatsfinanzierung („OMF-Regime“)
           Direkte Finanzierung staatlicher Neuverschuldung durch neue Geldschöpfung („OMF“)
         US-Geldpolitik mit massivem Krisenmanagement („Q.E. 3“ / „OMF“)
           Neue Aufblähung der FED-Bilanz durch massive Kauf- und Stützungsprogramme („Q.E. 3“)
         US-Dollar perspektivisch mit schwächerer Tendenz (FED erhöht Dollarangebot)
           FED „druckt“ massiv neue USD / Aktive Monetisierung von US-Staatsschulden & Staatsausgaben
         EZB hat Reaktionsprofil deutlich verschärft (Klarer Einstieg in „OMF-Modus“)
           Neues PEPP-Programm setzt bisherige Regeln außer Kraft / Aber: Risiken durch BuVerfGer-Urteil!
         EURO-/EMU-Risiken durch Corona-Krise stark erhöht („Risikofall Italien“)
           ITA und ESP in fataler Krise / Untragbare Staatsverschuldung / EWU erneut unter Druck
         Geopolitische Risiken deutlich erhöht (CoViD19-Spannungen)
           Neuer Streit USA-China wegen CoViD19 / Trump-Wahlkampf wirkt als Risikotreiber
         Risiko erneuter Kurskorrekturen vorerst noch intakt („Retest“)
           Derzeitige Rallye noch nicht stabil / Temporär neue Abwärtsdynamik möglich („Reality Check“)
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Marktkommentar Mai 2020

                                             2020-05
                                            Summary

    1. Hintergrund und Rahmenbedingungen

          Weltweit scharfer Konjunktureinbruch / Vorerst hohe Rezessionsdynamik (USA?)

          Europa in scharfer Rezession / EZB startet „monetäre Staatsfinanzierung“ („OMF“)

          USA durch CoViD19 stark getroffen / FED schöpft massiv neue Liquidität („OMF“)

          China vorerst fragil / Emerging Markets stark belastet (Weltweit akute Konjunkturrisiken)

    2. Markteinschätzung

          Corona-Pandemie erzeugt massiven Szenariowechsel / Stark erhöhte Unsicherheit

          Aktienmärkte zuletzt überoptimistisch / Schnelle Erholungen noch nicht tragfähig

          Rentenmärkte wechseln in neues Szenario / Monetäre Staatsfinanzierung als Risiko

    3. Strategie/Taktik

          Strategie: Strategische Risikobereitschaft / Aufbau von „Risk Assets“ (in Schwäche)

          Taktik: Partielle Risikoreduktion / Fokus auf attraktive Sektoren („Value“ & „Gewinner“)

          Generell: Corona-Krise als strategische Investmentchance („Opportunity“)

    4. Ausblick

          Globale Konjunktur in „Jahrhundert-Rezession“ / Schleppende Erholung „danach“

          Perspektivisch Eindämmung der Pandemie / Aber: Dauerhaft negative Folgeeffekte

          Massive Hilfe durch Geld- und Fiskalpolitik / Generelle Stabilisierung plausibel

          Massiv erhöhte Notenbank-Geldschöpfung / Weltweit Übergang in „OMF-Modus“
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Marktkommentar Mai 2020

 Hintergrund und Rahmenbedingungen
 Das Umfeld für Weltwirtschaft und Kapitalmärkte            Die US-Wirtschaft steht vor ernsten Herausforde-
 hat sich durch die CoViD19-Pandemie schlagartig            rungen. USA zeigen schlechtes Krisenmanagement
 verändert. Zur Eindämmung des Virus wurde welt-            und sind weiter das globale Epizentrum von CoViD19.
 weit ein Regime massiver „Lockdowns“ installiert,          Die FED hat massive Hilfsprogramme eingeleitet, um
 begleitet von einer Politik des „Social distancing“. Je    das Ausmaß der Rezession zu begrenzen. Dennoch
 nach Land waren diese Maßnahmen mehr oder we-              steigt die Arbeitslosigkeit steil an, was harte sozio-
 niger erfolgreich. Speziell Europa zeigt seit April eine   ökonomische (und politische) Verwerfungen auslöst.
 deutliche Abflachung der Infektionskurven. Zuletzt
 wurden deshalb vielfach spürbare Lockerungen an-           Europa durchläuft eine massive Rezession, die auch
 geordnet, jedoch mit unklaren Folgen für das weitere       Deutschland stark treffen wird. Akute Krisenländer
 Infektionsgeschehen. Stark gefährdet erscheinen            wie ITA und ESP stehen weiter massiv unter Druck.
 Länder wie USA, GRB und BRA, deren (populistische)         Die europaweiten „Lockdown“-Folgen sowie einbre-
 Regierungen bei CoViD19 bislang völlig versagten.          chende Exportmärkte werden die Entwicklung 2020
                                                            stark belasten. Die EZB hat ihre Feuerkraft massiv er-
 Der weltweit fast zeitgleiche „Lockdown“ fast aller
                                                            höht (750 Mrd. € „PEPP“-Programm) und wird damit
 Volkswirtschaften hat einen schockartigen Einbruch
                                                            steigende europäische Staatsschulden aufkaufen
 der Weltwirtschaft ausgelöst, der das Ausmaß einer
                                                            (trotz des neuen Urteils des deutschen BuVerfGer).
 „Jahrhundert-Rezession“ annehmen wird. Je länger
 die Pandemie anhält, desto größer wird zudem das           China hat die „heiße Phase“ der Virus-Epidemie zwar
 Risiko negativer Zweit- und Drittrundeneffekte. Und        überwunden, bleibt aber vor dem Hintergrund einer
 selbst nach „Öffnung“ vieler Bereiche der Wirtschaft       scharf einbrechenden Weltwirtschaft weiter fragil
 werden bestimmte Sektoren anhaltende Schwäche              (Nullwachstum in 2020 scheint zunehmend möglich).
 zeigen (Luftfahrt, Tourismus, Restaurants etc.).           Aufgrund ihrer großen Bedeutung für die gesamte
 Massive staatliche Hilfsprogramme sind zwar eine           Weltwirtschaft muss die weitere Entwicklung in
 notwendige Bedingung dafür, dass wirtschaftlicher          China sehr genau verfolgt werden (auch „Trump“).
 Totalabsturz gestoppt und dessen negative Effekte
                                                            Japan bietet ein ausgesprochen schwaches Bild: Die
 aufgefangen werden können. Viel entscheidender ist
                                                            Wirtschaft zeigt markante Schwächen und bleibt an-
 aber die offensive Unterstützung der Notenbanken
                                                            fällig für externe Schocks. Vor dem Hintergrund glo-
 als „lender of last resort“. Viele Notenbanken stellen
                                                            baler CoViD19-Risiken wird die extreme Geldpolitik
 „unlimitierte Hilfen“ in Aussicht, auch gegenüber der
                                                            der BoJ fortgesetzt und intensiviert („OMF-Regime“).
 eigenen Regierung. CoViD19-bedingt explodierende
 Staatsausgaben und Staatsschulden werden nun viel-         Das Szenario 2020 hat sich durch CoVid19 massiv
 fach schlicht von den Notenbanken finanziert.              verändert. Aktuell läuft eine globale Rezession ab,
  Damit beginnt in den G7-Ländern der Einstieg in          deren Ausmaß historische Vergleiche sprengt. Die
 ein neues monetäres Regime: die offene Staats-             von G7-Regierungen und Notenbanken installierten
 finanzierung mit Notenbankgeld („OMF“). Das OMF-           „Rettungsschirme“ sind zwar massiv, werden aber
 Regime ist zwar grundsätzlich positiv für Aktien und       in Einzelfällen für echte „Immunisierung“ nicht aus-
 andere Sachwerte, hat jedoch langfristig auch ge-          reichen. Zudem herrscht in vielen Punkten hohe Un-
 fährliche Auswirkungen („monetäre Zerrüttung“).            sicherheit: Sollten aufgrund einer 2. CoViD19-Welle
                                                            neue Lockdowns erforderlich werden, wären viele
 Dennoch wurden damit vorerst mächtige Brand-
                                                            Szenarien obsolet; sollte hingegen die Rezession nur
 mauern errichtet, die das Risiko einer langanhalten-
                                                            von kurzer Dauer sein, dürften die Finanzmärkte auf
 den Rezession deutlich reduzieren sollten.
                                                            die globale Geldflut extrem positiv reagieren.
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Marktkommentar Mai 2020

 Markteinschätzung
 Nach ihrem massiven Absturz im März standen die            Für Investoren stellt sich somit die wichtige Frage,
 globalen Aktienmärkte Anfang Mai schon wieder              ob in nächster Zeit eher Szenario 1 („Retest“) oder
 30 % über ihren vorherigen Tiefständen. Angeführt          Szenario 2 („Restart“) eintreten wird: Da die Dyna-
 von den USA (und sehr starken Technologiewerten)           mik der CoViD19-Pandemie vorerst nicht verlässlich
 vollzog sich im April eine beeindruckende Rallye, de-      abgeschätzt werden kann, ist die Beantwortung die-
 ren Tragfähigkeit jedoch zweifelhaft erscheint. Da         ser Frage nicht trivial. Hinzu kommt, dass auch die
 die wahren Kosten der weltweiten „Lockdowns“ erst          Marktteilnehmer das Bild immer wieder aus verän-
 in Q2 sichtbar werden, besteht vorerst viel Potential      derten Blickwinkeln betrachten und - bei gleicher
 für Enttäuschungen und negative Überraschungen.            Faktenlage - unterschiedlich bewerten. Dies lässt in
                                                            nächster Zeit stark erhöhte Unsicherheit und ausge-
 Auch an den Rentenmärkten zeigten sich vereinzelt
                                                            prägte Marktvolatilität erwarten.
 starke Gegenbewegungen, speziell im Bereich der
 Corporate- und High Yield-Bonds, die von massiven          Mittelfristig spricht aber vieles dafür, dass sich die
 Kaufprogrammen großer Notenbanken profitieren.             Finanzmärkte an bewährten Mustern orientieren:
 Die Rendite der 10-jährigen US-T Bonds scheint sich        Dazu zählt das simple Prinzip, nicht „gegen die Fed“
 derzeit im Bereich von 0,6 - 0,7 % zu stabilisieren. Die   zu agieren. Nachdem die US-Notenbank über ihre
 Ölpreise konnten sich von ihrem Extremverlauf seit         massiven monetären Programme klar gemacht hat,
 März ebenfalls spürbar erholen, auch WTI notiert           der Rezession mit aller Macht entgegenzutreten,
 (zumindest) wieder im deutlich positiven Bereich.          steht das „Fed-Signal“ vorerst auf „dunkelgrün“.
 Noch sind all diese Signale nicht eindeutig, zumal         Folglich könnte der weitere Marktverlauf durchaus
 viele Investoren nach dem CoVid19-Crash zunächst           dem „Restart-Szenario“ folgen, auch wenn der tat-
 wohl eher impulsiv reagiert haben. In den nächsten         sächliche „Restart“ der Weltwirtschaft noch einige
 Wochen dürfte sich an vielen Märkten jedoch eine           Zeit in der Zukunft liegen dürfte. (Temporär heftige
 rationalere Auseinandersetzung mit den (extrem             Korrekturen würden dem nicht ernsthaft widersprechen.)
 schlechten) fundamentalen Daten vollziehen.                Investoren sind so in nächster Zeit zu schwierigen
 Aktuell ist damit zu rechnen, dass die Aktienmärkte       Entscheidungen gezwungen: Vor dem Hintergrund
 das Ausmaß der CoViD19-Schäden unterschätzen.              extrem intransparenter Makro-Daten, sehr geringer
 Vor dem Hintergrund massiver weltweiter „Lock-             Visibilität und hoher Risiken sind sehr disziplinierte
 downs“ werden viele Unternehmensgewinne 2020               Schritte erforderlich, um an (möglichen) positiveren
 massiv einbrechen. Folglich könnte ein erneuter            Marktszenarien zu partizipieren. Gleichzeitig muss
 Rückgang an den Aktienmärkten drohen, mit Test             aber die Bereitschaft bestehen, auf latente Szenario-
 der bisherigen Tiefstände. Die schwächere Markt-           Verschlechterungen sehr schnell zu reagieren.
 entwicklung im Mai deutet bereits in diese Richtung.
                                                            Die Markteinschätzung zeichnet ein gemischtes
 Dennoch ist auch ein positiver Verlauf noch denkbar,       Bild. Einerseits sind die massiven geldpolitischen
 sofern die Wahrscheinlichkeit einer „kurzen“ Rezes-        Hilfsprogramme sowie der Einstieg in ein globales
 sion zunimmt. Dies gilt insbesondere dann, wenn            „OMF-Regime“ strukturell positiv für Aktien. Ande-
 Aussicht auf wirksame CoViD19-Medikamente oder             rerseits scheint ein schneller „Restart“ der Welt-
 eine bessere medizinische Betreuung besteht. Nach          wirtschaft nach der Phase harter globaler Lock-
 Auslaufen der strikten „Lockdowns“ wäre somit auch         downs durchaus zweifelhaft. Vorerst dürften sehr
 eine relativ schnelle Erholung denkbar; die Märkte         schlechte Fundamentaldaten die Märkte beeinflus-
 könnten dann schon jetzt bereit sein, über temporär        sen; mittelfristig könnten die Aktienmärkte jedoch
 sehr schwache Daten großzügig „hinwegzusehen“.             auch deutlich positiv überraschen.
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Marktkommentar Mai 2020

 Strategie
 Die Kapitalmärkte suchen weiter nach dem „richti-        Vor diesem Hintergrund sollten vorerst (taktisch)
 gen“ Szenario für die Zeit nach CoViD19. Aktien- und     leicht defensive Risikoprofile etabliert werden.
 Rohstoffmärkte haben anfangs mit scharfen Crashs
                                                          Daraus folgt für die aktuelle Anlageausrichtung:
 eine globale Rezession antizipiert. Die deutlichen
 Rallyes seitdem sind bemerkenswert, zeigen aber             Leicht risikoreduzierte Ausrichtung bei Aktien
                                                             Fokus auf strategische Sektoren (Technologie)
 scharfe Differenzierungen: Während große Teile der
                                                             Aufbau „Zykliker“ ( später / in Korrekturen)
 „Old Economy“ noch in der Nähe ihrer Tiefs notieren,        Konservativer Renten-Mix ( Untergewicht)
 haben sich speziell die Werte der „Digital Economy“         Vorerst noch Vermeidung von EmMa-Exposure
 stark erholt. Diese gezielte Marktselektion ist durch-      Erhöhte strategische Gewichtung in Gold
 aus rational, neigt jedoch ihrerseits zu Übertreibun-       Abbau aktiver USD-Gewichtung
 gen. Denn: Sollte sich das ökonomische Szenario im
                                                          Aktien der Hauptmärkte zeigen klare „Bear Market
 zweiten Halbjahr 2020 tatsächlich wieder beleben,
                                                          Trends“ (trotz Erholungs-Rallye vielfach noch intakt);
 wären speziell Werte der „Old Economy“ attraktiv.
                                                          dieses Bild sollte vorerst weiter respektiert werden.
 Die Rentenmärkte stehen vorerst noch unter dem           US-Aktien zeigen latente Übertreibung und scheinen
 Eindruck massiver Notenbank-Programme. Als Folge-        reif für eine temporäre Korrektur. EMU-Aktien sind
 effekte der neuen „OMF-Regimes“ sind langfristige        relativ in einem schwachen Trend; bleiben aber aktiv
 Inflations- und Bonitäts-Risiken zu erwarten. Dies       gewichtet. Japan-Aktien zeigen zuletzt robuste rela-
 wäre tendenziell gefährlich für Anleihe-Investoren,      tive Trends, bleiben aber anfällig. China scheint vor-
 scheint jedoch vorerst noch nicht akut. Auch die         erst noch fragil, kann aber in Schwächephasen auf-
 Währungsmärkte müssen neue Konstellationen ein-          gebaut werden. EmMa sind vorerst noch „toxisch“
 schätzen und bewerten. Als Folge massiver Geld-          und bleiben strikt reduziert.
 schöpfung durch die US-Fed dürfte der USD global
                                                          Rohstoffe hatten ein Rezessionsszenario eingepreist
 bald wieder schwächer tendieren.
                                                          und reagieren nun verstärkt auf mögliche Erholungs-
 Insgesamt folgt daraus:                                  signale. Der Metall-Komplex ist labil, könnte aber
  CoViD19 und die möglichen Szenarien werden die         mit Blick auf H2/2020 gute Einstiegschancen bieten.
 Anlagemärkte weiterhin stark beeinflussen.               Öl bleibt nach massivem „Crash“ vorerst auf relativ
 Vorerst dürften die Märke stärker auf die Daten-        tiefem Niveau, könnte sich aber in H2/2020 beleben.
 lage in der Realwirtschaft reagieren, was temporäre      Gold profitiert von massiver globaler Geldschöp-
 (auch deutliche) Korrekturen nach sich ziehen kann.      fung und sollte sich weiter positiv entwickeln.
 Eine flexible, strategisch aber risikobereite Anla-     Rentenmärkte formen aktuell ein neues Szenario:
 gepolitik scheint weiter angebracht („Buy the Dip“).     Das Qualitäts-Segment reagiert nervös auf massive
 Eine schnelle Änderung, dann mit dem Ziel einer         (fiskalische) Konjunkturprogramme. Mit Blick auf
 Vermeidung starker Verluste, ist jederzeit möglich.      massive Notenbank-Kaufprogramme scheinen peri-
 Die vorerst für 2020 bestimmenden Faktoren sind:         phere Segmente und Corporates wieder attraktiver.
                                                          Eine opportunistische Anlagestrategie scheint sinn-
    Scharfer Einbruch der Weltwirtschaft in H1/2020
                                                          voll und bietet selektive Chancen.
    Graduelle globale Erholung ab H2/2020
    Vorerst hohe Risiken für Unternehmensgewinne         Währungen: USD verliert durch die massive Geld-
    Weltweit extreme Geld- und Fiskalpolitik (OMF)       schöpfung der Fed an relativer Stärke. EUR dürfte
    Moderater Zinstrend (vorerst seitwärts)              2020 latent zu Schwäche neigen. YEN notiert vorerst
    Volatile Bodenbildung beim Ölpreis                   weiter fest. Renminbi steht strategisch unter Druck
    Geopolitik-Risiken stark erhöht (Trump - China)      und sollte vorerst sehr eng beobachtet werden.
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Marktkommentar Mai 2020

 Ausblick
 Die CoViD19-Pandemie setzt sämtliche vorherigen         Die vielfach sehr massiven Rettungsschirme und
 Annahmen und Prognosen zum Verlauf des Jahres            Hilfsprogramme der G7-Länder tragen allerdings
 2020 außer Kraft. Sowohl der Weltwirtschaft als          dazu bei, solche Systemrisiken vorerst zu begrenzen.
 auch den Kapitalmärkten drohen harte, vorerst
                                                          Die Geschwindigkeit, mit der vor allem die G7-Noten-
 aber kaum seriös zu bewertende Konsequenzen.
                                                          banken neue monetäre Regimes etabliert haben, ist
 Rückblickend wird diese Phase als extremes Szenario
                                                          atemberaubend. Während die EZB alte Regeln, Richt-
 in Erinnerung bleiben („Corona-Krise“).
                                                          linien und Grenzwerte blitzartig außer Kraft setzte,
 Scharfe Einbrüche der Weltwirtschaft, massive           hat die US-Fed ad hoc ein Hilfsprogramm bislang un-
 Überforderung vieler Gesundheitssysteme und sehr         vorstellbaren Umfangs in Gang gesetzt. Die Fed
 starke Einschränkungen des öffentlichen Lebens sind      agiert nun faktisch als Bankier der gesamten US-Wirt-
 die „Markenzeichen“ von CoViD19. Die Entscheidung        schaft, der nicht nur Ausgaben der US-Regierung fi-
 über den weiteren Verlauf fällt innerhalb der nächs-     nanziert, sondern auch Anleihen minderer Qualität
 ten 1-2 Monate, wenn die volle Wucht der CoViD19-        ankauft, stützt oder anderweitig garantiert.
 Epidemie weltweit angekommen ist.
                                                          Speziell der abrupte Übergang in ein neues globales
 Westliche Länder (speziell USA) hatten bislang große     „OMF“-Regime (monetäre Staatsfinanzierung durch
 Mühe, die CoVid19-Epidemie ähnlich schnell einzu-        massive Geldschöpfung der jeweiligen Notenbank)
 dämmen wie China. Dennoch scheint sich die rigide        gibt Anlass zur Skepsis. Regierungen können künftig
 „Lockdown-Policy“ auszuzahlen: in den meisten Fäl-       noch leichter Schulden machen und müssen immer
 len konnte die Dynamik der Infektion deutlich ge-        weniger auf solides Haushaltsgebaren achten. Ein
 bremst werden; selbst im globalen Epizentrum New         solch extremer Schritt (abseits der Legalität), der in
 York scheint der Höhepunkt klar überschritten.           normalen Zeiten kaum vorstellbar schien, wird nun in
                                                          kürzester Zeit und ohne jede weitere Diskussion in
 Nach dem Durchlaufen der „medizinischen Krise“
                                                          den Schaltzentralen der G7 installiert.
 droht jedoch als nächstes die „ökonomische Krise“:
 Der zur Infektionsbekämpfung erforderliche globale       Damit wird eine seit langem erkennbare Tendenz
 „Lockdown“ ganzer Volkswirtschaften erzeugt eine         endgültig umgesetzt, die Anlass zu großer Sorge gibt:
 weltweite Rezession, deren Ausmaß, Dauer und             die massive Inflationierung und gezielte monetäre
 Tiefe vorerst nur grob geschätzt werden kann. Zu-        Verwässerung des westlichen Finanzsystems.
 mindest im ersten Halbjahr 2020 droht ein massiver
                                                          Darin liegt allerdings auch eine gute Nachricht, spe-
 Einbruch der Weltwirtschaft, der „normale“ Vorstel-
                                                          ziell für Aktien und andere Sachwerte. Denn: Je stär-
 lungen einer Rezession weit übersteigen dürfte.
                                                          ker Notenbanken das Geldvolumen ausweiten, desto
 Bis zu diesem Punkt lassen sich derzeit Prognosen        höher steigt (in relativer Betrachtung) auch der in-
 mit einiger Bestimmtheit erstellen. Jenseits davon,      nere Wert von Aktien, Immobilien, Gold und anderen
 also in der Frage, welcher weitere Verlauf „danach“      Sachwerten. Umgekehrt sinkt der innere Wert von
 folgen wird, ist vorerst sehr vieles äußerst unsicher.   Papiergeld und anderen Nominalwerten, die gezielt
                                                          „inflationiert“ werden und zunehmend erodieren.
 Je nach Härte des Szenarios sind auch sehr negative
 oder gar destruktive Entwicklungen vorstellbar: Da       Die Rentenmärkte scheinen diese neue Perspektive
 ganze Industrien für unbestimmte Zeit abrupte Cash       bereits jetzt zu fürchten: Seit dem Tiefpunkt des
 Flow-Einbußen erleiden, kommen selbst gesunde            „Corona Crashs“ ist die Rendite von Staatsanleihen
 Unternehmen in Liquiditätsnot. Dynamische Rück-          vielfach deutlich gestiegen. Investoren sollten künf-
 kopplungseffekte könnten dann auch (systemische)         tig sehr genau auf diese Tendenzen achten und wei-
 Kreditkrisen auslösen und verschärfen.                   terhin Sachwerte strategisch präferieren.
FERI Investment Research
Marktkommentar Mai 2020

                        FERI Investment Research wünscht Ihnen

                    auch weiterhin Gesundheit und Gelassenheit!

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