Mart nshorn Sommerfest - und viele weitere schöne Veranstaltungen
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Mart nshorn Caritas-Senioren-und Pflegeheim Stift St. Martin Ausgabe 2 / 2021 Sommerfest und viele weitere schöne Veranstaltungen 1
Liebe Leserinnen und Leser V ieles an verloren gegangener Normalität ist in den letzten Wochen wieder zurückgekehrt. Natürlich ist noch lange nicht alles wie es vorher war und das Vi- geblieben sind. Dazu haben die Impfungen einen ganz großen Beitrag geleistet. Damit das so bleiben kann, planen die Impfzentren eine Auffrischimpfung für alle rus bestimmt unser Leben und unseren Alltag immer Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen, deren noch in vielen Bereichen sehr stark. Trotzdem konnten letzte Impfung mindestens 6 Monate zurückliegt. Im Stift wir in den zurückliegenden Wochen wieder einige Ver- St. Martin wird der Termin für diese Impfungen ver- anstaltungen durchführen, wenn auch mit „angezogener mutlich Ende September/Anfang Oktober stattfinden. Handbremse“. Wir werden Sie dann rechtzeitig informieren. In diesem Heft finden Sie einen Rückblick auf eini- Die sogenannte 7-Tage Inzidenz ist in den letzten Wo- ge dieser Veranstaltungen, wie zum Beispiel die Mai- chen in Deutschland und im Speziellen auch in Nürn- Bowle, Grillfeste, „public viewing“ zur Fußballeuropa- berg glücklicherweise sehr niedrig gewesen. Jetzt steigt meisterschaft und natürlich unser Sommerfest. sie leider wieder relativ schnell an. In Bayern müssen deshalb seit 16.08.2021 inzidenzunabhängig alle nicht- Der Juni bescherte uns auch eine neue Mitarbeiterver- geimpften bzw. nicht-genesenen Besucherinnen und Be- tretung. Die Mitglieder der „neuen MAV“ können Sie sucher wieder einen negativen Test nachweisen. im Heftinneren kennenlernen. Ich wünsche der „neuen MAV“ einen guten Start und freue mich auf eine gute Deshalb zum Schluss wieder meine Bitte und mein Zusammenarbeit. Appell an Sie: halten Sie weiterhin die erforderlichen An dieser Stelle möchte ich mich auch ganz herzlich bei Vorgaben und Maßnahmen zu Ihrem eigenen und dem der „alten MAV“ für die angenehme Zusammenarbeit Schutz Ihrer Lieben ein. Denn nur so können die Locke- und das Engagement für ihre Kolleginnen und Kollegen rungen, wie zum Beispiel Besuche in den Zimmern auch bedanken. längerfristig beibehalten werden. Zudem konnten wir weitere Lockerungen vollziehen. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen und nicht zu Eine Registrierung und Terminvereinbarungen für Be- heißen Spätsommer mit vielen schönen und erfüllenden suche sind zurzeit nicht erforderlich. Dies kann sich je- Begegnungen. doch je nach Infektionsgeschehen auch wieder ändern. Herzlichst Eine sehr schöne Tatsache für St. Martin ist auch, Ihr dass wir weiterhin von Corona-Infektionen verschont Klaus Schumm, Einrichtungsleitung 2
Inhalt Unsere neue MAV: 2 Editorial Marita Nititzki (Betreuung) 3 Diverses / Inhalt Anni Regnat (Verwaltung) 4 Die Bewohnervertretung informiert Alexander Heinrich (Küche/Hw.) 5 Angebot: Bewegung trotz(t) Alter Bozena Taubmann (Betreuung) 6 Alles neu macht der Mai Sabine Buchfelder (Pflege) 7 Wo man singt da lass dich nieder ... 8 Besuch in unseren Wohngruppen Falls Sie Fragen haben oder Hilfe benötigen, kommen Sie gerne auf uns zu! 9 Ein spannender Abend 10 Sommerabend am Feuer 11 Grillen macht Spaß Nachruf Waldemar Graser 12/13 Bella Italia Einen kurzen Moment der Stille 14-17 Unser fröhliches Sommerfest hat wohl auch unser langjähri- 18/19 Unser Garten und das Leben darin ger Bewohner, Herr Waldemar 20/21 Mit allen Sinnen Graser, verdient, der uns viele 22-24 Neptunbrunnen als Friedendenkmal Episoden zum Schmunzeln oder auch Nachdenken im jeweiligen 25 Eröffnung Frisierstube / Mittwoch im Café Martinshorn gebracht hat. 26 Wir gratulieren Waldemar Graser Er verstarb leider am 31. Juli. 27 Unsere Verstorbenen / Relig. Angebote Betti Klüglein Ina Reinhold hat sich in die Fußstapfen von Waldemar Impressum Graser begeben und sich u. a. im Dichten von haikus Jahrgang 15 / Heft 2 / September 2021 Herausgeber: Caritas-Senioren- und Pflegeheim Stift St. Martin versucht. In diesem Heft haben sich einige haikus von Grolandstraße 67, 90408 Nürnberg Tel: 0911/93 57 4-0 Fax: 0911/93 57 4-44 ihr versteckt. Vielleicht möchte der eine oder andere sie mail: stift-st.martin@caritas-nuernberg.de suchen? Dem ersten Einsender der richtigen Lösung er- www.caritas-nuernberg.de Redaktion: Klaus Schumm (verantwortlich), wartet ein Kaffee und ein Stück Torte in unserem Cafe. Anika Fock, Betti Klüglein, Wolf-Dieter Presuhn, Anni Regnat, Ina Reinhold, Pfarrer i.R. Ferdinand Rieger, Monika Riemer, Die Redaktion Dr. Heinrich Schroeter Fotos: Stift St. Martin; pixabay (kostenlose Bilddatenbank) Martinsgans: Toni Burghart Zu den Wahlen: Gestaltung: Monika Riemer Einer wird König Druck: Frey Druck, Nürnberg Auflage: 250 Stück Anzeigenannahme: Tel. 0911 / 93 57 4-0 da zweifeln wir wenig Wir danken allen, die uns durch ihre Werbung unterstützen! Das Martinshorn ist kostenlos, Spenden sind willkommen. wir werden Sieger Spendenkonto: LIGA Bank eG IBAN: DE20 7509 0300 0005 1399 88 meinen die anderen Krieger Verwendungszweck: Stift St. Martin Titelbild: Sommerfest Juli 2021 doch das allein ist zu wenig Ina Reinhold gefördert vom Amt für Senioren und Generationenfragen Seniorenamt 3
Die Bewohner- vertretung informiert: Wolf-Dieter Presuhn Ina Reinhold Betti Klüglein Hans Hirmke Kamill Hillitzer (Ehrenamtlicher) (Bewohnerin) (Bewohnerin) (Bewohner) (Bewohner) Liebe Bewohnerinnen, liebe Bewohner, liebe Angehörige D ank der strikten Einhaltung der vorgeschriebe- Nicht vergessen sollten wir, ein besonders herzliches nen Pandemie-Schutzmaßnahmen in unserem Dankeschön an alle Helferinnen und Helfer auszuspre- Heim und dank der zurückgehenden Corona-Inzidenz- chen für ihre umfangreichen Arbeiten und für die liebe- Zahlen, konnten ab Juni 2021 weitere Erleichterungen vollen Dekorationen! umgesetzt werden. Die Einlasskontrollen und die regel Ab September steht in Deutschland die dritte Impf- mäßig durchgeführten Schnelltests für Besucher entfie- kampagne an und wir hoffen, dass wir danach für viele len nach Vorlage der entsprechenden Nachweispapiere. Monate geschützt sind. Wir erwarten – aufgrund des er- So durften sich die Besucher wieder häufig mit ihren neuten Impfschutzes – keine weiteren Einschränkungen. Angehörigen treffen, mit ihnen spazieren gehen oder Unsere geplanten Vorhaben für besondere Programme sich in unserem Garten aufhalten. wollen wir im Herbst unverändert umsetzen, um Ihnen wieder viel Freude zu bereiten. Lassen Sie sich überra- Auch unsere Betreuung legte wieder das regelmäßige schen und drücken Sie fest die Daumen, dass wir das alles Wochenangebot auf und lud alle zum Mitmachen ein. verwirklichen können. Die Cafeteria öffnet ihre Pforten immer am Mittwoch- Nachmittag und bietet Getränke und süße Naschereien Wir, die Bewohnervertretung, erinnern nochmals an un- an, leider dürfen aber Besucher nichts verzehren wegen sere einmal im Monat stattfindenden Sprechstunden, die der gesetzlichen Beschränkungen. für alle Bewohnerinnen und Bewohner und für ihre An- gehörigen vorgesehen sind. Bitte sprechen Sie uns an, Unser Veranstaltungsprogramm bekam neuen Schwung, wir sind für Sie da und versuchen, immer zu helfen. da die Bewohner beider Wohnbereiche wieder zusam- men feiern durften, natürlich unter Einhaltung des nöti- Unseren tüchtigen, hilfsbereiten Pflegerinnen und Pfle- gen Mindestabstands. Und das Wetter war uns diesmal gern danken wir sehr herzlich für ihre umsichtige, nim- hold, so dass wir alle unsere geplanten Feste meistens mermüde Arbeit. Sie tragen wesentlich dazu bei, dass im Garten durchführen konnten. Oft haben wir im wir uns alle im Stift St. Martin gut aufgehoben fühlen. Juni/Juli unbeschwert gefeiert! Das Programm war ab- wechslungsreich, vielseitig gestaltet und bot für jeden Nun wünschen wir Ihnen eine unbeschwerte Herbstzeit, Geschmack etwas. Schauen Sie die folgenden Seiten schöne sonnige Tage, viele angenehme Begegnungen, dieser Ausgabe genau an, Sie werden sich beim Be- dauerhafte Gesundheit und Corona-Freiheit! trachten der Bilder bestimmt an die tollen Feste erinnern. Unsere FotografInnen haben die schönen Augenblicke Mit herzlichen Grüßen, festgehalten. Wolf-Dieter Presuhn, Vorsitzender 4
Neues Angebot: „Bewegung trotz(t) Alter“ Herr Riester geht mit den Senioren auf Weltreise M it einem tollen Konzept und jede Menge Spaß im Ge- päck möchte Fitnesscoach Manuel Riester mit Ihnen auf eine „Welt reise“ gehen. Ab Mitte August bieten wir jeden Donnerstagvormittag ein neues Be- wegungsangebot namens „Bewe- gung trotz(t) Alter“ an. Wir heißen Herrn Riester herzlich willkommen und freuen uns auf die Zusammenarbeit und viele spaß erfüllte Stunden. Frau Zwack zeigt ihren „Reisepass“. Herr Riester gibt den Bewohnern die Bewegungen vor (oben und links) und erklärt ihnen die Weltreise (rechts). Verabschiedung von Frau Reinhold Frau Marianne Reinhold kam seit 2006 regelmäßig zum Eu- rythmischen Tanzen ins Haus, welches unseren Bewohnerinnen und Bewohnern stets viel Freude bereitete. Leider muss sie aus gesundheitlichen Gründen bei uns aufhören. Wir möchten uns an dieser Stelle bei Frau Reinhold für Ihr lang- jähriges Engagement und die tolle Zusammenarbeit in unserem Hause bedanken und wünschen Ihr für den weiteren Lebensweg alles erdenkliche Gute! 5
medizin lachen Alles neu macht der Mai tu es bitte jederzeit Feuchtfröhliche Feier trotz Regen im Speisesaal und dir geht es gut Z u einer Feier im Mai gehört natürlich eine MAI- BOWLE! Und die hatte unsere Küche rechtzeitig angesetzt, um am 25. Mai fertig zu sein. Wir wollten uns ursprünglich um 14.30 Uhr in den Garten begeben, doch leider spielte das Wetter nicht mit. So versammel- ten wir uns kurzfristig im Speisesaal und ließen uns dort die köstliche Waldmeister-Mai-Bowle kredenzen. Unsere Küchenchefin hatte sie lecker zubereitet. Aber um den Wonnemonat hochleben zu lassen, gehört auch eine zünftige Musik dazu, und die servierte uns in bewährter Art „Bobby‘s Band“. Wir ließen uns – dank der süffigen Bowle und dank der schmissigen Musik – in Stimmung versetzen und sangen und schunkelten fröhlich. Wieder ein unterhaltsamer, abwechslungsreicher Nach- mittag in unserem Heim. Ein herzliches Dankeschön an die zahlreichen Helferinnen und Helfer. 6
Wo man singt da lass dich nieder... Musikalische Darbietung von Frühlings-und Wanderliedern zum Mitsingen B ereits zum zweiten Mal besuchte uns Frau Eva Pickelmann mit ih- rem Mann Elmar und ihrer Freundin Guta Hegendorfer. Das Trio beglückte uns mit Flöten, Gitarre und Gesang. Es wurden viele schöne und bekannte Volks- und Wanderlieder dargeboten, die unsere Be- wohner gerne mitsangen. Zwischendurch zur Untermalung trug Frau Pickelmann auch einige Gedichte vor. Das Wetter spielte glücklicherweise mit. Vielen Dank den Künstlern, die uns einen schönen und unterhaltsamen Nachmittag bescherten. V.l.n.r. Elmar Pickelmann, daneben Guta Hegendorfer und Eva Pickelmann Das kleine Mädchen schaut betreten, geht zu Sami und gibt ihm ganz spontan und unvermutet ein Küss- chen. Samuel ist wieder fröhlich und versöhnt. Können auch wir Erwachsene nicht dazulernen, ein- ander zu verzeihen? Es ist doch mit dem Verzeihen gar nicht so schwer. Probiers doch einmal! Das mit dem Küsschen muss absolut nicht sein - kann aber auch. Fröhlich spielende Kinder, scherzen und lachen und Betti Klüglein, Bewohnerin sind etwas übermütig. Ein plötzlicher Aufschrei - Heulen, lautes Weinen - der kleine 3-jährige Samuel verzieht sein etwas verschmutzes Gesichtchen. jeder will frieden Sein Jammern: „Das fiese fiese kleine Mädchen hat wer von euch tut was dafür mich gehaut!“ gib zu du wenig 7
Besuch in unseren Wohngruppen Frau Dr. Scherer von Inner Wheel beschäftigte unsere BewohnerInnen E ine kleine Zeitreise in die Vergangenheit unternahmen unsere Bewohnerinnen und Bewohner bei den beiden Veranstaltungen von Frau Dr. Annette Scherer vom Inner Wheel Club. Die ausgebil- dete Kunsthistorikerin und zertifizierte Kulturgeragogin besuchte die Wohngruppe 1 am Mittwoch, den 16. Juni um 10 Uhr und brach- te viele Erinnerungsstücke zum Thema „Wohnen/Einrichtung“ wie z. B. ein großes Puppenhaus zum Anschauen und Anfassen mit. Wohngruppe 1: Das Puppenhaus wird mit Hilfe der Bewohnerinnen eingerichtet. Die Bewohner in der Wohngruppe 2 beschäftigten sich am Mitt- woch, den 30. Juni um 10 Uhr mit Spielsachen aus ihrer Kindheit. Besonders die mitgebrachten Kreisel gefielen und wurden gleich ausprobiert. An beiden Vormittagen schwelgten die Bewohner gerne Wohngruppe 2: Hier werden Zeitungs- hütchen gebastelt und Spielsachen von früher in ihren Erinnerungen und tauschten sich lebhaft darüber aus. gezeigt, u.a. verschiedene Holzkreisel. 8
Die Spannung steigt. Ein spannender Abend Public Viewing zur Fußball EM A m Dienstag, 29. Juni 2021, trat unsere Nationalmann- schaft zu ihrem entscheidenden EM-Spiel gegen Eng- land um 18.00 Uhr an. Natürlich wollten viele Bewohnerinnen und Bewohner an diesem Fußball-Ereignis teilnehmen und gemeinsam mit den begeisterten Fans das Spiel live am TV verfolgen! Dafür hatte unser tüchtiges Betreuungs-Team die Cafeteria mit einer Großbildleinwand, Knabbereien und Getränken vorbereitet. Frau Fock und Herr Presuhn begrüßten die er- wartungsfrohen Fußball-Freunde und starteten die Über- tragung aus dem berühmten Wembley-Stadion. Doch leider schaffte es unsere National-Elf nicht, das Spiel überzeugend zu gestalten. Unsere Anfeuerungsrufe halfen nicht, das wichtige Spiel ging mit 2:0 verloren! Aus und vorbei, der Traum vom Gewinn der EM! Enttäuscht verließen wir die Cafeteria. Wolf-Dieter Presuhn sehnsucht nach freiheit corona lässt es nicht zu oh du armer mensch 9
Sommerabend am Feuer Musik und Würstchen sorgen für gute Laune sich bequem in genügendem Abstand um die Feuer- schale. Der bekannte Musiker Eddy sorgte mit seinem Akkordeon und stimmungsvollen Liedern für ein wenig Lagerfeuer-Romantik. Eddy heizt uns zusätzlich ein. Nachdem die Bratwürstchen fertig gegrillt waren, wurden sie zünftig im Weckla – zusammen mit einem A n einem lauen Sommerabend, am 06. Juli 2021, wurde die Feuerschale im Garten von unserem tüchtigen Hausmeister mit genügend Holzscheiten be- frischen Glas Bier/oder einem Glas Spezi – von den flei- ßigen Betreuerinnen serviert. Es war ein fröhlicher, unbeschwerter Abend, die Brat- stückt und angefacht. Unser Koch heizte den Grill ein würstchen waren von ausgezeichneter Qualität und die und bereitete fachmännisch die Original Nürnberger Musik animierte zum Mitsingen und Mitschunkeln. Bratwürstchen vor. Gegen 17.00 Uhr versammelten Zu den Klängen des bekannten Liedes „Lili Marleen“ sich unsere Bewohnerinnen und Bewohner und setzten verließen wir den gelungenen Feuerabend. Noch ist es hell. Die Bewohner warten bis sich das Feuer entzündet und genießen die Musik. n N e c l a g r a t u l iere Wir P r ü f u ng s t a n d e n en zur be efa c h k r a f t! P f l e g als 10
Genuss bei Grillen im Garten Die Bewohner lieben das Essen im Garten Ina Reinhold Ein Schweinchen mit dem Ringelschwanz ermutigt uns zu einem Tanz zu unserem großen Glück ist das Schweinchen ordentlich dick nur leider verzehren wir es ganz Zufriedene und glückliche Gesichter Zwar ohne Tanz, aber dennoch mit Genuss und guter Unterhaltung schmeckt es unseren Bewohnern im Garten. (9.6. WB1./10.6. WB2) 11
Bella Italia! Hausgemachte Pizza N icht nur italienisches Eis konnten wir im Juli ge- nießen, nein auch die beliebte echte italienische Pizza durften wir probieren. Denn am 20. Juli 2021 kam ein Pizza-Bäcker mit sei- nem fahrbaren Pizza-Ofen in unseren Garten und berei- tete vor unseren Augen diese Köstlichkeiten. Vor 12.00 Uhr hatten sich unsere Bewohnerinnen und Bewohner im Garten eingefunden. Bei strahlen- dem Sonnenschein saßen wir an schön geschmückten Tischen unter Sonnenschirmen und warteten, bis die knusprig gebackenen Pizzen fertig wurden. Es konn- te gewählt werden zwischen verschiedenen Sorten, mit unterschiedlichem Belag. Ob mit Salami oder mit Peperoni, oder mit Pilzen oder mit Käse, selbst eine vegetarische Version war erhältlich, die Wahl fiel nicht leicht. Geschmeckt haben sie uns alle. Doch zu einem typi- schen italienischen Gericht gehört auch ein echter ita- lienischer Wein! Und den hatte unsere Küche einge- kauft, so dass wir es uns aussuchen konnten, ob wir lieber Weiß- oder Rotwein trinken wollten. Wir erlebten ein wunderbares italienisches Mittagessen unter fast südlicher Sonne! Und zum Abschluss hatte unsere Küchenchefin noch ein ausgezeichnetes Tirami- su zubereitet, das dieses Menu richtig abrundete. Allen Beteiligten gebührt unser aufrichtiger herzlicher Dank! 12
Und der Eismann kam Jeder durfte zwischen fünf Sorten (Schokolade), Vanil- A n einem warmen, sonnigen Nachmittag, am 13. le, Mango, Erdbeere, Holunder) wählen und bekam die Juli 2021, nahmen unsere Bewohnerinnen und Be- Schleckereien von unseren Betreuerinnen serviert. wohner an lustig bunt geschmückten Tischen in unserem Die bekannten italienischen Schlager ertönten aus den Garten Platz und warteten sehnsüchtig auf den italieni- Lautsprechern, wir fühlten uns für kurze Zeit an Italien, schen Eismann. an Sonne, Meer und Dolce Vita erinnert. Gegen 15.00 Uhr rollte sein „Eismobil“ langsam an, im Ein unterhaltsamer, ein stimmungsvoller Nachmittag Nu war der Eisstand aufgebaut und das köstliche Eis lag wurde uns bereitet – vielen Dank! gut gekühlt bereit. Wolf-Dieter Presuhn 13 13
Unser fröhliches Sommerfest im Juli D er jährliche Höhepunkt aller Veranstaltungen im Sommer ist unser großes Sommerfest, welches diesmal, wegen Corona, ohne Angehörige stattfinden musste. Nach den wechselhaften und extremen Wetterkaprio- len seit dem Siebenschläfertag mussten wir uns immer wieder die spannende Frage stellen: hält das Wetter oder hält es nicht? Denn heuer hatte die Bauernregel recht, die lautet: „wenn es am Siebenschläfertag regnet, wird es die nächsten sieben Wochen auch regnen.“ Und es hat tatsächlich viel geregnet. Aber zum Glück war das Wetter zum Fest diesmal op- timal. Der Himmel meinte es wieder gut mit uns. Es war warm und der Himmel leicht mit Wolken bedeckt. Es fühlten sich alle wohl, sodass unser Heimleiter Herr Schumm nach dem Gottesdienst unser Sommerfest ganz locker und entspannt starten konnte. Herr Schumm be- dankte sich zunächst dafür, dass dank der Vorsicht der Bewohner, der Beschäftigten sowie der Angehörigen unser Stift St. Martin von Corona verschont blieb. Wei- ter begrüßte uns auch der Vorsitzende der Bewohner- vertretung, Herr Presuhn, und wünschte uns ebenfalls ein freudiges und gelunge- nes Fest und Pfarrer Rieger beendete die Ansprache mit einem Gebet. 14 14
Schließlich ging es darum, wer nun mit dem Bieranstich das Fest offiziell eröffnen sollte. Es standen drei Perso- nen zur Auswahl: die Sekretärin Frau Anni Regnat, Herr Schumm und Herr Presuhn. Die Bewohner sollten nun mit der Laustärke des Klatschens darüber abstimmen, wer das Fass anstechen solle. Vermutlich war der hinter- listige Gedanke im Spiel, dass wir eventuell eine Gaudi erleben könnten, wenn eine Frau, das Fass anstechen würde. Sie wurde auch gewählt. Aber Irrtum! Sie hat es mit drei Schlägen meisterhaft geschafft, das Bier zum Fließen zu bringen. Herr Schumm meinte, da könnten sich manche Offizielle ein Beispiel daran nehmen. Frau Anika Fock, unsere Sozialarbeiterin, hatte für uns Herrn Michael Staude engagiert, einen wunderbaren musikalischen Alleinunterhalter. Er sang in Begleitung seines Keyboards mit sehr gefühlvoller und angeneh- mer Stimme viele alte Lieder zum Mitsingen. Er kam sehr gut bei den Bewohnern und den Beschäftigten an. Nun war für Stimmung gesorgt. 15 15
Abseits war unsere Küchencrew unter Leitung unserer Hauswirtschafterin Mara Göller, sowie unser Koch Alex und unserem Hausmeister Kristijan damit beschäftigt, für uns gutes Gegrilltes und bunte Salate und Geträn- ke vorzubereiten. Schließlich waren alle PflegerInnen und BetreuerInnen damit beschäftigt, uns das Essen im Akkord zu servieren. Das Schweinesteak war zart, die Bratwürste waren gut gewürzt und die Salate sehr gut abgeschmeckt. Dazu gab es ein mildes Bier, Radler, Wasser oder Saft. Alle waren begeistert und zufrieden. Dank des fleißigen Trainings unserer Betreuerin Tami- ne mit einigen Bewohnern konnte eine Gruppe bekannte Sitztänze mit farbigen Tüchern vorführen. Es war ih- nen wieder gut gelungen. Auch wurde das traditionelle Glücksrad, oder Ballspiele, sowie eine kleine Tombola angeboten, bei denen man etwas gewinnen konnte. Nach dem Mittagessen gab es einen künstlerischen Besuch mit Clownin Fräulein Lowa in Begleitung ihres Dieners Pfiffikus. Die Beiden sind beruflich meist damit beschäftigt, Kinder im Kindergarten oder in Kranken- 16 16
häusern zu besuchen. Zunächst wurde sehr nett versucht, die Bewohner geistig oder körperlich zur Bewegung Fräulein Lowa und ihr Pfiffi- zu animieren. Später tänzelten sie mit bunten Tüchern kus (oben) boten uns witzige Unterhaltung und zauberten jonglierend durch die Sitzreihen. Sie überraschten uns lustige Tiere aus Luftballons. mit bunten Luftballons, die sie zu Tieren sowie Blumen knoteten. Es war entzückend, mit anzusehen, was dieses Pärchen zu bieten hat. Kinder würden mit Begeisterung und Freude reagieren. Im Gegensatz dazu fühlten lei- der vereinzelte Bewohner das etwas zu kindlich. Ich da- gegen finde, die beiden haben das ganz entzückend dar- geboten. Es war eine schöne Abwechslung. Nachmittags gab‘s noch eine Portion Eis. Auf Wunsch auch mit Sahne und Popcorn zum Knabbern. Peu à peu zog sich langsam einer nach dem anderen Das offizielle Komitee unter Aufsicht von Frau Carmen glücklich und zufrieden in sein Zimmerchen zurück. Krella räumte auf und ließ den Tag in kleiner Runde bei Gegen 16:00 Uhr war die Feier endgültig beendet. Musik und freudigem Lachen ausklingen. Alle waren Unser Alleinunterhalter packte ein und wischte sich den froh, dass das Fest so gut gelungen war. Wir danken da- Schweiß von der Stirn. für! Ina Reinhold 1717
Unser Garten ältester Baum, ein Bergahorn, unter der Hitze und Tro- ckenheit sehr gelitten hat. In diesem Frühjahr warf er und das Leben darin sämtliche Blätter ab. Sie waren trocken wie Papier. Die ganzen letzten Jahre hieß es, dass es eine Platane wäre. W as sind wir alle froh, dass wir in unserem Gar- Doch ein Besucher war neugierig, nahm sich ein Blatt ten von so viel Grün umgeben sind. Die bis zu mit, um zu erforschen, zu welchem Baum dieses Blatt 300 Jahre alten Bäume, die vielen Sträucher, Hecken gehört. Er fand heraus, dass es ein Bergahorn sei. Da ist und Gräser bieten uns Sauerstoff pur. Auch auf das es kein Wunder, dass dieser Baum, durch die Klimaver- Auge wirkt das Grün wohltuend. Die Möglichkeit, über änderung, die Wärme nicht verträgt. Eigentlich eignet einen Rundweg um die Wiese unter den großen Sonnen- er sich eher für höhere Lagen. Nach den heftigen Re- dächern der Bäume zu spazieren, tut uns gut. Vor allen genwochen, seit dem Siebenschläfertag, hat er sich nun Dingen freuen wir uns, dass der kleine Buckel auf dem wieder ziemlich erholt. Optimal geht es ihm noch nicht. Rundweg mittlerweile abgeflacht wurde. Überall stehen Wenn man von oben aus dem Fenster schaut, sieht man Bänke bereit. Eine große Terrasse gibt es abseits der erst, was das für ein riesiges Sonnendach ist. Es wäre Bäume, bei Sonnenschein und großer Hitze überspannt ungemein schade, wenn dieser Baum eingehen würde. mit einem Zeltdach. Auch eine kleine Bauminsel, bietet Die Regenzeit sorgte dafür, dass die Pflanzen in Kürze Schutz vor Sonne und reichlich Platz für Zusammen- so wucherten, dass uns plötzlich Zweige bei unserem künfte , zum Spielen, für Feste oder für Besucher. Genü- Rundgang, oder beim Aufstehen von der Bank, über das gend Tische und Stühle stehen für das Zusammentreffen Gesicht streiften. Nachdem sich eine Zecke mit einem der Bewohner bereit. Platsch auf den Arm fallen ließ, müssen wir gestehen, dass wir Zweige, die im Weg standen, abgebrochen ha- Nachdem es in den letzten Jahren immer so trocken war, ben. Auch die Gräser wippten von beiden Seiten über den hatten wir schon Sorge um einzelne Bäume. Besonders Weg, sodass sie sich mitten im Weg trafen. Die Hecken in diesem Frühjahr machte sich bemerkbar, dass unser überwucherten im Nu die Geländer. In dem Tempo, wie 18
die Pflanzen austreiben, ist es kaum für den Hausmeister zu schaffen. Wenn es so weiter regnen würde und die Wärme weiterhin bliebe, hätten wir eines Tages einen Dschungel. Ich könnte es mir jedenfalls gut vorstellen. Es gibt nicht nur Pflanzen im Garten. Es gibt auch Le- ben im Garten. Außer, dass immer wieder helle oder dunkle Eichhörnchen auf die Bäume hüpfen, um sicher die Vogelnester, die ganz oben in den Baumwipfeln aus dem Fenster zu erblicken sind, im Visier zu haben. Geht man spät abends um den Rundweg, kann es sein, dass im Winkel auf einer Bank ein rot-schwarz gescheck- tes Kätzchen sitzt. Komme ich vorbei, steht es auf und Unser kleiner Teich, zur Zeit mit Seerosen bedeckt, be- schabt mit dem Rücken an der Rückenlehne der Bank herbergt Goldfische. Zur Info: Sie sind noch am Leben. entlang, als wolle es sagen: „Streichle mich! Dann setzt Abgesehen von dem kurzfristigen außergewöhnlichen sie sich wieder hin. Wenn man wiederkommt, geht die Besuch eines Kormorans sind, im Gegensatz zu den gleiche Prozedur von vorne los. Oh, was kommt da aus Vorjahren, bedeutend weniger Vögel zu sehen. Ab und dem Gestrüpp hervor? Ein winzig kleines Mäuschen zu sieht man ein Vögelchen, welches ein kurzes Bad huscht über den Weg zum nächsten Gestrüpp. Prompt nimmt und seinen Durst stillt. Manchmal wird eine folgt ein weiteres Mäuschen. Ja, man muss schmunzeln, wohlgenährte Katze gesehen, die einen unheimlichen weil man sich freut, dass man Leben begegnet. Und da, Durst zu haben scheint. Was ich eindeutig vermisse im hüpft eine Amsel aus dem Gestrüpp hervor. Sucht sie Unterschied zu den Vorjahren, ist, dass am Teich keine Futter? Weiter weg kriecht eine Nacktschnecke über Mücken mehr zu sehen sind. Früher kamen sie bis zum den Weg. Wäre das ein Futter für sie? Nein, die Amsel vierten Stock hochgeflogen. Auch die dunklen Nacht- ist nicht daran interessiert. Sie hüpft wieder in das Ge- falter, sowie die großen Spinnen mit den langen Beinen, strüpp. Die Nacktschnecke hat wohl keine Fressfeinde? die Weberknechte, sehe ich auch nicht mehr in meinem Nur die Gehwagen oder unsere Fußtritte sind zurzeit ihre Zimmer. Auch muss ich zugeben, dass ich dieses Jahr Feinde, wenn sie nicht schnell genug ist. Sicher gibt es noch keinen einzigen Schmetterling gesehen habe, ganz noch viel Leben zwischen dem Gestrüpp. Wir müssten zu schweigen von den Maikäfern. Von denen habe ich nur genau hinsehen. seit Jahren nichts mehr gesehen. Wo sind sie alle geblie- ben? Im Grunde bin ich ja froh, wenn mich nicht ständig Momentan sind merkwürdige Geräusche hinter, auf oder die Mücken mit ihrem Summen umschwirren oder die im Schuppen. Nach langem rätseln, wurden die Geräu- Nachtfalter mit Gebrumm um eine Lichtquelle fliegen. sche eindeutiger. Eine Krähe muss da irgendwo ein Nest Jetzt beim Schreiben wird mir klar, dass kaum Wespen haben. und Bienen zu sehen waren. Es ist schon bedenklich. Die Natur verändert sich sehr. genieße die zeit Nichtsdestotrotz sind wir sehr froh über unseren Garten. die dir im leben noch bleibt Ohne ihn wären wir sehr schlecht dran. Das ist uns allen sonst bedaure dich klar. Ina Reinhold 19
Mit allen Sinnen Besuch in einer Ausstellung A ls Angehöriger einer Bewohnerin des Stifts St. Martin habe ich erlebt, wie grausam die medi- zinisch notwendige Kontaktsperre zum Beginn der Pan- von sich aus Ton und Klangfarbe zu benutzen, um sich mitzuteilen. Das Riechen kann hilfreich sein, wenn zum Beispiel demie des Corona-Virus in das Leben der Menschen im ein vertrautes Parfüm eine Erinnerung weckt. Ähnli- Stift eingegriffen hat. Von einem Tag auf den anderen ches gilt für das Schmecken: Lieblingsspeisen werden kein Besuch mehr, keine Umarmung, keine Berührung wahrgenommen und rufen ein vertrautes Gefühl her- der Hände. Und für demente Bewohner auch kein Tele- vor. Aber manchmal beeinträchtigt Alzheimer nicht nur fongespräch, kein Sichtkontakt über Bildschirme – ein- das Sprachzentrum, sondern auch den Geruchs- und fach nur noch Nichts. den Geschmackssinn. Meine Frau verabscheute den Geschmack von Fisch. Die kleinste Spur von Fischge- Als Besuche wieder möglich waren begann eine Zeit schmack in einem Gericht verursachte ihr Übelkeit und des einander Wiederfindens. Aber bei fortgeschritte- Widerwillen. Inzwischen isst sie Hering in Tomatensoße ner Alzheimererkrankung ist auch das Wiederfinden mit dem gleichen Hunger wie ein Schnitzel. Offenbar sehr schwierig. Vielleicht ist es eher ein Neufinden? hat sie ihren Geschmacks- und Geruchssinn weitgehend Menschen kommunizieren vor allem mit der Sprache. verloren. Nur Süßes weckt bei ihr Begierde. Der Sinn des Hörens. Wenn dieser Sinn zunehmend ver- Das Sehen ist ein Sinn, der noch vorhanden ist. Aber wie sagt, weil sowohl Sprachverständnis wie Sprachfähig- kommuniziert man damit? keit zunehmend verloren gehen, bleiben nur andere Sin- Bleibt das Fühlen. Dieser Sinn wird zum wichtigsten ne, einen Zugang zum geliebten Menschen zu finden. Kommunikationsmittel, je weiter die Krankheit fort- schreitet. Einander berühren, die Hand halten, ist wich- Schon die Philosophen des alten Griechenlands be- tiger als miteinander zu reden. Und damit wird auch schrieben die fünf Sinne des Menschen: Hören, Riechen, das Sehen wieder wichtig. Denn wenn meine Frau mich Schmecken, Sehen und Fühlen. Wieweit helfen uns die- sieht, will sie sofort meine Hand ergreifen. Einander se Sinne, mit dementen Menschen zu kommunizieren? ansehen und die Hände ineinanderlegen, gehört zusam- Das Hören ist hilfreich, auch wenn die Sprachfähigkeit men. Offenbar sind diese beiden Sinne in uns tief ver- eingeschränkt ist. Denn der Ton, in dem gesprochen bunden. wird, erreicht auch Menschen, die Worte nicht mehr Das wurde mir deutlich beim Besuch einer Ausstellung verstehen. Allerdings sind sie meist nicht mehr fähig, impressionistischer Malerei. Manche der ausgestellten 20
Bilder weckten in mir tatsächlich Gefühlsreaktionen ähnlich wie eine körperliche Berührung. Diese Er- fahrung habe ich schon oft beim Betrachten von Bildern gemacht. Gerade die Bilder des Impressionis- mus schätze ich deswegen beson- ders. Und diese Ausstellung hatte dazu den Titel: Mit allen Sinnen! Als Beispiel für ein solches Erleb- nis möchte ich schildern, wie es mir beim Betrachten eines Bildes von Claude Monet: „Mohnfeld bei Giverny“; Art Institute of Chicago; commons.wikimedia.org Claude Monet, Mohnfeld bei Giver- ny, erging. Das Bild wurde 1922 gemalt, das Original dere am Wandern im Flachen Land. Im Unterschied zum gehört dem Art Institute in Chicago. Gebirge. Dort gibt es bei fast jeder Wegbiegung einen Das Bild zeigt ein Getreidefeld mit vielen Mohnblüten. neuen blick, die Landschaft ändert sich schnell. Dort ist Dahinter eine Buschreihe mit einzelnen großen Bäu- das Gehen abwechslungsreich. Während das Wandern men. Im Hintergrund eine Hügelkette im blauen Dunst in der Ebene mich beinahe in einen meditativen Zustand der Ferne. Ein typisches Bild für Monet. Er hat so vie- versetzt. le Mohnblüten gemalt und ist dafür und für seine See Genau dieses Gefühl des Gehens in der Ebene auf ei- rosenbilder von vielen Menschen hoch geschätzt. nem langen Weg hat dieses Bild fast körperlich in mir geweckt. Das Bild hat mich sozusagen berührt, wie die Mir ist beim Betrachten des Bildes etwas Seltsames pas- Umarmung eines lieben Menschen, die wir so lange ver- siert: Ich habe mir unbewusst das Gesicht abgewischt, missen mussten. so als ob ich stark geschwitzt hätte. Und ich meinte, den Staub eines Feldwegs an einem heißen Sommertag zu Wie haben wir darunter gelitten, als auf einmal Abstand riechen. Ich wandere viel und ich kenne das Gefühl einer gehalten werden musste, Distanz angesagt war statt Wanderung im Sommer in einem ebnen Land. Der Hori- Umarmung, seltsame Begrüßungen mit dem Ellenbo- zont ist weit weg, jeder Schatten entlang des Weges ist gen oder sogar den Füßen statt einander die Hände zu willkommen. Der Blick auf die Landschaft ändert sich reichen. Die Verneigung mit gefalteten Händen wurde nur sehr langsam und man fragt sich immer öfter, wie auf einmal geübt, um wenigsten ein wenig Würde zu weit es noch zum nächsten Ziel ist. Das ist das beson bewahren. Eine große Erfahrung, die wir alle gemacht haben, ist es, wie schwer es uns fällt, einander NICHT zu berühren. Wir haben gelernt: Wir können nicht allein sonne mond sterne überleben. Wir brauchen den Körper des Mitmenschen der himmel ist voll davon wie unseren eigenen. urknallergebnis Dr. Heinrich Schroeter, Angehöriger 21
Neptunbrunnen als Friedensdenkmal Der Nürnberger Neptunbrunnen am Stadtpark hat eine groteske Geschichte Wer schon einmal im Stadtpark spazieren ging, hat un- Denkmal des Friedens und ein Zeichen der Hoffnung weigerlich den Neptunbrunnen gesehen. Aber nur we- Die Verhandlungsdelegationen tagten im Großen Saal nige Nürnberger wissen um die verwickelte Geschichte des Alten Rathauses in Nürnberg. Als sich in Mittel dieses Brunnens. Wir müssten zurück schauen bis zum europa langsam die Ordnung wieder herstellte, entstand Dreißigjährigen Krieg 1618-1648. Viele Länder des der Plan, ein Friedensdenkmal als Zeichen des Aufbruchs Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation wa- ren verwüstet. Ein Drittel der Bevölkerung war durch Kriegswirren, Seuchen und Hungersnöte ausgelöscht. Nach langer Zeit konnten sich die verfeindeten Fürsten- tümer mit dem westfälischen Friedensvertrag in Müns- ter und Osnabrück im Jahr 1648 einigen. Die Friedens- verhandlungen wurden dann in Nürnberg in der Zeit von 1649-1650 weitergeführt, da noch viele Fragen offen waren: z. B. der Truppenabzug, die Aufteilung der be- setzte Reichsgebiete oder die Ansprüche der Schweden, die seit 1630 in Deutschland kräftig aufmischten. Neptunbrunnen Kupferstich von Delsenbach / Rößler vor 1730 22
in eine hoffnungsvollere Zeit zu setzen. Als Erinnerung an den Nürnberger Frie- den und als Mahnmal für den Dreißigjäh- rigen Krieg verfügte Kaiser Ferdinand III. 1650 die Errichtung eines Monumentum Pacis (Denkmal des Friedens) in Nürn- berg. Im Jahr1659 wurden die Bildhauer Georg Schweigger, Goldschmied Chris- toph Ritter, Jeremias Eißler und Johann Wolrab beauftragt, ein Friedensdenkmal in Form eines Brunnens anzufertigen. Dazu wurden etliche Kanonen für den Brunnen eingeschmolzen. Am 19. No- Der Neptunbrunnen am Hauptmarkt vember 1668 wurden die Gussteile fertig gestellt. Aber die Stadt Nürnberg hatte nach dem langen Der Neptunbrunnen wurde in der Sommerresidenz in Krieg kein Geld mehr, deshalb wurde der Brunnen auf Sankt Petersburg aufgestellt. dem Bauhof (Peunthof) zwischengelagert. Nach dem Ca. 100 Jahre später wollten etliche kunstbeflissene Tod des letzten beteiligten Künstlers, wurde der Brun- Nürnberger den Neptunbrunnen von Sankt Petersburg nen im Peunthof zusammengebaut. Die Aufstellung am zurück kaufen. Im Jahr 1895 verhandelte das kaiserliche Hauptmarkt kam nicht zu Stande. Außenministerium mit Russland. Aber Zar Alexander III. lehnte dieses Ansinnen ab, nur ein Gipsabdruck Neptunbrunnen in St. Petersburg durfte angefertigt werden. 1902 war das Gipsmodell in Im Jahr1797 verkaufte dann die Stadt Nürnberg den der Katharinenkirche aufgestellt. Der betuchte Hopfen- Neptunbrunnen für 66.000 Gulden an den Zaren Paul I. händler, Kommerzienrat Ludwig Gerngroß, der 1901 als Das wären nach heutiger Schätzung 8 Mio Euro. Ehrenbürger der Stadt Nürnberg ausgezeichnet wurde, übernahm die Kosten des Neptun- brunnes. Die Gießerei Lenz an der Burg- schmiedstraße fertigte das Denk- mal. Der Mäzen verknüpfte al- lerdings damit die Bedingung an, dass der Brunnen auf dem Hauptmarkt aufgestellt wird, wie es 1668 vorgesehen war. Am 21. Oktober 1902 wurde der Neptunbrunnen am Hauptmarkt feierlich eingeweiht. Neptunbrunnen im Park am Schloss Peterhof in St. Petersburg 23
Der Neptunbrunnen in der NSDAP - Zeit Der Neptunbrunnen im Nürnberger Stadtpark Der Baureferent der Stadt Nürnberg Schmeißner woll- te den Neptunbrunnen am Marienplatz belassen. Aber die Straßenplanung stand im Wege, deshalb wurde der Neptunbrunnen abgebaut, um 1962 in einem vorhan- denen Betonbecken im Stadtpark aufgebaut. Das origi- nale Brunnenbecken wurde eingelagert. Die Kritik am Umgang des bedeutendsten Figurenbrunnen jenseits der Alpen riss nicht ab. Mehrfach befasste sich der Stadtrat mit dem Neptunbrunnen. 2010 wurde sogar ein „Verein Aufmarsch des NSDAP am „Adolf-Hitler-Platz“ Neptunbrunnen zurück auf den Hauptmarkt e.V.“ ge- gründet. Die Rückversetzung auf den Hauptmarkt stand Der Gauleiter von Mittelfranken, Julius Streicher, ent- 1962 – trotz der eindeutigen und bis heute der missach- fernte schon 1933 die Stiftertafel am Neptunbrunnen, teten Stifterauflagen – nicht zur Debatte. Die Widmung denn Gerngroß war ein Nürnberger Bürger jüdischen des Brunnens als Symbol für Frieden und Völkerver- Glaubens. Ab März 1933 hieß der Hauptmarkt dann ständigung ist allerdings weitgehend vergessen. Adolf-Hitler-Platz. Im Stadtarchiv ist am 06.04.1934 die Forderung Hitlers vermerkt: „Der Oberbürgermeister Der Brunnen und das Figurenprogramm Liebel hat mitgeteilt, dass der Herr Reichskanzler sich kürzlich für die Beseitigung des Neptunbrunnen aus- gesprochen hat.“ Im Sommer 1934 wurde der Neptun brunnen abgebaut und 1937 auf dem Marienplatz auf- gebaut, der inzwischen Schlagederplatz genannt wurde. Heute heißt er Willy-Brandt-Platz. Im Jahr 1941 wurde der Neptunbrunnen in Sankt Peters- Fotos: F. Rieger, Virtuelles Museum, Wikipedia, Stadtbild-Archiv, Text: F. Rieger burg als Kriegsbeute in den Kunstbunker am Paniers- platz eingelagert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Original des Neptunbrunnen wieder nach Russland Neptunbrunnen mit geflügelten Pferden und Drachen reitenden Putten verbracht und nach der Stalin-Ära 1956 an seinem alten Der Neptunbrunnen, der 1658 konzipiert wurde, ver- Platz in Sankt Petersburg aufgebaut. wendet das Arrangement ausschließlich Figuren und Symbole der griechischen Mythologie. Die Bildsprache des Brunnens ist weitgehend frei von christlicher Sym- bolik. Es war damals auch Ausdruck und Zeugnis des Humanismus, einer fortgeschrittenen Verweltlichung des Lebens oder auch der Widerwillen der konfessio- nellen Auseinandersetzungen und der Kriegsgräuel des Dreißigjährigen Krieges vergessen zu lassen. Der Brun- nen zeigt zwei Meeresreiter auf geflügelten Pferden mit Schwimmflossen, zwei Nymphen, umringt auf Drachen Neptunbrunnen im Marienplatz reitenden Putten und Delfinen. 24
Eröffnung Frisierstube M ehrere Wochen dauerten die Renovierungsarbeiten der Frisierstube, aber das Warten hat sich gelohnt. Am Donnerstag, den 17. Juni war es soweit: Einrichtungsleiter Klaus Schumm und Friseurin Franziska Preusche eröffneten feierlich die neu gestaltete Frisierstube. Dank der völlig neuen Inneneinrichtung erstrahlt der Salon nun wieder im neuen Glanz. Besonders Frau Bermüller freute sich als erste „Kundin“ über ihren neuen Haarschnitt. Wir wünschen Frau Preusche gutes Ein- gewöhnen! Um einen Termin zu vereinbaren, wenden Die Frisierstube ist immer donnerstags und freitags für unsere Sie sich bitte an das Pflegepersonal in den Sta- Bewohnerinnen und Bewohner geöffnet. tionszimmern im Wohnbereich 1 bzw. 2. Treffpunkt: Mittwochnachmittag im Café Wir freuen uns dass die Caféteria für unsere Bewohner wieder geöffnet hat. Herr Waadt ist bereits Stammgast dort. Er ge- nießt Cappucino und leckeren Kuchen bei netter Bedienung durch unsere Café-Feen. Kommen Sie vorbei uns lassen auch Sie sich verwöhnen: Mittwoch von 14.30 Uhr bis 16.00 Uhr. 25
Ein besonderes Jubiläum Herzlichen Glückwunsch! Ein besonderes Jubiläum feierte Ende Juni unser äl- tester männlicher Bewohner Herr Max Schwamm. Er wurde 100 Jahre alt. Diesen besonderen Tag ver- Wir gratulieren unseren brachte er im Kreise seiner engsten Angehörigen. Geburtstagskindern Für eine gelungene Überraschung sorgte am Vormit- ab dem 90. Lebensjahr tag Bobby’s Band, die zu seinem Ehren ein Geburts- tagsständchen sowie weitere Lieblingsvolkslieder Zum 100. Geburtstag im Garten spielten. Er verfolgte dies freudig von Herr Max Schwamm am 28.06. seinem Zimmerfenster aus. Auch Einrichtungslei- ter Herr Schumm, Pflegedienstleitung Frau Krella Zum 97. Geburtstag sowie Wohnbereichsleitung Rosi gratulierten und Frau Ludmilla Kracmar am 05.06. überreichten Blumen. Frau Anneliese Schmelzle am 14.06. Frau Elisabeth von Kracht am 14.08. Zum 94. Geburtstag Frau Marga Nolting-Kupfer am 23.08. Zum 92. Geburtstag Frau Lieselotte Spießl am 08.06. Herr Christian Frey am 20.07. Zum 90. Geburtstag Herr Rudolf Maier am 21.07. Herr Georg Kirchner am 31.07. 26
Unsere Verstorbenen Religiöse Angebote im Haus Adelheid Fries 03.06.2021 Katholische Gottesdienste * Eucharistiefeier jeden Dienstag: Erika Walther 04.06.2021 mit Pfarrer Rieger 10:00 Uhr * Donnerstags mit Pfarrvikar Körber: Sabine Brehm 18.06.2021 16.09./ 14.10./18.11./09.12. 16:00 Uhr * Marie Bieler 22.06.2021 Evangelische Gottesdienste * Mittwochs mit Pfarrer Wagner: Irmgard Laske 28.07.2021 29.09./27.10. 15:00 Uhr * Gisela Kleider 28.07.2021 Rosenkranz * wöchentlich Freitags Waldemar Graser 31.07.2021 mit den Ordensschwestern 15:30 Uhr * Katholische Gottesdienste in St. Martin Rosemarie Sachert 01.08.2021 Samstag: 17:30 Uhr Vorabendmesse * Sonntag: 8:30 Uhr Heilige Messe Lisbeth Hoppe 02.08.2021 10:30 Uhr Heilige Messe * Else Schiefer 25.08.2021 Evangelische Gottesdienste in St. Matthäus Sonntag: 9:30 Uhr Gottesdienst 27
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