Medienkonzept Teil I Medienpädagogisches Konzept Teil II Technisch-organisatorisches Unterstützungskonzept - Berufskolleg Schloß Neuhaus ...

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Medienkonzept Teil I Medienpädagogisches Konzept Teil II Technisch-organisatorisches Unterstützungskonzept - Berufskolleg Schloß Neuhaus ...
Medienkonzept
Teil I Medienpädagogisches Konzept
Teil II Technisch-organisatorisches
Unterstützungskonzept

                                      Berufskolleg
                                      Schloß Neuhaus
Medienkonzept Teil I Medienpädagogisches Konzept Teil II Technisch-organisatorisches Unterstützungskonzept - Berufskolleg Schloß Neuhaus ...
Vorwort

Das vorliegende Medienkonzept soll als Arbeits-        Diese wurde u. a. von der Handelslehranstalt
grundlage für die weitere Schul- und Unterrichts-      Hameln erprobt. Einige Erkenntnisse und Tools
entwicklung verstanden werden. Vor dem Hinter-         aus der Handreichung liegen diesem Medienkon-
grund der Digitalisierung ist ein agiles Prozessma-    zept zugrunde. Während der Konzepterstellung
nagement auf allen Handlungsebenen erforderlich.       hat sich gezeigt, dass das Kollegium des Berufs-
                                                       kolleg Schloß Neuhaus die Herausforderungen
Die Landesregierung hat in ihrem Leitbild 2020         des digitalen Wandels bereits seit mehreren
»NRW 4.0 Lernen im Digitalen Wandel« einen             Jahren engagiert und erfolgreich angenommen
breiten Handlungsrahmen vorgegeben, in dem sie         hat sowie in vielfältiger Art und Weise die unter-
die digitalen Schlüsselkompetenzen beschreibt          schiedlichen Aspekte der Medienkompetenz in
und Vorstellungen zu deren Realisierung ableitet.      die Erziehungs- und Unterrichtsarbeit integriert.

Die Landesregierung fordert, dass die Bildungs-        Ob Industrie 4.0, Arbeiten 4.0 oder Lernen im
einrichtungen beim Einsatz digitaler Medien im         Digitalen Wandel NRW 4.0, diese Initiativen sind
Unterricht bzw. der Erziehungsarbeit klare Regeln      nur dann erfolgreich umsetzbar, wenn die Per-
aufstellen. Künftig solle gelten: »Kein Einsatz ohne   sönlichkeitsentwicklung der Arbeitnehmer und
ein entsprechendes Medienkonzept!« Dabei ist           Schülerinnen und Schüler ganzheitlich betrachtet
jede Bildungseinrichtung in der Gestaltung ihrer       wird.
Medienkonzepte frei.
                                                       Da ein medienpädagogisches Konzept untrennbar
Die Gestaltung des Medienkonzepts orientiert           mit dem technisch-organisatorischen Unterstüt-
sich an den Vorschlägen des Schulministeriums.         zungskonzept verknüpft ist, werden hier beide
Auch ein Blick über die Bundeslandgrenzen lohnt        Teile vorgestellt.
sich. So hat das Niedersächsische Landesinstitut
für schulische Qualitätsentwicklung für die Berufs-    Ich bedanke mich bei allen Kolleginnen und Kolle-
bildenden Schulen eine entsprechende Hand-             gen für ihre Mitarbeit und bei den Teams, die bei
lungsanweisung entwickelt.                             der redaktionellen Erstellung geholfen haben.

                                                       Matthias Groß
Medienkonzept Teil I Medienpädagogisches Konzept Teil II Technisch-organisatorisches Unterstützungskonzept - Berufskolleg Schloß Neuhaus ...
Inhalt

Vorwort
1. Einleitung								4
2. Aufbau des Medienkonzepts						6

Teil I Medienpädagogisches Konzept
3. Nutzungskonzept							7
3.1 Entwicklungsstand - Wo stehen wir? 					 9
3.2 Bring Your Own Device (BYOD)						       14
3.3 Moodle								14
3.4 Zusammenfassung							15
3.5. Ziele - Wo wollen wir hin?						        16

Teil II Technisch-organisatorisches Unterstützungskonzept
4. Kommunikation und Information					                     20
4.1 Entwicklungsstand – wo stehen wir?					               20
4.2 Ziele - Wo wollen wir hin?						                      23
5. Infrastruktur und Hardware						24
6. Aktionen – wie wollen wir unsere Ziele erreichen?			   26
Medienkonzept Teil I Medienpädagogisches Konzept Teil II Technisch-organisatorisches Unterstützungskonzept - Berufskolleg Schloß Neuhaus ...
1. Das Medienkonzept des Berufskolleg Schloß Neuhaus (BKSN)
Einleitung

Ein schuleigenes Medienkonzept soll vor allen                  Berufliche Medienkompetenz
Dingen Schulentwicklungsprozesse hinsichtlich                  Basis für die gemeinsame Arbeit an einem solchen
Unterrichtsqualität und methodischer Vielfalt im               Medienkonzept ist das einheitliche Verständnis
Bereich der beruflichen Medienkompetenz unter-                 von in der Arbeitswelt erforderlicher Medienkom-
stützen. Je nach Schulform und Bildungsgang er-                petenz und die Verwendung einer systematischen
geben sich damit ganz unterschiedliche Anforde-                Kategorisierung.
rungen an ein Medienkonzept. Bei der Erstellung
dieses Medienkonzeptes wurde eine induktive                    Die Kultusministerkonferenz hat in ihrem Strate-
Vorgehensweise präferiert: Die Kerninformationen               giepapier »Bildung in der Digitalen Welt« sechs
eines Medienkonzeptes werden in den einzelnen                  Kompetenzbereiche als schulformübergreifend
Bildungsgängen der Schule erfasst. So erhalten                 identifiziert und sie für die Berufsbildung kon-
die Bildungsgänge über die Arbeit mit den bereit-              kretisiert. Die in der Arbeitswelt erforderliche
gestellten Erfassungsbögen (siehe Anhang) eine                 Medienkompetenz kann in drei Kompetenzbe-
Übersicht über die notwendigen Voraussetzungen                 reiche zusammengefasst werden
für die Entwicklung der Medienkompetenzen ihrer
Schülerinnen und Schüler und können die mediale                   · Information und Wissen
Entwicklung direkt in die didaktische Jahresplanung               · Kommunikation und Kooperation
integrieren. Aus den gewonnenen Informationen                     · Produktives Handeln
lässt sich dann ein schulweites medienpädagogi-
sches Konzept entwickeln, das für den jeweiligen               Im Folgenden werden einige beispielhafte
Bildungsgang konkretisiert wird.                               Beschreibungen von Teilkompetenzen sowie
                                                               Formulierungsbeispiele für die berufliche Medi-
Dieses Medienkonzept bietet auch Vorlagen, um                  enkompetenz in der Systematik des Deutschen
die medientechnische Ausstattung und Infrastruk-               Qualifikationsrahmens (DQR) aufgeführt:
tur einer Schule systematisch zu entwickeln und/
oder administrative und schulorganisatorische
Abläufe zu optimieren. Ziel ist ein technisches und
organisatorisches Unterstützungskonzept, das die
Umsetzung des medienpädagogischen Konzeptes
begleitet.

Information und Wissen

 Kompetenzen                                               Beispiel
 Die Schülerinnen und Schüler                              Die Schülerinnen und Schüler
 · setzen digitale Medien als Informationsquelle           · nutzen berufsspezifische Datenbanken,
   im beruflichen Kontext ein.                               Wikis, Onlinehilfe, Foren, E-Learning etc.
 · gestalten den Wissenstransfer in beruflichen            · bereiten Daten verantwortungsbewusst für den beruf-
   Zusammenhängen zielgerichtet und verantwortungsvoll.      lichen Handlungsprozess auf und stellen sie in ange
                                                             messener Form zur Verfügung (z.B. Wikis, Präsentatio
                                                             nen, Webseiten etc.).
 · bewerten Informationsangebote unter                     · evaluieren, ob eine recherchierte Information,
   berufsspezifischen Gesichtspunkten.                       bzw. ihre Quelle, glaubwürdig ist.

 · behandeln schützenswerte Daten im                       · beachten die beruflich relevanten Datenschutz-
   beruflichen Kontext verantwortungsvoll.                   bestimmungen.
                                                           · verwalten die Daten professionell.

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Kommunikation und Kooperation

Kompetenzen                                               Beispiel
Die Schülerinnen und Schüler                              Die Schülerinnen und Schüler
· nutzen virtuelle Lerngruppen und fachliche              · gestalten selbstorganisiert ihre Lernprozesse
  Plattformen, um mit- und voneinander ihre berufliche      auf einer E-Learning-Plattform.
  Handlungskompetenz weiter zu entwickeln.                · beteiligen sich auf einer virtuelle Informations- und
                                                            Kommunikationsplattform am fachlichen Diskurs.
· nutzen das Internet zur Teilnahme an virtuellen         · organisieren eigene Kommunikationswege, z.B. im
  Themen- und Interessensnetzen.                            Rahmen von internationalen Bildungspartnerschaften
                                                            oder betrieblichen Beziehungen.
· wenden Regeln und Gepflogenheiten zur Kommuni-          · erstellen einen E-Mail-Verkehr mit Kunden unter
  kation im E-Mail-Verkehr auf berufsspezifische Hand       Berücksichtigung der Netiquette.
  lungssituationen an.
· berücksichtigen die Persönlichkeits- und Urheber-      · klären Rechte und Herkunft von Bildermaterialien ab,
  rechte im Rahmen von beruflichen Handlungssituationen. um in der Gestaltung einer betrieblichen Homepage
                                                           Persönlichkeits- und Urheberrechte zu beachten.

Produktives Handeln
Kompetenzen                                               Beispiel
Die Schülerinnen und Schüler                              Die Schülerinnen und Schüler
· entwickeln und verbreiten berufsbezogene                · programmieren aus ihrem beruflichen Kontext Appli-
  Medienprodukte.                                           kationen und verkaufen diese im Internet.
                                                          · erstellen berufsspezifische Anwendungen (z.B. Web-
                                                            seiten, Online-Shops, Steuerungsprogramme etc.).
                                                          · dokumentieren berufsspezifisches Wissen und Handeln
                                                            in Filmen, stellen diese ins Netz und reflektieren die
                                                            Resonanz.

· setzen IT-Systeme berufsbezogen bzw.                    · wenden Software im beruflichen Kontext an (z.B.
  branchentypisch ein.                                      Betriebssysteme, Office, ERP, Bildbearbeitung, CAD etc.).
                                                          · setzen Simulationsprogramme zur Planung und
                                                            Realisierung beruflicher Projekte ein.
                                                          · steuern Produktionsprozesse auf digitalem Wege.
                                                          · setzen Mess- und Diagnosegeräte ein.
                                                          · konfigurieren Hardwarekomponenten.

· analysieren die eigene Mediensozialisation              · analysieren und bewerten die Qualität von Lern- und
  und entwickeln berufliche Handlungsstrategien zur         Spielsoftware für Kinder versch. Entwicklungsstufen.
  Medienbildung von Kindern und Jugendlichen.             · konzipieren mediale Bildungsprozesse in verschiedenen
                                                            Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe.
                                                          · reflektieren Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes
                                                            digitaler Medien für die Lebensweltgestaltung von
                                                            Kindern und Jugendlichen.

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2. Aufbau des Medienkonzepts
Modularer Aufbau und Struktur

Ein vollständiges Medienkonzept besteht aus
dem medienpädagogischen Konzept und einem
technisch- organisatorischen Unterstützungs-
konzept, die beide wiederum modularisiert sind.

 Medienkonzept         medienpädagogisches Konzept        Nutzungskonzept
                                                          Weiterbildungs- und Entwicklungskonzept
                       technisch-organisatorisches        Kommunikation und Information
                       Unterstützungskonzept
                                                          Infrastruktur, Hardware

Abbildung 1: Übersicht Aufbau Medienkonzept

Die Module können komplett getrennt bearbeitet            Ziele – Wo wollen wir hin?
werden. Basis des medienpädagogischen Konzep-             Entsprechend der Auswertung der Team-Erhe-
tes bildet das Modul Nutzungskonzept, Basis des           bungsbögen werden Ziele festgelegt, deren
technischen- organisatorischen Unterstützungs-            Erreichung wünschenswert ist. Diese können
konzeptes das Modul Infrastruktur, Hardware.              auch aus zu überprüfenden Indikatoren bestehen.
Die Darstellung der Module in Abbildung 1 ist             Die Team-Erhebungsbögen ermöglichen zum
ansonsten nicht ausschlaggebend für die Reihen-           einen eine Zielbestimmung pro Bildungsgang;
folge der Bearbeitung. Auf diese Weise können             zum anderen geben sie wichtige Hinweise,
in einer ersten Version eines Medienkonzeptes             welche Ziele für das Berufskolleg insgesamt
zunächst auch nur einzelne Module und/oder                priorisiert werden sollen.
Schwerpunkte aus einigen Modulen aufbereitet
sein. Alle Module werden grundsätzlich in drei            Aktionen –
Teilbereiche untergliedert:                               Wie wollen wir unsere Ziele erreichen?
                                                          Schulübergreifende, aber auch bildungsgang-/
   · Entwicklungsstand – Wo stehen wir?                   schulformbezogene Aktionen und Tätigkeits-
   · Ziele – Wo wollen wir hin?                           schwerpunkte zur Erreichung der festgelegten
   · Aktionen – Wie wollen wir unsere                     Ziele werden vereinbart und festgehalten.
     Ziele erreichen?                                     Sinnvoll ist es, hier auch aufzuzeigen, welche
                                                          unterstützenden Maßnahmen (z.B. Angebot
Entwicklungsstand – Wo stehen wir?                        von Fortbildungen, Ausbau der Infrastruktur)
In diesem Bereich wird die Ausgangssituation des          notwendig sind, um die gewünschten Ziele
Berufskolleg Schloß Neuhaus beschrieben. Dabei            zu erreichen.
wird in einem ersten Teil auf für das Konzept not-
wendige Ausgangsinformationen eingegangen,
insbesondere auf die Ergebnisse aus den Team-
Erhebungsbögen und aus Gesprächen mit den
Kolleginnen und Kollegen. Diese Ausgangsinfor-
mationen erhalten unterrichtliche und kompeten-
zorientierte Aspekte. Zudem beschreiben sie orga-
nisatorische und kommunikative Gegebenheiten.

                                                     06
3. Nutzungskonzept
Wie wir digitale Medien in den Unterricht integrieren

Der digitale Wandel führt dazu, dass mehr »digitale        digitalisierten Welt nutzen zu können und gleichzei-
Schlüsselkompetenzen« und Querschnittsqualifi-             tig mögliche Risiken zu erkennen und abzuwenden.
kationen für das Leben, Lernen und Arbeiten in
der digitalen Welt entlang des gesamten Bildungs-          Anwendungs-Know-how ist für einen selbststän-
weges und in allen Fächern erworben werden.                digen und sicheren Umgang mit digitalen Medien
Diese »digitalen Schlüsselkompetenzen« werden              und Werkzeugen notwendig. Hierzu gehört auch
zu einer neuen vierten Kulturtechnik – neben               die Kenntnis über technische Gefahren und Risiken,
Schreiben, Lesen, Rechnen, deren Erlernen durch            über wirksame Schutzmaßnahmen sowie über
die digitale Kompetenz unterstützt wird. Im We-            Grundlagen der Verschlüsselung.
sentlichen handelt es sich dabei nach derzeitigem
Stand um folgende Kompetenzen:                             Informatische Grundkenntnisse, die für ein basales
                                                           Verständnis von Algorithmen und deren digitaler
Medienkompetenz, die eine kritische Urteilsfäh-            Form sowie die Erstellung digitaler Angebote
igkeit sowie Analyse und Einordnung von vermit-            erforderlich sind, sind ebenfalls nötig.
telten Inhalten in soziale Zusammenhänge ermög-
licht und damit dazu beiträgt, alle Chancen einer

                                                      07
Die beschriebenen, von der Landesregierung ver-           Zudem ist den Möglichkeiten pädagogischer In-
bindlich vorgegebenen Kompetenzen sollen durch            tentionen unter Zuhilfenahme von IT-Innovationen
das Nutzungskonzept – dem Kernelement des                 Rechnung zu tragen. Die partei- und gesellschafts-
medienpädagogischen Konzepts erarbeitet und               übergreifend geforderte Stärkung der Schüler-
vermittelt werden.                                        selbsttätigkeit kann insbesondere durch geeignete
                                                          IT-Maßnahmen zur selbstständigen Bearbeitung
Unter Berücksichtigung des Referenzrahmens                oder zur Nacharbeit von Lerninhalten gefördert
»Schulqualität NRW«, der erarbeiteten Leitziele           werden. Deshalb können Schülerinnen und Schüler
des Schulprogramms, der Auswertung der Team-              des BKSN das Selbstlernzentrum nutzen. Geeig-
Erhebungsbögen sowie vieler Einzelgespräche               nete pädagogische Plattformen, hier Learning
ist ein Grundkonsens unter den Kolleginnen und            Management Systeme kommen zum Einsatz.
Kollegen des BKSN zu beobachten.                          Die dazu notwendigen Innovationen sowohl im
                                                          IT-Bereich als auch in der pädagogischen Umset-
Medienpädagogik soll die Schüler und Schülerinnen         zung müssen geschaffen werden. Das Lehrerkoll-
für einen aktiven Umgang mit Medien befähigen,            egium muss entsprechend geschult und weiterge-
sie aber auch sensibilisieren im Hinblick auf die         bildet werden.
Gefahren eines unreflektierten Medienkonsums.
In diesem Zusammenhang spielen auch Nachhal-              Schulische Innovationen können sehr wohl über
tigkeitsprobleme eine große Rolle. Am BKSN findet         das Vehikel der Mediennutzung angestoßen und
deshalb eine aktive und reflektierte Mediennut-           umgesetzt werden. Andererseits wird Mediennut-
zung im Unterricht statt.                                 zung zunehmend selbstverständlicher und auch
                                                          alltäglicher. Daraus ist abzuleiten, dass IT-Nutzung
Die Offenheit und Freiheit der IT für die Zukunft         immer auch mit einem inhaltlichen Anliegen zu
ist sicherzustellen. In diesem Zusammenhang ist           verknüpfen ist. IT-Nutzung ohne jeden thema-
im Unterricht auch zu thematisieren, dass die             tischen Zusammenhang wird keinen Fortschritt
Daten der Schülerinnen und Schüler sowie der              herbeiführen. Auch ist zu beachten, dass der
Kolleginnen und Kollegen und deren soziale                Unterrichtsanteil mit IT-Nutzung auch künftig
Strukturen plötzlich eher Unternehmen gehören             differenziert zu betrachten ist. Unterricht findet
als einem selbst (siehe Facebook, Google o. Ä.).          in EDV-Fachräumen statt oder im Klassenraum
Eine Sensibilisierung für Themen wie Datenschutz          mit einem Endgerät. Netbooks, Tablets und Smart-
und Datensicherheit ist in diesem Zusammenhang            phones beeinflussen den Unterrichtsanteil mit
unentbehrlich.                                            IT-Nutzung.

Im Hinblick auf den Einfluss von Marktführern im          Unterrichtsinhalte, Unterrichtsmaterial und Unter-
IT-Bereich ist auch den Argumenten für offene             richts- und Lernarrangements werden am BKSN in
Standards, Open Access o. Ä. stärkere Bedeutung           Lehrerteams erarbeitet, im Unterricht genutzt und
zu geben. IT muss zum Teil wieder als Werkzeug            evaluiert, respektive optimiert. Hierdurch werden
verstanden werden und darf nicht einem eigenen            Potenziale der Standardisierung und der gemein-
Selbstzweck folgen. In der Vergangenheit trat             samen Leistungsbewertung eröffnet.
oft die Gefahr einer Produktschulung auf, anstatt
Kompetenz im Umgang mit Anwendersoftware zu
vermitteln. Welches Programmpaket benutzt wird,
muss hinter die Fragen zurücktreten, wie man
welche Aufgaben am sinnvollsten löst und welche
Werkzeuge dabei behilflich sein können.
Am BKSN wird auch immer geprüft, ob GPL-Soft-
ware (General-Public-License) eingesetzt werden
kann. Wirtschaftlichkeitsüberlegungen sind für ein
kaufmännisches Berufskolleg selbstverständlich.

                                                     08
3.1 Entwicklungsstand – Wo stehen wir?
Unsere Praxis – Einbindung von Medien in den didaktischen Jahresplanungen

Das Kollegium setzt seit längerer Zeit digitale             Im Fach Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungs-
Medien im Unterricht ein. In allen Bildungsgängen           wesen werden für die Handlungsfelder die Lern-
und Fächern gehört das Arbeiten mit einem                   situationen auf 40 Schulwochen aufgeteilt.
Lehrer-PC, Visualizer, Boxen und einem Beamer               Die Lernsituationen bestehen aus den Bereichen
zur Visualisierung von Unterrichtsmaterial zum              Einstiegsszenario, Lernergebnis, wesentliche
Alltag. Einige Schülerinnen und Schüler sowie               Kompetenzen, dem Lerninhalt, den dazu erstell-
Lehrerinnen und Lehrer nutzen Xmood. Das Inter-             ten Unterrichtsmaterialien, den eingesetzten
netportal Xmood ermöglicht es den Schülern                  Arbeitstechniken, den Medien und den möglichen
und Lehrern des BKSN, auf die in der Schule ge-             Leistungsnachweisen. Alle Lernsituationen sind
speicherten Daten zuzugreifen. Die Synchronisa-             von verschiedenen Kolleginnen und Kollegen aus
tion erfolgt über einen Server, der die Daten über          dem Bildungsgang erstellt und in dem Wizard
das Internet verfügbar macht. Unterrichtsmateri-            eingestellt worden. In turnusmäßigen Treffen
alien, Hausaufgaben und Projektarbeiten können              werden die Aufgaben verteilt und die Ergebnisse
direkt am heimischen Computer bearbeitet wer-               besprochen. Der Zugang zum didaktischen Wizard
den und sind am nächsten Tag im pädagogischen               kann für Schüler und Ausbildungsbetriebe über
Schulnetz verfügbar. So kann die Beschäftigung              unsere Homepage erfolgen. Alle im Wizard aufge-
mit schulischen Inhalten flexibel in den Tagesab-           listeten Dokumente sind nur für Lehrer einsehbar.
lauf integriert werden. Das eingeführte Schulpor-           Der didaktische Wizard dient den Kolleginnen
tal dient als Speicherort von Unterrichtsmaterialien        und Kollegen als Plattform zur Kollaboration und
(Dokumente, Bilder, Audios, Videos, Links) und              erhöht die Transparenz innerhalb des Kollegiums.
zur Kommunikation und Kollaboration.                        Langfristig sollen auch Schülerinnen und Schüler
                                                            sowie Ausbildungsbetriebe, die Möglichkeit der
Zu Entwicklung und Aufbereitung der didakti-                Einsichtnahme erhalten.
schen Jahrespläne der Bildungsgänge arbeitet das
BKSN (seit dem Schuljahr 2013/2014) mit einem               Auswerten der Erhebungsbögen
didaktischen Wizard. In dieser Arbeitsumgebung              Über die Team-Erhebungsbögen wurden die Infor-
entwickelt das Kollegium der Bildungsgänge die              mationen aus den einzelnen Teams bzw. Bildungs-
Umsetzung der Bildungspläne in den Schulalltag -            gängen gewonnen und anschließend ausgewertet
hier exemplarisch gezeigt am Beispiel der zweijäh-          und aufbereitet.
rigen Berufsfachschule (Höhere Handelsschule).

                                                       09
Vollzeitschulische Bildungsgänge                            Höhere Handelsschule
Die Kompetenzvermittlung in den vollzeitschuli-             Der Unterricht in der zweijährigen Berufsfach-
schen Bildungsgängen erfolgt durch den Einsatz              schule (Höhere Handelsschule) ist nach Fächern
digitaler Medien in allen Fächern und verstärkt             organisiert, die in einen berufsbezogenen Lernbe-
in den Profilfächern Betriebswirtschaftslehre               reich, einen berufsübergreifenden Lernbereich
mit Rechnungswesen, Informationswirtschaft,                 und einen Differenzierungsbereich mit verschiede-
Geschäftsprozesse, Wirtschaftsinformatik und                nen fachlichen Neigungsschwerpunkten unterteilt
Mathematik. Der Unterricht findet in Klassenräu-            sind.
men und den DV-Räumen und statt. Zudem sind
im Beruflichen Gymnasium und in der Höheren                 Der Unterricht im Kernfach Betriebswirtschafts-
Handelsschule Laptopklassen eingerichtet. Ein Bü-           lehre mit Rechnungswesen findet im jeweiligen
roraum für die Übungsfirmaklasse und ein Medien-            Klassenraum im Regelfall ohne Zuhilfenahme von
raum in Medieninformatik sind speziell eingerichtet.        schülerbasierten EDV- Instrumenten statt. Ggf.
                                                            werden Fachinhalte durch eine Internetrecherche
Aufgrund des schulweiten WLANs setzen Kolle-                vertiefend behandelt, die Ausarbeitungen einzelner
ginnen und Kollegen für Rechercheaufgaben auch              Referate medial unterstützend (MS Office 365)
die mobilen Smartphones der Schüler sowie deren             vorbereitet und mögliche Anknüpfungspunkte in
Laptops ein (Bring Your Own Device, BYOD).                  den Handlungsfeldern durch MS Excel umgesetzt.

Ein besonderes Problem sind individuelle Lernde-            Im Fach Informationswirtschaft wird neben der
fizite einzelner Schülerinnen und Schüler. An diesem        Office Standardsoftware bzw. deren berufsbezo-
Punkt findet sehr häufig zusätzliches Lernen im             genen Anwendungen eine professionelle Enter-
Selbstlernzentrum statt. Hier haben diese Schüler           prise-Resource-Planning (ERP) Software, hier MS
die Möglichkeit, unter Aufsicht ihre Lerndefizite           Dynamics Navision eingesetzt. Die Schülerinnen
auszugleichen und ihr selbstgesteuertes Lernen              und Schüler bearbeiten vollständig einen Auftrag
zu verbessern.                                              von der Bestellung bis zum Versand. Zudem be-
                                                            kommen sie einen Einblick in eine mittelständisch
Berufsfachschule/Handelsschule                              organisierte Finanzbuchhaltung.
für Wirtschaft und Verwaltung
Die Handelsschule als berufsvorbereitende Schul-            Vertieft werden die Fähigkeiten im Differenzie-
form strebt die Vermittlung beruflicher Grund-              rungsbereich mit dem Neigungsschwerpunkt
bildung sowie die Entwicklung beruflicher Hand-             »Übungsfirma«. In einem Schülerunternehmen
lungskompetenz an. Eine besondere Funktion                  lernen die Schülerinnen und Schüler die verschie-
kommt hierbei dem Fach Geschäftsprozesse zu.                denen Prozesse eines Unternehmens fächerüber-
Inhaltlich stehen im Fach Geschäftsprozesse, die            greifend kennen. Die Teilnahme der Schülerinnen
für Unternehmen notwendigen kaufmännischen                  und Schüler an einer Übungsfirmenmesse ver-
Entscheidungen und Handlungen sowie deren                   mittelt hautnah den Umgang mit Kunden, Mitbe-
gesamtwirtschaftliche Auswirkungen im Vorder-               werbern und Lieferanten. In Verkaufsgesprächen
grund. Die typischen Tätigkeiten in den Abteilun-           lernen sie Verhandlungsgeschick. Alle erzielten
gen Beschaffung, Lager und Absatz führen die                Aufträge werden mit der ERP-Software bearbeitet
Schülerinnen und Schüler unter Zuhilfenahme                 und über die Software und Dienstleistungen des
der notwendigen Office Anwendungen Word,                    Übungsfirmenrings weiter bearbeitet. Die exter-
Excel und Power-Point, berufsbezogen aus.                   ne Kommunikation mit dem Übungsfirmennetz
                                                            (5000 Mitglieder) erfolgt über eine internationale
                                                            Datenbank (ZET5). Die Arbeiten der Abteilungen
                                                            werden u. a. über von Schülern selbsterstellte
                                                            Videos erklärt.

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Die Organisation eines Unternehmens und einzel-           Berufliches Gymnasium
ner Geschäftsprozesse entwickeln die Schülerin-           Das Berufliche Gymnasium mit dem Schwerpunkt
nen und Schüler mit der Modellierungssoftware             Informatik/Mathematik vermittelt – wie allge-
Aris. Hier machen wir nur den Teil der ereignisge-        meinbildende Gymnasien und Gesamtschulen –
steuerten Prozesskette EPK. Eine Vernetzung mit           eine vertiefte Allgemeinbildung, darüber hinaus
dem Fach Betriebswirtschaftslehre mit Rech-               aber auch berufliche Kenntnisse, vor allem in den
nungswesen ist jederzeit gegeben.                         Fächern Informatik, Betriebswirtschaftslehre mit
                                                          Rechnungswesen und Volkswirtschaftslehre.
Das Lernmanagementsystem Moodle wird viel-                Die Klassen sind als Laptop Klassen (BYOD) ein-
fältig genutzt, zum Beispiel zur Abbildung der            gerichtet. Das Fach Informatik als Wissenschafts-
Geschäftsprozesse.                                        und Technologiedisziplin zielt ab auf Entwurf
                                                          und Gestaltung von Informatiksystemen. Dabei
Im Differenzierungsbereich mit dem Neigungs-              bezeichnet ein Informatiksystem die spezifische
schwerpunkt Medieninformatik arbeiten Schüle-             Zusammenstellung von Hardware, Software und
rinnen und Schüler kreativ mit Bildbearbeitungs-          Netzverbindungen zur Lösung eines Anwendungs-
programmen und produzieren nach eigenen                   problems. Themen sind u.a. Algorithmen und
Drehbüchern Videos, die auf der Homepage ver-             Objekte, Objektorientierte Anwendungsentwick-
öffentlicht werden. Weiterhin beschäftigen                lung, Software Engineering, Datenbanken sowie
sich die Schüler mit der Entwicklung moderner             gesellschaftliche, wirtschaftliche und rechtliche
Webseiten unter Verwendung neuer Technolo-                Auswirkungen der Informatik.
gie, angefangen mit HTML5 über CSS3 und den
Skriptsprachen Javascript und PHP. Bei der Daten-         Der Mathematikunterricht im Leistungskurs am
bankprogrammierung wird das Datenbanksystem               Berufskolleg ist eng verbunden mit dem Fachbe-
MySQL verwendet. Die Schüler speichern ihre               reich Informatik. Die Kompetenzen Problemlösen,
Daten mit PHP in einer MySQL-Datenbank ab und             Modellieren und Argumentieren werden insbe-
können auch gezielt die Daten aufbereitet ausge-          sondere mit Bezug zum Fachbereich Informatik
ben. Neben den Skriptsprachen lernen die Schüler          entwickelt. Mathematikunterricht orientiert sich
die objektorientierte Programmiersprache Java             an beruflichen Problemstellungen und realen
kennen. Die objektorientierte Programmierung              Lebenssituationen. Hilfsmittel wie z. B. Compu-
setzen wir mit der Entwicklungsumgebung BlueJ             teralgebrasysteme (CAS), Tabellenkalkulation und
und Netbeans/Eclipse in kleine Programme um.              Grafiksysteme werden am BKSN an geeigneter
                                                          Stelle verwendet. Ihre Nutzung ermöglicht es im
Im Differenzierungsbereich mit dem Neigungs-              Besonderen im Mathematikunterricht realistische,
schwerpunkt »Marketing/e-Business und Marke-              komplexe Problemstellungen zu erschließen,
ting/Medienrecht« erarbeiten die Schülerinnen             Vorgänge zu simulieren, einen Schwerpunkt auf
und Schüler kreativ Marketingkonzepte unter               den Modellierungsprozess zu setzen, und Kommu-
Berücksichtigung medienrechtlicher Gegeben-               nikation über Mathematik in den Vordergrund zu
heiten. Die Arbeit mit Photoshop, das Erstellen           stellen.
verschiedenster Präsentationen sowie die Auf-
arbeitung statistischer Daten mit Grafstat 4 sind
selbstverständlich. Es fehlt eine Software zur
Entwicklung eines Onlineshops.

                                                     11
Berufsschule

Kauffrau / Kaufmann für Büromanagement                   Medizinische Fachangestellte/
Die Umsetzung des kompetenzorientierten                  Zahnmedizinische Fachangestellte
Bildungsplans fordert, dass die Auszubildenden           Der Datenschutz der Patienten ist ein Themenge-
bis zum ersten Teil der Abschlussprüfung im              biet, mit dem sich die Auszubildenden im Rahmen
Berufsalltag professionell Word und Excel an-            der Medienkompetenz kritisch auseinandersetzen
wenden können. Der Unterricht in den Fächern             müssen. Im Fach Leistungsabrechnung wird in bei-
Geschäftsprozesse und Bürowirtschaft findet              den Bildungsgängen eine professionelle Software
deshalb hauptsächlich in DV-Räumen statt.                eingesetzt und neben einem betriebswirtschaftli-
Der sichere Umgang mit Power Point sowie die             chen Zusammenhang das Thema Datensicherheit
Präsentation des Handlungsproduktes ergeben              erarbeitet. Verwaltungsprozesse werden mit MS-
sich aus dem ersten Lernfeld. »Die eigene Rolle          Word unterstützt, im Fach Englisch nutzen die
im Betrieb mitgestalten und den Betrieb präsen-          Schülerinnen ein online dictionary.
tieren«.
                                                         Fachschule für Wirtschaft
Steuerfachangestellte                                    In diesem Bildungsgang, in dem Erwachsene
Die Vermittlung der Medienkompetenz konzent-             berufsbegleitend den Abschluss staatlich geprüfte
riert sich neben der berufsbezogenen Nutzung des         Betriebswirtin/staatlich geprüfter Betriebswirt er-
Office Pakets in diesem Ausbildungsberuf auf die         reichen, können die eingesetzten Kolleginnen und
professionelle Nutzung der DATEV Software zur            Kollegen auf eine entwickelte Medienkompetenz
Bearbeitung von Steuererklärungen. Datenschutz           der Studierenden zurückgreifen. Der größte Teil
der Mandanten und Datensicherheit der sensiblen          der Lerninhalte kann mit Standardsoftwarepro-
Daten sind in mehreren Lernsituationen verankert.        grammen erarbeitet werden. Es fehlen spezielle
                                                         Softwareprogramme zur Bewältigung der Projek-
Rechtsanwalts-/ Rechtsanwalts-                           tarbeiten sowie ein individuelles Outlook für die
und Notarfachangestellte                                 Erarbeitung von Aufgaben- und Kalenderfunktionen.
Hier wird anwendungsbezogen und aufgabenin-
tegrativ auf das Office Ensemble zurückgegriffen.        Bildungsgangübergreifend
Der datenschutzbezogene Umgang mit persönli-             Deutsch/ Kommunikation
chen Daten der Mandanten ist Bestandteil mehre-          Im Fach Deutsch ist die Medienkompetenz bereits
rer Lernsituationen.                                     durch die Bildungspläne verankert, da ein reflek-
                                                         tierter Umgang mit Print- und digitalen Medien
Bankkauffrau/ Bankkaufmann                               auf Basis von Sachtexten und Kommentaren durch-
Für Recherchen nutzen die Schülerinnen und Schü-         gehend geschult wird. Die mediale Ausstattung
ler temporär ihre Smartphones (BYOD). Die Office         unterstützt z. B. durch das Zeigen von Filmsequen-
Anwendungen werden fallbezogen und integrativ            zen und das Hören von Texten den Unterricht.
im Fach Bankbetriebslehre und Datenverarbeitung
genutzt.                                                 Religionslehre
                                                         Medienkompetenz wird im Religionsunterricht
Verwaltungsfachangestellte                               als verantwortlicher Umgang mit jeder Art von
Die berufsbezogene Medienkompetenz wird                  Medien verstanden und geschult, z.B. auch im
durch die geplante Einführung und Nutzung der            Sinne einer kritischen Rezeption der im World-
Software Infoma gestärkt. Dabei handelt es sich          Wide-Web aufzufindenden Inhalte zu relevanten
um das von der Kreisverwaltung und den Stadt-            Inhalten (ethische Medienbildung). Eine explizite
verwaltungen in der Region etablierte Verwal-            Ausweisung des Einsatzes der Neuen Medien in
tungsprogramm. Neben einzelnen Teilbereichen             den Arbeitsplänen ist noch nicht erfolgt.
einer Kommunalverwaltung erhalten die künftigen
Verwaltungsfachangestellten einen Überblick über
das Gesamtsystem und können über die Konse-
quenzen der Teilbereiche für die Gesamtkommune
reflektieren.

                                                    12
Genuine e-Learning-Tools stehen z.B. mit der               Jedes Modul wird durch eine Online- und Offline-
Lernplattform rpi-virtuell (Die überkonfessionelle         prüfung abgeschlossen. Die Onlineprüfung wird
Plattform für Religionspädagogik und für den               auf einem externen Prüfungsserver mit standardi-
Religionsunterricht; www.rpi-virtuell.de) zur Ver-         sierten Multiple-Choice-Aufgaben abgelegt. Die
fügung. Die dort angebotenen Dienste wie Materi-           Offline-Prüfung findet in Form von Klausuren im
alpool, Artothek oder das Online-Lexikon werden            Fach EDV statt. Wurden alle acht Module absol-
für den Religionsunterricht teilweise herangezo-           viert und alle zugehörigen Prüfungen bestanden,
gen. Digitale Schulbücher für Lehrer und Schüler           gilt der Staatliche EDV-Führerschein als erworben.
an Berufskollegs, die den Lehrern die Unterrichts-         Dies wird auf einem separaten Zertifikat bescheinigt.
vorbereitung und den Schülern interaktiv z.B. das
Hochladen eigener Texte ermöglichen, gibt es für           Planspiele werden nur projektbezogen eingesetzt
den Religionsunterricht kaum.                              Unternehmen oder Teilbereiche eines Unterneh-
                                                           mens werden in Planspielen modellhaft abgebil-
EDV-Führerschein                                           det. Die Schülerinnen und Schüler übernehmen
Der Staatliche EDV-Führerschein NRW beschei-               in den Business Simulationen die Rolle der Ge-
nigt Schülerinnen und Schülern ihre erworbenen             schäftsführung, treffen unternehmerische Ent-
EDV-Fertigkeiten. Er wurde in Anlehnung an den             scheidungen und erleben typische Zielkonflikte
ECDL (European Computer Driving Licence) im                hautnah. Dadurch gestaltet sich die Lernerfahrung
Auftrag des Schulministeriums NRW konzipiert.              für die Schülerinnen und Schüler spannend und
Durch diesen EDV Führerschein wird der Erwerb              realitätsnah.
von breit gefächerten informationstechnischen
Grundkenntnissen zertifiziert, um z. B. in späteren
Bewerbungsverfahren entsprechende Kennt-
nisse nachweisen zu können. Seit 2013 ist das
BKSN als Prüfungsinstitution für den Staatlichen
EDV-Führerschein qualifiziert. Schülerinnen und
Schüler am BKSN haben daher die Möglichkeit,
den Führerschein zu erarbeiten. Das Gesamt-
konzept ist modular aufgebaut und umfasst die
folgenden acht Bausteine:

   1. Grundlagen der Computertechnik
   2. Grundlagen Betriebssysteme und Software
   3. Textverarbeitung mit Word
   4. Tabellenkalkulation mit Excel
   5. Datenbanken mit Access
   6. Präsentationen mit Powerpoint
   7. Informations- und Kommunikationsnetze
   8. Datenschutz und Datensicherheit

                                                      13
3.2 BYOD (Bring Your Own Device)                              3.3 Moodle
Aus medienpädagogischen Überlegungen hat                      Mit der teilweisen Implementierung von Moodle
das BKSN beschlossen, im Beruflichen Gymnasium                (Modular Object-Oriented Dynamic Learning
und im Differenzierungskurs Medieninformatik                  Environment) hat sich das BKSN für eines der
der Höheren Handelsschule schülereigene Laptops               weltweit am weitesten verbreiteten Open-Source
zu zulassen. Auch das Nutzen von Smartphones                  (lizenzkostenfreies Angebot) Lern Management
ist in einigen Klassen erlaubt. Die Praxis zeigt, dass        Systeme (LMS) entschieden, das sich sehr stark
die Schüler verschiedene Devices haben. Die Be-               am Markt platziert hat. Moodle ist ein Angebot
triebssysteme Apple, Windows und Androids kön-                an Lehrende wie auch Lernende gleichermaßen
nen im Unterricht genutzt werden. Der Problema-               mit dem Ziel Lehr- und Lernprozesse und unter-
tik der Nichtverfügbarkeit einheitlicher Software             richtliche Entwicklungen zu begleiten, zu berei-
lösen wir mit Office 365. Dabei wird teilweise ein            chern und somit letztlich sinnvoll zu unterstützen.
Cloudansatz über ONENote verfolgt. Die Über-                  Moodle ersetzt nicht den direkten Kontakt und
tragung des Schüler-Bildschirms auf den Lehrer                den kommunikativen Umgang der am unterrichtli-
Arbeitsplatz ist noch nicht vollständig möglich.              chen Prozess Beteiligten, ist aber Bestandteil
                                                              pädagogischen Alltagshandelns, dessen langfris-
Management Device Konzept fehlt                               tiger Einsatz auch durch Beschlüsse der Lehrer-
Es werden zurzeit nur wenige schuleigene Tablets              konferenz und Schulkonferenz bekräftigt werden
von Kolleginnen und Kollegen erprobt. Ein Ma-                 muss.
nagement Device Konzept fehlt. Die Anschaffung
von schuleigenen Tablets, die für Unterrichtszwe-
cke eingesetzt werden sollen, sind in Planung.

                                                         14
3.4 Zusammenfassung
Die Auswertung der Team-Erhebungsbögen zeigt                   + Im Gesamtsystem systematisch relativ gut verankert
ein differenziertes und heterogenes Bild über                  0 In einigen Bildungsgängen bzw. Fächern verankert
die Medieneinbindung in den Bildungsgängen und                 - Keine Nutzung/ kaum verankert in der Unterrichts-
                                                                 entwicklung
Fächern. Einige Aspekte lassen sich für das Ge-
samtsystem feststellen.

    +     In allen Bildungsgängen und Fächern werden Lehrer PC, Beamer, Dokumentenkamera
          in den Unterricht integriert.
    +     Office Standard Software wird anwendungs-, berufsorientiert und integrativ
          in den betreffenden Bildungsgängen, Fächern/Lernsituationen unterrichtet.
    +     Als ERP Software wird NAVISION systematisch im Vollzeitbereich eingesetzt.
    +     In den Neigungsschwerpunkten haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich vertieft
          mit den Grundlagen der objektorientierten Programmierung, den aktuellen Webtechnologien und
          dem digitalen Mediendesign sowie e-commerce, auseinander zu setzen.
    +     In der Berufsschule ist der Umgang mit den spezifischen Softwareprogrammen in fast allen
          didaktischen Jahresplanungen festgelegt und wird nachhaltig umgesetzt.
    +     WLAN ist in allen Räumen verfügbar.
    0     Die Stabilität der Infrastruktur ist noch nicht ausreichend sichergestellt.
    0     Die Einbindung einer didaktischen Oberfläche wird erprobt.
    0     Einige Kolleginnen und Kollegen nutzen Open-Educational Resources.
    0     In den Laptopklassen nutzen die Schülerinnen und Schüler verstärkt digitale Medien.
    0     Einige Kolleginnen und Kollegen nutzen Cloudlösungen.
    0     Einige Kolleginnen und Kollegen nutzen Moodle als Ablage- und interaktives Lernmanagementsystem.
    0     Fachsoftware in den Bildungsgängen Kauffrau/Kaufmann für Büromanagement, zahnmedizinische
          Fachangestellte und Verwaltungsfachangestellte müssen ergänzt werden.
    –     Planspiele werden nur projektbezogen eingesetzt
    –     Anbindung der Schülerlaptops an den Beamer ist noch nicht realisiert.
    –     Es ist kein Management Device Konzept für eigene Geräte vorhanden.

    –     Schuleigene Tablets für Kolleginnen und Kollegen sowie Klassensätze für
          eine mediale Unterstützung im Unterricht fehlen.
    –     Digitale Lehrbücher sind noch wenig integriert.
    –     Das Learn-Management System Moodle wird nicht systematisch genutzt.
    –     Die Einbindungen von Apps in die Lernsituationen sind noch nicht berücksichtigt.
    –     Gruppenterminkalender zum Absprechen von Treffen sind nicht etabliert.
    –     Die Ausstattung zum Erstellen von Tutorials/Explainables sollte ergänzt werden.
    –     Die Software zur Entwicklung eines Onlineshops für e-commerce fehlt.

                                                          15
3.5 Ziele - Wo wollen wir hin?
Stärken stärken – Schwächen schwächen

Grundsätzliches Ziel des BKSN ist es, die Schüler-        Ausbau entsprechender Fachsoftware
innen und Schüler vor dem Hintergrund des digi-           Der Einsatz und die Integration der entsprechen-
talen Wandels zukunftsfähig zu machen und die             den Fachsoftware in den Bildungsgängen gelingen
beschriebenen Kompetenzen zu vermitteln bzw.              den Kolleginnen und Kollegen gut. Als dualer Part-
zu fördern. Das Recht auf individuelle Förderung          ner der regionalen Wirtschaft steht das BKSN in
ist dabei zu berücksichtigen. Kreativität, gesell-        der Verpflichtung, jeweils neue Fachsoftware und
schaftliches Verantwortungsbewusstsein, Denken            die neueste Version in den Unterricht zu integrie-
in Zusammenhängen sowie unternehmerisches                 ren. Der Anspruch der dualen Partner ist professi-
Denken und Handeln stehen im Vordergrund.                 onell. Ein Beispiel dafür ist der Bildungsgang der
Daneben soll die digitale Kompetenz der Schü-             Steuerfachangestellten, der über DATEV jährliche
lerinnen und Schüler erweitert, vertieft und als          Aktualisierungen umsetzen muss.
lernunterstützende Kompetenz gefördert wer-
den. Die strategischen Schritte, werden aus den           Der Anspruch der dualen Partner im Verwaltungs-
bereits vorhandenen Kompetenzen des Kollegiums            bereich steigt. Seit der Umstellung zum neuen
abgeleitet. Einige Kolleginnen und Kollegen sowie         kommunalen Finanzmanagement nutzen die meis-
Fachbereiche haben sich Expertisen in der medi-           ten Kommunalverwaltungen SAP oder Infoma.
alen Unterstützung von Unterricht angeeignet.             Da die Kommunalverwaltungen im Hochstift Info-
Dieses Fachwissen sollte dem gesamten Kollegium           ma nutzen, ist es bildungsökonomisch notwendig,
zugänglich gemacht werden. Strategische Schritte          dieses Tool für den Unterricht zu entwickeln und
können sein:                                              einzusetzen.

                                                     16
Der Einsatz von Fachsoftware in den medizini-             Schülerinnen und Schüler machen sich mit Erklär-
schen kaufmännischen Berufen gewinnt auch an              videos, Infografiken, E-Books, Hörbüchern/ Audio-
Bedeutung. Durch die Einführung des Differenzie-          aufnahmen und weiteren Medienformen vertraut.
rungskurses Qualitätsmanagement ist die Anschaf-          So lernen sie die unterschiedlichen Möglichkeiten
fung der Software ZÄK (emps/zpms) notwendig.              kennen, mit denen sich Wissen aneignen lässt.
                                                          Beim E-Learning können gezielt hilfreiche Materi-
Ausbau von Open-Educational Resources OER                 alien zur Verfügung gestellt werden und über die
Der Begriff Open Educational Resources – abge-            Arbeit mit diesen Materialien die Informations-
kürzt OER – bezeichnet Bildungsmaterialien in             kompetenz verbessert werden, auch unbekannte
jeder Form, die Lehrenden und Lernenden frei              Inhalte auf Relevanz und Zuverlässigkeit zu prüfen.
zur Verfügung stehen. Dabei kann es sich sowohl           Dies wird in der Übungsfirma bereits erfolgreich
um freie Software als auch um konkrete Lehr- oder         umgesetzt und kann auch in anderen Fächern
Lernmaterialien handeln. Das Grundkonzept von             entwickelt und erprobt werden.
OER stellt die Erstellung und Verbreitung solcher
offenen, digital frei verfügbaren Bildungsmateria-        Auf dem Lernmanagementsystem Moodle können
lien dar. Größter Vorteil von OER und zugleich die        virtuelle Klassenräume eingerichtet und entspre-
wohl größte Motivation zur Erstellung eben dieser         chende Materialien zur Verfügung gestellt werden.
ist das gegenseitige Profitieren durch innovative         Schülerinnen und Schüler bearbeiten selbstständig
Materialien. Dies kann für Lehrende Motivation            didaktisch aufbereitete Inhalte in Form von Tests,
sein, eigene Ideen und bereits geschaffenen               Quizzen oder Lernspielen. Interaktive Lernkon-
Unterrichtseinheiten, Aufgaben oder Schaubilder           zepte mit dem Fokus auf Selbststeuerung und das
mit anderen zu teilen und ebenfalls von anderen           Angebot, aus verschiedenen Aufgaben zu wählen,
OER-Materialien zu profitieren.                           hat mehrere Vorteile: Zum einen bietet E-Learning
                                                          Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich
Die Identifikation von nutzbaren Apps sowie die           Wissen in individueller Lerngeschwindigkeit anzu-
Erstellung gemeinsamer Materialen für den Didak-          eignen, zum anderen können Inhalte so konzipiert
tischen Wizard bieten konkrete Entwicklungsan-            werden, dass sie den unterschiedlichen Lerntypen
sätze. Zusätzlich ist es wünschenswert, digitale          gerecht werden.
und interaktive Lehrbücher zu verwenden.

Ausbau von E-Learning bzw. Blended Learning
Konzepten unter Nutzung der Moodle Plattform
Die meisten Schülerinnen und Schüler nutzen PC,
mobile Geräte und das Internet regelmäßig. Es
liegt deshalb nahe, auch Lernprozesse verstärkt
über diese vertrauten Medien anzubieten und
die Möglichkeiten entsprechend zu nutzen. E-
Learning bietet dabei mehrere konzeptionelle
Möglichkeiten an:

                                                     17
Medienbeschäftigung in der Freizeit 2016
                                 Handy                                                                                   92                                                      4

                              Internet*                                                                             87                                                       9

                           Musik hören                                                                         82                                                      11

                         Online-Videos                                                     52                                                   29

                            Fernsehen*                                                46                                                  33

                                 Radio*                                                     56                                                   21

   Fotos/Videos auf Smartphone sehen                                                   49                                                 26

Fotos/Videos bei Streaming-Dienst sehen                                    34                                             27

    Computer-/Konsolen-/Onlinespiele                             21                                  24

                                Bücher                       18                             20

                                 Tablet                      19                        11

                          Tageszeitung                  13                       14

      DVD/Blurays/aufgez. Filme/Serien          6                          21

                     Computer (offline)            8                  11

                Zeitschriften/Magazine             7              10

                  Tageszeitung (online)         6             7

                  Zeitschriften (online)       5             7

                     Hörspiele/-bücher         5          6

                         E-Books lesen         3 3

                                   Kino 1
                                           0                                           25                                      50                          75

                                täglich                                                Quelle: JIM 2016, Angaben in Prozent; *egal über welchen Verarbeitungsweg
                  mehrmals pro woche                                                                                                  Basis: alle Befragten, n=1.200

Würden bei widersprüchlicher Berichterstattung am ehesten vertrauen auf …
                                     60

                                    40         42                           41
                                                                 40

                                     20                                                         28        26        24
                                                                                                                                           17         18        16                   15
                                                                                                                                    10                                  14
                                      0
                                                       Tageszeitung                                  Fernsehen                           Radio                       Internet

                         2005, n=1.203                                                                                          Quelle: JIM 2005, 2014, 2016, Angaben in Prozent
                         2014, n=1.200                                                                                                                       Basis: alle Befragten
                         2016, n=1.200

                                                                                            18
Medienkonzept
Teil II Technisch-organisatorisches
Unterstützungskonzept
4. Kommunikation und Information
Wie wir Materialien und Wissen zur Verfügung stellen

Das pädagogische Medienkonzept kann ohne                  Für interne Ablaufprozesse kann es sinnvoll sein,
entsprechende Unterstützungssysteme nicht                 entsprechende Standards vorzugeben, bzw. auch
umgesetzt werden. Eine Erweiterung der einge-             gewünschte Antwortzeiten auf E-Mails, etc. zu
setzten Medien und eine effektvivere Nutzung              realisieren. Ebenso kann es um die Vereinheitlichung
bringen in der Regel eine Anpassung der Komm-             der digitalen Kommunikation sowohl intern als auch
unikations- und Informationsstrukturen mit sich.          nach außen gehen.
Einige Aspekte der Kommunikations- und Informa-
tionsmöglichkeiten wurden bereits in Teil I ange-         Medienumgebung/-nutzung
sprochen.                                                 durch Schülerinnen und Schüler
                                                          Der Einsatz eines Content-Management-Systems
Medienumgebung/- nutzung durch Lehrkräfte                 bietet sich an, damit alle Schülerinnen und Schüler
Für den Schulablauf sind in der Regel unterschied-        eine schuleigene E-Mail-Adresse erhalten und die
liche Softwaresysteme erforderlich. Es sind die           digitale Kommunikation vorausgesetzt werden
erforderlichen Programme und die jeweilige Nut-           kann. Darüber hinaus können weitere Informatio-
zung festzulegen.                                         nen wie Klassenarbeitstermine und Unterrichtsma-
                                                          terialien bereitgestellt werden.

4.1 Entwicklungsstand – Wo stehen wir?
In der Schulverwaltung ist zunächst grundsätzlich         Webbasierte Anwendungen
zu unterscheiden zwischen den drei lokal instal-          Am BKSN hat sich in den letzten Jahren eine
lierten Anwendungen und den zehn webbasier-               umfangreiche Landschaft webbasierter An-
ten Anwendungen. Dabei ist eine klare Trennung            wendungen entwickelt.
zwischen Schulverwaltung und pädagogischer
Nutzung immer häufiger nicht möglich.

           Name                       Funktion

    1      Xmood                      Upload der SNV-Daten ins Internet

    2      CAS                        Schulisches Intranet
    3      WebUntis                   Stundenplan und elektronisches Klassenbuch
    4      WebSchild                  Erfassung der Zeugnisnoten
    5      Homepage                   Darstellung der Schule nach außen
    6      1&1-Mailserver             Mailadressen für alle Lehrer
    7      Moodle*                    Lernmanagementsystem
    8      Office 365*                Office für alle Plattformen inclusive Cloudspeicher
    9      Didaktischer Wizard        Darstellung der didaktischen Jahresplanung
    10     Logineo*                   Darstellung der didaktischen Jahresplanung

(*) Moddle, Office 365 und Logineo sind sowohl
dem Verwaltungs- als auch dem pädagogischen
Bereich zuzuordnen.

                                                     20
Xmood                                                      digitalen Klassenbuchs getestet. Die Probleme der
Wie in Teil I dargestellt, ermöglicht das Internet-        Datensicherheit und des Datenschutzes wurden
portal Xmood den Schülern und Lehrern des BKSN             durch die Änderung der VO DV II und VO DV II
auf die in der Schule gespeicherten Daten zuzu-            gelöst. Die Eintragungen erfolgen über die jewei-
greifen. Die Synchronisation erfolgt über einen            ligen Arbeitsplätze in den Klassenräumen. Das
Server, der die Daten über das Internet verfügbar          Handling ist noch optimierungsfähig. Es werden
macht. Unterrichtsmaterialien, Hausaufgaben und            Tablets für die Kolleginnen und Kollegen benötigt,
Projektarbeiten können direkt am heimischen                die nur dienstlich genutzt werden können. Ein
Computer bearbeitet werden und sind am nächs-              mobile device management ist anzuschaffen.
ten Tag im pädagogischen Schulnetz verfügbar.
So kann die Beschäftigung mit schulischen Inhal-           WebSchild
ten flexibel in den Tagesablauf integriert werden.         Das Ministerium für Schule und Weiterbildung
                                                           stellt allen öffentlichen Schulen des Landes NRW
CAS - Nutzung einer digitalen Austausch-/                  kostenlos Software für die Schulverwaltung zur
Kommunikationsplattform für Lehrerinnen                    Verfügung. WebSchild ermöglicht es den Lehrern,
und Lehrer                                                 die Zeugnisnoten online einzugeben.
Mit dem Schuljahr 2010/2011 wurde die Kommuni-
kationsplattform CAS eingeführt und hat das                Homepage
traditionelle papiergeführte »Schwarze Brett« er-          Alle relevanten Informationen des BKSN kön-
setzt. Neben Informationen über die Bildungsgan-           nen über die Homepage abgerufen werden. Die
garbeit, Termine, Fortbildungen und didaktische            Homepage wird ständig aktualisiert und entspre-
Jahresplanungen die Kolleginnen und Kollegen               chend der technischen Entwicklung und der Ver-
Kurznachrichten an alle verschicken. Die e-mail            änderung des Zeitgeschmacks angepasst. Umfra-
Adressen sind standardisiert.                              gen zeigen, dass der Bekanntheitsgrad des BKSN
                                                           im Wesentlichen auf Mund-zu-Mund Empfehlun-
                                                           gen und die Internetseite zurück zuführen ist.

                                                           Einsatz einer digitalen Terminverwaltung
                                                           Am Berufskolleg Schloß Neuhaus fehlt eine digi-
                                                           tale Terminverwaltung. Die zu treffenden terminli-
                                                           chen Absprachen im Rahmen der Umsetzung des
                                                           medienpädagogischen Konzepts sind oft unkoor-
                                                           diniert und es kommt zu erheblichen Reibungsver-
                                                           lusten. Gruppenterminkalender, die synchronisiert
                                                           werden könnten, fehlen.

WebUntis                                                   1&1-Mailserver
Das Berufskolleg Schloß Neuhaus arbeitet mit dem           Alle Lehrer haben ihre Mailadressen (Anfangs-
webbasierten Stunden- und Vertretungsplan-                 buchstabe des Vornamens.Nachname@bksn.de)
programm Webuntis des Softwarehauses Pedav                 auf diesem Mailserver.
GmbH & Co. KG. Die jährlich rund 15 anfallenden
Stundenpläne werden ohne weiteren Vorlauf an               Moodle
den Wochenenden über e-mail an das Kollegium               Wie bereits in Teil I beschrieben, gehört Moodle
verschickt und stehen online zur Verfügung. Der            zu den am weitesten verbreiteten Lernmanage-
Vertretungsplan wird täglich angepasst und ist             ment-Systemen. Die Nutzung ist kostenlos. Das
auch über die Homepage für die Schülerinnen und            Hosting übernimmt das Rechenzentrum am Nie-
Schüler einsehbar. Mit Beginn des Schuljahres              derrhein.
2016/2017 wird der flächendeckende Einsatz des

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Office 365                                                  dokumentiert werden. Dabei wird der Ersteller
Office 365 ist eine Sammlung von Diensten für die           Schritt für Schritt mit Hilfe des Wizards durch den
Zusammenarbeit und das Teilen von Aufgaben. Die             Prozess der Dokumentation geführt. Inhalte wie
Software ist für Schüler kostenlos. Der Dienst um-          Zeiträume, Lernfelder, Lernsituationen, Lerner-
fasst Office Online (Word, PowerPoint, Excel und            folgskontrollen sowie Lern- und Arbeitstechniken
OneNote), 1 TB OneDrive-Speicher, Yammer und                werden in einer webbasierten Oberfläche erfasst.
SharePoint-Websites.
                                                            Logineo
Didaktischer Wizard                                         Mit Logineo stellt die Landesregierung den Schu-
Wie in Teil I beschrieben, ermöglicht der Didak-            len in Nordrhein-Westfalen eine Arbeitsplattform
tische Wizard die Erstellung der Didaktischen               zur Verfügung, die schulische Kommunikation,
Jahrespläne gemäß den Formatvorgaben des                    Organisation und Dokumentenverwaltung in einer
Schulministeriums. Der »Zauberer« wird von einem            geschützten Umgebung ermöglicht. Sie ist noch
Kollegen des Berufskolleg Uerdingen betreut. Mit            nicht voll funktionsfähig und deshalb am BKSN
dem Didaktischen Wizard Online kann die Didak-              nicht etabliert.
tische Jahresplanung für beliebige Bildungsgänge
der Anlagen APO-BK A-E übersichtlich und mit
einheitlichem Layout sozusagen auf Knopfdruck

 Lokal installierte Anwendungen
 Am BKSN sind drei Anwendungen lokal installiert:

           Name                         Funktion

     1     Schild NRW                   Schülerdatenverwaltung

    2      Untis                        Stundenplanerstellung
    3      GPC                          Erfassung der Krankheitdaten

Die Anwendungen und die Daten befinden sich                 Das BKSN hat mit Genehmigung des IT-Arbeitskrei-
auf einem Verwaltungsserver. Am BKSN läuft der              ses ein Testsystem des lokal installierten Doku-
Verwaltungsserver seit Januar 2016 in einer VM-             mentenmanagementsystems Windream installiert
Ware ESXi-Umgebung. Die Übernahme des Verwal-               und plant die Übernahme in den Produktivbetrieb.
tungsservers in die ESXi-Umgebung hat eine Reihe
von Vorteilen:                                              Die beschriebene gewachsene Infrastruktur verur-
                                                            sacht eine Reihe von Nachteilen:
   · Eine gemeinsame Datensicherung für
     Verwaltungsdaten und pädagogische Daten                   · die Funktionen der Anwendungen
   · Einfachere Administration                                   überlagernd sich
   · Höhere Ausfallsicherheit durch ein                        · die Struktur ist für die Anwender
     redundant ausgelegtes System                                nicht transparent.
   · Bessere Performance durch dynamische                      · hoher Administrationsaufwand für
     Lastverteilung                                              den 1st-Level-Support der Schule
                                                               · Anwendungen z. T. nicht mehr zeitgemäß
Während die ESXI-Umgebung von der GKD admi-                    · unnötige Kosten für den Schulträger
nistriert wird, liegt die Administration des Verwal-
tungsservers derzeit de facto bei der Schule.

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4.2 Ziele - Wo wollen wir hin?
Wir streben daher an, einerseits die Anzahl der          Für die Umsetzung kommen zwei Varianten
vorhandenen Webanwendungen zu verringern,                in Frage:
und andererseits eine bessere Integration der
Anwendungen zu ermöglichen. Dies lässt sich                 1. Exchange-/Sharepoint auf dem lokalen
dadurch erreichen, dass wir die Anwendungen                    ESXi-Server installiert
Xmood, CAS und Logineo aufgeben und durch                   2. Exchange-/Sharepoint online bei Microsoft
einen Exchange- und Sharepoint-Server ersetzen.
                                                         Wir favorisieren die Online-Variante, da die
Der Exchange-Server fügt sich auf mehreren Ebe-          Lizenzen bereits im Office 365-Paket enthalten
nen nahtlos in unsere bereits vorhandene Infra-          sind und keine zusätzlichen Kosten entstehen
struktur ein:                                            würden. Es entstehen lediglich Kosten für die
                                                         Einrichtung durch einen externen Dienstleister.
   · in die vorhandene Outlook-Anwendung in              Folgende Arbeitsschritte stehen im Fokus:
     der Schulverwaltung,
   · in das im Office 365 enthaltene OneDrive,              · Basiskonfiguration Office365 + Einrichtung
     außerdem lassen sich                                     MS DirSync zur Synchronisation der Benutzer
   · die Konten der Active-Directory-Struktur                 konten und Attribute und Proof of Concept
     unseres Verwaltungsservers zum Anlegen                   zur Nutzung von Office365 im Verwaltungs
     der Exchange-Server-Konten verwenden                     netzwerk des Berufskollegs Schloß Neuhaus.
                                                            · Exchange Online (E-Mail, Kontakte,
Der Exchange-Server verhilft uns zu einem zeit-               Kalender, Aufgaben, etc.)
gemäßen Gruppenterminkalender, zu einer kom-                · Group Management
fortablen E-Mail-Verwaltung und gibt uns die                · SharePoint Online (Gruppenkalender,
Möglichkeit, One-Drive for Business zu nutzen.                Newsfeed, Intranet-Homepage)

Insgesamt ergibt sich folgende künftige Struktur
für unsere webbasierten Anwendungen:

           Name                      Funktion

    1      WebUntis                  Stundenplan und elektronisches Klassenbuch

    2      WebSchild                 Erfassung der Zeugnisnoten
    3      Homepage                  Darstellung der Schule nach außen
    4      Moodle                    Lernmanagementsystem
    5      Office 365                Office für alle Plattformen inclusive Cloudspeicher
    6      Exchange- und Share-      Mailserver , Dokumentenserver, Gruppenterminkalender
           point-Server

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