Konzept 2019 Medien&Informatik - Volksschule Baden April 2019 - Stadt Baden

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Konzept 2019 Medien&Informatik - Volksschule Baden April 2019 - Stadt Baden
Konzept 2019
Medien&Informatik
Volksschule Baden
April 2019
Konzept 2019 Medien&Informatik - Volksschule Baden April 2019 - Stadt Baden
Einleitung

    Bildung
    Volksschule Baden

2    Konzept 2019 Medien&Informatik
Konzept 2019 Medien&Informatik - Volksschule Baden April 2019 - Stadt Baden
Einleitung

Inhaltsverzeichnis

1        Einleitung                                                                             5
1.1      Wie bereitet man Kinder auf eine Zukunft vor, in der fast nichts mehr so sein wird,
         wie es war?                                                                       5
1.2      Was ist ICT und Medien&Informatik in Schulen?                                          5
1.3      In welchem Spannungsfeld bewegen sich Digitalisierung und Schule?                      5
1.4      Trends der Digitalisierung                                                             6
1.5      Zweck des neuen Konzepts 2019                                                          6

2        Ausgangslage für das neue Konzept 2019                                                 7
2.1      Nationale Digitalisierungsstrategie                                                    7
2.2      Gesetzliche Grundlagen und Zuständigkeiten                                             7
2.3      Professionalisierung der Digitalisierung in Schulen                                    7
2.4      Aargauer Lehrplan Volksschule                                                          8
2.5      Handreichung des Departements BKS                                                      9
2.6      Mehrjahresplanung der Volksschule Baden (VSB) 2018 bis 2022                            9
2.7      Aktuelle Struktur der VSB und ICT Ausrüstung                                      10
2.8      Aktuelle Steuerung und Support an der VSB                                          11
2.9      Aktuelle ICT-Ausrüstung der VSB                                                   12
2.10     Aktuelle Umsetzung im Unterricht                                                  12
2.10.1   ICT-Pass Schülerinnen und Schüler                                                 12
2.10.2   ICT-Pass und Kompetenzen Lehrpersonen                                             13
2.11     Schulinterne Zusammenarbeit                                                       13

3        Konzept 2019 Medien&Informatik                                                    14
3.1      Strukturierung des Konzepts 2019                                                  14
3.2      Bereich Unterricht                                                                15
3.2.1    Vorgaben durch den neuen Aargauer Lehrplan Volksschule (ALVS)                     15
3.2.2    Leitlinien für Medien&Informatik an der VSB                                       16
3.2.3    Wie werden Medien&Informatik an der VSB in den Unterricht integriert?             16
3.2.4    ICT-Pässe Schülerinnen und Schüler                                                17
3.2.5    Lehrmittel                                                                        17
3.3      Bereich Beteiligte                                                                18
3.3.1    Schülerinnen und Schüler                                                          18
3.3.2    Lehrpersonen                                                                      18
3.3.3    Mitarbeitende des technischen und des pädagogischen Supports                      19
3.3.4    Schulleitungen                                                                    19
3.4      Bereich Infrastruktur                                                             20
3.4.1    Ausrüstung der Schülerinnen und Schüler ab Schuljahr 2019/20                      20
3.4.2    Geräte der Lehrpersonen                                                           22

                                                               Konzept 2019 Medien&Informatik       3
Konzept 2019 Medien&Informatik - Volksschule Baden April 2019 - Stadt Baden
Einleitung

    3.4.3        Geräte Schulleitungen und Schulverwaltung                    22
    3.4.4        Software                                                     22
    3.5          Bereich Strukturen und Prozesse                              23
    3.5.1        Steuerung und Support                                        23
    3.5.2        Betriebssysteme                                              26
    3.5.3        Einsatz der Cloudlösung von Office 365 und Datenmanagement   26
    3.5.4        Umgang mit Apps, Software und Fachanwendungen                26
    3.5.5        Internet/Netzwerk                                            26
    3.5.6        Verwendung privater Geräte                                   27
    3.5.7        Backup                                                       27
    3.5.8        Datensicherheit und Datenschutz                              28

    4            Aktuelle Projekte der VSB im Bereich Medien&Informatik       29
    4.1          Learning Management System (LMS)                             29
    4.2          iPad Projekt Sekundarstufe I                                 29
    4.3          Klapp                                                        30

    5            Umsetzung und Finanzen                                       31
    5.1          Finanzbedarf                                                 31
    5.1.1        Infrastruktur                                                31
    5.1.2        Personelle Ressourcen Support                                32
    5.1.3        Gesamter Finanzbedarf                                        32
    5.2          Weiterbildung Lehrpersonen                                   33

4       Konzept 2019 Medien&Informatik
Konzept 2019 Medien&Informatik - Volksschule Baden April 2019 - Stadt Baden
Einleitung

1        Einleitung

1.1   Wie bereitet man Kinder auf eine Zukunft vor, in der fast nichts mehr so sein
      wird, wie es war?

Diese Frage stellt die Sendung Eco auf SRF in ihrem Beitrag vom 21. Januar 2019. Der
Historiker Yuval Harari sagt, dass wir heute im Vergleich zu früheren Jahrhunderten keine
Ahnung hätten, wie der Arbeitsmarkt oder sogar der menschliche Körper in 30 oder 50 Jah-
ren funktionieren würde (SRF «Sternstunde Philosophie» 2017). «Das hat viele praktische
Folgen. Es ist nicht nur eine philosophische Diskussion. Wir haben zum Beispiel keine Vor-
stellung davon, was wir den Kindern diesbezüglich in der Schule beibringen sollen, denn wir
wissen schlichtweg nicht, in was für einer Welt sie in 30 Jahren leben werden.»

1.2   Was ist ICT und Medien&Informatik in Schulen?

ICT steht für Informations- und Kommunikationstechnologien. Lange Zeit standen an den
Schulen die technische Ausstattung, ein Computerraum und Standortserver und die Nut-
zung digitaler Medien im engeren Sinn im Zentrum. Heute geht es um mehr. In den letzten
Jahren hat der Einfluss des Internets unsere Gesellschaftssysteme nachhaltig geprägt. Es
gibt neue Möglichkeiten der Informationsbeschaffung, Wissensaneignung und digitaler
Kommunikation. Diese haben direkte Auswirkungen auf die Schul- und Unterrichtsorganisa-
tion sowie die kollegiale Kooperation. Die Bedeutung des Internets nimmt stetig zu, der An-
teil an mobilen Geräten wächst laufend. Ziel ist es, den ganzen Bereich ICT bewusst und
zielgerichtet in das tägliche Handeln in der Schule zu integrieren. «Medien&Informatik» ver-
eint die verschiedenen Aspekte von ICT, Informatik und digitalen Medien und soll ein ganz-
heitliches Denken abbilden.

1.3   In welchem Spannungsfeld bewegen sich Digitalisierung und Schule?

Das veränderte Lernen, Leben und Arbeiten in der neuen digitalen Welt erfordert einen Per-
spektivenwechsel für die Gestaltung der Lernprozesse in der Schule. Es muss der Schule
gelingen, die rasanten Entwicklungen aufzunehmen und eine zielführende Medienpartizipa-
tion zu schaffen. Das bedeutet, dass die Schule die Kinder und Jugendlichen darin unter-
stützt, sich ihrem Alter entsprechend kreativ, zielgerichtet und verantwortungsvoll in der di-
gitalen Welt bewegen zu können.

Es bestehen aber erst ansatzweise Ideen und Einigkeit, wie dieser Wandel das Lehren so-
wie das Lernen von Schülerinnen und Schülern verändern wird. Das Bedürfnis der Gesell-
schaft besteht heute darin, von überall möglichst alles sofort zu haben. Wir erleben schon
heute, dass durch den schnellen Wandel im digitalen Bereich vieles abstrakt wird. Ist eine
künstliche Intelligenz am Supporttelefon? Redet man mit einer Virtualisierung? Ebenso ver-
lagern sich der Umgang mit Dokumentenablagen und Bildergalerien; Networking-Tools wer-
den immer zentraler.

In der Schule brauchen strukturelle Anpassungen und Schulentwicklungsprojekte Zeit, und
vieles muss kontinuierlich wachsen. Im Vordergrund stehen die pädagogischen Überlegun-
gen, welche die Beschaffungsplanung und die technischen Umsetzungen steuern. Die tech-
nischen Aspekte sollen die Umsetzung der pädagogischen Überlegungen ermöglichen und
unterstützen und dürfen nicht im Zentrum stehen. Es sollen digital unterstützte kooperative

                                                              Konzept 2019 Medien&Informatik      5
Konzept 2019 Medien&Informatik - Volksschule Baden April 2019 - Stadt Baden
Einleitung

    Formen der Wissenskonstruktion, des Wissenstransfers und der Medienproduktion ermög-
    licht werden.

    1.4    Trends der Digitalisierung

    «Seit 2010 bilden die James-Studien den Medienumgang von Jugendlichen in der Schweiz
    ab. JAMES steht für Jugend, Aktivitäten, Medien – Erhebung Schweiz und wird alle zwei
    Jahre repräsentativ durchgeführt. Es werden jeweils über 1'000 Jugendliche im Alter von 12
    bis 19 Jahren aus den drei grossen Sprachregionen der Schweiz befragt.»
    (https://www.zhaw.ch/de/psychologie/forschung/medienpsychologie/mediennutzung/james/)

    Schon die Studie 2014 zeigte eindrücklich auf, dass fast alle Jugendlichen ein eigenes
    Handy oder Tablet besitzen und mit diesen Geräten arbeiten und Tasks ausführen, welche
    früher an einem herkömmlichen Computer gemacht wurden. Solche Geräte bieten schnelle
    Leistungen, wenig Komplikationen, und man kann sie personalisieren. Der «Personal Com-
    puter, PC», eingeführt in den 70er Jahren, wurde eigentlich erst mit der Einführung von
    Smartphones und Tablets persönlich. Für die Schule bedeuten solche mobilen Geräte, dass
    persönliche digitale Lern- und Arbeitsumgebungen entstehen können, mit denen individuel-
    les Lehren und Lernen unterstützt und gefördert werden kann.

    1.5    Zweck des neuen Konzepts 2019

    Das vorliegende neue Konzept 2019 Medien&Informatik
    − beschreibt die Rahmenbedingungen für das Lehren und Lernen im Bereich Medien&In-
       formatik an der Volksschule Baden (VSB),
    − hält die Investitionen der nächsten Jahre für die schulische IT-Infrastruktur und den Sup-
       port fest,
    − leitet die verantwortlichen Stellen und Gremien in ihren zukünftigen Entscheiden,
    − verpflichtet die Mitarbeitenden zur Einhaltung der vereinbarten und festgelegten Inhalte
       und Ziele,
    − tritt auf Anfang Schuljahr 2019/20 in Kraft.

    Ein altes Informatikkonzept Volksschule Baden wurde 2005 erarbeitet. Dieses stammt noch
    aus einer völlig anderen Zeit im Umgang mit Medien&Informatik. Damals ging es sehr stark
    um den Aufbau der grundsätzlichen Systeme und die Einführung der Informatik. Heute geht
    es um eine stetige Weiterentwicklung in dem dynamischen Bereich Medien&Informatik.

    Ergebnisse des Workshops mit
    den Lehrpersonen des 3. Zyklus
    zur Erarbeitung der pädagogi-
    schen Leitlinien

6    Konzept 2019 Medien&Informatik
Konzept 2019 Medien&Informatik - Volksschule Baden April 2019 - Stadt Baden
Ausgangslage für das neue Konzept 2019

2     Ausgangslage für das neue Konzept 2019

Die nachfolgende Schilderung der Ausgangslage betrifft zwei Ebenen. In den Kapiteln 2.1
bis 2.4 werden die strategischen Grundlagen auf nationaler, kantonaler und kommunaler
Ebene dargestellt. In den Kapiteln 2.5 bis 2.9 wird auf die Ausgangslage an der Volksschule
Baden fokussiert.

2.1   Nationale Digitalisierungsstrategie

Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) hat am 21. Juni
2018 sieben strategische Ziele für den Umgang mit Wandel durch Digitalisierung im Bil-
dungswesen verabschiedet. Die EDK setzt Schwerpunkte in der pädagogisch-didaktischen
Nutzung digitaler Technologien und deren Potenzial für Lehr- und Lernprozesse, die zu er-
werbenden ICT-Kompetenzen und die Frage des Umgangs mit den durch Digitalisierung
generierten Daten sowie Sicherheitsfragen.
Digitalisierungsstrategie der EDK vom 21. Juni 2018

Auch der Dachverband der Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) unterstreicht die Bedeu-
tung von Medien&Informatik für die Bildung mit einem Positionspapier vom 16. Juni 2018.
«Die Schule hat die Aufgabe, die Lernenden auf aktuelle und zukünftige Lebens- und Ar-
beitswelten mit digitalen Technologien vorzubereiten. Lehrpersonen benötigen dazu ausrei-
chende Aus- und fortlaufende Weiterbildung, zeitgemässe Infrastrukturen, Lehr- und Lern-
materialien sowie Support, um digitale Technologien pädagogisch vorteilhaft in die Unter-
richtsgestaltung einzubinden.»
Positionspapier des LCH vom 16. Juni 2018

2.2   Gesetzliche Grundlagen und Zuständigkeiten

Für die Infrastruktur der Schule sind die Gemeinden zuständig. In §53 des Schulgesetzes
ist geregelt, dass die Gemeinden das Mobiliar, die Schuleinrichtungen und die Lehrmittel
beschaffen. Zur Schuleinrichtung gehören auch die technische bzw. digitale Ausstattung und
die damit verbundenen Supportleistungen innerhalb der Schule. Die Gemeinden stellen den
Schülerinnen und Schülern die Lehrmittel und das Schulmaterial unentgeltlich zur Verfügung
(§16 Abs. 1 des Schulgesetzes). In den kantonalen Grundlagen sind auf der Basis von §13
des Schulgesetzes ebenfalls die Unterrichtsfächer, die Unterrichtslektionen sowie die Lern-
ziele verbindlich festgehalten. Konkret beschrieben werden diese Vorgaben im kantonalen
Lehrplan.

2.3   Professionalisierung der Digitalisierung in Schulen

Die bisherige statische IT-Infrastruktur konnte von einer Person vor Ort betreut werden. Die
technische Entwicklung mit Mischformen von 1:1 Geräten, der Basisinfrastruktur der Schule
und die Verlagerungen ins Netz verlangen nach verstärkter Koordination. Zudem werden
Fachanwendungen oder Software nicht mehr eingekauft, sondern lizenziert.

Apps auf Tablets sollen und müssen heute über die ganze Schule in einem MDM (Mobile
Device Management) administriert und aufgesetzt werden. «MDM ist ein Begriff aus der In-

                                                             Konzept 2019 Medien&Informatik     7
Konzept 2019 Medien&Informatik - Volksschule Baden April 2019 - Stadt Baden
Ausgangslage für das neue Konzept 2019

    formationstechnik und steht für die zentralisierte Verwaltung von Mobilgeräten wie Smart-
    phones, Sub-Notebooks oder Tablet-Computer durch einen oder mehrere Administrato-
    ren mit Hilfe von Software und Hardware.» (https://de.wikipedia.org/wiki/Mobile-Device-Ma-
    nagement).

    Schulen sind durch diese Entwicklungen stark gefordert, den pädagogischen und den tech-
    nischen Support weiterzuentwickeln. Grosse Schulen müssen dazu ihre technischen Dienst-
    leistungen zentralisieren, um die verschiedenen Ebenen effizient und funktionsfähig zu ver-
    binden.
    (https://blog.edu-ict.ch/ict-an-zuercher-volksschulen-2022/)

    Umgang mit mobilen Lösungen bedeutet, einfache Zugänge für Lehrpersonen sowie Schü-
    lerinnen und Schüler zu schaffen und ein schnelles und unkompliziertes Angebot zu ermög-
    lichen. Somit ist eine Professionalisierung im Bereich Medien&Informatik an Schulen unab-
    dingbar, damit die Technik dem Lehren und Lernen dienen kann.

    2.4   Aargauer Lehrplan Volksschule

    Auf das Schuljahr 2020/21 tritt der neue Aargauer Lehrplan in Kraft. Medien&Informatik er-
    scheint hier erstmals als eigenes Modul mit einer separaten Stundendotation. In der 5. und
    6. Klasse der Primarschule sowie in der 1. und 3. Klasse der Sekundarstufe I steht das Fach
    mit jeweils einer Wochenlektion in der Stundentafel.

    Der Modullehrplan Medien&Informatik unterscheidet die Kompetenzbereiche Medien und
    Informatik sowie die Anwendungskompetenzen. Der Erwerb der Anwendungskompetenzen
    gehört grösstenteils zum Auftrag der Fachbereiche (Sprachen, Mathematik etc.). Das heisst,
    die Schülerinnen und Schüler erwerben die grundlegenden Kompetenzen im Rahmen der
    einen Wochenlektion, die hier erworbenen Kompetenzen werden in den übrigen Unterrichts-
    fächern angewendet und vertieft. Dementsprechend sind die Kompetenzbeschreibungen in
    allen Fächern zu finden und deren Vermittlung ist Aufgabe aller Lehrpersonen.

                                      Medien                 Informatik

                                        Anwendungskompetenzen
                                          Mathematik

                                                               Gestalten
                           Sprachen

                                                                           Musik
                                                       NMG

    Quelle: Aargauer Lehrplan Volksschule, Modullehrplan Medien und Informatik

    Der Kompetenzaufbau erfolgt über die ganze Volksschule hinweg und beginnt im ersten
    Zyklus (Kindergarten bis 2. Klasse der Primarschule), erstreckt sich über den zweiten Zyklus
    (3. bis 6. Klasse der Primarschule) und endet mit dem dritten Zyklus (1. bis 3. Klasse der
    Sekundarstufe I).

8    Konzept 2019 Medien&Informatik
Ausgangslage für das neue Konzept 2019

Nachfolgend wird aus dem Bereich Medien eine ausgewählte Kompetenz exemplarisch ab-
gebildet, um den im Lehrplan dargestellten Kompetenzaufbau über alle drei Zyklen hinweg
zu illustrieren:

orange = Zyklus 1 / blau = Zyklus 2 / grün = Zyklus 3

2.5   Handreichung des Departements BKS

Das Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS) stellt seit 19. Februar 2019 die Handrei-
chung «Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) an der Volksschule» zur Ver-
fügung. Diese dient der Einführung des neuen Lehrplans «Medien und Informatik» sowie
der Umsetzung neuer Lehrmittel, neuer Lern- und Testsysteme (Checks).
Handreichung des Departements BKS vom 19. Februar 2019

In der Handreichung gibt das Departement Empfehlungen zu Handen der Gemeinden ab
zur Ausgestaltung des pädagogischen und technischen Supports, zur Ressourcenplanung
sowie zur schulischen Infrastruktur, zu Datensicherheit und Datenschutz sowie zu Weiterbil-
dung und Beratung.

2.6   Mehrjahresplanung der Volksschule Baden (VSB) 2018 bis 2022

Die Entwicklungsplanung der Volksschule Baden erfolgt über strategische Ziele, welche die
Schulpflege beschliesst (zur Kenntnisnahme im Stadtrat am 19.11.2018). Eines von fünf
Zielen ist in der Mehrjahresplanung 2018/19 bis 2021/22 wie folgt festgelegt:

Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrpersonen nutzen die digitalen Medien innovativ,
verantwortungsvoll und kompetent.

                                                              Konzept 2019 Medien&Informatik     9
Ausgangslage für das neue Konzept 2019

     Die Teilziele umfassen
     − das Erarbeiten eines Konzepts «Medien&Informatik»,
     − das Beschaffen der für dessen Umsetzung benötigten Ressourcen,
     − das Überprüfen der Support-Struktur,
     − sowie die Vorbereitung der Lehrpersonen für die Anwendung der konzeptionellen Vor-
         stellungen im Unterricht und in der Zusammenarbeit.

     2.7   Aktuelle Struktur der VSB und ICT Ausrüstung

     Bild: Schulraum Baden 2028; Bericht zur Raumplanung für Schule und Betreuung der Stadt
     Baden, Stand August 2018 (Kindergarten St. Ursus ist aktuell fremdvermietet)

     Die Schule Baden gehört zu den grössten Schulgemeinden im Aargau und besteht aus 13
     Kindergärten, 6 Primarschulhäusern und derzeit 2 Oberstufenzentren. Die beiden Oberstu-
     fenzentren werden per 2021 im Sekundarstufenzentrum (SSZ) vereint. Vom eher ländlich
     geprägten Rütihof sind es 8 Kilometer bis zur Schule Kappelerhof. Die Schulhäuser Tannegg
     und Ländli sind netzwerktechnisch miteinander verbunden. Die restlichen Schulhäuser ha-
     ben keine Glasfaser- oder Netzwerkverbindungen untereinander. So entstand ab ca. 2009
     der eigene technische Aus- und Aufbau der Schulhäuser, und man findet heute in jedem
     Schulhaus einen eigenen Standortserver, ein eigenes WLAN und eigene Geräte. Die Lehr-
     personen sind allein durch die Plattform «Office 365» miteinander verbunden.

10    Konzept 2019 Medien&Informatik
Ausgangslage für das neue Konzept 2019

           Anzahl Schülerinnen und Schüler / Lehrpersonen im Schuljahr 2018/2019

                                Schülerinnen und Schüler          Lehrpersonen

 Kindergarten                         346                         38
 Primarschule                         1055                        136
 Oberstufe/Sonderformen               420                         73
 Bezirksschule                        468                         56
 TOTAL Volksschule                    2'289                       303
Quelle: Schulraum Baden 2028; Bericht zur Raumplanung für Schule und Betreuung der
Stadt Baden, August 2018

In den kommenden Jahren wird für die Volksschule Baden ein fortlaufendes Wachstum der
Schülerzahlen prognostiziert und damit verbunden die Erweiterung von Schulraum, Klas-
sengrössen und Anzahl Lehrpersonen. In der Zukunft rechnet man an der Sekundarstufe I
(Zyklus 3) bis ins Jahr 2032 mit einem Anstieg der Schülerzahl auf 1213 Schülerinnen und
Schüler. An der Kindergarten- und Primarstufe (Zyklus 1 und 2) rechnet man mit einem An-
stieg auf 2270 Schülerinnen und Schüler, was an dieser Stufe einen Anstieg der Schüler-
zahlen gegenüber dem Schuljahr 2018/2019 um 50% bedeutet.
(Abteilung Planung und Bau, 2018, Schulraumplanung Baden 2028)

2.8   Aktuelle Steuerung und Support an der VSB

Die ICT-Steuergruppe, zusammengesetzt aus der Geschäftsleiterin/dem Geschäftsleiter,
Schulleitungspersonen der verschiedenen Stufen sowie den ICT-Hauptverantwortlichen,
plant die Weiterentwicklung des Bereichs Medien&Informatik und die Ersatzbeschaffungen
zu Handen der Geschäftsleitung VSB.

Beim ICT-Support an Schulen wird zwischen pädagogischem und technischem Support un-
terschieden. Für den technischen Support werden aktuell «ICT-Hauptverantwortliche» und
«ICT-Verantwortliche vor Ort» eingesetzt. Es gibt keinen institutionalisierten pädagogischen
Support. Eine Supportfirma (Letec IT) betreut die ICT-Verantwortlichen und setzt die Infra-
struktur auf.
Zwei ICT-Hauptverantwortliche betreuen je das Provisorium Ländli und 3 Standorte Kinder-
garten/Primar sowie die Schulanlage Pfaffechappe mit 3 weiteren Standorten Kindergar-
ten/Primar und die Regionale Spezialklasse Baden (RSB). Sie rapportieren an die Steuer-
gruppe ICT. An jedem Standort gibt es ICT-Verantwortliche direkt im Schulhaus, welche sich
um die Infrastruktur im Schulhaus kümmern.

Technische Probleme im Schulhaus werden durch Schulleitung oder Lehrpersonen an die
ICT-Verantwortlichen vor Ort gemeldet, welche versuchen, die Probleme zu lösen. Falls sie
dies nicht können, werden die ICT-Hauptverantwortlichen angefragt oder ein Ticket bei der
Supportfirma Letec IT gelöst. Die Letec IT kommt jeden Dienstag in die Schulhäuser und
löst die technischen Aufträge. Bei einem Notfall nehmen sich die ICT-Hauptverantwortlichen
des Problems an.

2017 wurde durch die IT der Stadt Baden geprüft, ob der externe Support durch die Stadt IT
übernommen werden soll. Aufgrund einer detaillierten Bestandesaufnahme wurde die Idee
jedoch Ende 2017 verworfen, da der Support nicht vergleichbar kostengünstig zu leisten war.

                                                             Konzept 2019 Medien&Informatik     11
Ausgangslage für das neue Konzept 2019

     Die aktuelle Struktur des Supports zeigt verschiedene Schwächen, so dass hier Optimierun-
     gen vorgenommen werden müssen. (Anhang: Übersicht Stärken und Schwächen Support)

     2.9   Aktuelle ICT-Ausrüstung der VSB

     Da der Bereich Medien&Informatik an den einzelnen Standorten eher autonom gewachsen
     ist, ist in jedem Schulhaus eine etwas andere Infrastruktur anzutreffen. Je nach Entwick-
     lungsprojekten an den Schulstandorten wurden verschiedene Gerätetypen und Anzahl Ge-
     räte angeschafft.

     Den aktuellen Stand der Ausrüstung zeigt die Inventarliste aller Geräte (Anhang: Inventar-
     liste ICT Stand März 2019).

     Die Ersatzbeschaffung dieser Geräte ist im Sechs-Jahres-Zyklus geregelt und in der Liste
     «Planung Ersatzbeschaffung» ersichtlich (Anhang: Planung Ersatzbeschaffung bis 2019).

     Software

     Die Lizenzierung der Software ist heute anspruchsvoll, da die Beschaffung bisher standort-
     bezogen und wenig koordiniert über die ganze VSB erfolgte. Aktuell wird jährlich rund CHF
     130'000 für Software an der ganzen VSB investiert.

     Internet/Netzwerk

     Aktuell funktioniert das Internet in den Schulhäusern über das Abonnement «Schulen ans
     Netz» von Swisscom. In jedem Schulhaus besteht ein eigenes Schulnetz (LAN und WLAN).
     Zudem wird ebenfalls das Stadtnetz wegen der Telefonie in die Schulhäuser geführt.

     2.10 Aktuelle Umsetzung im Unterricht

     Über die ganze VSB hinweg wurden Absprachen zur Umsetzung im Unterricht getroffen.
     Diese wurden in den sogenannten «ICT-Pässen» verschriftlicht. Darüber hinaus war es bis-
     her jeder einzelnen Lehrperson überlassen, inwiefern Medien&Informatik in ihrem Unterricht
     eine Rolle spielt.

     2.10.1 ICT-Pass Schülerinnen und Schüler

     Ziel und Zweck des ICT-Passes sind, schriftlich festzuhalten, welche Fähigkeiten die Ler-
     nenden wann beherrschen sollen und transparent auszuweisen, über welche Fähigkeiten
     sie wann auch tatsächlich verfügen. So ist für sie selbst, für Eltern und für nachfolgende
     Lehrpersonen ersichtlich, worauf aufgebaut werden kann und was noch erarbeitet werden
     kann/muss.
     Der ICT-Pass für die Primarschule wird auf Papier geführt. Er definiert für jede Klasse die
     jeweiligen Kompetenzen, die von der Lehrperson mit „erreicht“ oder „nicht erreicht“ ausge-
     füllt werden.
     (Anhang: ICT Pass Kindergarten/Primar).

     Der ICT-Pass für die Sekundarstufe I wird elektronisch geführt und liegt nach einer Einfüh-
     rung in der Verantwortung der Lernenden. Hier werden die Kompetenzen nicht mehr nach
     Schuljahren gegliedert, sondern werden unterteilt in einzelne Bereiche, die im Laufe der 3

12    Konzept 2019 Medien&Informatik
Ausgangslage für das neue Konzept 2019

Schuljahre der Sekundarstufe I erarbeitet werden können (Anhang: ICT Pass Sekundarstufe
I). Dieser ICT-Pass kann auch ausgedruckt und beispielsweise einer Lehrstellenbewerbung
beigelegt werden.

Der ICT-Pass hat sich an der VSB grundsätzlich bewährt. Schwierigkeiten ergaben sich in
der Umsetzung im Alltag, da der ICT-Pass nicht an allen Klassen vergleichbar zuverlässig
eingesetzt wurde.

2.10.2 ICT-Pass und Kompetenzen Lehrpersonen

Nach Einführung des ICT-Passes für Schülerinnen und Schüler wurde auch für Lehrperso-
nen ein ICT-Pass erarbeitet, der minimale Kompetenzen der Lehrpersonen beschreibt (An-
hang: ICT Pass Lehrpersonen). In den darauffolgenden Jahren wurde die Fortbildung der
Lehrpersonen im Bereich ICT vorangetrieben.

Seit dem Jahr 2013 findet an der ganzen Schule Baden jedes Jahr der «ICT-Day» statt.
Mittels Referaten und Workshops werden Entwicklungen diskutiert, Trends aufgezeigt und
Anwendungen bekannt gemacht. Eine Stärke dieses Weiterbildungstags ist, dass Lehrper-
sonen für Lehrpersonen Weiterbildungen anbieten. Interne Ressourcen werden so zielge-
richtet genutzt. Der ICT-Day ist etabliert.

Für Lehrpersonen, welche ab Schuljahr 2020/21 Medien&Informatik unterrichten werden,
wird durch die Pädagogische Hochschule FHNW im Kalenderjahr 2019 ein schulinterner
Weiterbildungskurs durchgeführt. Der Besuch dieses Grundlagenkurses ist verbindlich.

2.11 Schulinterne Zusammenarbeit

Das Office 365 ist die Arbeits- und Kommunikationsplattform der Schule Baden. Das Office
365 ist eine Gesamtlösung mit E-Mail, Office und App Applikationen, SharePoint sowie der
Cloudlösung OneDrive. Office 365 ist seit 2014 an der Schule Baden implementiert. An der
Sekundarstufe I erfolgt die interne Zusammenarbeit ausschliesslich über Office 365, an der
Stufe Kindergarten/Primarschule ist die Umsetzung noch nicht an allen Standorten flächen-
deckend umgesetzt, die Funktionen des Office 365 werden jedoch immer breiter angewen-
det und eingesetzt.

Auf der Sekundarstufe I haben alle Schülerinnen und Schüler einen Office 365 Account inkl.
E-Mail-Adresse und haben damit Zugang zu allen wichtigen Office Applikationen auf ver-
schiedenen Geräten.

                                                            Konzept 2019 Medien&Informatik     13
Konzept 2019 Medien&Informatik

     3       Konzept 2019 Medien&Informatik

     3.1     Strukturierung des Konzepts 2019

     Über viele Jahre hinweg und ausgehend von unterschiedlichen Fragestellungen zeigt sich
     immer wieder dasselbe: «Ob die Integration digitaler Medien in den Unterricht gelingt, ist
     keine Frage der Infrastruktur, sondern hängt davon ab, ob die Schule als gesamtes System
     erfasst werden kann und die verschiedenen Elemente, die den Schulalltag bestimmen, auf-
     einander abgestimmt betrachtet werden können.»
     (PH FHNW, CAS PICTS 2018, Monika Schraner Küttel und Stanley Schwab)

     Das Modell «Vierklang der Integration digitaler Medien in den Unterricht» hat zum Ziel, Schu-
     len bei der Entwicklung und Ausarbeitung schulhausspezifischer Strategien und Konzepte
     zu unterstützen und als Leitfaden zu dienen. «Die Vierklang-Metapher dient als Grundlage
     für die Planung von ICT-Projekten an Schulen. Sie hilft, die verschiedenen Aspekte im Auge
     zu behalten und so sicherzustellen, dass sich die angestrebte Veränderung tatsächlich in
     der Praxis bewährt.»
     (PH FHNW, CAS PICTS 2018, Monika Schraner Küttel und Stanley Schwab)

     Die Bereiche Unterricht und Beteiligte bilden die Soft-Facts, welche eher die pädagogischen
     Aspekte abbilden. Die Bereiche Infrastruktur und Prozesse repräsentieren die Hard-Facts,
     welche die Aspekte der Ressourcen beinhalten.

                         Unterricht              Infrastruktur
           Soft-Facts                                                           Hard-Facts
                         Beteiligte              Strukturen/ Prozesse

     An erster Stelle soll immer der Bereich «Unterricht» stehen.

     Veränderungen, Innovationen und Fortschritt in Schulen lassen sich nur rechtfertigen, wenn
     dadurch die Verbesserung der Lernprozesse von Schülerinnen und Schülern angestrebt
     wird. Der gezielte Einsatz von digitalen Medien im Unterricht hat ein hohes Potenzial zur
     Verbesserung solcher Lernprozesse. Gerade an das mobile Lernen werden hohe Erwartun-
     gen geknüpft. «Schülerinnen und Schüler sollen damit kollaborativ lernen und sich so in
     gemeinsamer Interaktion Wissen vertiefter aneignen können, als wenn ihnen Inhalte in klas-
     sischer Manier zur Reproduktion präsentiert werden» (PH FHNW, CAS PICTS 2018, Monika
     Schraner Küttel und Stanley Schwab). Es wird immer wichtiger, individuelle Lernwege zu
     unterstützen und Lernprozesse sollen räumlich unabhängiger stattfinden können.

     Die Bereiche Infrastruktur, Beteiligte und Strukturen/Prozesse müssen den Grundgedanken
     aus dem Bereich «Unterricht»“ dienen. Bei der Infrastruktur muss daher grundsätzlich immer
     über schnelle Verfügbarkeit von digitalen Medien, mobile Einsatzmöglichkeiten, einfache
     Handhabung und lokal unabhängige Systeme nachgedacht werden. Wenn man im Feld
     «Beteiligte» Lehrpersonen in den Fokus nimmt, so können digitale Medien erst als Werk-
     zeug gebraucht werden, wenn die Lehrpersonen gute Anwendungs- und Medienkompeten-
     zen mit ihren fachdidaktischen Kompetenzen koppeln können. Strukturen und Prozesse sol-
     len ganzheitlich über die ganze Schule geplant werden, so dass relevante Schnittstellen
     zum Unterricht geklärt werden können.

14    Konzept 2019 Medien&Informatik
Konzept 2019 Medien&Informatik

3.2     Bereich Unterricht

                       Unterricht               Infrastruktur
      Soft-Facts                                                              Hard-Facts
                       Beteiligte               Strukturen/ Prozesse

3.2.1    Vorgaben durch den neuen Aargauer Lehrplan Volksschule (ALVS)

Was und wie die Schülerinnen und Schüler im Bereich Medien&Informatik lernen sollen, ist
mit dem neuen Modullehrplan Medien und Informatik des neuen Aargauer Lehrplans so ge-
nau umrissen wie bisher noch nie. Damit erhalten die Schulen einen klaren Orientierungs-
rahmen für die Gestaltung des Unterrichts.

Folgende Zielsetzungen beschreiben, was die Schülerinnen und Schüler lernen sollen:

−     Medien verstehen und verantwortungsvoll nutzen

      Schülerinnen und Schüler erwerben ein Verständnis für die Aufgabe und Bedeutung von
      Medien für Individuen sowie für die Gesellschaft, für Wirtschaft, Politik und Kultur. Sie
      können sich in einer rasch ändernden, durch Medien und Informatiktechnologien ge-
      prägten Welt orientieren, traditionelle und neue Medien und Werkzeuge eigenständig,
      kritisch und kompetent nutzen und die damit verbundenen Chancen und Risiken ein-
      schätzen. Sie kennen Verhaltensregeln und Rechtsgrundlagen für sicheres und sozial
      verantwortliches Verhalten in und mit Medien.

−     Grundkonzepte der Informatik verstehen und zur Problemlösung einsetzen

      Schülerinnen und Schüler verstehen Grundkonzepte der automatisierten Verarbeitung,
      Speicherung und Übermittlung von Information; darunter Methoden, Daten zu organisie-
      ren und zu strukturieren, auszuwerten und darzustellen. Sie erwerben ein Grundver-
      ständnis, wie Abläufe alltagssprachlich, grafisch und darauf aufbauend auch in einer
      formalisierten Sprache beschrieben werden können, und sie lernen, einfache, auf Infor-
      matik bezogene Lösungsstrategien in verschiedenen Lebensbereichen zu nutzen. Dies
      trägt zum Verständnis der Informationsgesellschaft bei und befähigt, sich an ihr aktiv zu
      beteiligen.

−     Erwerb von Anwendungskompetenzen

      Schülerinnen und Schüler erwerben grundlegendes Wissen zu Hard- und Software so-
      wie zu digitalen Netzen, das nötig ist, um digitale Geräte kompetent zu nutzen. Sie er-
      werben Kompetenzen in der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnolo-
      gien für effektives Lernen und Handeln in verschiedenen Fach- und Lebensbereichen,
      sowohl im Blick auf die Schule als auch auf den Alltag und die spätere Berufsarbeit.

Grundlage zur Frage, wie gelehrt und gelernt werden soll, ist der kompetenzorientierte Un-
terricht (vgl. Schulblatt der Volksschule Baden, November 2018, www.schule.baden.ch).

Auch zur didaktischen Umsetzung gibt der Lehrplan Hinweise: Medien, Computer, Internet
und mobile multimediale Kleingeräte wie Digitalkamera und Mobiltelefon bieten vielfältige
Potenziale für Lehr- und Lernprozesse. Die Anforderungen an die allgemeinen Bildungsziele
bedingen entsprechende Unterrichtsmethoden. Dazu gehört auch die didaktische Integra-
tion der neuen Medien in Schule und Unterricht. Eine Schule im Kontext der Informations-
gesellschaft soll die Potenziale der neuen Medien auch selber situations- und stufengerecht

                                                                Konzept 2019 Medien&Informatik    15
Konzept 2019 Medien&Informatik

     als Lern- und Lehrwerkzeuge nutzen: für neue Formen des Lesens und Schreibens, zur
     multimedialen Veranschaulichung von Sachverhalten, zur Aktivierung von Schülerinnen und
     Schülern beim Üben und Experimentieren, zur mediengestützten Kommunikation und Ko-
     operation, zum Rechnen und Programmieren und zum Prüfen und zur Dokumentation des
     Gelernten.

     Bereits zu Beginn des 1. Zyklus eröffnen analoge und digitale Medien vielfältige kreative
     Möglichkeiten. Spielerisches Experimentieren mit Bild und Ton und das Erkunden kreativer
     Ausdrucksmöglichkeiten haben eine hohe Bedeutung. Die Mediennutzung steht dabei nicht
     in Konkurrenz zu realen Erfahrungen in der eigenen Umwelt, sondern ergänzt diese.

     3.2.2     Leitlinien für Medien&Informatik an der VSB

     Vor dem Hintergrund des pädagogischen Rahmens des Lehrplans und unter Einbezug der
     geplanten Infrastruktur werden für die VSB folgende Leitlinien zum Einsatz und Stellenwert
     von Medien&Informatik an der Schule formuliert:

      −      Die zielgerichtete Nutzung von Medien&Informatik an der VSB ist Bestandteil einer
             guten Schule.

      −      An der VSB werden Schülerinnen und Schüler auf das Leben und Arbeiten in der Me-
             diengesellschaft vorbereitet. Dazu gehört ein kompetenter und verantwortungsvoller
             Umgang mit Medien&Informatik.

      −      Informatik- und Medienbildung gilt als Teil einer ganzheitlichen Bildung.

      −      Medien&Informatik werden im Unterricht situations- und altersgerecht als didaktische
             Mittel eingesetzt.

      −      ICT-Mittel werden als Informations- und Kommunikationskanäle proaktiv genutzt und
             gefördert.

      −      Schülerinnen und Schüler sowie die Mitarbeitenden achten auf einen ressourcenscho-
             nenden Einsatz der Informatikmittel.

     3.2.3     Wie werden Medien&Informatik an der VSB in den Unterricht integriert?

     Lehren und Lernen an der VSB findet in allen 3 Zyklen statt und soll in der Unterrichtsge-
     staltung wie folgt integriert werden:

     Zyklus 1 und Zyklus 2 (bis 4. Klasse)
     Digitale Medien sind primär Hilfsmittel und werden als Lernhilfen, Werkzeuge (kreatives Ge-
     stalten, Schreibanlässe, Publizieren) sowie zur Informationsbeschaffung und Kommunika-
     tion neben anderen Medien eingesetzt.

16    Konzept 2019 Medien&Informatik
Konzept 2019 Medien&Informatik

Der Zugang erfolgt altersspezifisch und nicht systematisch, sondern zeitlich begrenzt im
Rahmen des Einsatzes einfacher Standardprogramme (Textverarbeitung, Grafik), von Lern-
programmen (Apps) und Internet. Im Vordergrund steht der spielerische, handlungsorien-
tierte und entdeckende Einsatz.

Zyklus 2 (5./6. Klasse) und Zyklus 3
Die Schülerinnen und Schüler erwerben mit dem selbstverständlichen und exemplarischen
Einsatz von Computern, Peripheriegeräten, Standardsoftware und weiteren Technologien
als Werkzeuge zum Lernen und Lösen von Problemen die nötigen Grundkenntnisse und
Fertigkeiten.
Erfahrungen in verschiedenen Anwendungsbereichen, der zielgerichtete Einsatz der Infor-
matikmittel und die kritische Auseinandersetzung mit dessen Auswirkungen, Chancen und
Risiken sollen ihnen helfen, sich in der Informationsflut zu orientieren. Der bewusste Einsatz
neuer Technologien unterstützt u.a. auch die Orientierung bei der Berufswahl.

3.2.4   ICT-Pässe Schülerinnen und Schüler

An der VSB wird zur Dokumentation der Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler der
ICT-Pass eingesetzt. Dieser weist transparent aus, über welche Kompetenzen die Schüle-
rinnen und Schüler wann verfügen. Für die Schülerinnen und Schüler sowie für Lehrperso-
nen, welche eine Klasse von anderen Lehrpersonen übernehmen, ist ersichtlich, welches
der nächste Entwicklungsschritt sein kann/soll.

Die ICT-Pässe werden als schulinterne Vereinbarung verstanden. Sie bilden eine aktuali-
sierte Umsetzung der Lehrplanvorgaben für die VSB und konkretisieren die Kompetenzen.
Damit sind grundsätzliche Minimalziele festgelegt, welche die Schülerinnen und Schüler auf
verschiedenen Stufen im Bereich Medien&Informatik erreichen müssen.

Die Kompetenzen werden von allen Lehrpersonen in der Datenbank LehrerOffice erfasst
und bilden den neuen ICT-Pass für Schülerinnen und Schüler. Dieser wird verbindlich dem
Zwischenbericht und dem Jahreszeugnis beigelegt.

3.2.5   Lehrmittel

Es gilt grundsätzlich das kantonale Lehrmittelverzeichnis. Mit der Einführung des neuen
Lehrplans werden neue Lehrmittel für den Unterricht im Fach Medien&Informatik entwickelt.
Durch den pädagogischen Support erhalten die Lehrpersonen Unterstützungsangebote für
einen aufbauenden Unterricht über alle Zyklen hinweg (insbesondere Anwendungskompe-
tenzen). Der pädagogische Support sammelt ausgewählte Unterrichtsbeispiele für den Ein-
satz an den einzelnen Stufen. Diese werden in der Dokumentenverwaltung von Office 365
zur Verfügung gestellt.

                                                              Konzept 2019 Medien&Informatik     17
Konzept 2019 Medien&Informatik

     3.3     Bereich Beteiligte

                             Unterricht           Infrastruktur
            Soft-Facts                                                          Hard-Facts
                             Beteiligte           Strukturen/ Prozesse

     3.3.1     Schülerinnen und Schüler

     Die VSB hat sich für die Umsetzung der strategischen Ziele 2018/19 bis 2021/22 folgenden
     Grundsatz gegeben:

     «Wir lernen von und miteinander für die Zukunft. Dabei achten wir auf Vielfalt, Entwicklung
     und Gesundheit.»

     Wenn die Schülerinnen und Schüler erfolgreich auf ihre (berufliche) Zukunft vorbereitet wer-
     den sollen, ist die zielgerichtete Integration von Medien&Informatik in einer zeitgemässen
     Schule zwingend.

     3.3.2     Lehrpersonen

     Die Lehrpersonen sind die zentralen Akteure, wenn es um die Frage geht, wie wirksam der
     Unterricht in Medien&Informatik sein wird. Wie in der ganzen Arbeitswelt werden auch in der
     Schule für die Mitarbeitenden die digitalen Medien und Arbeitsgeräte immer selbstverständ-
     licher. An der VSB ist die Digitalisierung im Gange (vgl. auch Kapitel 5).

     Gemäss strategischem Ziel 2018 bis 2022 sollen Lehrpersonen die digitalen Medien inno-
     vativ, verantwortungsvoll und kompetent nutzen. Von den Lehrpersonen an der VSB werden
     die notwendigen Kompetenzen erwartet, um Medien&Informatik erfolgreich im Unterricht zu
     integrieren. Um dies breit zu erreichen, sind Weiterbildungsangebote und -aktivitäten not-
     wendig.

     Individuelle Weiterbildung
     Individuelle Weiterbildung wird wie in allen anderen Bereichen gefördert. Den Lehrpersonen
     wird im Rahmen des Budgets ermöglicht, digitale Events (Tablet Days, usw.), Weiterbildun-
     gen oder Schulungen im Bereich Medien&Informatik zu besuchen.

     Schulinterne Weiterbildung
     Jährlich findet unverändert der ICT-Day am Freitag nach Fronleichnam für alle Lehrperso-
     nen als verbindliche schulinterne Weiterbildung statt. Ziel ist, mittels Referaten und Work-
     shops Entwicklungen zu diskutieren, Trends aufzuzeigen und Anwendungen bekannt zu ma-
     chen. Interne Ressourcen sollen gezielt genutzt werden.

     Schulinterne Zusammenarbeit
     Die schulinterne Zusammenarbeit erfolgt über den SharePoint von Office 365.

     Weiterbildung und Beratung durch den internen technischen (TICTS) und pädagogischen
     (PICTS) Support:
     −     Sprechstunden TICTS: während festgelegten Zeitfenstern können Lehrpersonen mit ih-
           ren Geräten beim TICTS vorbeikommen, und ihre konkreten Fragen zeitnah klären.

18       Konzept 2019 Medien&Informatik
Konzept 2019 Medien&Informatik

−   Sprechstunden PICTS: Die PICTS vor Ort definieren verschiedene Zeitgefässe für
    Sprechstunden.
−   An den Schulhaus- oder Stufenkonferenzen werden regelmässig Themen im Bereich
    Medien&Informatik besprochen und neueste Trends und Möglichkeiten vorgestellt.
−   Pro Quartal soll ein Forum Medien&Informatik an der ganzen Schule durchgeführt wer-
    den (freiwillige Teilnahme), wobei die in den Sprechstunden, Konferenzen oder Unter-
    richt besprochenen pädagogischen Anwendungen und Möglichkeiten vorgestellt werden.

Einführung neuer Lehrpersonen

Die Einführung neuer Lehrpersonen in die technischen sowie pädagogischen Aspekte von
Medien&Informatik hat einen sehr grossen Stellenwert für das Gelingen einer langfristigen
Umsetzung des Konzepts.

−   Der technische Support bietet in der letzten Schulferienwoche der Sommerferien Zeit-
    fenster für neue Lehrpersonen an. Für neue Lehrpersonen ist es verbindlich, eines die-
    ser Zeitfenster zu nutzen. Hier werden die Geräte abgegeben und die Logins für die
    verschiedenen IT-Anwendungen der Schule eingerichtet.

−   Der pädagogische Support bietet während der ersten vier Schulwochen des neuen
    Schuljahres Zeitfenster für neue Lehrpersonen des Schulstandorts an. Für neue Lehr-
    personen ist es verbindlich, eines dieser Zeitfenster zu nutzen. Hier werden die Lehr-
    personen in die Absprachen im Team eingeführt und erhalten Hinweise für die Umset-
    zung von Medien&Informatik im Unterricht.

3.3.3   Mitarbeitende des technischen und des pädagogischen Supports

Für die Umsetzung eines Konzepts Medien&Informatik ist eine niederschwellige, dienstleis-
tungsorientierte und kompetente fachliche Unterstützung der Lehrpersonen entscheidend.
Hier spielten die Mitarbeitenden des technischen (TICTS) und des pädagogischen (PICTS)
Supports die entscheidende Rolle (vgl. 3.5.1).

3.3.4   Schulleitungen

Nebst den Lehrpersonen sind die Schulleitungen Schlüsselpersonen bei der Frage, ob eine
angestrebte Veränderung an einer Schule umgesetzt werden kann oder ob sie im Sand ver-
läuft.

Im Bereich Medien&Informatik haben sie insbesondere folgende Aufgaben:
   − Sie rekrutieren Lehrpersonen und thematisieren dabei die Kompetenzen im Bereich
       Medien&Informatik (ICT-Pass Lehrpersonen).
   − Sie informieren die neuen Lehrpersonen über die Angebote des Supports.
   − Sie setzen sich für eine wirkungsvolle Personalentwicklung ein.
   − Sie sorgen für effiziente und zielführende Prozesse.
   − Sie gewährleisten die Verbindlichkeit der schulinternen Absprachen
            o Anwendung ICT-Pass
            o Umsetzung SharePoint.
   − Sie bringen Entwicklungen an ihren Schulstandorten, Impulse und Anregungen aus
       den Kollegien in die Geschäftsleitung VSB, Stufensitzungen oder/und die ICT-Steu-
       ergruppe.
   − Sie stellen den ressourcenschonenden Umgang mit den IT-Mitteln an ihrem Stand-
       ort sicher.

                                                            Konzept 2019 Medien&Informatik    19
Konzept 2019 Medien&Informatik

     3.4     Bereich Infrastruktur

                          Unterricht              Infrastruktur
           Soft-Facts                                                           Hard-Facts
                          Beteiligte              Strukturen/ Prozesse

     3.4.1    Ausrüstung der Schülerinnen und Schüler ab Schuljahr 2019/20

     Mit der Handreichung Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) an der Volks-
     schule definiert das BKS Empfehlungen zum Ausbaustandard der ICT-Infrastruktur. Es wer-
     den dabei für die Klassen drei Ausbaustandards unterschieden: einfacher, mittlerer und ho-
     her Standard.

      Stufe             Einfacher Standard      Mittlerer Standard        Hoher Standard

                        1–2 Geräte              pro 4 Lernende            pro 2 Lernende
      Kindergarten
                         pro Klasse             – 1 mobiles Gerät         – 1 mobiles Gerät

                        pro 4 Lernende          pro 3 Lernende            pro 2 Lernende
      Primarschule
                        – 1 mobiles Gerät*      – 1 mobiles Gerät*        – 1 mobiles Gerät*

                        pro 3 Lernende          pro 2 Lernende            pro 1 Lernende
      Oberstufe
                        – 1 mobiles Gerät*      – 1 mobiles Gerät*        – 1 mobiles Gerät*

     *für die Lektionen «Medien und Informatik» steht für alle Lernenden ein Gerät zur Verfügung.
     Die lektionenbezogene Ausstattung lässt sich organisatorisch zum Beispiel über einen Pool
     mit mobilen Geräten realisieren.

     Insbesondere für das Tastaturschreiben ist der Wechsel auf Tastaturgeräte sinnvoll. Diese
     können jedoch auch als Pool zur Verfügung gestellt werden. Digitale Visualisierungsmög-
     lichkeiten in den Unterrichtszimmern werden vom Departement BKS empfohlen, damit In-
     halte von mobilen Geräten angezeigt und projiziert werden können.

     Ausrüstung an der VSB
     Die Klassen der VSB werden mindestens mit dem mittleren Standard ausgerüstet. Mittel-
     fristig wird der hohe Standard an allen Stufen angestrebt.

     Konkret bedeutet dies für die VSB:

      Zyklus 1 (Kindergarten, 1. und 2. Klassen)
      Pro 4 Schülerinnen und Schüler 1 Tablet
      Pro 6 Klassen einen Klassensatz Notebooks (25 Stück)
      Pro Standort 20 Robotikgeräte (z.B. Ozobots, Bluebots usw.)
      Pro Unterrichtsraum ein Visualizer
      Pro Unterrichtsraum ein Beamer oder Screen

20    Konzept 2019 Medien&Informatik
Konzept 2019 Medien&Informatik

 Zyklus 2 (3. bis 6. Klassen)
 Pro 2 Schülerinnen und Schüler 1 Tablet
 Pro 4 Klassen einen Klassensatz Notebooks (25 Stück)
 Pro Unterrichtsraum ein Visualizer
 Pro Unterrichtsraum ein Beamer oder Screen

 Zyklus 3 (Sekundarstufe I)
 Pro Schülerin/Schüler ein Tablet (1:1) mit Stift*
 Pro Gebäude SSZ 2 Klassensätze Notebooks**
 2 Computerräume im SSZ
 Pro Unterrichtsraum ein Visualizer
 Pro Unterrichtsraum ein Beamer oder Screen
*Einführung ab Schuljahr 2021/22, startend mit allen 1. Klassen der Sekundarstufe I bis
Schuljahr 2023/24 (flächendeckend)
**bei Bezug SSZ

Dieser Ausrüstungsstandard wird in tabellarischer Form mit den konkreten Schülerzahlen
der VSB angewendet, um den Ausrüstungsbedarf zu bestimmen (Anhang: Berechnungen
Standardausrüstung). Dieser wiederum ist Grundlage zur neuen Liste «Ersatzbeschaffung
ab 2019», welche den Investitionsbedarf zeigt.

Mit dem oben genannten Ausbaustandard wird an der VSB im Zyklus 1 der mittlere, in den
Zyklen 2 und 3 der hohe Standard gemäss Empfehlungen des Departements BKS erreicht.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass die 1:1 Ausrüstung mit Tablets (3. Zyklus hoher Standard)
kostengünstiger ist als die 2:1 Ausrüstung mit Notebooks (3. Zyklus mittlerer Standard).

Der Ersatzbeschaffungsstandard liegt weiterhin bei den branchenüblichen sechs Jahren (bei
Kauf). Für Tablets, welche jeden Tag durch Schülerinnen und Schüler gebraucht werden,
macht ein Ersatzbeschaffungszyklus von sechs Jahren wenig Sinn (sehr häufiger und inten-
siver Gebrauch). Die Entwicklung dieser Geräte wird in den nächsten zehn Jahren extrem
schnell vorwärts gehen. Zudem braucht es bei diesen Geräten eine Versicherung, da bei
einem Sturz schneller etwas defekt gehen kann. Tablets werden deshalb für jeweils drei
Jahre gemietet, inkl. Versicherung durch den Anbieter. Nach drei Jahren können die Geräte
wieder zurückgegeben und über den Einsatz eines Gerätetyps neu entschieden werden.
Somit bleibt die Schule nicht auf «alten» Tablets sitzen und ist bei der Ausrüstung mit Gerä-
ten flexibel und mobil.

Bisherige im Unterricht eingesetzte Geräte, welche noch nicht 6 Jahre in Betrieb sind, wer-
den auf die noch nicht vollständig ausgerüsteten Räume verteilt. Bis Ende 2021/22 sind alle
Geräte ersetzt.
Präsentationstechnik

Der Visualizer (mit Beamer oder Screen) ist ein wichtiger Bestandteil der heutigen Präsen-
tationstechnik in Schulzimmern und stellt eine wichtige Schnittstelle zwischen analog und

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Konzept 2019 Medien&Informatik

     digital dar. Bei einem Visualizer können beispielsweise motorische Bewegungsabläufe ge-
     zeigt und nachvollzogen werden (z.B. Konstruktionen). Weiter können Arbeiten/Projekte von
     Schülerinnen und Schülern sowie vielfältigste Unterrichtsmaterialen einfach, ohne Aufberei-
     tungsaufwand, präsentiert werden (bidirektionale Präsentationsmöglichkeiten).

     3.4.2   Geräte der Lehrpersonen

     Das Departement BKS schreibt in der Handreichung zur Ausrüstung der Lehrpersonen:
     Der Computer gehört zur Standardausrüstung am Lehrer/-innenarbeitsplatz. Er wird sowohl
     für die Vorbereitung, für administrative Aufgaben als auch für den Unterricht benötigt. Den
     Lehrpersonen soll in der Regel ein mobiles, persönliches Arbeitsgerät zur Verfügung stehen.
     Bei Lehrpersonen mit kleineren Pensen soll eine Lösung gefunden werden, welche die Ver-
     hältnismässigkeit der Kosten wahrt (z. B. Erhebung eines Nutzungsbeitrags, Beitrag der
     Schule an ein privates Gerät).

     Ein PC oder ein Notebook ist heute Standard für fast alle Arbeitnehmenden. Für Lehrperso-
     nen, die Medien&Informatik täglich im Unterricht vermitteln, die in Räumen arbeiten mit di-
     gitaler Präsentationstechnik, die in unterschiedlichsten flexiblen Arbeitsgruppen zusammen-
     arbeiten und die über kein eigentliches Büro verfügen, ist es zeitgemäss und sinnvoll, mit
     einem individuellen, mobilen Gerät zu arbeiten.

      Ausrüstung Lehrpersonen

      An der VSB sind alle Lehrpersonen mit einem Pensum über 8 Lektionen (knapp 30 Stel-
      lenprozente) mit einem persönlichen Arbeitsgerät (Notebook oder Tablet) durch die
      Schule ausgerüstet. Für Lehrpersonen mit Anstellungen von 8 und weniger Lektionen so-
      wie für Stellvertretungen stehen in einem Ausleihpool Arbeitsgeräte zur Verfügung.

     3.4.3   Geräte Schulleitungen und Schulverwaltung

     Schulleitungen arbeiten vermehrt mobil und müssen die Möglichkeit haben, die Schulsoft-
     ware und die verschiedenen Apps der Lehrpersonen, Klassen und Projekte zu bedienen.
     Daher werden Schulleitungen ab Schuljahr 2019/20 durch die Schule mit einem Arbeitsgerät
     (Notebook oder Tablet) ausgerüstet.

     Die Schulverwaltung arbeitet auf Geräten der Informatik der Stadt Baden. Um den Zugang
     zu den Applikationen der Schule sicherzustellen, erhalten sie die entsprechenden Synchro-
     nisationsmöglichkeiten für Office365/SharePoint.

     3.4.4   Software

     Durch die künftige Fokussierung der Ausstattung auf Tablets wird die Lizenzierung der Soft-
     ware über die ganze VSB koordinierbar. Mit der fortschreitenden Digitalisierung werden die
     Kosten für die Software steigen. Die Entwicklung, insbesondere bezüglich der Lehr- und
     Lernmittel, ist aktuell kaum voraussehbar. Die Lehrmittelverlage stehen in intensiven Dis-
     kussionen, was die Digitalisierung für ihre Produkte bedeutet. Stehen sowohl digitale wie
     analoge Lehrmittel zur Verfügung, werden an der VSB die digitalen Lehr- und Lernmittel

22    Konzept 2019 Medien&Informatik
Konzept 2019 Medien&Informatik

bevorzugt. Es wird jedoch einige Jahre dauern, bis die Mehrzahl der Lehr- und Lernmittel
digital zur Verfügung stehen. Es ist nicht damit zu rechnen, dass mit digitalen Lehr- und
Lernmitteln Kosten eingespart werden können.

3.5     Bereich Strukturen und Prozesse

                      Unterricht                Infrastruktur
      Soft-Facts                                                                  Hard-Facts
                      Beteiligte                Strukturen/ Prozesse

3.5.1    Steuerung und Support

Steuerung

Geschäftsleitung VSB
Die Geschäftsleitung (GLS) legt in Zusammenarbeit mit der Schulpflege die mittel- und lang-
fristigen Ziele zur medienbezogenen Weiterentwicklung der Schule fest. Sie erarbeitet die
langfristige Ressourcenplanung zu Handen der politischen Entscheidungsträger. Mindes-
tens ein Geschäftsleitungsmitglied verfügt über ausgewiesene, weitgehende Kompetenzen
in Medien&Informatik.

ICT-Steuergruppe
Die ICT-Steuergruppe setzt sich zusammen aus dem Geschäftsleiter/der Geschäftsleiterin,
mindestens aus je einem Schulleiter/einer Schulleiterin jeder Schulstufe, aus den Mitglie-
dern des technischen Supports sowie der Leitung des pädagogischen Supports. Mindestens
bis zur Realisierung des SSZ ist die Schulleitung der Pfaffechappe ebenfalls Mitglied der
Steuergruppe.

Die ICT-Steuergruppe ist der GLS unterstellt. Die ICT-Steuergruppe wird geleitet von einem
Mitglied der Geschäftsleitung. Die Steuergruppe konstituiert sich selbst.
Die Aufgaben sind:
− Aufnehmen von Entwicklungen im Bereich Medien und Informatik
− Vorbereiten und Beantragen von richtungsweisenden Entscheiden bei der GLS
− Gewährleisten der Einhaltung des Datenschutzes und der Datensicherheit
− Konzipieren und Planen der Weiterbildung der Schulleitungen und der Lehrpersonen
    im Bereich Medien&Informatik
− Umsetzen des ICT-Konzepts sowie der von der GLS vorgegebenen Ziele
− Planen der Beschaffung und des Einsatzes der IT-Infrastruktur (Hardware und Soft-
    ware)

Die Leiterin/der Leiter der ICT-Steuergruppe führt die Mitarbeitenden des technischen Sup-
ports.
Die ICT-Steuergruppe trifft sich 4 bis 6 Mal pro Jahr. 2 Mal jährlich treffen sich alle Mitglieder
der ICT-Steuergruppe, des technischen sowie des pädagogischen Supports.

Technischer Support
Interner technischer Support

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Konzept 2019 Medien&Informatik

     Der technische Support setzt sich aus mindestens 2 Personen zusammen, so dass die Stell-
     vertretung sichergestellt ist, das Knowhow gesichert werden kann und zwei Ansprechperso-
     nen insbesondere in hektischen Zeiten zur Verfügung stehen. Mit der wachsenden Anzahl
     Schülerinnen und Schüler sowie zunehmender technischer Ausstattung muss der techni-
     sche Support ausgebaut werden.
     Die beiden Personen stellen den Support an 5 Arbeitstagen von 07.15 bis 17.00 Uhr sicher.
     Die Lehrpersonen und Schulleitenden lösen bei Problemen ein Ticket beim technischen
     Support. Dieser nimmt entweder per Telefon Kontakt auf oder geht zur Problembehebung
     vor Ort. Der technische Support ist zentral organisiert und hat sein Büro inkl. Lagerraum im
     Schulhaus Pfaffechappe (ab 2021 voraussichtlich im SSZ).

     Die Aufgaben sind:
     − Anlaufstelle für alle technischen Fragen und Probleme aus den Schulhäusern
     − Zentraler Einkauf der Soft- und Hardware
     − Gerätedienst für alle Schulhäuser
     − Auftraggeber für externe Aufträge (z.B. Letec IT) gemäss Vorgaben der Steuergruppe
     − Beratung der ICT-Steuergruppe
     − Zusammenarbeit mit dem pädagogischen Support und mit den Schulleitenden
     − Sicherstellen einer jederzeit aktuellen Dokumentation (Inventar, Datenbanken, Archiv,
         Lizenzen, Passwörter etc.)
     − Administration SharePoint (Office 365) und LehrerOffice
     − Melden und Initiieren von Neuanschaffungen in der ICT-Steuergruppe

     Die Aufgaben werden in einem Pflichtenheft konkretisiert (Anhang: Stellenbeschrieb TICTS).

     Externer technischer Support
     Nebst dem internen technischen Support ist ein externer Support notwendig, da nicht alle
     Supportprobleme intern gelöst werden können.
     Die Aufgaben sind:
     − Unterstützung im Unterhalt von Server, PC und Peripherie
     − Unterhalt der Netzwerkinfrastruktur
     − Support bei Störungen sowie allgemeine Beratung

     Pädagogischer Support
     Der pädagogische Support setzt sich grundsätzlich aus je einer Lehrperson, die selbst auch
     unterrichtet, aus jedem Schulhaus zusammen (für kleinere Teams können Ausnahmen gel-
     ten). Nach Realisierung des SSZ vertreten weiterhin 2 Lehrpersonen die Sekundarstufe I.

     Das Departement empfiehlt folgende Berechnung für die Ressourcen des pädagogischen
     Supports:
        − Sockel bis 100 Schülerinnen und Schüler 1.5 Lektionen
        − Pro weiterem Schüler/weiterer Schülerin zusätzlich min. 0.005 bis max. 0.008 Lekti-
            onen (28 Lektionen = 100 Stellenprozente)

     Für die VSB bedeutet dies mit aktuell mit 2'300 Schülerinnen und Schüler gerechnet:
     8 mal Sockel à 1.5 Lektionen (pro Schulstandort) plus 7.5 (min.) bis 12 Lektionen (max.).
     Total sind dies gemäss Empfehlungen des BKS 19.5 bis 24 Lektionen.

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