Meerschweinchen Quicklebendige Quasselstrippen - Infomappe - Kreistierschutzverein
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Meerschweinchen Quicklebendige Quasselstrippen Infomappe Sie finden diese Informationen komplett im Internet unter http://www.kreistierschutzverein.de Tiere – Kleintiere – Haltung Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
Inhalt der Infomappe: Allgemeines Ihre Ansprechpartner im Kleintierbereich Das Wichtigste zuerst - Unsere Anforderungen in Kürze Ställe und Käfige sind keine Lebensräume Meerschweinchen-ABC Anschaffung Fragen, die man sich vor der Anschaffung stellen sollte Meerschweinchen aus der Zoohandlung holen? Überblick über die Grundbedürfnisse eines Meerschweinchens Einzelhaltung - nein danke Gemeinschaftshaltung von Kaninchen und Meerschweinchen Vergesellschaftung Meeris miteinander bekannt machen - die Vergesellschaftung Haltung Grundlagen der Haltung Mindestmaße und Ausstattung des Geheges Tierschutzwidriges Zubehör Ganzjährige Außenhaltung bei Meerschweinchen - ja oder nein? Haltungs- und Gehegebeispiele Innenhaltung und Sommerresidenz Tipps zur Einrichtung des Meerschweinchenbereichs Ernährung Grundlagen der Ernährung - Wasser, Heu, Futtermenge und Co. Ernährungspyramide Futterkarte Kleine Kräuterkunde Kleine Zweigekunde Ernährung in Sommer und Winter Das geht gar nicht - die größten Ernährungsfehler Gesundheit Gesundheits-Checkup Kleine Köttelkunde Links und Literaturtipps Zu guter Letzt - unsere kritische Seite Schlimme Tierschicksale Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
Ihre Ansprechpartner im Kleintierbereich Vincent Hurrler Brigitte Widmayer (Tierpfleger) (Tierhaltungsberaterin) Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
Das Wichtigste zuerst – unsere Anforderungen in Kürze Für unsere Meerschweinchen suchen wir ein schönes, artgerechtes Zuhause. Dabei müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein: …damit ich mich ausreichend bewegen kann, benötige ich viel Platz. Der Platzbedarf für mich und einen meiner Freunde beträgt mindestens 4qm… …ich möchte mein Futter gerne mit jemand teilen, deshalb werden wir nur zu zweit oder mindestens zu einem Freund - besser noch in eine Gruppe vermittelt … Einzelhaltung – nein danke! …in Ställchen oder handelsübliche Käfige werden wir nicht vermittelt, wir möchten nicht in einem Gefängnis leben. Wir brauchen ein Gehege mit viel Platz und Auslauf. Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
Ställe und Käfige sind keine Lebensräume Sind Meerschweinchen etwa Schwerverbrecher? Wieso wird ihnen dann ein Leben in Zellen und hinter Gittern zugemutet? Ich möchte kein Meerschweinchen mehr sein!!! Das sogenannte Nagerheim ist eine Zelle mit einer Grundfläche von etwa 0,57qm. Bei einer Höhe von 40cm, die dem Meerschweinchen zur Verfügung steht, kann es sich kaum bewegen. Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
In dieser Zelle kann es sein Leben höchstens absitzen – mehr nicht Unzumutbar, aber weit verbreitet: Viele Kleintiere müssen die meiste/ganze Zeit ihres Lebens auf Zentimetermaßen verbringen, weil das nötige Wissen über ihre Bedürfnisse fehlt. Hier kann sich das bewegungsaktive Meerschweinchen nur wie im Gefängnis fühlen. Toilette, Futterstelle, Schlafplatz und Lebensraum auf 0,…qm – das kann nicht sein! Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
Artgerechte Meerschweinchenhaltung muss nicht teuer sein! Artgerechte Haltung ist keine Frage des Geldes, sondern des Willens – schlechte Haltung ist nicht günstiger als gute. Der Meerschweinchenkäfig Das Meerschweinchengehege Preis: 40 - 120 Euro Preis: 30 - 70 Euro (20 – 40 Euro Gitter + 10 – 30 Euro PVC) Aufwand: kaufen und zusammenbauen Aufwand: kaufen und aufstellen Platzbedarf: gering Platzbedarf: flexibel (wenn man zu Hause ist und die Kaninchen frei laufen, einfach zusammenschieben) Aussehen: unschön Aussehen: je nach Gestaltung Aufwand beim Ausmisten: normal Aufwand beim Ausmisten: normal (Käfig auseinander bauen, reinigen, (Toiletten leeren/befüllen, saugen, zusammen bauen) wischen) Meerschweinchengerecht? Kaum, da es Meerschweinchengerecht? Ja, wenn sich nicht ausreichend bewegen kann die Grundfläche ausreichend und bei Streitigkeiten kein Ausweichen bemessen ist möglich ist Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
Meerschweinchen ABC In Bezug auf Meerschweinchenhaltung kursieren diverse landläufige Meinungen die sehr weit verbreitet sind. Einige sollen hier einmal betrachtet und kritisch hinterfragt werden. Abnahme: Nimmt ein Meerschweinchen in einer Woche mehr als 50 g Gewicht ab oder geht das Gewicht allmählich immer wieder nach unten, steht ein Tierarztbesuch an. Mit Gewichtsverlust kündigen sich oft Krankheiten an. Außenhaltung: Die Außenhaltung von Meerschweinchen, auch ganzjährig, ist möglich. Der Lebensraum, der ihnen in Außenhaltung geboten wird, ist natürlicher. Die Haltungsanforderungen für Meerschweinchen in Außenhaltung sind jedoch um einiges höher als bei Innenhaltung, vor allem im Winter. Außenhaltung macht also nicht, wie allgemein angenommen weniger, sondern mehr Arbeit als die Haltung von Meerschweinchen im Haus. Babys: Meerschweinchenbabys sind zwar unbestritten äußerst niedlich, man sollte aber unbedingt dran denken, dass sie nach nur wenigen Monaten auch schon erwachsen sind und nicht lange so klein bleiben. Hier sollte man verantwortungsvoll genug sein, um keine eigene Nachzucht durchzuführen, die Tierheime sind voll von ungewollten Tieren. Brot: Hartes Brot oder Knabberstangen werden häufig zur Abnutzung der Zähne empfohlen. Obwohl die Konsistenz oberflächlich betrachtet diese Vermutung zulässt, ist ausschließlich HEU das geeignete Futter, um für den nötigen Abrieb der nachwachsenden Zähne zu sorgen. Brot und Knabberstangen sind ungesund und gehören daher nicht auf den Speiseplan der Meerschweinchen. Durchfall: Ein Meerschweinchen mit Durchfall muss umgehend dem Tierarzt vorgestellt und behandelt werden. Unbehandelter Durchfall kann innerhalb von 24 Stunden zum Tod des Tieres führen. Einzelgänger: Meerschweinchen sind gesellige Tiere, einzeln gehaltene Tiere leiden unter der Isolation. Weder der Mensch noch ein Kaninchen kann einem Meerschweinchen den Artgenossen ersetzen. Tierhändler versuchen oft den Eindruck zu vermitteln, dass Meerschweinchen alleine gehalten werden können. Dies ist aber eine reine Verkaufsargumentation, die sich nicht an den Bedürfnissen der Tiere, sondern ausschließlich am gewünschten Umsatz orientiert. Feuchtes Grünfutter: Grünfutter sollte immer gut gewaschen werden, muss aber nicht ganz trocken sein. Ursache der gefürchteten Trommelsucht ist nicht feuchtes Grünfutter, sondern welkes Grünfutter oder die Kombination mit Trockenfutter. Auf die Frische muss daher immer geachtet werden. Frühkastration: Um Böckchen die Kastrationsquarantäne (6 Wochen Einzelhaltung) zu ersparen, können sie mit 250 g frühkastriert werden. Sie werden damit vor der Geschlechtsreife kastriert. Nicht alle Tierärzte führen diese Art der Kastration durch. Futtermischungen: Die im Handel angebotenen Futtermischungen benötigen Meerschweinchen nicht. Sie entstammen mit Masse dem „Bedarf“ der industrialisierten Massentierhaltung. Seit einigen Jahren werden sie mit bunten Verpackungen und allerlei Marketingtricks - zu völlig überteuerten Preisen - dem gutgläubigen Heimtierhalter angeboten, um ihm zu suggerieren, seinen Tieren etwas Gutes zu tun. Fertigfuttermischungen (getreidehaltig oder getreidefrei) schädigen jedoch nachhaltig die Verdauung ihrer Meerschweinchen und führen in der Konsequenz zu einem frühen Tod der Tiere. Gruppenzusammensetzung: Für Weibchen wie Böcke ist eine gleichgeschlechtliche Haltung möglich. Ebenso kann ohne Probleme ein Kastrat mit mehreren Weibchen gehalten werden. Eine gemischtgeschlechtliche Gruppe mit mehreren Kastraten braucht vor allem viel Platz und ein ausgewogenes Verhältnis von Weibchen und Böcken (mindestens 3:1, besser mehr Weibchen pro Bock). Oft funktioniert eine solche Gruppe mit Frühkastraten besser als mit später kastrierten Böcken. Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
Getreidefreies Trockenfutter: Getreidefreies Trockenfutter ist genauso schädlich, wie getreidehaltiges und sollte daher nicht verfüttert werden. Insbesondere die in Internetshops angebotenen Futtermischungen sind keinesfalls artgerecht und orientieren sich nicht an dem biologischen Bedarf der Tiere, sondern nutzen die Vermenschlichung der Tiere und Unwissenheit der Halter aus Der Speiseplan der Meerschweinchen sollte zu 80% aus frischer Wiese und Heu, 15% Gemüse und 5% Obst und Kräutern bestehen. Grünfutter / Frischfutter: Meerschweinchen in der freien Natur ernähren sich von Gräsern und Kräutern. Ein Futterangebot, wie es die Tiere auch im natürlichen Umfeld vorfinden würden, welches also ihrer spezifischen Ernährungsphysiologie entspricht, stellt daher die artgerechteste Ernährung dar. Frisches Wiesengras darf aber nicht von Hundewiesen oder an Straßenrändern gepflückt werden. Da Meerschweinchen selektiv fressen, sollten immer 6 – 8 verschiedene Frischfuttersorten gegeben werden, idealerweise das Gemüse der Saison, also im Winter Wintergemüse, im Sommer Sommergemüse. Neue Sorten müssen aber immer erst in kleinen Mengen gegeben werden, damit die Verdauung der Tiere sich darauf einstellen kann. Kräuter lassen sich gut selber anbauen oder als Kräutertopf aus dem Supermarkt frisch verfüttern. Herkunft: Meerschweinchen stammen ursprünglich aus den Anden in Peru und leben dort auch immer noch. Heu: Obwohl es recht langweilig wirkt, ist es die wichtigste Futtergabe für das Meerschweinchen, wenn nicht ausreichend frisches Wiesengras und frische Kräuter zur Verfügung stehen. Es muss ständig zur Verfügung stehen. Es enthält die für die Verdauung wichtigen Rohfasern und Ballaststoffe und sorgt für den gesunden Abrieb der Zähne, um Zahnspitzen und anomales Zahnwachstum zu verhindern bzw. zu verzögern. Jedoch gibt es hier deutliche qualitative Unterschiede, das im Handel angebotene Heu ist meist minderer Qualität. Heu aus dem Zooladen sollte nicht gegeben werden, die Halme sind zu kurz und häufig werden zum besseren Verkauf künstliche Duft- und Aromastoffe zugesetzt. Eine gute Bezugsquelle ist ein Bauern-, oder Reiterhof. Hochnehmen: Kein Meerschweinchen wird gerne hochgenommen, sei es auch in noch so liebevoller Absicht. Meerschweinchen zählen in der Natur zu den so genannten „Beutetieren“ und werden dort nur von Raubvögeln „hochgenommen“. Für das Heim-Meerschweinchen bedeutet ein Hochnehmen Stress, da es sich vom Raubtier gegriffen fühlt. Internet: Von so genannten "Internetforen" ist dezidiert abzuraten. So sind hier keinesfalls ausgebildete Tierpfleger, Verhaltensbiologen oder Tierärzte anzutreffen, die entsprechend kompetent informieren und beraten, sondern ausschließlich Privatpersonen, die munter ihr Halbwissen zum Besten geben und sich auf Kosten der Tiere selbst inszenieren. Insbesondere sogenannte Internet-„Tierschutz“vereine und selbsternannten „Tierretter“ verursachen mit ihren Aktivitäten unendliches Leid und Elend für die Tiere. Käfig / Stall: Die Haltung in einem (auch scheinbar großen) Käfig oder Stall entspricht keinesfalls den Bedürfnissen dieser bewegungsfreudigen Tiere und ist Tierquälerei. Meerschweinchen benötigen 24 Stunden am Tag die Möglichkeit zur Bewegung, ein Gehege muss mindestens 2qm pro Nase aufweisen, je mehr, desto besser. Kaninchen als Partner: Gerne wird im Handel empfohlen, ein Kaninchen und ein Meerschweinchen gemeinsam zu halten. Dies dient jedoch lediglich der Umsatzsteigerung des Händlers und wird den Bedürfnissen beider Tierarten nicht gerecht. Kindgerecht: Kleintiere werden häufig als "Einstieg" ins Haustierbesitzerdasein für Kinder betrachtet. Die Annahme, sie seien anspruchslos, billig und willig ist jedoch irrig. Meerschweinchen sind Fluchttiere, möchten nicht hochgenommen und herumgetragen werden und kuscheln nicht gern mit einem Menschen. Es gibt unendlich viele Kinderzimmertiere, die ihr Leben in Käfighaft fristen und lebenslang leiden. Meerschweinchen sind daher weder „Kindertiere“ noch Kinderersatz oder lebendige Plüschtiere, sondern haben hohe Ansprüche an deren Haltungsbedingungen. Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
Knabberstangen: Siehe Leckerlis. Kostengünstig: Bei den Kosten muss an mehr gedacht werden als nur an den Anschaffungspreis und die Ausstattung. Der Gehegebau ist zeit- und kostenintensiv, Futter und Streu müssen eingeplant werden und vor allem dürfen Tierarztkosten (Impfungen, Kastration usw.) nicht außer Betracht gelassen werden. Wer ein Haustier hat, geht eine Verpflichtung ein, auch und vor allem wenn das Tier krank ist und behandelt werden muss! Kot fressen: Das Fressen des Blinddarmkots wird fälschlicherweise oft als krankhaft angesehen. Die Meerschweinchen fressen ihn jedoch, um ihren Bedarf an Vitamin B und K zu decken. Kuscheltiere: Meerschweinchen sind keine Kuscheltiere. Sie vermeiden körperlichen Kontakt untereinander (Ausnahmen bilden Jungtiere, kranke und verängstigte Tiere) und wollen auch bei uns Menschen nicht auf den Schoß. Langweilig: Meerschweinchen sind keineswegs langweilig, sofern man sie artgerecht hält. Wer einmal das komplexe Verhaltensrepertoire einer Gruppe in einem gut strukturierten Gehege beobachtet, wird von Tag zu Tag mehr der Faszination Meerschweinchen erliegen. Müssen die Meerschweinchen allerdings ein tristes Leben im Käfig oder Stall fristen, werden diese Tiere aggressiv und depressiv. Lebenserwartung: Die Lebenserwartung der Meerschweinchen liegt bei 6 bis 8 Jahre. Einige Meerschweinchen werden auch 10 Jahre oder älter. Das älteste bekannte Alter eines Meerschweinchens betrug 15 Jahre. Leckerlis: Die im Handel angebotenen Leckerlis (z. B. Joghurtdrops, Knabberstangen, etc.) bestehen in der Regel aus Getreide, Milch-, Honig- Joghurt- Marzipan oder anderen Stoffen, welche die Verdauung der Meerschweinchen langfristig schädigen. Aber auch getreidefreies Trockenfutter, Trockenobst und Trockengemüse ist ungesund. Diese Produkte aus dem Tierbedarfshandel gehören daher nicht auf den Speiseplan eines Meerschweinchens! Geben Sie daher nur frisches Gemüse, Obst oder Kräuter, die Meerschweinchen danken es ihnen mit Gesundheit und einem langen Leben. Lecksteine / Mineralsteine: Benötigen Meerschweinchen nicht. Aufgrund ihrer effizienten Nahrungsausnutzung gewinnen Meerschweinchen alle wichtigen Nährstoffe aus der Nahrung. Eine Überversorgung mit Nährstoffen führt langfristig zu Nieren- und Blasensteinen. Naschereien: Der eigene menschliche Hang zum Naschen und die Lust auf Leckereien sollte nicht auf das Tier übertragen werden. (siehe „Leckerlis“) Auch die in Internetshops angebotenen Produkte wie Trockenobst oder Trockengemüse gehören nicht auf den Speiseplan der Tiere. Narkose / OP-Vorbereitung: Einem Meerschweinchen darf auf keinen Fall vorher das Futter entzogen werden, d. h. „nüchtern“ operiert werden. Es ist überaus wichtig und trägt auch zur schnellen Erholung bei, dass Meerschweinchen bis zur Narkose und gleich nach der OP wieder ihr gewohntes Futter und Wasser zur Verfügung haben, damit die Verdauung nicht zusätzlich zur Operation belastet wird. Nippeltränke: Nicht zu empfehlen, das Wasser wird nur tröpfchenweise abgegeben, durch die unnatürliche Kopfhaltung trinken viele Tier zu wenig. Sie ist auch schwer zu reinigen und daher schnell veralgt und friert im Winter ein. Bieten Sie Wasser daher immer in einem stabilen Napf an. Perinealtasche: Die Perinealtasche liegt direkt über dem Anus. Vor allem bei Böcken kann diese sich mit Heu, Streu oder Haaren füllen. Sie muss regelmäßig überprüft und bei Bedarf gereinigt werden. Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
Quieken: Das Quieken ist eine Lautäußerung, die Meerschweinchen nur im Kontakt mit Menschen verwenden. Es handelt sich hierbei um einen Futterruf. Tierarzt: Nicht jeder Tierarzt kennt sich mit allen Tierarten gleich gut aus, und es ist nicht einfach einen Arzt zu finden, der sich mit den ganz spezifischen Meerschweinchenkrankheiten und -problematiken auskennt. Ist man unsicher, was Diagnose und / oder Behandlungsmethoden angeht, auf jeden Fall eine zweite oder gar dritte Meinung einholen. Manches Meerschweinchen, das bei dem einen Tierarzt eingeschläfert werden sollte, wurde von einem anderen Tierarzt erfolgreich behandelt. Tierheim: Im Tierheim warten viele Meerschweinchen auf eine neue Chance, meist sogar schon als vergesellschaftetes Pärchen. Eine weitläufige Meinung ist, dass es dort vorwiegend gestörte Tiere zu vermitteln gibt. Die meisten Tiere werden aber dort abgegeben, weil das Interesse verloren ging, die Besitzer gestorben sind, eine Allergie aufgetreten ist usw. Bei Kleintieren ist selten Verhaltensstörung der Grund für die Abgabe bzw. wenn, dann handelt es sich in der Regel um Aggressionen, die schnell abgestellt sind, wenn die Tiere endlich einen Artgenossen, Auslauf und Zuwendung haben. Trockenfutter: Meerschweinchen benötigen keinerlei Trockenfutter, weder Trockenobst, Trockenkräuter noch Trockengemüse. Gemüse, Kräuter und Obst können fast jederzeit frisch im Supermarkt oder beim Bauern bezogen werden. Getreidefreies Trockenfutter gehört daher genauso wenig auf den Speiseplan der Meerschweinchen wie getreidehaltiges Trockenfutter. Unterschlupf: Jedes Meerschweinchen braucht im Eigenbau mindestens einen Unterschlupf. Ideal sind Unterstände, die von allen Seiten offen sind oder Weidenbrücken. Häuser mit nur einem Eingang sind nicht geeignet, da den Meerschweinchen dann kein Fluchtweg bleibt, wenn sie bedrängt werden. Vergesellschaftung: Möchte man Meerschweinchen in eine Gruppe integrieren, muss die Vergesellschaftung auf neutralem Boden mit viel Platz, Unterschlüpfen und Beschäftigung (in Form von Futter) stattfinden. So haben alle die Gelegenheit sich kennen zu lernen und sich aus dem Weg zu gehen, wenn sie es möchten. Die Meerschweinchen bleiben in der Regel mindestens 24 Stunden in dem Vergesellschaftungsgehege und werden erst in den Eigenbau umgesetzt, wenn es zu keinen heftigen Streitereien mehr kommt. Vitamin C: Meerschweinchen können wie wir Menschen kein Vitamin C bilden und müssen ihren Bedarf daher über die Nahrung decken. Bei ausreichender und abwechslungsreicher Frischfütterung ist das kein Problem. Vitamintropfen sind unnötig. Kranke Meerschweinchen können einen erhöhten Vitamin C Bedarf haben. Dann kann man eine Prise reine Ascorbinsäure (bekommt man in Apotheken in Pulverform) auf ein Stück Gurke oder in den Päppelbrei geben. Wasser: Muss den Meerschweinchen täglich frisch zur Verfügung gestellt werden. Meerschweinchen können keinesfalls ihren Wasserbedarf durch das Grün- bzw. Saftfutter alleine decken. Zoohandlungen / Züchter: Nicht überall, wo Tiere erworben werden können, geht es wirklich um das Wohl der Tiere. Hier stehen ausschließlich kommerzielle Interessen im Vordergrund, um mit dem Leid der Tiere kommerziellen Gewinn zu erzielen. Die im Handel angebotenen Käfige / Ställe sind zu klein, die angebotenen Futter- und Futterergänzungen benötigen die Tiere nicht und führen langfristig zu schweren gesundheitlichen Schäden. Entsprechend sollte man den kommerziellen Tierhandel nicht unterstützen, sondern sich ein Tier aus dem Tierheim holen. Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
Fragen vor der Anschaffung Meerschweinchen sind eine wundervolle Bereicherung und die Beschäftigung mit ihnen bereitet viel Freude. Vor der Anschaffung sollten jedoch einige Dinge gut überdacht werden. Sind alle Familienmitglieder mit der Anschaffung von Meerschweinchen einverstanden? Die Meerschweinchen müssen von allen im Haushalt lebenden Personen akzeptiert werden, sonst sind Streit und Reibereien vorprogrammiert. Sind Sie als Eltern bereit, die Verantwortung für die Tiere zu tragen? „Mein Kind wünscht ich ein Streicheltier“ ist kein guter Grund für die Anschaffung von Meerschweinchen. Gerade Kinder sind spontan für Meerschweinchen zu begeistern, werden sie größer, verändern sich allerdings ihre Interessen. Kinder sollten Meerschweinchen nur dann halten, wenn die Eltern hauptverantwortlich für deren Pflege zuständig sind. Können Sie eine Betreuung der Tiere auch während Ihrer Abwesenheit (Urlaub, Krankheit) sicherstellen? Meerschweinchen benötigen dauerhaft Zugang zu frischem Heu und Wasser und können auch krank werden. Haben Sie eine verantwortungsvolle Person, die die Betreuung Ihrer Tiere übernehmen kann? Sind Sie bereit, den Meerschweinchen über viele Jahre ein liebevolles Zuhause zu geben? Meerschweinchen können 6 bis 8, manche sogar bis zu 10 Jahre alt werden. Können Sie sich vorstellen, sie auch noch in einigen Jahren optimal zu versorgen? Haben Sie genügend Zeit, um sich mehrmals täglich um sie zu kümmern und sich mit Ihnen zu beschäftigen? Können Sie den Meerschweinchen einen ausreichend großen und geeigneten Platz zur Verfügung stellen? Meerschweinchen sind sehr bewegungsfreudig und brauchen viel Platz. Ein handelsüblicher Käfig bzw. Stall mit zeitweiligem Auslauf erfüllt diese Bedürfnisse nicht. Für Meerschweinchen gibt es viele Gefahren, daher sollten Sie den Lebensbereich entsprechend absichern, um sie vor den Gefahren durch Elektrogeräte, giftige Pflanzen, Verletzungen durch Türen etc. zu bewahren. Meerschweinchen sind keine Kuscheltiere und keine Spielgefährten für Kinder – sind Sie sich dessen bewusst? Meerschweinchen möchten nicht hochgenommen und herumgetragen werden. Ein „Fangen“ löst den Fluchtinstinkt aus. Durch Herunterfallen können sich Meerschweinchen schlimme Verletzungen zuziehen (Gefahr von Knochenbrüchen, Quetschungen, …). Völlig ungeeignet für Meerschweinchen sind Leinen (dann sollte man sich besser einen Hund anschaffen). Sind Sie bereit unter Umständen viel Geld für Ihr Meerschweinchen auszugeben? Meerschweinchen sind in der Anschaffung durchaus kostengünstig. Teuer können anfallende Tierarztkosten werden, Behandlungen bei Krankheiten können so viel kosten wie ein Urlaub. Lässt Ihre gesundheitliche Lage die Meerschweinchenhaltung zu? Heu, Meerschweinchenhaare, Stroh und Staub können Allergien auslösen. Machen Sie bitte vor der Anschaffung einen Allergietest. Wenn Sie bereit sind, dies zu beherzigen und eventuelle Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, erfüllen Sie die besten Voraussetzungen, Ihr Leben um mindestens zwei Meerschweinchen zu bereichern. Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
Meerschweinchen aus der Zoohandlung Die meisten Zoohandlungen beziehen ihre Meerschweinchen aus unkontrollierten Massenzuchten. Auf Anfrage wird jedoch auf "qualifizierte, erfahrene Züchter" hingewiesen. Die Tiere leben meist unter katastrophalen Bedingungen und werden in Massen produziert. Für ein 20€-Meerschweinchen gibt kein Zooladen 50€ Tierarztkosten aus! In der Tierhandlung angekommen, werden die Tiere leider so gut wie nie tierärztlich versorgt, denn das würde erhebliche Verluste im Gewinn bedeuten. Kranke Tiere werden oftmals an Laien verkauft oder im Lagerraum abgestellt, bis sie sterben. Kranke Tiere oder Ladenhüter werden getötet und entsorgt Manche Zooläden geben unverkäufliche Tiere zurück an den Züchter, wenn sie nicht mehr im süßen Alter sind, der sie dann oftmals ertränkt, vergast oder anderweitig entsorgt. Andere Tierläden entledigen sich selber ihrer Tiere oder verkaufen diese als Schlangenfutter. Was soll man auch mit den Tieren tun, wenn sie bissig oder "hässlich" sind so, dass sie keiner möchte? Wer im Zoohandel einkauft, möchte ein süßes, gesundes und liebes Tier. Denn der Zoohandel lebt von Spontankäufen "süßer Tiere". "Oh ist das süß! Das möchte ich haben!" Die meisten Zooladen-Meerschweinchen werden spontan beim Einkauf gekauft, weil sie so süß sind. Oft werden die Meerschweinchen so an uninformierte und unwissende Menschen verkauft und fristen ein trauriges Dasein in einem kleinen Käfig und ohne Artgenossen. Was kann ich dagegen tun? Kaufen Sie keine gesunden Tiere frei! Für jedes gekaufte Tier rückt ein neues aus den Massenzuchten nach und das Geschäft wird angekurbelt. Selbst wenn Sie alle Meerschweinchen auf einmal kaufen, sitzen am nächsten Tag genauso viele Meerschweinchen an deren Stelle im Zooladen. Sprechen Sie Missstände direkt in der Zoohandlung an ("Im Meerschweinchengehege ist Durchfallkot", "Die Gehege sehen heute aber sehr dreckig aus", "Ist das Gehege nicht ziemlich überbesetzt?"). Überzeugen Sie Bekannte davon, ihr Tier nicht in der Zoohandlung zu erwerben. Wenn Sie Missstände beobachten, erstatten Sie bitte Anzeige bei der Polizei oder melden sie diese beim Veterinäramt. Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
Überblick Grundbedürfnisse eines Meerschweinchens Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
Einzelhaltung – nein danke… Die Einzelhaltung von Meerschweinchen ist immer noch weit verbreitet. Dies liegt oft an fehlender Information der Halter über die Bedürfnisse der Tiere oder das Verhalten des einzeln gehaltenen Meerschweinchens wird falsch interpretiert. Bedenken Sie… … auch wenn Sie sich vier Stunden am Tag intensiv mit Ihrem Meerschweinchen beschäftigen, ist es immer noch 20 Stunden jeden Tag alleine und einsam. Das entspricht 600 einsamen Stunden im Monat und 57600 in einem ganzen Meerschweinchenleben. Auch gute Pflege und viel Beschäftigung können leider kein anderes Meerschweinchen ersetzen. Entscheiden Sie sich daher für mindestens ein zweites Meerschweinchen, um Ihrem Meerschweinchen ein glückliches Leben zu ermöglichen. Sind Sie 24 Stunden am Tag für Ihr Meerschweinchen da, bis es irgendwann stirbt? Putzen Sie ihm das Fell und schlecken es ab? Laufen Sie mit ihm herum und erkunden die Umgebung? Können Sie die Meerschweinchensprache und unterhalten sich so im Alltag mit Ihrem Meerschweinchen? Wenn Sie diese Fragen nicht bejahen können, braucht Ihr Meerschweinchen einen Artgenossen, ein Mensch kann diesen niemals ersetzen. Einige weitere Irrtümer zur Meerschweinchenhaltung: Ich beschäftige mich viel mit meinem Meerschweinchen, es ist kaum alleine. Zum einen ist es kaum einem Menschen möglich, 24 Stunden für sein Meerschweinchen da zu sein, zum anderen – und das ist entscheidend – kann ein Meerschweinchen mit einem Menschen nicht kommunizieren. Menschen und Meerschweinchen sprechen nicht dieselbe Sprache. Als Mensch kann man es zwar streicheln, aber nicht lecken und putzen, es füttern, aber nicht mit ihm um eine Gurke streiten. Das vermisst es – auch wenn man ein toller Halter ist. Mein Meerschweinchen verträgt sich nicht mit anderen Meerschweinchen Jedes Meerschweinchen lässt sich mit Artgenossen vergesellschaften. Leider wird oft eine falsche Kombination gewählt (zwei erwachsene Böcke zu vergesellschaften ist nicht leicht) oder das Gehege ist zu klein, so dass die Tiere sich einfach nicht vertragen können. Oft werden auch einfach zwei Tiere zusammen in einen Käfig gesteckt und wenn sie dann anfangen ihren Rang zu klären, was sehr laut und heftig sein kann, dann werden sie auseinander gerissen und der Besitzer glaubt, sie würden sich nicht vertragen. Beachtet man die Vergesellschaftungsregeln, werden die Tiere sich vertragen. Ich möchte, dass mein Meerschweinchen zahm bleibt Oft wird geglaubt, dass ein Meerschweinchen durch einen Artgenossen nicht mehr so auf den Menschen bezogen ist. Die Erfahrung spricht jedoch eine andere Sprache, statt einem Meerschweinchen kommen dann halt mehrere auf einen zu. Durch ein weiteres Meerschweinchen verändert sich nur die Zeit, die das Tier sonst alleine verbracht hat. Was sich jedoch ändert, ist der Grund des Meerschweinchens, einem Menschen entgegen zu laufen – nämlich nicht einzige Abwechslung in der Einsamkeit, sondern pure Lebensfreude. Das wohl häufigste Problem in der Heimtierhaltung ist Eintönigkeit und damit einhergehende Langeweile, u.a. verursacht durch Einzelhaltung, Verhaltensstörungen sind oft die Folge. Wesentlich für Meerschweinchen ist der Kontakt zu Artgenossen. Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
Gemeinschaftshaltung von Kaninchen und Meerschweinchen Die Gemeinschaftshaltung von Kaninchen und Meerschweinchen ist sehr weit verbreitet und viele Tierhalter unterliegen der Annahme, dass dies eine für diese beiden geselligen Tierarten artgerechte Haltungsform sei. In vielen Zoohandlungen wird aus Unwissenheit oder Profitgier (es lassen sich zwei Tiere an den Kunden bringen) die Haltung von einem Meerschweinchen zusammen mit einem Kaninchen empfohlen. Bei so einer Haltung sind beide Tiere "gemeinsam einsam", denn sie kommen nicht nur von verschiedenen Kontinenten, sondern sprechen eine andere Sprache (verstehen sich nicht) und können sich sogar gegenseitig verletzen. Ein Zusammenleben bildet nur eine Notgemeinschaft, die Tiere leben nebeneinander her. Die Unterschiede im Verhalten machen dies sehr schnell deutlich: Kaninchen kuscheln gern miteinander, lecken sich gegenseitig das Fell und schlafen oft eng aneinander gekuschelt. Meerschweinchen leben eher auf Distanz, lecken niemals ihre Artgenossen ab und schlafen einzeln. Kaninchen sind dämmerungs- und nachtaktiv. Meerschweinchen sind tagaktiv und schlafen gern in geschützten Ecken. Kaninchen bevorzugen erhöhte Orte, von wo aus sie eine gute Rundumsicht haben. Meerschweinchen suchen immer am liebsten schützende Ecken auf. Kaninchen und Meerschweinchen können sich untereinander nicht verständigen, denn sie sprechen keine gemeinsame Sprache. Zum Grundbedürfnis jedes sozialen Lebewesens (Kaninchen, Meerscheinchen, wie auch der Mensch) gehört die Kommunikation mit Artgenossen, sonst verkümmern sie. Meerschweinchen bekommen weder vom Kaninchen noch vom Menschen ihre Lautäußerungen erwidert und verlieren bei dieser Haltung auf Dauer ihr Vokabular und somit auch ihr natürliches Verhalten. Auf der anderen Seite kann das Kaninchen das laute, für sein empfindliches Gehör störende Quieken des Meerscheinchens nicht verstehen und reagiert mit Stresshormonausschüttung. Fazit: Meerschweinchen sind gesellige Tiere, ohne Kontakt zu Artgenossen leiden sie unter der Isolation. Weder der Mensch noch ein Kaninchen kann einem Meerschweinchen den Artgenossen ersetzen. Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
Meeris miteinander bekanntmachen – die Vergesellschaftung Meerschweinchen sind Gruppentiere, deshalb sollte man immer eine kleine Gruppe von ihnen halten und nie ein einzelnes Meerschweinchen! Ideal ist eine Gruppe von 4 – 6 Tieren. Unter Meerschweinchen gibt es eine feste Rangordnung, jedes Tier hat seinen Platz in der Gruppe. Die Rangordnung muss zwischen allen in der Gruppe lebenden Meerschweinchen geklärt werden. Deswegen lassen sich einander unbekannte Tiere nicht „einfach so“ zusammensetzen, sondern man sollte einige Regeln zur Vergesellschaftung berücksichtigen. Die beste Methode ist eine Vergesellschaftung auf neutralem Gebiet, also einem Raum, den keines der Tiere zu seinem eigenen Territorium zählt, hier sollten sich die Tiere zum ersten Mal begenen. Am besten setzt man die Tiere gleichzeitig in das neutrale Territorium und gibt ihnen Futter, um sie zu beschäftigen. Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenführung auf neutralem Gebiet: genügend Platz Die Tiere müssen sich jagen und verfolgen können, genügend Raum ist deshalb sehr wichtig. genügend Unterschlüpfe Beim Klären der Rangordnung sind Unterschlüpfe, in denen sich die Meerschweinchen auch mal zurückziehen oder verstecken können, sehr wichtig. Bei den Unterschlüpfen ist darauf zu achten, dass kein Meerschweinchen in die Enge getrieben werden kann (z. B. weil ein Häuschen nur einen Eingang hat. Häuschen sind prinzipiell für Fluchttiere ungeeignet. Sie brauchen Unterschlüpfe mit mind. zwei Durchgängen). genügend Zeit Es kann mehrere Tage dauern, bis sie sich die Rangordnung geklärt und die Meerschweinchen sich beruhigt haben. Wenn sie miteinander fressen und nebeneinander sitzen, können sie zurück ins alte Gehege ziehen (altes Revier eines Tieres). Das alte Gehege sollte zuvor eine Grund- Reinigung mit Essigwasser bekommen, für den Übergang verwendet man erst einmal nur neutrale Gegenstände/Einrichtung und räumt die Gehegeaufteilung etwas um. Es kann noch mal zu leichten Auseinandersetzungen kommen, wenn die Meerschweinchen in das alte Revier umziehen. Diese legen sich sehr schnell wieder. Ruhe bewaren Auch wenn die ersten Tage der Zusammenführung stressig sind, es zu Verfolgungsjagden kommt, bewahren Sie Ruhe. Man sollte hier nicht ständig eingreifen und Tiere separieren. Die Tiere sollten erst dann getrennt werden, wenn es zu ernsten Verletzungen kommt Von anderen Formen der Vergesellschaftung, wie die Meerschweinchen zum Beispiel gemeinsam in einen kleinen Käfig sperren, ist abzuraten. So werden die Meerschweinchen nur aggressiv und eine Zusammenführung ist oft von vornherein zum Scheitern verurteilt. Ein neutraler Raum kann z.B. auch ein aufgestelltes Gehege in der Garage oder in einem Gartenhaus sein, vorausgesetzt es ist sicher für die Meerschweinchen. Wie wir Menschen auch, haben Meerschweinchen enge Freundschaften zu anderen Meerschweinchen. Ebenso gibt es immer Tiere, Charakter oder Kombinationen, die sich "überhaupt nicht riechen" können. Deshalb verträgt sich nicht jedes Meerschweinchen mit einem X-beliebigen anderen. Sollte es trotz einer richtig durchgeführten Vergesellschaftung außerhalb des Reviers zu Verletzungen kommen oder eines der Meerschweinchen stark unter dem anderen leiden, so hat es keinen Sinn, sie "zwanghaft" zusammen zu halten. Die Kämpfe, die zur Rangordnungsklärung nötig sind, haben jedoch nichts mit "nicht mögen" oder Unverträglichkeiten zu tun, sondern sind ganz normales Meerschweinchenverhalten. Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
Grundlagen der Haltung Meerschweinchen werden als Haustiere sehr häufig unterschätzt. Sie sind keineswegs die anspruchslosen Hausgenossen, als die sie oft bezeichnet werden, sie stellen eine Reihe von Anforderungen an ihren Halter und ihre Umgebung, die erfüllt werden sollten, um den Tieren ein langes und glückliches Leben zu ermöglichen. Oft haben Meerschweinchen auch den Ruf des „langweiligen Käfigtieres". Bietet man ihnen jedoch einen abwechslungsreichen, käfigfreien Lebensraum, wird man mit Meerschweinchen die gleiche Freude wie mit Hunden oder Katzen haben. Käfighaltung – nein danke Die Käfighaltung kommt aus der Versuchstierhaltung, denn die Versuchstiere müssen hygienisch und platzsparend untergebracht werden. Mittlerweile hat man längst erkannt, dass diese Haltung dem Meerschweinchen nicht gerecht wird. Eine Unterbringung im Käfig ermöglicht Meerschweinchen nicht, sich artgerecht zu bewegen, es wird ihm keine Abwechslung und Beschäftigung geboten, was oft zu Aggressionen und Unruhe führt. Welche Fläche brauchen Meerschweinchen, um sich artgerecht zu bewegen? Um den Tieren artgerechte Bewegung zu ermöglichen, muss ein Gehege für zwei Tiere mindestens vier bis sechs Quadratmeter groß sein. Die Mindestmaße sind Maße, die als Grundfläche, nicht über Etagen und rund um die Uhr, also auch nachts, zur Verfügung stehen sollten. Einrichtung des Geheges Meerschweinchen benötigen ein gut eingerichtetes Gehege, dessen Inhalt auch regelmäßig umgestellt und ausgetauscht wird, damit es interessant bleibt. Für Heimmeerschweinchen fällt die Aufgabe des Überlebenskampfes weg, das Futter wird bereitgestellt, alles riecht wie immer. Das Meerschweinchenleben kann ohne Unterhaltung hier schnell langweilig werden. Mit Fantasie kann man dem entgegenwirken. Meerschweinchen mögen Häuschen oder Kartons mit mehreren Ein- und Ausgängen, Korkhöhlen zum Verstecken, Äste zum Knabbern etc. Verwenden sollte man nur Naturmaterialien, da Meerschweinchen alles anknabbern und besonders Plastik etc. für schwere Gesundheitsstörungen sorgen kann. In ein gut ausgestattetes Gehege gehört: Verstecke wie Holzhäuschen, Korkröhren etc. mit mindestens zwei Durchgängen (siehe z.B. www.plueschnasen.de), Meerschweinchen sind Fluchttiere und verstecken sich gerne Trinknapf (keine Nippeltränke) Heuraufe Buddelkiste Nagematerial (Haselnuss- oder ungespritzte Obstbaumzweige) Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
Tierschutzwidriges Zubehör für Meerschweinchen Käfige Im Handel werden Käfige in allen Größen angeboten, der größte Käfig misst 150 x 80 x 60 cm (= 1,24 m2) und ist mit diesen Maßen selbst für zwei Meerschweinchen mit Auslauf zu klein, sie bieten weder genug Raum, um ihre arttypischen Bewegungen auszuführen noch genug Fläche, um dem anderen Tier auszuweichen, wenn es mal zu kleineren Auseinandersetzungen kommt. Der Handel rechtfertigt den Verkauf der viel zu kleinen Käfige immer wieder damit, dass sie ja 24 Std. offen stehen können. Dieses Argument ist eine schlechte Ausrede, denn dann müssten die Käfige zumindest ohne Türen, besser jedoch ganz ohne Gitter als reine Käfigwanne angeboten werden. Ein Käfig, der rund herum geschlossen ist und eine Gittertüre aufweist, ist dafür gebaut, Tiere einzusperren und wird auch so in Deutschland von den ahnungslosen Käufern verwendet. An der offenen Gittertüre, die dann als Gitter schräg vor der Türe liegt, kommt es desweiteren häufig zu Verletzungen durch Hängenbleiben beim weg/runter springen. Nippeltränken, Wasserflaschen Eine Studie an Meerschweinchen zeigt auf, dass Nippeltränken nicht für eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung beim Meerschweinchen geeignet sind, da sie das Wasser nur tropfenweise abgeben. Dadurch wird ein "Wassersparmodus" aktiviert, der die Nieren und die Blase belastet und darauf hinweist, dass die Flüssigkeitsaufnahme unzureichend ist. In der Studie wurde festgestellt, dass durch einen Wassernapf die Flüssigkeitsversorgung sehr gut gewährleistet ist. Der Napf sollte auf einer (erhöhten) einstreufreien Fläche platziert sein, damit er sauber bleibt, zudem ist es wichtig, ihn regelmäßig zu reinigen. Wasserflaschen mit ihren dünnen, schlecht zu reinigenden Röhrchen sind Brutstätten für Bakterien. Zudem müssen die Meerschweinchen eine unnatürliche Kopfhaltung einnehmen, um zu trinken. In der Natur trinken sie an Pfützen, Seen und Flüssen. Strohpellets und Katzenklumpstreu Bei der Aufnahme dieser beiden Einstreuformen kommt es zu heftigen Gesundheitsproblemen. Die Pellets quellen im Magen auf und verstopfen diesen. Zudem entziehen sie dem Magen die Flüssigkeit. Katzenstreu verklumpt im Magen und entzieht ebenfalls die Flüssigkeit. Es kommt zu Magendarmverschlüssen und lebensbedrohlichen Verstopfungen. Leckerlis und Futter aus gemahlenen oder zerkleinerten Bestandteilen (Extrudate, Pellets) Aufgrund seiner speziellen Verdauung, verträgt das Meerschweinchen keine stark vermahlenen oder zerkleinerten Futterbestandteile. Diesen Futtermitteln fehlt die Struktur (längere Fasern), die für eine gesunde Verdauung essentiell sind. Zudem bieten Futtermehle einen idealen Nährboden für Hefen und Kokzidien und überlasten den Blinddarm, was zu Fehlgärungen führen kann. Durch Futtermehle ist der Zahnabrieb der ständig nachwachsenden Zähne nicht gewährleistet, da Mehle bereits "zerkaut" sind und gleich geschluckt werden können, ohne länger mit den Zähnen zu kauen. Salzlecksteine Im Handel werden Salzlecksteine aus Kochsalz (und Farbstoffen) angeboten. Eine übermäßige Aufnahme kann gesundheitsschädlich sein. Gerade in kleineren Gehegen und Käfigen neigen einzelne Meerschweinchen dazu, den Salzleckstein aus Langeweile zu schlecken. Eine ausgewogene Ernährung führt dem Meerschweinchen genug Mineralien zu, Salzlecksteine sind also überflüssig. Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
Ganzjährige Außenhaltung bei Meerschweinchen – ja oder nein? Kaninchen können unter bestimmten Voraussetzungen ganzjährig in Außenhaltung leben, da diese Haltung am ehesten ihrer natürlichen Lebensweise entspricht. Bei Meerschweinchen ist diese Haltungsform nicht unbedingt zu empfehlen. Zwar liegt der Lebensraum der Wild-Meerschweinchen in Südamerika in Höhenlagen zwischen 1600 – 4000 m. Das Klima dieser Region ist jedoch gekennzeichnet durch Temperaturen um 15 – 20°, ohne nennenswerte jahreszeitliche Schwankungen. Zudem beträgt der Niederschlag nur ungefähr ein Drittel der Menge pro Jahr als in Deutschland. Unser nordeuropäisches Klima ist daher ein völlig anderes, weshalb Meerschweinchen bei nasskaltem Wetter wohl am liebsten nach Peru flüchten möchten. Nach unseren Erfahrungen hat sich bei Meerschweinchen eine Kombination aus Außen- und Innenhaltung am besten bewährt. Ab ca. Mai – wenn es keine Nachtfröste mehr gibt - können Meerschweinchen in der Regel ihre Sommerresidenz beziehen, bis das nasskalte Wetter im Oktober kommt. Selbstverständlich haben Meerschweinchen sowohl in ihrer Sommer- als auch Winterresidenz die gleichen Platzverhältnisse. Leider ist immer noch zu hören, dass manche Meerschweinchen den Winter über in einem Käfig gehalten werden, während ihnen in den Sommermonaten mehr Platz zugestanden wird. Dies ist nicht vertretbar und tiergerecht. Ebenso ist eine Haltung in Garagen oder Kellerräumen abzulehnen, weil dies keine Lebensräume sind. Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
Beispiel für Innenhaltung: Gehege Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
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Beispiel für Innenhaltung: Gehege Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
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Beispiele für Sommerresidenz Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
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Tipps zur Einrichtung des Meerschweinchenbereichs Meerschweinchen benötigen ein gut eingerichtetes Gehege, dessen Inhalt auch regelmäßig umgestellt und ausgetauscht wird, damit es interessant bleibt. Nachfolgend finden Sie einige Einrichtungstipps für Innen- und Außengehege und Spielzeugideen. Hier haben wir uns auch teilweise an Einrichtungstipps für Kaninchen bedient, weshalb auf manchen Fotos Kaninchen abgebildet sind. Häuschen mit Flachdach und mindestens 2 Durchgängen Baumstämme Hängematte Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
Käfig-Wannen ohne Gitter-Oberteil Meerschweinchen-Spielplatz aus Zweigen, Wurzeln und Steinen Heutunnel Weidenbrücken Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
Pflanzsteine Korkröhren Futterturm Zweige-Halter aus Ziegelstein Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
Rascheltunnel Katzenkratzbaum Vorsicht : Material kann benagt und geschluckt werden Pappkartons Vorsicht : Material kann benagt und geschluckt werden (Kleber) Futterball Höhlen aus Handtüchern über einen Korb gelegt etc. Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
Grundlagen der Ernährung Die Wildform unserer Hausmeerschweinchen bewohnt in den Anden/Peru karge Gegenden, ihre hauptsächliche Nahrung sind Gräser. Ergänzt wird ihr Nahrungsspektrum durch verschiedene Kräuter, sowie Rinde, Zweige, Blätter und selten Pflanzenwurzeln. Auch wenn unsere Meerschweinchen sich optisch sehr von ihren wilden Verwandten unterscheiden, ihre Verdauung funktioniert immer noch nach dem gleichen Prinzip und ihre Nahrungsbedürfnisse gleichen denen ihrer wilden Verwandten. Meerschweinchen haben einen dünnwandigen Magen und einen langen Darm, der kaum Peristaltik aufweist. Die Verdauung von Meerschweinchen funktioniert also nur, wenn sie ständig fressen, dabei viel Rohfaser aufnehmen und die Mahlzeiten über den ganzen Tag verteilt werden. Ihre Zähne wachsen zeitlebens und sind auf einen ständigen Zahnabrieb angewiesen. Gras und Wiese: Das gesündeste und natürlichste Nahrungsmittel für Meerschweinchen wäre eine Wildwiese mit verschiedenen Gräsern und Kräutern. Gras und Wiesenkräuter enthalten nahezu alle Nährstoffe, die ein Meerschweinchen benötigt, allerdings enthalten die einheimischen Grassorten nicht genug Vitamin C um Meerschweinchen ausreichend damit zu versorgen, es müssen also unbedingt verschiedene Kräuter mit angeboten werden um diesen Mangel auszugleichen. Heu: Heu hält den Darm in Schwung, nützt dem Zahnabrieb der Backenzähne und enthält viele Vitamine und Mineralien. Heu sollte den Meerschweinchen 24 Stunden am Tag zur Verfügung stehen und das in guter Qualität. Hier sollte besonders auf den Geruch geachtet werden, es sollte lange Halme enthalten und keinesfalls schimmelig sein. Gutes Heu gibt es beim Bauern, auf Reiterhöfen oder im Internet. Klassisches Supermarkt-Heu oder Heu aus einer typischen Zoohandlung ist meist minderwertig und staubt. Grünfutter und Kräuter: Meerschweinchen lieben frisches Obst und Gemüse ebenso wie Gras und Löwenzahn. Beim Verfüttern neuer Sorten ist eine langsame Gewöhnung erforderlich, da Meerschweinchen einen empfindlichen Magen haben. Gemüse sollte immer frisch und niemals schimmelig, verfault oder welk angeboten werden - um Verdauungsproblemen vorzubeugen. Gefrorenes und gekochtes Gemüse ist ebenfalls ungeeignet. Es ist wichtig, auf eine große Vielfalt wert zu legen, denn dann werden mehr Gemüsesorten vertragen. Eine gute Mischung ist gesünder und verträglicher als eine große Menge von einem einzigen Gemüse. Kräuter haben die unterschiedlichsten Wirkungsweisen und sind für Meerschweinchen überaus gesund. In Krankheitsfällen können sie sogar eine heilende Wirkung haben. Kräuter sind für alle Meerschweinchen der absolute Hit. Sie können in frischer wie auch getrockneter Form verfüttert werden, wobei die frische Variante bevorzugt werden sollte. Wasser: Auch Wasser muss für das Tier den ganzen Tag verfügbar sein, selbst wenn man den Eindruck hat, dass es kaum trinkt. Wie bei Menschen ist es auch hier ganz unterschiedlich, wie viel Flüssigkeit benötigt wird. Überlassen Sie dies der Wahl des Tieres. Bieten Sie das Wasser nicht in Trinkflaschen an. Diese mögen für Sie praktischer sein, nicht aber für das Tier. Beim Trinken aus solchen Tränken werden die Meerschweinchen gezwungen, eine unnatürliche Kopfhaltung einzunehmen, zudem bekommen die Tiere aus diesen Trinkflaschen das Wasser nur tröpfchenweise heraus. In freier Natur trinken Meerschweinchen aus Pfützen, Bächen und sonstigen Gewässern und halten dabei den Kopf in Richtung Boden. Trockenfutter: Eigentlich benötigen Meerschweinchen überhaupt kein Trockenfutter. Die angegebenen Bestandteile sind oft sogar schädlich für Meerschweinchen oder stimmen nur zur Hälfte. In freier Natur fressen Meerschweinchen eigentlich kein Getreide, sondern nur Gräser und Kräuter. Unsere Fütterungsempfehlung ist daher ein Esslöffel getreidefreies Trockenfutter pro Meerschweinchen am Morgen. Bei konsequenter Ernährung sollte jedoch überhaupt kein Trockenfutter angeboten werden. Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
Ernährungspyramide Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
Futterkarte Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
Kleine Kräuterkunde Kräuter sind die Grundnahrung unserer Meerschweinchen und somit sehr wichtig für die Ernährung. Auf jeder Wiese lassen sich Kräuter und Gräser sammeln, weiterhin können frische Küchenkräuter oder getrocknete Kräuter (im Winter) verfüttert werden. Nicht nur, dass Kräuter überaus gesund sind und die unterschiedlichsten Wirkungsweisen haben, es schmeckt den Meerschweinchen hervorragend, daher sollten Kräuter in keinem Speiseplan fehlen. Küchenkräuter Basilikum: Die frischen Blätter des Basilikums wirken krampflösend, stimulierend, appetitanregend und beruhigend. Basilikum hat eine heilende Wirkung bei vielen Erkrankungen der Harnorgane, beim Darmentzündungen, Magenkrämpfen, Erbrechen, Blähungen und Verstopfung Dill: Die ätherischen Öle des Dills wirkend appetitanregend, verdauungsfördernd, krampflösend und nervenberuhigend. Dill stärkt das Immunsystem, wirkt bei Verdauungsstörungen und enthält sehr viel Vitamin C. Kerbel: Kerbel wirkt magenstärkend, blutreinigend und entwässernd und ist somit geeignet zur Unterstützung bei Blasen- /Nierenleiden, und Verdauungsbeschwerden. Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
Koriander: Koriander wirkt unterstützend bei: Krämpfen, Appetitlosigkeit und Durchfall Melisse: Melisse wirkt unterstützend bei: Unruhe, Krämpfen, Schmerzen; Darmparasiten und Hefen, Infektionen Minze: Wird zur Schmerzlinderung verwendet, wirkt entzündungshemmend, krampf- und schleimlösend, hilft bei erkältungsbedingt verstopften Atemwegen und stärkt das Immunsystem. Alle Minzsorten sind zur Fütterung geeignet. Petersilie: Petersilie wirkt harntreibend und kann daher zur Unterstützung bei Blasen- und Nierenleiden verwendet werden. Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
Zitronenmelisse: Zitronenmelisse wird beruhigend bei Unruhe. Kann bei Schmerzen, Krämpfen und Infektionen unterstützend wirken. Wiesenkräuter Brennnessel: Enthält Flavonoide, Kohlenhydrate, viel Eiweiß, Magnesium, Kalium und Eisen sowie die Vitamine A, C und E. Wirkt harntreibend, blutreinigend und entgiftend. Um die Brennhaare zu zerstören, gibt es mehrere Möglichkeiten: leicht anwelken lassen, Trocknen, die frischen Brennnessel unter fließendes Wasser halten oder mit einem Nudelholz drüber rollen. Gänseblümchen: Regt den Stoffwechsel an. Wirkt appetitanregend, blutreinigend und krampflösend. Giersch: Wird auch Geißfuß oder Ziegenfuß genannt. Reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Wirkt entzündungshemmend, harntreibend und krampflösend. Kreistierschutzverein Heidenheim Tel. 07321/41100 – E-Mail: tierpfleger@kreistierschutzverein.de
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