MISSION HAUSVERSTAND - Wirtschaftsbund Niederösterreich

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MISSION HAUSVERSTAND - Wirtschaftsbund Niederösterreich
WIRTSCHAFTSBUND
                                                                                                                                     NIEDERÖSTERREICH

Magazin des Niederösterreichischen Wirtschaftsbundes   Nr. 01/2022 | Mai 2022    P.b.b, Verlagspostamt 3100 St. Pölten, Wir sind Wirtschaft. GZ 02Z030827 M

MISSION
HAUSVERSTAND
 Niederösterreichs Unternehmen brauchen jetzt Politik mit Hausverstand: Der NÖ Wirtschaftsbund
 startete unter dem Titel „Mission Hausverstand“ einen umfassenden Beteiligungsprozess mit
 Mitgliedern und Funktionären. Den Auftakt der Bezirkstour machte der Bezirk St. Pölten. Seite 14

                                                                                                                    Schwerpunkt
                                                                                                                    Energieversorgung
                                                                                                                    Bundeskanzler
                                                                                                                    Karl Nehammer
                                                                                                                    im Interview
                                                                                                                                               Seite 4
MISSION HAUSVERSTAND - Wirtschaftsbund Niederösterreich
WBNÖ SETZT AUF POLITIK
 MIT HAUSVERSTAND!
MISSION HAUSVERSTAND - Wirtschaftsbund Niederösterreich
Editorial               3

                                                                         Die steigenden Energiepreise kompensieren
                                                                         und den Arbeitsmarkt in Schwung bringen
                                                                         Am 11. Mai 2022 tagte das WKNÖ Wirtschafts-                       beitskräftemangel. Mit der kürzlich in Begutachtung
                                                                         parlament. Dabei wurden viele wichtige Forderun-                  geschickten Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte konn-
                                                                         gen beschlossen, um den aktuellen Herausforderun-                 ten wir dabei bereits einen ersten Erfolg erzielen.
                                                                         gen in der Wirtschaft zu begegnen.                                Nun ist wichtig, dass diese Reform auch rasch um-
                                                                            Zwei der Schwerpunktthemen waren die Ener-                     gesetzt wird.
                               KommR Wolfgang Ecker                      gieversorgung und Maßnahmen gegen die steigen-                       Als weitere Maßnahmen forderte der NÖ Wirt-
                               Landesgruppen-Obmann                      den Energiepreise. Als Wirtschaftsbund haben wir                  schaftsbund im Rahmen des Wirtschaftsparlamen-
                               ecker@wbnoe.at                            dazu Maßnahmen vorgeschlagen, die rasch wirken,                   tes unter anderem die Förderung der Mobilität von
                                                                         wie etwa die Rückvergütung von Energieabgaben                     arbeitssuchenden Personen, die degressive Gestal-
                                                                         und einen Belastungsstopp für die produzierende                   tung des Arbeitslosengeldes und die Reduktion der
                                                                         Wirtschaft. Um die Energiewende zu ermöglichen,                   Zuverdienstmöglichkeiten zum Arbeitslosengeld.
                                                                         fordern wir eine drastische Verkürzung der UVP-                      Der Wirtschaftsbund brachte insgesamt 12 An-
                                                                         Verfahren und eine Forcierung der Wasserstoff-                    träge ein, die über die Fraktionsgrenzen hinweg an-
                                                                         Technologie, denn diese könnte uns langfristig un-                genommen wurden. Wir setzen uns auf allen Ebe-
                                                                         abhängiger machen. Rasche Lösungen braucht es                     nen dafür ein, dass die beschlossenen Forderungen
                                                                         auch im Kampf gegen den sich verschärfenden Ar-                   rasch umgesetzt werden.                          ▄

                                                                         Die Kraft des Unternehmertums
                                                                         ist das wirksamste Mittel gegen die Krise
                                                                         Die aktuellen Herausforderungen für die Unterneh-                 Dabei befragen wir unsere rund 10.000 Hauptmit-
                                                                         merinnen und Unternehmer sind beispiellos. Vor                    glieder, um uns mitzuteilen, mit welchen Themen
                                                                         allem die exorbitant steigenden Energiepreise, sto-               sie in ihrer täglichen Arbeit konfrontiert sind und
                                                                         ckende Lieferketten und der Arbeitskräftemangel                   welche Maßnahmen gesetzt werden müssen.
                                                                         machen den Unternehmen zu schaffen. Der Wirt-                         Im Rahmen einer Bezirkstour durch ganz Nie-
                               Mag. Harald Servus                        schaftsbund kämpft für rasch umsetzbare Lösungen,                 derösterreich binden wir zusätzlich unsere Funktio-
                               Wirtschaftsbund-Direktor                  um jetzt die notwendigen Entlastungen für die Un-                 närinnen und Funktionäre in den Regionen ein und
                               servus@wbnoe.at                           ternehmen zu schaffen.                                            diskutieren, was den Betrieben aktuell besonders
                                                                             Zugleich müssen wir aber auch die langfristigen               wichtig ist und wo der Schuh drückt. Die Ergebnis-
                                                                         Herausforderungen im Blick behalten. Viele offene                 se dieses Beteiligungsprozesses fließen in ein wirt-
                                                                         Fragen etwa im Bereich der Bildung, des weiteren                  schaftspolitisches Programm des NÖ Wirtschafts-
                                                                         Infrastrukturausbaus oder der Digitalisierung müs-                bundes für die kommenden Jahre.
Fotos: WBNÖ/Philipp Monihart

                                                                         sen angegangen und konsequent umgesetzt werden.                       Wir nutzen so in unserem Programmprozess die
                                                                         Wir haben daher im April mit der „Mission Haus-                   ganze Kraft des Unternehmertums in Niederöster-
                                                                         verstand“ den größten Beteiligungsprozess in der                  reich und setzen auf rasche Lösungen genauso wie
                                                                         Geschichte des NÖ Wirtschaftsbundes gestartet.                    auf den Mut, die Dinge neu zu denken.            ▄

                               IMPRESSUM

                               WIR SIND WIRTSCHAFT NÖ Ausgabe 1/2022, Verlagspostamt: 3100 St. Pölten. Redaktionsschluss: 17. 5. 2022
                               MEDIENINHABER, REDAKTION UND ­ANZEIGENVERWALTUNG: Wirtschaftsbund Niederösterreich, 3100 St. Pölten, ­Ferstlergasse 4, Tel.: 02742/9020-3000
                               Fax: 02742/9020-3500, ­Z VR-Nr.: 324647873, HERSTELLER: Walstead NP-Druck GmbH, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten
                               REDAKTION: Mag. Simon Grillitsch, Bernadette Pachschwöll, MA, Tatjana Zeman, MA
                               GESTALTUNG & PRODUKTION: Bernadette Pachschwöll, MA. Titelfoto: Imre Antal. GESCHÄFTSFÜHRER: Mag. Harald Servus
                               Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz: Medieninhaber: Wirtschaftsbund Niederösterreich, Ferstlergasse 4, 3100 St. Pölten. Geschäftsführer: Mag. Harald Servus.
                               Unternehmensgegenstand: Der Wirtschaftsbund Niederösterreich ist ein politischer Verein zur Interessenvertretung von ­Unternehmern und unternehmerisch denkenden Menschen.
                               Blattlinie: Wirtschaftspolitische und allgemeine Informationen für Mitglieder des Wirtschaftsbundes N
                                                                                                                                   ­ iederösterreich sowie für an Wirtschaft interessierten Personen.
MISSION HAUSVERSTAND - Wirtschaftsbund Niederösterreich
4         Schwerpunkt Energieversorgung

                                                           Bundeskanzler Nehammer:
                                                           ,,Langfristig müssen wir
                                                           in der Energieversorgung
                                                           unabhängiger werden.‘‘

                                             Bundeskanzler Karl Nehammer spricht im ,,Wir sind Wirtschaft‘‘-
    Inhalt                                   Interview über aktuelle Herausforderungen der Energieversor-
    Interview mit Bundeskanzler              gung im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg.
    Karl Nehammer                      4
                                             Herr Bundeskanzler, Sie waren der erste       von UN-Generalsekretär Guterres hat
    Schwerpunkt Energieversorgung            westliche Regierungschef, der nach Beginn     gezeigt, wie wichtig es ist, diesen Dialog
    und steigende Energiepreise  6          des Krieges sowohl den ukrainischen Präsi-    zu führen.
                                             denten Selenskyj, als auch den russischen
    WBNÖ-Bezirkstour
                                             Präsidenten Putin zum Gespräch getroffen      Wie schätzen Sie die wirtschaftlichen Aus-
    Mission Hausverstand 14
                                             hat. Wie bewerten Sie Ihre Reise nach Mos-    wirkungen des Kriegs in der Ukraine für Ös-
                                             kau im Nachhinein?                            terreich und Europa ein?
                                             Es war wichtig, das Gespräch sowohl mit       Der Krieg in der Ukraine hat zweifelsohne
    Editorial                           3   der ukrainischen Seite, als auch mit der      substanziellen Einfluss auf die europäische
    WB Insider –                             russischen Seite zu führen. Beide Besuche     Wirtschaft. Der Angriff Putins und die da-
    Brennpunkt Energieversorgung  7         waren Teil der aktiven österreichischen       mit ausgelösten Sanktionen sind daher auf
                                             Neutralitätspolitik. Ein wichtiges Ziel der   EU-Ebene weiterhin das zentrale Thema.
    Arbeitsmarkt                        8   Reise war auch, den russischen Präsiden-      Die ersten Auswirkungen spüren wir ja
    Wirtschaftsparlament 2022          10   ten im direkten Gespräch damit zu kon-        bereits nicht nur in Österreich, sondern
    Aussetzung Interessentenbeitrag  11     frontieren, was in der Ukraine passiert,      in ganz Europa und darüber hinaus mit
                                             und insbesondere auf die Verbrechen an        der Inflation. Feststeht, dass der Einfluss
    Österreichweiter Reparaturbonus    12
                                             der Zivilbevölkerung anzusprechen, die        des Konflikts auf Energie- und Rohstoff-
                                                                                                                                         Foto: BKA/Takic, Philipp Monihart

    Landesparteitag der VPNÖ           16   unter anderem in Butscha verübt wor-          preise sowie Lieferketten und die Wachs-
    Gratulationen                      17   den sind. Das habe ich im 4-Augen-Ge-         tumsaussichten in der EU uns weiterhin
                                             spräch auch getan. Jeder Versuch, diesen      intensiv beschäftigen werden.
    Berichte der WB Mandatare          18   Krieg durch Dialog auf einen Weg Rich-
    Aus den Bezirken                   26   tung Frieden zu bringen, macht einen gra-     Warum spricht sich Österreich auch weiter-
                                             vierenden Unterschied. Auch der Besuch        hin vehement gegen ein Gas-Embargo aus?
MISSION HAUSVERSTAND - Wirtschaftsbund Niederösterreich
Schwerpunkt Energieversorgung                     5

Österreich ist, wie zum Beispiel auch Deutsch-          „Unser Zugang ist, dass                         Bundesregierung, um den aktuellen Preisstei-
land, im Vergleich abhängiger vom russischen                                                            gerungen entgegenzuwirken?
Gas als andere Länder. Unser Zugang ist, dass
                                                         Sanktionen nicht uns
Sanktionen nicht uns selbst mehr schaden dür-            selbst mehr schaden                            Die akut gestiegenen Energiepreise treiben die
fen als Russland. Es steht fest, dass wir aus die-       dürfen als Russland.                           Teuerung in verschiedenen Lebensbereichen
sen Abhängigkeiten raus müssen. Klar ist aber                                                           voran. Das ist für die Menschen in Österreich
auch: Russisches Gas können wir nicht von                Es steht fest, dass wir                        eine große Belastung. Ganz besonders trifft
heute auf morgen ersetzen.                               aus diesen Abhängigkeiten                      die Inflation jene, die ohnehin schon nicht viel
                                                                                                        haben. Wir haben daher als Bundesregierung
Was tut die Bundesregierung, um die Gasver-
                                                         raus müssen. Klar ist aber                     bereits zum Jahreswechsel ein erstes, umfas-
sorgung Österreichs sicherzustellen?                     auch: Russisches Gas                           sendes Anti-Teuerungspaket mit einem Volu-
Wir müssen in der Frage der Gasversorgung                können wir nicht von                           men von 1,7 Milliarden Euro geschnürt, das
auf drei Ebenen denken: Kurzfristig – Mittel-                                                           besonders Haushalte mit niedrigem Einkom-
fristig und Langfristig. Kurzfristig ist die Gas-        heute auf morgen                               men unterstützen soll. Der Teuerungsaus-
versorgung in Österreich sichergestellt, denn            ersetzen.“                                     gleich für Menschen mit wenig Einkommen
das Gas kommt auch weiterhin in dem übli-                                                               und das Aussetzen der Ökostrompauschale
chen, bestellten Ausmaß bei uns an. Die ös-                                                             sind bereits bei den Haushalten angekommen.
terreichischen Speicher sind aktuell mit rund                                                           Mit dem Energiekostenausgleich bekommen
17 TWh gefüllt. Das entspricht dem gesam-            an Vorhaben aus dem Regierungsprogramm             fast alle Haushalte demnächst weitere 150
ten österreichischen Gasverbrauch von etwa           umgesetzt, darunter die Ökosoziale Steuerre-       Euro zur Abfederung der steigenden Preise.
zwei bis drei durchschnittlichen Monaten.            form und die Reform der Rot-Weiß-Rot Kar-          Weil aber die Inflation die Lebenskosten wei-
Aber wir müssen auch mittelfristig Vorsorge          te. Danach gefragt, was wir als Gesellschaft       ter nach oben treibt, hat die Bundesregierung
treffen. Auch im nächsten Winter darf in Ös-         daraus lernen können, würde ich sagen: Mut         Ende März ein zweites Anti-Teuerungspaket
terreich keine Wohnung kalt sein. Genauso            und Zuversicht niemals zu verlieren. Aus po-       mit einem Entlastungsvolumen von weiteren
wichtig ist es, dass der Industriestandort Ös-       litischer Sicht haben die Pandemie und der         2,1 Milliarden Euro auf den Weg gebracht.
terreich nachhaltig abgesichert ist. Gas wird        Krieg sicherlich für ein Umdenken in Europa        Insgesamt entlasten wir die Österreicherin-
nicht nur gebraucht, um die Haushalte zu hei-        gesorgt. Krisenvorsorge hat jetzt einen weit-      nen und Österreicher sowie die heimische
zen, sondern auch, um zu produzieren, Ar-            aus höheren Stellenwert, als jemals zuvor. Klar    Wirtschaft damit um fast 4 Milliarden Euro.
beitsplätze zu sichern und damit zu unserem          ist auch, dass wir nicht nur in Österreich, son-   Ein Haushalt mit zwei durchschnittlichen Ein-
Wohlstand beizutragen. Mit der strategischen         dern auch in der Europäischen Union unab-          kommen wird durch die Steuerreform und die
Gasreserve haben wir bereits die notwendi-           hängiger werden müssen, was die Energiever-        Entlastungspakete in Summe um fast 3.000
gen Schritte gesetzt, um für höhere Speicher-        sorgung und die Produktion von strategisch         Euro entlastet. Natürlich haben wir auch die
füllstände zu sorgen. Für die strategische Gas-      wichtigen Gütern angeht. Denn letztlich be-        Betriebe in unserem Land berücksichtigt. Um
reserve der Republik sind 1,6 Milliarden Euro        deutet Unabhängigkeit auch Resilienz.              das anhand von Beispielen darzustellen: Ein
im Budget vorgesehen. Darüber hinaus ist für                                                            Hotel mit rund 50 Mitarbeitern profitiert von
die Einlagerung und Einspeicherung von Gas           Die Inflation in Europa macht derzeit auch den     unseren Maßnahmen mit rund 20.000 Euro.
durch die Energieversorgungsunternehmen              Menschen und Unternehmen in Österreich das         Ein großes Industrieunternehmen wird um 3
ein zusätzlicher Budgetspielraum in Höhe von         Leben schwer. Welche Maßnahmen setzt die           Millionen Euro entlastet.                    ▄
5 Milliarden Euro geschaffen worden. Lang-
fristig müssen wir in der Energieversorgung
unabhängiger werden. Zudem werden wir
den Ausbau der erneuerbaren Energiegewin-
nung weiter vorantreiben. Die Unabhängig-
keit von fossilen Energieträgern ist ein Gebot
der Stunde. Diese muss allerdings mit Ver-
nunft und Augenmaß durchgeführt werden.

Der Krieg in der Ukraine ist bekanntlich nicht
die einzige Krise, die uns derzeit trifft. Von Co-
rona, über den Krieg bis hin zur Teuerung: Wel-
che Lehren können wir aus über 2 Jahren Kri-
senbewältigung ziehen?
Österreich ist bisher sehr gut durch die Kri-
sen gekommen. Wir haben die niedrigste Ar-
beitslosenquote seit 2008, 4 Prozent Wirt-            Mit 11. Mai 2022 war WBNÖ Landesobmann Wolfgang Ecker zwei Jahre im Amt als Präsident der
schaftswachstum im letzten Jahr und trotz             NÖ Wirtschaftskammer. NÖ Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger und WBNÖ Direktor
aller akuten Herausforderungen eine Vielzahl          Harald Servus gratulierten.
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6          Arbeitsgespräch Nehammer

       Arbeitsgespräch mit Bundeskanzler Nehammer
       zu aktuellen Herausforderungen

    Bundeskanzler Karl Nehammer besuchte im März den NÖ Wirtschaftsbund für ein gemeinsames
    Arbeitsgespräch in St. Pölten. Wirtschaftsbund Landesobmann WKNÖ Präsident Wolfgang Ecker, NÖ
    Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger und WBNÖ Direktor Harald Servus diskutierten dabei mit
    dem Bundeskanzler über die Auswirkungen der Ukraine-Krise auf die österreichische Wirtschaft.

    „Die Ukraine-Krise ist eine große Heraus-       dass der Weg des Aufschwungs, den Nieder-          Das wirkt sich auf die Konsumbereitschaft
    forderung, die uns langfristig beschäftigen     österreich in den vergangenen Monaten wirt-        und gleichzeitig auf die heimische Wirtschaft
    wird, auf vielen verschiedenen Ebenen. Wir      schaftlich eingeschlagen hat, nicht zu stark ab-   aus“, so Servus.
    haben derzeit eine hohe Inflation, die auch     gebremst wird“, betont Wirtschaftslandesrat            „Wir bedanken uns ausdrücklich bei Bun-
    das Wirtschaftswachstum einbremst. Wir          Jochen Danninger. Die hohe Inflation sorge         deskanzler Karl Nehammer, dass er sich die
    müssen und werden dieser Entwicklung ak-        jedoch für weitere Belastungen. Als Unter-         Zeit genommen hat, über die aktuellen An-
    tiv gegensteuern“, sagte Bundeskanzler Karl     stützungsmaßnahme während der Ukraine-             liegen der Wirtschaft in Niederösterreich
    Nehammer im Rahmen des Austauschs. Die          Krise habe das Land NÖ gemeinsam mit der           zu sprechen“, so Landesobmann Präsident
    Bundesregierung habe daher bereits zwei         Wirtschaftskammer Niederösterreich eine            Wolfgang Ecker, Wirtschaftslandesrat Jochen
    Anti-Teuerungspakete mit einem Gesamtvo-        Info-Hotline für Betriebe eingerichtet.            Danninger und Direktor Harald Servus. An-
    lumen von 4 Milliarden Euro geschnürt.              Dass die heimische Wirtschaft aktuell ei-      gesichts der sich weiter verschärfenden Situ-
        „Die Ukraine-Krise verursacht nicht nur     nem enormen Druck ausgesetzt ist, führt            ation sei es jetzt notwendig, weitere Maßnah-
    ein enormes menschliches Leid, sondern birgt    auch der Direktor des WBNÖ Harald Ser-             men zu setzen und auch neue Lösungen auf
    auch große Herausforderungen für die Un-        vus an. „Wir müssen aber auch an die Konsu-        den Tisch zu bringen, um unser Wirtschafts-
    ternehmerinnen und Unternehmer“, betont         mentinnen und Konsumenten denken, denen            leben und unseren bisher gewohnten Wohl-
    WBNÖ Landesobmann WKNÖ Präsident                am Monatsende weniger im ‚Börserl‘ bleibt.         stand abzusichern.                         ▄
    Wolfgang Ecker. „Die Betriebe leiden vor al-
    lem an der Steigerung der Energiepreise und
    müssen teilweise bereits die Produktion dros-
    seln oder gar stoppen. Es braucht daher drin-     NÖ Wirtschaftsbund fordert Gegenmaßnahmen
    gend weitere Gegenmaßnahmen, um die Un-           angesichts der steigenden Energiepreise:
    ternehmen zu entlasten“, schildert Ecker die
                                                      ► Senkung der Energiekosten, etwa der Mineralölsteuer als einfach umzu-
    wirtschaftliche Problematik.
                                                                                                                                                       Fotos: Erich Marschik, Philipp Monihart

                                                        setzende Maßnahme
        Die Ukraine-Krise treffe insbesondere den
    Industrie- und Produktionssektor – das seien      ► Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien, großes Potential vor
    Bereiche, die relativ gut durch die Corona-         allem bei Windkraft und Photovoltaik (insbesondere durch Beschleunigung
    Pandemie gekommen seien, aber jetzt vor             behördlicher Genehmigungsverfahren)
    enormen Belastungen stehen würden. „In            ► Weitere steuerliche Entlastungen, insbesondere durch Senkung der Lohn-
    der aktuellen Krisensituation ist es wichtig,       nebenkosten
    die Unternehmen weiter zu entlasten und,
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WB Insider               7

Brennpunkt Energieversorgung:
Was es jetzt braucht, um Energieengpässe
und steigende Energiepreise zu kompensieren
Der Wirtschaftsbund NÖ
­diskutierte im Rahmen der April-
Ausgabe des WB Insider mit
Expertinnen und Experten aus
 der Energiebranche über die
Aus­wirkungen der Ukraine-Krise
 auf die heimische Wirtschaft und
notwendige Gegenmaßnahmen.

„Unsere Unternehmerinnen und Unterneh-
mer müssen sich nach zwei Jahren Pandemie
einer neuen großen Herausforderung – ei-        WB Insider Talk zum Thema Energieversorgung in St. Pölten (v.l.n.r.): WBNÖ Landesobmann WKNÖ
ner Energiekrise in Folge des Ukraine-Krie-     Präsident KommR Wolfgang Ecker, Fachgruppenobmann des Energiehandels Oliver Eisenhöld, Moderator
ges – stellen. Insbesondere die stockenden      Martin Gebhart, EVN-Vorstandsdirektor Mag. Stefan Szyszkowitz, Vorsitzende Ausschuss Umweltpolitik,
                                                Nachhaltigkeit und Autarkie der WKNÖ Monika Eisenhuber und WBNÖ Direktor Mag. Harald Servus.
Lieferketten und die enormen Teuerungen
sorgen für große Probleme in unserer Wirt-
schaft. Der von der Corona-Pandemie weni-       Auswirkungen auf die Unternehmerinnen              Wir brauchen einen Energie-Mix und wir
ger stark betroffene Industriebereich, genau-   und Unternehmer. Die Gesamtsituation sei           brauchen Speichermöglichkeiten. Von diesen
so wie die Klein- und Mittelbetriebe werden     so herausfordernd und schwierig wie schon          neuen Energieformen sind 60 Prozent öster-
durch die Ukraine-Krise schwer belastet“,       lange nicht mehr. Neben den exorbitant ho-         reichweit in Niederösterreich installiert.“
schildert WBNÖ Landesobmann WKNÖ                hen Energiepreisen und den Lieferproblemen             Ein Thema, das besonders den Energie-
Präsident Wolfgang Ecker die aktuelle Lage.     sei auch der Mitarbeitermangel nach wie vor        handel beschäftigt, sind die Treibstoffpreise.
Um die Krise zu bewältigen, brauche es Ent-     virulent und verschärfe sich von Monat zu          „Energiehändler tun sich im Augenblick un-
lastungen, wie etwa die Senkung der Lohn-       Monat. Der Wirtschaftsbund Stellenmonitor          heimlich schwer, bei dieser riesigen Volatili-
nebenkosten. Zudem schlage er steuerfreie       habe im März für NÖ 40.000 offene Stellen          tät zu kalkulieren. Ich bin über 30 Jahre im
Einmalzahlungen für Mitarbeiterinnen und        ausgewiesen.                                       Geschäft und kann mich an Preissprünge von
Mitarbeiter vor, um einer Lohn-Preis-Spirale        EVN-Vorstandsdirektor Mag. Stefan Szys-        3 bis 4 Dollar erinnern – das war schon viel.
entgegenzuwirken.                               zkowitz betonte, dass vor allem auf Vielfalt       Jetzt gibt es Sprünge von bis zu 30 Dollar“,
    „Die Summe an Belastungen ist für die       gesetzt werden müsse, um der aktuellen             erklärt Obmann der Fachgruppe Energiehan-
Unternehmen mittlerweile sehr hoch. Eine        Energiekrise entgegenzuwirken: „Es werden          del in der WKNÖ Oliver Eisenhöld. Zu be-
aktuelle, vom NÖ Wirtschaftsbund beauf-         nicht allein die Photovoltaik und die Wind-        rücksichtigen sei auch, dass eine hohe Steuer-
tragte Umfrage zeigt, dass 54 Prozent der       kraft dieses Problem lösen können – dafür          belastung hinzukäme. „Für eine Tonne Diesel
befragten Wirtschaftstreibenden psychisch       haben wir bei durchschnittlich 1100 Sonnen-        fallen 300 Euro Mineralölsteuer an und die
stark oder eher stark belastet sind“, erläu-    stunden und 3000 Windstunden schon allein          Mehrwertsteuer kommt da noch dazu.“
tert WBNÖ Direktor Harald Servus die            zu wenig installierte Leistung in Österreich.          Die Vorsitzende des Ausschusses Um-
                                                                                                   weltpolitik, Nachhaltigkeit und Autarkie in
                                                                                                   der WKNÖ Monika Eisenhuber geht wiede-
                                                                                                   rum auf erneuerbare Energien und die da-
                                                                                                   mit in Verbindung stehende notwendige Be-
                                                                                                   schleunigung der UVP-Verfahren ein: „Wenn
                                                                                                   beispielsweise ein Wasserkraftwerk zur Ge-
                                                                                                   nehmigung eingereicht wird, braucht es 5, 6
                                                                                                   oder sogar 10 Jahre, bis das Genehmigungs-
                                                                                                   verfahren abgeschlossen ist. Das Ziel, dass
                                                                                                   wir bis 2030 unseren Energiebedarf zu 100
                                                                                                   Prozent aus erneuerbarer Energieerzeugung
WBNÖ Landesobmann WKNÖ Präsident ­Wolfgang Ecker und WBNÖ Direktor Harald Servus                   decken, wird mit diesen Verfahrensdauern
mit den Experten und Expertinnen aus der Energiebranche bei der Podiumsdiskussion.                 nicht erreichbar sein.“                    ▄
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8           Arbeitsmarkt

    Unsere Unternehmen suchen
    händeringend nach Arbeitskräften
    Der WB-Stellenmonitor zeigt die
    Notwendigkeit von Maßnahmen
    am Arbeitsmarkt. Die Reform der
    Rot-Weiß-Rot-Karte ist ein erster
    wichtiger Schritt.

    Die Unternehmerinnen und Unternehmer
    kämpfen mit einem massiven Mangel an Ar-
    beitskräften, wodurch auch die heimische
    Wirtschaftsleistung gehemmt wird. „Wir
    müssen mittlerweile nicht mehr nur von ei-
    nem Fachkräftemangel, sondern von einem
    generellen Mitarbeitermangel sprechen – und
    das über alle Branchen hinweg“, schildert
    WBNÖ Landesobmann WKNÖ Präsident
    Wolfgang Ecker die aktuelle Problematik.         Wirtschaftsbund NÖ fordert weitere Maßnahmen am Arbeitsmarkt.
       Der Wirtschaftsbund erhebt seit Oktober
    2021 gemeinsam mit einem IT-Partner alle         gend Maßnahmen, um dem enormen Fach-             Martin Kocher die Verfahrensdauer auf zu-
                                                     kräftemangel entgegenzuwirken.                   künftig maximal 2-3 Monate halbiert wer-
                                                        Eine wichtige Gegenmaßnahme wurde mit         den“, so WBNÖ Direktor Harald Servus.
                                                     der vom Wirtschafts- und Arbeitsministeri-       Laut Servus brauche es aber auch eine Er-
                                                     um in Begutachtung geschickten Rot-Weiß-         weiterung der Mangelberufsliste. Diese müs-
                                                     Rot-Karte getroffen: „Die Reform der Rot-        se ebenfalls in die Reform einfließen, denn
                                                     Weiß-Rot-Karte ist ein Schritt in die richtige   „ohne Arbeitskräfte aus Drittstaaten werden
                                                     Richtung. Eine schnelle Umsetzung ist jetzt      wir den Mangel an Mitarbeitern nicht stem-
                                                     dringend notwendig“, so Ecker.                   men können.“
                                                        In den vorliegenden Entwurf sind auch            „Angesichts der Tatsache, dass es derzeit
                                                     wichtige Forderungen des NÖ Wirtschafts-         bereits landesweit mehr offene Stellen als Ar-
                                                     bundes eingeflossen: „Mit der Reform wird        beitssuchende gibt, braucht es weitere Maß-
                                                     der Zugang zu unserem Arbeitsmarkt mittels       nahmen“, fordern Wolfgang Ecker und Harald
                                                     schnellerer und unbürokratischer Verfahren       Servus. Der NÖ Wirtschaftsbund setze sich
                                                     sowie erleichterter Voraussetzungskriterien      daher für umfassende Maßnahmen am Ar-
                                                     vereinfacht. Dabei soll laut Arbeitsminister     beitsmarkt ein.                            ▄
    WBNÖ Landesobmann WKNÖ Präsident
    Wolfgang Ecker begrüßt die Reform der Rot-
    Weit-Rot-Karte.

    Online-Stellenausschreibungen in Österreich.
                                                       Forderungen des NÖ Wirschaftsbundes
    Dieser weist nicht nur einen kontinuierlichen
                                                       am Arbeitsmarkt:
    Anstieg offener Stellen aus, sondern zeigt         Reform der Arbeitslosenversicherung:
    auch, dass es bei Weitem mehr offene Stellen       ► Lockerung der Zumutbarkeitsregeln
    gibt, als beim AMS gemeldet sind. „Während         ► Abschaffung geringfügiger Zuverdienstmöglichkeiten
    dem AMS Niederösterreich aktuell 20.876            ► Einführung eines degressiven Arbeitslosengeldes
    freie Arbeitsstellen aufliegen, suchen die Un-
    ternehmen in Wirklichkeit 42.213 Mitarbei-         Weitere Maßnahmen:
    ter. Dem gegenüber stehen derzeit 37.958           ► Aufwertung der Lehre und Verbesserung des Images der Lehre
    gemeldete arbeitslose Personen in Nieder-          ► Erweiterung des Kinderbetreuungsangebotes und Animieren von Teilzeit­
                                                                                                                                                       Fotos: Imre Antal, WBNÖ

    österreich“, zeigt WBNÖ Direktor Harald                kräften, ihre Stunden aufzustocken
    Servus auf. Im April sei die Zahl an offenen       ► Mehr Fokus auf die Ausbildung
    Stellen in Niederösterreich laut WB-Stellen-       ► Anreize für pensionierte Personen zur weiteren Einbindung in den
    monitor damit erstmals höher als die Anzahl           ­Arbeitsmarkt
    arbeitsloser Personen. Es brauche jetzt drin-
MISSION HAUSVERSTAND - Wirtschaftsbund Niederösterreich
Arbeitsmarkt                 9

WB-Stellenmonitor: Niederösterreich-Zahlen von April 2022
Mit dem Wirtschaftsbund-Stellenmonitor erhebt              Branchen nach offenen Stellen
der Wirtschaftsbund Österreich gemeinsam mit ei-
nem IT-Partner alle Online-Stellenausschreibungen
                                                             Handel, Logistik und Verkehr                                             9.370
in Österreich und in den Bundesländern und veröf-            Büro, Marketing, Finanz, Recht und Sicherheit                            5.712
fentlicht einmal im Monat die aktuellen Zahlen. Der          Bau, Baunebengewerbe, Holz und Gebäudetechnik                            5.628
Stellenmonitor offenbart, dass die beim AMS gemel-           Tourismus, Gastgewerbe und Freizeit                                      4.078
deten Stellen den realen Arbeitskräftebedarf in Nie-         Soziales, Gesundheit und Schönheitspflege                                3.883
derösterreich nicht zur Gänze widerspiegeln. Durch
                                                             Maschinenbau, KFZ und Metall                                             3.468
die eindeutige Identifizierung der Anzeigen wird bei
                                                             Elektrotechnik, Elektronik, Telekommunikation und IT                     3.215
der Erstellung des Wirtschaftsbund-Stellenmonitors
eine doppelte Zählung ausgeschlossen.                        Reinigung, Hausbetreuung, Anlern- und Hilfsberufe                        1.956
                                                             Chemie, Biotechnologie, Lebensmittel und Kunststoffe                       795
                                                             Landwirtschaft, Gartenbau und Forstwirtschaft                              728
                   Bezirke mit der                           Wissenschaft, Bildung, Forschung und Entwicklung                           311
                   höchsten Zahl                             Medien, Grafik, Design, Druck, Kunst und Kunsthandwerk                     242
                   offener Stellen:                          Bergbau, Rohstoffe, Glas, Keramik und Stein                                 71
                   Mödling: 5.365                            Textil, Bekleidung, Mode und Leder                                          34
                 St. Pölten: 3.417                           Nicht zuordenbar                                                         2.722
               Korneuburg: 3.025
                Amstetten: 2.939                             Total                                                                42.213
                     Baden: 2.464

NÖ Wirtschaftsbund gratuliert Susanne Kraus-Winkler
zur neuen Funktion als Staatssekretärin für Tourismus
WBNÖ Spitzenfunktionärin ist
Staatssekretärin für Tourismus.
Martin Kocher übernimmt künftig                                                                                        WBNÖ Landesobmann
                                                                                                                       WKNÖ Präsident Wolfgang
Arbeits- und Wirtschaftsressort.                                                                                       Ecker und WBNÖ Direktor
                                                                                                                       Harald Servus gratulieren
Der NÖ Wirtschaftsbund gratuliert seiner                                                                               WBNÖ Spitzenfunktionä-
                                                                                                                       rin Susanne Kraus-Winkler
langjährigen Funktionärin Susanne Kraus-
                                                                                                                       zu ihrer Funktion als Staats­
Winkler zu ihrer neuen Aufgabe als Staatsse-                                                                           sekretärin für Tourismus.
kretärin für Tourismus. Das Staatssekretariat
fällt in das Ressort von Arbeitsminister Martin
Kocher, in das zukünftig auch die Wirtschafts-
und Tourismusagenden einfließen. „Mit Susan-
ne Kraus-Winkler übernimmt eine langjährige           „Die für die Wirtschaft wichtigen Res-      Mangels an Fachkräften ist es sinnvoll, die
WBNÖ Spitzenfunktionärin die Tourismusa-          sorts Wirtschaft, Arbeit, Tourismus und Fi-     beiden Agenden unter einem Dach zu verei-
genden auf Bundesebene. Sie ist mit ihrer Er-     nanzen werden damit künftig von starken         nen“, sagt Servus. Der NÖ Wirtschaftsbund
fahrung, die sie in Niederösterreich und auf      Playern des Wirtschaftsbundes geführt“, zeigt   begrüße ausdrücklich die Zusammenführung
Bundesebene als Obfrau des Fachverbandes          sich WBNÖ Direktor Harald Servus von den        der Agenden Wirtschaft und Arbeit zu einem
Hotellerie in der WKÖ erworben hat, eine          Personalia erfreut. Mit Magnus Brunner stehe    Wirtschaftsressort.
Top-Besetzung für das Ressort“, gratuliert        dem Finanzressort bereits ein starker Vertre-       „Wir wünschen unserer Spitzenfunktionä-
WBNÖ Landesobmann WKNÖ Präsident                  ter des Wirtschaftsbundes vor. Arbeitsminis-    rin Susanne Kraus-Winkler alles Gute für die
Wolfgang Ecker. In mehr als zwei Jahren Co-       ter Martin Kocher werde auch das neue Su-       bevorstehenden Aufgaben in ihrer Funktion
rona-Pandemie habe Susanne Kraus-Winkler          per-Wirtschaftsressort mit viel Sachverstand    als Staatssekretärin für Tourismus sowie Mar-
bereits ihre Krisenfestigkeit bewiesen und für    führen.                                         tin Kocher viel Erfolg für die wichtige Rolle als
ihre besonders gebeutelte Branche sicher das          „Arbeit und Wirtschaft hängen eng zu-       Arbeits- und Wirtschaftsminister“, betonen
Maximum herausgeholt.                             sammen. Insbesondere in Zeiten des akuten       Ecker und Servus.                             ▄
MISSION HAUSVERSTAND - Wirtschaftsbund Niederösterreich
10          Wirtschaftsparlament

     NÖ Wirtschaftsparlament mit Fokus auf
     Entlastungen, Arbeitsmarkt und Energiewende
     Der Wirtschaftsbund stellte 12 Anträge an das NÖ Wirtschaftsparlament.
     Ein Schwerpunkt wurde in den Bereichen Energiekosten und Energiewende gesetzt.

                                                                                                           NÖ Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger,
                                                                                                           WBNÖ Landesobmann WKNÖ Präsident
     Das NÖ Wirtschaftsparlament am 11. Mai              Einen Antrag stellte die Fraktion des Wirt-       Wolfgang Ecker und WBNÖ Direktor
     2022 stand im Zeichen von Entlastungen,         schaftsbundes im Bereich der Energiepreise:           Harald Servus setzen sich für Maßnahmen
     arbeitsmarktspezifischen Themen und der         „Unsere Betriebe müssen jetzt schnell entlas-         im Energiebereich ein.
     Energieversorgung. Aus gegebenem Anlass         tet werden. Wir brauchen kurzfristige Lösun-
     legte die Wirtschaftsbund-Fraktion in der       gen, um den massiven Belastungen, denen die       damit eine Energiewende gelingen kann. Die
     Debatte einen Schwerpunkt auf die steigen-      Wirtschaft aktuell ausgesetzt ist, entgegenzu-    derzeitigen Verfahrensdauern von 5 bis 9 Jah-
     den Energiepreise und die Energiewende.         wirken“. Konkret wurden im Antrag unter an-       ren verzögern die Bemühungen der Wirt-
     Zu diesem Themenkreis hat der NÖ Wirt-          derem eine unterjährige, laufende Rückver-        schaft, Anpassungen vorzunehmen“, betont
     schaftsbund zwei Anträge eingebracht.           gütung von Energieabgaben sowie Garantien         Servus. Ein Maßnahmenvorschlag seitens des
        „Die Unternehmerinnen und Unterneh-          für Überbrückungskredite für energieintensi-      NÖ Wirtschaftsbundes sei die bessere Glie-
     mer erleben in den letzten Wochen und Mo-       ve Unternehmen und ein Belastungsstopp für        derung der Verfahren durch Fristsetzungen.
     naten eine wahre Achterbahnfahrt. Nach zwei     die produzierende Wirtschaft, beispielsweise         Im Rahmen des NÖ Wirtschaftsparla-
     Jahren Corona-Pandemie steht die Wirtschaft     durch den Verzicht einer CO2-Bepreisung,          ments wurden aber auch weitere Schwer-
     nun aufgrund der drohenden Energieengpäs-       gefordert. „Zusätzlich braucht es dringend        punkte in den Bereichen Arbeitsmarkt, Steu-
     se und der steigenden Energiepreise vor einer   Maßnahmen zum Fortbestand der Gasinfra-           ern, Bürokratie und Infrastruktur gesetzt.
     neuen, enorm belastenden Herausforderung“,      struktur in Österreich, denn Gas ist für den      Die Anträge des Wirtschaftsbundes wurden
     so WBNÖ Landesobmann WKNÖ Präsident             Erhalt der Produktion unverzichtbar“, hält        mit breiter Mehrheit über die Fraktionsgren-
     Wolfgang Ecker. Es liege daher auf der Hand,    Ecker fest.                                       zen hinweg angenommen. „Wir bedanken
     dass es rasch Gegenmaßnahmen brauche,               In einem weiteren Antrag fordert die Frak-    uns bei den Kolleginnen und Kollegen für die
                                                                                                                                                       Fotos: Philipp Monihart

     um die akuten Probleme zu mildern. Im NÖ        tion des NÖ Wirtschaftsbundes die Schaffung       gute Zusammenarbeit im NÖ Wirtschafts-
     Wirtschaftsparlament seien seitens des Wirt-    von Rahmenbedingungen für eine Energiewen-        parlament. Der Wirtschaftsbund wird sich
     schaftsbundes zwei wichtige Anträge im Ener-    de: „Wir brauchen vor allem eine Beschleuni-      auf allen Ebenen für die beschlossenen For-
     giebereich beschlossen worden.                  gung der Verfahren für UVP-Genehmigungen,         derungen einsetzen“, so Ecker und Servus. ▄
Wirtschaftsparlament/Interessentenbeitrag                 11

                                                                                      Übersicht der beschlossenen Anträge
                                                                                      im NÖ Wirtschaftsparlament
                                                                                      ► Beschäftigungsanreize in der Arbeitslosen­
                                                                                        versicherung stärken
                                                                                      ► Modernisierung des Bildungssystems zu Gunsten
                                                                                        der Fachkräftegewinnung und Fachkräftequalifikation
                                                                                      ► Energiekosten und Versorgungsengpässe dürfen
                                                                                        Wirtschaftsaufschwung nicht gefährden
WBNÖ Landesobmann WK                                                                  ► Rahmenbedingungen für Energiewende schaffen
                            NÖ Präsident Wolfgang Eck
mit seinem Bericht über das                          er
                            vergangene Jahr.                                          ► Steuerliche Erleichterungen für Unternehmer
                                                                                      ► Maßnahmenpaket für Ortzentren
                                                                                      ► Weitere Entbürokratisierungsschritte umsetzen
                                                                                      ► Infrastrukturvorhaben rasch umsetzen
                                                                                      ► Fortführung der bewährten Förderinstrumente
                                                                                        KMU.digital und digi4Wirtschaft
                                                                                      ► EPU-Offensive 2022
                                                                                      ► Kein Gold Plating bei der
                                                                                        Herkunftskennzeichnung für verarbeitete
                                                                                        Lebensmittel
                                                                                      ► Fairness in der öffentlichen Auftragsvergabe
                                                                  LAbg. Kurt Hackl
                                            WKNÖ Vizepräsident
                   WBNÖ Funktionär und                             dingungen für
                                            Schaffung von Rahmenbe
                   stellte einen Antrag zur                  arla me nt.
                                             NÖ Wirtschaftsp
                   die Energiewende an das

NÖ Tourismusabgabe auch 2022 ausgesetzt,
um Betriebe zu entlasten
Der Entfall des niederösterreichischen Interessentenbeitrages lässt
insbesondere die krisengebeutelte Tourismusbranche aufatmen.

Mit dem Wegfall des Interessentenbeitrages         – ist es wichtig, dass der Interessentenbeitrag
wurde für das Jahr 2022 eine wichtige Ent-         auch für das Jahr 2022 ausgesetzt wird“, sagt
lastungsmaßnahme für die Unternehmen ge-           WBNÖ Direktor Harald Servus. Man könne               WBNÖ Direktor Harald Servus, VPNÖ
schaffen. „Wir befinden uns nach wie vor in        noch nicht von einer Normalität in den Be-           Klubobmann Stellvertreter LAbg. Kurt Hackl
einer für die Wirtschaft sehr herausfordern-       trieben sprechen.                                    und Wirtschaftsbund Landesobmann WKNÖ
den Zeit. Es ist daher wichtig und richtig, dass       Je nach Branche und Einstufung der               Präsident Wolfgang Ecker begrüßen die Aus-
                                                                                                        setzung des Interessentenbeitrages.
die Betriebe durch den Entfall des Interes-        Standortgemeinde beträgt die Abgabe zwi-
sentenbeitrages für ein weiteres Jahr entlastet    schen zehn und 2.300 Euro pro Betrieb und
werden“, so Wirtschaftsbund NÖ Landesob-           Jahr. „Mit dem Entfall der Tourismusabgabe        Ecker und Direktor Harald Servus ausdrück-
mann WKNÖ Präsident Wolfgang Ecker. Der            werden auch heuer wieder 20.000 NÖ Un-            lich bei Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leit-
Interessentenbeitrag müsse nicht nur von im        ternehmen entlastet. In Summe beträgt das         ner, Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger
Tourismus tätigen Unternehmen entrich-             Entlastungsvolumen quer über alle Branchen        und Finanzlandesrat Ludwig Schleritzko so-
tet werden, sondern auch von persönlichen          rund 10 Mio. Euro – rechnet man die vergan-       wie VPNÖ Klubobmann Stellvertreter Kurt
Dienstleistern wie Frisören und Kosmetikern        genen drei Jahre zusammen sind es 30 Millio-      Hackl, der bei den Verhandlungen stark mit-
sowie Gewerbe- und Handwerksbetrieben.             nen Euro“, zeigen Ecker und Servus auf.           gewirkt hat. „Unsere Betriebe leiden nach
Diese Branchen würden daher ebenfalls vom              Schon im Herbst des Vorjahres hat der         wie vor unter den enormen wirtschaftlichen
Entfall der Abgabe profitieren.                    NÖ Wirtschaftsbund die Forderung nach ei-         Herausforderungen. Wir freuen uns, dass
    „Anlässlich der nach wie vor prekären          nem Aussetzen des Interessentenbeitrages          auf die Anliegen der Wirtschaft eingegangen
Lage in nahezu allen Branchen – verursacht         an die Landesregierung herangetragen. Für         wurde und weitere Entlastungen für die Un-
durch die Corona-Restriktionen und die He-         den weiteren Entfall im Jahr 2022 bedan-          ternehmen geschaffen werden“, so Ecker und
rausforderungen aufgrund der Ukraine-Krise         ken sich Landesobmann Präsident Wolfgang          Servus.                                  ▄
12           Aktuelles

     Niederösterreich als Vorbild:
     Österreichweiter Reparaturbonus eingeführt
     Vom Reparaturbonus für elektrische                                                             Reparaturbonus, gemeinsam mit dem Land
     und elektronische Geräte profitie-                                                             NÖ und Umweltverbänden, erfolgreich um-
     ren alle Beteiligten – Konsumenten,                                                            gesetzt. „Damit wurden jedes Jahr – zuletzt
     die Umwelt und heimische Hand-                                                                 rund 6.000 Reparaturen – bei über 300 nie-
     werksbetriebe.                                                                                 derösterreichischen Betrieben durchgeführt
                                                                                                    und über 200 Tonnen Elektroschrott vermie-
     Der NÖ Wirtschaftsbund begrüßt den von                                                         den“, so Ecker. Das Modell aus Niederöster-
     der Bundesregierung mit Ende April einge-                                                      reich diente daher auch als Vorbild für den
     führten bundesweiten Reparaturbonus. „Der                                                      bundesweiten Reparaturbonus.
     Reparaturbonus leistet einen wichtigen Im-                                                         Im Rahmen des Umweltförderungsgeset-
     puls für die regionale Wirtschaft, der gera-                                                   zes wurde zeitgleich die Weiterführung und
     de jetzt wichtig ist. Gleichzeitig wird damit                                                  Aufstockung der Sanierungsoffensive be-
     ein klares Signal für einen schonenden Um-      WBNÖ Landesobmann WKNÖ Präsident               schlossen. „Die Sanierungsoffensive ist ein
     gang mit den Ressourcen gesetzt“, so WBNÖ       Wolfgang Ecker begrüßt die bundesweite         wichtiger Hebel, um die Konjunktur weiter
     Landesobmann WKNÖ Präsident Wolfgang            Einführung des Reparaturbonus.                 anzukurbeln. Hierbei gilt es insbesondere fai-
     Ecker. Er sei froh, dass die Bundesregierung                                                   re Förderbedingungen für die Unternehmen
     das erfolgreiche Modell des Reparaturbonus      Mobiltelefone und Elektroherde, mit 130        zu schaffen“, so Ecker. Es dürfe nicht zu einer
     aus Niederösterreich aufgegriffen habe und      Mio. Euro unterstützt. Ziel ist es, die An-    Benachteiligung gegenüber Privaten kommen.
     eine österreichweite Lösung einführe.           zahl an Reparaturen zu steigern und Elekt-     „Die gesetzten Maßnahmen zeigen, dass
        Mit der im Rahmen des neuen Umwelt-          rogeräte, die repariert werden können, nicht   Wirtschaft und Umweltschutz Hand in Hand
     förderungsgesetzes beschlossenen Maßnah-        wegzuwerfen und somit Elektromüll zu ver­      gehen. Das ist der richtige Weg, um die regi-
     me werden bis 2026 Reparaturen von Elek-        meiden.                                        onalen Betriebe zu stärken und, um Anreize
     trogeräten und elektronischen Geräten, wie         In Niederösterreich wurde bis Mitte 2020,   für nachhaltige Investitionen zu schaffen“, so
     etwa Waschmaschinen, Kaffeemaschinen,           der vom NÖ Wirtschaftsbund initiierte NÖ       Wolfgang Ecker.                              ▄

     NÖ Wirtschaftsbund setzt sich weiterhin für
     eine Projektfortsetzung der S1/S8 ein
     Vor allem für das Marchfeld würde ein Aus der S8 eine Lähmung der wirtschaftlichen Entwicklung bedeuten.

     „Die S8 würde neue wirtschaftliche Chan-                                                       A4 betroffen. „Der Bau der S8 würde neue
     cen für das Marchfeld und eine deutliche                                                       Verbindungen vom Weinviertel in den Süden
     Verkehrsentlastung der Ortschaften in der                                                      Niederösterreichs sowie in die Slowakei er-
     Region bedeuten. Ein ebenso wichtiger Be-                                                      möglichen, und zwar ohne den Flaschenhals
     standteil im Verkehrskonzept für die Region                                                    Wien zu passieren. „Die Verkehrsentlastung
     ist der Lückenschluss bei der S1. Die Absa-                                                    des gesamten Weinviertels und der A4 süd-
     ge von Klimaschutzministerin Gewessler ist                                                     lich der Donau wäre ein richtiger und wich-
     daher nicht nachzuvollziehen“, hält WBNÖ                                                       tiger Schritt“, so Servus.
     Direktor Harald Servus fest.                                                                       Seit Jahren ist die Planung der beiden be-
         Aufgrund der Verkehrssituation im Mar-                                                     schlossenen Straßenbauprojekte S1 und S8
                                                                                                                                                      Fotos: Philipp Monihart, Imre Antal, NLK Filzwieser

     chfeld gäbe es bereits einen Widmungsstopp,                                                    im Gange. Auch eine Ministerin müsse sich
     wodurch sich keine neuen Betriebe ansiedeln                                                    an die geltenden Gesetze halten und könne
     könnten. „Für die Region bedeutet das, dass                                                    nicht einfach alles abblasen.
                                                     WBNÖ Direktor Harald Servus setzt sich
     keine neuen Arbeitsplätze entstehen können,                                                        „Der Bau der S8 würde das Weinviertel
                                                     für die Projektfortsetzung der S1/S8 ein.
     vielmehr müssen hunderte Menschen weiter-                                                      wirtschaftlich voranbringen, sowie den tägli-
     hin nach Wien zur Arbeit pendeln – Staus                                                       chen Durchzugsverkehr durch die Ortschaf-
     und Verkehrsüberlastung sind die Folge. Hier    auch an den Anschluss der S8 an eines der      ten des Marchfelds um bis zu 30.000 Fahr-
     scheint auch der Klimaschutzgedanke nicht       wichtigsten Verkehrsnetze sei nicht nur das    zeuge am Tag reduzieren. Die Absage von
     plausibel zu sein.“ Von der Absage für den      Marchfeld, sondern das gesamte Weinvier-       Ministerin Gewessler ist daher keinesfalls
     Lückenschluss des Rings um Wien und damit       tel und der Raum südlich der Donau an der      einfach so hinzunehmen“, so Servus.         ▄
Aktuelles              13

Betriebliches PCR-Testangebot „TestMA“
für NÖ Unternehmen geschaffen
Die hohen Infektionszahlen in                                                                                       (v.l.n.r.) COVID Fighters
den Herbst- und Wintermonaten                                                                                       Gründer und Geschäftsführer
                                                                                                                    Boris Fahrnberger, WBNÖ
machten eine durchdachte                                                                                            Direktor Harald Servus,
Teststrategie notwendig.                                                                                            WBNÖ Landesobmann
                                                                                                                    Präsident Wolfgang Ecker
Auf Initiative des NÖ Wirtschaftsbund wur-                                                                          und Executive Vice President
de gemeinsam mit der NÖ Wirtschaftskam-                                                                             Logistics Services der Post
                                                                                                                    AG Wolfgang Einer.
mer und den Kooperationspartnern Post AG
und COVID Fighters ein betriebliches PCR-
Testangebot in Niederösterreich umgesetzt.           Die TestMA-Testkits wurden bei Unter-        Mitarbeiter möglichst sicher und ohne gro-
Damit konnten NÖ Betriebe ihren Mitar-            nehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern direkt      ße Unterbrechungen durch die schwierigen
beiterinnen und Mitarbeitern unkompliziert        vor Ort von der Post AG abgeholt. Für klei-     Monate der Pandemie gekommen sind. Jetzt
PCR-Tests zur Verfügung stellen.                  nere Betriebe war eine Abgabe der PCR-          ist es wichtig, die Augen offen zu halten und
   „Die Herbst- und Wintermonate haben            Tests in den 23 Bezirks- und Außenstellen       sich bereits für den Herbst zu rüsten, da-
gezeigt, wie wichtig eine durchdachte Test-       der WKNÖ möglich. Es wurde eine 100-pro-        mit die Betriebe auch in heraufordernden
strategie ist – auch für Unternehmerinnen         zentige Kostenrefundierung durch die AWS        Monaten uneingeschränkt wirtschaften kön-
und Unternehmer, um infizierte Personen           ab einer Mindestmenge von 100 durchge-          nen“, appellieren Ecker und Servus.
schnell zu identifizieren und vermehrte Mit-      führten Tests pro Quartal gewährleistet.            Mit Nachlassen der Infektionszahlen
arbeiterausfälle zu verhindern“, betonen             „Die PCR-Test-Initiative des NÖ Wirt-        wurde das Testprogramm vorerst außer
WBNÖ Landesobmann Präsident Wolfgang              schaftsbundes hat dabei unterstützt, dass       Kraft gesetzt, um nötigenfalls im Herbst
Ecker und WBNÖ Direktor Harald Servus.            die Betriebe und ihre Mitarbeiterinnen und      wieder hochgefahren zu werden.             ▄

Wirtschaftsstandort Niederösterreich                                                              Bundesregierung würden daher einige Heraus-
                                                                                                  forderungen warten, die es anzupacken gelte:
beweist sich als krisenfest und attraktiv                                                             „Verkehrspolitisch werden wir uns weiter-
                                                                                                  hin dafür stark machen, dass die S1, die S8
Der NÖ Wirtschaftsstandort zeigt                  die größte Ansiedlung in der Geschichte des     und die Lobau-Querung endlich umgesetzt
sich in der Krise im Vergleich zu                 Bundeslandes.                                   werden. Auch eine Grüne Verkehrsministerin
anderen Regionen gut aufgestellt.                     Laut Danninger werden die Herausforde-      kann sich nicht über geltende Beschlüsse des
Das wirtschaftsfreundliche Umfeld                 rungen nicht weniger. Der Ukraine-Krieg ver-    Nationalrates hinwegsetzen. Daran haben sich
                                                  ursache eine Inflation im historischen Ausmaß   alle zu halten: Auch Menschen, die sich für den
soll auch in Zukunft erhalten und
                                                  und vor allem steigende Preise im Energiebe-    Klimaschutz stark machen, stehen nicht über
weiter ausgebaut werden.                          reich in noch nie dagewesenen Höhen. Auf die    dem Gesetz. Da werden wir nicht lockerlas-
                                                                                                  sen!“, beschreibt NÖ Wirtschaftslandesrat
Die aktuellen Entwicklungen belasten die glo-                                                     Danninger eines der Schwerpunktthemen.
bale Wirtschaft und stellen die Widerstandsfä-                                                        Im Bereich des Arbeitskräftemangels wer-
higkeit der Wirtschaftsregionen auf den Prüf-                                                     de sich auch der NÖ Wirtschaftslandesrat für
stand. Der Standort Niederösterreich zeigt                                                        eine Reform im Sinne des Wirtschaftsbundes
sich dabei im Vergleich zu anderen Regionen                                                       einsetzen. „Die Reform der „Rot-Weiß-Rot-
als gut aufgestellt. „Niederösterreich hat sich                                                   Karte“ ist ein erster wichtiger Schritt, um Ar-
zum Ziel gesetzt, den Betrieben in diesem                                                         beitskräften aus dem Ausland die Arbeit in
Land bestmögliche Rahmenbedingungen und                                                           Niederösterreich zu erleichtern. Wir brau-
ein wirtschaftsfreundliches Umfeld zu bieten.                                                     chen aber auch mehr Anreize für Arbeitslose,
Das stößt auch auf internationales Interesse.                                                     um Vollzeit-Jobs in unserem Bundesland anzu-
Vor wenigen Wochen hat sich der Pharma-                                                           nehmen. Es braucht mobilere Arbeitnehmer
konzern Boehringer Ingelheim entschieden,                                                         und weniger Möglichkeiten für Arbeitslose,
ein Werk in Bruck an der Leitha zu errich-                                                        sich etwas nebenbei dazu zu verdienen. Jeder,
ten“, sagt NÖ Wirtschaftslandesrat Jochen         „Die Reform der „Rot-Weiß-Rot-Karte“ ist ein    der anpacken kann, soll seinen Beitrag leisten.
Danninger. Mit einer Investition von 1,2 Mil-     erster wichtiger Schritt“, so NÖ Wirtschafts­   Dazu brauchen wir deutlich mehr Anreize“,
liarden Euro und 800 Arbeitsplätzen sei das       landesrat Jochen ­Danninger.                    sagt Danninger.                              ▄
14          Mission Hausverstand

     NÖ Unternehmen brauchen jetzt
     Politik mit Hausverstand
     Der NÖ Wirtschaftsbund startete unter dem Titel „Mission Hausverstand“
     einen umfassenden Beteiligungsprozess mit Mitgliedern und Funktionären.
     Niederösterreichische Unternehmerinnen          mit WBNÖ FunktionärInnen und Mitgliedern       rinnen und Funktionären über die ganz kon-
     und Unternehmer sind aufgrund der aktuel-       ein Programm für die kommenden Jahre ent-      kreten Anliegen und Sorgen der Menschen
     len Herausforderungen verunsichert. Dieses      wickelt, das maßgeschneidert auf die Anlie-    und Betriebe in der Region diskutieren und
     Stimmungsbild geht aus einer aktuellen, vom     gen der NÖ Unternehmen ist.                    Lösungsvorschläge erarbeiten.
     NÖ Wirtschaftsbund beauftragten Umfrage             Der umfassende Beteiligungsprozess star-       „Jetzt ist mehr denn je gesunder Men-
     des unabhängigen IMAS Institut für Markt-       tete Ende April mit einer vom IMAS-Institut    schenverstand gefragt. Wir müssen zusam-
     und Sozialanalysen hervor. „Unsere Aufgabe      durchgeführten Umfrage, bei der die rund       menhalten und gemeinsam Lösungen erar-
     und Verantwortung ist es, Antworten auf die     10.000 Hauptmitglieder des NÖ Wirtschafts-     beiten, die realistisch und umsetzbar sind“,
     aktuellen Herausforderungen zu finden und       bundes aktuell brennende Themen und Her-       betonen Ecker und Servus in Bezug auf die
     drängende Zukunftsfragen im Blick zu haben.     ausforderungen mitteilen können. In weiterer   geplante Bezirkstour. „Wir freuen uns, die
     Aus diesem Grund starten wir die ‚Mission       Folge findet im Zeitraum von Mai bis Okto-     „Mission Hausverstand“ gemeinsam erfolg-
     Hausverstand‘ – den größten Beteiligungs-       ber 2022 eine Bezirkstour mit 20 Bezirkse-     reich umzusetzen und in weiterer Folge ver-
     prozess in der Geschichte des Wirtschafts-      vents statt. In diesem Rahmen wird der NÖ      besserte Rahmenbedingungen für unsere NÖ
     bundes“, so WBNÖ Landesobmann WKNÖ              Wirtschaftsbund mit seinen 3.000 Funktionä-    Betriebe zu schaffen.“                   ▄
     Präsident Wolfgang Ecker.
         „Die Unternehmerinnen und Unterneh-
     mer brauchen im Umgang mit den aktuellen
     Herausforderungen vor allem mehr ‚Haus-
                                                       Zum Hintergrund der Mission Hausverstand
                                                                                                                                                   Fotos: Imre Antal, Philipp Monihart

     verstand‘“, nimmt WBNÖ Direktor Ha-               Die absolute Mehrheit der vorab befrag-      dabei von den NÖ Unternehmerinnen
     rald Servus auf die Ergebnisse der aktuellen      ten NÖ Unternehmerinnen und Unter-           und Unternehmern vor allem mit logi-
     IMAS-Umfrage Bezug. Zielgerichtete und lö-        nehmer ist davon überzeugt, dass man für     schem und eigenständigem Denken und
     sungsorientierte Maßnahmen seien in Krisen-       die aktuellen Herausforderungen unserer      Handeln, Verantwortung, sozialer Kom-
     zeiten wie diesen mehr denn je gefordert. Mit     Zeit mehr „Hausverstand“ braucht, um         petenz und Handeln nach bestem (Ge-)
     der Mission Hausverstand wird gemeinsam           Probleme zu lösen. Hausverstand wird         Wissen assoziiert.
Mission Hausverstand                 15

(v.l.n.r.) WBNÖ-Funktionär und Obmann der WKNÖ Bezirksstelle St. Pölten
Mario Burger, WBNÖ Direktor Harald Servus, WBNÖ Landesobmann             (v.l.n.r.) WB Teilbez
WKNÖ Präsident Wolfgang Ecker, WB Teilbezirksgruppenobmann und                                 irksgruppenobfrau
                                                                        Obmann-Stv. der                              Unteres Traisental
Obmann der WKNÖ Bezirksstelle Purkersdorf Andreas Kirnberger, WB                             WKNÖ Fachgrupp                               Irene Köszali,
                                                                        fachhandel Gerhard                          e Elektro- und Ein
Bezirksgruppenobmann von St. Pölten Norbert Fidler und                                          Sc ha bs ch neider sowie WB            ric htungs­
                                                                        Finanzreferent vo                                      Organisations- un
WKNÖ Direktor Johannes Schedlbauer.                                                         n St. Pölten Gern                                      d
                                                                                                                 ot Binder.

                                                                WB Bezirksgrup
                                                                                  penobmann von
                                                               Fidler und stellv.                      St. Pölten Norbe
                                                                                  Bezirksvorsitzend                      rt
                                                               Wirtschaft“ St. Pö                       e „Junge
                                                            n                      lte n Ka th ar
                                   nobmann und Obman                                              ina Alzinger-Kitt
(v.l.n.r.) WB Teilbezirksgruppe                    reas Kirnberger,
                                                                                                                    el.
                   irks stel le Pur ker sdo rf And
der WKNÖ Bez
                                  Gemeinde­gruppen­obmann                                                                                               wurden wichtige
WBNÖ Finanzreferent und                                                                                                 Mittels Online-Umfrage-Tool
                              Sykora  sowie WB Organisa­tions­­                                                                                          närinnen und
 von Purkersdorf Jürgen                                                                                                 Inputs der St. Pölt ner Fun ktio
               Pur  ker sdo  rf Ram  aza n Ser ttas.                                                                                              .
 referent von                                                                                                           Funktionäre gesammelt.

Erfolgreicher Auftakt der Bezirkstour in St. Pölten
Fachkräftemangel, Material- und Rohstoffpreise, Energiepreise sowie Lieferengpässe
als größte Herausforderungen der Betriebe im Bezirk St. Pölten

Anfang Mai fiel im Bezirk St. Pölten der                 ten Schwerpunkte in den Bereichen Arbeits-                 muss auch die Politik Antworten finden“, so
Startschuss der WBNÖ Bezirkstour „Missi-                 markt, Lohnnebenkosten, Energieversorgung,                 WBNÖ Direktor Harald Servus.
on Hausverstand“. Im Rahmen des Auftakt-                 Steuern und Abgaben sowie Bürokratie set-                      Nach dem Motto „Hausverstand in der
Events konnten gemeinsam mit den Funktio-                zen“, geht WBNÖ Landesobmann WKNÖ                          Interessensvertretung und im Bezirk“ disku-
närinnen und Funktionären bereits wichtige               Präsident Wolfgang Ecker auf die Ergebnisse                tierten Landesobmann Wolfgang Ecker und
Erkenntnisse gesammelt werden.                           des Bezirks-Events ein. Ecker zeige sich be-               Direktor Harald Servus auch mit dem Di-
   „Vor allem der altbekannte Fachkräfte-                geistert von den zahlreichen Inputs und freue              rektor der Wirtschaftskammer Niederöster-
mangel stellt die Unternehmerinnen und Un-               sich auf die Events in den weiteren Bezirken.              reich Johannes Schedlbauer sowie WB Be-
ternehmer in St. Pölten vor große Heraus-                    „Hinsichtlich der aktuellen Herausforde-               zirksgruppenobmann von St. Pölten Norbert
forderungen, gefolgt von den Material- und               rungen aufgrund der Corona-Pandemie und                    Fidler, WBNÖ-Funktionär und Obmann der
Rohstoffpreisen sowie Energiepreisen und                 des Ukraine-Krieges hat sich ein sehr diffe-               WKNÖ Bezirksstelle St. Pölten Mario Burger
den Lieferengpässen. Für die kommenden                   renziertes Bild gezeigt. Viele Betriebe sind               und WB Teilbezirksgruppenobmann und Ob-
Jahre soll der NÖ Wirtschaftsbund laut den               stark betroffen, andere wiederum nur gering.               mann der WKNÖ Bezirksstelle Purkersdorf
Funktionärinnen und Funktionären in St. Pöl-             Auf diese Unterschiede in der Betroffenheit                Andreas Kirnberger.                      ▄
16          Landesparteitag

     Wirtschaftsbund NÖ stellt vier Mitglieder im neu
     gewählten Landesparteivorstand der Volkspartei NÖ
     LH Johanna Mikl-Leitner als Landesparteiobfrau und LAbg. Kurt Hackl als ihr Stellvertreter bestätigt.

     Am Landesparteitag der Volkspartei Nieder-      Wirtschaftsbund ist damit mit vier Mitglie-        Verbündeten, wenn es um die Anliegen der
     österreich wurde Landeshauptfrau Johanna        dern im Landesparteivorstand vertreten.            Wirtschaft in Niederösterreich geht. Ich gra-
     Mikl-Leitner mit 99,5 Prozent der abgege-            „Kurt Hackl setzt sich seit vielen Jahren     tuliere ihm herzlich zur Wahl und freue mich
     benen Delegiertenstimmen als Parteiobfrau       mit viel Engagement erfolgreich für die Un-        auf die weitere Zusammenarbeit im Landes-
     wiedergewählt. Der Wirtschaftsbund Nie-         ternehmerinnen und Unternehmen in unse-            parteivorstand.“
     derösterreich gratuliert Johanna Mikl-Leitner   rem Land ein“, gratuliert WBNÖ Landes-                 Auch WBNÖ Direktor Harald Servus
     herzlich zu ihrem hervorragenden Wahler-        gruppen-Obmann Präsident Wolfgang Ecker            sieht im neu zusammengesetzten Landespar-
     gebnis. „Unsere Landeshauptfrau hat auch in     zur Funktion als Landesparteiobfrau-Stellver-      teivorstand ein starkes Mandat für die Wirt-
     schwierigen Zeiten stets Entscheidungsstärke    treter. Erfreut zeigte sich Ecker auch über die    schaft: „Mit diesem Team werden wir den bis-
     und Weitblick bewiesen. Sie wird auch wei-      Bestätigung von Landesrat Jochen Danninger         herigen Kurs weiter fortführen und auch in
     terhin ein Garant für wirtschaftsfreundliche    als Finanzreferent: „Mit Wirtschaftslandesrat      Zukunft die starke Stimme der Wirtschaft in
     Rahmenbedingungen in unserem Land sein“,        Jochen Danninger haben wir einen starken           der Landespartei sein,“ so Servus.         ▄
     so Wirtschaftsbund Landesobmann WKNÖ
     Präsident Wolfgang Ecker. „Mit Johanna Mikl-
     Leitner hat die NÖ Wirtschaft eine starke
     und verlässliche Partnerin, die die Anliegen
     der Unternehmerinnen und Unternehmer                                                                                                               Fotos: VPNÖ, Erich Marschik, Christian Georgescu, Michaela Habinger
     versteht. Wir wünschen ihr für ihre verant-
     wortungsvolle Rolle weiterhin alles Gute“,
     sagt WBNÖ Direktor Harald Servus.
        Im Anschluss an den Landesparteitag
     erfolgte die Sitzung zur Konstituierung des
     Landesparteivorstandes. In der neuen Peri-
     ode werden weiterhin LAbg. Kurt Hackl als
     Landesparteiobfrau-Stellvertreter und Wirt-
     schaftslandesrat Jochen Danninger als Finanz-
     referent fungieren. Als weitere Vorstands-
     mitglieder stellt der Wirtschaftsbund kraft
                                                                                                                                  Präsident Wolfgang
     Funktion weiterhin WBNÖ Landesgruppen-            WBNÖ Direktor Harald Servus, WBNÖ Landesgruppen-Obmann WKNÖ
                                                                                      Mikl-Leitner, Wirtschaftslandesrat Jochen Danninge r und
     Obmann WKNÖ Präsident Wolfgang Ecker              Ecker, Landeshauptfrau Johanna
     und WBNÖ Direktor Harald Servus. Der              LAbg.  Kurt Hackl.
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