Leipziger Buchmesse 2020 Mit mehr als 100 Autorinnen und Autoren aus aller Welt - bis 15. März 2020
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Leipziger Buchmesse 2020 Mit mehr als 100 Autorinnen und Autoren aus aller Welt 12. bis 15. März 2020
2 Das Programm Auf der Buchmesse | Glashalle Stand 4 Seite Das Blaue Sofa 3 In der Stadt Leipzig Europäische Autoren-Gespräche Aula der Alten Nikolaischule 4 Jüdische Lebenswelten Ariowitschhaus 5 KrimiClub Landgericht 6 Über alle Autorinnen und Autoren und ihre Bücher 7 Fotonachweis 26
3 Das Blaue Sofa Bekannte Autorinnen und Autoren sitzen Rede und Antwort Donnerstag, 12. März Freitag, 13. März Samstag, 14. März Sonntag, 15. März 09.30 Publikums-Talk Publikums-Talk #Flugscham Muss ich #Shirtstorm #Todesdro- nach #fridaysforfuture hung Wer will heute zuhause bleiben? noch Politiker werden? Guilia Fontana + Karamba Diaby Lorenz Keyßler 10:00 Michael Stavarič Marlene Streeruwitz Josef Haslinger Daniela Krien Preis der Literaturhäuser 10:30 Nepomuk Riva + Ulrich Bröckling Maja Göpel Susan Neiman Naomi Andrew Haruna 11:00 Hubertus Butin Julian Nida-Rümelin Hasnain Kazim Kerstin Hensel 11:30 Abbas Khider Mikael Niemi Roger de Weck Karl Schlögel 12:00 Wolfgang Hirn László Földényi Eva Sichelschmidt Jean-Philippe Toussaint Leipziger Buchpreis für europäische Verständigung 12:30 Matthias Platzeck Helmut Böttiger + Torben Lütjen Franz Hohler Wolfgang Emmerich 13:00 Ruud Koopmans Peter Maffay Jan Roß Ulla Lenze 13:30 Bov Bjerg Lutz Seiler Jonas Lüscher Kolja Möller 14:00 Carsten Brosda Luigi Reitani Kübra Gümüşay Messe-Chor 14:30 Jonathan Coe Georg Diez + Hensel Jana + Die Blaue Stunde: Emanuel Heisenberg Moritz von Uslar queer & literature Donat Blum 15:00 Die Blaue Stunde: 20 Jahre Blaues Sofa Frank Witzel Patricia Hempel Drei Generationen, John von Düffel Thomas Sparr eine Zukunft 15:30 Rachel Franklin, Die Blaue Stunde: Diana Weiss Rutger Bregman Literarische Debüts Sigmar Gabriel Akiz Patrick Illinger Damiano Femfert Paula Irmschler 16:00 Aris Fioretos Alexandra Riedel 16:30 TV-Aufzeichnung Ingo Schulze „aspekte“ (ZDF) 17:00 Die Blaue Stunde: Die Blaue Stunde Preisgekrönt. Mit literarischen und Krimi Speed-Dating Die Preisträger*innen musikalischen Gästen Dora Heldt der Leipziger Buchmes- Melanie Raabe se 2020 Dirk Kurbjuweit Jan Costin Wagner
4 12. bis 14. März 2020 | jeweils 18–22 Uhr | Aula der Alten Nikolaischule | Nikolaikirchhof 2 Europäische Autoren-Gespräche Donnerstag, 12. März 2020 17:00 Uhr Peter Balko: Zusammen sind wir unbesiegbar | Zsolnay | Zorka Ciklaminy moderiert 18:00 Uhr Ruud Koopmans: Das verfallene Haus des Islam. Die religiösen Ursachen von Unfreiheit, Stagnation und Gewalt | CH Beck | Michael Sahr moderiert 19:00 Uhr Jürgen Wertheimer: Europa - eine Geschichte seiner Kulturen | Penguin | Vladimir Balzer moderiert 20:00 Uhr Marina Frenk: Ewig her und gar nicht wahr | Wagenbach | Annette Wassermann moderiert 21:00 Uhr Rutger Bregman: Im Grunde gut. Eine neue Geschichte der Menschheit | Rowohlt | Christoph Buchwald moderiert Freitag, 13. März 2020 17:00 Uhr Inès Bayard: Scham | Zsolnay Verlag | Bettina Wörgötter moderiert 18:00 Uhr Kmita Rimantas: Die Chroniken des Südviertels | Mitteldeutscher Verlag | Reinhard Veser moderiert 19:00 Uhr Thomas Steinfeld: Italien. Porträt eines fremden Landes | Rowohlt Berlin Verlag | Kristina Maidt-Zinke moderiert 20:00 Uhr Michael Stavarič: Fremdes Licht | Luchterhand | Sigrid Brinkmann moderiert 21:00 Uhr Kmita Rimantas : Die Chroniken des Südviertels | Mitteldeutscher Verlag | Reinhard Veser moderiert Samstag, 14. März 2020 17:00 Uhr Elise Schmit: Stürze aus unterschiedlichen Fallhöhen | Hydre Èditions | Jeff Thoss moderiert 18:00 Uhr Miljenko Jergovič: Ruth Tannenbaum | Schöffling & Co. | Doris Akrap moderiert 19:00 Uhr Isabela Figueiredo: Roter Staub. Mosambik am Ende der Kolonialzeit | Weidle Verlag | Stefan Weidle moderiert 20:00 Uhr Anne Weber: Annette: ein Heldinnenepos | Matthes & Seitz Berlin 21:00 Uhr Katharina Geiser: Unter offenem Himmel | Jung + Jung | Jochen Jung moderiert
5 12. bis 14. März 2020 | jeweils 18–22 Uhr | Ariowitschhaus | Hinrichsenstraße 14 Jüdische Lebenswelten Donnerstag, 12. März 2020 17:00 Uhr Samuel Salzborn: Kollektive Unschuld. Die Abwehr der Shoah im deutschen Erinnern | Hentrich & Hentrich Verlag | Anja Thiele moderiert. 18:00 Uhr Irina Liebmann: Die Große Hamburger Straße | Schöffling & Co. | Jasmin Camenzind moderiert. 19:00 Uhr Avi Primor: Weit war der Himmel über Palästina | Bastei Lübbe | Matthias Morgenthaler moderiert. 20:00 Uhr Nir Baram: Erwachen | Hanser Verlag | Sigrid Brinkmann moderiert. 21:00 Uhr Anja Reich + Yael Nachshon Levin: Getauschte Heimat. Ein Jahr zwischen Berlin und Tel Aviv | Aufbau Verlag Freitag, 13. März 2020 17:00 Uhr Irena Veisaitè + Aurimas Švedas: Ein Jahrhundertleben in Litauen. Aurimas Švedas, Claudia + Jenny Friedrich-Freska sprechen über Irena Veisaitès Geschichte | Wallstein 18:00 Uhr Andrej Angrick: Aktion 1005. Spurenbeseitigung von NS-Massenverbrechen 1942 – 1945 | Wallstein Verlag | Thomas Sparr moderiert. 19:00 Uhr Mark Roseman: „Du bist nicht ganz verlassen“ Eine Geschichte von Rettung und Widerstand im Nationalsozialismus | DVA | Antje Deistler moderiert. 20:00 Uhr Thomas Sparr: Todesfuge. Biographie eines Gedichts. Paul Celan 1920-1970. Mit zahlreichen Abbildungen und Faksimiles | DVA 21:00 Uhr Hans-Christian Riechers: Peter Szondi. Eine intellektuelle Biographie | Campus Verlag | Thomas Sparr moderiert. Samstag, 14. März 2020 17:00 Uhr Tomáš Radil: Ein bisschen Leben vor diesem Sterben | Arco Verlag | Christoph Haacker moderiert. 18:00 Uhr Marga Minco: Das bittere Kraut, Dan Heerma van Voss + Marlene Müller-Haas sprechen über Marga Minco | Arco Verlag | Jan Konst moderiert. 19:00 Uhr Michael Wolffsohn: Tacheles. Im Kampf um die Fakten in Geschichte und Politik | Verlag Herder | Patrick Oelze moderiert. 20:00 Uhr Micha Brumlik: Preußisch, konservativ, jüdisch. Hans-Joachim Schoeps‘ Leben und Werk. Gespräch mit Julius H. Schoeps | Böhlau Verlag 21:00 Uhr Bernt Spiegel: Milchbrüder, beide | edition fotoTAPETA | Andreas Rostek moderiert.
6 12. bis 13. März 2020 | jeweils 19–22 Uhr | Landgericht | Harkortstraße 9 KrimiClub Donnerstag, 12. März 2020 Charles Brauer liest John Grisham | Random House Audio Patrick Illinger: Quantum - Tödliche Materie | dtv Alex Pohl: Heißes Pflaster | Penguin Verlag Ursula Poznanski: Vanitas – Grau wie Asche | Knaur Andreas Winkelmann: Die Lieferung | Rowohlt Taschenbuch Verlag Thomas Ziebula: Der rote Judas | Wunderlich Begrüßung Kai Deusing | Präsident des Landgerichts Moderation Michael Kramers | ZDF Freitag, 13. März 2020 Eric Berg: Die Mörderinsel | Limes Verlag Horst Eckert: Im Namen der Lüge | Heyne Felicitas Korn: Drei Leben lang | Kampa Dirk Kurbjuweit: Haarmann | Penguin Hardcover Melanie Raabe: Die Wälder | btb Jan Costin Wagner: Sommer bei Nacht | Galiani Berlin Begrüßung Gerulf Mende | Richter a.D. am Landgericht Moderation Michael Sahr | ZDF Veranstaltet von Bertelsmann und „Kunst und Justiz“ der Justiz Sachsen
7 Über dieAutoren Über die Autorinnen und Autoren und ihre Bücher und ihre Bücher Akiz: Der Hund | Hanserblau ET: 27.01.2020 | ISBN: 978-3-446-26599-8 | 192 Seiten | Hardcover | 18 EUR Wüst, brutal, sinnlich: Akiz erzählt die Geschichte eines Underdogs auf dem Weg in die Sterneküche. Der Hund ist ein Ausnahmetalent. Ein Waisenjunge, halb verhungert aus einem Kellerloch gekrochen, der kochen kann, dass es einem das Herz zerreißt. Und er ist für Mo wie ein Bruder. Als sie beide im Restaurant El Cion anfangen, steigt der Hund in den Olymp der Sterneküche auf. Akiz erzählt die Geschichte zweier Underdogs, ohne Luft zu holen, in über- schäumendem Sound. Ein brachiales, unvergessliches Debüt, das mit voller Wucht auf die Explosion zusteuert. Akiz, geboren 1969, lebt als Regisseur und Drehbuchautor in Berlin und Los Angeles. Bekannt wurde er durch Filme wie „Der Nachtmahr und Das wilde Leben". Ein Freund jobbte in den 90er-Jahren in einem Edelrestaurant in Los Angeles. Dort am Pass, wo die Kellner das Essen aus der Küche übernehmen, kam Akiz die Idee zu diesem Roman. Angrick, Andrej: Aktion 1005. Spurenbeseitigung von NS-Massenverbrechen 1942 – 1945. Eine „geheime Reichssache" im Spannungsfeld von Kriegswende und Propaganda | Wallstein | ET: 2018 | ISBN: 978-3-8353-3268-3 | 2 Bde. | 1381 Seiten | Gebunden | 79 EUR Hinter der Bezeichnung „Aktion 1005“ verbirgt sich ein ungeheuerlicher, geheimer Vorgang des NS-Regimes: 1942 befahl die oberste Führung dem „Reichssicherheitshauptamt", alle Massengräber im deutsch-besetzten Europa un- kenntlich machen: Juden aus Ghetto, Kriegsgefangene und Gefängnisinsassen mussten Leichen exhumieren und verbrennen, die Gelände tarnen. Unterlagen und Informationen, die den Völkermord an Juden, die Ermordung sowjetischer Kriegsgefangener, die Vernichtung der Roma und die Hinrichtungen polnischer Nationalisten dokumentiert hätten, versuchte man zu vernichten. Angrick gelang es, diese Vertuschungsaktionen weitgehend zu rekonstruieren, Täter und beteiligte Einheiten zu benennen und den wenigen überlebenden Zeugen Gehör zu verschaffen. Ihre Aus- sagen und Memoiren stehen der Verdrängung und Vertuschung der Täter und späterer Holocaustleugner gegenüber. Andrej Angrick, geb. 1962, ist seit 1997 wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur. Er wirkte maßgeblich an der Ausstellung „Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskriegs 1941–1944“ mit und fungierte als Gutachter in den bundesdeutschen Ghetto-Renten- verfahren. Veröffentlichungen u. a.: „Besatzungspolitik und Massenmord. Die Einsatzgruppe D in der südlichen Sowjet- union 1941– 943 (2003)“. „Dokumente der Einsatzgruppen“ (Bd. I-III, mit Klaus-Michael Mallmann u.a., 2011-2014) Balko, Peter: Zusammen sind wir unbesiegbar | Zsolnay ET: 17.02.2020 | ISBN: 978-3-552-05974-0 | 160 Seiten | Hardcover | 19 EUR Peter Balko erzählt in seinem warmherzigen Debütroman die Geschichte von Tom Sawyer und Huckleberry Finn an der ungarisch-slowakischen Grenze. Nichts kann ihrer Freundschaft etwas anhaben, davon sind Leviathan und Kapia felsenfest überzeugt. Dank Kapia, dreist und unerbittlich gegenüber Mensch und Tier, traut sich auch der schüchterne und ängstliche Leviathan plötzlich Abenteuer zu, die er bisher nur in seiner Phantasie erlebt hat. Gemeinsam machen sie das Dorf unsicher, jagen das goldene Schwein und verfolgen die todbringende Hahnenwitwe. Sie erobern Mädchenherzen und setzen sich in der Schule gegen Rivalen zur Wehr. Bis eines Tages die Ereignisse rund um einen harmlosen Kuss das dicke Band ihrer Freundschaft doch gefährden… Peter Balko, geboren 1988 in Lučenec/Lošonc, der sich bereits als Drehbuchautor einen Namen gemacht hat, erhielt für sein Romandebüt zahlreiche Preise und ist einer der meistbeachteten slowakischen Autoren der Gegenwart. Baram, Nir: Erwachen | Hanser Verlag ET: 09.03.2020 | ISBN: 978-3-446-26555-4 | Hardcover | 352 Seiten | 25 EUR Das Lebensgefühl eines jungen Mannes in Israel – Freundschaft und Einsamkeit, Liebe und Verantwortung, Verlust und Tod: In kunstvollen Rückblenden erzählt Nir Baram von Jonathans Jugend in einem Stadtviertel von Jerusalem. Von der Freundschaft zu Joël, dem Rätselhaften und Gefährdeten, vom Fight mit den Kindern aus den hohen Türmen, vom Wettstreit um das attraktivste Mädchen und der ersten Lust. Aber auch von den Konflikten in der Familie, dem bewunderten und gehassten älteren Bruder, der schweren Krankheit der Mutter und deren Tod. Aufwühlend ehrlich beschreibt dieser autobiographisch grundierte Roman das Erwachen eines jungen Mannes, der inzwischen selbst Vater und ein erfolgreicher Schriftsteller ist. Nir Baram, 1976 in Jerusalem geboren, ist Schriftsteller und Journalist und setzt sich aktiv für die Gleichberechtigung der Palästinenser und für Frieden in Israel ein. Bei Hanser erschien 2012 sein Roman „Gute Leute", ausgezeichnet mit dem Prime Minister Award for Hebrew Literature 2010, außerdem „Im Land der Verzweiflung" (Ein Israeli reist in die besetzten Gebiete, 2016) und „Weltschatten" (Roman, 2016). Nir Baram lebt in Tel Aviv. Bayard, Inès: Scham | Zsolnay Verlag ET: 17.02.2020 | ISBN: 978-3-552-05976-4 | 224 Seiten | Hardcover | 22 EUR Marie ist jung und erfolgreich, ihr Mann ist Anwalt. Beide wollen ein Kind, als das Unfassbare passiert: Marie wird von ihrem Chef auf dem Heimweg vergewaltigt. Und er setzt sie so unter Druck, dass sie nicht einmal ihrem Mann davon erzählt. Die junge französische Autorin Inès Bayard lässt in ihrem eindrucksvollen Debütroman keinen Zweifel: an dem, was geschehen ist, und daran, dass Marie keine Schuld trifft. Und doch müssen wir zusehen, wie Marie der Moment, in dem sie noch Hilfe suchen könnte, entgleitet, wie sie vom Opfer zur Täterin wird… „Inès Bayard reißt den Leser aus der Komfortzone.", L’ Express Inès Bayard, geboren 1992 in Toulouse, lebt derzeit in Berlin. Ihr Debütroman „Scham" stand auf der Longlist für den Prix Goncourt 2018.
8 Über die Autorinnen und Autoren und ihre Bücher Über die Autoren und ihre Bücher Berg, Eric: Die Mörderinsel | Limes Verlag ET: 16.03.2020 | ISBN: 978-3-8090-2661-7 | 80 Seiten | Paperback | 15 EUR Der Hotelbesitzer Simonsmeyer, angeklagt des Mordes an einer jungen Frau aus seinem Heimatdorf, wird freigesprochen. Er und seine Familie hoffen, nun sei endlich alles überstanden. Doch nur wenige im Dorf glauben an die Unschuld des Hoteliers. Als erneut ein junges Mädchen ermordet aufgefunden wird, steht die Journalistin Doro Kagel vor den Ruinen eines ausgebrannten Hauses. Als Bettina Simonsmeyer die Journalistin inständig gebeten hatte, ebenso ausführlich über den Freispruch ihres Mannes zu berichten wie zuvor über den Mordprozess, hatte Doro abgelehnt. Von Schuldgefühlen geplagt beginnt Doro, den Fall neu aufzurollen … Eric Berg zählt seit vielen Jahren zu den erfolgreichsten deutschen Autoren. 2013 veröffentlichte seinen ersten Kriminalroman „Das Nebelhaus", der 2017 mit Felicitas Woll in der Hauptrolle der Journalistin Doro Kagel verfilmt wurde. Seither begeistert Eric Berg mit jedem seiner Romane Leser und Kritiker aufs Neue und erobert regelmäßig die Bestsellerlisten. In seinem neuesten Kriminalroman „Die Mörderinsel" ermittelt Doro Kagel in ihrem zweiten Fall. Bjerg, Bov: Serpentinen | Claassen ET: 31.01.2020 | ISBN-13 9783546100038 | 272 Seiten | Hardcover mit Schutzumschlag | 22 EUR Ein Vater unterwegs mit seinem Sohn. Ihre Reise führt in das Hügelland, aus dem der Vater stammt, zu den Schau- plätzen seiner Kindheit: zum Geburtshaus, der elterlichen Hochzeitskirche, zum Friedhof, auf dem der Freund Frieder begraben liegt. Ständiger Reisebegleiter ist das Schicksal der männlichen Vorfahren, die sich allesamt das Leben nahmen: „Urgroßvater, Großvater, Vater. Ertränkt, erschossen, erhängt." Der Vater muss erkennen, dass sein Wegzug, seine Bildung und sein Aufstieg keine Erlösung gebracht haben. Vielleicht helfen die Rückkehr und das Erinnern. Doch warum bringt er seinen Jungen in Gefahr? Warum hat er keine Antwort auf dessen bange Frage: „Um was geht es?" Er weiß nur: Wer zurückfährt, muss alle Kurven noch einmal nehmen. Wenn er der dunklen Tradition ein Ende setzen will. Bov Bjerg, Jahrgang 1965, ist Schriftsteller und Vorleser. Er gründete mit Freunden verschiedene Berliner Lesebühnen: Dr. Seltsams Frühschoppen, Mittwochsfazit, Reformbühne Heim & Welt. Sein erster Roman hieß „Dead- line", sein zweiter „Auerhaus", letzterer wurde für diverse renommierte Theaterhäuser adaptiert und inszeniert. Blum, Donat: Opoe | Ullstein fünf 2018 | ISBN-13 9783961010127 | 176 Seiten | Hardcover mit Schutzumschlag | 18 EUR „Die Geschichte eines jungen Mannes, seiner Suche nach der Liebe und ein paar anderen Dingen, die einem das Leben zur Hölle machen. Hart, schmerzvoll, schön." Lukas Bärfuss Opoe ist die Fremde. Die fremd gebliebene Großmutter. Nun ist sie tot. Die einsame und exzentrische Frau, die ihn bis zum Schluss gesiezt hat. Der Enkel reist zu den Orten, an denen sie gelebt hat. Nach Holland und in die Schweiz. Versucht, ihrem Schweigen eine Stimme zu geben. Versucht, herauszufinden, wer sie war, und was das mit ihm zu tun hat. Beide Leben verschränken sich im Ringen um einen Platz in der Gesellschaft. Donat Blum leitete ein Filmfestival, arbeitete als Tellerwäscher und Geschäftsführer und studierte am Schweizerischen und Deutschen Literaturinstitut. Er veröffentlicht in zahlreichen Zeitschriften, ist Mitveranstalter von Werkstattgesprächen im Literaturhaus Zürich, Initiator der Veranstaltung „Skriptor" (Solothurner Literaturtage) und Herausgeber der Literaturzeitschrift „Glitter“. Böttiger, Helmut: Celans Zerrissenheit. Ein jüdischer Dichter und der deutsche Geist | Galiani ET: 5.3.20 | ISBN: 978-3-86971-212-3 | 208 Seiten | Hardcover | 20 EUR Zum 50. Todestag Celans am 20. April wirft Helmut Böttiger einen neuen Blick auf den Dichter: Celan, von den Rechten, die ihn faszinierten, abgelehnt; von Linken bewundert, die ihn missverstanden. Während mit Heidegger, Jünger etc. die konservativen Vertreter des Deutschen Geists Celan ablehnten, waren dessen Verehrer Böll, Grass, Enzensberger dem Dichter fremd. Zum „Schmerzensmann” und in die Rolle des „jüdischen Opfers” stilisiert, wurde der Dichter zum „idealen Vehikel für die allgemeine Verdrängung" (Böttiger), seine Todesfuge wurde Pflichtlektüre, der Rest des Werks trat dagegen zurück. Helmut Böttiger studierte Germanistik und Geschichte in Freiburg. Er promovierte über Fritz Rudolf Fries und die DDR- Literatur. Nach verschiedenen Stationen als Kulturredakteur, u.a. bei der Frankfurter Rundschau, lebt er seit 2002 als freier Autor in Berlin. Über Celan veröffentlichte er „Orte Paul Celans" (1996), „Wie man Bücher und Landschaften liest" (2006) und „Wir sagen uns Dunkles" (2016). Sein Buch „Die Gruppe 47" wurde mit dem Sachbuchpreis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Brauer, Charles: Die Wächter. Gekürzte Lesung mit Charles Brauer | Random House Audio ET: 2.3.2020 | ISBN: 978-3-8371-4611-0 | Originalverlag: Heyne | Hörbuch | MP3-CD (gekürzt), 2 CDs | 24 EUR Unschuldig im Todestrakt: In Seabrook, Florida wird der junge Anwalt Keith Russo erschossen. Der Mörder hinterlässt keine Spuren. Es gibt keine Zeugen, keine Verdächtigen, kein Motiv. Trotzdem wird Quincy Miller verhaftet, ein junger Afroamerikaner, der früher zu den Klienten des Anwalts zählte. Miller bekommt lebenslang und sitzt 22 Jahre im Gefängnis. Dann schreibt er einen Brief an die „Guardian Ministries” und der Anwalt Cullen Post übernimmt seinen Fall. Er ahnt nicht, dass er sich damit in Lebensgefahr begibt. Charles Brauer, bekannt aus Film, Fernsehen und von der Bühne, wurde u. a. in seiner Rolle als „Tatort”-Kommissar Brockmöller populär. Er ist die Stimme der John-Grisham-Romane und hat alle Thriller des Autors eingelesen.
9 Über die Autorinnen und Autoren und ihre Bücher Über die Autoren und ihre Bücher Bregman, Rutger: Im Grunde gut. Eine neue Geschichte der Welt | Rowohlt ET: 10.03.2020 | ISBN: 978-3-498-00200-8 | übersetzt von: Ulrich Faure +Gerd Busse | 480 Seiten | 24 EUR Der Historiker und Journalist Rutger Bregman setzt sich in seinem Buch mit dem Wesen des Menschen auseinander. Anders als in der westlichen Denktradition angenommen ist der Mensch seinen Thesen nach nicht böse, sondern im Gegenteil: von Grund auf gut. Und geht man von dieser Prämisse aus, ist es möglich, die Welt und den Menschen in ihr komplett neu und grundoptimistisch zu denken. In seinem mitreißend geschriebenen, überzeugenden Buch präsentiert Bregman Ideen für die Verbesserung der Welt. Sie sind innovativ und mutig und stimmen vor allem hoffnungsfroh. Rutger Bregman, geboren 1988 in den Niederlanden, ist Historiker und Journalist und einer der prominentesten jungen Denker Europas. Bregman wurde bereits zweimal für den renommierten European Press Prize nominiert. Er schreibt für die Washington Post und die BBC sowie für niederländische Medien. 2017 erschien sein Bestseller „Utopien für Realisten". Bröckling, Ulrich: Postheroische Helden – Ein Zeitbild | Suhrkamp ET: 7.2.2020 | ISBN: 978-3-518-58747-8 | Gebunden | 277 Seiten | 25 EUR Heldenfiguren gelten heute als suspekt: zu viel Pathos, zu viel Männlichkeit, zu viel moralischer Zeigefinger. Wir leben, heißt es, in postheroischen Zeiten. Gleichzeitig hat sich die Faszination von Heldengeschichten nicht erschöpft, ja, der Fragwürdigkeit heroischer Vorbilder steht ein schier unstillbarer Heldenhunger gegenüber, der reichlich bedient wird. Lebensretter werden ebenso heroisiert wie Klimaaktivistinnen und Whistleblower, Superhelden bevölkern Filme und Computerspiele, und der Spitzensport liefert kontinuierlich heroisierbares Personal. Mit der globalen Konjunktur populistischer Führergestalten kehren schließlich Heldendarsteller auch auf die politische Bühne zurück. Ulrich Bröckling ist Professor für Kultursoziologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Brosda, Carsten: Die Kunst der Demokratie. Die Bedeutung der Kultur für eine offene Gesellschaft | Hoffmann + Campe ET: 02/2020 | 978-3-455-00840-1 | Pappband | 256 Seiten | 24 EUR 1992 sagte Willy Brandt über politische Gewissheiten: „Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer.“ Aktuell müssen Werte in unserer Gesellschaft immer wieder neu begründet werden. Kunst fördert Kreativität, Innovation und Sinnstiftung und kann Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhang begründen – auch wenn sie ihn in Frage stellt und sie sich jeder konkreten Erwartung widersetzt. Diese Kultur gilt es zu schützen. Dr. Carsten Brosda, Jahrgang 1974, ist Senator für Kultur und Medien in Hamburg, Vorsitzender des Kulturforums der Sozialdemokratie und Co-Vorsitzender der Medien- und Netzpolitischen Kommission des SPD-Parteivorstandes. Nach einem Journalistik- und Politikstudium wurde er mit einer Arbeit über „Diskursiven Journalismus" promoviert. Er war u. a. Mitglied im SPD-Parteivorstand, arbeitet seit 2016 als Staatsrat für Kultur, Medien + Digitalisierung in Hamburg. Brumlik, Micha: Preußisch, konservativ, jüdisch. Hans-Joachim Schoeps' Leben und Werk | Böhlau Verlag ET 16.9.2019 | ISBN: 978-3-412-51501-0 | 294 Seiten | 39 EUR Hans Joachim Schoeps war seit seiner Jugend Mitglied der bündischen Jugend. Er emigrierte 1938, kehrte aber 1946 aus Heimweh nach Deutschland zurück. In den ersten Jahre des NS Regimes bemühte er sich vergeblich um Aner- kennung des Regimes. Im schwedischen Exil wurde Schoeps zum bedeutenden Religionshistoriker, der das frühe Christentum gänzlich neu erforschte, der sich um einen Dialog mit der dialektischen christlichen Theologie engagierte und der ein Erneuerer eines idealistisch geprägten jüdischen Offenbarungsdenkens wurde. Der homosexuelle Schoeps heiratete in Schweden, kehrte aber bald nach (West-)Deutschland zurück, was er am Ende seines Lebens bereute. Micha Brumlik, Senior Advisor am Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien in Berlin/Brandenburg; Professor em. am Institut für Erziehungswissenschaft der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt/M., von 2000 bis 2005 Leiter des Fritz-Bauer-Instituts Frankfurt/M, Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte des Holocaust und seiner Wirkung, 1997-1998 Fellow am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen, seit 2013 Senior Professor am Zentrum Jüdische Studien, Berlin/Brandenburg; 2016 Franz Rosenzweig Gastprofessur der Universität Kassel. Butin, Hubertus: Kunstfälschung. Das betrügliche Objekt der Begierde | Suhrkamp ET: 9.3.2020 | ISBN: 978-3-518-42911-2 | Gebunden | 476 Seiten | 28 EUR 2015 hängte eine Londoner Galerie anstelle eines Original-Ölgemäldes von 1769 eine billige Fälschung auf und fragte das Publikum, ob es sie erkenne. Das Ergebnis: nur ca. 10% der Besucher erkannten die Fälschung, die Besucherzahlen vervierfachten sich. Kunstfälschungen sind zur Herausforderung des globalen Kunstbetriebs geworden. Massenhafte Fälschungen erzeugen erheblichen finanziellen Schaden und führen Museen und Forschung auf peinliche Irrwege. Das lässt sich nicht auf einzelne Straftäter reduzieren, es ist ein systemisches Problem. Anhand zahlreicher, teilweise irrwitziger, bislang unbekannter Fallbeispiele geht Butin Ursachen nach, schildert das Vorgehen berühmter Fälscher wie Wolfgang Beltracchi und erläutert, wie man sich gegen Betrug und Täuschung schützt. Hubertus Butin, geboren 1964, arbeitete als Kunsthistoriker im Atelier Gerhard Richters in Köln. Er publizierte zahlreiche Aufsätze und Bücher zur zeitgenössischen Kunst und Kunsttheorie. U.a. gab er 2014 das Werkverzeichnis der Editionen Richters heraus und das „Begriffslexikon zur zeitgenössischen Kunst“. Als Gastkurator und Gutachter arbeitete er weltweit für internationale Museen, für Sammler, Kunsthändler, Auktionshäuser und die Landeskriminal- ämter. Butin lebt und arbeitet in Berlin.
10 Über dieAutoren Über die Autorinnen und Autoren und ihre Bücher und ihre Bücher Coe, Jonathan: Middle England | Folio Verlag ET: 11.2.2020 | ISBN: 978-3-85256-801-0 | Übersetzt von Cathrine Hornung + Dieter Fuchs | Hardcover | EUR 25 EUR Coes klug-ironische Komödie zeigt, wie es zum Brexit kommen konnte. Benjamin Trotter zieht in die Grafschaft Shropshire, ins Herz des ländlichen England, um seinen Roman, an dem er schon 30 Jahre arbeitet, zu beenden. Seine Nichte Sophie fühlt sich im multikulturellen London zu Hause, lebt aber nach der Heirat mit ihrem Mann in der Provinz und spürt ein zunehmendes Unbehagen; ist auch er so fremdenfeindlich wie seine Mutter? Doug, Journalist und Labour-Anhänger, schämt sich für sein luxuriöses Leben im reichen Chelsea, das sich kaum jemand noch leisten kann. In den vermeintlich idyllischen Midlands mit festen Werten und Traditionen kommt eine bizarre Sehnsucht nach Englishness auf, und eine tiefe Kluft zieht in diesem abgehängten Landesteil durch alle menschlichen Beziehungen. Ab wann lief alles schief? Dieser fein gesponnene Gesellschaftsroman blickt tief in die Seele des englischen Wesens. Jonathan Coe, 1961 in Birmingham geboren, studierte in Cambridge und Warwick, zählt zu den wichtigsten zeitgenössischen britischen Autoren. Seine Bücher sind in viele Sprachen übersetzt: u. a. „Die Familie Winshaw", „Das Haus des Schlafes", „Die ungeheuerliche Einsamkeit des Maxwell Sim". Er erhielt viele Auszeichnungen wie den „Prix Médicis“, „Ordre des Arts et des Lettres“, „Costa Book Award“ und den „Preis des Europäischen Buches“. De Coster, Saskia: Eine echte Mutter | Tropen 14.3.2020 | ISBN: 978-3-608-50454-5 | Aus dem Niederländischen von Isabel Hessel | Gebunden | 352 Seiten | 24 EUR Wie wird man zur Mutter ohne das Kind selbst zur Welt gebracht zu haben? Als Saskia und ihre Freundin Juli ein Kind bekommen, ändert sich ihr Leben radikal. Auf dem Papier ist sie Mutter, innerlich wachsen Zweifel. Juli möchte ein Kind. Saskia nicht. Trotzdem gab sie irgendwann nach, und Juli bringt ihren Sohn Saul zur Welt. Doch Saskias Muttergefühle lassen auf sich warten, eine Schieflage, die das Familiengefüge immer stärker kippen lässt. Das Paar entscheidet, Sauls leiblichen Vater Karl und dessen Familie zu besuchen. Auf einer kanadischen Hippieinsel muss Saskia sich ihren innersten Ängsten stellen. Zwischen ihr und Juli wachsen die Spannungen, Karls Mutter füttert Saul ununterbrochen mit selbstgebackenen Keksen, das WLAN bricht zusammen und damit auch der Kontakt zur Außenwelt. Als Karl überraschend abreist, gerät Saskia in einen alten Familienzwist, der sie und ihren Sohn unmittelbar betrifft. Saskia de Coster, geboren 1976 in Leuven, ist eine der renommiertesten und erfolgreichsten Autorinnen Belgiens. Ihr Roman „Wir und ich" (2016) war in Belgien ein Bestseller und wurde mit dem Opzij-Literaturpreis ausgezeichnet. Diaby, Karamba: Mit Karamba in den Bundestag | Hoffmann + Campe 2016 | ISBN: 978-3-455-50420-0 | Paperback | 224 Seiten | 20 EUR Der Bundestagsabgeordnete Karamba Diaby erlebt täglich viele Formen von Alltagsrassismus. Im Januar 2020 wurde auf sein Bürgerbüro in Halle geschossen, der Politiker erhielt Morddrohungen. Wir wollen mit ihm und unserem Publikum über die Frage sprechen : „#Shirtstorm #Todesdrohung Wer will heute noch Politiker werden?" Karamba Diaby, geboren 1961 im Senegal, kam 1985 zum Studieren in die DDR und blieb. Seine Dissertation im Fach Geoökologie schrieb er über Schrebergärten. Nach jahrelangem und vielfältigem Engagement für Integration und gegen Rassismus wurde Diaby 2009 Mitglied des Stadtrats von Halle. 2013 wurde er als erster in Afrika geborener Kandidat in den Deutschen Bundestag gewählt. Diaby ist verheiratet und Vater dreier Kinder. Diez, Georg + Heisenberg, Emanuel: Power To The People. Wie wir unsere Demokratie mit Technologie stärken können und warum wir sie nicht den Autokraten, Monopolisten und Rechten überlassen dürfen | Hanser Berlin | ET 9.3.2020 | ISBN: 978-3-446-26417-5 | Hardcover | 144 Seiten | 18 EUR Technologie, wenn wir sie im Sinne einer digitalen Bürgergesellschaft denken, ermöglicht eine neue Form von Macht und Emanzipation, die von unten wächst: Eine digital-demokratische Revolution. Die beiden Autoren beschreiben, wie Identität, Autonomie und Mitbestimmung mit digitalen Mitteln erreicht werden können, z.B. durch eine neuartige Regulierung von Social-Media-Plattformen. Sie zeigen, am Beispiel von Barcelona, wie mit einer gänzlich neuen Daten- Politik Probleme wie Gentrifizierung und Klimawandel gesteuert werden können. Der Journalist Georg Diez schrieb u.a. für Der Spiegel, Die Zeit, die Frankfurter Allgemeine Zeitung und Süddeutsche Zeitung. Jetzt arbeitet er als Direktor für Strategie und Medien bei einem unabhängigen Forschungsinstitut. Emanuel Heisenberg studierte in München und Cambridge Geschichte und VWL, er gründete ein Technologie-Start-up und berät Ministerien, Parteien und NGOs zu Klimawandel und Energietransformation. Düffel, John von: Der brennende See | DuMont Buchverlag ET: 18.2.2020 | ISBN 978-3-8321-8122-2 | Hardcover | 320 Seiten | 22 EUR Hannah, Tochter eines Schriftstellers, kehrt nach dem Tod ihres Vaters an den Ort ihrer Kindheit zurück. An seinem Erbe ist sie wenig interessiert. Doch als Hannah erste Schritte unternimmt, die Wohnung des Verstorbenen aufzulösen, findet sie an seinem Totenbett das Foto einer Unbekannten. Hannah begibt sich mit diesem Bild auf Spurensuche und muss bald erkennen, dass nicht nur die vertraute Landschaft ihrer Kindheit sich in Staub und Rauch auflöst. Alle Bilder der Vergangenheit entgleiten ihr, auch das ihres Vaters. Als sie dann auf die Fridays-for-Future-Aktivistin Julia stößt, die sich in ihrem Kampf um Klimagerechtigkeit auf fragwürdige Weise radikalisiert hat, muss sie feststellen, dass ihr Vater dieser jungen Frau am Ende näher stand als ihr. Womöglich ist sie sogar seine wahre Tochter. John von Düffel, 1966 in Göttingen geboren, arbeitet als Dramaturg am Deutschen Theater Berlin und ist Professor für Szenisches Schreiben an der Berliner Universität der Künste. Er veröffentlichte Romane und Erzählungen u. a. „Vom Wasser" (1998), „Houwelandt" (2004), „Wassererzählungen" (2014) und „Das Klassenbuch" (2017). Seine Werke wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem „aspekte-Literaturpreis“ und dem „Nicolas-Born-Preis“. Seite 10
11 Über die Autorinnen und Autoren und ihre Bücher Über die Autoren und ihre Bücher Eckert, Horst: Im Namen der Lüge | Heyne ET: 9.03.2020 | ISBN: 978-3-453-43966-5 | Paperback | 576 Seiten | 12,99 EUR „Mein Name ist Melia Khalid. Ich leite das Referat für Linksextremismus beim Inlandsgeheimdienst. Mir wurde ein Geheimpapier zugespielt, das die Gründung einer neuen RAF ankündigt. Das Amt steht Kopf, aber ich misstraue der Quelle. Ich habe den Verdacht, dass einige Leute in meiner Behörde selbst einen Umsturz vorbereiten. Als Teil eines rechten Netzwerks, dem Freiheit und Demokratie ein Dorn im Auge sind. Mein Chef will mich kaltstellen. Und mein eigener Vater, ein Spitzenpolitiker mit Geheimdienstvergangenheit, weiß mehr, als er zugeben will.“ Horst Eckert, 1959 in Weiden/Oberpfalz geboren, lebt in Düsseldorf. Er arbeitete fünfzehn Jahre als Fernsehjournalist, u.a. für die Tagesschau. 1995 erschien sein Debüt „Annas Erbe". Seine Romane gelten als „im besten Sinne komplexe Polizeithriller, die man nicht nur als spannenden Kriminalstoff lesen kann, sondern auch als einen Kommentar zur Zeit“ (Deutschlandfunk). Sie wurden unter anderem mit dem Marlowe-Preis und dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet und ins Französische, Niederländische und Tschechische übersetzt. Emmerich, Wolfgang: Nahe Fremde. Paul Celan und die Deutschen | Wallstein ET: 2.3.2020 | ISBN: 978-3-8353-3606-3 | Gebunden | 400 Seiten | 24 EUR Paul Celan, 1920 als deutschsprachiger Jude in Czernowitz geboren, wollte früh Dichter werden, doch die Ermordung seiner Eltern im Holocaust führte zu einem zwiespältigen Verhältnis zur deutschen Sprache. Trotzdem wurde er ein erfolgreicher deutschsprachiger Lyriker der Nachkriegszeit. Von seinem Wohnort Paris aus reiste er immer wieder in die Bundesrepublik. Doch dieses Deutschland blieb ihm fremd und verstörte ihn. Freundschaften mit deutschen Autoren (die meisten ehemalige Soldaten der Wehrmacht) scheiterten. Die Plagiatsanschuldigung der sogenannten Goll-Affäre nahm Celan als Rufmord wahr, den er als „nachgeholten Mord“ empfand. Emmerich geht dem schwierigen Verhältnis Paul Celans zur „nahen Fremde Deutschland" auf der Grundlage seines dichterischen Werks und mit Hilfe der zahlreichen, veröffentlichten Briefwechsel des Autors nach. Wolfgang Emmerich, Jahrgang 1941 ist Literatur- und Kulturwissenschaftler. Er gründete 1988 das Institut für kulturwissenschaftliche Deutschlandstudien an der Universität Bremen und leitete dasselbe bis 2005. Sein Forschungs- schwerpunkt ist die Literatur- und Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts, insbesondere die Literatur des Exils, die DDR- Literatur und die Transformationsphase seit 1989/90 sowie die Autoren Paul Celan, Heiner Müller und Gottfried Benn. Femfert, Damiano: Rivenports Freund | Schöffling & Co. ET: 4.2.2020 | ISBN: 978-3-89561-077-6 | Gebunden | 304 Seiten | 22 EUR Argentinien, 1952. Krankenhausdirektor Dr. Rivenport ist über die Einlieferung des neuen Patienten gar nicht erfreut. Er stört sein geruhsames Leben im perfekten Gleichgewicht zwischen den Pflichten als Arzt und seiner Passion: dem Fangen und Präparieren von Schmetterlingen. Am liebsten würde er Kurt gleich wieder loswerden, doch das ist nicht so einfach. Polizei und Lokalpolitik kommen mit ihren Untersuchungen nicht weiter. Die Nonnen, die Kurt zunächst aufgenommen haben, setzen ihn vor die Tür. Rivenport bleibt keine andere Wahl, als seinen ehemaligen Patienten bei sich zu Hause aufzunehmen. Langsam wächst seine Faszination für Kurt, und er beginnt, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Diese führen ihn schließlich zurück in die jüngste Vergangenheit der europäischen Geschichte. Ist Kurt einer der vielen Deutschen, die ins Land gekommen sind? Ist er Opfer oder Täter? Und was würde das für ihre Freundschaft bedeuten? Damiano Femfert, 1985 geboren, in Deutschland und Italien aufgewachsen, schrieb Theaterstücke, Film-Drehbücher und mehrere Reise-Artikel (u. a. für die Frankfurter Rundschau und die Neue Zürcher Zeitung). Daneben ist er in der Kunstszene als Kurator aktiv und als Dozent in Rom, wo er auch lebt. Figueiredo, Isabela: Roter Staub. Mosambik am Ende der Kolonialzeit | Weidle Verlag 2019 | Aus dem Portugiesischen von Markus Sahr | ISBN: 978-3-938803-94-3 | 172 Seiten | Broschur | 23 EUR Diese Erinnerungen an das Mosambik der Kolonialzeit konnten erst nach dem Tod des Vaters der Autorin 2009 erscheinen. Sofort war das Buch ein Skandal und Bestseller, da es radikal mit der Legende von der „sanften" portugiesischen Herrschaft in Übersee aufräumte und einen ungeschönten Blick auf den blutigen Kolonialkrieg in Mosambik vermittelte. Im Zentrum steht der Vater der Autorin, ein Elektriker, der seit den 1950er-Jahren in Mosambik lebt und arbeitet. Er ist den ärmlichen Verhältnissen der portugiesischen Provinz entflohen und entfaltet nun seine Macht als Weißer, der mit seinen schwarzen Untergebenen scheinbar auf vertrautem Fuß steht, seine Position jedoch wie selbstverständlich missbraucht, besonders Frauen gegenüber. Die Tochter erlebt das hautnah mit. 1974 bricht die Kolonialmacht zusammen, der Vater schickt die Zwölfjährige allein nach Portugal zu seiner Mutter. Sie soll dort berichten, welches Unrecht ihm und den anderen Siedlern geschieht. Das tut sie nicht. Isabela Figueiredo wurde 1963 in Lourenço Marques, dem heutigen Maputo, geboren. Mitten in den Kolonialkriegen wächst sie in enger Nachbarschaft zu den Schwarzen auf, doch als Weiße. Diese Jugend geht früh zu Ende: 1975, nach der Nelkenrevolution und Mosambiks Unabhängigkeit, verlässt sie Afrika allein und lebt fortan – bis zum Studium – bei Verwandten in der tiefsten portugiesischen Provinz. Die Eltern wird sie erst zehn Jahre später wiedersehen, als auch sie aus Afrika zurückkehren. Mit nahezu leeren Händen kommen diese „retornados" nach Portugal, verachtet von der einheimischen Bevölkerung, die in ihnen arbeitsscheue Versager sieht.
12 Über die Autorinnen und Autoren und ihre Bücher Über die Autoren und ihre Bücher Fioretos, Aris: Nelly B.s Herz | Hanser Verlag ET: 27.1.2020 | ISBN: 978-3-446-26560-8 | Hardcover | 336 Seiten | 24 EUR Als der Arzt Nelly B. eröffnet, dass sie wegen eines Herzleidens nicht mehr fliegen darf, bricht für sie eine Welt zusam- men. Als erste Frau in Deutschland machte sie den Pilotenschein und leitete mit ihrem Mann eine Flugschule. Sie verlässt Paul, findet eine Stelle bei BMW, wo sie Motorräder verkauft, nimmt Quartier bei einer Berliner Zimmerwirtin und trifft die viel jüngere Irma, in die sie sich rettungslos verliebt. Aris Fioretos erzählt die Geschichte einer modernen, emanzipierten Frau und einer großen, tragischen Liebe. Der schwedische Schriftsteller griechisch-österreichischer Herkunft, Aris Fioretos, publizierte zuletzt: „Der letzte Grieche" (2011), „Die halbe Sonne" (2013), „Mary" (2016) und „Wasser, Gänsehaut" (2017). 2010 veröffentlichte Fioretos die erste kommentierte Werkausgabe und eine Bildbiographie von Nelly Sachs. Er wurde für seine Übersetzungen (u. a. Paul Auster, Vladimir Nabokov und Jan Wagner) und Werke vielfach ausgezeichnet, u.a. dem „Kellgren-Preis“ der Schwedischen Akademie, dem „Romanpreis des Schwedischen Rundfunks“ und dem „Jeanette Schocken Preis.“ Fioretos lebt in Berlin und Stockholm. Fontana, Giulia + Keyßer, Lorenz: Ohne Flugzeug unterwegs. Klimabewusst unterwegs und glücklich | Lübbe live ET 28.2.2020 | ISBN: 978-3-431-07003-3 | Paperback | 192 Seiten | 16,90 EUR Wie kommt man ohne Flugzeug um die Welt? Als Giulia und Lorenz als Trauzeugen nach Sydney eingeladen werden, stellt das ihr grünes Gewissen auf die Probe: Sie engagieren sich für Nachhaltigkeit und gegen Flugemissionen und fliegen schon lange nicht mehr. Sollen sie eine Ausnahme machen? Sie werden kreativ und fahren mit dem Zug und Schiff um den Globus. Eine Reise, bei dem der Weg zum Erlebnis wird… Giulia Fontana (27) und Lorenz Keyßer (23), studieren beide in Zürich Umweltnaturwissenschaften. In vielen Projekten engagieren sie sich für eine sozial-ökologische Transformation. So haben sie unter anderem die Sustainability Week Switzerland mitgegründet und waren im Vorstand der Nachhaltigkeitswoche Zürich aktiv. Beide haben vor mehreren Jahren entschieden, nicht mehr zu fliegen, und bereuen diesen Schritt nicht. Über ihre Reise haben sie auch für ihre Universität im Blog berichtet. Földényi, László: Lob der Melancholie. Rätselhafte Botschaften | Matthes & Seitz Berlin 2004 | Übersetzung: Nora Tahy, Gerd Bergfleth | ISBN: 978-3-88221-239-6 | Broschur | 400 Seiten | 28,90 EUR „Das Leben heute ist ja so geplant, dass man eigentlich nicht Melancholiker sein darf. Als ich dieses Buch geschrieben habe, versuchte ich eine Art unterirdischer Geschichte von Europa aufzudecken, und ich glaube, dass der Melancho- liker dadurch ausgezeichnet ist, dass er sich vor dieser Welt verstecken möchte, er will aber nicht ins Jenseits flüchten, vielmehr ist er vertraut mit einer Geschichte, die verschwiegen und verdrängt wird.“ László Földényi László F. Földényi, geb. 1952 in Debrecen (Ungarn), ist Kunsttheoretiker, Literaturwissenschaftler und Essayist. Er zählt zu den bedeutendsten ungarischen Intellektuellen und leitet als Professor den Lehrstuhl für Kunsttheorie an der Akademie für Theater und Film, Budapest. Er ist Herausgeber der gesammelten Werke von Heinrich von Kleist in ungarischer Sprache und u.a. Friedrich-Gundolf-Preisträger. Seit 2009 ist er Mitglied der der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Für sein Werk „Lob der Melancholie“ erhält er den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2020. Franklin, Rachel: Der Antarktisvertrag | Benevento ET: 20.2.2020 | ISBN-13 9783710901003 | Gebunden | 300 Seiten | 16 EUR Der Antarktis-Vertrag von 1961 legt fest, dass die unbewohnte Antarktis ausschließlich der friedlichen Nutzung und der Forschung vorbehalten bleibt. Militärische Übungen sind deshalb ebenso untersagt wie der Abbau von Bodenschätzen. So soll das ökologische Gleichgewicht gewahrt werden. Rachel Franklin, geboren 1990, ist promovierte Meeresbiologin und derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin in Plymouth, England, tätig. Ihre Arbeit führte sie mehrere Male auf Forschungsexpeditionen. Der Schutz des fragilen Ökosystems Meer liegt ihr am Herzen. Ihre persönlichen Erfahrungen und ihr umfassendes Fachwissen fließen in diesen Thriller mit ein. Frenk, Marina: Ewig her und gar nicht wahr | Wagenbach 2020 | ISBN: 978-3-8031-3319-9 | Gebunden | 240 Seiten | 22 EUR Kira lebt mit Marc und dem gemeinsamen Sohn in Berlin. Sie gibt Malkurse für Kinder, hat lange nicht ausgestellt oder gemalt und zweifelt. Ihre Beziehung zu Marc ist sprach- und berührungslos. Ihre leicht verrückte Freundin Nele fragt manches, versteht viel und lacht gern, während Kira glaubt, in die Zukunft zu sehen und die Vergangenheit zu erfinden. In den 90er-Jahren zog sie mit ihren Eltern von Moldawien nach Deutschland, niemand aus ihrer russisch-jüdischen Familie wurde heimisch. Sie reist nach New York, Israel und Moldawien, versucht, die Geschichten zu begreifen und in ihren großformatigen Bildern zu verarbeiten. Marina Frenk, 1986 in Moldawien geboren, lebt seit 1993 in Deutschland. Sie ist Schauspielerin und Musikerin, unter anderem am Schauspiel Köln, am Maxim Gorki Theater und am Schauspielhaus Bochum. 2016 erhielt sie u.a. den „Hörspielpreis der Kriegsblinden“ und den „Europäischen CIVIS Radiopreis“. Gabriel, Sigmar: Mehr Mut. Aufbruch in ein neues Jahrzehnt | Verlag Herder ET: 2.3.2020 | ISBN: 978-3-451-38536-0 | Gebunden | 336 Seiten | 25 EUR Wie haben sich Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur entwickelt? Der Politiker und Vater von drei Töchtern Sigmar Gabriel fürchtet, dass es für viele Menschen keine glaubwürdigen Versprechen für die Zukunft mehr zu geben scheint. Wie aber kommen wir wieder zu einem positiven Begriff von Zukunft und wie können wir diese politisch und individuell gestalten? Gabriel gibt Antworten und fordert auf, die bequemen Wege zu verlassen und als Gesellschaft selbstbestimmter Individuen und aus dem Geist der europäischen Aufklärung neu aufzubrechen. Sigmar Gabriel, geboren 1959, gehört zu den prägendsten deutschen Politikern der letzten Jahrzehnte: als niedersächsischer Ministerpräsident, Bundesumweltminister, Bundeswirtschaftsminister, Bundesaußenminister, Vizekanzler und SPD-Vorsitzender. Seit 2019 1999 ist er Vorsitzender der Atlantik-Brücke.
13 Über die Autorinnen und Autoren und ihre Bücher Über die Autoren und ihre Bücher Geiser, Katharina: Unter offenen Himmel | Jung + Jung ET: 28.2.2020 | ISBN: 978-3-99027-239-8 | Gebunden | 320 Seiten | 23 EUR Die Buchhändlerin Klara ist unverheiratet (das hat sie sich schon als Kind so geschworen), aber nicht ohne Männer geblieben. Von Paul kommt sie nicht los, obwohl er nur noch eine ferne Erinnerung aus der Vergangenheit ist. Um zu verstehen, was sie mit ihm verbindet, fährt sie in den hohen Norden Deutschlands, dorthin, woher er kam, bevor er für immer verschwand. Vom Verschwinden handelt auch die Geschichte von Elise mehr als hundert Jahre davor. Nach dem Tod ihrer Mutter verlässt sie das Dorf, den Vater, die vielen Geschwister, das eigene uneheliche Kind. Für eine bessere Zukunft will sie sich in Zürich prostituieren und findet dabei den Mann, mit dem sie eine Familie gründet und deren Geschichte bis in die Gegenwart reicht. Katharina Geiser, geboren 1956, studierte Germanistik, Englisch und Pädagogik. Sie lebt am Zürichsee und zwischen Eider und Treene in Schleswig-Holstein. Göpel, Maja: Unsere Welt neu denken | Ullstein ET: 28.2.2020 | ISBN-13 9783550200793 | Hardcover | 208 Seiten | 17,99 EUR Unsere Welt steht an einem Kipp-Punkt: einerseits geht es uns so gut wie nie, andererseits zeigen sich überall Verwerfungen, Zerstörung und Krisen. Ob Umwelt oder Gesellschaft – scheinbar gleichzeitig sind unsere Systeme unter Stress geraten. Wie finden wir zu einer Lebensweise, die das Wohlergehen des Planeten mit dem der Menschheit versöhnt? Wo liegt der Weg zwischen Verbotsregime und Schuldfragen auf der einen und Wachstumswahn und Technikversprechen auf der anderen Seite? Diese Zukunft neu und ganz anders in den Blick zu nehmen, darin besteht die Einladung, die Maja Göpel ausspricht. Maja Göpel, geboren 1976, ist Politökonomin und Nachhaltigkeitswissenschaftlerin und berät die Bundesregierung zu Umweltfragen als Generalsekretärin des wissenschaftlichen Beirates zu globalen Umweltveränderungen. Die gefragte Rednerin stellte im März 2019 vor der Bundespressekonferenz die Kampagne Scientists for Future vor, bei der sich mehr als 26.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Forderungen der Schülerproteste zu mehr Klimaschutz anschlossen. Sie ist ein häufiger Gast in TV-Diskussionen. Gümüşay, Kübra: Sprache und Sein | Hanser Berlin ET: 27.1.2020 | ISBN: 978-3-446-26595-0 | Hardcover | 208 Seiten | 18 EUR Kübra Gümüsay setzt sich seit langem für Gleichberechtigung und Diskurse auf Augenhöhe ein. In ihrem ersten Buch geht sie der Frage nach, wie Sprache unser Denken prägt und unsere Politik bestimmt. Sie zeigt, wie Menschen als Individuen unsichtbar werden, wenn sie immer als Teil einer Gruppe gesehen werden – und sich nur als solche äußern dürfen. Doch wie können Menschen wirklich als Menschen sprechen? Und wie können wir alle – in einer Zeit der immer härteren, hasserfüllten Diskurse – anders miteinander kommunizieren? Kübra Gümüsay, geboren 1988 in Hamburg, ist eine einflussreiche Journalistin und politische Aktivistin in Deutschland. Sie studierte Politikwissenschaften in Hamburg und an der Londoner School of Oriental and African Studies. 2011 wurde ihr Blog “Ein Fremdwörterbuch“ für den Grimme Online Award nominiert. Sie war Kolumnistin der tageszeitung und stand mehrfach auf der „TEDx-Bühne“. Für die von ihr mitbegründete Kampagne #ausnahmslos erhielt sie „Clara-Zetkin-Frauenpreis“. Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg. Haslinger, Josef: Mein Fall | S. Fischer ET: 29.1.2020 | ISBN: 978-3-10-030058-4 | Hardcover | 144 Seiten | 20 EUR Als Zehnjähriger wurde Josef Haslinger Schüler des Sängerknabenkonvikts Stift Zwettl. Er war religiös und liebte die Kirche, sodass er sogar Priester werden wollte. Seine Liebe wurde von den Patres erwidert. Erst von einem, dann von anderen. Ende Februar 2019 tritt Haslinger vor die Ombudsstelle der Erzdiözese Wien für Opfer von Gewalt und sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche. Dreimal muss er seine Geschichte vor unterschiedlich besetzten Gremien erzählen. Bis der Protokollant ihn schließlich auffordert, die Geschichte doch bitte selbst aufzuschreiben. Josef Haslinger, 1955 in Zwettl/Niederösterreich geboren, lebt in Wien und Leipzig. Seit 1996 lehrt Haslinger als Professor für literarische Ästhetik am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. 1995 erschien sein Roman „Opernball". Es folgten „Das Vaterspiel" (2000), „Zugvögel" (2006) und „Jáchymov" (2011). Haslinger erhielt zahlreiche Preise, zuletzt den Preis der Stadt Wien, den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels und den Rheingau Literaturpreis. 2010 war er Mainzer Stadtschreiber. Heldt, Dora: Mathilda oder Irgendwer stirbt immer | dtv ET: 12.3.2020 | ISBN: 978-3-423-26249-1 | Paperback | 464 Seiten | 16,99 EUR Mathilda liebt ihr Dorf Dettebüll in Nordfriesland, seine Einwohner und ihre Familie – vielleicht bis auf ihre Mutter Ilse. Ilse ist, anders als Mathilda, boshaft und niederträchtig. Da Mathilda Veränderungen nicht mag, kämpft sie seit vierzig Jahren um Harmonie in der Familie. Doch ganz Dettebüll gerät in einen Strudel von Ereignissen, die den Frieden im Dorf gründlich aus den Angeln heben: Dubiose Männer in dunklen Anzügen interessieren sich plötzlich für die endlosen Wiesen von Dettebüll, Unruhe macht sich breit und bevor Mathilda sich darauf einen Reim machen kann, gibt es die erste Tote: Ilse kommt bei einem tragischen Unfall ums Leben. Und sie wird nicht die einzige Tote bleiben. Dora Heldt, 1961 auf Sylt geboren, ist gelernte Buchhändlerin und lebt heute in Hamburg. Mit ihren Romanen führt sie seit Jahren die Bestsellerlisten an, die Bücher werden regelmäßig verfilmt. .
14 Über die Autorinnen und Autoren und ihre Bücher Über die Autoren und ihre Bücher Hempel, Patricia: Metrofolklore | Tropen 2017 | ISBN: 978-3-608-50381-4 | Paperback | 207 Seiten | 20 EUR Die Anbetung einer unerreichbaren Geliebten ist zwar theoretisch ganz nett, stellt aber kein erfülltes Lebenskonzept dar - auch wenn Ovid mit seinen Verführungskünsten einem unter die Arme greift. Wie besänftigt man die unerwartet heftig auftretenden Kinderwünsche der Partnerin? Mit romantischen Gesprächen über Spermabeschaffung am Frühstücks- tisch? Noch können Monogamie und schreiender Nachwuchs auf den geeigneten Lebensentwurf hin überprüft werden. Im Gewand eines Minneliedes verhandelt dieses Debüt die Grenzen der Liebe und der Lust. Patricia Hempel, geboren 1983 in Berlin, studierte erst Ur- und Frühgeschichte, bis es sie von Berlin nach Hildesheim und von der Archäologie zum literarischen Schreiben zog. Es folgten Veröffentlichungen in Zeitschriften, Magazinen und Anthologien und 2014 die Ernennung zur Wolfsburger Stadtschreiberin. Heute arbeitet Patricia Hempel als freie Journalistin und Autorin in Berlin. „Metrofolklore“ ist ihr erster Roman. Hensel, Jana: Wie alles anders bleibt. Geschichten aus Ostdeutschland | Aufbau 2019 | ISBN: 978-3-351-03482-5 | Broschur | 317 Seiten | 16 EUR Jana Hensel beschäftigte sich in zahlreichen Reportagen, Essays, Interviews und Porträts vor allem mit Ostdeutschland und seinen Menschen. Es geht dabei um zentrale Fragen der ostdeutschen Gesellschaft. Jetzt fragt Hensel: Wo stehen wir im 30. Jahr der Wiedervereinigung? Wie wurden die Ostdeutschen zu denen, die sie heute sind? Jana Hensel zeichnet das vielfältige und lebendige Psychogramm einer Gesellschaft, deren einzige Konstante der Wandel ist und für die der Bruch zur grundlegenden Erfahrung wurde. Jana Hensel, geboren 1976 in Leipzig, wurde 2002 mit ihrem Porträt der jungen ostdeutschen Generation „Zonenkinder" schlagartig bekannt. Seither arbeitet sie als Journalistin. 2017 erschien ihr Roman „Keinland" und 2018 gemeinsam mit Wolfgang Engler „Wer wir sind. Die Erfahrung, ostdeutsch zu sein". Das Buch stand wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste. Hensel lebt in Berlin. Hensel, Kerstin: Regenbeins Farben | Luchterhand ET: 16.3.2020 | ISBN: 978-3-630-87601-6 | Hardcover | 256 Seiten | 18 EUR Auf einem Friedhof in der Nähe der Einflugschneise eines Flughafens treffen sich regelmäßig drei Frauen, um die Grabstätten ihrer verstorbenen Männer zu pflegen: Lore Müller-Kilian, eine kapriziöse Industriellengattin mit Hang zur Champagner-Einsamkeit; die 80-jährige Kunstprofessorin Ziva Schlott sowie Karline Regenbein, eine bescheidene, im Abseits des Kunstbetriebs wirkende Malerin. Als eines Tages der seit kurzem verwitwete Eduard Wettengel auftaucht, kommt Leben in die Trauergemeinschaft. Das weibliche Trio buhlt um die Gunst des Galeristen. Herrlich komische, bissig-schöne Verwicklungen nehmen ihren Lauf. Kerstin Hensel, 1961 in Karl-Marx-Stadt geboren, studierte am Institut für Literatur in Leipzig und unterrichtet heute an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Zuletzt erschienen: die Novelle „Federspiel", der Band „Das verspielte Papier" sowie der Lyrikband „Schleuderfigur". Kerstin Hensel lebt in Berlin. Hirn, Wolfgang: Shenzhen. Die Weltwirtschaft von morgen | Campus Verlag ET: 11.03.2020 | ISBN: 9783593511924 | Hardcover | 286 Seiten | 25 EUR Die weltweit am schnellsten wachsende Metropole Shenzhen ist die jüngste, offenste, reichste und teuerste Stadt Chinas. Bei den wichtigen Zukunftstechnologien wie Elektromobilität, Gentechnik oder KI werden hier Trends gesetzt. Auch immer mehr ausländische Konzerne – ob Airbus, Apple, Daimler oder Lufthansa – installieren Labs in der Megacity. Die Weltwirtschaft bekommt mit Shenzhen ein neues Gravitationszentrum, die neue Maßeinheit heißt Shenzhen-Speed. Hirn beschreibt Shenzhen und entwirft gleichzeitig das Bild der Urbanität von morgen.. Wolfgang Hirn studierte Volkswirtschaftslehre und Politische Wissenschaften in Tübingen. Nach Stationen als Wirt- schaftsredakteur arbeitet er seit vielen Jahren als Reporter beim manager magazin. Der Autor des Bestsellers „Herausforderung China“ (2005) reist seit 1986 regelmäßig nach China. 2013 veröffentlichte er „Der nächste kalte Krieg. China gegen den Westen“. Hohler, Franz: Fahrplanmäßiger Aufenthalt | Luchterhand ET: 16.03.2020 | ISBN: 978-3-630-87639-9 | Hardcover | 112 Seiten | 18 EUR Franz Hohlers Werke entstehen unterwegs, an Bahnhöfen oder Flughäfen, im Gehen oder Warten. „Fahrplanmäßiger Aufenthalt" versammelt die neueste Kurzprosa dieses großen Meisters der kleinen Form. Die Erzählungen führen in die Ferne, nach Sarajevo, Kenia, Odessa oder auf den Maidan nach Kiew. Sie führen aber auch in einen Wartesaal am Bahnhof Schwäbisch Hall oder zur Birke vor dem eigenen Haus. Brillant beiläufig und pointiert öffnen sie die Fenster in die Wirklichkeit - die fremde wie die eigene, oder gleiten unvermutet ins Fantastische. Sie erzählen davon, was sich in unserer immer kleiner werdenden Welt entdecken lässt, wenn man nur genau hinsieht. Franz Hohler wurde 1943 in Biel, Schweiz, geboren. Er lebt heute in Zürich und gilt als einer der bedeutendsten Erzähler seines Landes. Hohler ist mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden, zuletzt mit dem Alice-Salomon-Preis und dem Johann-Peter-Hebel-Preis. Illinger, Patrick: Quantum. Tödliche Materie | dtv ET: 13.03.2020 | ISBN: 978-3-423-26260-6 | Paperback | 448 Seiten | 16,90 EUR Eben noch sitzt der Physiker Nicola beim Feierabendbier, dann gerät er in die Hände brutaler Kidnapper, die Informa- tionen zu einem geheimen Tunnel am CERN aus ihm herauspressen wollen. Nicola entkommt und recherchiert erst auf eigene Faust, dann im Auftrag des amerikanischen Präsidenten. Tatsächlich deckt er eine Verschwörung um eine Superwaffe auf, die ungeheure Dimensionen annimmt. Als Agent wider Willen landet Nicola in einem Szenario, das er bisher aus Actionfilmen kannte. Doch sein immenses Wissen in der Elementarteilchenforschung macht ihn zum wert- vollen Verbündeten in einem Kampf, der die Welt verändern kann. Patrick Illinger, geboren 1965, forschte am Europäischen Forschungszentrum CERN über Antimaterie, bevor er sich dem Journalismus und dem Schreiben widmete. 1997 wurde Patrick Illinger leitender Redakteur der Süddeutschen Zeitung, wo er zunächst die Online-Redaktion aufbaute. Seit 2002 ist er für das Wissensressort verantwortlich.
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