Eine Universität für alle, die mehr wollen - Jahrbuch 2020 - www.fernuni-hagen.de - Yumpu
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KURZGEFASST Mit 79.702 Studierenden Deutschlands größte Universität Forschung und Lehre in fünf Fakultäten SIND SIE SCHON GUT VERNETZT – TROTZ PHYSISCHER DISTANZ? Erfahren Sie mehr über unsere Universität: www.fernuni-hagen.de
Liebe Leserinnen und Leser, als Rektorin bin ich mir natürlich immer bewusst, dass man nicht alles planen kann. Das lehrt die Erfahrung. Aber wie das Jahr 2020 verlaufen würde, auf das wir in diesem Jahrbuch zurück blicken, dafür hatten wir alle keine Erfahrungswerte. Die Corona-Pandemie war natürlich auch an der FernUniversität in Hagen das alles überschattende Thema des Jahres. An den Anblick von Menschen mit Mund-Nasen-Schutz haben wir uns inzwischen genauso gewöhnt wie an leere Stühle an einstigen Orten der Begegnung. Nicht gewöhnen möchte ich mich an das sogenannte »social distancing«. Wir müssen zwar physisch Abstand halten, sollten uns aber bitte nicht »sozial distanzieren«. Besser gefällt es mir umgekehrt: »Distant Socialising«, also auf Entfernung gemeinsam sein. Das passt ausgezeichnet zu Deutschlands führender Fernhochschule mit inzwischen fast 80.000 Studierenden. In der Fernlehre waren wir gut vorbereitet auf die pandemiebedingten Einschränkungen, auch wenn unser Blended Learning-Konzept durchaus Präsenzphasen vorsieht. Für uns auf dem Hagener Campus bedeutete es trotz allem eine große Umstellung, aus der vertrauten Arbeits umgebung in einen Alltag zwischen Homeoffice und Hygienemaßnahmen zu wechseln. Ich bin allen Beschäftigten in der Wissenschaft und in den dienstleistenden Bereichen sehr dankbar »Wir müssen zwar physisch für ihr großes Engagement, mit dem sie trotz aller Schwierigkeiten den Universitätsbetrieb aufrechterhalten haben. Abstand halten, sollten uns aber Die Corona-Krise hat das Erkenntnisinteresse vieler Forscherinnen und Forscher der FernUniversität geweckt. Selbstverständlich fühlen wir uns in der Wissenschaft ganz besonders bitte nicht ›sozial distanzieren‹. aufgerufen, dazu beizutragen, diese enorme Herausforderung zu bewältigen – das beschränkt sich ja nicht auf die Virologie oder Epidemiologie. Gerade der Bildungsbereich steht besonders Besser gefällt es mir umgekehrt: im Fokus. Hier haben wir mit dem Hagener Manifest zum New Learning die Initiative ›Distant Socialising‹, also auf ergriffen, die öffentliche Diskussion zu einem zeitgemäßen Verständnis vom Lernen anzustoßen. Auch an der FernUniversität entwickeln wir uns auf diesem Gebiet weiter und haben im Entfernung gemeinsam sein.« vergangenen Jahr beispielsweise eine Lehrstrategie formuliert. Umdenken mussten wir auch beim Thema Veranstaltungen: Vom Kolloquium über wissen schaftliche Tagungen bis hin zum Campusfest und zu unserem DIES ACADEMICUS – all das fand seit März 2020 virtuell statt. Es ist schade, dass wir uns nicht vor Ort begegnen konnten, aber Prof. Dr. Ada Pellert auch schön, dass über die digitalen Kanäle so viele Menschen an diesen Veranstaltungen teil Rektorin der FernUniversität in Hagen nehmen konnten. In diesem Sinne: Fühlen Sie sich herzlich willkommen. Ihre Ada Pellert FernUniversität in Hagen
Prof. Dr. Ursula Nelles Frank Walter Vorsitzende des Hochschulrats Vorsitzender der Gesellschaft der der FernUniversität in Hagen Freunde der FernUniversität e.V. Wenn es die FernUniversität nicht gäbe, man hätte sie 2020 unbedingt erfin Die Corona-Pandemie ist nicht nur für viele betroffene Menschen und unser den müssen. Von Hagen aus wird seit fast 50 Jahren erfolgreich akademische Gesundheitssystem eine große Belastung, sondern auch für Wirtschaft und Lehre zeit- und ortsunabhängig praktiziert. Die FernUniversität ist damit ein Gesellschaft insgesamt. Gut, dass wir in Deutschland über herausragende in Deutschland einzigartiges Vorbild für die vielfältigen Möglichkeiten, ein Wissenschaftseinrichtungen verfügen, die eine Schlüsselrolle bei der Bewälti universitäres Studium aus der Ferne anzubieten und zu absolvieren. Genau gung der Krise spielen. An der FernUniversität in Hagen gibt es zwar keine mit dieser Herausforderung waren seit März 2020 nahezu alle Hochschulen medizinische Fakultät, aber dafür eine ganze Reihe von Forscherinnen und konfrontiert. Ich bin der FernUniversität sehr dankbar, dass sie in dieser Forschern, die sich im vergangenen Jahr mit den Auswirkungen der Pande Situation Verantwortung übernommen und ihr Wissen mit anderen Hoch mie beschäftigt und wertvolle Erkenntnisse gewonnen haben. schulen, aber auch mit Lehrkräften an Schulen, geteilt hat. Genauso wertvoll sind aber auch die Angebote der FernUniversität in Lehre Auch im Hochschulrat haben wir in diesem Jahr neue Erfahrungen und Weiterbildung. Gerade für Berufstätige, die sich im vergangenen Jahr gemacht und zum Beispiel Sitzungen im Videokonferenzformat durch vielleicht Gedanken um ihre berufliche Zukunft machen mussten oder unerwar führen müssen. Auch wenn es uns anders lieber gewesen wäre, hat dieses tet viel Zeit für die persönliche Weiterentwicklung hatten, eröffnet ein Studium Format natürlich auch Vorteile. an der FernUniversität neue Perspektiven. Das gilt beispielsweise für den Trotzdem freue ich mich darauf, wenn wir hoffentlich bald wieder am neuen Studiengang »Mathematisch-technische Softwareentwicklung« oder selben Ort zusammenkommen können und ich dann auch unsere beiden die Weiterbildungen in Datenschutzrecht und Rechtspsychologie. neuesten Hochschulratsmitglieder persönlich begrüßen kann: Christiane Es hat mich sehr gefreut, dass wir als Gesellschaft der Freunde der Schönefeld aus dem Vorstand der Bundesagentur für Arbeit und Prof. Dr. FernUniversität auch im Jahr 2020 wieder herausragende Studierende mit Theo J. Bastiaens, Rektor der niederländischen Open Universiteit. Beide sind Deutschlandstipendien fördern und die besten Abschlussarbeiten prämieren ein großer Gewinn für den Hochschulrat und die FernUniversität. konnten. Ganz herzlich danke ich der Familie des langjährigen Freundes der FernUni Bernd Pederzani, die zum zweiten Mal den Preis für die besten Promo Ihre tionsarbeiten stiftete, und dem Unternehmen Enervie für die Auszeichnung der besten energiewirtschaftlichen Abschlussarbeit. Allen Preisträgerinnen und Preisträgern gratuliere ich an dieser Stelle nochmals ganz herzlich. Ursula Nelles Ihr Frank Walter Jahrbuch 2020
Das Rektorat Die Leitung der FernUniversität in Hagen liegt beim Rektorat der Hochschule. Es besteht aus Prorektor Prof. Dr. Uwe Elsholz, Kanzlerin Birgit Rimpo-Repp, Prorektor Prof. Dr. Andreas Kleine, Rektorin Prof. Dr. Ada Pellert und Prorektor Prof. Dr. Sebastian Kubis (von links, das Foto wurde vor dem Pandemiebeginn aufgenommen). FernUniversität in Hagen
Der Hochschulrat Der Hochschulrat nimmt die Aufgabe als Aufsichtsgremium der FernUniversität wahr. Ihm gehören fünf externe und fünf interne Mitglieder an: Prof. Dr. Ursula Nelles (Vorsitzende, oben Mitte) und (im Uhrzeigersinn) Andreas Meyer-Lauber, Prof. Dr. Annette Elisabeth Töller, Dr. Jürgen Ewert, Prof. Dr. Theo J. Bastiaens, Christiane Schönefeld, Prof. Dr. Thomas Eichner, Prof. Dr. Gabriele Zwiehoff sowie (in der Mitte) Dr. Simone Rehm und Prof. Dr. Winfried Hochstättler. Jahrbuch 2020
25 Jahrbuch 2020 Die Uni im Corona-Betrieb Im Normalfall arbeiten über 1.500 Beschäftigte auf dem FernUni-Campus. Aber was war Hagener Manifest im Jahr 2020 schon normal?´ fordert, das Lernen neu zu denken Initiiert von der FernUniversität zeichneten führende Bildungsfachleute in 12 Thesen ein Bild davon, wie gutes Lernen im Zeitalter der Digitalisierung gelingt. 11 Die Bandbreite der Corona-Krise 30 An der FernUniversität befassen sich Forschende unterschiedlicher Disziplinen mit den Auswirkungen der Pandemie.
Forschung INHALT 11 Die Bandbreite der Corona-Krise 15 Die Qualität im Erziehungs- und Bildungswesen im Fokus 16 Leadership in Krisenzeiten – eine internationale Studie 18 Weiterbildung verlässt ihr Nischendasein Stimmen zur 19 Wie können Maschinen und K I Vergessen lernen? FernUni 20 22 Kulturelle »Leitplanken« für das eigene Leben Defizite in Krankenhaus-Organisationen Hochschule Unsere Studierenden berichten über 25 Hagener Manifest fordert, das Lernen neu zu denken ihre Erfahrungen und Ziele. 27 Premiere und Wiedersehen 28 Auf dem Weg zum nachhaltigen Campus 23 · 35 · 45 30 32 Die Uni im Corona-Betrieb Service für die Zukunft: Gemeinsam verändern 51 · 55 33 34 International digital oder digital international Die »Marke FernUniversität« Lehre und Studium 37 Krisenfest und ansteckend 39 Der erste Bildungshackathon der FernUniversität 40 Gemeinsame Leitlinien für Studium und Lehre 42 Studiengang an der Schnittstelle 43 Neue Angebote im psychologischen und ökonomischen Bachelorstudium 44 Die Chancen moderner Fernlehre Transfer und Netzwerke 47 Neue Kompetenzen für künftige Führungskräfte 49 Qualifizierungen für den modernen Arbeitsmarkt 50 Begabt, engagiert und vielversprechend Alumnae und Alumni 53 Preiswürdige Leistungen 54 Virtuelle Reise nach Hagen Unser Jahr in Bildern 56 Rückblick auf 2020 Gemeinsame Leitlinien Unsere Universität in Zahlen und Daten für Studium und Lehre 40 64 Absolvent:innen, Studierende, Hochschule 74 Lehrende aller Fakultäten 77 Promotionen und Habilitationen Mit einer eigenen Lehrstrategie stellt die 80 Das Studienangebot der FernUniversität FernUniversität die Weichen für die Zukunft. 81 Rektorat, Hochschulrat & Fakultäten 2020 82 Übersicht über den Campus 83 Kontakt und Impressum
Die Bandbreite der Corona-Krise Die Schatten von Corona sind lang. Es gibt kaum einen Bereich, den sie nicht getrof- fen haben. Den Staat, Wirtschaftsunternehmen, die Einzelperson – alle hat das Virus vor neue, vorher unbekannte Herausforderungen gestellt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler helfen dabei, die neue Situation zu erforschen und einzuordnen. An der FernUniversität befassen sich Forschende unterschiedlicher Disziplinen mit den Auswirkungen der Corona-Krise. Ein Ausschnitt: Neue Begrüßungsformen Sprachlose Kommunikation revolutionieren kommunikative Beziehungen Folge des »Social Distancings« waren vielfältige, oft unbe wusste Verhaltensänderungen. Wer zum Beispiel – außer Boxerinnen und Boxern – hätte es Anfang 2020 für eine Begrüßung gehalten, geballte Fäuste gegeneinander zu drücken? Auch Händeschütteln, Umarmungen oder Wangen küsse wurden von Handheben, Kopfnicken oder Hand-aufs- professur für Mikrosoziologie, wissen. Welche Folgen haben Herz-legen abgelöst. »Wie einigen sich Menschen auf eine die minimalisierten kommunikativen Beziehungen, nachdem der vielen neuen Begrüßungsformen?«, wollte Prof. Dr. alte Regeln nicht mehr gelten? Dorett Funcke, Leiterin der Ernsting’s family-Stiftungs Menschen gehen im alltäglichen Leben mit den neuen Kom munikationsformen reflexiv, also rückbezüglich, um. Dabei ist in kürzester Zeit viel zu tun, um einen Fauxpas zu vermeiden. Zunächst müssen sich die Beteiligten nonverbal über die Geste selbst einigen. Wie und wie weit sie sich durch Mimik, Gesten und anderes nähern, wird auch durch das beobachtete Ver halten des Gegenübers mitbestimmt. Die Grenze zu anderen ziehen sie kommunikativ, Beobachten und Denken bestimmen den Grad von Nähe und Distanz. Und das alles, obwohl die Mimik der anderen in der Regel von einer Maske verdeckt wird. Forschung 11
Der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen fehlt vielen im Homeoffice. dazu, wie Beschäftigte das Homeoffice wahr nehmen, in welchem Ausmaß sich die Bedin gungen zwischen Büro und Heimarbeitsplatz unterscheiden und wie die Mitarbeitenden mit diesen Unterschieden umgehen. Fest stehen inzwischen die Top Drei der »Diese einmalige Situation Homeoffice Vor- und Nachteile des Arbeitens im Home haben wir genutzt, office. Demnach schätzen die Teilnehmenden um Chancen und Risiken Wie sehen die Arbeitsbedingungen im Home den Wegfall zeitraubender Pendelzeiten, des Homeoffice zu untersuchen.« office in der Corona-Krise aus? Das haben eine stärkere Flexibilität und Autonomie Dr. Christiane Stempel, Katja Siestrup, Sara sowie konzentrierteres und störungsfreieres Tsantidis, Johanna Blume und Johanna Kreft Arbeiten. Gleichzeitig wurden als Nachteile Dr. Christiane Stempel aus dem Lehrgebiet Arbeits- und Organisa am häufigsten der fehlende Austausch mit tionspsychologie untersucht. Kolleginnen und Kollegen, ungenügende Als im Zuge der Krise viele Jobs ins Home räumliche und technische Ausstattung sowie office verlegt wurden, gingen zahlreiche mangelnde Abgrenzung zwischen Berufs- Berufstätige das erste Mal in Heimarbeit, und Privatleben genannt. andere das erste Mal dauerhaft. »Diese einmalige Situation haben wir genutzt, um Chancen und Risiken des Homeoffice zu untersuchen«, blickt Studienleiterin Dr. Chris tiane Stempel zurück. Zentral waren Fragen 12 Forschung
Politikwissenschaftliche Ländervergleiche Abstand, Hygiene, Veranstaltungsverbote – während der ersten Welle im Frühjahr 2020 Krisenreaktionsverfahren festgehalten und weltweit gleichen sich die Maßnahmen bei miteinander verglichen. sich auf ihre etablierten Strukturen des Krisen der Pandemiebekämpfung. Im Detail hat aber Renate Reiter hat sich gemeinsam mit managements gestützt haben. »Coronation jedes Land seine eigene Strategie gewählt, einem europäischen Team das Corona- alism« und nicht das Lernen von anderen um mit der Bedrohung umzugehen. Die Management in Deutschland, Belgien, Italien waren für die nationalstaatlichen Reaktionen beiden Politikwissenschaftlerinnen Dr. Sonja und Frankreich sowie der E U aus verwal prägend. Die E U als übergreifender Akteur Blum und Dr. Renate Reiter aus dem Lehr tungs- und politikwissenschaftlicher Perspek ist dabei praktisch kaum in Erscheinung gebiet Politikfeldanalyse und Umweltpolitik tive angeschaut. Dabei kam deutlich heraus, getreten. haben die Reaktionen europäischer Länder dass die Staaten in der Krise an bewährten Sonja Blums Fokus lag auf den Kita- und Schulschließungen. Sie hat die Reaktionen von 28 europäischen Ländern untersucht. Insgesamt hat sie festgestellt, dass die Kita- und Schulschließungen mit verschiedenen Strategien der Pandemiebekämpfung im Zusammenhang standen und es zwischen »geöffnet« und »geschlossen« auch sehr viele Graustufen gab. Geschlossen Kita- und Schulschließungen stehen mit verschiedenen Strategien der Pandemie- bekämpfung im Zusammenhang Jahrbuch 2020 Forschung 13
Corona-Tests schneller durchführen Rund um den Globus wurden die Menschen auf das Virus getestet. Im letzten Sommer testete man in Deutschland viele Personen, als sie von Reisen zurückkehrten oder als die Fußball-Bundesliga wieder ihren Betrieb aufnahm. Das sind große Gruppen, die ohne konkreten Verdacht auf COVID-19 getestet werden. Dr. Matthias Täufer von der FernUniversität (Lehrgebiet Analysis) forscht daran, wie man im zweiten Schritt nochmal einzeln überprüft. die Tests bei solchen Gruppen schneller und Nicht-adaptive Strategien können die Test »Beim Einschrittverfahren werden effizienter durchführen kann. Das könnte kapazität ohne Einbußen bei der Erkennungs die Proben in ›Pools‹ geschickt, durch sogenannte Pooltests gelingen. Derzeit zeit erhöhen. »Beim Einschrittverfahren wer gemischt und aufgeteilt. untersuchen die Labore die Corona-Proben den die Proben in ›Pools‹ geschickt, gemischt Mit hoher Wahrscheinlichkeit findet entweder einzeln oder nach dem adaptiven und aufgeteilt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit man so die Infizierten.« Mehrstufenverfahren. Dabei wird jede Probe findet man so die Infizierten. Das spart im Labor Ressourcen und Zeit«, erklärt Täufer. Dieses Verfahren könnte bei zukünftigen Dr. Matthias Täufer Pandemien zum Einsatz kommen. MEHR ERFAHREN: fernuni.de/coronaforschung 14 Forschung
BI L D U N G S F OR SC H U N G Die Qualität im Sie kooperieren seit mehr als 20 Jahren. Jetzt bauen Prof. Dr. Julia Schütz, Leiterin des Lehrgebiets Empirische Bildungs Von Frankfurt bringt er sein von der Deutschen Forschungs gemeinschaft (D F G) gefördertes Projekt zur Qualitätsent Erziehungs- und forschung, und Prof. Dr. Dieter Nittel (Goethe-Universität Frankfurt am Main) ihre wissenschaftliche Zusammenarbeit wicklung im Erziehungs- und Bildungswesen mit nach Hagen. Untersucht werden Qualitätssicherungsverfahren an Gym Bildungswesen aus. Der Biografieforscher hat eine Gastprofessur an der nasien, in der Erwachsenenbildung, in der Elementarbildung FernUniversität in Hagen übernommen. Dieter Nittel ist als (Kitas und Krippen) sowie in der Sozialpädagogik (Kinder- und Gründungsmitglied des Zentrums für pädagogische Berufs Jugendarbeit, Suchtarbeit). Im Mittelpunkt stehen praktische im Fokus gruppen- und Organisationsforschung (ZeBO Hagen) eng mit der FernUniversität verbunden. Erfahrungen mit Managementverfahren und Gütesiegeln. Dabei werden Daten aus den Bundesländern N R W, Branden burg, Bayern und Hamburg verglichen. »Mit diesem Projekt rücken wir die Qualität im System des »Wir wollen die lebenslangen Lernens in den Mittelpunkt. Das ist die Idee Bildungsbiografie des ZeBO Hagen«, betonen Nittel und Schütz. »Wir wollen als Ganzes die Bildungsbiografie als Ganzes berücksichtigen.« berücksichtigen.« Um Qualität im Erziehungs- und Bildungswesen geht es auch in weiteren Projekten, die am ZeBO Hagen angesiedelt sind. Etwa in der Studie zu Unterricht und Lehre in der Corona-Krise. Prof. Julia Schütz und Auf große gesellschaftliche Resonanz stießen die Ergebnisse Prof. Dieter Nittel des Ländermonitorings »Frühkindliche Bildungssysteme 2020« und der Studie »Professionelles Handeln im System. Perspekti ven pädagogischer Akteurinnen und Akteure auf die Personal situation in Kindertageseinrichtungen«. Für beide Projekte hat die FernUniversität im Auftrag der Bertelsmann Stiftung Daten zur Personalausstattung in deutschen Kitas ausgewertet. Demnach spitzt sich die Personalnot zu. »Um eine kind gerechte Betreuung, Bildung und Erziehung leisten zu können, benötigt das System der frühkindlichen Bildung dringend umfangreichere personelle Ressourcen«, sagt Julia Schütz. Alle Projekte wollen einen Beitrag dazu leisten, länderüber greifende Qualitätsstandards im Bildungs- und Erziehungs wesen zu entwickeln. Die Personalnot in Kitas spitzt MEHR ERFAHREN: sich weiter zu. fernuni.de/zebo 15
FORSCHUNGSSCHWERPUNKT D ² L ² Leadership in Krisenzeiten – eine internationale Studie Die Corona-Pandemie hat die digitalen Transformations prozesse an den Hochschulen beschleunigt. Quasi über Nacht mussten Hochschulen weltweit ihre Strukturen vor allem in Lehre und Verwaltung von Präsenz auf Online umstellen. Einige Hochschulen haben das gut gemeistert, die meisten jedoch standen und stehen vor der Heraus forderung schneller und umfangreicher Maßnahmen. Wie vor allem Hochschulleitungen und -führungskräfte weltweit auf den raschen Wandel reagiert haben, hat eine Studie unter dem Titel »Leading in Times of Crisis: Higher Education Leadership during the COVID-19 Adaptivität im deutschen Hochschulkontext »In Anbetracht der Fülle an Daten, Pandemic« untersucht. Die Studie ist angelegt (OrA), ein dreijähriges Kooperationsprojekt im Rahmen des Forschungsschwerpunktes zwischen dem FernUni-Forschungscluster die seit Ausbruch der Pandemie erhoben werden, Digitalisierung, Diversität und Lebenslanges D ² L ² und dem Alexander von Humboldt können wir sicher in den kommenden Jahren Lernen. Konsequenzen für die Hochschul Institut für Internet und Gesellschaft (H I I G). bessere Vorhersagungen treffen und bildung (D²L²) an der FernUniversität. Beteiligt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den digitalen Wandel in der Hochschullehre daran sind auch das Alexander von Humboldt- beider Institutionen arbeiten gemeinsam datengeleitet begleiten.« Institut für Internet und Gesellschaft und der an der zentralen Frage, wie Lehr- und Lern Global Learning Council. innovationen an Hochschulen erfolgreich Die Studie wiederum ist Teil eines umfassen adaptiert werden können. Prof. Friedrich Hesse deren Forschungsprojektes: Organisationale 16 Forschung FernUniversität in Hagen
men an der ersten Umfrage 85 Teilnehmer rinnen und Teilnehmer aus 25 Ländern, an der zweiten 38 aus 18 Ländern teil. Zwischenergebnisse Die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass viele der Bemühungen in erster Linie dem Krisen management der Pandemie zugutekamen. Die langfristig notwendigen und ganzheit lich gedachten Lösungen waren oft noch in Bearbeitung zum Zeitpunkt der Erhebung. »Viele Hochschulen sahen zwar die ›Chance in der Krise‹ um neue, innovative Lehransätze zu fahren«, sagt Dr. Anne Leiser vom Global Learning Council. »Es zeigte sich aber, dass es nicht den einen, den richtigen Ansatz für 75 % die digitale Bildungswende gibt.« Je nach Schwerpunkt der Hochschule, Zusammen setzung der Studierendenschaft, Konkurrenz der Befragten möchten die Aus- und in der regionalen Hochschullandschaft und Infrastruktur des Landes standen unter Weiterbildung von Lehrenden in digitalen schiedliche Lösungsansätze im Fokus. So Lehrmethoden fokussieren verfolgten einige Hochschulen etwa syn chrone oder asynchrone Ansätze zur Orga nisation der digitalen Lehre, andere ent Aufbau der Studie wickelten hybride Lehrmodelle oder setzten »als Anzeichen dafür, dass Lehre in Hoch Ausblick Wie also sieht Leadership in Krisenzeiten Blended Learning um und kombinierten so schulen, insbesondere wenn digitale Tools »In Anbetracht der Fülle an Daten, die seit aus? Die empirische Studie besteht aus zwei Online- und Präsenzunterricht. zum Einsatz kommen, in Zukunft besser Ausbruch der Pandemie erhoben werden, Umfragen, die zeitlich versetzt durchgeführt Es sind allerdings einige allgemeingültige begleitet und evaluiert wird. Somit gibt es können wir sicher in den kommenden Jah wurden, sowie Tiefeninterviews mit Teilneh Trends zu verzeichnen: So gaben mehr eine Verbesserung von Lehre.« Gute Lehre ren bessere Vorhersagungen treffen und menden. Die erste Umfrage war im Frühjahr als 75 Prozent der Befragten an, dass die könnte in Zukunft durch den Einsatz Künst den digitalen Wandel in der Hochschullehre 2020 abgeschlossen, die zweite Befragung Aus- und Weiterbildung von Lehrenden in licher Intelligenz gleichermaßen messbar datengeleitet begleiten«, fasst Prof. Dr. Dr. lief im Spätherbst. »Durch die zeitlich versetz digitalen Lehrmethoden höchste Priorität werden – wie gute Forschung es bereits ist. Friedrich Hesse vom Forschungsschwerpunkt ten Umfragen konnten wir analysieren, ob habe. Beim Thema »Digital Divide« wurde Lehre mit digitalen Technologien kann also D ² L ² zusammen. und wie digitale Lehre vom Krisenmodus in häufig die Spaltung zwischen Studierenden nicht nur per se anders gestaltet werden, nachhaltigere Formen übergeht«, beschreibt und Lehrenden hervorgehoben. H I I G-Wissen sondern durch quantifizierbare Ergebnisse Dr. Melissa Laufer vom H I I G. Insgesamt nah schaftler Dr. Benedikt Fecher deutet dies auch einen neuen Stellenwert bekommen. Jahrbuch 2020 Forschung 17
Hochschulen den Weg in die Zukunft zu Maßgeschneiderte Angebote ebnen – das war das Ziel des Bund-Länder- Eine weitere Kernfrage des Wettbewerbs Wettbewerbs »Aufstieg durch Bildung: offene rührt besonders an der FernUni-DNA: »Wie B U N D - L Ä N DER -WE T T B EWE R B Hochschulen«. Ihn begleitete ein wissen müssen Lehren und Lernen eigentlich gestal schaftliches Konsortium, unter anderem gelei tet sein, damit Berufstätige an die Hoch Weiterbildung tet von zwei Forschenden der FernUniversität: Prof. Dr. Eva Cendon (Lehrgebiet Wissen schaftliche Weiterbildung und Hochschul schule kommen?« Lösungen sieht Cendon zum Beispiel in der Anerkennung beruflicher Leistungen oder in speziellen Prüfungen. verlässt ihr Ni- didaktik) und Prof. Dr. Uwe Elsholz (Lehr gebiet Lebenslanges Lernen). 2020 zog das Zudem sollte das Angebot stimmen, so die Expertin: »Viele Hochschulen denken grund schendasein Team mit einer Ergebnisbroschüre und dem sätzlich in Studiengängen. Ein ganzer Sammelband »Wandel an Hochschulen?« Bachelor- oder Masterstudiengang ist aber ein Bilanz zur umfangreichen Förderlinie. Ins großer Aufwand.« Sie empfiehlt kompakte gesamt investierte das Bundesministerium für Formate: »Wir müssen vom Kleinen zum Bildung und Forschung 250 Millionen Euro. Großen gehen. Etwa mit Zertifikatsprogram »Die Idee war, die Hochschulen für neue men, die aus einigen Modulen bestehen.« Zielgruppen zu öffnen«, erklärt Prof. Cendon. Hierbei sollten Hochschulen noch stärker Vor allem Menschen mit Familie und Beruf mit Unternehmen und berufsständischen soll der Einstieg leichter fallen. Einrichtungen kooperieren. Von 2011 bis 2020 machten über 100 Ein richtungen aus dem akademischen Bildungs MEHR ERFAHREN: bereich mit. »In insgesamt 77 Projekten fernuni.de/offene-hochschulen beteiligte sich etwa ein Viertel der Hoch schulen in Deutschland.« Als wichtigen Ausgangspunkt nennt Eva Cendon dabei die Frage nach der institutionellen Verankerung von Weiterbildungsangeboten: »Wie wird das Thema ›Weiterbildung‹ verstanden, wo wird »Wie wird das Thema es verortet, wie wird es implementiert? Wie ›Weiterbildung‹ verstanden, funktioniert die Finanzierung? Wie muss die wo wird es verortet, Personalstruktur aussehen?« Die Forscherin wie wird es implementiert?« betont, dass jede Hochschule selbst abwägen müsse, wie sie diesen Sektor einbettet. Die FernUniversität gründete hierfür zum Beispiel Prof. Eva Cendon ein Institut in G m b H-Form. 18 Forschung FernUniversität in Hagen
I NT E N T I O N A LE S V E R G E SSE N Wie können Maschinen und K I Vergessen lernen? Durch die digitale Transformation nehmen wir immer mehr Informationen auf. Wir können Informationen, die nicht mehr relevant sind, vergessen. Maschinen und Künstliche Intelli genzen (KI) können das nicht. Im Projekt »Intentionales Vergessen und Änderungen in Arbeitsprozessen« erforschen derzeit acht Forschungsteams, wie man von unserem Sinnvoll mit Informationen umgehen bar zu machen. Eine Anwendung, in der Vergessen profitieren und dies auf Organisa »Um in Zukunft die Informationsflut noch zu intentionales Vergessen erprobt wird, ist der tionen übertragen kann. Zu einem Team beherrschen, müssen Maschinen vergessen Helpdesk der T U Dortmund. Beschäftigte gehört Prof. Dr. Christoph Beierle. Er leitet können«, erklärt Beierle. Die Teams model sehen dann nur die Informationen in ihrem das Lehrgebiet Wissensbasierte Systeme an lieren mit Methoden der Informatik und I T-System, die für eine Anfrage relevant sind. der FernUniversität in Hagen. Gefördert wird der Psychologie verschiedene Ansätze, um das Projekt von der Deutschen Forschungs zu schauen, wie Maschinen das Vergessen Gewinner »Distinguished Paper gemeinschaft (D F G). erlernen könnten. Häufigkeit und letzter Award« »Der Begriff Vergessen ist oft negativ Zeitpunkt der Verwendung, Vernetzung mit Für seine Forschung erhielt Beierle gemein besetzt. Situationen, in denen wir etwas ver anderen Angaben und die Verbundenheit mit sam mit Kai Sauerwald (Lehrgebiet Wissens gessen haben, passieren uns täglich und wir Ereignissen sind hierbei von Relevanz. basierte Systeme) und Prof. Dr. Gabriele ärgern uns«, sagt Beierle. Das Nicht-Vergessen Informationen, die diese Punkte nicht Kern-Isberner (T U Dortmund) im September führt aber durch die Informationsflut und die mehr erfüllen, können dann unter eine 2020 den »Distinguished Paper Award« der Digitalisierung zu immer größeren Problemen »Schwelle« rutschen und es bedarf mehr E C A I 2020, der bedeutendsten K I-Konferenz und Belastungen in Organisationen und auch Aufwand, diese in das Bewusstsein zu in Europa. bei den Beschäftigten. rücken. Im Rahmen des Projekts wurden auch verschiedene Arten des Vergessens MEHR ERFAHREN: identifiziert, um sie für Anwendungen nutz fernuni.de/intentionales-vergessen Jahrbuch 2020 Forschung 19
S YS TEM R EL EVA N Z Kulturelle »Leitplanken« für das eigene Leben Welche Bedeutung hat die Kultur für die Gesellschaft? Ist sie tatsächlich »systemrele vant«? Beides sind grundsätzliche Fragen, Bedröppelt, aber kreativ sie stellen sich jedoch verschärft im Zusam »Wirtschaftlich ist das für unser Theater mitsamt Gastronomie eine Da kann auch der Doktor nichts machen: menhang mit der Corona-Pandemie. Der »Bedröppelt« steht der medizinische Kabarettist Ludger komplizierte Zeit. Im Rahmen des Infektionsschutzes und unserer Verant Soziologie-Professor Dr. Frank Hillebrandt Stratmann im geschlossenen Stratmanns Theater in Essen, wortung aber nehmen wir die ›Pause‹ an, um neue Pläne zu schmieden das sein Sohn Philipp als Geschäftsführer leitet. von der FernUniversität in Hagen sagt hierzu und kreativ zu arbeiten. So haben wir auch ein variables Bestuhlungs mit großem Nachdruck: »Wir leben in einer konzept entwickelt, mit dem wir auf alle Vorgaben reagieren können. Gesellschaft, in der die Lebensführung nicht Damit ist gesichert, dass wir, sobald es wieder möglich ist, unseren Gästen vorgegeben ist, etwa durch die Geburt. Um mit unseren Komödien und Shows auch in Verbindung mit unserer die Form, in der wir ganz persönlich leben Gastronomie schöne familiäre Abende bieten können. Sehr hilfreich sind »Kultur ist nicht nur wollen, zu finden, brauchen wir das Kulturelle die finanzielle Unterstützung durch die Finanzierungsprogramme und systemrelevant, als Orientierungshilfe. Kultur ist damit grund der Zuspruch unserer Freunde und Fans. Deshalb sind wir, wie man im sie ist existenziell für sätzlich eine der wichtigsten Voraussetzun Ruhrgebiet sagt, ›bedröppelt‹ – aber dennoch optimistisch!« unsere Gesellschaft!« gen dafür, dass wir unser Leben selbst nach Philipp Stratmann, Geschäftsführer des unseren eigenen Vorstellungen gestalten Stratmanns Theaters in Essen können. Sie ist nicht nur systemrelevant, sie Prof. Frank Hillebrandt ist existenziell für unsere Gesellschaft!« 20 Forschung FernUniversität in Hagen
»Wir leben in einer Gesellschaft, wusste, die ›so sind wie ich‹; das hört man darunter fassen, sind einfach unbedingt not auch von Woodstock-Zeitzeuginnen und wendig für unsere Gesellschaft.« Seine große in der die Lebensführung nicht vorgegeben ist, -Zeitzeugen.« Dagegen ist die Musik in der Sorge ist, dass – wenn sich die Situation nicht etwa durch die Geburt. Um die Form, Erinnerung weniger wichtig. bessert – viele Veranstalter und Veranstalte in der wir ganz persönlich leben wollen, rinnen pleitegehen: »Und die kommen nicht zu finden, brauchen wir das Kulturelle Existenzielle Grundlage für wieder zurück, darüber müssen wir uns im als Orientierungshilfe.« offenes Zusammenleben Klaren sein.« Kultur ist aus soziologischer Sicht also höchst Eine längerfristige Lockdown-Situation relevant für das (Gesellschafts-)System, eine würde damit auch Nachwuchskünstlerin Prof. Frank Hillebrandt existenzielle Grundlage für pluralistisches, nen und Nachwuchskünstlern die Chancen offenes Zusammenleben. nehmen, bekannt zu werden, sich weiter Deshalb hat Hillebrandt auch große Pro zuentwickeln, erfolgreich zu werden und zu bleme mit der Diskussion über die System wirken. Beispielhaft macht der Leiter des Hagener anstaltung‹ ist. Das ist ein unvergleichliches relevanz: »Wer sagt, dass die Kultur diese Lehrgebietes Soziologie 1 – Allgemeine Gefühl!« Und wenn man das nicht hat? Relevanz nicht hat, hat überhaupt keine MEHR ERFAHREN: Soziologie und Soziologische Theorie das »Dann geht man einfach nach Hause.« Ahnung, in welcher Gesellschaft wir leben. fernuni.de/kulturelle-leitplanken an Konzerten und Festivals fest: »Sie sind Rückblickend lassen sich zum Beispiel Kultur und alle expressiven Formen, die wir höchst wichtig, weil wir da genau die viele, oft tiefgehende Veränderungen als Menschen finden, mit denen zusammen wir Folge der Musik und der Festivalkultur der unsere kulturellen Vorstellungen verwirk 1960er- und 1970er-Jahre ebenso erkennen lichen können. Wenn das nicht möglich ist, wie die Bedürfnisse, die sie stillten. Das zeigt geht enorm viel verloren und letztendlich auch das »Love-and-Peace-Festival« 1970 Forschen zu Popkultur und Festivals: Prof. Frank Hillebrandt und Amela Radetinac könnte unsere Gesellschaft an den Abgrund auf Fehmarn. Mit dem Nachfolgeereignis zu geführt werden.« Soweit ist die Situation Woodstock haben sich Hillebrandt und seine für den Wissenschaftler zurzeit aber nicht. Mitarbeiterin Amela Radetinac intensiv befasst. Den Hippies ging es damals darum, »es Das Gefühl anders zu machen« als üblich. Das hat sich »Hier bin ich richtig« haben bis in die heutige Ökonomie durchgesetzt, die Einen wirklichen Ersatz für ausfallende Kon Arbeitsstrukturen etwa sind oft ganz andere zerte und Festivals durch virtuelle Formate als vor 50 Jahren. In Gesellschaft und Politik sieht Hillebrandt nicht. Gerade die physische sieht Hillebrandt einen direkten Weg von den Präsenz, das Zusammenkommen, das Erlebnis, »Blumenkindern« über die Sponti-Bewegung Musik zu hören, ist durch das Internet oder zu den Grünen. Bei den Musikereignissen war andere digitale Formen für ihn nicht zu erset jedoch nach den Erkenntnissen der beiden zen: »Physisches Zusammenkommen kann FernUni-Forschenden nicht die Musik der das durchaus körperliche Gefühl erzeugen, entscheidende Grund für die Popularität eines dass ›ich hier richtig‹ bin, dass das ›meine Ver Festivals, sondern »dass man viele um sich Jahrbuch 2020 Forschung 21
»Krankenhäuser können und müssen auch als Wirtschafts betriebe gesehen werden, in denen es um Wertschöpfung geht, da viele Prozesse betriebswirtschaftlicher Natur sind«, betont Karolin Kappler. »Deshalb wollten wir Technologien und Prozesse, die im Zuge der Industrie 4.0 eingeführt wurden, mit denen in Kliniken vergleichen und schauen, wo die deutschen Krankenhäuser stehen.« Die Evaluierung mit Online-Umfrage und Interviews ergab, dass Mobile Health, Big Data und Internet of Things lang fristig helfen und viele Wertschöpfungsprozesse verbessern können. Das gilt auch für Robotik, Virtual und Augmented Reality sowie Radio Frequency Identification (R F I D, »Identifi zierung durch elektromagnetische Wellen«). Die größten Potenziale maßen die Fachleute vor Ort dem Internet of Things und Big Data zu: »Viele Krankenhäuser sind ja immer noch recht analog aufgestellt«, so Karolin Kappler. Mit mehr Digitalisierung hoffen die Befragten, einem der größten Prob DIG ITA LISIE R U N G leme der Krankenhäuser abhelfen zu können: unzureichender Flexibilität. In den Interviews kam immer wieder heraus, dass Defizite in Krankenhaus- vor allem kleine Krankenhäuser, aber auch die Universitäts kliniken, schnell an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen können. Krankenhäuser sind komplexe Organisationen. Ihr medizi Organisationen nischer (Kern-)Betrieb wird erst durch viele Dienstleistungen und Prozesse ermöglicht. Beim Einkauf von Gütern und externen Dienstleistungen sowie beim Recruiting von Arbeits kräften sind sie mit hoher Nachfrage am Markt konfrontiert – Wo sehen Fachleute deutscher Krankenhäuser die größten so wie auch viele Industrieunternehmen. Potenziale, um Mängel im Leistungsspektrum zu beheben? Ausgangspunkt der Studie war die Masterarbeit von Florian Das wollten Prof. Dr. Stefan Smolnik, Dr. Karolin Kappler und Neft zum Einfluss neuer Logistikdienstleistungen und Techno Florian Neft wissen. Die deutschlandweite Datenerhebung des logien auf die Wertschöpfung im Krankenhaus, bei der er von Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Betrieb Karolin Kappler betreut wurde. liche Anwendungssysteme der FernUniversität zeigte, dass sich die Krankenhäuser erheblich anstrengen müssen, um gleich zeitig Versorgungsqualität, Profitabilität und Risikoresistenz zu MEHR ERFAHREN: garantieren. fernuni.de/klinik-defizite Prof. Stefan Smolnik und Dr. Karolin Kappler 22 Forschung FernUniversität in Hagen
»An der FernUni herrscht ein freiheitlicher Forschungsgeist.« Dr. Jens Fischer aus Hagen · Jurist · Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der FernUniversität »Für mich war es ein Glücksfall, an der FernUniversität zu promo- vieren: Meine Doktormutter Professorin von Schlieffen hat die Konzeption meiner Dissertation stets unterstützt und als Wissen- schaftlerin selbst entscheidende Impulse gesetzt, an die ich anknüpfen konnte. In der Arbeit habe ich die Struktur juristischer Argumentation untersucht und zwar vor dem Hintergrund der von Aristoteles begrün- deten Rhetoriktradition. Unser fachlicher Austausch war immer sehr inspirierend und fand stets auf Augenhöhe statt. Insgesamt bin ich begeistert vom Forschungs- und Arbeitsklima an der FernUni: Man hat durch die Vielzahl der Veranstaltungen an der FernUni immer die Möglichkeit, auch interdisziplinäre Anregungen zu erhalten. Außerdem herrscht allgemein ein freiheitlicher Forschungsgeist.« Jahrbuch 2020 Forschung 23
Hochschule 24 Hochschule FernUniversität in Hagen
NEW LEARNING FernUniversität übernimmt Verantwortung als Pionierin Hagener Manifest fordert, des New Learning In der Corona-Krise wurde die FernUniversität zum Vorbild. Was nun an Schulen und das Lernen neu zu denken Hochschulen zur ungeplanten Notwendig keit wurde, wird hier bereits seit mehr als 40 Jahren praktiziert. Die einzige staatliche Fernuniversität in Deutschland erforscht und Initiiert von der FernUniversität zeichneten führende Bildungsfachleute in 12 Thesen entwickelt immer wieder neue Methoden und ein Bild davon, wie gutes Lernen im Zeitalter der Digitalisierung gelingt. Mehr als lisierung verändert Gesellschaft, Arbeits- und Technologien der zeit- und ortsunabhängigen 1.000 Personen haben das Manifest inzwischen unterzeichnet. Lebenswelt fundamental. Lehre. Dafür stehen insbesondere das Insti In zwölf Thesen führt das Hagener Mani tut für Bildungswissenschaft und Medien fest aus, wie New Learning es ermöglichen forschung, das Zentrum für pädagogische kann, den digitalen Wandel aktiv mitzu Berufsgruppen- und Organisationsforschung Seit im Frühjahr 2020 erstmals pandemie kann, davon war die Rektorin der FernUni gestalten. Das Manifest beschränkt sich ZeBO Hagen sowie der Forschungsschwer bedingt Schulen geschlossen wurden, steht versität, Prof. Dr. Ada Pellert, überzeugt. »Die dabei nicht auf die Forderung nach besserer punkt Digitalisierung, Diversität und Lebens das Thema Bildung ganz oben auf der Revolution des Lernens hat begonnen«, lau Hard- und Softwareausstattung und geht langes Lernen D²L². Sie waren maßgeblich Agenda der gesellschaftlichen und politischen tete der Titel eines Interviews, das sie im Juni damit weit über die aktuellen tagespolitischen an der Formulierung des Hagener Manifests Debatten. Allerdings waren diese häufig 2020 der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Kontroversen hinaus. Technik ist zwar ein beteiligt, das auch vom Rektorat der FernUni angstgetrieben und defizitorientiert: Es ging gab. »Die Reaktion auf Corona darf nicht nur wichtiges Mittel für die Neugestaltung des versität mitgetragen wird. um potenzielle Gesundheitsrisiken von Prä in besserer Hygiene bestehen. Seifenspender Lernens, aber kein Selbstzweck. New Learn senz- und Distanzunterricht, um fehlende sind gut, aber gutes Lernen ist wichtiger«, ing bedeutet vielmehr, die Lernenden mit Vernetzung und Verbreitung digitale Endgeräte und schwache Internet betonte Pellert darin. »Wir haben in den ver ihren individuellen Stärken und Bedürfnissen Ziel des Hagener Manifests war es auch, den bandbreiten oder darum, wie Eltern sich gangenen Wochen eine neue Praxis von Ler in den Mittelpunkt zu stellen. Darum fordert Wissenstransfer zwischen Bildungsinstitutio zwischen Homeoffice und Homeschooling nen kennengelernt. Es wäre jammerschade, das Manifest auch, die Grenzen zwischen nen, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft aufreiben. Dass die Corona-Krise aber auch wenn wir das einfach wieder vergäßen.« den Bildungseinrichtungen zu überwinden zu unterstützen und neue Netzwerke zu ein Lernauslöser für das Bildungssystem sein Das Programm dafür, Lernen neu und und das Lernen konsequent als lebenslangen knüpfen. Darum hat die FernUniversität anders zu denken, war zu diesem Zeitpunkt Weg zu begreifen, bei dem die Lehrenden sich für das Hagener Manifest prominente bereits in Arbeit. Initiiert von der FernUniversi die Rolle von partnerschaftlichen Lernbeglei und kompetente Unterstützung eingeladen. »Die Revolution tät formulierten führende Bildungsexpertinnen terinnen und Lernbegleitern übernehmen. Unter den Erstunterzeichnenden sind so des Lernens und -experten im Sommer 2020 in einem Das Manifest setzt sich darüber hinaus mit unterschiedliche Persönlichkeiten wie die Pub kollaborativen Arbeitsprozess das Hagener Fragen der Bildungsgerechtigkeit, der Ver lizistin und Kommunikationswissenschaftlerin hat begonnen.« Manifest zu New Learning. Das brauchte es netzung von Bildungsangeboten und der Miriam Meckel, der Vorstand der Bertelsmann nicht erst wegen Corona. Es ist der digitale Bewertung von Lernerfolgen auseinander, Stiftung Jörg Dräger, Magdalena Rogl, Head Rektorin Prof. Ada Pellert Wandel, der ein grundlegend neues Verständ mit Medienkompetenz und Data Literacy, of Digital Channels bei Microsoft Deutschland, nis vom Lernen nötig macht. Denn die Digita Datenschutz und digitaler Diskriminierung. oder der Social-Media-Influencer und »Netz Jahrbuch 2020 Hochschule 25
lehrer« Bob Blume. Die Gruppe teilt nicht nur die Grundüberzeugung, dass es New Learn ing braucht, sondern auch den Willen, sich dafür gemeinsam zu engagieren. Nach der Unterzeichnung des Hagener Manifests am 29. September 2020, die pandemiebedingt in einer Videokonferenz vollzogen wurde, nutz ten die Erstunterzeichnenden und die Fern Universität ihre Kommunikationskanäle, um Mitstreiterinnen und Mitstreiter zu animieren. Mit Erfolg: Denn bis zum Ende des Jahres hatten schon mehr als 1.000 Personen das Hagener Manifest unterzeichnet. Die Bericht erstattung in überregionalen Medien sorgte ebenso für eine Verbreitung der Initiative wie eine lebhafte Debatte in den Sozialen Medien unter den Hashtags #NewLearning und #HagenerManifest. Virtueller Kongress bringt Wissen- schaft, Praxis und Politik zusammen Am 26. November 2020 veranstaltete die FernUniversität einen virtuellen Kongress zum Hagener Manifest, der die Debatte um New Learning weiterführte. In einleitenden Impulsen beschrieben drei der Beteiligten Schrader, wissenschaftlicher Direktor am New Learning und New Work oder daran, scheidend, dass die Akteurinnen und Akteure des Hagener Manifests, wie ihr jeweiliges Deutschen Institut für Erwachsenenbildung, radikale Visionen für eine neue Bildungs nicht weiter in den Grenzen von Zuständig Fachgebiet zur Entwicklung von New Learn widmete sich der Frage, was Lehrkräfte politik zu entwerfen. keiten, Institutionen und Einzelsystemen ing beitragen kann. Der Bildungswissen wissen und können müssen, wenn Lernende Um Bildungspolitik ging es auch in der denken: »Wir kommen nur weiter, wenn wir schaftler Prof. Dr. Jan L. Plass von der New im Mittelpunkt stehen sollen. In sechs Work abschließenden Podiumsdiskussion, bei nicht mit dem Finger auf andere zeigen, son York University beschrieb die Rolle, die neue, shops konnten Teilnehmerinnen und Teil der die FernUni-Rektorin fünf Bundestags dern endlich mehr Kooperation für eine neue, digitale Medien für die Weiterentwicklung nehmer tiefer in die Diskussion einsteigen abgeordnete aus Regierungs- und Opposi gemeinschaftliche Bildungspolitik wagen.« des Lernens haben. Seine Fachkollegin Prof. und sich aktiv beteiligen: an der Entwicklung tionsfraktionen mit der Frage konfrontierte, Dr. Claudia de Witt von der FernUniversität von Ideen für einen Wandel des Schul- und wie die Politik New Learning unterstützen MEHR ERFAHREN: in Hagen gab Einblick in ihre Forschung Hochschulsystems, an einem Austausch über kann – etwa mit gesetzlichen Rahmenbe fernuni.de/hagener-manifest zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz in beispielhafte Anwendungen von neuen dingungen oder den nötigen Finanzmitteln. adaptiven Lernumgebungen. Prof. Dr. Josef Lehrkonzepten, an der Verknüpfung von Aus Sicht von Ada Pellert ist es dabei ent 26 Hochschule FernUniversität in Hagen
H O C H SC H U LR AT Premiere und Wiedersehen Christiane Schönefeld aus dem Vorstand der Bundesagentur für Arbeit und und Internationalisierung. Im Januar 2019 Prof. Theo J. Bastiaens, Rektor der Open Universiteit im niederländischen Heerlen, wurde er zum Rektor der Open Universiteit kamen im Jahr 2020 neu in den Hochschulrat der FernUniversität. Nederland in Heerlen gewählt. In einem Doppelinterview mit FernUni- Rektorin Prof. Ada Pellert anlässlich seines damaligen Abschieds bekräftigte Bastiaens Gleich eine doppelte Premiere erlebte der schaltet – und erstmals nahm Christiane 2018: »Wir arbeiten gerne zusammen. Wir Hochschulrat der FernUniversität in Hagen Schönefeld als neues Mitglied des Gremiums haben einiges bewegt und das möchten wir bei seiner 55. Sitzung am 15. Juni 2020. teil. Seit 2019 ist sie im Vorstand der Bundes auch in der Zukunft fortführen.« Die Fern Erstmals tagte das Gremium auf agentur für Arbeit zuständig für den Bereich Universität und die Open Universiteit arbeiten grund der Einschränkungen durch Personal, Controlling und Finanzen. In den seit Jahren eng zusammen und setzen sich die Corona-Pandemie in hybrider Hochschulrat der FernUniversität möchte sie dabei vor allem gemeinsam für die Weiterent Form – einige der Mitglieder waren gerne ihre Erfahrungen aus dem Bereich wicklung der Fernlehre in einer europäischen per Videokonferenztechnik zuge der arbeitsmarktlichen Beratungskompetenz Perspektive ein. Schon als Prorektor in Hagen einbringen. Die engere Verzahnung von Erst hatte sich Bastiaens für diese Zusammenarbeit ausbildung und Weiterbildung im Sinne des stark gemacht, er setzt dieses Engagement Lebenslangen Lernens ist ihr ebenso wichtig nun in seiner neuen Rolle als Mitglied des wie Innovationen im Bildungssystem: »Ich Hochschulrats der FernUniversität fort. glaube, bei dem Thema Digitalisierung von Bildung können wir in Deutschland noch viel MEHR ÜBER DEN HOCHSCHULRAT: weiterentwickeln, und das würde ich gerne fernuni.de/hochschulrat mitgestalten.« Zwar ebenfalls neu im Hochschulrat, aber Christiane Schönefeld, dennoch an der FernUniversität ein »alter »Wir haben einiges bewegt Bundesagentur für Arbeit Bekannter« ist Prof. Dr. Theo J. Bastiaens, und das möchten wir auch der am 9. November 2020 erstmals an einer in der Zukunft fortführen.« Hochschulratssitzung teilnahm. Bastiaens war von 2006 bis 2018 Professor und Leiter des Lehrgebiets Mediendidaktik an der Fern Prof. Theo J. Bastiaens Prof. Theo J. Bastiaens, Universität und von März 2016 bis Dezember Open Universiteit 2018 außerdem Prorektor für Digitalisierung Jahrbuch 2020 Hochschule 27
Imker Markus Kroll AU S S EN G EL Ä N D E kümmert sich um die Bienen auf dem FernUni-Campus. Auf dem Weg zum nachhaltigen Campus Wildblumen blühen auf dem Campus. Bienen summen am Waldrand. Elektroautos werden an den neuen Dockingstationen aufgeladen. Der Campus der FernUniversität in Hagen ist während der Corona- Krise nachhaltiger geworden. Kanzlerin Birgit Rimpo-Repp hatte bei ihrem Amtsantritt im Herbst 2019 angekündigt, die Außenflächen auf dem Campus vielfältiger und bunter zu gestalten. »Das Thema »Das Thema Nachhaltigkeit liegt mir am Herzen«, sagt die Verwaltungs Nachhaltigkeit liegt chefin. »Ich baue darauf, dass viele Menschen Ideen mir am Herzen.« einbringen und an den Veränderungen mitarbeiten. Wir können unsere Universität nur alle gemeinsam verändern.« Kanzlerin Birgit Rimpo-Repp Wildblumen und Bienenvölker Der Anfang ist gemacht. Während der Corona-Krise ist viel passiert. Rund 7.000 der insgesamt 19.000 Quadratmeter Rasen haben sich in bunte Wildblumenwiesen verwandelt. Zusätzlich wurden 1.250 Blumenzwiebeln auf den Wiesen eingepflanzt, damit die Außenflächen im Frühjahr noch farbenfroher werden. Fünf Bienenvölker sind auf den Hagener Campus gezogen. »Wir haben an der FernUniversität eine wunderschöne Lage mit viel Wald und vielen Blumen auf dem Campus und drumherum«, sagt Dr. Patric Albrecht als Marketingleiter der Hochschule über die Ansiedlung der Insekten. 28 Hochschule FernUniversität in Hagen
Die begrünten Dächer sorgen für gute Luft auf dem Campus. Tausende Bienen summen nun auf der ruhi »Ich baue darauf, gen Grünfläche am Waldrand hinter der Villa dass viele Menschen Ideen Bechem. Ein aufklappbarer Schaukasten einbringen und an den beherbergt bald noch ein weiteres Volk. »Er ermöglicht einen Blick ins Bienenvolk, ohne Veränderungen mitarbeiten. es zu stören«, erklärt Imker Markus Kroll. Wir können unsere Der Fachmediendidaktiker an der Fakultät Universität nur alle für Kultur- und Sozialwissenschaften betreut gemeinsam verändern.« die fleißigen Campus-Bewohnerinnen. Ein spezielles Wildbienenhotel soll demnächst die Schwestern der Honigbienen anlocken. Kanzlerin Birgit Rimpo-Repp Begrünte Dächer und nachhaltige Baumpflege Grün, nachhaltig und klimafreundlich sind zudem die bepflanzten Dächer, die Schad stoffe und Feinstaub filtern und für gute nun komfortabler möglich. Auf dem Campus Neuer Spiel- und Sportbereich Luft auf dem Campus sorgen. Auch die ist eine abschließbare Fahrradgarage ent Alle Beschäftigten, Studierenden und Gäste Baumpflege erfolgt inzwischen nachhaltig standen. Arbeiten, studieren oder die Fern können sich daher schon jetzt freuen, wieder mit Seilklettertechnik und ohne Hubsteiger. Universität besuchen und gleichzeitig das häufiger auf dem Campus zu sein, wenn Elektroauto aufladen: Auch das ist seit dem sich die Lage in der Corona-Krise beruhigt Mobilität vergangenen Jahr möglich. In Zusammen hat. Das Umfeld wird jedenfalls spätestens Fahrt aufgenommen hat zudem das Thema arbeit mit dem regionalen Energieversorger ab dem Frühjahr 2021 bunter, aktiver und Mobilität. Mit dem E-Bike zur Arbeit fahren: Mark-E hat das Gebäudemanagement vier nachhaltiger. Auch, weil im laufenden Jahr Das ist für Beschäftigte der FernUniversität Plätze für Elektroautos auf dem Parkplatz 1 ein neuer Sport- und Spielbereich zur aktiven eingerichtet. Die Dockingstationen können Mittagspause einladen und zum Treffpunkt mit einer Zeitbegrenzung von jeweils drei für Beschäftigte und Studierende werden soll. Stunden genutzt werden. Jahrbuch 2020 Hochschule 29
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